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Die Geologie Spitzbergens bzw der Inselgruppe Spitzbergen Svalbard hat eine ungewohnlich abwechslungsreiche und komplizierte geologische Geschichte die mit Laurentia und insbesondere mit Ost Gronland im Zusammenhang steht Sie waren mit Ost Spitzbergen Bestandteile des Superkontinents Rodinia vor 900 Millionen Jahren Nach dessen Zerfall vollzogen diese separierten Fragmente gemeinsam eine Kontinentaldrift die im Prakambrium vor 550 Millionen Jahren in hohen sudlichen Breiten nahe am Sudpol begann und zur heutigen Position in hohe nordliche Breite fuhrte Beschriftete Topographische Karte der Inselgruppe SpitzbergenDie geodynamische Entwicklung Spitzbergens kann in mehrere Phasen unterteilt werden Zwischen dem spaten Palaoproterozoikum und dem unteren Palaozoikum entstand das Grundgebirge mit bis zu 1750 Millionen Jahre altem Gestein und der Kaledonischen Orogenese vor 450 Millionen Jahren Machtige Sedimente lagerten sich wahrend des Phanerozoikums beginnend im Devon bis zum Tertiar ab In karbonischen bis tertiaren Sumpfen entstanden periodisch Kohlefloze Vor 40 Millionen Jahren hatte sich der Atlantik geoffnet und Spitzbergen wurde von Gronland getrennt Ab dem Quartar traten wiederholte Vergletscherungen auf Sie hatten massgeblichen Einfluss auf die Geographie und formten die heutige Geomorphologie Ab dem Ordovizium fossilierten zahlreiche und diverse Fauna und Flora Lebewesen in sedimentaren Ablagerungen Hinweis Sofern nicht anders vermerkt beziehen sich die hier aufgefuhrten Bezeichnungen fur die palaogeographischen geologischen klimatischen und sonstigen Merkmale der Kontinente und Ozean auf die jeweils behandelten Zeitraume Inhaltsverzeichnis 1 Erdgeschichtlicher Rahmen 2 Geologische Strukturen 3 Geochronologische Entwicklung 3 1 Palaoproterozoikum 3 2 Palaozoikum 3 3 Mesozoikum 3 4 Tertiar 3 5 Quartar 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseErdgeschichtlicher Rahmen Bearbeiten nbsp Vermutliche Palaogeographie Columbias nbsp Vermutliche Palaogeographie Rodinias nbsp Laurentia Baltica und Avalonia im Kontinent Laurussia nbsp Prinzipdarstellung der palaogeographischen Entwicklung von Avalonia Baltica und Laurentia vom Ordovizium bis zum Devon nbsp Lage des Iapetus Ozeans vor 550 Millionen Jahren nbsp Lage der kaledonischen Gebirge im fruhen DevonIn der Palaogeographie des Superkontinents Rodinia um 900 mya lag Spitzbergen im Bereich am ostlichen Rand des archaischen Kontinents Laurentia Dieser umfasste weite Bereiche des heutigen Nordamerikas einschliesslich Gronlands Er war auch bereits fruher Bestandteil des hypothetischen Superkontinents Columbia In der Palaogeographie Columbias um 1590 mya lagen Laurentia und Gronland in mittleren bis hohen nordlichen geographischen Breiten wahrend sich in der Rodinia Konstellation die beiden kontinentalen Landmassen mit Ost Spitzbergen um den Aquator gruppierten Zwischen dem ausgehenden Neoproterozoikum und dem spaten Ordovizium von 550 bis 444 mya lagen der neoproterozoische Kontinent Baltica und der Kleinkontinent Avalonia getrennt von Laurentia im Iapetus Ozean Zwischen dem unteren Ordovizium um 480 mya und dem spaten Silur um 420 mya schloss sich der Iapetus Ozean infolge Subduktion des Ozeanbodens unter Laurentia und Laurentia Baltica und Avalonia kollidierten 1 Ausdruck dafur ist die Kaledonische Orogenese die den kaledonischen Gebirgsgurtel erzeugte Im heutigen nordwestlichen Europa sind Auswirkungen u a im Rumpfgebirge von Schottland Irland von Teilen des skandinavischen Grundgebirges und Ost Spitzbergens sowie in Ost Gronland zu finden Geologische Strukturen Bearbeiten nbsp Geologische Karte Spitzbergens mit geologischen Strukturen nbsp Topographie Spitzbergens nbsp Inselgruppe Spitzbergen mit der Hauptinsel rot markiertSpitzbergen insbesondere die Hauptinsel weist mehrere geologische Strukturen auf die die Entstehungsgeschichte widerspiegeln Sie bestehen aus den ordovizischen silurischen dunkelgrun markiert devonischen mittelgrun markiert karbonischen bis permischen hellgrun markiert und triassischen gelb markiert jurassischen orange markiert kreidezeitlichen rosa markiert und palaogenen bzw tertiaren rot markiert Provinzen Die ordovizisch silurische Provinz ist prasent in westlichen ostlichen und nordlichen Bereichen Zwischen der westlichen und ostlichen ordovizisch silurischen Provinz befindet sich ein Grabenbruch Als dessen Ursache wird die Bildung eines prakambrischen Meeresarmes bzw einer ozeanahnlichen Rinne zwischen Gronland und Ost Spitzbergen angesehen Im nordlichen Bereich des Grabenbruchs liegt die devonische Provinz wahrend in sudlichen Bereichen eine Provinz mit Ablagerungen aus der Trias der Kreide und dem Tertiar Palaogen entstand Eine umfangreiche triassische Provinz erstreckt sich in sudostlichen Bereichen wahrend eine karbonisch permische Provinz sich unterhalb der nordlichen ordovizisch silurischen Provinz befindet Drei quasiparallele in Nordsud Richtung verlaufende Verwerfungen trennen die Zonen Eine markante Blattverschiebung befindet sich am ostlichen Rand des Grabenbruchs Sie wird als Billefjorden Verwerfung BFZ bezeichnet Eine weitere Verwerfung erstreckt sich zwischen dem westlichen Rand des Grabenbruchs und der westlichen ordovizisch silurischen Provinz Diese hat ihren Ausgangspunkt in der BFZ Verwerfung Die Lomfjorden Agardhbukta Verwerfung LAFZ trennt die ostliche ordovizisch silurische Provinz von den triassischen und karbonisch permischen und Provinzen Geochronologische Entwicklung Bearbeiten nbsp Karte von Ortschaften Spitzbergens nbsp Karte von Meeresarmen Spitzbergens nbsp Karte von Bergen SpitzbergensDie Geochronologie kann vom Palaoproterozoikum bis zum Quartar nachvollzogen werden 2 3 Palaoproterozoikum Bearbeiten GrundgebirgeWahrend des Palaoproterozoikums bildete sich das Grundgebirge Spitzbergens Die altesten Minerale sind Zirkone aus NW Spitzbergen mit einem Alter von 3200 mya Die altesten datierten Gesteine kommen uberwiegend im Nordosten Spitzbergens vor In Ny Friesland entlang dem Ostrand des Wijdefjords bestehen Uberschiebungen aus ubereinander gestapelten kristallinen Schiefern Amphiboliten Gneisen und Graniten Darunter befindet sich bis zu 1750 Millionen Jahre alter Gneis daruber jungerer Schiefer Die Uberschiebungen sind zu einer 150 Kilometer langen Falte verformt Weiter ostlich in Ny Friesland kommen transformierte Tonschiefer u a mit Trilobiten ahnlich wie in Ost Gronland vor Auf der Insel Nordostland Nordaustlandet kommen Sedimentablagerungen mit Alter von 1200 bis 900 Millionen Jahren sowie Vulkanite die 960 bis 950 Millionen Jahre alt sind vor Ostlich von Lady Franklinfjorden befinden sich Granite Gneise Migmatite und Vulkanite Die Halbinsel Botniahalvoya von Nordostland ist grosstenteils vulkanisch mit ca 950 Millionen Jahre alten Laven und Ganggesteinen Weiter sudlich hat der rosa Rijpfjorden Granit altere Felsen durchdrungen und sie umgeformt Ostlich von Duvefjorden gibt es haufig Migmatite Gneise und Granite ahnlich wie auf Isispynten nbsp Nordspissen auf Prins Karls ForlandAndere Grundgebirgsgesteine kommen auf beiden Seiten des Forlandsundet mit unterschiedlichen Vulkaniten vor Forlandsundet ist der Sund der die Insel Prins Karls Forland von West Spitzbergen trennt Tillite sind Zeugen einer Gletscherbedeckung vor etwa 600 Millionen Jahren die der Gaskiers Eiszeit zugeordnet werden konnen Diese Ablagerungen kommen sowohl am West als auch am Nordrand Spitzbergens vor 4 Die Gesteine im Nordwesten Spitzbergens sind im Allgemeinen durch jungere tektonische Bewegungen stark deformiert sehr stark metamorph uberpragt so dass die Schichten vielerorts steil stehen gefaltet und von Bruchen durchzogen sind Sie waren einst tief in der Erdkruste vergraben und durch hohen Druck und hohe Temperaturen teilweise geschmolzen und rekristallisiert Meeresbecken nbsp Heutiger Arktischer Ozean mit Spitzbergen und dem Lomonossow RuckenWahrend des ausgehenden Neoproterozoikums verlief zwischen Ost Spitzbergen und Ost Gronland ein fruherer Meeresarm bzw eine ozeanahnliche Rinne Ein weiterer vorarktischer Ozean konnte nordlich der Geosynklinale Nord Gronland Lomonossow Rucken Lomonossow Ridge existiert haben Die Schliessung dieser ozeanischen Gebiete und die Verformung der umgebenden Geosynklinalen grenzt drei heutige Hauptkontinentalplatten ab den Baltischen Schild Baltic Plate die Nordamerikanische Platte Laurentia mit Gronland und den Arktischen Ozean mit der Barentssee Ihre relativ vorherrschende E W Bewegung erzeugte bis zum Silur eine Kompression zwischen diesen Platten aber eine dextrale rechtsgerichtete Transpression und Transformstorung zwischen den beiden letzteren Platten In spatsilurischer bis devonischer Zeit kontrollierte eine zunehmende Nordkomponente die spatkaledonische Transpression und die sinistrale linksgerichtete Transformstorung zwischen der Laurentiaplatte und der Baltischen Platte 5 In Ost Gronland entstand ein riesiges epikontinentales Sedimentbecken in dem zwischen 900 und 450 mya bis zu 18 Kilometer machtige Sedimente abgelagert wurden Dieses reichte uber mehr als 1000 Kilometer entlang Ost Gronlands und bis zum heutigen mittleren und ostlichen Spitzbergen Daraus wurde geschlossen dass sich Spitzbergen zur Zeit dieser Ablagerungen vor Ost Gronland befand 6 nbsp Karte von Nordostland nbsp Karte der BareninselSpitzbergen lag im Neoproterozoikum vor 550 mya in niedrigen sudlichen Breiten nahe am Sudpol 1 Palaozoikum Bearbeiten Das Palaozoikum war in Spitzbergen das Erdzeitalter in dem Gebirge gebildet wurden Erosionen und Sedimentationen verschiedenartiger Gesteine stattfanden tropische und subtropische Sumpfe mit Kohlen und kohlenstoffhaltigen Sandsteinen entstanden sowie periodische Verdunstungen und Austrocknungen einsetzten Die kambrischen und ordovizischen Calciumcarbonat und Kalksteinschichten enthalten oft Fossilien von Meerestieren die einst im Iapetus Ozean lebten Diese waren primitive Wirbellose wie Trilobiten und Graptolithen KambriumZu Beginn des Kambriums scheint eine globale Erwarmung eingetreten zu sein Im Kambrium vor 535 mya hatte sich Spitzbergen etwas weiter von der Sudpol Lage entfernt und lag nun in niedrigen sudlichen Breiten 1 Ordovizium und SilurIm Ordovizium und Silur ereignete sich ab 450 mya die Kaledonische Orogenese 7 Der gesamte West und Nordbereich Spitzbergens ist von dieser Faltung gepragt Das System der metamorphen und magmatischen Gesteine wird traditionell als Heckla Hoek Serie bezeichnet Der Name Spitzbergen der die Spitzen Peaks bedeutet stammt von dem wilden und zerklufteten Heckla Hoek Gebiet im Nordwesten Spitzbergens Aus der Kaledonischen Orogenese ging der Grosskontinent Laurussia hervor nbsp Sudwestseite des NewtontoppensAuf Ny Friesland bildete sich der 432 bis 420 Millionen Jahre alte Berg Newtontoppen Er besteht aus grobkornigem typischem Inselbogengranit der moglicherweise vom Grundgestein Ost Gronlands losgerissen wurde Dieser Granit durchdrang vor 432 Millionen Jahren umliegende altere Gesteine Im Silur setzten vor etwas mehr als 420 Millionen Jahren Dehnungen in der Erdkruste ein Sie schufen Nord Sud verlaufende Bruchzonen in Spitzbergen und ganz Norwegen Im spaten Silur drangen Granite in altere Gesteinsschichten ein Spitzbergen lag im fruhen Ordovizium in mittleren sudlichen Breiten und driftete bis zum spaten Silur in Aquator Nahe 1 DevonDas Devon war in Spitzbergen das Zeitalter der Erosionen und Sedimentationen Der Norden Spitzbergens begann sich abzusenken Im zentralen Spitzbergen bildete sich eine keilformige beckenformige geologische Provinz aus die von Storungszonen im Westen und Osten begrenzt ist sieheGeologische Strukturen Das kaledonischen Gebirge erodierte und der Erosionsschutt wurde in kustennahen Umgebungen Flussdeltas und Seen abgelagert Insgesamt sedimentierten mehr als 8000 m machtige Schichten aus Sandsteinen Dolomiten Kalksteinen Konglomeraten und Schiefern Die Sandsteine bestehen oft aus charakteristischem Buntsandstein Dessen rote Farbe weist auf Perioden mit trockenem wustenahnlichem Klima hin Spater wurde das Land vom Meer bedeckt und es bildeten sich marine Sedimentgesteine Diese Perioden wurden durch kurzere Intervalle der Landhebung uber dem Meeresspiegel unterbrochen 8 In den Sedimenten fossilierten primitive Fische wie z B die kieferlosen Fische Cephalaspis und die gepanzerten fischartigen Pteraspidiformes Sie gehoren zu den ersten bekannten Wirbeltieren Auch wurden Fossilien von primitiven Pflanzen gefunden Zu dieser Zeit von 400 bis 370 mya lag Spitzbergen sudlich des Aquators 1 Karbon nbsp Der Ort Pyramiden unter dem gleichnamigen Berg am Billefjord nbsp Kohle Bergwerk in PyramidenZu Beginn des Karbons war Spitzbergen ein relativ flaches und hugeliges Gelande mit Seen Lagunen und Schwemmlandebenen Spitzbergen driftete aus dem Wustenklima der devonischen Zeit in ein feuchteres tropischeres Klima Karbonhaltige Sandsteine in den zentralen Teilen Spitzbergens enthalten Kohlefloze mit Pflanzenfossilien die eine uppige Sumpfvegetation zeigen Diese Kohle wurde in der Siedlung Pyramiden abgebaut Wahrend des mittleren und oberen Karbons war Spitzbergen abwechselnden terrestrischen Ablagerung und solchen in flachen Meeren ausgesetzt Starke Verdunstung in einem trockenen gemassigten Klima fuhrte zur Ablagerung von Gipsen Anhydraten und Dolomiten Typische Gesteine sind Brekzien und Kalksteine Diese Schichten wurden auf einem Festlandsockel abgelagert nachdem ein Grossteil der kaledonischen Bergkette erodiert worden war Im spaten Karbon um 325 mya hatte sich der Superkontinent Pangaea aus den Grosskontinenten Laurussia und Gondwana gebildet In den Gips und Anhydrate Schichten fossilierten verschiedenartige Mollusken In den Sumpfen waren Amphibien weit verbreitet aber auch Fische Insekten mit festen Flugeln und Skorpione waren zahlreich Daneben kamen haufig verschiedenartige samenlose Pflanzen vor Zwischen dem fruhen Karbon um 340 mya und spaten Karbon um 310 mya wanderte Spitzbergen in niedrige sudliche Breiten nordlich des Aquators 1 Perm nbsp Permschichten des Alkefjellet Kliffs im Lomfjorden bei Hinlopenstrasse Hinlopenstredet Dunkler Schlamm und kohlenstoffhaltiger Sandstein werden von hellerem Sand und Kalkstein bedeckt nbsp Van Mijenfjord mit AkseloyaDie permischen Schichten auf Spitzbergen ahneln denen vom obersten Karbon mit seichten Meeresablagerungen in Gebieten die periodisch trocken wurden Starke Verdunstung wahrend Trockenperioden fuhrte zur erneuten Bildung von Gipsen Anhydraten und Dolomiten Diese Schichten sind z B entlang dem Nordrand von Isfjorden in Linnedalen und bei Akseloya im Bellsund zu sehen In dessen Schichten fossilierten zahlreiche Muscheln sowie Kieselschwamme und Bryozoen Im Perm zwischen 280 und 250 mya befand sich Spitzbergen in mittleren bis hoheren nordlichen Breiten 1 Mesozoikum Bearbeiten Wahrend des Mesozoikums mit der Trias dem Jura und der Kreide herrschte ein Treibhauseffekt Es war global erheblich warmer als heute und der Meeresspiegel lag hoher Das Klima auf Spitzbergen war wahrend dieser Zeit gemassigt und feucht Die mesozoischen Ablagerungen sind grosstenteils mariner Art aber sie wechseln sich mit terrestrischen Ablagerungen und vulkanischen Einbruchen gegen Ende des Zeitalters ab Der grosste Teil von Spitzbergen war wahrend Mesozoikums abgesehen von kurzen Unterbrechungen wieder von einem seichten Meer bedeckt Es traten keine Orogenesen auf Der nachste Kontinentalrand lag im Westen auf dem gronlandischen Schild wo es noch Reste der kaledonischen Bergkette gab Flusse die aus diesem Berggebiet flossen lieferten viel Schutt der sich auf dem Meeresboden und in der Gegend von Spitzbergen in grossen Flussdeltas ablagerte Sandsteine Sand Kies Schlamm und Tonschiefern haben sich auf diese Weise in grossen Teilen von Zentral und Ost Spitzbergen angesammelt Spitzbergen wanderte weiter nach Norden von der geographischen Breite bei etwa 45 Grad Nord auf etwa 65 Grad Nord 1 Trias nbsp Lage der Insel Barentsoya nbsp Lage der Insel Edgeoya nbsp Topographische Karte Hopens nbsp Karte von Konig Karl LandTriassische Aufschlusse kommen im Westen Norden und Osten West Spitzbergens sowie auf den Inseln Barentsoya und Edgeoya vor Eine viel grossere Ausdehnung von triassischen Gesteinen lasst sich anhand von kleinen Aufschlussen auf den Inseln Hopen und Konig Karl Land Kong Karls Land auf dem gesamten Barentssee Schelf vermuten Triassische Schichten bestehen aus marinen und nichtmarinen Schiefern Schluffen und Sandsteinen die oft kalkhaltig sind mit kleineren Anteilen von Kalksteinen Die Machtigkeit variiert zwischen 1000 und 200 Metern Die weichen Schiefer und Schluffsteinabfolgen neigen dazu flach geneigte Solifluktionshange ohne Geroll zu bilden Sie grenzen sich ab zu den darunterliegenden zerklufteten Karbonatgesteinen Kalksteinen des Perms 9 In den Schichten der unteren Trias gehoren Fossilien von Muscheln und Ammoniten aber auch Reptilienresten JuraWahrend des Jura und der untersten Kreidezeit war der grosste Teil Spitzbergen von einem seichten Meer bedeckt Die Sedimentgesteine bestehen hauptsachlich aus Meeresschiefer und sind oft sehr reich an fossilen Ammoniten Belemniten und Muscheln sowie Uberresten von Plesiosaurus einem Meeresreptil mit langem Hals Sie wurden in der Gegend um Isfjorden und auf Konig Karl Land gefunden Das ca 200 mya alte Fossil enthielt die Uberreste seiner letzten Mahlzeit in seinem Magen Kurzlich wurden fossile Ichthyosaurier und Plesiosaurierreste aus der spaten Jurazeit auf Bohemanflya im Isfjorden Gebiet entdeckt KreideWahrend der fruhen Kreidezeit hatte Spitzbergen ausgedehnte alluviale Sandebenen Der obere Teil der Unterkreide ist durch abwechselnde marine und terrestrische Ablagerungen gekennzeichnet die in flachen Meeren und Deltas sedimentierten Wahrend der spateren Kreide war Spitzbergen einer tektonischen Hebung ausgesetzt die Erosion und eine Lucke in der Sedimentaufzeichnung verursachte In den Sandsteinen sind reichlich Pflanzenreste erhalten Versteinerte Fussabdrucke des pflanzenfressenden ca 130 Millionen Jahre alten Iguanodons wurden bei Festningen am Isfjord entdeckt Fossile Fussabdrucke des fleischfressenden Allosaurus wurden bei Kvalvagen im Sudosten Spitzbergens gefunden Die Dinosaurierreste deuten darauf hin dass das Klima der Kreidezeit mild war mit uppiger Vegetation Der Fossilienbestand enthalt ausserdem Muscheln Tintenfische Schnecken und Baumstamme Vor 130 mya lag Spitzbergen zwischen 50 und 65 Grad nordlicher Breite Tertiar Bearbeiten Am Ubergang von der Kreide zum Tertiar vor etwa 65 bis 60 mya kollidierten Spitzbergen und Gronland was zu einer intensiven Faltung von Schichten West Spitzbergens sowie zur Bildung eines Depressionsbeckens im Osten fuhrte In diesem traten Sedimentationen auf Das zentrale tertiare Becken Grabenbruch siehe Geologische Strukturen dominiert die Geologie des zentral sudlichen Teils von Spitzbergen vom Isfjorden Gebiet bis zum Storfjorden Untere tertiare Ablagerungen im Becken bestehen hauptsachlich aus Sandsteinen mit zahlreichen Kohleflozen die die Grundlage fur den Kohleabbau bilden Gegen Ende des Tertiars als der Kollisionsdruck geringer wurde war Spitzbergen intensiven Verwerfungen und Vulkanismus ausgesetzt Lavastrome aus Basalten treten punktuell auf Nord Spitzbergen auf Das Klima auf Spitzbergen wurde sukzessive kuhler teilweise als Folge der langsamen Norddrift Im spaten Tertiar hatte Spitzbergen weitgehend seine heutige Form und Grosse erreicht Die Vegetation war uppig und schone Pflanzenfossilien sind in den Schichten haufig Der Longyearbyen Gletscher erodiert heute ein tertiares Kohlefloz und Pflanzenfossilien befinden sich seiner Endmorane 2 nbsp Heutige Lage Spitzbergens im Arktischen OzeanZwischen 58 und 40 mya offnete sich der Nordatlantik infolge einer Ozeanbodenspreizung zwischen dem heutigen Nordamerika und Europa und es entstand ein durchgehendes Ozeanbodenspreizungssystem von Sudamerika bis nach Nordeuropa Um 40 mya wurde Spitzbergen von Gronland getrennt Spitzbergen lag nun auf dem Schelf der Barentssee im Arktischen Ozean 10 nbsp Berghang vom ScheteligfjelletInfolge der Ozeanbodenspreizung stiegen magmatische Dolerite auf und drangen in Risse in der Erdkruste ein Diese sind an vielen Stellen in Spitzbergen zu sehen vor allem in schichtparallelen Schwellen Auf Konig Karl Land entstanden zudem Laven Die Ozeanbodenspreizung entwickelte zu einem ozeanausbreitenden System Nordwest Europa mit Spitzbergen und der Barentssee wurden entlang einer enormen Transformationsstorung langsam vom Nordosten Gronlands abgeschnitten Dabei wurde der westliche Teil Spitzbergens zu einer neuen Gebirgskette gefaltet Diese war viel kleiner als die altkaledonische und ohne die Bildung von metamorphosierten Gesteinen obwohl grosse Uberschiebungsdecken gebildet wurden die nach Osten auf die mesozoische Gesteinsabfolge aufgeschoben wurden Diese Uberschiebungsdecken sind an vielen Berghangen in Wedel Jarlsberg Land und im Oscar II Land zu sehen beispielsweise der Jamtlandryggen und der Mediumfjellet im Oscar II Land der Berzeliustinden am Van Keulenfjorden und der Scheteligfjellet am Ny Alesund Ostlich der neuen Gebirgskette vom Isfjorden Gebiet entstand eine Senke und bildete eine grosse von Norden nach Suden gerichtete Bucht oder Meerenge Sie sammelte erodiertes Material aus den Bergen das heute als tertiare Sandsteine und Schiefer erhalten ist Wahrend dieser Zeit waren die Bedingungen fur die Bildung von Kohlevorkommen zeitweise gunstig als die tektonischen Bewegungen zu langsamen periodischen Uberschwemmungen und einem Ruckgang des Meeres fuhrten Dieser abgesenkte Bereich bildet heute das so genannte zentrale Tertiarbecken siehe Geologische Strukturen eine Trogstruktur mit den jungsten Schichten in der Mitte und den altesten Schichten an den Randern nbsp Gebirgszug im Andree LandIm mittleren Tertiar ereignete sich im gesamten nordatlantischen Raum eine neue Phase des Vulkanismus die auch Spitzbergen betraf Lavastrome sind im Andree Land erhalten wo die widerstandsfahige Basaltlava Berggipfel und Hochebenen bildet Als die Vulkane ausbrachen flossen diese Lavastrome entlang von Talern und breiteten sich in Tiefland aus Die spatere Erosion der hauptsachlich weniger widerstandsfahigen umgebenden Sandsteine fuhrte zu einer Umkehrung des topografischen Reliefs wobei die harten Basalte jetzt Berggipfel bilden 3 Quartar Bearbeiten Im Quartar traten wiederholte Vergletscherungen auf Sie formten massgeblich die Landschaft mit ihren Fjorden Buchten Talern und Talkesseln Trogen Bergen und Hornern sowie Graten Die Anzahl der Vergletscherungen ist ungewiss Die Erhaltung der quartaren Sedimente ist schlecht da nachfolgende Vereisungen Anzeichen fruherer Vereisungen beseitigt haben nbsp Lage der Barentssee mit Spitzbergen nbsp Zusammenschluss der Kroebreen und Kongsvegen Gletscher im Kongsfjorden nbsp Abbruchkante vom Kongsvegen Gletscher nbsp Abfluss vom Nathorst Gletscher in den Van Keulenfjorden nbsp Monacobreen Gletscher am Liefdefjorden im Haakon VII LandWahrend des letzten Eiszeitalters vor ca 115 000 bis 10 000 Jahren war Spitzbergen zwei oder drei grossen Vergletscherungen ausgesetzt bei denen eine grosse Eisdecke in der Barentssee wuchs und sich uber einer Eisdecke von Spitzbergen erstreckte oder mit ihr zusammenfloss Wahrend ihres Hohepunkts erstreckten sich die Gletscher in Fjorden und Trogen bis zum Schelfabbruch westlich von Spitzbergen Die letzte grosse Vereisung ereignete sich wahrend der spaten Weichsel Kaltzeit vor etwa 25 000 bis 10 000 v Chr und endete mit einer Warmzeit in der Zeit vor ca 14 000 bis 10 000 Jahren Dadurch hinterliess die Transgression Ruckzug des Meeres Meeresterrassen und Fluchten von erhohten Stranden um Spitzbergen Der isostatische Effekt deutet auf die schwerste Eisbelastung uber der zentral nordlichen Barentssee wahrend der letzten Vereisung hin Wahrend des fruhen bis mittleren Holozans waren Spitzbergens Gletscher wahrscheinlich kleiner als heute und das Klima des fruhen Holozans war erheblich milder Einige der heutigen Kar und Talgletscher existierten wahrscheinlich nicht vor ca 2500 Jahren In der Kleinen Eiszeit wahrend des ersten Jahrzehnts des 20 Jahrhunderts nahmen die Gletscher erheblich zu Seitdem sind die meisten Gletscher zuruckgegangen wahrscheinlich als Folge einer erheblichen Sommererwarmung in der Zeit nach ca 1915 11 Weblinks BearbeitenChristian Schiffer Bo Holm Jacobsen Niels Balling Jorg Ebbing Soren Bom Nielsen The East Greenland Caledonides teleseismic signature gravity and isostasy In Geophysical Journal International Volume 203 Issue 2 November 2015 Pages 1400 1418 Virginia T Wala Grzegorz Ziemniak Jaroslaw Majka Karol Faehnrich und andere Neoproterozoic stratigraphy of the Southwestern Basement Province Svalbard Norway Constraints on the Proterozoic Paleozoic evolution of the North Atlantic Arctic Caledonides In Precambrian Research Volume 358 15 June 2021 106138 Yoshihide Ohta Caledonian and precambrian history in Svalbard a review and an implication of escape tectonics In Tectonophysics Volume 231 Issues 1 3 15 March 1994 Pages 183 194Deta Gasser Arild Andresen Caledonian terrane amalgamation in Svalbard Detrital zircon provenance of Mesoproterozoic to Carboniferous strata from Oscar II Land western Spitsbergen In Geological Magazine 150 06 1839 Christopher J Barnes Katarzyna Walczak Emilie Janots David Schneider und Jaroslaw Majka Timing of Paleozoic Exhumation and Deformation of the High Pressure Vestgotabreen Complex at the Motalafjella Nunatak Svalbard In Minerals 10 125 1 23 January 2020 James Cresswell The Geology of East Greenland In GeoWorld Travel 20 August 2 September 2023 Autorenkollektiv The Geology of Svalbard Volume 17 1997 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h L R M Cocks und T H Torsvik European geography in a global context from the Vendian to the end of the Palaeozoic In European Lithosphere Dynamics Geological Society London Memoirs 32 83 95 London 2006 a b olafur Ingolfsson Outline of the geography and geology of Svalbard In Homepage of olafur Ingolfsson Department of Geology and Geography and Institute of Earth Sciences 05 11 08 a b Winfried Dallmann Svalbards geological development In Cruise Handbook for Svalbard Norwegian Polar Institute May 2009 IB Ramberg I Bryhni A Nottvedt und K Rangnes Landet blir til Norges geologi In Buch 2 Aufl 2013 Norwegische Geologische Gesellschaft 656 Trondheim W B Harland und R A Gayer The Arctic Caledonides and earlier Oceans In Geological Magazine Volume 109 Issue 4 July 1972 pp 289 314 Johan Petter Nystuen Arild Andresen Risto A Kumpulainen und Anna Siedlecka Neoproterozoic basin evolution in Fennoscandia East Greenland and Svalbard In Episodes 31 1 March 2008 W B Harland und R A Gayer The Arctic Caledonides and earlier Oceans In Geological Magazine Volume 109 Issue 4 July 1972 pp 289 314 Ebbe Hvidegard Hartz und Trond H Torsvik Baltica upside down A new plate tectonic model for Rodinia and the Iapetus Ocean In Geology 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