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Die Gemeine Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera auch Gewohnliche Strauchschrecke ist eine Langfuhlerschrecke aus der Uberfamilie der Laubheuschrecken Tettigonioidea Die flugunfahigen Tiere besiedeln eine Reihe verschiedener Lebensraume meiden jedoch sandige Lebensraume Gemeine StrauchschreckeGemeine Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera SystematikUnterordnung Langfuhlerschrecken Ensifera Uberfamilie TettigonioideaFamilie Laubheuschrecken Tettigoniidae Unterfamilie TettigoniinaeGattung PholidopteraArt Gemeine StrauchschreckeWissenschaftlicher NamePholidoptera griseoaptera De Geer 1773 Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Gesang 3 2 Entwicklung 4 Gefahrdung 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 6 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Mannchen Linker Vorderflugel Die dunkel pigmentierte Schrillader Pfeil verlauft in einem leichten Bogen von der Flugelbasis zum Innenrand des Flugels Der Teil der Ader der mit Lamellen besetzt ist reprasentiert die Schrillleiste Rechter Vorderflugel Hier ist der rundliche Spiegel gut ausgebildet Die zentrale sehr dunne Membran ist fast unpigmentiert nbsp Mannchen Ausschnitt aus der Schrillleiste des linken Vorderflugels in starker Vergrosserung mit den in Reihe angeordneten Schrillzahnen Die Tiere erreichen eine Korperlange von 13 bis 20 Millimetern Mannchen bzw 15 bis 20 Millimetern Weibchen und sind damit wesentlich kleiner als die ahnliche Alpen Strauchschrecke Pholidoptera aptera Die sensenformige nach oben gekrummte und sich gleichmassig verjungende Legerohre Ovipositor der Weibchen ist nochmals 8 bis 10 Millimeter lang Die Schrecken haben eine grau bis dunkelbraune selten rotbraune oder auch gelbbraune Korperfarbung ihre Bauchseite ist markant gelb gefarbt Die Seiten des Halsschildes sind sehr fein weiss gerandet dies unterscheidet die Art von der Alpen Strauchschrecke bei der der Hinterrand des Halsschildes breit gelblich weiss gefarbt ist Mannchen und Weibchen sind flugunfahig da die Flugel weitgehend zuruckgebildet sind Bei den Weibchen messen die Vorderflugel im Mittel nur 1 22 Millimeter Extremwerte 0 9 1 6 Millimeter und ragen gerade noch unter dem Halsschild hervor Die Hinterflugel stellen ebenfalls nur kleine 1 05 Millimeter lange Stummel dar Mittelwert aus Messungen bei zehn Weibchen Bei den Mannchen sind die Hinterflugel in der gleichen Weise zuruckgebildet Mittelwert 1 07 Millimeter nach Messungen bei 40 Mannchen wahrend die Vorderflugel mit im Mittel 4 36 Millimeter Extremwerte 3 8 5 0 Millimeter merklich grosser sind als bei den Weibchen weil sie noch uber die Strukturen verfugen die der Schallbildung dienen Bild 1 Die Vorderflugel der Mannchen sind abgerundet nach oben gewolbt braun aussen hellbraun bis ocker gefarbt Gemass ihren Funktionen sind bei den Mannchen der linke und der rechte Vorderflugel unterschiedlich gestaltet Auf dem linken Flugel messen die Schrillader und die Schrillleiste im Mittel 3 41 beziehungsweise 2 56 Millimeter wahrend auf dem rechten Flugel die Schrillader und die Schrillleiste nur 2 68 beziehungsweise nur 1 95 Millimeter lang sind Die linke aktive Schrillleiste ist mit durchschnittlich 103 58 Schrillzahnen besetzt die rechte lediglich mit 83 74 1 Demgegenuber ist auf dem rechten Flugel der Spiegel vortrefflich ausgebildet wahrend er auf dem linken Flugel nicht mehr angelegt ist Bild Die langen Cerci der Mannchen sind nach dem ersten Viertel mit einem spitzen Zahn versehen 2 3 4 Vorkommen BearbeitenDie Gemeine Strauchschrecke ist von Nord Spanien und von Irland bis auf die Halbinsel Krim und in den Kaukasus im Osten verbreitet Insbesondere in Mitteleuropa tritt die Art haufig auf nach Norden und auch im Mittelmeerraum ist sie seltener 4 Sie kommt vom Flachland bis in Hohen von etwa 2100 Meter vor am haufigsten unter 1000 Meter uber 1400 Meter nur in manchen Regionen wie etwa in Teilen der Schweiz 3 Die Tiere besiedeln unterschiedliche Lebensraume mit mittelhohem bis hohem Pflanzenbewuchs besonders Waldrander oder lichtungen sowie Hecken und dichten Bewuchs entlang von Bachlaufen ferner hoch wachsende Wiesen und Ruderalflachen Parks und Garten Haufig tritt die Art gemeinsam mit der Alpen Strauchschrecke auf 2 3 Die Gemeine Strauchschrecke zahlt zu den Erstbesiedlern von Kahlschlagen sie meidet sandige Boden und fehlt entsprechend in Sandgebieten wie etwa auf Binnendunen dies auch dann wenn ansonsten geeignete Bewuchsstrukturen vorherrschen 4 Lebensweise BearbeitenDie Imagines ernahren sich hauptsachlich rauberisch von kleinen Insekten wie Blattlausen oder Raupen fressen aber auch Pflanzen wie Lowenzahn Labkrauter oder Brennnesseln Die Larven ernahren sich anfangs ausschliesslich von pflanzlicher Kost Die Tiere benotigen nur wenig Warme und sind bereits bei Temperaturen uber 7 C aktiv Adulte Tiere haben eine versteckte Lebensweise und halten sich im hohen Gras oder zwischen krautigen Pflanzen auf klettern auch auf Baume wo sie etwa in den Kronen von Grau und Schwarz Erlen nachgewiesen sind 4 Morgens sonnen sie sich um schliesslich im Laufe des Tages in die dichte Vegetation zu wandern An kuhlen oder feuchten Tagen halten sie sich auf der Sonnenseite ihres Habitats auf ist es trocken und heiss auf der Schattenseite 3 Gesang Bearbeiten source source Gesang der Gemeinen StrauchschreckeDie Mannchen singen vom Nachmittag bis tief in die Nacht Da die Art nur wenig Warme benotigt kann man den Gesang auch in kuhlen und feuchten Nachten sogar nach Nachtfrosten wahrnehmen Er besteht aus drei Silben deren Amplitude zunimmt Die Frequenz dieser zizizi Laute betragt etwa 40 Hz Die Abstande zwischen den kurzen Versen reichen von 0 5 bis drei Sekunden Bei hoheren Temperaturen werden die drei einzelnen Silben zu einem scharfen zrit zusammengefasst Nimmt das Mannchen einen Rivalen wahr verkurzen sich die Abstande zwischen den zrit Versen und es werden von ihnen unregelmassige Reihen vorgetragen die dicht aufeinander folgen und lauter werden Der Gesang ist bis zu 10 Meter weit horbar 4 2 3 Entwicklung Bearbeiten nbsp NympheDie Weibchen legen ihre Eier sowohl in den Erdboden als auch in abgestorbene Aste Totholz und Ahnliches ab Die Eier benotigen eine erhohte Feuchtigkeit Die Weibchen berucksichtigen dies und legen die Eier etwa in warmen Lebensraumen tiefer im schattigen Wald ab Im Laufe ihrer Embryonalentwicklung gelangen die Eier meistens in die Laubschicht am Boden Insgesamt werden etwa 200 der 4 5 mm langen und 1 2 mm breiten Eier abgelegt Die Larven benotigen fur ihre Entwicklung zwei volle Jahre und durchlaufen sieben Larvenstadien Die im Herbst abgelegten Eier uberwintern und entwickeln sich abhangig von den vorherrschenden Temperaturen im Laufe des darauf folgenden Sommers Dem Sonnenlicht direkt ausgesetztes Bodensubstrat ermoglicht auf Grund der warmeren Temperatur eine schnellere Entwicklung Die Larven schlupfen erst nach einer zweiten Uberwinterung zwischen April und Juni des dritten Jahres Haufig sitzen sie frei auf Blattern oder im Gras Die ersten Imagines treten ab Juni auf und sind bis maximal Ende November zu beobachten 4 Gefahrdung BearbeitenDie Gemeine Strauchschrecke ist durch ihre breit gestreute Habitatwahl weit verbreitet kommt in Mitteleuropa haufig vor und ist somit nicht gefahrdet 4 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Anna Alfonsa Stark Untersuchungen am Lautorgan einiger Grillen und Laubheuschrecken Arten zugleich ein Beitrag zum Rechts Links Problem In Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Anatomie und Ontogenie der Tiere Band 77 1958 S 9 50 a b c Heiko Bellmann Der Kosmos Heuschreckenfuhrer Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 10447 8 S 138 a b c d e Bertrand Baur Hannes Baur Christian Roesti Daniel Roesti Die Heuschrecken der Schweiz Haupt Verlag Bern 2006 ISBN 3 258 07053 9 S 122 f a b c d e f g Peter Detzel Die Heuschrecken Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3507 8 S 278 ff Literatur Bearbeiten Anna Alfonsa Stark Untersuchungen am Lautorgan einiger Grillen und Laubheuschrecken Arten zugleich ein Beitrag zum Rechts Links Problem In Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Anatomie und Ontogenie der Tiere Band 77 1958 S 9 50 1958 Bertrand Baur Hannes Baur Christian Roesti Daniel Roesti Die Heuschrecken der Schweiz Haupt Verlag Bern 2006 ISBN 3 258 07053 9 Heiko Bellmann Der Kosmos Heuschreckenfuhrer Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 2006 ISBN 3 440 10447 8 Peter Detzel Die Heuschrecken Baden Wurttembergs Verlag Eugen Ulmer GmbH amp Co Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3507 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeine Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www natur in nrw de Pholidoptera griseoaptera bei Orthoptera ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeine Strauchschrecke amp oldid 236490055