www.wikidata.de-de.nina.az
Der Zitronenfalter Gonepteryx rhamni ist ein Schmetterling Tagfalter aus der Familie der Weisslinge Pieridae Das Artepitheton leitet sich von Kreuzdorn Rhamnus ab einer Pflanzengattung deren Blatter den Raupen als Nahrung dienen 1 Der Zitronenfalter war in Deutschland das Insekt des Jahres 2002 ZitronenfalterZitronenfalter Gonepteryx rhamni SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Weisslinge Pieridae Unterfamilie Gelblinge Coliadinae Gattung GonepteryxArt ZitronenfalterWissenschaftlicher NameGonepteryx rhamni Linnaeus 1758 Zitronenfalter Eine Biene verwechselt offenbar einen Zitronenfalter mit einer Blute source source source source source source source Fliegender Zitronenfalter in Zeitlupe Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Vorkommen 4 Lebensweise 4 1 Flug und Raupenzeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmaleDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 50 bis 55 Millimetern Sie haben intensiv zitronengelb Mannchen bzw blass grunlich weiss Weibchen gefarbte Vorder und Hinterflugel Die Weibchen konnen auf den ersten Blick mit dem Grossen Kohlweissling Pieris brassicae verwechselt werden jedoch kann man sie anhand der charakteristischen Flugelform gut voneinander unterscheiden Alle vier Flugel der Zitronenfalter sind an den Spitzen deutlich zugespitzt Beide Geschlechter haben je einen orangen Fleck auf ihren Flugeloberseiten auf den Unterseiten sind diese braunlich gefarbt Die Flugeladern sind deutlich sichtbar und treten stark hervor Am Flugelansatz auf der Oberseite des Korpers dem Kopf und den Fuhlern sind sie dunkelviolett gefarbt nbsp Gonepteryx rhamni nbsp Gonepteryx rhamni nbsp Gonepteryx rhamni nbsp Gonepteryx rhamni Die Raupen sind mattgrun gefarbt wobei an den Seiten die Farbung schwacher ausgepragt ist Uber den Beinchen verlauft auf jeder Seite ein heller tiefliegender mattweisser Langsstreifen 2 Diese Zeichnung die dem Prinzip der Gegenschattierung folgt dient der Raupe als Tarnung vor Feinden wie zum Beispiel Singvogeln Ahnliche ArtenMittelmeer Zitronenfalter Gonepteryx cleopatra Linnaeus 1767 Gonepteryx farinosa Zeller 1847 Grosser Kohlweissling Pieris brassicae Linnaeus 1758 Gonepteryx chitralensis Moore 1905VorkommenDie Tiere kommen im Nordwesten Afrikas beinahe in ganz Europa in der Turkei und Zentralasien bis in die Mongolei vor In Europa sind sie im aussersten Norden von England und Skandinavien und auf Kreta nicht anzutreffen Man findet sie je nach Temperatur bis in eine Hohe von 2 800 Metern Sie leben sowohl in feuchten als auch in trockenen Gebieten wie Waldern Gebuschen in der Nahe von Waldern und auf sonnigen und grasbewachsenen oder felsigen Hangen mit kargem Strauchwuchs Angeblich sind sie nicht mehr haufig anzutreffen 3 Doch auffallige gelegentliche Massenvorkommen wie sie von einigen anderen europaischen Weisslingen bekannt sind wurden vom Zitronenfalter nie beobachtet Die Ablage von Einzeleiern statt Gelegen wie z B beim Grossen Kohlweissling und die nicht sehr haufige Raupenfutterpflanze mogen Grunde dafur sein dass der Bestand an Zitronenfaltern sich unauffallig konstant halt Der Zitronenfalter ist ein Vagabund der praktisch uberall auftauchen kann wo es Sonne und Blumen gibt er ist kein Kandidat der Roten Liste 4 LebensweiseDie Zitronenfalter erreichen eine Lebensdauer von 12 Monaten und haben somit die hochste Lebenserwartung aller mitteleuropaischen Schmetterlinge 2 Die Flugeloberseiten sind bei lebenden Faltern fast nie zu sehen da die Tiere in Ruhe sofort ihre Flugel zusammenklappen Er warmt sich auf als seitlicher Absorptionssonner 5 Die Weibchen legen ihre Eier meist einzeln oder paarweise seltener in Gruppen an die sich offnenden Knospen ihrer Futterpflanzen Die Raupen ruhen auf der Mittelrippe der Blattoberseite und sind dort perfekt getarnt Sie fressen die Blatter vom Rand her nach innen ab Die Verpuppung erfolgt meist fast waagerecht an Astchen hangend zu Gurtelpuppen die wie alle Gurtelpuppen zusatzlich zu dem in einem kleinen Gespinstpolster eingehakten Kremaster mit einem feinen Gurtelfaden befestigt sind Die Tiere uberwintern als einzige mitteleuropaische Schmetterlingsart ohne Schutz als Falter frei in der Vegetation Entweder sie sitzen dabei auf Zweigen oder zwischen trockenem Laub auf dem Boden haufiger in den steiflaubig immergrunen Buschen von Stechpalmen 2 Mit Hilfe von Glycerin Sorbit und Eiweissen gelingt es ihnen den Gefrierpunkt der Korperflussigkeiten derart zu senken dass sie Temperaturen von bis zu minus 20 Grad schadlos uberstehen konnen An warmen Wintertagen konnen sie kurzzeitig aktiv sein in der Regel verharren sie aber an ihrem Platz uber den ganzen Winter hinweg sogar wenn sie komplett von Schnee bedeckt werden Im zeitigen Fruhjahr ist der Zitronenfalter dann wieder nicht nur dort aktiv wo seine Wirtspflanzen wachsen Die Eiablage findet im April statt Damit ist der Lebenszyklus des Zitronenfalters abgeschlossen Die Raupen ernahren sich vom Laub strauchiger Kreuzdorngewachse wie Faulbaum Frangula alnus und Purgier Kreuzdorn Rhamnus cathartica aber auch von anderen Kreuzdornarten 2 Flug und Raupenzeiten Nach ihrer Uberwinterung sind die Falter in Mitteleuropa ab Marz wieder zu beobachten Die Raupen leben von Mai bis Juni 3 Die Falter der neuen Generation erscheinen in den gemassigten Gebieten ab Ende Juni Wahrend der heissesten Sommerzeit ziehen sich die Falter zu einer langeren Sommer Diapause Ubersommerung in Verstecke zuruck Danach sind sie wieder aktiv bis sie im Spatherbst ihre Uberwinterungsstatten aufsuchen Lebenszyklus nbsp Zitronenfaltereier an Faulbaum Frangula alnus nbsp Junge Zitronenfalterraupe an Faulbaum nbsp Zitronenfalterraupe nach der Hautung in typischer Ruhestellung in der Blattmitte an Faulbaum nbsp Vorpuppe beim Spinnen des Gurtelfadens nbsp Puppe nbsp Frisch geschlupfter Zitronenfalter nbsp Uberwinternder Zitronenfalter nbsp PaarungLiteraturHans Josef Weidemann Tagfalter beobachten bestimmen Naturbuch Verlag Augsburg 1995 ISBN 3 89440 115 X Tagfalter I Ritterfalter Papilionidae Weisslinge Pieridae Edelfalter Nymphalidae In Gunter Ebert Erwin Rennwald Hrsg Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 1 Ulmer Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3451 9 Weblinks nbsp Commons Zitronenfalter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum e V Fotos und Taxonomie www schmetterling raupe de Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Naturkundliches Informationssystem Gonepteryx rhamni bei Fauna EuropaeaEinzelnachweise Arnold Spuler Die Schmetterlinge Europas Band 1 E Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1908 S 11 a b c d Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09330 1 S 132f a b Tom Tolman Richard Lewington Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07573 7 S 53 f Gunter Ebert Erwin Rennwald Hrsg Tagfalter I Ritterfalter Papilionidae Weisslinge Pieridae Edelfalter Nymphalidae In Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 1 Ulmer Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3451 9 S 275f Gunter Ebert Erwin Rennwald Hrsg Tagfalter I Ritterfalter Papilionidae Weisslinge Pieridae Edelfalter Nymphalidae In Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 1 Ulmer Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3451 9 S 275f Insekt des Jahres in Deutschland 1999 2004 Gemeine Florfliege 1999 Goldglanzender Rosenkafer 2000 Plattbauch 2001 Zitronenfalter 2002 Feldgrille 2003 Hainschwebfliege 2004 Osterreich 2000 2004 Wiener Nachtpfauenauge 2000 Alpenbock 2001 Drei Arten der Quelljungfern Grosse Quelljungfer Gestreifte Quelljungfer Zweigestreifte Quelljungfer 2002 Europaischer Bachhaft 2003 Segelfalter 2004 Deutschland undOsterreich 2005 2008 Steinhummel 2005 Siebenpunkt Marienkafer 2006 Ritterwanze 2007 Esparsetten Widderchen 2008 Deutschland Osterreichund Schweiz seit 2009 Gemeine Blutzikade 2009 Ameisenlowe 2010 Grosse Kerbameise 2011 Hirschkafer 2012 Gebanderte Flusskocherfliege 2013 Goldschildfliege 2014 Silbergruner Blauling 2015 Dunkelbrauner Kugelspringer 2016 Europaische Gottesanbeterin 2017 Gemeine Skorpionsfliege 2018 Rote Mauerbiene 2019 Schwarzblauer Olkafer 2020 Grosse Eintagsfliege 2021 Schwarzhalsige Kamelhalsfliege 2022 Landkartchen 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4841335 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitronenfalter amp oldid 237151127