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Moostierchen Ectoprocta Gr mit ausserem After auch Bryozoa oder Polyzoa genannt sind vielzellige Tiere die im Wasser leben Aufgrund ihrer mikroskopischen Grosse sind Einzeltiere schwer auszumachen ausgedehntere Kolonien sind aber leicht als flachige Struktur zum Beispiel auf angeschwemmtem Seetang zu erkennen MoostierchenMoostierchen aus Ernst Haeckel Kunstformen der NaturSystematikohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa ohne Rang Bilateriaohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Lophotrochozoen Lophotrochozoa Stamm MoostierchenWissenschaftlicher NameBryozoaEhrenberg 1831KlassenGymnolaemata Cheilostomata und Ctenostomata Susswassermoostierchen Phylactolaemata StenolaemataMoostierchen gehoren zu den Lophotrochozoen also einer Grossgruppe der Urmunder Protostomia Ihr genaues Verwandtschaftsverhaltnis zu anderen Lophotrochozoa Stammen ist zurzeit unklar Weder die haufig vermutete Beziehung zu den Kelchwurmern Entoprocta noch zu den Hufeisenwurmern Phoronida und Armfussern Brachiopoda konnte durch molekulargenetische Testmethoden bestatigt werden In alteren Lehrbuchern findet man sie aber oft mit den Phoronida und Brachiopoda zum Stamm der Tentaculata vereinigt Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Fortpflanzung und Entwicklung 2 1 Geschlechtliche Fortpflanzung 2 2 Ungeschlechtliche Fortpflanzung 3 Vorkommen 4 Wirtschaftliche Bedeutung 5 Weblinks 6 LiteraturBau Bearbeiten nbsp Anatomie eines MoostierchensMoostierchen bilden meist Kolonien Zoarium aus mehreren Einzeltieren Zooiden Das einzelne Zooid besteht aus einem Weichkorper und einer schutzenden Schale dem es umgebenden extrazooidalem Skelett Zooecium Der Weichkorper besteht aus dem Polypid Vorderkorper frei bewegliche Teile und dem Cystid Hinterkorper in den das Polypid mittels Ruckziehmuskeln komplett eingezogen werden kann Das Polypid wird aus dem Cystid gebildet Das Verdauungssystem ist in Mund Mitteldarm Enddarm und After gegliedert Der After ist dabei nicht endstandig sondern kommt durch den U formigen Darm in der Nahe des Mundes ausserhalb des Tentakelkranzes Lophophor zu liegen Den Mund umgeben Tentakel die auf einem kreisformigen oder zweiteiligen Lophophor sitzen Die Darmkanale der Einzeltiere stehen nicht wie bei den Nesseltierkolonien miteinander in Verbindung Innerhalb der Kolonien kommt es zu Arbeitsteilungen Stark ruckgebildete Tiere bilden Stielglieder Ranken oder Wurzelfaden Andere Einzeltiere bilden Geschlechtszellen wieder andere werden zu Ammentieren oder zu vogelkopfahnlichen Avicularien oder Vibrakularien die das Festsetzen von Fremdorganismen auf der Kolonie verhindern Bei den spezialisierten Tieren der Kolonie sind sowohl die Tentakelkrone als auch meist der Darm zuruckgebildet nbsp Trugkoralle Myriapora truncata nbsp Eurystomella bilabiata nbsp Reteporella grimaldii nbsp Kolonie von Cristatella mucedo Susswassermoostierchen Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Fossile MoostierchenDie Tiere konnen sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich fortpflanzen Geschlechtliche Fortpflanzung Bearbeiten Aus der geschlechtlichen Fortpflanzung gehen zwei verschiedene Typen von Larven hervor Die als Cyphonaut bezeichnete planktotrophe Larve stellt die primitive Form dar Sie ernahrt sich uber Wochen oder sogar Monate hinweg im Plankton Die lecitothrophe Larve setzt sich schon nach einigen Stunden mit der Ventralflache fest Durch Metamorphose entsteht Ancestrula die ersten 1 6 Zooide einer neuen Kolonie Darauf folgt dann die ungeschlechtliche Fortpflanzung durch welche die Kolonie weiter wachst Ungeschlechtliche Fortpflanzung Bearbeiten Die ungeschlechtliche Fortpflanzung geschieht durch Knospen ahnlich wie bei einer Pflanze die bei den Susswasserarten als Statoblasten bezeichnet werden Dadurch konnen grosse Kolonien entstehen Die durch ungeschlechtliche Fortpflanzung entstandenen Zooide innerhalb einer Kolonie sind folglich Klone genetisch identische Nachkommenschaft der Ursprungs Larve nbsp SusswassermoostierchenVorkommen BearbeitenEs sind heute ca 5 600 rezente und 16 000 fossile Arten von Moostierchen in Suss und Salzwasser beschrieben Die Klasse der Susswassermoostierchen Phylactolaemata umfasst alle limnischen Arten In der Geologie haben sie aufgrund der weiten Verbreitung seit dem Ordovizium Cyclostomata und Ctenostomata eine hohe Bedeutung als Leitfossilien und fur stratigraphische Bestimmungen Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenUber 125 Arten verursachen durch starkes Wachstum Schaden bzw Unterhaltungskosten an Schiffen Hafenanlagen und wasserwirtschaftlichen Anlagen z T auch im Susswasser Andererseits produzieren Bryozoen chemische Wirkstoffe die hinsichtlich ihrer Wirkung Gegenstand medizinischer Forschung sind darunter das mogliche Antikrebsmittel Bryostatin 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moostierchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moostierchen Bryozoa Die grosse Organisation in Richtung des kleinsten Raumes Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Recent and Fossil Bryozoa Datenbank zu Bryozoen taxa auf Englisch IBA International Bryozoology Association Internationale Gesellschaft fur Bryozoologie auf Englisch Glossary Begriffe rund um Bryozoa auf Englisch University of California Museum of Paleontology Introduction to the Bryozoa Allgemeine Einleitung mit Angaben zu wirtschaftlicher Bedeutung auf Englisch Literatur BearbeitenHayward P J amp Ryland J S 1999 Cheilostomatous Bryozoa Part 2 Hippothoidea Celleporoidea Synopses of the British Fauna New Series 14 1 416 Barnes R S K amp Crothers J H editors Field Studies Council Shrewsbury Normdaten Sachbegriff GND 4170528 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moostierchen amp oldid 231992362