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Schledorn ist der Name eines westfalischen Adelsgeschlechtes Ritterstand das im Sauerland begutert war Ihr Stammsitz war das Gebiet der Dorfer Oberschledorn heute Ortsteil der Stadt Medebach und Nieder Schleidern heute Ortsteil der Stadt Korbach im Hochsauerlandkreis Wappen derer von Schledorn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Schledorn zu Bracht und Oberveischede 1 3 Schledorn zu Forde 1 4 Schledorn zu Niedermarpe 2 Wappen 3 Literatur 4 Weitere Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten 1236 wurde der Ritter Herm de Sledere urkundlich erwahnt Damals gehorte Schledorn zur Freigrafschaft und Pfarrei Dudinghausen 1245 wurden Albertus und Conradus de Slethere burgenses de Medebeke als Zeugen angefuhrt 1339 besass Markquard de Slederen in Dudinghausen einen Bauernhof vom Arnsberger Grafen zu Lehen Schledorn zu Bracht und Oberveischede Bearbeiten 1490 erschien Johann Schleden zu Bracht urkundlich als Besitzer des Rittergutes Bracht 1 heute ein Ortsteil von Schmallenberg ca 40 km westlich von Oberschledorn Mit Johann beginnt die ununterbrochene Stammreihe des Geschlechts Durch Heirat mit Teele Tochter des Hillebrand zu Schlipruthen ubernahm er zusatzlich deren Hof in Schlipruthen Er war 1512 tot und hinterliess zwei Sohne Johann Schleden II erbte das Gut Bracht sein Bruder Anton wurde 1522 Kirchmeister zu Schlipruthen Johann heiratete 1522 Anna von Ploch Iseren aus einer ebenfalls alten Ritterfamilie iseren armigi die mehrere Guter im Raum besass und kam so auf den Plochhof in Oberveischede Neben seiner Tatigkeit als Gutsherr war Johann II 1527 Kirchenmeister 1536 bis 1559 Richter zu Schlipruthen und 1544 Lehenrichter des Bernhard Vogt von Elspe Seine alteste Tochter erbte das Gut Bracht sein Sohn Steffen erbte den Schledenhof in Schlipruthen und sein Sohn Johann erbte den Plochhof in Oberveischede Johann Schledorn gt Ploch zu Oberveischede wurde 1572 1583 urkundlich erwahnt Mit seiner Frau Gertrud hatte er einen Sohn Johann und eine Tochter die mit Johann Jungermann zu Niederhelden verheiratet wurde Johann von Schledorn gt Ploch wohnte ebenfalls auf dem Plochhof in Oberveischede Er heiratete 1585 Catharina von Plettenberg Tochter von Guntermann von Plettenberg zu Bamenohl 1598 machte er auch Rechte am Hofe seines Schwagers Jungermann zu Niederhelden geltend Seine Sohne hiessen Jobst Johann und Valentin Johann heiratete Elsa Braukhausen Erbtochter des Hofes Braukhausen bei Kirchveischede Jobst von Schledorn ca 1586 1651 wurde ebenfalls in Oberveischede geboren 1617 1623 war er Richter zu Bilstein und im Dreissigjahrigen Krieg Heeresrichter im kaiserlichen Regiment von Oberst Tilmann von Lintloe 1626 heiratete er gleichfalls in die Familie von Plettenberg namlich Catharina von Plettenberg Serkenrode Sie brachte das Gut Serkenrode in die Familie ein das nach seinem Tode von seinem Schwiegersohn dem Leutnant Christian Gerstener ubernommen wurde Seine Kinder hiessen Johann Christoph Ernst Jobst Catharina Elisabeth Caspar und Anna Dorothea Schledorn zu Forde Bearbeiten Johann Christoph von Schledorn 1617 1710 studierte an der Universitat Koln Er heiratete 1648 Guida von Graffen Durch sie gelangte er in Besitz des Rittergutes Forde bei Grevenbruck an dem die Familie wohl schon zuvor Rechte besessen hatte Bei diesem Gut handelt es sich vermutlich um den um 1036 fur den Ortskommandanten uber ein Truppenlager angelegten Hof curtis Vore der spatestens seit 1170 zur Herrschaft der Edelherren von Gevore gehorte Seit dem 15 Jahrhundert lag er wie der Hof in Oberveischede in Besitz der Ritter Ploch und wurde ebenfalls Plochhof oder Plauges genannt Es war dem Walpurgis Stift Meschede lehnspflichtig Die alljahrlichen Abgaben an das Stift betrugen 9 8 Scheffel Roggen 28 0 Scheffel Gerste und ein Taler Gewinngeld Zu dem Gut gehorten weitere Bauernhofe und das bis 1875 bestehende Gasthaus Zum Schwan das unmittelbar an dem dem Herrenhaus vorgelagerten Schwanenteich lag Dessen Inhaber betrieb als Kopmann auch ein Kramergeschaft Der neue Gutsherr Johann Christoph von Schledorn war aufgrund der Auswirkungen des Dreissigjahrigen Krieges verarmt und verschuldet Nach dem Tod seiner Frau 1680 trat er das Gut durch Vertrag vor dem Drosten Johann Adolf von Furstenberg an seine altesten Sohne Johann Albert Adolf und Heinrich Wilhelm ab und zog ins Viehhaus Seine Tochter Mechthild Catharina von Schledorn 1656 1740 kam 1668 in das Kloster Drolshagen und wurde dort 1702 Abtissin Johann Albert Adolf von Schledorn 1651 1707 heiratete 1680 die der reformierten Kirche angehorige Amoena Amalia Ketter mit der er acht Kinder bekam darunter die Sohne Franz Wilhelm Johann Albert Adolf und Johann Wilhelm Er ging zum Militar und wurde Leutnant Johann Wilhelm von Schledorn 1702 1779 wurde 1712 gemeinsam mit seinen alteren Brudern vom Grafen Friedrich Adolf zur Lippe Detmold mit dem Wickenhof zu Anrochte belehnt Er verbrachte einen Grossteil seines Lebens in Frankreich und war dort mit einer Franzosin verheiratet Nach dem Tode seiner kinderlos gebliebenen Bruder und Vettern wurde er 1760 Alleinerbe des Rittergutes Forde und kehrte mit seiner Frau und seinem einzigen Sohn Heinrich Ludwig nach Deutschland zuruck Heinrich Ludwig von Schledorn 1739 1805 sprach nur franzosisch 1761 heiratete er Anna Maria Cordula Schulte gen Schledorn aus Niedermarpe bei Eslohe die ebenfalls von Jobst von Schledorn abstammte und mit ihm sieben Kinder hatte von denen eines fruh starb Heinrich Ludwig galt als grosser Verschwender der weit uber seine Verhaltnisse lebte So liess er im Gasthof Zum Schwan stets anschreiben und bezahlte am Jahresende mit Grundstucken Die Stammgaste aus dem Gasthaus dichteten daher uber ihn Baron Baron von Habenix wenn er kommt dann hat er nix doch wenn er geht nach Haus hat er drei Schoppen aus Um 1780 verkaufte Heinrich Ludwig das heruntergekommene Herrenhaus an seinen Hauptglaubiger den Schultheissen Johann Schneider aus Elspe der es sofort abreissen liess Den Lehnsbrief auf den Wickenhof in Anrochte verpfandete er zudem auf sieben Jahre 1794 verkaufte er schliesslich das Restgut mit dem Viehhaus an den Kreisrichter Freusberg aus Bilstein Er zog ins benachbarte Attendorn wo er als Baron Schledorn noch eine Art Herrenleben fuhrte und 1805 verstarb Seine Frau kehrte zuruck nach Eslohe und starb 1820 Heinrich Ludwigs Tochter Johanna Maria Adolphina die vor 1796 Johann Emmerich Ludwig Hennemann Graflich Spiegelschen Oberforster in Canstein geheiratet hatte starb 1806 in Heddinghausen nach Geburt ihrer Tochter Jeanette Antoinette die spater den Gutsbesitzer Johann Franz Phillip Berndes heiratete und nach Germete zog Schledorn zu Niedermarpe Bearbeiten Ernst Jobst von Schledorn 1620 1699 zweiter Sohn Jobsts von Schledorn heiratete um 1650 Theodora Guida von Neuhoff Sie war Tochter von Johann von Neuhoff und Maria von Graffen zu Forde und Erbin des Lehnsgutes zu Niedermarpe Aus der Ehe gingen zwei Sohne und vier Tochter hervor Erbin wurde Susanna Catharina Susanna Catharina von Schledorn 1655 1737 heiratete am 3 Juli 1681 in Eslohe Johann Friedrich von Bischopinck Freiherr zu Cobbenrode 1656 1729 Das Paar lebte zunachst in Niedermarpe ab 1690 in Cobbenrode Es hatte funf Sohne und vier Tochter Maria Bernhardina von Bischopinck 1703 1762 die jungste Tochter bekam das schledornsche Gut in Niedermarpe zur Bewirtschaftung und brachte es in ihre Ehe mit Ludwig Spott gen Schulte ein Das Paar nannte sich fortan Schulte gen Schledorn zu Niedermarpe Ihre Tochter Anna Maria Cordula heiratete den bereits genannten Heinrich Ludwig von Schledorn zu Forde Wappen BearbeitenDas schragrechts geteilte Wappen zeigt oben in Blau einen schreitenden silbernen Lowen einen Schlehenzweig haltend unten in Silber drei blaue Sterne Auf dem Helm mit blau silbernen Decken wachsend der silberne Lowe den Schlehenzweig haltend Literatur BearbeitenBoerger Grevenbruck Joseph Tausend Jahre Forde Grevenbruck Verlag F X Ruegenberg Olpe 1946 Dornseiffer Johannes Geschichtliches uber Eslohe Eslohe 1896 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVII Nachtrage Band 144 der Gesamtreihe S 501 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2008 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser Band XXXIII Band 152 der Gesamtreihe S 478 507 C A Starke Verlag 2012Weitere Quellen BearbeitenWalter Ferdinand Stirnberg Schwerte Familiengeschichtliches Archiv mit umfangreichen Stammtafeln In Stadt und Landstandearchiv Arnsberg im Kloster Wedinghausen SG VL 142 Stirnberg 1 Weblinks BearbeitenGemeinde Oberschledorn Genealogie Von Schledorn sches FamilienarchivEinzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser Band XXXIII Band 152 der Gesamtreihe S 478 507 C A Starke Verlag 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schledorn amp oldid 224557493