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Bonsweiher ist ein Ortsteil der Gemeinde Morlenbach im sudhessischen Kreis Bergstrasse BonsweiherGemeinde MorlenbachWappen von BonsweiherKoordinaten 49 37 N 8 43 O 49 61476 8 716027 225 Koordinaten 49 36 53 N 8 42 58 OHohe 225 m u NNFlache 3 26 km Einwohner 1146 31 Dez 2018 1 Bevolkerungsdichte 352 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 69509Vorwahl 06209Ortsmitte mit Einmundung der Rimbacher Strasse in die EdertalstrasseOrtsmitte mit Einmundung der Rimbacher Strasse in die Edertalstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 2 Geschichte 2 1 Uberblick 2 2 Vom Mittelalter bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts 2 3 Verwaltung 2 4 Gerichte 2 5 Historische Beschreibungen 2 6 Bevolkerung 2 6 1 Einwohnerstruktur 2 6 2 Einwohnerentwicklung 3 Verkehr und Infrastruktur 3 1 Wanderwege 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Bonsweiher liegt im Vorderen Odenwald im Naturpark Bergstrasse Odenwald Es befindet sich wenige Kilometer ostlich der Bergstrasse am Mittellauf des Ederbachs eines rechten nordwestlichen Zuflusses der Weschnitz bei Morlenbach Mitte Das Dorf liegt nordwestlich von Morlenbach und seine Ortslage im Suden der Gemarkung Bonsweiher Es ist eingerahmt von den bewaldeten Hohen des Grossen Kopfchens 376 2 m Westnordwesten der hochsten Erhebung der Gemarkung und der Taschengrube 297 3 m Nordosten Wenige Kilometer nordwestlich befindet sich der Gebirgspass Juhohe Landesstrasse 3120 mit der nahen Siedlung Juhohe und deren Ortslage Hasselhaag dort gibt es eine kurze gemeinsame Grenze mit Laudenbach in Baden Wurttemberg Geologie Bearbeiten Das Gebiet um Bonsweiher zahlt geologisch zum Bergstrasser Odenwald welcher sich als westlicher Teil des Kristallinen Odenwalds von Darmstadt bis Heidelberg erstreckt und im Dreieck Heppenheim Weinheim Reichelsheim im Wesentlichen aus dem Weschnitzpluton besteht Dieser Granodiorit entstand im Unterkarbon vor etwa 333 bis 329 Mio Jahren mit der variszischen Gebirgsbildung 2 Solche Formationen sind noch im alten Steinbruch sudlich des Zigeunerkopfes 359 m erschlossen Bei den tektonischen Prozessen der Gebirgsbildung rissen immer wieder in den Gesteinsmassen Spalten auf in welche Schmelzen eindrangen und dort auskristallisierten Altere Granodioritbestande wurden so durch jungere aplitartige Granite durchtrummert s Flur Hofacker Viele Millionen Jahre spater das variszische Gebirge war inzwischen bis zu seinem Rumpf abgetragen worden entstanden im Tertiar Granit Felsgruppen Das warmfeuchte Klima forderte die Verwitterung und die Bache der Weschnitz Seitentaler bei Morlenbach wie der Ederbach schnitten sich tief ins Gelande ein und zersagten die Bergmassive Deren obere Partien auf dem Hohenrucken der Juhohe zerrissen in Blocke die anschliessend durch Chemische Verwitterung abgerundet wurden Wollsackverwitterung Regengusse spulten den Grus ins Tal wo ihn die Bache abtransportierten Weiteres unter Geologie des Morlenbacher Raums Geschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Bonsweiher wurde wie die benachbarten Dorfer der Weschnitznebentaler etwa im 11 Jahrhundert 3 von Morlenbach aus als planmassige Waldhufensiedlung angelegt 4 in diesem Fall als offenes Reihendorf mit getrennter doppelseitiger Tallage 5 d h die Hofe lagen in mehr oder minder regelmassigen Abstanden auf beiden Seiten der Dorfstrasse und das Ackerland sowie die Wiesen erstreckten sich in zusammenhangenden Hufen bis zu den bewaldeten Hohenrucken Damals gehorte das Gebiet zwischen Worms Zwingenberg Lindenfels Hirschhorn und Weinheim die ehemalige frankische Heppenheimer Konigsmark zu den Landereien des Klosters Lorsch Wahrend die Gemarkungen Morlenbachs und der meisten Ortsteile 1232 in den Besitz des Kurfursten von Mainz ubergingen s auch Zent Morlenbach kam Bonsweiher schon vorher zur Pfalzgrafschaft bei Rhein mit der Residenzstadt Heidelberg und nahm bis zur Bildung des Grossherzogtums Hessen 1806 politisch und konfessionell eine andere Entwicklung Der Weiler wurde nicht von Morlenbach sondern von Lindenfels aus verwaltet und die Eigentumer vergaben in den ersten urkundlichen Erwahnungen 1320 und 1324 6 den Ort Panzwyler Weiler des Panzo 7 als Lehen an die Lindenfelser Adelsfamilie Chreiz oder Kreiss die ihrerseits den steuerpflichtigen Bauern gegenuber als Lehnsherr auftrat und Verwaltungsaufgaben ubernahm 8 9 Von kurzen Unterbrechungen abgesehen gehorte Bonsweiher bis 1803 zum pfalzischen spater hessischen Amt Lindenfels danach zum Kreis Heppenheim Zeitweise 1821 bis 1839 wurde das Dorf zusammen mit Albersbach vom Burgermeister in Ober Laudenbach mitverwaltet von 1839 bis 1969 hatten Bonsweiher und Albersbach einen gemeinsamen Burgermeister Da es zur damaligen Zeit noch keine verbindliche Rechtschreibung gab variiert in den Dokumenten die Schreibweise des Ortsnamens zwischen Bantzwilre 1380 10 Bantzwyler 1439 11 Banczwiler 1455 12 und Bonssweyer 1721 13 Eine Urkunde von 1369 nennt 9 Hofe Die Entwicklung verlief bis zum Ersten Weltkrieg 14 langsam beschleunigte sich ab 1950 mit der Erschliessung neuer Baugebiete wodurch das Dorf vorwiegend zu einer Wohnsiedlung wurde 1613 10 1660 5 1742 10 1803 17 1828 26 1861 48 1900 61 1925 68 1950 87 1961 109 1968 167 1970 189 Hauser 15 In diesem Zusammenhang veranderte sich der landwirtschaftliche Charakter des Siedlungsbildes Die unbebauten Flachen werden heute vorwiegend als Pferdeweiden und Streuobstwiesen genutzt Von der einst als Erwerbszweig wichtigen Steinindustrie 16 zeugen noch zwei Steinbruche sudlich des Zigeunerkopfes 359 m im Granodiorit s o Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich am 31 Dezember 1971 die Gemeinde Bonsweiher als letztes der ehemals selbstandigen Nachbardorfer der Gemeinde Morlenbach an 17 18 Fur Bonsweiher wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet 19 Vom Mittelalter bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Der Ort entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst dem zugehorigen Bezirk der ausgedehnten Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch Nach langen Streitigkeiten konnten sich Kurpfalz und das Erzbistum Mainz sich Anfang des 14 Jahrhunderts uber das Erbe aus dem Lorscher Abtei einigen und die pfalzer Teile und mit ihnen Bonsweiher wurden durch die Amtsvogtei Lindenfels verwaltet die bis 1737 dem Oberamt Heidelberg unterstand Danach wurde Lindenfels ein Oberamt Bonsweiher gehorte innerhalb des Lindenfelser Amtes zur Thalzent dessen Zentgericht erst in Glattbach spater in Ellenbach und zuletzt in Schlierbach abgehalten wurde Das Zentgericht hatte gemeinsam mit Lindenfels eine Richtstatte in den Faustenbacher Hecken auf dem Buhel Fur deren Unterhaltung musste die Thalzent die Halfte der Kosten tragen In seinem Siegel fuhrte das Zentgericht ein Schild mit 3 Feldern Im ersten Feld befand sich der Pfalzische Lowe im zweiten die bayerischen Rauten und im dritten untersten ein Knabe auf einem Hugel uber dessen Kopf eine Kugel schwebte 20 Der Anlass der Ersterwahnung von 1320 war die Erlaubnis der Pfalzgrafin Mechthild als Lehnsherrin an Diemar Kreis von Lindenfels seiner Ehefrau ein Wittum auf Bonsweiler von 150 Pfd zu uberlassen Im 14 Jahrhundert besitzen die Landschade von Steinach Bonsweiher pfandweise bis dieses Pfand 1392 durch den Pfalzgrafen Ruprecht II wider ausgelost wird 21 In den Anfangen der Reformation sympathisierten die pfalzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben aber erst unter Ottheinrich Kurfurst von 1556 bis 1559 erfolgte der offizielle Ubergang zur lutherischen Lehre Danach wechselten seine Nachfolger und gezwungenermassen auch die Bevolkerung mehrfach zwischen der lutherischen reformierten und calvinistischen Religion Am Ende des Dreissigjahrigen Kriegs 1648 durfte der Ort wie viele Gebiete der Kurpfalz fast menschenleer gewesen sein Nach dem verheerenden Krieg betrieb die Kurpfalz auf ihrem Gebiet eine durch religiose Toleranz gepragte Wiederansiedlungspolitik Doch die in der unruhigen Folgezeit ausbrechenden Kriege wie der Pfalzische Erbfolgekrieg 1688 1697 und der Spanische Erbfolgekrieg 1701 1714 machte viele der Bemuhungen wieder zunichte und Zehntausende Pfalzer emigrierten u a nach Nordamerika und Preussen Nach dem Krieg war Bonsweiler eine Filiale der reformierten Pfarrei Schlierbach aber auch in religioser Hinsicht war die Zeit von grosser Unruhe gepragt 1685 starb die reformierte Linie Pfalz Simmern aus und die katholischen Vettern der Linie Pfalz Neuburg traten mit Kurfurst Philipp Wilhelm die Regierung in der Kurpfalz an Dieser ordnete die Gleichstellung des katholischen Glaubens in der mehrheitlich evangelischen bevolkerten Pfalz an Schon wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs hatte Frankreich versucht in den eroberten Gebieten die Gegenreformation voranzutreiben und etliche katholische Pfarreien gegrundet Der Krieg endete 1697 mit dem Frieden von Rijswijk der die Stellung des zu diesem Zeitpunkt regierenden katholischen Kurfursten Johann Wilhelm starkte Dies fuhrte am 26 Oktober 1698 zum Erlass des Simultaneum Danach waren die Katholiken berechtigt alle reformierten Einrichtungen wie Kirchen Schulen und Friedhofe mitzunutzen wahrend dies umgekehrt nicht erlaubt wurde Weiterhin wurde die bis dahin selbstandige reformierte Kirchenverwaltung dem Landesherren unterstellt Erst auf Betreiben Preussens kam es 1705 zur sogenannten Pfalzische Kirchenteilung in der das Simultanum ruckgangig gemacht wurde und die Kirchen im Land wurden mitsamt Pfarrhausern und Schulen zwischen den Reformierten und den Katholiken im Verhaltnis funf zu zwei aufgeteilt Sonderregelungen gab es fur die drei Hauptstadte Heidelberg Mannheim und Frankenthal sowie die Oberamtsstadte Alzey Kaiserslautern Oppenheim Bacharach und Weinheim In den Stadten mit zwei Kirchen sollte die eine den Protestanten und die andere den Katholiken zufallen in den anderen wo nur eine Kirche bestand der Chor vom Langhaus durch eine Mauer geschieden und jener den Katholiken dieses den Protestanten eingeraumt werden Den Lutheranern wurden nur jene Kirchen zugestanden die sie im Jahr 1624 besassen oder danach gebaut hatten Den Zehnten haben 1488 der Pfalzgraf und der Landschad von Steinach zu gleichen Teilen 1568 und 1613 haben die Pfalzgrafen die Propstei Lorsch und die Freiherren von Stettenberg den Zehnten zu je einem Drittel 21 Spater gingen ein Drittel an die Kurmainzer Hofkammer im Namen des Klosters Lorsch und zwei Drittel an Kurpfalz 22 Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Als Folge der Napoleonischen Kriege wurde bereits 1797 das Linke Rheinufer und damit der linksrheinische Teil der Kurpfalz durch Frankreich annektiert In der letzten Sitzung des Immerwahrenden Reichstags in Regensburg wurde im Februar 1803 der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte und die territorialen Verhaltnisse im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation neu regelte Durch diese Neuordnung wurde die Kurpfalz aufgelost und Bonsweiher kam mit dem Oberamt Lindenfels zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt Dort wurde das Oberamt als hessische Amtsvogtei vorerst weitergefuhrt und dem Furstentum Starkenburg zugeordnet Unter Druck Napoleons grundete sich 1806 der Rheinbund dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone womit das alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 erhob Napoleon die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen den Beitritt zum Rheinbund und Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich zum Grossherzogtum andernfalls drohte er mit Invasion Verwaltung Bearbeiten Unter pfalzischer Hoheit wurden Verwaltung und Gerichtsbarkeit uber den Ort durch die Thal Zent der Amtsvogtei Lindenfels ausgeubt Diese Vogtei unterstand dem Oberamt Heidelberg bis 1737 danach wurde Lindenfels ein selbstandiges Oberamt der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Kurfurstentum Pfalzbayern ab 1777 Nachdem der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 das Oberamt Lindenfels der Landgrafschaft Hessen Darmstadt zugewiesen hatte wurde es dort vorerst als hessische Amtsvogtei weitergefuhrt Die Landgrafschaft Hessen Darmstadt ging 1806 in dem unter dem Druck Napoleons zustande gekommenen Grossherzogtum Hessen auf wo der Amtsbereich des Oberamts Lindenfels 1812 aufgeteilt und Bonsweiler dem Amt Heppenheim zugewiesen wurde Die Ubergeordnete Verwaltungsbehorde war der Regierungsbezirk Darmstadt der ab 1803 auch als Furstentum Starkenburg bezeichnet wurde 23 24 Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten Hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Bonsweiher zum Landratsbezirk Lindenfels kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Deren Gerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken Fur den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu So war die Burgermeisterei in Oberlaudenbach ausser fur Oberlaudenbach auch fur die Orte Albersbach Bonsweiher und Kreiswald heute eine Gehoftgruppe in der Gemarkung Albersbach zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 25 1832 wurden die Einheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde zu dem jetzt Bonsweiher gehorte 1842 wurde das Steuersystem im Grossherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten Einnahmen aus Grundbesitz wurden durch ein Steuersystem ersetzt wie es in den Grundzugen heute noch existiert Infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 26 Daruber hinaus wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und Bonsweiher wurde Teil des neu geschaffenen Kreises Lindenfels 27 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten 28 ergaben fur Bonsweiher 29 Ein Lutherisches und katholisches Filialdorf mit 268 Einwohnern Die Gemarkung bestand aus 1304 Morgen davon waren 676 Morgen Ackerland 174 Morgen Wiesen und 420 Morgen Wald In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Filialdorf Bonsweiher mit eigener Burgermeisterei 38 Hauser 302 Einwohnern der Kreis Lindenfels das Landgericht Furth die evangelisch lutherische Pfarrei Rimbach bzw die reformatorische Pfarrei Schlierbach des Dekanats Lindenfels und die katholische Pfarrei Morlenbach des Dekanats Heppenheim angegeben Durch die Burgermeisterei wurden ausserdem Albersbach 15 Hauser 107 Einw der Weiler Juhohe 9 Hauser 61 Hauser der Hof Hasselhaag ein Haus 8 Einw der Hof Frauenecke ein Haus 6 Einw und die Hofe Hasselberg zwei Hauser 10 Einw und Kreiswald zwei Hauser 16 Einw in der Gemarkung Albersbach 30 Nachdem das Grossherzogtum Hessen ab 1871 Teil des Deutschen Reiches war wurden 1874 eine Reihe von Verwaltungsreformen beschlossen So wurden die landesstandige Geschaftsordnung sowie die Verwaltung der Kreise und Provinzen durch Kreis und Provinzialtage geregelt Die Neuregelung trat am 12 Juli 1874 in Kraft und verfugte auch die Auflosung der Kreise Lindenfels und Wimpfen und die Wiedereingliederung von Bonsweiher in den Kreis Heppenheim 31 Die hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflosung der Provinzial und Kreistage aufgehoben Zum 1 November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft In der ehemaligen Provinz Starkenburg war der Kreis Bensheim besonders betroffen da er aufgelost und zum grossten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen wurde Der Kreis Heppenheim ubernahm auch die Rechtsnachfolge des Kreises Bensheim und erhielt den neuen Namen Landkreis Bergstrasse 32 33 Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Es bestand bis 1919 nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Grossherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militarregierung entstand Gross Hessen aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 326 ha angegeben davon waren 94 ha Wald 33 Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich am 31 Dezember 1971 die Gemeinde Bonsweiher als letztes der ehemals selbstandigen Nachbargemeinden freiwillig der Gemeinde Morlenbach an 34 Fur Bonsweiher wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 19 Gerichte Bearbeiten Wahrend der Pfalzer Herrschaft lag die Niedere Gerichtsbarkeit bei der Thalzent wahrend die Hohe Gerichtsbarkeit bis 1737 bei Oberamt in Heidelberg lag Mit der Erhebung von Lindenfels zum Oberamt lag die Hohe Gerichtsbarkeit weitgehend dort es gab aber fur bestimmte Falle noch das Appellationsgericht in Heidelberg Mit Bildung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Furth das Gericht erster Instanz Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Furth und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Darmstadt 35 Historische Beschreibungen Bearbeiten Im Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine findet sich 1786 uber Bonsweiher In des Ortes Gemarkung entspringet ein kleines Bachlein treibt eine Mahlmnuhle und fallt bei Morlenbach in die Weschniz Im J 1784 zahlte man hierselbst 21 Familien 95 Seelen in der Gemarkung 229 M Ackerfeld 46 M Wiesen 6 M Garten 12 M Weide und 63 M Wald Von jenem Walde gehoren 40 Morgen in vier Bezirken der Gemeinde acht Bezirke von 22 M zu dcn Huben und das sogenannte Fraueneck der Kurfurstlichen Hofkammer Sie stehen nicht wie die ubrigen unter der Lindenfelser sondern unter der Hemstacher Forsthute Am Zehnten beziehet die Kurfurstliche Hofkammer zwei und Kurmainz wegen des Klosters Lorsch ein Drittel 8 Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Bonsweiher Bonsweiher L Bez Lindenfels luth kath und reform Filialdoif liegt 3 St von Lindenfels und hat 26 Hauser und 153 luth 183 kath und 48 reform Enw Die Kreisen von Lindenfels trugen in altern Zeiten diesen Ort von der Pfalzgrafschaft zu Lehen Die Vogtei wurde spater an die Landschaden von Steinach um 600 ft verpfandet und Pfalzgraf Ruprecht II gab solche gar 1391 Ulrich Landschaden zu Lehen Im folgenden Jahr versetzte der Pfalzgraf die Vogtei Ulrich Landschaden von Neuem behielt sich aber vor dass wenn die 600 fl erlegt wurden er solch auf sein eigen Gut verweisen und fur immer von der Pfalz zu Lehen empfangen solle Im Jahr 1802 kam der Ort von Churpfalz an Hessen 36 Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 heisst es Bonsweiher Dorf zur evangelischen Pfarrkirche Rimbach resp zur kathol Pfarrei Morlenbach gehorig 26 H 284 E incl 183 Katholiken Grossherzogth Hessen Prov Starkenburg Kreis Heppenheim Landgericht Furth Hofger Darmstadt Bonsweiher 1 M von Lindenfels kam im Jahr 1802 von Churpfalz an Hessen 37 Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Bonsweiher 1113 Einwohner Darunter waren 27 2 4 Auslander Nach dem Lebensalter waren 162 Einwohner unter 18 Jahren 444 waren zwischen 18 und 49 261 zwischen 50 und 64 und 246 Einwohner waren alter 38 Die Einwohner lebten in 474 Haushalten Davon waren 138 Singlehaushalte 153 Paare ohne Kinder und 147 Paare mit Kindern sowie 24 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften In 108 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 318 Haushaltungen leben keine Senioren 38 Im Jahr 1961 wurden 526 evangelische 80 80 und 115 katholische 17 67 Christen gezahlt 33 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1568 00 9 Herdstatten 33 1613 0 10 Hausgesesse Leibeigene 3 Manner 2 Frauen 33 1784 0 95 Seelen 21 Familien 8 Bonsweiher Einwohnerzahlen von 1784 bis 2018Jahr Einwohner1784 951800 1829 3841834 2851840 3291846 3431852 2681858 3891864 3311871 3741875 4081885 4111895 4061905 4171910 4291925 4551939 4751946 6691950 6621956 6371961 6511967 8171970 8951980 1990 2000 2010 1 1462011 1 1132013 1 2382018 1 146Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 33 nach 1970 Gemeinde Morlenbach 39 1 Zensus 2011 40 Verkehr und Infrastruktur BearbeitenFur den uberortlichen Strassenverkehr ist Bonsweiher durch die Landesstrasse 3120 erschlossen die Morlenbach Mitte uber die Juhohe mit Heppenheim verbindet Wanderwege Bearbeiten Ausgeschilderte Wege ausgehend vom Parkplatz Unerts 41 Rundwege von der Ortsmitte zur Teichanlage Unerts bzw zum Waldsee bei Klein Breitenbach Wald und Hohenwege zu den Ausflugszielen Ober Liebersbach Juhohe teilweise Kunstweg Morlenbach zum Zigeunerkopf Kreiswald und Albersbach Literatur BearbeitenJohann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Band 1 Leipzig 1786 1788 Online bei Hathi Trust digital library Georg W Wagner Oktober 1829 Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Christoph Friedrich Moritz Ludwig Marchand Lindenfels Ein Beitrag zur Ortsgeschichte des Grossherzogthums Hessen Darmstadt 1858 Online bei google books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bonsweiher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bonsweiher Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Haushalt 2020 Vorbericht Statistische Angaben In Webauftritt Gemeinde Morlenbach abgerufen im Dezember 2020 Altherr R u a Plutonism in the Variscan Odenwald Germany from subduction to collision Int J Earth Sci 88 S 422 443 1999 Wagner Otto Bearbeiter Heimatbuch Morlenbach Selbstverlag der Gemeinde Morlenbach 1983 S 3 12 Nitz Hans Jurgen Die landlichen Siedlungsformen des Odenwaldes Heidelberger geogr Arbeiten H 7 Heidelberg Munchen 1962 Jungk Arthur Die Siedlungen des Odenwaldes nach Lage und Gestalt Diss Giessen 1910 Pfeifer Johannes Bonsweiher Beitrage zu dessen Ortsgeschichte In Die Starkenburg 1931 s Wagner 1983 S 49ff a b c Johann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Erster Theil Frankfurt Leipzig 1786 OCLC 1067855437 S 502 ff 10 Banzweiler eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Schumacher Karl Das Land zwischen Neckar und Main in der alemannischen und frankischen Zeit Heidelberg 1897 S 6f Zinsbuch fur das Oberamt Heidelberg aus dem Jahr 1369 s Generallandesarchiv Karlsruhe Sign 66 3480 Kurpfalzer Landschatzungslist von 1439 s Bereinsammlung 3482 Zinsbuch von 1455 s Hess Staatsarchiv Darmstadt Salbuch 46a Lindenfelser Amts Protocoll von 1721 s Wagner 1983 S 57ff s auch Bonsweiher im ersten Weltkrieg s Wagner 1983 S 225 251 s Wagner 1983 S 279ff s 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Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 11 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 21 Mai 2018 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen von Gemeinden vom 14 November 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 46 S 1828 Punkt 1506 Abs 2 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 1 MB Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzog von Hessen und bei Rhein Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1879 Nr 15 S 197 211 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 17 8 MB Georg W Wagner Band 1 S 22 Online bei Google Books Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Naumburg 1845 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und Rohrbach Weiher Vockelsbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bonsweiher amp oldid 236077537