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Die Weisslinge Pieridae sind eine Familie der Schmetterlinge Lepidoptera und kommen weltweit mit ca 1000 Arten vor Der deutsche Name stammt von der Grundfarbung eines ihrer bekanntesten Vertreter des Kleinen Kohlweisslings Pieris rapae doch gehoren zu dieser Familie auch viele Arten mit gelber Grundfarbe wie z B der bekannte Zitronenfalter Gonepteryx rhamni WeisslingeKleiner Kohlweissling Pieris rapae SystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Unterordnung GlossataUberfamilie PapilionoideaFamilie WeisslingeWissenschaftlicher NamePieridaeDuponchel 1832UnterfamilienDismorphiinae Leguminosenweisslinge Pierinae Echte Weisslinge Coliadinae Gelblinge PseudopontiinaeAurorafalter Anthocharis cardamines Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Weisslinge und der Mensch 5 Systematik 5 1 Mitteleuropaische Arten 5 1 1 Unterfamilie Dismorphiinae Leguminosenweisslinge 5 1 2 Unterfamilie Pierinae Echte Weisslinge 5 1 3 Unterfamilie Coliadinae Gelblinge 5 2 Weitere Arten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 40 bis 72 Millimetern und haben einen schlanken bis mittelmassig gebauten Korper Ihre Vorderflugel sind breit und werden nur ca 1 5 bis 1 85 mal so lang wie breit Die breit abgerundeten Hinterflugel sind ungefahr gleich breit wie die Vorderflugel Die Flugelgrundfarbung ist meist weiss cremefarben oder gelb Manche Arten wie z B die Mannchen des Aurorafalters Anthocharis cardamines haben aber neben der Grundfarbung bunt gefarbte Flugelbereiche Appias nero ist sogar komplett rot gefarbt Andere imitieren mit ihrer Farbung ungeniessbare Falter Batessche Mimikry Die seitlichen lateralen Chitinplatten des Pronotums sind bei dieser Familie als einzige nicht verwachsen 1 Die an der Spitze keulenformig verdickten Fuhler sind mittellang und erreichen ein Drittel bis etwa die Halfte der Vorderflugellange Die Tiere haben keine Maxillarpalpen ihr Saugrussel ist voll entwickelt Alle sechs Beine sind voll ausgebildet Als einzige Schmetterlingsfamilie haben die Arten der Weisslinge gegabelte Klauen an den Tarsen der Vorderbeine Die Falter weisen einen Sexualdichroismus auf das heisst dass die Mannchen anders gefarbt sind als die Weibchen Die Vorderflugel haben 10 11 oder 12 Flugeladern mit einer Analader 1b Die Hinterflugel haben 9 Adern mit zwei Analadern 1a und 1b Die Raupen sind einerseits mit Grun oder Brauntonen gut getarnt andererseits auffallig in Warnfarben gefarbt da sich einige Arten von giftigen Pflanzen ernahren und so selbst giftig sind 2 Sie haben voll entwickelte Bauchbeinpaare und sind kurz oder auch lang behaart Vorkommen BearbeitenWeisslinge sind mit Ausnahme der Antarktis fast weltweit verbreitet Spezialisierte Arten kommen in Hochgebirgen und auch in Wustengebieten vor Ihre grosste Artenvielfalt erreichen sie in den tropischen Regionen Afrikas und Asiens In Neuseeland waren sie ursprunglich nicht heimisch es wurde aber eine europaische Art Pieris rapae eingeschleppt 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Puppe des Baumweisslings Aporia crataegi nbsp Raupen des Grossen Kohlweisslings Pieris brassicae nbsp Zitronenfalter Gonepteryx rhamni nbsp Postillon Colias croceus nbsp Reseda Weissling Pontia edusa source source source source source source source source source Kleine Kohlweisslinge in ZeitlupeDie Falter sind tagaktiv und als sonnen und warmeliebende Tiere gern in Offenlandhabitaten anzutreffen Sie benotigen viel Flussigkeit weswegen man sie oft in grossen Gruppen an Pfutzen und anderen feuchten Stellen beim Saugen beobachten kann Die Eier sind spindelformig und uberwiegend weiss gelb orange oder rot gefarbt 1 Die Raupen ernahren sich meist oligophag von Kreuz und Schmetterlingsblutlern Sie verpuppen sich als Gurtelpuppen die ohne Gespinst an einen Gurtelfaden und am Hinterende befestigt sind Weisslinge und der Mensch BearbeitenBisher ist nur eine Art bekannt Eucheira socialis deren Raupen gemeinschaftlich in einem Gespinst leben Diese Art wird im Suden Mexikos als Nahrungsmittel gezuchtet Die Azteken fertigten aus ihren Seidenfaden sogar Papier 1 Unter den Weisslingen gibt es Arten die in der Landwirtschaft als Schadlinge auftreten konnen Dies sind die Arten der Gattung Pieris an Kohl und die der Gattung Colias an Luzerne 1 Systematik BearbeitenDie Weisslinge kommen im deutschsprachigen Raum A CH D in drei Unterfamilien mit 26 Arten vor 3 In ganz Europa sind sie mit 51 Arten vertreten 4 Eine vierte Unterfamilie die Pseudopontiinae umfasst ausschliesslich eine Gattung Pseudopontia die in Zentral und Westafrika vorkommt 5 Mitteleuropaische Arten Bearbeiten Unterfamilie Dismorphiinae Leguminosenweisslinge Bearbeiten Senfweissling Leptidea sinapis Linnaeus 1758 A CH D Reals Senfweissling Leptidea reali Reissinger 1989 Wenig uber die genaue Verbreitung bekannt Vermutlich nur in einem kleinen Bereich von den spanisch franzosischen Pyrenaen bis Italien verbreitet Leptidea juvernica Williams 1946 A CH D Ostlicher Senfweissling Leptidea morsei Fenton 1882 AUnterfamilie Pierinae Echte Weisslinge Bearbeiten Tribus Anthocharini Aurorafalter Anthocharis cardamines Linnaeus 1758 A CH D Gelber Aurorafalter Anthocharis euphenoides Staudinger 1869 CH Euchloe crameri Butler 1869 CH Euchloe simplonia Boisduval 1828 CHTribus Pierini Baum Weissling Aporia crataegi Linnaeus 1758 A CH D Grosser Kohlweissling Pieris brassicae Linnaeus 1758 A CH D Karstweissling Pieris mannii Mayer 1851 A CH Kleiner Kohlweissling Pieris rapae Linnaeus 1758 A CH D Rapsweissling oder Grunaderweissling Pieris napi Linnaeus 1758 A CH D Bergweissling Pieris bryoniae Hubner 1806 A CH D Alpen Weissling Pontia callidice Hubner 1800 A CH D Pontia daplidice Linnaeus 1758 D Resedafalter Pontia edusa Fabricius 1777 A CH DUnterfamilie Coliadinae Gelblinge Bearbeiten Tribus Coliadini Alpen Gelbling Colias phicomone Esper 1780 A CH D Hochmoorgelbling Colias palaeno Linnaeus 1761 A CH D Colias erate Esper 1805 A Postillon Colias croceus Fourcroy 1785 A CH D Regensburger Gelbling oder Orangeroter Heufalter Colias myrmidone Esper 1780 A D Hellorangegruner Heufalter Colias chrysotheme Esper 1781 A Goldene Acht Colias hyale Linnaeus 1758 A CH D Hufeisenklee Gelbling Colias alfacariensis Ribbe 1905 A CH DTribus Gonepterygini Zitronenfalter Gonepteryx rhamni Linnaeus 1758 A CH DWeitere Arten Bearbeiten Colotis erone Angas 1849 Afrika Colotis fausta Olivier 1804 Asien Delias eucharis Drury 1773 Asien Kleopatra Falter Gonepteryx cleopatra Linnaeus 1767 Sudeuropa Euchloe charlonia Donzel 1842 Nordafrika und Asien Neophasia menapia C Felder amp R Felder 1859 Nordamerika Phoebis philea Linnaeus 1763 Amerika Pieris ergane Geyer 1828 Kanaren Weissling Pieris cheiranthi Hubner 1808 Kanarische Inseln Zerene cesonia Stoll 1790 Amerika Zerene eurydice Boisduval 1855 KalifornienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisslinge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Weisslinge Deutschlands British Insects the Families of Lepidoptera Fam Pieridae Weisslinge Memento vom 19 Juli 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e N P Kristensen Lepidoptera Moths and Butterflies 1 Evolution Systematics and Biogeography In Handbuch der Zoologie Band 4 Nr 35 Walter de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015704 7 S 279 ff Tom Tolman Richard Lewington Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07573 7 S 28 Pieridae Lepiforum e V abgerufen am 3 Februar 2007 Pieridae Fauna Europaea abgerufen am 3 Februar 2007 Michael F Braby Roger Vila Naomi E Pierce 2006 Molecular phylogeny and systematics of the Pieridae Lepidoptera Papilionoidea higher classification and biogeography Zoological Journal of the Linnean Society 147 239 275 doi 10 1111 j 1096 3642 2006 00218 xNormdaten Sachbegriff GND 4189509 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisslinge amp oldid 237898143