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Der Brachpieper Anthus campestris ist eine Vogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper Motacillidae BrachpieperBrachpieper Anthus campestris SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Stelzen und Pieper Motacillidae Gattung Pieper Anthus Art BrachpieperWissenschaftlicher NameAnthus campestris Linnaeus 1758 Diese grosse Pieperart besiedelt die sudliche und mittlere Palaarktis von Nordwest Afrika und Portugal bis nach Mittelsibirien und bis in die innere Mongolei Der Brachpieper bewohnt dort uberwiegend Steppen Halbwusten und Wusten In Mitteleuropa ist die Verbreitung luckenhaft und im Wesentlichen auf sandige Offenflachen im Bereich von Truppenubungsplatzen und Kultivierungen beschrankt durch Lebensraumveranderungen sind die Bestande hier rucklaufig Die Art ist Langstreckenzieher und verbringt den Winter in der Sahelzone sudlich der Sahara in Nordostafrika in Arabien im Suden des Iran sowie im westlichen Indien Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Wanderungen 7 Bestand und Gefahrdung 8 Eponyme 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Brachpieper hat eine Korperlange von 15 5 bis 18 cm und ist damit grosser als der bekanntere Baumpieper Die Oberseite ist einfarbig hell braungrau Die Schwingen sind dunkel graubraun die Handschwingen sind an den Aussenfahnen schmal hellbraun gerandet die Armschwingen breit hellbraun gerandet Die mittleren Armdecken sind kontrastierend dunkler braungrau als die kleinen und grossen Armdecken alle Decken sind an den Spitzen beigeweiss gerandet Der Schwanz ist schwarzbraun die zwei ausseren Steuerfedern sind am Ende in einem zur Basis spitz zulaufenden Feld rahmfarben Die Art zeigt einen kraftigen hellen Uberaugenstreif der uber den Ohrdecken endet Der schmale Zugelstreif der Wangenstreif und der sehr schmale Kinnstreif sind schwarzlich Die Kehle ist weiss Die obere Brust zeigt an den Seiten manchmal einige dunkle Strichel und die Flanken sind leicht gelblich getont die ubrige Rumpfunterseite die Kehle und die Unterschwanzdecken sind weiss Jungvogel sind auf Oberkopf oberem Rucken und Schultern kraftig dunkel gestreift und geschuppt die Brust ist deutlich dunkel langs gestreift und gefleckt Die Beine sind hellbraun der schlanke Schnabel ist braungrau der Unterschnabel ist an der Basis aufgehellt Die Hinterkralle ist im Vergleich zu anderen Piepern relativ kurz Am Boden laufen Brachpieper meist stelzenartig aufrecht Lautausserungen BearbeitenDer Kontaktruf ist ein spatzenartiges zschlippp dieb Der meist im wellenformigen Singflug aber auch von einer Sitzwarte oder vom Boden vorgetragene einfache Gesang besteht aus zwei bis drei Silben etwa wie zirluih zirluih zirluih Weibchen konnen ebenfalls singen dabei passen sie ihren Gesang dem mit ihm verpaarten Mannchen an Die Weibchen singen vor allem beim An und Abflug vom Nest Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung des Brachpiepers Brutgebiete Migration UberwinterungsgebieteDas Verbreitungsgebiet des Brachpiepers umfasst Teile der sudlichen und mittleren Palaarktis von Nordwest Afrika und Portugal uber Sud und Mitteleuropa bis nach Mittelsibirien und bis in die innere Mongolei Die Nordgrenze der Verbreitung verlauft in Europa von der Atlantikkuste uber den Norden Danemarks und den aussersten Suden Schwedens nach Osten durch das nordliche Baltikum und dann in Russland bei 53 55 N Der Brachpieper bewohnt in erster Linie offene warme Landschaften wie Steppen Halbwusten und Wusten In Mitteleuropa ist die Verbreitung luckenhaft und im Wesentlichen auf sandige Offenflachen im Bereich von Truppenubungsplatzen und Kultivierungen beschrankt daneben werden Kustendunen Kahlschlage und Brandflachen in trockenen Nadelwaldern bis hin zu stadtischen Brachen besiedelt Wichtig fur eine Besiedlung sind ausgedehnte vegetationsfreie oder kaum bewachsene Flachen kleinflachige Grashorste und Zwergstraucher sowie einzelne Baume als Sitzwarten Ernahrung BearbeitenDer Brachpieper ernahrt sich von Insekten vor allem von Kafern Heuschrecken Zweifluglern und Ameisen bei der Aufzucht der Jungen spielen auch Schmetterlingsraupen eine wichtige Rolle Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Anthus campestrisDas Nest wird am Boden in der Vegetation versteckt angelegt Es besteht aus feinem pflanzlichem Material Die Eiablage erfolgt in Mitteleuropa Mitte Mai bis Anfang Juni nicht seltene Zweitbruten erfolgen ab Ende Juni Das Gelege besteht aus 3 6 meist 4 5 Eiern Die Brutzeit dauert 12 13 Tage Die Bebrutung erfolgt ausschliesslich durch das Weibchen Die Nestlinge konnen von beiden Eltern gefuttert werden haufig futtert jedoch weit uberwiegend das Weibchen Die Jungvogel sind nach 12 bis 15 Tagen flugge das Gefieder ist aber erst nach 28 30 Tagen voll ausgewachsen Wanderungen BearbeitenDer Brachpieper ist Langstreckenzieher Der Abzug aus den Brutgebieten erfolgt ab Mitte August und dauert bis Ende September letzte Nachzugler werden in Mitteleuropa Ende Oktober im Ausnahmefall noch Anfang November nachgewiesen Die Vogel uberwintern in der Sahelzone sudlich der Sahara in Nordostafrika in Arabien im Suden des Iran sowie im westlichen Indien Der Heimzug beginnt ab Ende Februar in Mitteleuropa werden die Brutreviere uberwiegend Mitte April bis Mitte Mai besetzt Bestand und Gefahrdung BearbeitenIn Mitteleuropa ist die Art nach 1965 stark zuruckgegangen als Hauptursachen gelten Lebensraumveranderungen durch Kultivierung Aufforstung Verbuschung Uberbauung und ein allgemein hoherer Nahrstoffeintrag In Deutschland wird der Brachpieper in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht Kategorie 1 eingestuft 1 Gesicherte Angaben zum Weltbestand gibt es nicht die IUCN gibt als grobe Schatzung fur den europaischen Bestand 2 1 3 9 Mio Individuen an Weltweit ist die Art laut IUCN ungefahrdet Der Brachpieper ist eine Art des Anhangs I der EU Vogelschutzrichtlinie RL 79 409 EWG fur die Vogelschutzgebiete auszuweisen sind Eponyme BearbeitenDer Asteroid 8776 Campestris ist nach Anthus campestris benannt Literatur BearbeitenLars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 244 f Einhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Passeres Singvogel Aula Wiesbaden 1993 S 73 76 ISBN 3 89104 530 1 Siegfried Krueger Der Brachpieper A Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt 1989 ISBN 3 7403 0225 9 Hennig Schumann Das Brutvorkommen des Brachpiepers in Niedersachsen Rundbrief 6 der AZHN 1 1947 S 43 nur vervielfaltigt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brachpieper Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Brachpieper Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Anthus campestris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 19 November 2008 Brachpieper Anthus campestris bei Avibase Brachpieper Anthus campestris auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Brachpieper Anthus campestris Brachpieper bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des BrachpiepersEinzelnachweise Bearbeiten Torsten Ryslavy Hans Gunther Bauer Bettina Gerlach Ommo Huppop Jasmina Stahmer Peter Sudbeck amp Christoph Sudfeldt Rote Liste der Brutvogel Deutschlands 6 Fassung In Deutscher Rat fur Vogelschutz Hrsg Berichte zum Vogelschutz Band 57 30 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brachpieper amp oldid 238710059