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Die Bildstocklandschaft Franken 1 beschreibt den Bildstockbestand in der Region Franken in seiner historischen Entwicklung Franken wird zu den Gebieten Europas gezahlt die besonders viele der christlichen Kleindenkmaler aufweisen Die Bildstocktradition entstand im Spatmittelalter und wird bis in die Gegenwart fortgefuhrt Dabei entwickelten vor allem katholisch gepragte Landstriche eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Typen und Darstellungsformen wobei auch die umgangssprachliche Bezeichnung Marterla fur solche Objekte charakteristisch fur die Bildstocklandschaft ist Bildstocke in Franken Im Uhrzeigersinn Kreuzschlepper Bergrheinfeld Garstadt 49 97248 10 17308 Wettermarter Hallstadt Dorfleins 49 93086 10 86133 Feldkreuz Hassfurt Prappach 50 05316 10 56694 Madonna Bad Mergentheim 49 491578 9 774445 Altarbildstock Nordheim am Main 49 855145 10 19657 Georgsmarter Hochstadt an der Aisch Sterpersdorf 49 68262 10 76398Besondere Bedeutung fur die heutige Bildstocklandschaft hat die in manchen Regionen uber Jahrhunderte geubte Setzung von Bildstocken uber die Standesgrenzen der vormodernen Gesellschaft hinweg Die Bildstocke wurden bereits mit der Romantik im 19 Jahrhundert ein Signum fur katholische Gebiete innerhalb Frankens In der Folge finden sich die Stocke auch auf Arbeiten der bildenden Kunst wieder Bildstockinventarisation und Bildstockforschung wurde im 20 Jahrhundert zu einer Disziplin der Heimatforschung und auch von akademischer Seite insbesondere der Volkskunde aufgegriffen Der Bestand der Bildstocklandschaft war allerdings auch in allen Zeiten durch Vandalismus und Verfall bedroht Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie Definition und Abgrenzung 2 Geografische Verbreitung 3 Geschichte 3 1 Ursprunge 3 2 Grunde fur die Setzung 3 3 Bildstock und Wallfahrt 3 4 Stifter und Formwandel 3 5 Bildstockforschung 4 Typen 4 1 Aufbau der Bildsaulen nach Epochen 4 2 Regionale Sonderformen 4 2 1 Monolith 4 2 2 Prozessionsaltar Altarbildstock 4 2 3 Kreuzschlepper 4 2 4 Kreuzdachbildstock 4 2 5 Fuldaer Bildstock 4 2 6 Kruzifix Feldkreuz 4 2 7 Weitere Freifiguren 4 3 Motive und Ikonographie 5 Kunstlerische Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie Definition und Abgrenzung BearbeitenDas Wort Bildstock hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen Das Wort stoc das eng mit dem Wort Stuck im Sinne eines Einzelstucks verwandt ist bildet das Suffix Der Begriff steht mit ahnlichen Reihenbegriffen wie Wurzelstock Bienenstock oder Stockwerk in Verbindung Das Prafix Bild ist dagegen bereits althochdeutschen Ursprungs bilidi und machte im Laufe des Mittelalters eine Begriffsveranderung durch Diente es zunachst als Beschreibung eines Musters bzw Vorbildes erkannte man spater darin das Abbild eines ursprunglichen Objekts Das Wort Bildstock taucht in den Quellen seit dem 17 Jahrhundert auf ist allerdings nur eine von vielen Moglichkeiten der Bezeichnung eines solchen Denkmals Stattdessen uberwiegen je nach Stiftungsanlass andere Namen So wurde das gesetzte Zeichen haufig auch lediglich als BILD in Majuskeln Bildnis oder Biltnus beschrieben Eine frankische Besonderheit stellt die Bezeichnung Marter bzw als Diminutiv Marterla dar die sich auf Darstellungen des gemarterten bzw gekreuzigten Christus beschrankt Sonderformen wie der Kreuzschlepper oder das Kruzifix entwickelten ebenfalls eigenstandige Bezeichnungen Bei der Benennung von einzelnen Bildern mit besonderem Bezug zu Orten Sagen oder Personen sind der Fantasie dabei keine Grenzen gesetzt Von denkmalpflegerischer Seite werden die Stocke als Kleindenkmaler Flurdenkmaler Gedenktafel oder religiose Freifiguren bezeichnet 2 Bei einem Bildstock handelt es sich um ein freistehendes volkstumliches Mal an offentlichen Wegen und Platzen Besondere Bedeutung hat die christliche Konnotation die sich in der ikonografischen Tradition auf diesen Stocken ausdruckt Dargestellt werden Christus Heilige bzw Szenen aus der heiligen Uberlieferung Die am haufigsten anzutreffende Form entspricht dabei der Bildsaule Uber einen Sockel ragt ein Pfeiler oder eine Saule auf die von einem Aufsatz in Form einer Adikula bekront wird Da die Definition aber vor allem den Sinn der Stiftung eines solchen Stocks umfasst die Setzung eines Frommigkeitszeichens des Volkes werden auch Hochkreuze Freifiguren und Heiligenhauschen sowie Baumbilder zu den Bildstocken gezahlt 3 Abgegrenzt werden lediglich Hausfiguren Kreuzwegstationen und Kreuzsteine die eigenstandige Funktionen wahrnehmen und andere Standorte besetzen Die frankische Bildstocklandschaft unterscheidet sich dabei in vielen Details von den angrenzenden Regionen in Niederbayern dem Alpenvorland Oberbayern Schwaben und Wurttemberg In Osterreich ist der Tabernakelbildstock weit verbreitet vor allem in Tirol trifft man oft Stocke an die mit einer Laterne abschliessen Die verwendeten Materialien grenzen die Landschaften ebenfalls voneinander ab Herrscht im Alpenvorland der Holzbildstock vor ist in Niederbayern auch Granit zu finden Aus Ziegelsteinen gemauerte und verputzte Bildstocke wurden in Oberbayern Schwaben und Wurttemberg geschaffen In Franken herrscht die Verwendung von Sandstein vor Geografische Verbreitung BearbeitenDie geografische Ausdehnung der Bildstocklandschaft Franken ist vor allem uber die historischen Diozesangrenzen also die sogenannte geistliche Landschaft Franken nachzuvollziehen Innerhalb der geistlichen Herrschaftsbereiche der Bischofe bzw Erzbischofe von Bamberg Mainz mit dem Fokus auf das Obere Erzstift westlich des Spessarts und Wurzburg wurden in Mittelalter und Fruher Neuzeit die meisten Stocke aufgestellt Hierdurch entstand eine von Bildstocken gepragte Region die sich im Norden bis ins heutige Hessen mit dem erst 1802 gegrundeten Bistum Fulda und dem thuringischen Eichsfeld zieht Im Osten wird sie vom Frankenwald begrenzt wahrend im Suden die Bildstocklandschaft Bayern nahtlos anschliesst Dabei wurde dieses Areal nicht gleichmassig mit Bildstocken ubersat Ein Schwerpunkt ist in der heutigen bayerischen Region Mainfranken zu erkennen die im Wesentlichen von Maindreieck und Mainviereck gebildet wird und bis in die Rhon im Norden bzw das wurttembergische Tauberfranken reicht Es handelte sich dabei um in Mittelalter und Fruhneuzeit um den weltlichen Herrschaftsbereich des Wurzburger Furstbischofs Innerhalb dieses Gebietes liegt ein Schwerpunkt der Bildstocke auf den Weinbaugebieten die uber genugend wirtschaftliche Potenz verfugten um Bildstockstiftungen zu finanzieren 4 Einen weiteren Kernraum bildet das Hochstift Bamberg Geschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Wahrend die altere Literatur allen voran die Gebruder Grimm im 19 Jahrhundert die Bildstocke als Uberbleibsel germanischer Brauche interpretierte geht man heute von einer rein christlichen Tradition aus Noch in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden die Bildstocke als Zeichen fur die Weiterfuhrung eines Totenkultes der alten Germanen ausgelegt Wahrscheinlicher ist stattdessen ihre Verwandtschaft mit den iro schottischen Hochkreuzen Friedsaulen oder Totenleuchten Der Brauch ein Zeichen zu setzen ware so im Zuge der angelsachsischen Mission im Fruhmittelalter nach Kontinentaleuropa und Franken gelangt Eine weitere Tradition aus denen sich die Setzung solcher Objekte erklart ist die Entstehung von Kreuzsteinen bzw Steinkreuzen Diese steinernen Landschaftsbestandteile finden sich in ganz Europa wobei es sich meist um einfache monolithische Steine handelt die mit einem Kreuz verziert wurden oder aus denen die Kreuzesform herausgemeisselt wurde 5 Seit dem ausgehenden Hochmittelalter wurden solche Steine als Rechtsmale aufgestellt Sie dienten dem Ersatz der Blutrache und wurden von verurteilten Totschlagern als Zeichen der Suhne an den Orten der Tat gesetzt Hier vollzogen sie die von der Kirche auferlegten Busspraktiken die fur solch eine Tat vergeben wurden Die Tradition der Setzung dieser Suhnekreuze endete im Heiligen Romischen Reich abrupt mit der Einfuhrung der Constitutio Criminalis Carolina durch Karl V im Jahr 1532 Totschlag galt fortan als Kapitalverbrechen das strafbewahrt war und nicht durch religiose Suhne ersetzt werden konnte Die fruhesten Setzungen von Bildstocken uberschneiden sich zeitlich allerdings mit der Aufstellung von Suhnekreuzen so weist ein auf 1361 datiertes Kreuz in Gremsdorf Krausenbechhofen im mittelfrankischen Landkreis Erlangen Hochstadt bereits eine Nische mit einer primitiven Ritzzeichnung der Kreuzigung auf 6 49 68497 10 83669 So erganzte man die Suhnefunktion die vor allem dem Totschlager galt um eine Gedenkfunktion Das Steinkreuz wurde jetzt zum Mal fur den hier Verstorbenen Grunde fur die Setzung Bearbeiten Noch im 14 Jahrhundert differenzierten sich die Grunde fur die Setzung von Bildstocken weiter aus wobei die Inschriften die auf den einzelnen Bildstocken angebracht wurden teilweise auf diese Hintergrunde verweisen Bildstocke entstanden in Franken als private Stiftungen unterschiedlicher Personengruppen Haufig lag dieser Stiftung ein vorhergehendes Gelobnis zugrunde Dieser Gelobnischarakter wurde in den Inschriften auf dem Stock zum Ausdruck gebracht So spricht der sogenannte Kreuzdachbildstock von 1767 nahe der Marienkapelle in Gefall in der frankischen Rhon von der Stiftung VON WEGEN EINES SCHWERS 7 50 30935 9 98098 nbsp Bildstock in Volkach Fahr mit einem Hinweis auf die Missernte von 1626 IN DISEM IAR HAT GENOMEN SCHADEN BERG VND TAL AN WEIN UND KORN IM FRANCKENLAND 49 87458 10 18999Die Erinnerung an einen Verstorbenen der teilweise selbst noch zu Lebenszeit die Stiftung initiierte wurde ebenfalls immer wieder auf Bildstocken vermerkt So findet sich auf einer Marter am Stadtrand des unterfrankischen Volkach der Hinweis auf H Jorg Behm gewessner des Rahts ahlhier so den 22 July 1644 seeligen Todte ufahrn 49 8652 10 24102 Haufig verfasste man die Inschriften dann im Namen der Erben wobei vor allem Sohne und die Witwen die Setzungen vornahmen Vereinzelt nahm man in den Inschriften aber auch auf die Steinmetzen Bezug Im oberfrankischen Weismain findet sich an einem Kreuzschlepper von 1714 die Inschrift MID EIGEN HEND GEMACHD VND HIE HERGESETZ 50 08329 11 23858Parallel zum Totengedachtnis entwickelten sich in den Inschriften auch eine Memorialfunktion fur noch lebende Personen In der Uffenheimer Strasse in Aub im Landkreis Wurzburg findet sich die folgende Inschrift auf einem Bildstock Hatt der ehrbare und achtbar Michael Glock des Raths Gott zu Ehrn bey seinem lebendige Leib disses Marterbilt aufrichten und machen lassen 49 55153 10 06716 Stifter von Bildstocken rekrutierten sich haufig aus den Oberschichten der Dorfer und Ackerburgerstadte die ihren Einfluss uber den Tod hinaus zum Ausdruck bringen wollten Obwohl die Bildstocke zuallererst zur Ehre Gottes und der Heiligen aufgestellt wurden findet sich diese Tatsache explizit als Begrundung nicht uberall An der Bundesstrasse 26 in der Gemarkung des Arnsteiner Gemeindeteils Binsfeld in Unterfranken wurde 1759 die paradigmatische Inschrift Gott und seinem Heiligen Sohn zu ehren an einem Stock angebracht 49 95571 9 88777 Daneben finden sich Anrufungen von einzelnen Stationen des Heilsgeschehens so in Hammelburg Feuerthal auf einem Bildstock von 1715 ZU EHREN DER G W AVFERST H V N CHRISTUS 50 14866 9 93645Die religiosen Hintergrunde differenzierten sich in den Jahrhunderten immer weiter aus Neben Gott und Jesus Christus tauchten immer wieder auch Heilige in den Inschriften auf Genannt werden die Heiligste Dreifaltigkeit Namenspatrone oder Maria Pressig Welitsch Tettaubrucke 1749 Hochgelobt sey die allerheyligste Dreyfaltigkeith 50 347433 11 288783 Immer wieder wurden auch gezielte Anrufungen an bestimmte Heilige verfasst Hettstadt Wurzburger Strasse 1744 O schmerzhafte Mutter bitt fur mich und alle die verehren dich Trag unser elend fur bey Gott und uns errett auss aller noth 49 80076 9 81172Dabei finden sich vielerorts Verbindungen aus den Elementen der Memoria an die Stifter und die Anrufungen von Heiligen Mit der Setzung von Bildstocken war in solchen Fallen die Hoffnung auf Heilung von einer Krankheit verbunden wie der Bildstock in Gaukonigshofen Acholshausen von 1752 verdeutlicht O Du zierde der jungfrauen gnadig wollest Mich Anschauen und dein leyd mir theilen mit Gib das Christi Tod empfinde zu dem end anss Creutz in Ich bInde also werd verfuhret nit Dieses bild hat Johann adam firsching zu ehren der schmerzhafften mutter Gottes auf richten lassen 1752 wobei daneben ein Bild eines Kranken im Bett angebracht wurde 49 64556 9 99868 Nicht selten sind auch Danksagungen nach uberstandener Krankheit oder der Ruckkehr aus dem Krieg zu finden Auch Missernten wurden auf den Stocken behandelt 8 Die Aufstellung in der Flur oder entlang von wichtigen Verbindungsstrassen war weit verbreitet Die Nachrichten auf den Bildstocken erreichten so eine grosse Masse an Menschen die nicht selten dazu aufgefordert wurden fur die auf dem Stock verehrten Heiligen zu beten Dies sollte auch den Stiftern zugutekommen Mit verschiedenen Redewendungen wurde an das Mitleiden der Betrachtenden appelliert Auf einem 1754 aufgestellten Bildstock in Werbach im Main Tauber Kreis findet sich die Inschrift BETRACHT DEN TOD O WANDERSMANN WIE VNGEFEHR ER KOMMEN KAN VND WAS SICH HIER BEGEBEN 49 67083 9 6653 Bildstock und Wallfahrt Bearbeiten nbsp Bildstock in Petersberg Almendorf Landkreis Fulda mit den 14 Nothelfern 50 5765 9 74661Bildstocke bildeten immer wieder aufgrund ihres dezidiert christlichen Hintergrundes den Ausgangspunkt fur eine Wallfahrt Besondere Bedeutung hatten Bildwerke in der Flur fur die Wallfahrten zur Muttergottes von Dettelbach und ans Wurzburger Kappele In der Folge wurde das jeweilige Gnadenbild auch auf anderen Bildstocken entlang des Wallfahrtweges aufgestellt Um Dettelbach ist in vielen Varianten das Gnadenbild der Maria im Sand zu finden so in Kolitzheim in der Schweinfurter Strasse auf einem Tabernakelbildstock von 1733 49 92065 10 23677 Hier wurde auf dem Weg zur Gnadenstatte gerastet und gebetet Haufig blieben solche Wallfahrten allerdings lediglich lokal beschrankt wie das Beispiel der Michaelskapelle bei Frankenbrunn im Landkreis Hammelburg und die Kunstwallfahrt zum Fiber Capelein oberhalb Gaibachs zeigen Ebenfalls ist der Fall bekannt wo Wallfahrten ohne direkten Bildstockbezug die Ikonografie und auch den Standort der Stocke entlang der Wallfahrtswege beeinflussten In besonderem Masse gelang es den Gnadenorten Walldurn im Bistum Wurzburg und Vierzehnheiligen im Bistum Bamberg die Bildstocklandschaft zu pragen Auf dem Walldurn Bild das um 1700 vermehrt nachweisbar ist wurde ein umgeschutteter Kelch gearbeitet dessen Inhalt sich auf ein angedeutetes Korporale ergiesst Die Darstellung erfuhr uber die Jahrhunderte grosse Veranderungen Besonders prachtig wurde es auf einem Stock in Karlstadt von 1621 dargestellt 49 9565 9 76683Um 1970 gelang es uber 100 Bildstocke mit dem Walldurn Motiv in allen Varianten zu ermitteln Das Verbreitungsgebiet erstreckte sich dabei von Suden nach Norden bis weit ins heutige Hessen hinein wobei ein Schwerpunkt der Stocke im Fuldaer Land zu finden war Daneben waren Blutwunder Bildstocke auch im thuringischen Eichsfeld zu finden das vor 1802 Teil des Erzstifts Mainz war Heute haben sich kaum noch Exemplare erhalten Im Kernraum zwischen Volkach Schweinfurt Bamberg und Forchheim entwickelte sich ein weiterer Traditionsstrang der die Setzung der Blut Bildstocke erklart Die Wallfahrt nach Burgwindheim griff ebenfalls auf das Motiv des Blutwunders zuruck sodass beispielsweise die sogenannte Blutsmarter in der Oberen Vorstadt in Volkach an die Wallfahrtstradition nach Burgwindheim und nicht nach Walldurn erinnert 49 864589340011 10 228271484375 siehe auch Liste von Darstellungen des Blutwunders von WalldurnFur die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen bildeten sich zwei eigene Bildstocktypen heraus Einerseits werden auf den Stocken das Christuskind zusammen mit 14 Kindern dargestellt Andererseits finden sich die 14 Nothelfer haufiger mit ihren Attributen dargestellt Ein Verbreitungsschwerpunkt ist wiederum im Landkreis Fulda auszumachen wobei auch das heutige Sudhessen mit dem Landkreis Bergstrasse Bildstocke mit solchen Motiven kennt Die Wallfahrts Stocke sind ebenfalls in Gebieten ausserhalb der Bildstocklandschaft Franken wie der Oberpfalz zu finden Besondere Bedeutung haben Bildstocke auf denen die Motive beider Wallfahrten zusammen angebracht wurden wie dies auf dem sogenannten Schwarzen Bild im wurttembergischen Schonfeld der Fall ist 9 49 678156 9 810243Verzeinzelt sind auch Bildstocke mit weiteren Wallfahrtmotiven in Franken zu finden Nur selten ist die Darstellung der Marienkronung dabei eindeutig mit der Wallfahrt nach Gossweinstein in Verbindung zu bringen Eine Ausnahme bildet die sogenannte Weisse Marter von Kottweinsdorf im oberfrankischen Landkreis Bayreuth Hier ist das Gnadenbild bis in Details nachgebildet 49 80689 11 32813 Nur vereinzelt greifen frankische Bildstocke auf Motive von Wallfahrtszielen ausserhalb der Bildstocklandschaft zuruck Nachweisbar sind Bildstocke mit Hinweisen auf den Jakobsweg Schnackenwerth 1625 50 01461 10 12591 Altotting Versbach 1717 Kreuzberg Jesus auf der Wies Einsiedeln Tauberbischofsheim 1775 10 Stifter und Formwandel Bearbeiten nbsp Bildstockaufsatz in Sulzfeld im Grabfeld der Stock wird Julius Emes zugeschrieben 50 26094 10 40428Wahrend die heute erhaltenen spatgotischen Bildstocke ein hohes kunstlerisches Niveau aufweisen differenzierte sich die Schopfungshohe der einzelnen Stucke im Laufe der Jahrhunderte aus Dies hangt zum einen mit der Vervielfaltigung der Stifterpersonlichkeiten zusammen bei denen im Mittelalter vor allem hohergestellte Manner aus Adel Verwaltung und Klerus gehorten und zu denen sich im Laufe der Fruhneuzeit vermehrt Ackerburger und kleine Handwerker gesellten Zum anderen wurden hochwertige Objekte tendenziell als erhaltenswerter eingeschatzt Die kunstlerisch anspruchsvollen Bildstocke finden sich vor allem im Kernraum der Bildstocklandschaft um Wurzburg und Bamberg Ein Beispiel ist in Munsterschwarzach zu finden Der Abt Michael des gleichnamigen Klosters stiftete hier 1475 den Stock mit dem Kreuzigungsmotiv und verewigte sich als Stifter zu Fussen des Kreuzes 49 80433 10 229417 Beispiele fur die Renovierung von alteren Bildstocken durch einzelne hochgestellte Personen sind auf Inschriften der fruhen Bildstocke ebenso zu finden In Rottingen hat sich ein Stock aus dem Jahr 1463 erhalten der vom Herrn Johann Christophorum Nicola Obri ster von First Wurtz Amtbman alhe RENOVIRT Worden 49 51115947 9 97212589Anders als in vielen anderen Bildstocklandschaften in denen sich regionaltypische Bildstockformen uber Jahrhunderte erhielten lasst sich fur Franken ab dem ausgehenden Mittelalter eine Vervielfaltigung der Typen ausmachen Neben der finanziellen Potenz der Stifter spielten hierfur mehrere weitere Faktoren eine Rolle Besondere Bedeutung fur die Setzung von Bildstocken hatte im 16 und 17 Jahrhundert die konfessionelle Spaltung Wahrend die Landschaft in den protestantischen Gebieten weitgehend ausgeraumt wurde und sich hier nur noch wenige Objekte erhalten konnten wuchs die Setzungsdichte in katholischen Gebieten an Eine seltene Ausnahme stellt der Kreuzigungsbildstock im unterfrankischen Gnodstadt dar Er wurde 1586 errichtet und verweist auf die gemischt konfessionelle Realitat innerhalb der Dorfgemeinschaft da sowohl der lutherische Schultheiss der Markgrafen von Ansbach und der des katholischen Wurzburger Furstbischofs als Stifter in Erscheinung traten 49 64345002 10 11510372 Der Einfluss der jeweils regierenden Furstbischofe auf die Bildstocksetzungen im katholischen Franken wurde zugleich grosser So finden sich vermehrt die Wappen der Diozesane auf den Stocken die allerdings nicht direkt als Stifter aufstiegen So verewigte man das Wappen des Julius Echter von Mespelbrunn an einem Stock in Rundelshausen bei Werneck 50 00618 10 09588Die indirekte Forderung durch den Landesherren fuhrte dazu dass die ortlichen Steinmetzen neben Kirchen und Profanbauten ihre Ausbildung auch auf die Bildstocke ausweiteten Konzentrierten sich in anderen Gebieten solche Kunstler und Kunsthandwerker vor allem auf die geistlichen Zentren wie den Bischofssitz bzw grosse Kloster gelang es den frankischen Steinmetzen ihre Ware auch in der Flache zu verkaufen Hierdurch wuchsen die Qualitatsunterschiede zwischen den einzelnen Bildstocken weiter an weil auch Kunstler mit geringer Erfahrung sich an der Fertigstellung versuchten Die unterschiedlichen Qualitaten fuhrten zu einer weiteren Differenzierung der Stifter Nun konnten sich auch Menschen mit geringerem Vermogen einen Stock leisten Folge dieses Booms von Bildstocken war eine weitere Vervielfaltigung der Formen die insbesondere nach dem Dreissigjahrigen Krieg im Barock einsetzte 11 Zugleich bildeten sich in der Fruhneuzeit bereits Schulen heraus die Ikonographie und Formgebung in gewisse Bahnen lenkten Ins Zentrum ruckten jetzt auch einzelne Bildstockmeister Allerdings wurden diese in den Quellen nur selten namentlich erwahnt Stattdessen sind sie heute vor allem durch ihre Steinmetzzeichen fassbar Eine Ausnahme bildet der Bildstockmeister Julius Emes der unter anderem 1628 einen Stock in Grosswenkheim schuf 50 2561 10 31018 Daneben konnte auch Johann Jacob Bindrim der in Saal an der Saale 1723 sogar eine Art Werbebildstock fur sich und seine Werkstatt errichten liess als Bildstockmeister identifiziert werden 50 31672 10 36057 Auch Baumeister wie Johann Peter Wagner schufen Bildstocke in Franken Der Stilwandel der Bildstocke wurde durch die vielen Innovationen ebenfalls begunstigt Vor allem im 17 und 18 Jahrhundert veranderten die Bildstocke ihr Erscheinungsbild nachhaltig Vermehrt waren jetzt sogenannte Prozessionsaltare anzutreffen bei denen nichts an die saulenformigen Pendants vergangener Jahrhunderte erinnerte Daneben entstanden Freifiguren und Plastiken mit biblischen und heilsgeschichtlichen Motiven Neben Kruzifixen umfasste diese Erneuerung auch sogenannte Kreuzschlepper Freifiguren des kreuztragenden Christus die fur Franken besonders typisch wurden 12 Bildstockforschung Bearbeiten nbsp Inschriften auf einem gotischen Bildstock die auf die sogenannte Bildstockaktion des Landkreises Kitzingen hinweisen Mit der Signatur des renovierenden Kunstlers H Dresch Bereits im ausgehenden 18 vermehrt aber vor allem im 19 Jahrhundert wurden Bildstocke als Symbol der frankischen Landschaft auch wissenschaftlich betrachtet Die Bildstockforschung umfasst dabei die Erfassung der Kleindenkmaler sowie ihre Inventarisierung Daneben wird die Interpretation ihrer Entstehung innerhalb der Epochen vorgenommen Dies beinhaltet ikonografische Details Inschrift den jeweiligen Standort bzw Standortverlagerungen und die Setzungsanlasse Vorganger moderner Bildstockforscher war der Wurzburger Weihbischof Eucharius Sang der bereits im 17 Jahrhundert allgemeine Urteile uber die Bildstocksetzung fallte Im 19 Jahrhundert versuchte man dabei vor allem die heidnischen oder germanischen Ursprunge der Bildstocke auszumachen Es wurden Einzelfalle und insbesondere an ihnen haftende Sagen zu allgemeingultigen Topoi erklart In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts ubernahm die Volkskunde die Bildstockforschung In das Zentrum ruckte vor allem die Befragung der Bildstocke nach ihrer Funktion und die Identifikation von Meistern Immer wieder spielt auch die religionswissenschaftliche und die kunsthistorische Forschung eine Rolle Die Bildstockforschung ist bis heute vor allem Aufgabe der Heimatforschung Historische Fragestellungen wurden auf die frankische Bildstocklandschaft bisher kaum angewendet Es ist deshalb nicht auszumachen wie die Sakularisation und die Auflosung der fruhneuzeitlichen Territorien der Hochstifte Bamberg und Wurzburg in der Flache konkret auf die Bildstocksetzung wirkten In die Forschung einbezogen wurden dagegen archivalische Quellen So tauchten Bildstocke seit dem 16 Jahrhundert immer wieder auf Karten auf die auch die Namen der jeweiligen Objekte uberlieferten Es ist jedoch dem Uberlieferungszufall geschuldet dass kaum andere Reihenquellen belegt sind Vorreiter der Bildstockforschung waren verschiedene Sammler des 18 Jahrhunderts Fur den Bamberger Raum ist hier Johann Sebastian Schramm zu nennen der vor 1790 eine Sammlung von Flurdenkmalern vornahm Durch den grossen Bestandsverlust der Stocke sind solche Inventare allerdings vor allem fur die historische Forschung relevant Bei den Sammlerpersonlichkeiten der Anfangszeit handelte es sich zumeist um Manner der Oberschicht die ihrem Hobby nachgingen So ist fur den Raum um Wertheim und Miltenberg der Gewerbelehrer und Architekt Friedrich Hauck als Bildstockforscher des beginnenden 20 Jahrhunderts uberliefert 13 In die akademische Forschung gelangten die Bildstocke in der deutschen Nachkriegszeit Eine besondere Vorreiterrolle kommt hierbei dem Wurzburger Volkskundeprofessor Josef Dunninger zu der den frankischen Bildstock als Denkmal der Volksfrommigkeit herausarbeitete In der Folge entstanden am Lehrstuhl in Wurzburg eine Vielzahl an Dissertationen und Abschlussarbeiten mit dem Thema des frankischen Bildstocks Unter Dunninger begann auch die gezielte Inventarisation einzelner Regionen die von den jeweiligen Landratsamter unterstutzt wurden Fur den Bamberger Raum besitzt der Bibliothekar Bernhard Schemmel eine bedeutende Rolle Einen Hohepunkt erlebte die Bildstockforschung in Franken in den 1960er und 1970er Jahren Grund hierfur war die einsetzende Flurbereinigung in Bayern mit der grosse Bestandsverluste einhergingen Die Forschungsperspektive hatte auch Auswirkungen auf die Praxis der Setzung So spezialisierten sich mehrere Bildhauer aus Franken im 20 Jahrhundert auf die Bildstockrenovierung bzw die Neusetzung nach alten Vorbildern wobei eng mit den Universitaten zusammengearbeitet wurde Gleichzeitig entstanden neue Formen die vor allem als Flurbereinigungsdenkmaler Aufstellung fanden Im Zuge der Professionalisierung des Wissens uber die Bildstocke entstanden mehrere Museen und Ausstellungen die sich des Themas annehmen Eine Vorreiterrolle in der Vermittlung der Geschichte der Bildstocke fur ein interessiertes Publikum haben die Museen der Diozese Wurzburg Insbesondere das Museum Kartause Astheim in Volkach Astheim im unterfrankischen Landkreis Kitzingen behandelt in seiner Ausstellung die Genese des frankischen Bildstocks Mit dem Bildstockzentrum Egenhausen entstand im Jahr 2010 ein Forschungszentrum das ebenfalls mit einer grossen Ausstellungsflache ausgestattet wurde Typen BearbeitenAufbau der Bildsaulen nach Epochen Bearbeiten Beispiele Bildstocke nach Epochen nbsp Spatgotik Sommerach sogenannte Graue Marter Friedhofskapelle 49 83045676 10 20520449 nbsp Renaissance Kurnach Kirchberg 6 49 846561 10 042122 nbsp Barock Merkershausen Obere Gasse 3 50 28618 10 44508 nbsp Rokoko Hollstadt Am Kirchhof 50 35645 10 3405 nbsp Klassizismus Sulzfeld Grabfeld Strasse nach Kleinbardorf 50 26572 10 40482 nbsp Neugotik Reiterswiesen Kissinger Strasse 150 50 18989 10 08356 nbsp Neuzeit 1 Lattenbuch Strasse nach Schonau 49 20631 10 44801 nbsp Neuzeit 2 Kolitzheim Staatsstrasse 2271 49 93281 10 25242 In seiner Dissertation uber die Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg versucht Stefan Popp einen Uberblick uber den allgemeinen Aufbau der Denkmaler innerhalb einzelner Stilepochen zu geben Dabei ist zu beachten dass die Saulenbildstocke die in einer bestimmten Zeit entstanden grosse Unterschiede im Aufbau aufweisen konnten weshalb hier eher ein Schema vorliegt Hinzu kommt trotz enger formaler Vorgaben durch die Stifter das jeweilige Stilempfinden und das kunstlerische Konnen der dahinter stehenden Steinmetzen Immer wieder kommen deshalb auch Ubergangs und Mischformen vor Insgesamt konnen sieben verschiedene Stilepochen mit jeweils besonders typischen Aufbauformen ausgemacht werden 14 Spatgotik Die ersten Bildstocke in Franken entstanden in den Formen der mittelalterlichen Baukunst der Gotik Hier uberwiegt ein rechteckiger Schaft der von einem abgesetzten Zwischenstuck uberragt wird Daruber erhebt sich ein Aufsatz in Form eines giebelformigen Gehauses Er ragt auf allen Seiten uber den Schaft hinaus Als Schmuckelemente weisen die Bildstocke aus dieser Epoche Krabben und Kreuzblumen auf Renaissance Die Bildstocke der Renaissance wurden ebenfalls von einem Rechteckschaft gepragt Ahnlich wie in der Gotik strebt der Aufsatz in die Horizontale Besonders bemerkenswert sind die Bauteile die von antiken Vorbildern inspiriert werden So wird der Aufsatz in der Regel von zwei Saulen eingerahmt Die Abbildungen weisen eine starke Gliederung auf Barock Besonders haufig finden sich in Franken Bildstocke mit Barockformen Der Stock ruht auf einem rechteckigen Sockelblock der profiliert wurde Daruber erhebt sich ein Kapitell mit Voluten Statt der antikisierenden Saulen wurden nun Pilaster als Begrenzung der Aufsatze angebracht Den Abschluss bildet ein rundbogiges Kampfergesims auf dem nicht selten ein Kreuzrelief angebracht wurde Rokoko Die Rokoko Bildstocke erinnern stark an die barocken Vorganger Statt einer Rechtecksaule wurden nun vermehrt nach oben verjungende Rundsaulen angebracht Sie wurde nicht selten mit Blattwerk haufig Weinblatter Muscheln Quasten und Ornament verziert Der Aufsatz wird von Rocaillen eingerahmt Klassizismus Mit dem Ruckgriff auf antike Bauformen wurden geometrische Elemente wieder mehr auf die Bildstocke aufgenommen Statt der Rundsaule wurden nun wieder uberwiegend Rechtecksaulen angebracht Haufig ist ein rahmender Baldachin zu finden Neugotik Haufig ist der Sockel dieser Bildstocke mit einer ausladenden Abdeckplatte ausgestattet Nicht selten weist der Aufsatz ein Zwischenstuck auf das zwischen Saule und Aufsatz vermittelt Die Zierungen des Aufsatz sind an die Bildstocke der Spatgotik angelehnt Hier sind Rosetten und Vierpassmasswerk zu finden Neuzeit In der Neuzeit differenzierten sich die Formen weiter aus Es uberwiegen nun retrospektive Anknupfungen an bereits geubte Formen Daneben spielen auch moderne und postmoderne Kunstformen eine Rolle Immer wieder sind auch Plastiken zu finden Regionale Sonderformen Bearbeiten Neben der regionalen Bildstockdichte differierten sich in der Vergangenheit auch verschiedene regionale oder lokale Sonderformen aus Diese Bildstocktraditionen werden teilweise bis in die heutige Zeit bewahrt Obwohl beispielsweise nachweislich viele der Stocke ursprunglich farbige Fassungen aufwiesen verzichtete man im Kerngebiet der Bildstocklandschaft auf die regelmassige Erneuerung dieser Farbschichten sodass die Objekte heute steinsichtig sind Im hessischen Teil der Rhon dem heutigen Bistum Fulda haben sich allerdings noch viele farbige Fassungen erhalten die hier teilweise auch erneuert werden nbsp Monolithbildstock in Kutzberg Landkreis Schweinfurt 50 08149 10 12907Monolith Bearbeiten Hauptartikel Monolithbildstock Die erste fassbare Sonderform der Bildstocke entwickelte sich im fruhneuzeitlichen Hochstift Wurzburg Monolithbildstocke tauchen ab den 1520er Jahren in der Region zwischen Wurzburg und Schweinfurt auf und erhielten ihren Namen nach dem einzelnen Steinblock aus dem sie geschaffen wurden In der Amtszeit der Furstbischofe Julius Echter von Mespelbrunn und Johann Gottfried von Aschhausen wurden besonders viele der Bildstocke gesetzt Beide Diozesane trieben die Gegenreformation oder katholische Reform in ihrem Einflussbereich voran Echter forcierte nachdem weite Teile des landlichen Kernraums seines Hochstifts im 16 Jahrhundert lutherisch geworden waren den Bau neuer Pfarrkirchen Amtshauser und Stadtbefestigungen Die Glaubensinhalte des Katholizismus wurden auch uber die Bildstocke transportiert Die weite Verbreitung der Stocke fuhrte dazu dass der Monolith als frankischer Bildstock schlechthin bezeichnet wurde Die Stocke besitzen sehr massive Sockel die in einen blockhaften rechteckigen Aufsatz ubergehen Dabei ist bedeutsam dass die Kopfteile nahezu in jedem Fall leicht nach vorne kragen Die Sockel besitzen eine quadratische Basis die im Ubergangsbereich zum Schaft stark abgeschragt wurden Zur Aufnahme des Schafts wurden diese stark eingetieft oder gelocht An die regierenden Furstbischofe erinnert ein am Schaft angebrachtes Wappen Ikonografisches uberwiegen auf den Stocken die Darstellung der Kreuzigung mit Assistenzfiguren In den 1980er Jahren wurden uber 100 Exemplare der Monolithbildstocke identifiziert Allerdings hat sich dieser Bestand durch Verfall und Zerstorung seit dieser Zeit reduziert Der Schwerpunkt des Bestandes findet sich im heutigen unterfrankischen Landkreis Schweinfurt wobei die Stocke halbkreisformig im Westen um die im 16 Jahrhundert lutherische Stadt Schweinfurt Aufstellung fanden Die Bildstocke wurden von verschiedenen Schulen geschaffen immer wieder konnen Bildhauer durch ihre Steinmetzzeichen identifiziert werden 15 Prozessionsaltar Altarbildstock Bearbeiten nbsp Altarbildstock in Rengelrode Landkreis Eichsfeld 51 37795852 10 09298891Sogenannte Prozessionaltare tauchen in der Bildstocklandschaft Franken unter verschiedenen Bezeichnungen auf Neben der Verwendung des Begriffs Altarbildstock ist auch Heiligenhauschen Andachts oder Gebetsnische gebrauchlich Einigende Klammer ist ihr Aufbau der an einen Altar erinnert Uber einem gemauerten Altarstipes erhebt sich entweder ein Relief in einer Nische oder eine vollplastische Figur als Retabel nicht selten schliesst der Stock mit einem steinernen Dach ab Zentren dieser Sonderform sind die Gebiete des mainzischen Eichsfeldes und Mainfrankens also das Kerngebiet des Hochstifts Wurzburg Sie sind zeitlich auf die Barockzeit beschrankt Besondere Bedeutung fur die Verbindung zwischen Bittgangen Wallfahrt und Bildstock haben die Prozessionsaltare die an lokalen Prozessionswegen Aufstellung fanden Haufig wurden vier solcher Bildstocke aufgestellt um hier wahrend einer Prozession aus den vier Evangelien lesen zu konnen Die Altare wurden auch wahrend der Fronleichnamszeremonien und fur Flurumgange genutzt Daneben schwang nicht selten auch eine aberglaubische Komponente bei der Stiftung mit In Oberpleichfeld im Landkreis Wurzburg haben sich vier Altare erhalten die alle von Valtin Bauer und Nicolaus Friedrich im Jahr 1821 gestiftet wurden Jeder Stock wurde in einer der Himmelsrichtungen aufgestellt Sie sollten Mensch und Tier vor Schaden bewahren 49 880112 10 084094 49 880102 10 08921 49 868537 10 080316 49 877949 10 08282Anlaufpunkt fur uberregionale Wallfahrten waren die in ihrem Erscheinungsbild an die Prozessionsaltare angelehnten Heiligenhauschen Das Relief wurde bei diesen Varianten haufig hinter Glas geschutzt Sie waren in der Vergangenheit nicht selten mit einem Opferstock versehen an dem vorbeiziehende Wanderer spenden konnten Ihre Entstehung hangt eng mit den Feldkapellen zusammen die bereits seit dem 11 Jahrhundert nachweisbar sind Die Ubergange zwischen beiden Typen sind fliessend Lediglich aufgrund ihrer Grosse werden sie zu den Kleindenkmalern gerechnet 16 Kreuzschlepper Bearbeiten Hauptartikel Kreuzschlepper Als Kreuzschlepper auch Kreuztrager Kreuzschleifer bezeichnet man die Darstellung des kreuztragenden Christus in Form einer Freifigur Solche Figuren sind ab der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts eigentlich im gesamten Verbreitungsgebiet der Bildstocklandschaft auszumachen Allerdings gibt es zwei Verbreitungsschwerpunkte Zum einen erlebten die Figuren im weltlichen Herrschaftsgebiet des Wurzburger Furstbischofs eine besonders vielfaltige Rezeption Daneben war auch im Hochstift Bamberg der Kreuzschlepper weit verbreitet wobei sich hier im ostlichen Teil des Stifts besonders viele Exemplare erhalten haben Das Motiv des kreuztragenden Christus existiert heute in den unterschiedlichsten Varianten Selten lauft der zumeist dornenbekronte Christus unter der Last des Kreuzes noch haufiger ist er bereits daruber zusammengebrochen Besonders fruhe Beispiele zeigen Christus zusammen mit den Henkersknechten Typisch fur den Darstellungstyp ist ausserdem die Inschriftentafel die den vorubergehenden Menschen an das Schicksal des Gekreuzigten ermahnt Kreuzschlepper wurden oftmals auf hohen Saulen errichtet die weithin sichtbar in die Landschaft ragten 17 Kreuzdachbildstock Bearbeiten nbsp Kreuzdachbildstock in Burkardroth Gefall 50 30939 9 98108 Hauptartikel Kreuzdachbildstock Der Kreuzdachbildstock auch Kreuzdachmarter verbreitete sich wohl vom Spessart aus kommend uber die Rhon bis in das heute thuringische Eichsfeld Ein Schwerpunkt liegt allerdings auf der Rhon Die fruhesten Exemplare datieren auf die 1560er Jahre Die Bildstocke wurden vor allem von privaten Stiftern gesetzt der obrigkeitliche Einfluss auf die Setzung ist bei ihnen weniger sichtbar Einen Hohepunkt erlebten die Kreuzdachbildstocke im 17 Jahrhundert und auch im 19 Jahrhundert wurden neue Bildstocke gesetzt Das charakteristische Aussere wird besonders bei den Exemplaren des 17 Jahrhunderts wie beim Bildstock aus Oberleichtersbach Modlos betont 50 26606 9 7774Die Kreuzdachbildstocke besitzen alle ein einheitliches Erscheinungsbild Das namensgebende Kreuzdach bildet den Abschluss In der Regel ruhen die Denkmaler auf einem Rechtecksockel der einen nahezu quadratischen Grundriss besitzt Daruber erhebt sich eine Rundsaule Den Abschluss bildet meist ohne Ubergang in Form eines Gesims ein Aufsatz der in Form und Grosse an den Sockel erinnert Der Aufsatz schliesst auf jeder Seite mit einem Satteldach ab Die Firstlinien der sich gegenuberliegenden Giebel der Satteldacher bilden ein Kreuz 18 Fuldaer Bildstock Bearbeiten Hauptartikel Fuldaer Bildstock Der sogenannte Fuldaer Bildstock auch Fuldaer Rhonbildstock ist ein Beispiel fur eine lediglich lokale Typisierung die auch nur in einem kleinen Zeitfenster Aufstellung fand Die Bildstocke weisen deshalb ein hochst einheitliches Geprage auf Abweichungen sind wesentlich seltener auszumachen Die Fuldaer Bildstocke verbreiteten sich ab dem 19 Jahrhundert uber die sudlichen Teile des Fuldaer Landes die bereits in der Rhon liegen und heute zum Landkreis Fulda in Hessen gehoren Lediglich ein Exemplar wurde im bayerischen Rudenschwinden aufgestellt 50 52605 10 11129 Die ersten Exemplare konnen auf die 1810er Jahre datiert werden Der Bildstock wurde vor allem in den 1840er Jahren aufgestellt Die Bildstocke stehen auf einer quadratischen Bodenplatte daruber erhebt sich ein rechteckiges Postament Dieses geht mit einem umlaufenden Gesims in einen vierseitigen Sockel uber Er wird von einer konischen Rundsaule uberragt Der Aufsatz des Fuldaer Bildstocktyps weisen unten eine Volutenbasis auf und schliessen nach oben hin mit einem Segment oder Flachbogen ab Uberragt wird der Bildstock von einer Figur des heiligen Wendelins Viele der Bildstocke sind noch heute farbig gefasst Auch die Motive der einzelnen Bildstockbereiche sind streng limitiert Die Bodenplatte wurde vielfach mit der Darstellung des heiligen Wandels verziert das Postament zeigt nicht selten Christus an der Geisselsaule und im Aufsatz selbst ist haufig eine Kreuzigungsszene mit zwei Assistenzfiguren angebracht Kruzifix Feldkreuz Bearbeiten nbsp Kruzifix in Lichtenfels Kosten aus Holz 50 1469 11 0383Kruzifixe oder Feldkreuze auch Hochkreuze sind uberall innerhalb der geografischen Grenzen der Bildstocklandschaft Franken zu finden Besonders weite Verbreitung fanden die Kreuze im nahen Umfeld der Stadt Wurzburg wo nahezu jede Gemeinde ein solches Kreuz in ihrer Gemarkung beherbergt Zumeist gehen die Objekte auf die Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg zuruck im 18 Jahrhundert entwickelten sich zusatzliche Sonderformen die weitere ikonografische Details besitzen Es handelt sich haufig um Gemeinschaftsstiftungen die von der gesamten Kirchengemeinde geleistet wurden und auf dem ortlichen Friedhof Aufstellung fanden Am haufigsten finden sich Feldkreuze die mit einem Korpus der Figur des Gekreuzigten ausgestattet wurden Sie sind vom 17 bis zum 20 Jahrhundert anzutreffen Unterschieden wird dabei zwischen dem sogenannten Dreinageltypus bei dem die Fusse des Sterbenden mit einem einzigen Nagel befestigt gearbeitet wurden Daneben existiert der mit zwei Nageln geschaffene sogenannte Viernageltypus Im unterfrankischen Obervolkach haben sich innerhalb der Gemarkung beide Typen erhalten Wahrend das Kruzifix in der Landsknechtstrasse mit vier Nageln gearbeitet wurde steht an der Staatsstrasse 2274 ein Kreuz mit drei Nageln 49 87361 10 25353 49 87001 10 2509Daneben existieren Varianten des Motivs Lediglich eine einzige Darstellung im unterfrankischen Rottendorf kann von der Pieta zu Fussen eines Hochkreuzes ohne Korpus nachgewiesen werden Haufiger ist die Variante mit der trauernden Maria zu Fussen des Gekreuzigten anzutreffen Ausserdem finden sich die Kreuze auch in die Bildtradition der Kreuzigungsgruppe gestellt bei der der Gekreuzigte mit den sogenannten Assistenzfiguren Maria und Johannes kombiniert wird Dem 19 Jahrhundert entstammen die Darstellungen des Kreuzes ohne Korpus Weitere Freifiguren Bearbeiten nbsp Christus in der Kelter von 1971 in Thungersheim 49 8885934 9 85114753Mit dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges entstanden vermehrt Freifiguren also plastische Darstellungen von Akteuren der Heilsgeschichte oder Heiligen Die Tradition einer Freifigur ist allerdings viel alter und wurde bereits im Mittelalter genutzt Damals stellten solche Figuren jedoch vor allem Details der Fassadengestaltung bei Sakral spater auch Profanbauten dar Sie bildeten also Elemente eines grosseren Denkmals wie dies bei Hausfiguren auch spater noch der Fall war In Franken verbreitete sich die Idee einer Freifigur zunachst uber die Darstellung des Kreuzes das den eigentlichen Bildstock uberragte Spater ersetzten kleine Figuren von Heiligen diesen Abschluss Eine erste Blute erlebte die Darstellung der Freifiguren uber die sogenannten Kreuzschlepper die ein weiteres Charakteristika der Bildstocklandschaft Franken darstellen Haufig wurden Bildmotive mit Jesus Christus als Schmerzensmann an der Geisselsaule oder die Pieta dargestellt Spater tauchte besonders haufig die Immaculata auf Immer wurden bereits bekannte Themen zu Freifiguren erweitert Im oberfrankischen Grasmannsdorf haben sich auf der dortigen Nicolaibrucke eine ganze Reihe an Freifiguren erhalten 49 83555 10 76231Eine besonders regelmassig aufgestellte Freifigur war die Darstellung des heiligen Johannes Nepomuk Dieser Bildtypus geht auf ein Vorbild ausserhalb der eigentlichen Bildstocklandschaft zuruck Es handelt sich um das 1693 aufgestellte Standbild des Johannes Nepomuk auf der Prager Karlsbrucke Da Nepomuk als Bruckenheiliger und Schutzpatron von Flussen und Bachen verehrt wurde findet man ihn auch in Franken vor allem auf Brucken oder in unmittelbarer Nahe zu diesen Nepomuk verdrangte im Laufe des 18 Jahrhunderts den zuvor beliebteren heiligen Nikolaus als Bruckenpatron Ein typisches Beispiel ist in Altmannshausen in Mittelfranken zu finden 49 66145 10 39971Ein Signum der Weinbaugemeinden sind die Freifiguren des Christus in der Kelter auch Herrgott in der Press Der verwundete Christus steht in einer Weinkelter die von Engeln oder Heiligen betatigt wird Ihre kunstlerische Umsetzung beschrankt sich in Franken ausschliesslich auf weinbautreibende Gemeinden am Maindreieck Das Motiv wurde erst im 20 Jahrhundert in die Ikonographie der Bildstocklandschaft mit aufgenommen Zumeist wurden die Kunstwerke nach Abschluss der Flurbereinigung in den jeweiligen Orten aufgestellt Motive und Ikonographie Bearbeiten Im Gegensatz zu den Steinkreuzen weisen Bildstocke eine Ikonografie auf die daruber einzelnen Bildstockzyklen zugeordnet werden konnen Dabei stehen vor allem Motive aus der Passion Jesu im Vordergrund alttestamentarische Darstellungen sind kaum zu finden 19 An zweiter Stelle stehen die marianischen Themen wobei die Pieta als Kombination aus beiden Traditionen besonders haufig auftaucht Daneben spielen auch andere Heilige aus dem katholischen Kanon eine Rolle wobei die dargestellten Heiligen haufig lokalen Bezug aufweisen Patrone sind hierbei bedeutsam Auf Bildstocken wurden nicht selten die Namenspatrone der Stifter Kirchenpatrone oder Landespatrone abgebildet Die Ikonografie ist fur die Bildstockforschung besonders bedeutsam Sie bildet die regionale Diversitat der bildhauerischen Qualitat gut ab und hebt die bildhauerische Qualitat einzelner Bildstockmeister hervor weil Darstellungen auf den Stocken in altere Bildtraditionen eingefugt werden konnen Ebenfalls lassen sich uber die Ikonografie Wandlungen von Motiven oder auch Motivwechsel nachvollziehen Bildstocke wurden haufig mit einem Primar und einem Sekundarmotiv ausgestattet das vereinfacht entweder auf der Vorder oder auf der Ruckseite zu finden ist Die haufigsten Darstellungen auf den Bildstocken sind Motiv Heiliger 20 Jahrhundert viele Nachweise Geschichtliche Einordnung BeispielbildKreuzigung Christi 14 Jahrhundert Die Kreuzigung Christi ist die mit Abstand am haufigsten auszumachende Darstellung auf frankischen Bildstocken Das Motiv entstammt der Mentalitat der Gotik und wurde in den folgenden Jahrhunderten immer wieder abgewandelt Besonders haufig ist die Derivatbildung mit zwei oder mehreren Assistenzfiguren anzutreffen Daneben existieren auch Darstellungen in denen eine Volksmenge zu Fussen des Gekreuzigten steht Manchmal sind auch die betenden Stifter zu Fussen des Kreuzes zu finden Selten tauchen die beiden Schacher in der Szene mit auf nbsp Pieta Vesperbild 14 Jahrhundert Die Pieta auch Vesperbild Mater dolorosa Ecce homo ist ein Motiv das Darstellungen aus dem Passionszyklus mit denen aus dem Marienzyklus miteinander verbindet Dargestellt ist Maria mit dem toten Sohn in ihrem Arm Derivatbildungen stellen Maria allein in ihrem Schmerz dar teilweise wird ihr Herz von Schwertern durchbohrt Auf manchen Stocken wird Maria von weiteren Protagonisten der Heilsgeschichte wie den Jungern flankiert Als Ecce homo prasentiert Maria einer Volksmenge den Toten nbsp Heiligste Dreifaltigkeit Gnadenstuhl 18 Jahrhundert Die Darstellung der heiligsten Dreifaltigkeit aus Gottvater Christus und dem heiligen Geist weist viele verschiedene Varianten auf Am haufigsten tritt der heilige Geist in Form einer Taube mit Gloriole auf Daneben finden sich immer wieder auch Darstellungen des Gnadenstuhls bei dem Gottvater und Christus ubereinander zu finden sind nbsp Marienkronung 17 Jahrhundert Dargestellt wird auf den Bildstocken die Kronungszeremonie Mariens die auf Wolken kniet und die von der Dreifaltigkeit eingerahmt wird Das Motiv entstammt der jesuitischen Marienfrommigkeit und gelangte im 17 Jahrhundert nach Franken Dabei werden mehrere Derivate unterschieden bei denen einzelne Bildelemente fehlen nbsp Marienbild 18 Jahrhundert Bei dieser einfachsten Form der Mariendarstellung wird die Gottesmutter alleine dargestellt Zumeist wird ihr Kopf mit einem Tuch verdeckt wobei die Figur die Hande auf ihr Herz richtet nbsp Maria mit dem Kind Heilige Familie 16 Jahrhundert Dargestellt ist Maria mit dem Jesuskind Das Thema wurde seit dem 16 Jahrhundert verwendet wobei ein Fokus im Kerngebiet Mainfrankens zu finden ist Daneben existiert ausserdem die Darstellung die Maria mit dem Kind und Josef zeigt nbsp Georg 17 Jahrhundert Zumeist wird auf den Bildstocken die Drachentoterlegende des heiligen Georg dargestellt Dabei ist der stehende Heilige von Darstellungen des reitenden Georg zu unterscheiden der den Drachen totet nbsp Kilian 17 Jahrhundert Der heilige Kilian ist als Wurzburger Bistumsheiliger in den Kerngebieten des Hochstifts besonders beliebt Er wird als Bischof mit Stab und Schwert dargestellt Teilweise sind ihm die beiden Assistenzfiguren Kolonat und Totnan zur Seite gestellt Nach der Auflosung des Hochstifts wurde das Motiv im 19 Jahrhundert nur selten auf einem Bildstock angebracht nbsp Michael Erzengel 15 Jahrhundert Der Erzengel Michael als Ritter in voller Rustung mit Schwert und Schild ist eine typische Patronatsdarstellung Daneben wurde der Heilige auch noch als Seelenwager mit erhobenem Schwert und einer Waage dargestellt nbsp Olberg 18 Jahrhundert Die Darstellung des betenden Jesu am Olberg bildet den Auftakt fur die Passionsgeschichte Zumeist wird Jesus kniend gezeigt wahrend die Junger im Hintergrund schlafen Nicht selten tritt ein Engel hinzu Die Darstellung findet sich seit dem Spatmittelalter vor allem in Form von Freifiguren Relief Darstellungen sind seltener nbsp Letztes Abendmahl Eucharistie 18 Jahrhundert DiE Darstellung des Abendmahls ist auf Bildstocken ein seltenes Motiv Jesus wird im Kreis seiner Junger an der Stirnseite einer Tafel dargestellt an der das letzte Abendmahl eingenommen wird nbsp Petrus 16 Jahrhundert Insbesondere wahrend der Gegenreformation im Bistum Wurzburg wurde Petrus als Symbol klerikaler Dogmen identifiziert die mit einem Wieder Aufbau der kirchlichen Ordnung verbunden wurden Die Darstellung erfolgt haufig in Form eines bartigen Mannes mit einem Schlussel nbsp Barbara 18 Jahrhundert Die heilige Barbara wird als Teil der 14 Nothelfer dargestellt taucht jedoch auch allein oder in Begleitung mit anderen weiblichen Heiligen auf Bildstocken auf Dabei ist ein Fokus auf das 18 Jahrhundert festzustellen nbsp Wendelin 18 Jahrhundert Die Darstellung des heiligen Wendelin der zumeist als Hirte gezeigt wird hat ihren Hauptverbreitungsraum im nordlichen Unterfranken und der Rhon wo die Schafzucht in der Vergangenheit wirtschaftlich von einiger Bedeutung war Der Heilige wird manchmal mit einem Schaf auf dem Rucken gezeigt nbsp Kunstlerische Rezeption BearbeitenDer frankische Bildstock insbesondere die Exemplare in Mainfranken wurden seit dem Spatmittelalter immer wieder von anderen Kunstlern aufgegriffen und in ihren Werken verarbeitet Neben der literarischen Rezeption tauchen die Bildstocke immer wieder auch in der bildenden Kunst auf Besonders haufig wurden die Kleindenkmaler in der romantischen Landschaftsmalerei des 19 Jahrhunderts dargestellt Bildstocke sind allerdings auch Teil frankischer Volkssagen wo sie zu Orten von magischen Ereignissen bzw Grenzraumen von realer und magischer Welt gemacht werden Literarisch besonders einflussreich wurde der Begriff des Madonnenlandle fur das Bauland der 1927 erstmals vom Schriftsteller Hermann Eris Busse genutzt wurde Im Roman Peter Brunnkant wird die Landschaft des sudlichen Hochstifts Wurzburg im heutigen Baden als offene Welt uber welche die Mutterliche regierte beschrieben Madonnen sind hier als Hausfiguren zu finden tauchen aber auch auf Bildstocken auf Im Gedicht Steinheilig des mainfrankischen Dichters Friedrich Schnack tauchten die Bildstocke ebenfalls auf Vers 2 Bildstocke sind dem Verhangnis geweiht Neben den Einheimischen die mit den Bildstocken aufwuchsen fielen auch protestantischen Reisenden die Vielzahl an Martern entlang der Strasse auf Zumeist zogen sie hier den Spott der Andersglaubigen auf sich So belustigte sich der markgrafliche Hofmeister Johann Michael Fussel uber die leblosen Saule n die in das tagliche Gebet mit einbezogen werden In Karl Julius Webers Deutschlandbuch wurde Franken als Landschaft der sogenannten Herrgotts beschrieben Man stosst auf so viele Cruzifixe oder Herrgotts Haufig hangen die Herrgotts in Franken zwischen zwei Linden Auch Hermann von Puckler Muskau berichtete uber die frankischen Bildstocke 21 Wesentlich seltener werden Steinkreuze Kreuzsteine und Bildstocke auf anderen Bildhauerarbeiten abgebildet So hat sich eine in Bronze gegossene Grabplatte auf dem Nurnberger St Johannis Friedhof erhalten die 1611 von Jakob Weinmann geschaffen wurde Sie zeigt unterhalb des Kreuzes den Verstorbenen Parallel zum Kreuzstamm wurde ein Bildstock abgebildet der wiederum eine Kreuzigungsszene auf seinem Aufsatz zeigt Im 18 Jahrhundert wurde der frankische Bildstock auch von Glasschneidern entdeckt und in ihre Arbeiten integriert 22 nbsp Nurnberg in der Schedelschen Weltchronik Hartmann Schedel Holzschnitt 1493 nbsp Mountainous Landscape with a Village Hanns Lautensack Radierung 1553 nbsp Wallfahrtsbild Maria im Sand unbekannter Stecher Stich 18 Jh nbsp Illustration zum Marchen Stumme Liebe Ludwig Richter Druck 19 Jh nbsp Bildstock und Steinkreuze bei Reicholzheim Rudolf Schiestl Druck 1925 Literatur BearbeitenDie Literatur uber die Bildstocklandschaft Franken ist vielfaltig Dabei sind zwei Arten von Werkgruppen zu unterscheiden Zum einen entstanden seit den 1960er Jahren eine Vielzahl an Uberblicksdarstellungen zum Bestand in Franken im Allgemeinen der sowohl wissenschaftlichen aber auch popularwissenschaftlichen Hintergrund haben kann Beim Gros der Publikationen handelt es sich allerdings zum anderen um Inventare verschiedener Regionen die den Bestand in einem bestimmten Stichjahr veroffentlichen Daneben existieren Aufsatze uber Einzelphanomene oder sogar einzelne Bildstocke Eine umfassende Bibliographie zu den frankischen Bildstocken liefert 2004 Stefan Popp in seiner Dissertation uber die Stocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Digitalisat Uberblicksdarstellungen Hans Bauer Moglichkeiten der Bildstockforschung In Schonere Heimat Erbe und Auftrag 70 Jahrgang 1984 Heft 4 Munchen 1984 Margarete Baur Heinold Bildstocke in Unterfranken In Zwiebelturm 5 1950 S 150 154 Josef Dunninger Bildstocke in Franken Forschungsprobleme In J M Ritz Hrsg Bayerisches Jahrbuch fur Volkskunde 4 1952 Josef Habbel Regensburg 1953 ISSN 0067 4729 S 45 49 Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken H Sturtz Wurzburg 1970 ISBN 3 8003 0046 X Josef Dunninger Karl Treutwein Bildstocke in Franken Thorbecke Kunstbucherei Bd 9 Thorbecke Konstanz 1960 Jurgen Gottschalk Bernhard Schemmel Entwurf zur Erfassung freistehender religioser Male Bildbaum Bildstock Wegkapelle In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Bd 22 Volkach 1970 S 146 176 Carlheinz Grater Jorg Lusin dem got genat Steinkreuz und Bildstock in Kunst und Literatur Echter Verlag Wurzburg 2008 ISBN 978 3 429 03051 3 Werner Keppner Eine Marienlitanei durchzieht Franken Bildstocke Kreuze und Madonnen Lauda 1984 Resi Mend Von Bildstocken Prozessionsaltaren und anderen Flurdenkmalern Schweinfurt 1997 Bernhard Schemmel Der frankische Bildstock Geschichtliche Aspekte In Dieter Harmening Hrsg Volkskultur und Geschichte Festschrift fur Josef Dunninger zum 65 Geburtstag Erich Schmidt Berlin 1970 ISBN 978 3 503 00606 9 S 309 329 Karl Treutwein Die Geschichte des frankischen Bildstocks In Andreas Pampuch Hrsg Heimatpflege in Unterfranken Bd 6 Volkach 1964 S 89 94 Georg Wehner Die Bedeutung der religiosen Flurdenkmaler fur die Volksfrommigkeit In Frankenland Nr 44 1992 S 266 269 Reinhard Worschech Bildstocke An den Wegen durch Unterfranken Wurzburg 1994 Inventare und Einzelstudien Hans Bauer Friedrich Grosch Karl Schneider Bildstocke und Steinkreuze Landkreis Kitzingen Teil II Mainbernheim 1979 Friedrich Grosch Hans Koppelt Bildstocke und Steinkreuze Landkreis Schweinfurt I Teil Raum Gerolzhofen Deutsche Steinkreuzforschung 1975 Heft 3 Gerolzhofen 1975 Hans Koppelt Der Schlussel zu einem monolithischen Bildstocktyp des 16 17 Jahrhunderts in Unterfranken Gerolzhofen 1983 Heinrich Mehl Frankische Bildstocke in Rhon und Grabfeld Frommer Sinn und kulturelles Erbe Land und Leute Echter Verlag Wurzburg 1978 ISBN 3 429 00538 8 Weblinks BearbeitenFrankisches Bildstockzentrum Egenhausen Bildstockzentrum Bildstock Portal der Rhon Bildstocke RhonEinzelnachweise Bearbeiten Josef Dunninger Bildstocke und Martern in Franken In Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Wurzburg 1970 S 9 Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 25 38 Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 25 Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 96 Carlheinz Grater Jorg Lusin dem got genat Steinkreuz und Bildstock in Kunst und Literatur Wurzburg 2008 S 7 Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Abbildungsteil Wurzburg 1970 S 166 Nr 7 Bernhard Schemmel Verlobnis In Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Wurzburg 1970 S 53 Bernhard Schemmel Dank In Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Wurzburg 1970 S 54 Jurgen Gottschalk Wallfahrt und Bildstock In Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Wurzburg 1970 S 33 37 Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 270 f Heinrich Mehl Frankische Bildstocke in Rhon und Grabfeld Frommer Sinn und kulturelles Erbe Land und Leute Wurzburg 1978 S 44 Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 72 Bernhard Schemmel Bildstockinventarisation und forschung in Franken In Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Wurzburg 1970 S 197 f Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 66 71 Hans Koppelt Der Schlussel zu einem monolithischen Bildstocktyp des 16 17 Jahrhunderts in Unterfranken Gerolzhofen 1983 S 13 Karte Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 77 79 Josef Dunninger Karl Treutwein Bildstocke in Franken Thorbecke Kunstbucherei Bd 9 Konstanz 1960 S 90 Jurgen Reinhardt Bildstocke der Rhon Darstellungen und Inschriften Parzellers Verlag Fulda 2019 ISBN 978 3 7900 0537 0 S 23 Bernhard Schemmel Ikonographie In Josef Dunninger Bernhard Schemmel Bildstocke und Martern in Franken Wurzburg 1970 S 26 Stefan Popp Bildstocke im nordlichen Landkreis Wurzburg Inventarisierung und mentalitatsgeschichtliche Studien zu religiosen Kleindenkmalen Diss Wurzburg 2004 S 124 185 Carlheinz Grater Jorg Lusin dem got genat Steinkreuz und Bildstock in Kunst und Literatur Wurzburg 2008 S 69 Leonhard Wittmann Steinkreuz und Bildstock in der bildenden Kunst des 15 20 Jahrhunderts Mitteilungsblatter der Deutschen Steinkreuzforschung Jhg 35 Heft 2 Nurnberg 1979 S 144 150 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bildstocklandschaft Franken amp oldid 236438028