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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Kalisz deutsch Kalisch ist seit Entstehung des Landes die alteste Stadt Polens und war 1000 Jahre zuvor eine von vielen schon in griechischen und romischen Quellen benannten Siedlungen ostlich der Elbe Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Mittelalter 3 Piastenzeit 4 Jagiellonenzeit 5 Wasazeit und schwedische Kriege 6 Ausklang der Adelsrepublik 7 Preussische und napoleonische Zeit 8 Unter dem Zarenadler 9 Erster Weltkrieg 10 2 Polnische Republik 11 Nationalsozialismus 12 Volksrepublik Polen 13 Literatur 14 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Stadt wurde neben weiteren im heutigen Polen liegenden Siedlungsplatzen als Calisia um das Jahr 150 n Chr vom alexandrinischen Geographen Claudius Ptolemaus in seinem Werke Abriss der Geographie erwahnt das Gebiet war aber bereits um das Jahr 1200 v Chr von der Bevolkerung der Lausitzer Kultur bewohnt was man durch zahlreiche Ausgrabungen feststellen zu konnen glaubt In der Zeit von Ptolemaus lag Kalisch im Gebiet Magna Germania als Knotenpunkt an einer der wichtigsten Handelsstrassen Zentraleuropas Bernsteinstrasse genannt die das Romische Imperium im Suden mit der Ostseekuste verband Calisia war damals wahrscheinlich von Lugiern griechisch Lygiern bewohnt einer Kultgemeinschaft wandalischer also ostgermanischer Volker in Schlesien und im spateren Westpolen Dieses altertumliche Calisia lag indessen nicht im Tal der Prosna wie der heutige Stadtkern sondern ein paar Kilometer weiter ostlich auf dem Gebiet der heutigen Alten Stadt Spater in der fruhen piastischen Zeit bestand dieses Kalisch aus der herzoglichen Burg mit der Paulskirche der Handwerkersiedlung mit der Adalbertkirche noch einer benachbarten Siedlung mit der Gotthardkirche und einer Judenstadt die ebenfalls in der Nahe der Burg lag Mittelalter BearbeitenDer fruhesten Erwahnung von Kalisch im Mittelalter begegnen wir 1106 in der Chronik des Gallus Anonymus der die Kampfe zwischen zwei Sohnen des Herzogs Wladyslaw I Herman Boleslaw III Schiefmund und Zbigniew beschreibt Kalisch geriet in die Machtsphare Zbigniews der 1102 1106 Herr der Stadt war Zum zweiten Mal erwahnt wird Kalisch im Jahre 1136 in der Bulla des Papstes Innozenz II der uber Kalisch als eine der wichtigsten Kastellaneien auf dem Gebiet Polens spricht Nach Ansicht mancher Historiker war Kalisch damals auch Hauptstadt der Mittelpolnischen Provinz die die Kastellaneien von Kalisch Sieradz und Leczyca umfasste Piastenzeit BearbeitenIm Testament Boleslaws III wird Kalisch 1138 dem Senior Herzogtum Krakau zugeteilt Nach dem Aufruhr der jungeren Bruder gegen Wladyslaw II den Vertriebenen 1146 wurde er gesturzt und Kalisch kam zum Herzogtum Grosspolen wo Mieszko III genannt der Alte regierte Dieser stiftete um 1155 die romanische Schlosskirche zum Heiligen Paul wo 1193 sein Sohn Mieszko und 1202 er selbst bestattet wurden Die Fundamente dieser Kirche mit dem Grabstein Mieszkos wurden erst um 1960 auf dem Gebiet der sog Schwedenschanze gefunden 1193 wurde Kalisch zur Hauptstadt des gleichnamigen piastischen Herzogtums das seine Grenzen oft anderte und wo verschiedene Nachkommen Mieszkos III regierten Der schlesische Herzog Henrich I der Bartige fuhrte 1233 Krieg gegen den grosspolnischen Vetter Wladyslaw Odon belagerte die Kalischer Burg eroberte und zerstorte sie Das Herzogtum Kalisch ging danach an die schlesischen Piasten uber Um 1234 verlegte Heinrich I die Burg und die Stadt an die heutige Stelle eine Insel zwischen drei Armen der Prosna Das alte Kalisch nunmehr Alte Stadt genannt sank zu einem Bauerndorf herab Etwa um 1235 die genaue Jahreszahl ist nicht bekannt erhielt Kalisch das Magdeburger Recht und wurde nach dem Muster der schlesischen Stadte in strenger Gitterform mit rechteckigem Marktplatz Ring aufgebaut Das Gebiet der Stadt umfasste 18 ha alle Gebaude ausser zwei Kirchen Nikolaus und Franziskanerkirche waren aus Holz Die Alte Stadt erhielt 1264 das Dorfrecht nbsp Statut von Kalisz Visualisierung von Arthur Szyk 1894 1951 Deckblatt mit Kasimir dem Grossen 1927 Statut kaliski deutsch Statut von Kalisch war ein Judenschutzbrief der von Herzog Boleslaw dem Frommen poln Boleslaw Pobozny 1224 27 1279 am 8 September 1264 in Kalisch erlassen wurde Mit dem Statut wurden unter anderem Strafen fur die Schandung von judischen Friedhofen und Synagogen angedroht Das Statut enthielt Vorschriften zur Bestrafung jener die Juden des Ritualmordes beschuldigten Es regelte die Grundsatze der Handelstatigkeit durch die Juden und sicherte ihnen die Unantastbarkeit des Lebens und des Besitzes zu 1 Nach der Wiedervereinigung Polens wurde unter Konig Wladyslaw I Ellenlang 1305 eine Verwaltungsreform durchgefuhrt Neue Verwaltungseinheiten Woiwodschaften genannt wurden geschaffen Kalisch wurde zur Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft die mit gewissen Grenzanderungen bis zum Jahre 1793 der 2 Teilung Polens bestehen sollte Sie umfasste Sud und Ostgrosspolen mit Kalisch Gnesen Pyzdry Peisern Konin und Sroda Schroda und ausserdem Naklo nad Notecia Nakel an der Netze Am 21 September 1331 belagerte das Heer des Deutschen Ordens unter dem Oberstmarschall Dietrich von Altenburg die Stadt Kalisch zog jedoch nach ein paar Tagen ab ohne Erfolge erzielt zu haben Einige Jahre spater im Juli 1343 liefen Vorbereitungen zum Kalischer Frieden zwischen dem Konigreich Polen und dem Deutschen Orden die eine grosse Tagung in Kalisch mit sich brachten an der Konig Kasimir III der Grosse personlich teilnahm Mehrere damals bedeutende polnische Stadte unter ihnen Kalisch selber sind Unterzeichner des Vertrags von Kalisch der am 23 Juli in Kraft trat und strittige Fragen regelte Die Regierung des letzten Piastenkonigs Kasimir III des Grossen 1333 bis 1370 bedeutete einen grossen Fortschritt in der Entwicklung der Stadt Kalisch Um 1361 erbaute man aus Ziegeln die Wehrmauer der Stadt um 1363 erweiterte man das alte Schloss Heinrichs des Bartigen Es entstanden neue Vorstadte die Breslauer Vorstadt am Breslauer Tor und die Thorner Vorstadt am Thorner Tor und eine neue Pfarrkirche zur Mariae Himmelfahrt Ausser dem alten Franziskanerkloster gab es nun zwei gemauerte neue Kloster in der Stadt das der Kanoniker zum Hl Geist und das der Kanoniker vom Lateran 1353 wurde auch das erste Palais der Gnesener Erzbischofe in der Stadt errichtet Die erste Stadtische Schule entstand 1372 Jagiellonenzeit Bearbeiten1410 nahmen Truppen aus der Woiwodschaft Kalisch unter eigener Fahne an der grossen Schlacht gegen den Deutschen Orden bei Tannenberg in polnischer Geschichte als Schlacht bei Grunwald bekannt teil 1425 befreite Wladyslaw II Jagiello die Salzhandler aus der Stadt von Steuern auf dem Territorium Polens und Litauens Gleichzeitig empfing er den danischen und schwedischen Konig Erich X von Pommern im Kalischer Schloss Das erste Rathaus mit einem Turm wurde 1426 in Kalisch errichtet Um diese Zeit entstand auch die zweite Stadtische Schule an der Himmelfahrtskirche die gewisse akademische Rechte hatte und unter der Obhut der Krakauer Universitat stand Wahrend des Dreizehnjahrigen Krieges des Konigs Kasimir IV gegen den Deutschen Orden nahmen 1454 Kalischer Truppen an der Belagerung Marienburgs teil 1461 entstand das Hospital zur Heiligen Dreieinigkeit in der Breslauer Vorstadt 1489 das holzerne Bernhardiner Kloster und die Bernhardiner Kirche in der Thorner Vorstadt Wasazeit und schwedische Kriege BearbeitenBischof Stanislaus Karnkowski holte 1583 die Jesuiten nach Kalisch die ihre Lehrtatigkeit ein Jahr spater in einem provisorischen Schulgebaude begannen 1584 200 Schuler 1586 schon 500 Schuler Die barocke Jesuitenkirche zum Hl Stanislaus und Hl Adalbert mit dazugehorigem Kloster und Kollegium wurde 1585 bis 1591 aus Karnkowskis Privatmitteln errichtet Die Architekten waren italienische Jesuiten 1592 nahm auch das Jesuitentheater am Kollegium seine Tatigkeit auf Zuerst wurden nur lateinische Stucke inszeniert spater auch polnische 1603 eroffnete die erste Buchdruckerei in Kalisch Besitzer Meister Johann Wohlraab danach bis 1632 Adalbert Gedelius es wurden aber ausschliesslich Werke von religiosem Inhalt verlegt Nach dem Tode von Gedelius um 1636 wurde die Druckerei von den Jesuiten ubernommen die sie bis 1773 betrieben 1655 begann der Polnische Krieg des Schwedenkonigs Karl X Gustav im Zuge dessen schwedische Truppen unter Feldmarschall Arvid Wittenberg Posen besetzten und am 7 August Kalisch erreichten Der Kalischer Magistrat huldigte dem Konig von Schweden und zahlte eine Kontribution von 6000 Gulden Ein grosser Brand verheerte am 10 und 11 August 1656 die Stadt Erhalten blieben nur gemauerte Gebaude Kirchen Rathaus eine Ringseite und ein paar Hauser in der Breslauer Vorstadt Im darauf folgenden Jahr nahm Konig Johann II Kasimir die Schaden in Augenschein und befreite die Stadt und die ihr zugehorigen Dorfer von allen Steuerlasten Dies half jedoch wenig der Aufbau der Stadt dauerte sehr lange 1700 begann der Grosse Nordische Krieg in dem Danemark Polen Russland und Sachsen gegen den Schwedenkonig Karl XII kampften der Subsidien aus Frankreich erhalt Am 29 Oktober 1706 wurde die Schlacht bei Kalisch zwischen den Schweden und den polnischen Anhangern des Konigs Stanislaus I Leszczynski zusammen 15 000 Mann und Sachsen Russen und Polen Anhangern August II des Starken zusammen 35 000 Mann ausgefochten Die Schweden verloren ihr Befehlshaber Arvid Axel Mardefelt wurde gefangen genommen Die Stadt Kalisch zahlte nach der schwedischen Okkupation 1707 nur 1000 Einwohner Ab 1726 wurde dann das schwer beschadigte Kalischer Schloss wiederaufgebaut die Arbeiten dauern bis 1730 Ausklang der Adelsrepublik BearbeitenKriegshandlungen wahrend der Konfoderation von Bar zerstorten die Stadt 1769 noch mehr Der Aufbau der Stadt unter der Leitung der Kalischer Kommission fur gute Ordnung die von Grundbesitzern der Woiwodschaft gebildet wurde begann 1776 und fuhrte zur Wiederbelebung des Handels und Handwerks Ein weiterer Ruckschlag ereilte die Stadt 1792 als der grosse Brand vom 13 September der in der Breslauer Vorstadt begann alle Hauser der Stadt ausser Kirchen und Klostern zugrunde gehen liess Der grosse Wirbelwind am 14 Dezember vollendete den Untergang von Kalisch Preussische und napoleonische Zeit BearbeitenAm 23 Januar 1793 unterschrieben Preussen und Russland den Vertrag uber die 2 Teilung Polens Die Woiwodschaften Posen und Kalisch wurden Preussen zugesprochen Bis Mai 1793 stand Kalisch daher unter preussischer Militarverwaltung Am 7 Mai huldigten die Stande Grosspolens dem Konig von Preussen Friedrich Wilhelm II Die annektierten Gebiete erhielten den Namen Sudpreussen Kalisch wurde dem Regierungsbezirk Posen unterstellt Im Oktober desselben Jahres entsandte Berlin nach Kalisch eine Aufbaukommission unter der Leitung des Majors von Schack die die Aufgabe erhielt das alte Jesuitenkollegium zu einer Kadettenschule umzubauen Im selben Jahr kam auch die erste Welle der deutschen Ubersiedler vor allem aus der Mark Brandenburg und Niederschlesien Die Zahl der deutschsprachigen Einwohner von Kalisch betrug in diesem Jahr 120 Personen bei einer Gesamt Einwohnerzahl von 3 832 1793 Da die ehemaligen polnischen Beamten keine Deutschkenntnisse hatten begann man 1794 Beamte aus Berlin und Ostpreussen hierher zu versetzen was zu Reibungen fuhrte da die neuen Beamten die polnische Sprache nicht beherrschten und lokale Juden deren Sprache Jiddisch ein deutscher Dialekt ist als Dolmetscher heranziehen mussten 1795 wurde Kalisch zur Hauptstadt des neuen sudpreussischen Regierungsbezirks Kalisch erhoben der die Kreise Kalisch Sieradz Leczyca samt Wielun und Tschenstochau umfasste Im selben Jahr kaufte die deutsche evangelische Gemeinde die ehemalige Jesuitenkirche Sie sollte bis 1945 als evangelisches Gotteshaus dienen Das baufallig gewordene Kalischer Schloss wurde 1796 abgerissen Im nachsten Jahr trug man auch das schwer beschadigte gotische Rathaus ab Die Kalischer Kadettenanstalt konnte 1797 feierlich eroffnet werden Die Schuler waren Sohne des armeren Adels aus der Gegend im Alter von 8 bis 10 Jahren 1797 125 Schuler 1799 schon 200 Der Unterricht umfasste einen Deutschkursus Preussens Geschichte Grundlagen der Mathematik und militarische Themen Die Absolventen der Anstalt wurden zum weiteren Studium in das Kadettenkorps nach Berlin geschickt 1798 zog Karl Wilhelm Mehwald 1824 aus Jauer zu liess sich in Kalisch nieder und eroffnete seine Druckerei die bis 1914 bestehen sollte Mehwalds Verlag begann 1805 die erste Kalischer Zeitung die zweisprachige Chronik der Stadt Kalisch Kronika Miasta Kalisza herauszugeben Spater im gleichen Jahr begann auch das zweisprachige Kalischer Wochenblatt Pismo Tygodniowe Kaliskie zu erscheinen ebenfalls bei Mehwald Die preussischen Behorden liessen 1805 den Stadtpark und die grosszugig geplante Konigin Luise Allee anlegen die langs der Prosna vom Breslauer Tor zum Park lauft Spater hiess sie Kaiserin Josephine Allee und ist bis heute der Prachtboulevard von Kalisch 1806 hatte Kalisch schon etwa 1800 deutsche Einwohner die Zahl der Deutschen war grosser als die der Juden Nach der Niederlage Preussens bei Jena Auerstedt wurden im November 1806 die preussischen Truppen in Kalisch von der Burgerwehr entwaffnet die meisten preussischen Beamten flohen Am 14 November wurde Kalisch von franzosischen Truppen besetzt Durch den Frieden von Tilsit 1807 wurde das Herzogtum Warschau geschaffen Kalisch wurde zur Hauptstadt des gleichnamigen Departements ausersehen Der 30 kopfige Munizipalrat loste den alten Stadtrat ab der Burgermeister jetzt Stadtprasident genannt bekam erweiterte Machtbefugnisse Die von den Preussen geschaffene Kadettenanstalt wurde 1808 neu organisiert und den Militarbehorden des Grossherzogtums unterstellt Die Ruine des gotischen Rathausturms wurde im selben Jahr abgerissen bis 1890 hatte Kalisch kein Rathausgebaude 1810 wurde die Stadtische Realschule auf den Grundmauern des abgetragenen Schlosses erbaut Die renommierte Schule besteht bis heute als Adam Asnyk Lyzeum 1811 sammelte sich Napoleons Grosse Armee auf dem Territorium des Departements Kalisch Russlands Eroberung wurde vorbereitet Viele Plunderungen und Kontributionen waren die Folge 1812 zogen die klaglichen Reste der geschlagenen Grande Armee durch Kalisch nach Frankreich zuruck Viele Franzosen starben im provisorischen Lazarett das eigens fur sie eingerichtet wurde und wurden auf dem Friedhof der Bernhardinerkirche begraben Eine dort errichtete Gedenksaule erinnert bis heute an sie Kalisch selbst wurde am 13 Februar 1813 von russischen Truppen belagert Schon nach einem Tag der Kampfe zogen sich polnisch sachsische Truppen nach Schlesien zuruck die Russen okkupierten die Stadt Am 18 Februar wurde das preussisch russische Militarbundnis der Vertrag von Kalisch abgeschlossen Preussen gewann Russland als Verbundeten gegen Frankreich fur die nun beginnenden Befreiungskriege gegen Napoleon Bonaparte Unter dem Zarenadler BearbeitenDurch die Beschlusse des Wiener Kongresses wurde 1815 der grosste Teil des ehemaligen Herzogtums Warschau an Russland als sog Kongresskonigreich Polen ubergeben Kalisch wurde nun die Hauptstadt einer Woiwodschaft und war von zwei Seiten von Preussen umgeben Richtung Posen und Richtung Breslau betrug der Abstand von der Stadtgrenze zur Grenze Preussens nur etwa 5 Kilometer Der Schmuggel in beiden Richtungen florierte und so sollte es bis 1914 tun Nach Deutschland wurden vor allem Landwirtschaftsprodukte geschmuggelt aus Deutschland bezog man Eisenwaren Salz Galanterie Tabakwaren und Jagdgewehre Kalisch hatte in diesem Jahre 7521 Einwohner Die Plane der Warschauer Regierung ab 1815 aus Kalisch ein Industriezentrum zu machen gingen voll in Erfullung Seit 1815 entstanden folgende Fabriken Tuchmanufaktur der Gebruder Johann und Benjamin Repphan aus Birnbaum 1816 1880 abgebrannt etwa 2 000 Beschaftigte die Fachkrafte bestehen ausschliesslich aus schlesischen Einwanderern Textilmanufaktur des Wilhelm Meyer aus Brieg 1827 1838 etwa 150 Beschaftigte Textilfabrik des W D Przechadzki spater Eduard Fiedler 1821 60 Beschaftigte Farberei des Wilhelm May aus Sachsen 1827 117 Beschaftigte Textilfabrik Pohl et Co von Johann Heinrich Claassen Karl Fischer und Friedrich Pohl alle aus Breslau 1826 220 Beschaftigte exportierte Baumwollprodukte sogar nach China Leinwandweberei des Johann Friedrich Ruderisch aus Sachsen 1817 um 20 Gesellen Brauhaus des Wilhelm Weigt um 1820 100 Beschaftigte Kurzwarenfabrik des Franz Krause aus Reichenberg 1824 etwa 40 Beschaftigte Kurzwarenfabrik des Heinrich Buhle 1818 80 Beschaftigte nbsp Rathaus im September 1835 wahrend der Grossen Revue von Kalisch Farberei des David Christoph Schnerr 1804 etwa 100 Beschaftigte Weissgerberei des Karl Heinrich Fritsche aus Ostpreussen 1823 etwa 30 Beschaftigte Klavierfabrik des Gregor Lindemann 1827 Jahresproduktion 20 30 Instrumente Klavierfabrik des Karl Grunberg 1840 Jahresproduktion etwa 10 Instrumente Gerberei des Wilhelm Fulde aus Sachsen 1857 etwa 100 Beschaftigte Seifenfabrik des Emil Stark um 1860 etwa 30 Beschaftigte Spitzenfabrik des J D Meisner um 1870 Klavierfabrik des Arnold Fibiger aus Sachsen 1878 etwa 100 Beschaftigte Diese Fabrik arbeitet bis heute Klavierfabrik des Alexander Fibiger aus Sachsen bis 1880 Jahresproduktion etwa 10 Instrumente Fabrik der landwirtschaftlichen Gerate der Gebruder Fellner 1880 Plusch und Samtfabrik des Friedrich Gaede um 1907 1913 etwa 500 Beschaftigte damals und lange Zeit nachher grosster Arbeitgeber in Kalisch 1824 wurde das monumentales Gerichtsgebaude an der Josephinenallee erbaut ein Jahr spater folgten die schone steinerne Alexanderbrucke als Huldigung der Stadt an den guten Zaren Alexander I und das Woiwodschaftsamt Kalisch war 1835 Austragungsort der Grossen Revue von Kalisch einem Militarmanover zur Bekraftigung des preussisch russischen Bundnisses mit uber 60 000 Beteiligten Nachdem Kongresspolen nach der Niederlage des polnischen Novemberaufstandes von 1830 in das Russische Kaiserreich einverleibt wurde wurden 1837 die Woiwodschaften aufgelost und Kalisch wurde Hauptstadt eines russischen Gouvernements Im Fruhjahr 1852 brach eine Choleraepidemie aus Sie fing im judischen Viertel mit seinen miserablen hygienischen Verhaltnissen an und verbreitete sich uber die ganze Stadt 60 Personen taglich starben Erst nach dem grossen Brand des Judenviertels am 18 Juli ging die Seuche zuruck Ein weiterer Schlag traf die Stadt 1854 als eine grosse Hungersnot herrschte Taglich fand die Stadtpolizei Leichen von verhungerten Alten und elternlosen Kindern Nach der Auflosung des Gouvernements 1855 wurde Kalisch zum ersten Mal in seiner Geschichte zu einer Kreisstadt degradiert bevor 1867 das Gouvernement Kalisch wieder aufgerichtet wurde Mit Bau der ersten Gasanstalt 1871 wurde die Gasbeleuchtung eingefuhrt Der Koks musste auf Pferdefuhren aus dem benachbarten preussischen Ostrowo transportiert werden da Kalisch noch keine Eisenbahn hatte Von 1880 bis 1890 wurde ein neues turmloses Rathaus Stil der Grunderzeit errichtet Kalisch hatte damals etwa 20 000 Einwohner und besass 3 Hotels 8 Restaurants 92 Schankwirtschaften 5 Konditoreien und 6 Kaffeehauser ausserdem im Sommer etwa 10 Biergarten Nach seinem Examen an der Nikolajewschen Kavallerieschule in Sankt Petersburg trat der spatere finnische Nationalheld Gustaf Mannerheim 1889 seinen ersten Offiziersposten im 15 Aleksandrijskij Dragonerregiment in Kalisch an Eine riesige russisch orthodoxe Kirche mit funf Zwiebelkuppeln wurde 1890 im Zentrum der Stadt errichtet Sie sollte den russischen Charakter der Stadt betonen Ebenso entstand 1897 1900 ein neues Stadttheater im Stil der Grunderzeit Mit grosser Verspatung und nach Jahrzehnten von Planen und Gegenplanen bekam Kalisch 1898 bis 1902 endlich eine Eisenbahnverbindung uber Lodz nach Warschau Bisher musste man die 100 km nach Lodz mit einer Pferdekutsche bewaltigen Reisen nach Breslau Einkaufsparadies der Kalischaner oder Posen musste man aber wie bisher mit einer Pferdedroschkenfahrt zum deutschen Grenzbahnhof Skalmerschutz 6 km anfangen Die Eisenbahn machte aber nach russischer Sitte einen weiten Bogen um die Stadt aus Angst der zaristischen Behorden vor Revolutionen Der Bahnhof war etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernt Kalisch hatte damals 23 882 Einwohner 1902 folgte der Bau des ersten noch kleinen Elektrizitatswerkes allerdings bekam nur das Zentrum Strom Bei Arbeiterunruhen und einem Schulerstreik 1905 forderten die Demonstranten unter anderem den Unterricht in polnischer Sprache bisher wurde sogar Muttersprache Polnisch auf Russisch unterrichtet Der Gouverneur rief in Kalisch und dem Gouvernement den Ausnahmezustand aus worauf die Niederwerfung der Proteste durch Polizei und Militar folgte 1906 wurde die Bahnstrecke Kalisch Skalmerschutz erbaut es gab also endlich eine feste Verbindung zum preussischen Eisenbahnnetz 1909 kam Gustaf Mannerheim nach Kalisch zuruck diesmal als Befehlshaber des 15 Dragonerregiments Hier erhielt er seine Beforderung zum Generalmajor 1911 Er blieb in Kalisch bis 1914 Die ersten Telefone in der Stadt wurden 1910 installiert 1912 begannen erste Arbeiten bei der Kanalisierung der Stadt 1913 zahlte Kalisch schon 65 400 Einwohner davon etwa 70 Polen 25 Juden und 5 Deutsche und Russen Man bezeichnete die Stadt als Stadt der vier Kulturen Fur die Russen beginnt Russland in Kalisch und endet in Wladiwostok Erster Weltkrieg BearbeitenSiehe auch Zerstorung von Kalisz Am 1 August 1914 erklarte Deutschland Russland den Krieg Die russischen Verbande zogen sich daraufhin aus Kalisch zuruck Am 2 August wurde die Stadt vom deutschen 155 Infanterieregiment aus Ostrowo unter dem Befehl von Major Preusker besetzt Die Stadt musste 50 000 Rubel Kontribution zahlen und 20 Geiseln stellen Funf Tage spater trat die neben dem Brand von 1792 grosste Katastrophe in der Geschichte von Kalisch ein Aus Grunden die bis zum heutigen Tage nicht ganz geklart sind begann die deutsche Artillerie auf Preuskers Befehl die Beschiessung der wehrlosen Stadt die bis zum 22 August dauerte und viele Tote forderte Die deutsche Propaganda sprach in jener Zeit von Freischarlern die sich nachts in der Stadt herumgetrieben hatten Die deutsche Kommission die 1915 und 1916 die Ursachen der beiderseitigen Beschiessung und von deutschen Patrouillen erklaren sollte stellte hingegen fest dass das falsch war Die Untersuchung ergab dass die Patrouillen nur aus Versehen aufeinander geschossen hatten da sie sich in der Dunkelheit nicht erkannt hatten Die Beleuchtung der Stadt war in dieser Zeit namlich sehr gering und schlecht Der deutsche Befehlshaber Preusker wollte seinen Irrtum als Befehlshaber vertuschen und stellte offiziell fest dass die Verantwortlichkeit fur die Beschiessung auf der Seite der Einwohner von Kalisz liege Am Ende blieben nur ein paar Kirchen und das Gouverneurpalais stehen das neue Rathaus und das Theater gingen mit beinahe allen Wohnhausern der Stadt zugrunde 426 Wohnhauser 9 Fabriken und 6 offentliche Gebaude waren nicht mehr Die Zerstorung von Kalisch wurde damals in ganz Europa bekannt und tat der Sache der Mittelmachte keinen geringen Schaden an von nun an sprach man von deutschen Barbaren 2 Im Dezember 1914 lebten nur noch 5 000 Einwohner in der Stadt Kalisch Gleichzeitig war die Stadt das was von ihr geblieben ist Sitz der Kaiserlich deutschen Zivilverwaltung fur Polen links der Weichsel Im Jahr 1916 besuchte Kaiser Wilhelm II Kalisz Die preussische Verwaltung der Stadt legte 1916 17 einen nach dem deutschen architektonischen Stil ausgearbeiteten Aufbauplan der Stadt vor Wegen des Widerstandes der Einwohnervertreter die die Stadt im traditionellen polnischen Stil aufbauen wollten konnte er nicht mehr realisiert werden Die spateren Behorden von Kalisz schon im unabhangigen Polen akzeptierten den polnischen Stil des Aufbaus und versuchten der Stadt ihre fruhere Schonheit wiederzubringen 1919 hatte der Ort 29 227 Einwohner 2 Polnische Republik BearbeitenNach Kriegsende bildeten die Burgerwehr und die Pilsudski treue geheime Polnische Militarische Organisation POW polnisch Polska Organizacja Wojskowa am 10 November 1918 den Militarstab des Kalischer Landes unter dem Befehl des Leutnants der POW Julius Ulrych Einen Tag spater wurde die Unabhangigkeit Polens proklamiert In Kalisch entwaffnete man die deutschen Soldaten unter tatiger Mitwirkung der Soldatenrate 1919 fand die polnische Verwaltungsreform statt bei der deutsche Regierungsbezirke osterreichische Kronlander Bezirke und russische Gouvernements abgeschafft und die Woiwodschaften und Kreise wiedereingefuhrt wurden Kalisch wurde nun zum zweiten Mal in seiner Geschichte zu einer Kreisstadt degradiert Historisch gehorte die Region zwar zu Grosspolen aber die Mentalitatsunterschiede zwischen Polen aus ehemaligem Kongresskonigreich und Polen aus der preussischen Provinz Posen waren zu gross man befurchtete dass die beiden Gruppen nicht imstande sein wurden in Eintracht zu leben Kalisch kam zur Woiwodschaft Lodz nicht zu Posen Die deutsche Grenze wurde zwar verschoben und lag nun dort wo sie jahrhundertelang bis 1793 war 60 km sudwestlich von der Stadt die Schmuggelgeschafte gingen jedoch weiter diesmal schmuggelte man vor allem Spirituosen Kleidung Saccharin und Tabakwaren aus Deutschland nach Polen und nur wenig in umgekehrter Richtung In den folgenden Jahren bis 1936 ging der intensive Wiederaufbau der Stadt vonstatten 6800 neue Wohnungen wurden erbaut davon 6405 durch Privatmittel 307 durch den Magistrat und 68 vom Staat Die Mittel kamen vom Privatkapital aber auch von grosszugigen Krediten des Finanzministeriums und des Ministeriums fur Offentliche Arbeiten Leider hielt man sich sklavisch treu aufgrund der Eigentumsverhaltnisse bei den Grundstucken an den alten gitterformigen Stadtplan mit engen Gassen wo im Sommer schwere und stickige Luft herrschte Die wichtigeren in diesem Zeitraum errichteten Gebaude sind das neue Rathaus mit Turm im Stil des epigonalen Klassizismus erbaut 1920 1925 die Polnische Nationalbank an der Josephinenallee Stil der Moderne 1926 das Sportstadion 1927 und das neue Kreiskrankenhaus Stil der Moderne 1937 Zudem wurde 1925 die wuchtige russisch orthodoxe Kirche abgetragen und eine kleinere am Eingang zum Stadtpark erbaut Die wertvolle Innenausstattung wurde aus der alten Kirche in die neue uberfuhrt 1932 entstand das neue grosse Elektrizitatswerk das nun die Versorgung der ganzen Stadt mit elektrischem Strom gewahrleistete Am 1 Januar 1939 zahlte Kalisch 1929 zum Stadtkreis erhoben 1938 der Woiwodschaft Posen angeschlossen nach zahlreichen Eingemeindungen der Vorstadte vom Jahre 1934 81 052 Einwohner davon etwa 20 000 Juden und 2000 Deutsche Etwa 50 der Einwohner waren in der Industrie und etwa 25 im Handel beschaftigt Die Stadt hatte 19 Grundschulen mit 10 039 Schulern und acht Gymnasien darunter drei Berufsschulen Die judische Gemeinde verfugte uber sechs Grundschulen und ein Gymnasium Im Brockhaus der Nazi Zeit Ausgabe 1937 finden wir die Bemerkung die Stadt K hat einen westeuropaischen Charakter Am 1 September 1939 begann der Zweite Weltkrieg Ohne vorherige Kriegserklarung marschierte die Wehrmacht in den Westteil der Zweiten Polnischen Republik ein Uberfall auf Polen damals Polenfeldzug genannt Am 6 Oktober kapitulierten die letzten polnischen Feldtruppen nicht jedoch die polnische Exilregierung Nationalsozialismus BearbeitenAm 4 September 1939 besetzte die 8 Jager Division 8 Infanterie Division der Wehrmacht unter Generalleutnant Rudolf Koch Erpach die Stadt Kalisch ohne Kampfe Zum 26 Oktober 1939 wurden unter anderem das Posener und Kalischer Gebiet annektiert und als Teil des neuen Reichsgaues Posen spater Wartheland in das deutsche Reich eingegliedert Kalisch wurde zum Sitz des Regierungsprasidenten des gleichnamigen Regierungsbezirks Alle Geschafte in der Stadt bekamen deutsche Treuhander Die Strassen erhielten neue deutsche Namen beispielsweise hiess die Josephinenallee ab nun Hermann Goring Allee Nach 1945 wurde sie Stalinallee genannt Zum 1 Januar 1940 wurde Kalisch formell als Stadtkreis bestatigt Der Stadt wurde das Recht der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 verliehen mit der Folge dass sie nicht mehr von einem Stadtkommissar sondern durch einen Oberburgermeister nach den gleichen Grundsatzen wie im Altreich verwaltet wurde Der Sitz des Regierungsprasidenten wurde zum 1 April 1940 von Kalisch nach Litzmannstadt NS Bezeichnung polnisch Lodz verlegt Diese Stadt war mit ihren angrenzenden Gebiet nachtraglich am 9 November 1939 in das Wartheland eingegliedert worden In Kalisch hatte der Landrat des Landkreises Kalisch seinen Sitz ferner der Amtskommissar fur den Amtsbezirk Kalisch Land In diesem Jahr wurde auch das fur die Kalischer Juden geschaffene Ghetto aufgelost und die Insassen nach Lodz deportiert Ausserdem entstanden 1940 zwei polnische Widerstandsorganisationen die aber schon im nachsten Jahr von der Gestapo entdeckt wurden 65 Untergrundskampfer wurden in Konzentrationslager geschickt viele von ihnen nach Buchenwald Das Jahr 1941 brachte den Beginn der schonungs und rucksichtslosen Germanisierungspolitik Alle polnischen Einwohner mussten die Stadtmitte verlassen um die Wohnungen fur die anzusiedelnden Deutschen freizumachen Diese waren vornehmlich Deutsch Balten Deutsche aus Siebenburgen und Deutsche aus der Bukowina die von den NS Behorden uberredet worden waren die alte Heimat zu verlassen und ins Wartheland zu gehen 1945 sollte dies zu einer grossen Tragodie fur diese Bevolkerungsgruppe fuhren Da Lodz seit dem 11 April 1940 Litzmannstadt hiess wurde auch der Regierungsbezirk Kalisch am 15 Februar 1941 in Litzmannstadt umbenannt 1942 1944 folgten weitere Deportationen der polnischen Bevolkerung von Kalisch insgesamt wurden 30 000 Personen ausgewiesen In diesen Jahren schafften die NS Behorden das Gaukinderheim im Gebaude des ehemaligen Klosters der Nazaretschwestern Im Gaukinderheim verweilten polnische Kinder die den rassischen Idealen der Nazis entsprachen Ihren Eltern entrissen waren sie zur Adoption in Deutschland vorgesehen bekamen neue deutsche Vor und Nachnamen und durften nur deutsch sprechen Das Heim beherbergte im Durchschnitt etwa 200 Kinder jahrlich Das Schicksal vieler von diesen Kindern ist bis heute ungeklart 1942 entstand in Kalisch eine Abteilung der Polnischen Heimatarmee Armia Krajowa der grossten polnischen Widerstandsorganisation 1943 wurde auch eine Parteizelle der polnischen KP ins Leben gerufen es gelang jedoch nicht in der stark burgerlich oder sozialdemokratisch empfindenden Stadt eine Kampforganisation der KP zu grunden Die Kalischer Heimatarmee wurde im Marz 1944 von der Gestapo entdeckt die meisten Mitglieder wurden verhaftet Am 19 Januar 1945 stand die Sowjetarmee 50 km ostlich von Kalisch Vier Tage vor der Befreiung wurden 56 Untergrundkampfer der Heimatarmee von der SS erschossen Am fruhen Morgen des 23 Januar begann der Kampf um Kalisch am Abend wurde die Stadt von der Sowjetarmee besetzt Die Schaden in der Stadt waren diesmal gering der Turmhelm der Josephskirche wurde abgeschossen und ein Haus in der Innenstadt brannte nieder Volksrepublik Polen BearbeitenAm 24 Januar 1945 formierte sich die kommunistische Volksmacht Es gab noch bis 1948 andere Parteien ausser der Polnischen Arbeiterpartei KP die ihre Vertreter zum Stadtrat nunmehr und bis 1990 Stadtischer Nationalrat genannt entsandten alle wichtigen Posten Stadtprasident Polizeikommandant usw wurden jedoch von Kommunisten besetzt einer Partei die vor 1939 etwa 20 Mitglieder in Kalisch zahlte Kalisch kam nun zur Woiwodschaft Posen was sich aus oben 2 polnische Republik angefuhrten Grunden als keine gute Losung erwies Die alte preussisch russische Grenze spukte noch in den Kopfen Kalisch hatte damals etwa 50 000 Einwohner davon etwa 400 Alt Kalischaner deutscher Herkunft und hochstens 100 Juden 1945 wurde zudem die Evangelische Kirche der Gemeinde abgenommen und als katholische Garnisonkirche genutzt Spatere Versuche der evangelischen Gemeinde die Kirche zuruckzubekommen scheiterten daran dass die entsprechende Grundbucheintragung uber den Kauf der Kirche vom Staat 1795 zerstort worden waren 1945 bis 1948 war die Stadt uberbevolkert denn das unzerstorte Kalisch musste viele obdachlos gewordene Familien aus zum Beispiel Warschau aufnehmen Ein kommunistisches Einquartierungsamt verwaltete nun alle Wohnungen in der Stadt und fuhrte viele Zwangseinquartierungen durch Bis in die 80er Jahre wohnten mehrere Familien in einer Wohnung 1948 senkte sich der Eiserne Vorhang nieder Verscharfter Terror der Geheimpolizei UB gegen Andersdenkende war die Folge Im Fruhjahr dieses Jahres an einem Wochenende abends um 22 Uhr zerrten die Geheimpolizei und die Vertreter der Stadtbehorden alle Inhaber von Privatgeschaften aus ihren Betten Alle Geschafte wurden mit sofortiger Wirkung sozialisiert alle Waren mussten ohne Entschadigung an die neue stadtische HO ubergeben werden Ab dem darauffolgenden Montag waren die Kalischer Kaufleute nur Angestellte in ihren ehemaligen Geschaften Durch die Wahrungsreform 1949 etwa 20 alte Zloty fur einen neuen die auch an einem Wochenende durchgefuhrt wurde verlor ein grosser Teil der Bevolkerung seine Ersparnisse denn nur Spareinlagen bei Banken und Sparkassen wurden zu vollem Kurs umgetauscht fur Bargeld bekam man einen viel schlechteren Kurs Die Flucht zum Dollar und alten Goldrubeln begann obwohl ihr Besitz strafbar war Die stalinistischen Behorden begannen 1952 zaghaft den Wohnungsbau Die neuen Hauser waren noch keine Plattenbauten und wurden auf leeren Grundstucken im Stadtzentrum gebaut Beim Posener Arbeiteraufstand 1955 blieb Kalisch ruhig Auch als ein Jahr spater der Ungarnaufstand ausbrach war dies nicht anders In der ganzen Stadt wurden Gelder Kleider usw fur die Ungarnhilfe gesammelt Gleichzeitig im Herbst vor dem Gomulka Oktober rollten drei Tage und Nachte lang sowjetische Panzer aus Schlesien Richtung Warschau um die Politiker der Hauptstadt einzuschuchtern Die nach 11 Jahren Kommunismus schon ernsthaft propaganda benebelte Bevolkerung von Kalisch empfing sie mit Blumen Die Gomulka Herrschaft 1956 1970 brachte vollige Lethargie und die Verarmung der Gesellschaft 1970 bis 1980 wahrend der Gierek Herrschaft gelang es der KP durch grosse Anleihen in Westeuropa die Wirtschaft anzukurbeln In Kalisz entstanden funf neue Fabriken und grosse Neubauviertel Plattenbauten in den Vorstadten Durch die Verwaltungsreform 1975 wurde Kalisch wieder gegen heftige Proteste aus Ostrowo zur Hauptstadt einer Woiwodschaft die aber recht bunt zusammengewurfelt war ein paar Gemeinden kamen aus der alten Woiwodschaft Posen andere aus dem Lodzer Gebiet und wieder ein paar andere aus Niederschlesien Das Ganze passte nicht richtig zusammen 1980 gedieh auch in Kalisch die Massenbewegung der Solidarnosc Die folgenden Jahre von 1981 bis 1989 waren gepragt von der Agonie des real existierenden Sozialismus Mangelwirtschaft Verelendung und Emigration in den Westen Europas bewegten die Bevolkerung 1990 schliesslich begann die Zeit der 3 Polnischen Republik Ein Hohepunkt fur die Einwohner von Kalisz war der Besuch von Papst Johannes Paul II am 4 Juni 1997 im Rahmen einer seiner zahlreichen Auslandsreisen Aus Anlass seines Besuches wurden die Fassaden frisch gestrichen Literatur BearbeitenK Dobak Splitt J A Splitt Kalisz poprzez wieki Kalisz 1988 G von Fock Kalisch eine deutsche Stadt Kalisch 1941 A Gieysztor Hrsg Osiemnascie Wiekow Kalisza I II Kalisz 1960 G Hansen Als Kalisch deutsch war Eine Tochter auf den Spuren der Besatzer Ein dokumentarischer Roman Oldenburg 2005 Bogdan von Hutten Czapski Sechzig Jahre Politik und Gesellschaft I II Berlin 1936 S Lemmerhirt Sikamu Kalisch 1939 1944 Eine Jugend im besetzten Polen Frankfurt a M 2006 G Mannerheim Minnen I II Stockholm 1950 1951 T Pniewski Kalisz z oddali Kalisz 1976 E Polanowski W dawnym Kaliszu Poznan 1979 J Sibmacher Grosses Allgemeines Wappenbuch Band 15 Stadtewappen Nurnberg 1885 Siehe auch Teilungen PolensEinzelnachweise Bearbeiten Sofia Kowalska Die grosspolnischen und schlesischen Judenschutzbriefe des 13 Jahrhunderts im Verhaltnis zu den Privilegien Kaiser Friedrichs II 1238 und Herzog Friedrichs II von Osterreich 1244 Zeitschrift fur Ostmitteleuropa Forschung Bd 47 Nr 1 1998 Abgerufen am 16 August 2022 Laura Engelstein A Belgium of our own the sack of Russian Kalisz August 1914 Memento vom 11 Juli 2012 im Webarchiv archive today Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Kalisz amp oldid 238889418