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Die Kirche St Cacilia ist die romisch katholische Pfarrkirche des Ortsteils Niederzier der Gemeinde Niederzier im Kreis Duren Nordrhein Westfalen Pfarrkirche St CaciliaDas Aussenkreuz im zugemauerten TorbogenNahaufnahme des KirchturmsDas Turmchen an der Priestergrabstatte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pfarrer an St Cacilia 1 2 Vikare an St Cacilia 2 Glocken 3 Kreuzweg 4 Kanzel Predigtstuhl 5 Orgeln 5 1 Orgel anno 1835 5 2 Orgel anno 1871 5 3 Heutige Klais Orgel 6 Kirchenfenster 7 Zelebrationsaltar 8 Ambo 9 Cacilienaltar 10 Tabernakel 11 Seitenaltare 11 1 Marienaltar 11 2 Nikolausaltar 12 Taufkapelle 13 Heiligenfiguren 13 1 Mutter Gottes mit Kind 13 2 Hl Cacilia von Rom 13 3 Hl Johannes Nepomuk 13 4 Hl Ursula von Koln 13 5 Hl Urban 13 6 Hl Hubertus 13 7 Hl Nikolaus von Myra 13 8 Herz Jesu Figur 13 9 Vier Evangelisten 13 10 Gnadenbild 14 In Niederzier geborene Personen 15 Weblinks 16 Literatur 17 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Gemeinde Niederzier hat sich wahrscheinlich nach der Jahrtausendwende gebildet und schon bald eine Kirche gehabt die vielleicht Tochterkirche von Oberzier war Im 12 Jahrhundert ist sie als Pfarrkirche zur hl Martyrerin Cacilia erwahnt und gehorte zur Kolner Dompropstei Im Liber valoris Werte Buch der Kirchen der Diozese Koln hatte sie daher wohl auch nur einen Vikar Im Jahre 1122 wird erstmals ein Pfarrer Giselbertus genannt Dieser wird spater zum Abt der Augustiner Chorherrenabtei von Klosterrath bei Kerkrade in den Niederlanden gewahlt Am 30 August 1165 fand die Konsekration der Pfarrkirche durch Philipp von Katzenelnbogen Bischof statt Im Jahre 1308 wurden im liber valoris alle abgabenpflichtigen Pfarrkirchen im Dekanat Julich u a auch Niederzier aufgefuhrt Im Juni des Jahres 1358 wurde Martinus de sancto Petro Veteri als Pfarrer von Niederzier genannt Im September des gleichen Jahres Jacob Hardevust Um 1550 ist der Neu bzw Umbau der Pfarrkirche und des Turmes erwahnt 1575 richtete die Gemeinde Hambach ein Bittgesuch an den papstlichen Nuntius um Umpfarrung 1576 wurde die bis dahin zur Pfarre Niederzier gehorende Kapelle Hambach zur Pfarrkirche erhoben 1583 hatte die Pfarre den hl Urban und die hl Cacilia als Patrone Neben dem Kolner Dompropst hatte von da an der Julicher Herzog das Besetzungsrecht in den sogenannten papstlichen Monaten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1641 wurden die Kirche und das Pastorat durch das kaiserliche Kriegsvolk geplundert Im Winter des Jahres 1673 gelangten auf dem Zug vom Rhein nach Maastricht deutsche und niederlandische Truppen im Dienste Frankreichs ins Durener Land und brachten eine grosse Not Auch hier wurde die Kirche geplundert und verwustet Bei der Teilung der Erzdiozese Koln unter franzosischer Herrschaft kam 1801 das Kreisgebiet Duren zum neugegrundeten Bistum Aachen Die Pfarre gehorte zum Dekanat Julich 1804 kam sie zum Kanton Duren und hatte von da an nur noch die Hl Cacilia als Patronin Der Bischof von Aachen Marc Antoine Berdolet gab im gleichen Jahr eine Organisation der Aachener Diozese heraus und teilte die Diozese nach den staatlichen Friedensgerichten ein nach denen es nur noch eine Hauptpfarrei geben durfte Niederzier wurde als Sakursal Pfarre gefuhrt Im Jahre 1805 wurde die Seelenzahl fur die Pfarre mit 900 angegeben Am 5 Mai 1814 wurden der Neubau eines Pastoratshauses in der Rathausstrasse sowie das Langhaus der heutigen Kirche in Auftrag gegeben Im Jahre 1821 wurde das Bistum Aachen wieder aufgelost Die Pfarreien Niederzier und Oberzier verblieben beim Dekanat Duren Im Jahre 1824 kam es infolge des undichten Daches und durchlaufenden Regens zum Einsturz eines Teiles des Kirchengewolbes Nachdem der Aachener Generalvikar Martin Wilhelm Fonck die Genehmigung zum Abbruch der alten Kirche und der Altare erteilt hatte wurde am 8 Mai 1824 durch den Konigl Preuss Landrath Freiherrn von Lommessen der Neubau der Kirche in Angriff genommen Die Kirche erhielt ein neues Langhaus das heutige Mittelschiff und der Turm blieben bestehen Jean Cremer Gutsbesitzer aus Mariaweiler erhielt den Bauzuschlag die Planung wurde von Bau Conducteur Allardt ubernommen Die Gesamtkosten waren mit 5 389 Talern angegeben Die dabei entstandenen Kostensteigerungen wurden durch sog extraordinare Holzschlage gedeckt Auf diesen Bauabschnitt verwies eine Inschrift uber einem der sudlich gelegenen Eingange der Kirche Dasein gab der Kirche der hiesige Wald Den neuen Hochaltar stiftete Grafin Maria Franziska Sophia Josina von Hochsteden Der Hochaltar eine gute Rokokoarbeit aus buntem bayerischen Marmor besass einen Tabernakel und eine Expositionsnische Den Abschluss bildete ein schones Medaillon Relief mit der Figur Gott Vaters sowie eine Mensa mit dem Hochstedenschen Wappen anno 1825 Er stammte aus der kurfurstlichen Hauskapelle in Bonn und wurde bis zur Erweiterung der Kirche 1905 06 als Hauptaltar und spater als Nebenaltar genutzt Als Dank fur die Schenkung ubertrug der damalige Pfarrer Christian Joseph van Berti der Grafin das Recht den sog Landauer Stuhl fur sie ihrer Familie und sonstige Freunde vom Stande uneingeschrankt zu nutzen Bei der Neuordnung der wiederhergestellten Erzdiozese Koln im Jahre 1825 wurde die Pfarre dem neuen Dekanat Julich zugeordnet Am 13 Juli 1826 wurde der Neubau der Kirche eingeweiht An der Nordseite der Kirche befindet sich aus dieser Zeit ein Musaicum das sich dem Psalm 42 widmet und mit Sicut Desiderat cervus ad fontes aquarum ita desiderat anima mea ad te deus So wie sich der Hirsch nach der Wasserquelle sehnt so sehnt sich meine Seele nach dir o Gott gekennzeichnet ist Uber den Inneneingangen im Turmbereich findet sich jeweils der Spruch Preiset den Herrn und ehret die Hl Cacilia Die rot eingefarbten Buchstaben verweisen auf den Kirchenneubau im Jahre 1825 Fur das Jahr 1828 werden eine ganze Reihe von Neuanschaffungen und Ausbesserungen vermerkt so z B fur die Altare zwei Bilder zwei Seitenaltare zwei neue Beichtstuhle eine neue Kommunionbank ein neuer Beichtstuhl in der Sakristei ein neues Kirchenfenster ein neuer Schrank zur Aufbewahrung der Paramente und die Reparatur der Kirchenbanke Am 20 Januar 1820 beantragte der damalige Kirchenvorstand beim Landrat in Duren fur die Stiftung der Eheleute Reiner Lovenich und Anna Katharina Nelles bei der Koniglichen Regierung in Aachen die Genehmigung einzuholen damit die in der Stiftung benannten Landereien in Besitz genommen werden konnten Aus dem Jahre 1831 ist bekannt dass der Versuch einen Klingelbeutel einzufuhren abgelehnt und stattdessen eine Stiftung genehmigt wurde Diese hatte den Zweck was der Kirche mangelt wird ihr aus unserem Walde zugesetzt Fur das Jahr 1832 ist vermerkt dass die verstorbene Niederzierer Burgerin Anna Josepha Esser der Kirche eine Kapitalsumme von 76 Reichstalern sowie zwei goldene Zierkelche vermachte Am 2 November 1833 besuchte der Kronprinz von Preussen Friedrich Wilhelm IV die Gemeinde Hier uberreichte ihm Pfarrer Christian Joseph von Berti den Ehrenwein und konnte mit ihm ein gut anderthalbstundiges Gesprach fuhren Im Jahre 1835 wurde die Orgel aus der alten Kirche in Dremmen fur 600 Reichstaler erworben und eingebaut Pfarrer Christian von Berti und seine Schwester stifteten der Pfarrkirche im Jahre 1841 ein Altarchen Wandaufbau fur die Taufkapelle Im Jahre 1845 wurde durch den Bauunternehmer Linden der Kirchturm um eine neue Glockenstube und einen neuen Helm erhoht Der Turm ein schlichter Backsteinbau hat an jeder Seite zwei vermauerte Spitzbogen Fenster mit Masswerknasen Am 31 Januar 1848 verstarb die Grafin von Hochsteden und wurde in der in der Kirche befindlichen Familiengruft ihrer Eltern beigesetzt Seit der Entfernung der Gruft aus der Kirche im Jahre 1906 erinnert ein Grabstein an der Kirchen Sudseite daran Am 28 Juli 1852 erklarte sich der damalige Pfarrer Peil damit einverstanden an den Sonn und Feiertagen eine zweite Heilige Messe zu lesen Am 21 Marz 1854 genehmigte der Gemeinderat einen vom Bildhauer C Stephan aus Koln aufgestellten Plan und Kostenvoranschlag zur Vergrosserung und Verschonerung des Altares in der Kirche Aufgrund eines weiteren Kostenvoranschlages wurden am 7 Juli 1858 gegenuber dem Kolner Bildhauer Christoph Stephan die Herstellung zweier Standbilder der hl Cacilia und des hl Nikolaus in Auftrag gegeben Im Jahre 1862 wurde das alte Vikariegebaude am Chor abgerissen und die freiwerdende Flache zur Erweiterung des Friedhofes genutzt Diese an der rechten Seite nach Suden gelegene Erweiterungsflache wurde am 15 April 1864 eingesegnet Im gleichen Jahr genehmigte die Gemeinde die Anschaffung eines Ziboriums in gotischer Form in Hohe von circa 110 115 Taler Am 17 August 1868 erfolgte die Konsekration des Hochaltares durch den Erzbischof von Koln Paulus Melchers Er brachte Reliquien von der Hl Ursula Gesellschaft und einiger anderer Heiliger mit welche mit einer entsprechenden Urkunde in den Hauptaltar eingelegt wurden Im selben Jahr fand eine Kirchenvisitation statt Der damalige Pfarrer Johannes Peil gab dabei folgende Auskunft die Pfarrgemeinde zahlt 1 173 Katholiken darunter circa 780 Kommunikanten Die Bruderschaft vom unbefleckten Herzen Maria hat 947 Mitglieder die Bruderschaft zum guten Tode 857 die Bruderschaft vom hl Erzengel Michael 107 Mitglieder Es besteht noch eine Bruderschaft von Jesus Maria und Josef An Wallfahrtsorten werden genannt Aldenhoven Heimbach Nievenheim und Kevelaer In der Kirche befinden sich drei Kelche ein silberner und zwei kupferne ubergoldet mit silbernen Kuppen zwei Ziborien eine Monstranz teils von Silber teils von Messing neun Alben von Leinen 16 Messgewander teils aus Samt teils aus Seide und anderen Stoffen Am 24 April 1869 grundete sich zur Beschaffung einer neuen Orgel eine Orgelbau Kommission Im gleichen Jahr erging der Auftrag an den Bildhauer Stephan zu Koln und den Orgelbauer Dautzenberg in Linnich Am 16 Februar 1870 lag die erzbischofliche Genehmigung vor Am 23 November 1871 konnte der Einbau des Orgelwerkes fertig gestellt werden Am 10 Januar 1880 erwarb man zur weiteren Vergrosserung des Friedhofes eine kleine Baumwiese sowie zwei Privatgartenparzellen Am 2 September 1880 ubertrug die Zivilgemeinde der Kirchengemeinde die Pfarrwohnung mit Hofraum und Hausgarten sowie die Pfarrkirche einschl Kirchturm und Sakristei Der Friedhof verblieb im Besitz der Zivilgemeinde Im Jahre 1882 stifteten die Junglinge des Dorfes der Pfarrkirche einen Kelch im Werte von 360 Mark Zum Fest der hl Cacilia im Jahre 1883 stifteten die Jungfrauen von Niederzier der Pfarrkirche ein neues Reliquiar mit einer neuen grossen Reliquie der hl Cacilia Es wurde von dem Hof Goldschmidt Gabriel Hermeling Koln gefertigt Fur das Jahr 1887 ist die Beschaffung der 14 Kreuzwegstationen aus Eichenholz durch den Kolner Bildhauer Josef Fink vermerkt Im gleichen Jahr wurden zwei neue Chorfenster durch die Firma Hertel amp Bergs eingebaut 1888 erfolgte eine neue Verglasung von acht Fenstern im Kirchenschiff Am 13 Mai 1898 beschloss der Gemeinderat den Ankauf der neben der Kirche gelegenen vom Friedhof grosstenteils eingeschlossenen drei Wohnhauser zur Erweiterung des Friedhofes nbsp Pfarrkirche st Cacilia vor dem Zweiten WeltkriegIm Jahre 1905 begann der Erweiterungsbau der Kirche nach den Planen des Diozesanbaumeisters Edmund Renard Koln Der alte Chor wurde abgebrochen neue Querschiffe und ein neuer Chor nach Osten angefugt Im Zuge der Erweiterung wurde im Jahre 1906 der im Jahre 1825 von der Grafin von Hochsteden gestiftete Hochaltar niedergelegt und als Seitenaltar Marienaltar wieder aufgerichtet Der in Niederzier geborene Domkapitular Arnold Steffens stiftete dafur im gleichen Jahr einen grossen Cacilienaltar ausgefuhrt von dem Kolner Kunstler Alexander Iven und dem Kolner Kunstschreiner Sion Der dreiteilig gegliederte Altar in grossen Teilen aus Marmor zeigt im rechten Flugel den Hochzeitszug der heiligen Cacilia der linke die Grablegung der Heiligen Bei den dargestellten zwei Figuren handelt es sich um den heiligen Valerian den Brautigam der heiligen Cacilia und dessen Bruder Tibertius beide im romischen Gewand Das linke Mosaik zeigt den Erzengel Michael das rechte den heiligen Urban In der grossen Nische unter dem Altartisch stellt eine liegende Figur die heilige Cacilia dar eine nahezu identische Replik der Skulptur dieser Heiligen die Stefano Maderno einer der beruhmtesten italienischen Barockbildhauer geschaffen hat Am 15 Juni 1907 konnte der Kirchenerweiterungsbau abgeschlossen werden Im Jahre 1909 erhielt die Kirche im weiteren Ausbau ein neues neugotisches Kreuzrippengewolbe anstelle des bisherigen Tonnengewolbes sowie ein neues Dach Am 1 Mai 1908 wurden im Erzbischoflichen Museum in Koln vier Heiligenstatuen die uber ein Jahrhundert auf dem Dachboden der Pfarrkirche lagerten vom Kolner Bildhauer Josef Fink restauriert Die alteste Figur der hl Hubertus stammt aus der Gotik Die Statuen des hl Urbanus und der hl Ursula sind aus der Renaissance Die drei Figuren sind aus Lindenholz gefertigt Die Statue des hl Johannes Nepomuk aus Eichenholz stammt aus der Hauskapelle der 1848 ausgestorbenen Familie der Grafen von Hochsteden 1910 wurde die Kirche von dem Kirchenmaler Josef Renard Koln ausgemalt Ein neuer Predigtstuhl wurde im Jahre 1912 angebracht Im Jahre 1915 wurde eine Turmuhr angeschafft Am 1 Marz 1917 wurden die Zinnpfeifen der Kirchenorgel und am 18 April 1918 auch die Blitzableiter auf der Kirche fur Kriegszwecke abmontiert Am 9 Oktober 1921 wurde das neue Jugendheim am Pastorat eingeweiht Hierfur hatte sich der damalige Pfarrer Franz Muller eingesetzt Es sollte den Jugendlichen vor allem im Winter an den Sonntagnachmittagen und auch anderen Vereinszwecken dienen Aus dem Jahre 1922 stammt die Monstranz in der Pfarrkirche Im Fuss befinden sich eine lateinische Inschrift und das Datum 1922 Auf dem Fuss sind vier weisssilberne Medaillons mit Evangelistensymbolen aufgelegt davon eines ruckseitig gestempelt LEO MOLDRICKX Koln 800 Halbmond Krone Insgesamt eine Arbeit des Neobarock mit klassizistischen Elementen Im Jahre 1927 wurde eine neue grossere Orgel die dritte angeschafft Dafur wurde eine neue Orgelbuhne errichtet Fur das Jahr 1930 ist der Einbau einer ersten Heizung System Mahr vermerkt Sie wurde in der Osterwoche in Betrieb genommen Im gleichen Jahr wurden die beiden grossen Glocken mit einem elektrischen Antrieb versehen Am 5 Oktober 1930 wurde das Bistum Aachen als Suffragan Bistum von Koln aus linksrheinischem Gebiet des Erzbistums Koln und aus einem kleinen Teil des Bistums Munster wieder errichtet Die Pfarreien Niederzier und Oberzier wurden dem Dekanat Julich zugeschrieben Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 10 Mai 1945 Christi Himmelfahrt durch Pfarrer Muller die erste hl Messe gelesen Die Kriegsschaden wurden bis zum Jahre 1952 behoben Hier ist vor allem auch die Neubeschaffung von funf Kirchenfenstern zu erwahnen Diese findet man uber dem Marienaltar uber dem Nikolausaltar sowie die drei mittleren Fenster im Chor in ostlicher Richtung Bei der Errichtung des Dekanates Arnoldsweiler im Jahre 1957 wurde die Gemeinde diesem zugeteilt und nach dessen Auflosung 1973 dem Dekanat Duren Ost zugeordnet Am 1 Oktober 1957 erfolgte die Umpfarrung des Gutshofes Haus Eilen von der Filialgemeinde St Josef in Krauthausen im Verband der Mutterkirche St Stephanus Julich Selgersdorf zur Pfarrgemeinde St Cacilia Im Jahre 1958 stiftete die St Nikolaus Schutzenbruderschaft e V 1621 Niederzier ein Kirchenfenster mit dem Hl Nikolaus von Myra als Motiv 1969 wurde der Chorraum nach Planen von Heinz Kaldenbach Eschweiler umgebaut Der neue Zelebrationsaltar von Sepp Hurten Koln wurde am 12 Februar 1977 geweiht nbsp Deckenmalerei im ChorIn den vergangenen Jahren wurde im Rahmen eines Zehnjahresplanes des Kirchenvorstandes der Innenraum der Pfarrkirche in seiner ursprunglichen Farbgebung mit Engeln an der Decke neu ausgemalt 2005 der Kreuzweg und der Nikolausaltar renoviert bzw erneuert Daruber hinaus erhielt die Pfarrkirche eine neue Heizung und die vorhandene Orgel wurde aufwendig saniert Heute prasentiert sich die Pfarrkirche als dreischiffige Backsteinhallenkirche mit schmalen Seitenschiffen einem Querhaus und eingezogenem Chor mit 3 8 Schluss einem vorgebauten 4 geschossigen Westturm mit spitzer 8 seitiger Haube und einer im Erdgeschoss befindlichen Taufkapelle Auf der Sudseite befindet sich ein kleiner Sakristeibau Die Pfarrkirche verfugt uber 280 Sitz und 600 Stehplatze Die Kirche ist unter Nr 14 in die Denkmalliste der Gemeinde Niederzier eingetragen Die amtliche Denkmalbeschreibung lautet Kath Pfarrkirche St Urban und Cacilia Turm UG 15 16 Jh Langhaus 1825 Turmaufbau 1845 Langhauserweiterung 1907 durch Renard 3 schiffige Hallenkirche mit schmalen Seitenschiffen und eingezogenem 4 geschossigem Westturm Querhaus und eingezogener Chor mit 3 8 Schluss kleiner Sakristeianbau auf der Sudseite Backstein mit Werksteingliederungen Turm mit spitzer 8 seitiger Haube An der Langhauswand aufgestellte Grabplatten des 18 u 19 Jh 1 Hochsteden Pfarrer an St Cacilia Bearbeiten seit Name Pfarrer etc bis1122 Giselbertus Pfarrer 1358 Martinus de Sancto Petro Veteri Pfarrer 4 September 1358 Jacob Hardevust Pfarrer 7 Juni 1407 Tilmanns de Wijs Pfarrer Derich Smytz van Lynnich Pfarrer 10 Juni 1550 Arnold Kleintgen Pfarrer 13 Januar 1583 Anthonius Satoris Pfarrer 27 Juli 1622 Johann Weiler Pfarrer Hermann Greiffraidt Pfarrer 9 Oktober 1649 Kaspar Weitz Pfarrer 8 September 169413 November 1694 Johannes Hubert Fleischer Pfarrer 7 September 173212 Oktober 1732 Matthias Schmitz Pfarrer 1759 Werner Gottfried Schmitz Pfarrer 28 April 180813 Mai 1808 Christian Joseph von Berti Pfarrer 27 Mai 18411842 Johannes Arnold von Kruchten Pfarrer 31 Juli 185130 September 1851 Johannes Anton Gustav Peil Pfarrer 12 Mai 187712 Mai 1877 Georg Heinrich Hansen Pfarrverwalter 188614 Februar 1887 Franz Hubert Hintzen Pfarrer Juli 18918 Juli 1891 Richard Hubert Struff Pfarrer 18978 April 1897 Gerhard Ferdinand Josef Kuhling Pfarrverwalter Juni 189715 Juni 1897 Leonhard Albert Noe Pfarrer 30 April 19202 Mai 1920 Franz Muller Pfarrer 2 Mai 195017 September 1950 Arnold Scheufens Pfarrer 19 Januar 19603 Marz 1960 Pater Friedrich Schoppmann Pfarrverweser Januar 196527 Februar 1965 Pater Josef Keim Pfarrer 1 Dezember 197025 Februar 1971 Pater Johannes Mohring Pfarrer 23 Januar 198324 Februar 1983 Winfried Gehlen Pfarrer 1 Oktober 19934 Dezember 1994 Petro Stanusic Pfarrer 4 November 2000November 2000 Rick van den Berg Pfarradministrator Marz 20083 Oktober 2009 Andreas Galbierz PfarrerVikare an St Cacilia Bearbeiten Name Datum FunktionJohann Adam Lawert 29 September 1663 VikarAdam Pick 1666 VikarWilhelm Francken 2 Juli 1672 VikarAdolf Alex Bischoff 1693 VikarJohann Caspar Elias 3 April 1706 VikarPeter Zehnpfennig 22 Mai 1717 VikarJohann Peter Kupper 3 Juni 1719 VikarJ Offermann 26 Marz 1793 VikarArnold Josef Kaul 8 Juni 1796 VikarGodfried Schmitz 2 Marz 1797 SubsidiarNicodemes Schuller 1804 SubsidiarArnold Josef Kaul 1830 VikarJohannes Arnold van Kruchten 29 August 1836 VikarGottfried Hubert Cuppers 11 November 1853 VikarFranz Nellessen 27 Oktober 1856 VikarBernhard Schmitz 16 Juli 1861 VikarGeorg Heinrich Hansen 1872 VikarGerhard Ferdinand Josef Kuhling 8 April 1897 VikarJosef Gortz 1 Oktober 1918 bis 31 August 1920 VikarHelmut Macherei seit 1992 SubsidiarHardy Harwinkels 1994 VikarVincenz Nguyen van Tung seit 2 Juli 2014 VikarGlocken BearbeitenDie Pfarrkirche verfugt uber vier Glocken Die alteste Glocke die Anna Glocke wurde im Jahre 1505 durch den Glockengiesser Gregor I von Trier Aachen aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 1 219 mm Sie tragt ein Schriftband mit der Aufschrift ST ANNA HEISCHEN ICH TZO DEM DIENST GODDES LUDEN ICH DEN DUVEL VERJAGEN ICH GREGORIUS VAN TRIER GOUS MICH ANNO DIE MVCV Sie fungiert als Schlagglocke Sie wird von aussen mit dem Uhrhammer angeschlagen und hat die Aufgabe des Stundenvorschlags Die St Cacilia Glocke allgemein Die grosse Schelle genannt wurde im Jahre 1789 durch den Glockengiesser Willibrord Stocky Julich aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 880 mm Sie tragt ein Schriftband mit der Aufschrift ST CAECILIA HEISCH ICH ALL UNGEWITTER VERTRIEB ICH DEN LEBENDEN UND DEN DODEN LEUTE ICH Am 30 Dezember 1789 wurde dem Kapuziner Guardian in Duren die Vollmacht erteilt die Glocke fur die Pfarrkirche zu weihen Die Glocke die im Schild das Bild der Hl Cacilia tragt musste 1942 fur Kriegszwecke abgeliefert werden kehrte jedoch 1948 nach Niederzier zuruck nachdem sie auf einem Schrottplatz in Hamburg unversehrt aufgefunden wurde Sie fungiert als Schlagglocke Sie wird von aussen mit dem Uhrhammer angeschlagen und hat die Aufgabe des Viertelstundenvorschlags Die grosste Glocke wird Konigin des Friedens genannt Sie wurde im Jahre 1958 von den Glockengiessern Josef Feldmann und Georg Marschel Munster aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 1 300 mm Am 13 Januar 1959 weihte der Aachener Pralat Dr Brosch die Glocke ein Sie tragt ein Schriftband mit der Aufschrift KONIGIN DES FRIEDENS WERD ICH GENANNT DEN FRIEDEN ERFLEH ICH FUR STADT UND LAND DEN FRIEDEN LEG ICH IN EURE HAND DEN FRIEDEN KUND ICH AM GRABESRAND Taufpate der Glocke war der damalige Burgermeister Peter Hoegen der fur die Anschaffung einen Kostenbeitrag von 9 000 DM sammelte Die vierte Glocke ist die Franziskus Glocke und hat einen Durchmesser von 760 mm Sie tragt das Schriftband ST FRANCISCUS NOMINOR SOLI DEO GLORIA LAUS ET HONOR und im Schild das Bild des Hl Franziskus Nach den unterlegten Schriftzeichen des Schriftbandes tragt sie das Herstellungsjahr 1754 und ist damit die zweitalteste Glocke Einen Hinweis von welchem Glockengiesser diese Glocke gegossen wurde gibt es nicht nbsp Anna Glocke nbsp Cacilienglocke nbsp Konigin des Friedens nbsp FranziskusglockeKreuzweg Bearbeiten nbsp KreuzwegWie in den meisten Kirchen befinden sich auch in St Cacilia entlang der nordlichen und sudlichen Seitenschiffe 14 Kreuzwegstationen in Holzarbeit Sie wurden von dem Kolner Bildhauer Josef Fink aus Eichenholz gefertigt und am 20 November 1887 offiziell errichtet Im Zuge der Renovierungsarbeiten der vergangenen Jahre wurden sie aufwandig und mit viel Liebe zum Detail renoviert Die 14 Kreuzwegstationen gehen auf eine Tradition in Jerusalem zuruck Dort erinnert die Via Dolorosa die Schmerzensstrasse an den Weg auf dem Jesus das Kreuz aus der Stadt auf die Anhohe Golgotha getragen hat Kanzel Predigtstuhl BearbeitenDie Kanzel befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg an der zweiten Saule im Mittelschiff links Sie stammte aus dem Jahre 1912 und wurde von dem Kolner Bildhauer Hubert Sion und dem Kolner Architekten Heinrich Renard entworfen An der rechten Seite des vorderen Querschiffes befindet sich die Kanzel heute und ist von der Sakristei aus begehbar Lediglich auf den Baldachin hat man bei der Neuerrichtung an diesem Standort verzichtet nbsp Kanzel St Cacilia nbsp Kanzel vor dem Zweiten WeltkriegOrgeln BearbeitenOrgel anno 1835 Bearbeiten Der erste Lehrer in Niederzier mit Namen Nix der von 1819 bis 1870 Leiter und Dirigent des damaligen Kirchenchores war und gleichzeitig auch neben seinem Lehrerberuf die Orgel in der Kirche spielte berichtet in seinen Annalen von einem Kirchenchor und Orgelklang vor nunmehr fast 180 Jahren Diese erste Orgel wurde 1835 aus der alten Kirche in Dremmen fur 600 Reichstaler erworben Orgel anno 1871 Bearbeiten Am 27 Januar 1870 beantragten Pfarrer und Kirchenvorstand die Genehmigung beim Generalvikariat damals noch Koln zur Anschaffung einer neuen Orgel Nr 2 Am 16 Februar 1870 wurde diese Genehmigung erteilt Begutachtet wurde die Orgel durch die Firma Soureck Am 23 November 1871 erhielt die Kirche die neue Orgel entworfen vom Bildhauer Stephan zu Koln und erbaut vom Orgelbauer Dautzenberg aus Linnich Diese Orgel kostete 2 600 Taler Das Gehause ist mit einer zweiseitigen Erweiterung bei der jetzigen Orgel verwertet Die Orgel hatte zwei Manuale ein Pedal und 27 Register mit 1 487 Pfeifen Es war ein schones gediegenes Werk mit mechanisch bedienter Schleiflade Diese Orgel wurde 1917 leider unbrauchbar die Orgelpfeifen mussten als Kriegsmaterial abgeliefert werden Ein ahnliches Schicksal erfuhren auch 1942 die Kirchenglocken Auch sie mussten fur Kriegszwecke abgeliefert werden Heutige Klais Orgel Bearbeiten nbsp Klais OrgelDie pneumatische Orgel wurde von der Bonner Orgelbaufirma Johannes Klais im Jahre 1927 als Opus 686 erbaut und ist die dritte Orgel in der Pfarrkirche Sie stellt mit ihren 27 Registern darunter drei Transmissionen und 1568 Pfeifen ein beeindruckendes Spatwerk der deutsch romantischen Orgelbautradition dar Die Orgel ist zusatzlich zu den Normalkoppeln mit zwei Super Oktavkoppeln und einer Sub Oktavkoppel ausgestattet die ein ausgiebiges sinfonisch romantisches Spiel zulassen zumal die Super Oktavkoppeln im Diskant voll ausgebaut sind Der Tonumfang aller Manualregister geht somit um eine volle Oktave uber den Tastaturumfang hinaus was der Orgel in der Hohe enorme Strahlkraft verleiht Da das Instrument incl Pfeifenwerk pneumatischer Traktur Gehause und Spieltisch komplett erhalten ist besitzt es einen hohen Denkmalwert Die meisten Orgeln dieses pneumatischen Typs wurden entweder durch Kriegseinwirkung vernichtet oder durch Umbaumassnahmen verandert Die Pneumatik wurde dabei haufig durch die modernere wartungsarmere sog elektro pneumatische Traktur ersetzt die ohne die oftmals storende Verzogerung der rein pneumatischen Steuerung funktioniert die viele Organisten beim Spielen stark irritiert Der neugotische Mittelteil des Eichenholzgehauses stammt vom Vorgangerinstrument s o und wurde durch zwei Seitenflugel erganzt die zwar farblich angepasst jedoch durch eine zeittypische Optik gepragt sind Die Orgelbuhne Brustung und Saulenbekleidung wurden im Jahre 1825 durch den Niederzierer Schreiner Brenig hergestellt Typisch fur romantisch symphonische Orgeln ist das Schwellwerk Dabei werden die Pfeifen eines Teilwerks in Niederzier ist es das 2 Manual in einem geschlossenen schallisolierten Kasten untergebracht der meist zum Kirchenschiff hin mit Schallturen bzw Jalousien versehen ist Diese konnen mittels eines Pedals am Spieltisch geoffnet bzw geschlossen werden Dadurch kann eine ubergangslose Klangdynamik erreicht werden die allein durch Ein oder Ausschalten von Registern nicht erreicht werden kann Eine Besonderheit in Niederzier ist die Anordnung der Schwellturen in der schragen Gehausedecke die den Klang nach oben freigeben Nach vorne hin befand sich hinter den Frontpfeifen ursprunglich lediglich eine Holzwand die wohl nach dem Krieg aufgrund stimmtechnischer Probleme und wohl auch Schimmelbildung mangels notiger Luftzirkulation entfernt worden war Der Bau und Forderverein St Cacilia und der Kirchenvorstand beschlossen 2011 den Originalzustand wiederherzustellen um dieses aussergewohnliche Gesamtkunstwerk fur die Nachwelt zu erhalten Von der Werkstatte fur Orgelbau Heinz Wilbrand Inhaber Heribert Coenen Ubach Palenberg wurden zunachst alle Pfeifen ausgebaut und mit einem fettlosenden Spezialmittel vom Staub und von der Patina der vergangenen Jahrzehnte befreit Im Anschluss wurde das Pfeifenwerk kunstlerisch intoniert und aufeinander abgestimmt Auch hunderte zur Ansteuerung der Ton und Registerventile erforderlichen Lederbalgchen wurden erneuert Wesentlicher Punkt bei der Uberholung war jedoch die Wiedernutzbarmachung des Schwellwerks wozu man die massive Holzwand hinter der Front wieder einbaute Um neuerlichem Schimmelbefall vorzubeugen wurden zusatzliche Luftungsklappen eingebaut Erst durch letztere Massnahme konnte der Urzustand der Orgel von 1927 wieder hergestellt werden Zur Christmette des Jahres 2011 erklang die grunduberholte gereinigte und intonierte Orgel wieder mit ihrem kraftigen und erhabenen Klang Das Instrument besitzt folgende Disposition 1 I Hauptwerk C f3Grossgedackt 16 Principal 8 Violoncello 8 Offenflote 8 Dulciana 8 Rohrflote 4 Rauschquinte IIMixtur III IVTrompete 8 II Schwellwerk C f4Geigenprincipal 8 Bordun 8 Quintaton 8 Salicional 8 Vox coelestis 8 Praestant 4 Querflote 4 Waldflote 2 Progressia III IVKrummhorn 8 Pedal C f1Principalbass 16 Subbass 16 Gedacktbass 16 Oktavbass 8 Dulciana 8 Choralbass 4 Posaune 16 Koppeln II I II I Sub II I Super I P II P Spielhilfen Ausloser Handregistratur Freie Kombination Tutti Registerschweller JalousieschwellerKirchenfenster BearbeitenDie Pfarrkirche verfugt uber insgesamt 24 Kirchenfenster mit unterschiedlichen Motiven Sie bestehen vornehmlich aus der Kombination von Antikglas Blei und Schwarzlot Die altesten Kirchenfenster stammen aus dem Jahre 1948 die jungsten aus dem Jahre 1969 Fast alle Kirchenfenster wurden von dem bekannten rheinlandischen Glaskunstler Ernst Johann Jansen Winkeln Monchengladbach entworfen und hergestellt Interessant sind vor allem jene funf Kirchenfenster die die funf Geheimnisse der Rosenkranze wiedergeben Wunderbare Farbwiedergaben finden sich in den funf Evangelienfenstern und vor allem bei den Fenstern der Heiligen St Cacilia von Rom St Nikolaus von Myra Konig David und Johannes des Taufers Fur die Eingange und funktionalen Bereiche entschied man sich seinerzeit fur schlichte Kreuze und Ornamente meist aus ansprechendem Industrieglas nbsp Hl Cacilia von Rom nbsp St Nikolaus von Myra nbsp Konig David nbsp Johannes der TauferZelebrationsaltar Bearbeiten nbsp Zelebrationsaltar St Cacilia NiederzierDer achteckige Zelebrationsaltar sowie der seitlich stehende Ambo aus schwarz grauem Granitstein wurden von dem Kolner Bildhauer Sepp Hurten entworfen und fertiggestellt Die feierliche Einsegnung erfolgte am 12 Februar 1977 In den Altar wurde neben der allgemeinen Ornamentik ein Weinreben Tiefrelief eingearbeitet Damit wird auf das Johannesevangelium Joh 15 1 8 hingewiesen Wir sind wie die Rebe am Weinstock und brauchen die Verwurzelung in ihm Weinstock und Rebe bilden eine Einheit wie Wurzel und Wachstum Trieb und Frucht Die Rebe getrennt vom Weinstock ist saft und kraftlos sie verdorrt Der Lebensstrom der Rebe kommt von ihrer Wurzel Der Lebensstrom des Christen kommt von Gott Der Lebensstrom aus Glaube Hoffnung und Liebe Ohne sie wird unser Leben saft und kraftlos sein Ambo BearbeitenIn den Ambo wurde das Bild des Lebensbaums aus der Offenbarung des Johannes in Tiefrelief eingearbeitet Nach dem Verstandnis des Neuen Testamentes und der Interpretation durch die christliche Theologie hat Gott in Jesus Christus in seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung seinen ewigen Heilsplan erfullt und den Weg der Hoffnung auf das ewige Leben bzw zum Paradies neu erschlossen Der Gekreuzigte ist daher der Weg und die Wahrheit und das Leben der in seiner Hingabe am Kreuz den Teufel und seine Damonen besiegt und den Zugang zum Baum des Lebens und seiner Frucht in Gestalt der Eucharistie wieder eroffnet Wer siegt dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens der im Paradies Gottes steht nbsp Ambo St Cacilia NiederzierCacilienaltar Bearbeiten nbsp Cacilienaltar St Cacilia NiederzierDomkapitular Arnold Steffens stiftete im Jahr 1906 den grossen Cacilienaltar ausgefuhrt von dem Kolner Kunstler Alexander Iven und dem Kolner Kunstschreiner Sion Der dreiteilig gegliederte Altar in grossen Teilen aus Marmor zeigt im rechten Flugel den Hochzeitszug der heiligen Cacilia der linke die Grablegung der Heiligen Bei den dargestellten zwei Figuren handelt es sich auf der linken Seite um den heiligen Valerian den Brautigam der heiligen Cacilia und auf der rechten Seite dessen Bruder Tibertius beide im romischen Gewand In der grossen Nische unter dem Altartisch stellt eine liegende Figur die heilige Cacilia dar eine nahezu identische Replik der Skulptur dieser Heiligen die Stefano Maderno einer der beruhmtesten italienischen Barockbildhauer geschaffen hat Das linke Mosaik neben der Nische zeigt den Erzengel Michael das rechte den heiligen Urban Tabernakel Bearbeiten nbsp TabernakelDer Tabernakel der Pfarrkirche befindet sich im Zentrum des St Cacilienaltars Er ist Aufbewahrungsort der in der heiligen Messe gewandelten Hostien Es handelt sich um ein Ziergehause aus massiven Marmorwanden und einer kunstvoll gearbeiteten verschliessbaren Metalltur mit Gold und Silberimplikationen Im Mittelteil der Tur wird das Osterlamm mit einem um ein Kreuz gelegtes Vorderbein dargestellt Der Kopf von einem Heiligenschein umgeben ist schrag nach hinten gewendet Es tragt eine Osterfahne welche in eine oben in ein Kreuz auslaufende Stange mit einem Banner endet und mit dem Spruch ecce agnus dei Sehet das Lamm Gottes versehen ist Darunter befinden sich die beiden Christussymbole Alpha und Omega Das Alpha A ist der erste das Omega W der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets So wie die beiden Buchstaben das Alphabet einrahmen so umfasst Jesus Christus das Leben der Welt Sie verweisen auf die Offenbarung des Johannes Kapitel 22 Vers 13 Ich bin das A und das W der Erste und der Letzte der Anfang und das Ende Der Mittelteil ist von vier Feldern umrandet Hier finden sich Ahren Weinreben und Weintrauben und symbolisieren Brot und Wein die bei der Feier der Eucharistie auch als eucharistische Elemente oder eucharistische Gaben bezeichnet werden Seitenaltare BearbeitenMarienaltar Bearbeiten nbsp MarienaltarAn der linken Seite des vorderen Querschiffes befindet sich der Marienaltar Er wurde im Jahre 1825 durch die Grafin Maria Franziska Sophia Josina von Hochsteden als Hochaltar gestiftet Er stammte aus der kurfurstlichen Hauskapelle in Bonn und wurde bis zur Erweiterung der Kirche 1905 06 als Hauptaltar und spater als Nebenaltar genutzt Der Altar eine gute Rokokoarbeit besteht aus bayerischem Marmor und beinhaltete ursprunglich auch einen Tabernakel Verblieben ist im Vorderteil die Expositionsnische mit einem kleinen Kruzifixus Das zentrale Altarelement ist eine grosse aufwandig gestaltete Pieta Hier wird Maria als Mater Dolorosa Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus dargestellt Im Gegensatz zur Beweinung Christi liegt der Leichnam Jesu hierbei immer auf Marias Knien Den oberen Abschluss des Marienaltars bildet ein grosses einfarbiges Medaillon Hochrelief mit der Figur Gott Vaters Die Mensa der Altartisch tragt das Hochstedensche Wappen anno 1825 Fur viele Glaubigen ist der Marienaltar neben dem Gnadenbild im ostlichen Seitenschiff ebenfalls ein beliebter Verweilort zu einem kurzen Gebet verbunden mit dem Anzunden einer kleinen Opferkerze Nikolausaltar Bearbeiten An der rechten Seite des vorderen Querschiffes befindet sich der Nikolausaltar Es ist anzunehmen dass er im Zusammenhang mit der Beschaffung der Nikolaus Statue durch den Kolner Bildhauer C Stephan im Jahre 1858 dort seinen Aufstellungsplatz fand Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wurde er jedoch wieder entfernt und geriet in Vergessenheit Anfang des Jahres 2006 beschloss der Kirchenvorstand mit den Verantwortlichen der St Nikolaus Schutzenbruderschaft e V 1621 Niederzier diesen Altar an seinem ursprunglichen Platz wieder zu errichten In einer Schreinerei wurde ein passender Aufbau gefunden und schreinermassig instand gesetzt Die feierliche Einsegnung des restaurierten Nikolausaltars erfolgte schliesslich im Rahmen des Patronatsfestes im Dezember 2006 nbsp Nikolaus Altar St Cacilia NiederzierTaufkapelle BearbeitenUrsprunglich befand sich im Erdgeschoss des Kirchturms eine kleine Marienkapelle als Andenken fur die Gefallenen des Krieges 1914 1918 Sie wurde im Februar 1923 eingeweiht Zu einem spateren Zeitpunkt wurde diese in eine Taufkapelle umgewandelt Einer der altesten Einrichtungsgegenstande der Kirche ein Taufstein aus der Mitte des 12 Jh wurde mittig platziert Das romanische Becken besteht aus einer derben Blausteinarbeit mit vier Eckkopfen und schlichten Ornamenten dazwischen Es wurde 1772 bei der Errichtung eines Missionskreuzes bei Fundamentarbeiten gefunden Auf dem Unterbau des Taufsteines wird darauf verwiesen dass sich Domkapitular Arnold Steffens im Jahre 1906 fur die Wiedererrichtung eingesetzt hat Der fruhere Niederzierer Pfarrer Christian von Berti 13 Mai 1808 27 Mai 1841 und seine Schwester stifteten im Jahre 1831 ein kleines Taufaltarchen als Wandaufbau Dieses befindet sich an der westlichen Stirnseite der Taufkapelle nbsp Taufstein nbsp Taufsteinsockel nbsp TaufaltarchenHeiligenfiguren BearbeitenDie Pfarrkirche St Cacilia verfugt uber acht Heiligenfiguren jeweils als Statue sowie vier kleine Evangelisten Figuren Sie sind fester Bestandteil sakraler Kunst und stets etwas Besonderes Alle haben daher auch ihren besonderen Platz und konnen von allen Kirchenbesuchern betrachtet werden Am 1 Mai 1908 wurden im Erzbischoflichen Museum in Koln vier dieser Heiligenstatuen die uber ein Jahrhundert auf dem Dachboden der Pfarrkirche lagerten von dem Kolner Bildhauer Josef Fink restauriert Mutter Gottes mit Kind Bearbeiten Im Altarchor finden wir zur linken Seite die Statue der Mutter Gottes mit Kind Das Herstellungsjahr der Statue ist leider nicht bekannt Hl Cacilia von Rom Bearbeiten Im Altarchor finden wir zur rechten Seite die Statue der hl Cacilia Sie stammt aus dem Jahre 1858 und wurde von dem Kolner Bildhauer C Stephan geschaffen Hl Johannes Nepomuk Bearbeiten Johannes Nepomuk war ein bohmischer Priester und Martyrer Er wurde 1729 von Papst Benedikt XIII heiliggesprochen Die Statue besteht aus Eichenholz und stammt ursprunglich aus der Hauskapelle der 1848 ausgestorbenen Niederzierer Familie der Grafen von Hochsteden Hl Ursula von Koln Bearbeiten Ursula von Koln stammte aus der Bretagne und lebte im 4 Jh n Chr Ursula war eine Frau die moglicherweise in der Diokletianischen Verfolgung um 304 in Koln zusammen mit Gefahrtinnen ermordet wurde Die Renaissance Statue ist aus Lindenholz gefertigt Hl Urban Bearbeiten Urban ist ein viel verehrter Heiliger Es gibt deren gleich drei die in einer Person verehrt werden Alle drei Urbani verehrt man heute am 25 Mai Die in der Kirche befindliche Statue aus Lindenholz stellt den Hl Urban I als Papst 221 230 n Chr dar und ist leicht zu erkennen an der Tiara dem Papstornat und dem Papststab Sie stammt aus der Renaissance Zeit Neben der Hl Cacilia hatte die Pfarrkirche bis zum Jahre 1803 auch den Hl Urban als weiteren Patron Hl Hubertus Bearbeiten Hubertus lebte als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III in Paris spater in Metz am Hofe Pippins des Mittleren mit dem er wohl verwandt war Als er verwitwete ging Hubertus als Einsiedler in die Walder der Ardennen wo er apostolisch tatig war 705 wurde er Bischof von Tongern Maastricht 716 verlegte er seinen Bischofssitz nach Luttich Er liess dort eine Kathedrale bauen galt aber auch als fursorglicher Wohltater Seit dem Mittelalter wird die Hubertus Legende erzahlt nach der er auf der Jagd von einem prachtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde Deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd angesehen Die Statue ist wohl die alteste aller in der Kirche befindlichen Statuen Sie stammt aus der gotischen Periode und wurde aus Lindenholz gefertigt Hl Nikolaus von Myra Bearbeiten Nikolaus von Myra ist einer der popularsten Heiligen dessen Festtag der 6 Dezember mit vielen Brauchen verbunden ist Er wirkte in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien Seine Statue befindet sich im wieder aufgestellten und aufwandig restaurierten Nikolausaltar im vorderen Querschiff der Pfarrkirche und stammt von dem Kolner Bildhauer C Stephan aus dem Jahre 1858 Herz Jesu Figur Bearbeiten Diese grosse Christus Statue wurde im Jahre 2003 erworben und im sudlichen Seitenschiff aufgestellt Schon in der Urkirche gab es die Vorstellung einer aus dem Herzen Jesu hervorgehenden Kirche Im Ubergang des christlichen Altertums zum Mittelalter formte sich eine Herz Jesu Frommigkeit aus Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist eine Ausdrucksform der katholischen Spiritualitat In der Prafation des Hochfestes vom Heiligsten Herzen Jesu heisst es Aus seiner geoffneten Seite stromen Blut und Wasser aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche Das Herz des Erlosers steht offen fur alle damit sie freudig schopfen aus den Quellen des Heiles Vier Evangelisten Bearbeiten An den beiden vorderen inneren Querwanden des sudlichen und nordlichen Seitenschiffes finden wir vier kleine Holzstatuen Hier werden die vier Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes dargestellt Als Autoren der vier biblischen Evangelien werden sie seit dem 4 Jahrhundert mit geflugelten Symbolen dargestellt Ein Mensch versinnbildlicht Matthaus der Lowe Markus der Stier Lukas und der Adler Johannes Gnadenbild Bearbeiten Neben den Statuen und Figuren befindet sich im nordlichen Seitenschiff ein Gnadenbild Es ist eine Kopie der byzantinischen Ikone Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwahrenden Hilfe in einem kraftigen Holzrahmen mit 24 farbigen Steinelementen auf einem Holzsims Fur viele Glaubige ist das Gnadenbild ein beliebter Verweilort zu einem kurzen Gebet verbunden mit dem Anzunden einer kleinen Opferkerze nbsp Muttergottes mit Kind nbsp Hl Cacilia nbsp Hl Johannes von Nepomuk nbsp Hl Ursula nbsp Hl Urban nbsp Hl Hubertus nbsp Hl Nikolaus nbsp Herz Jesu Figur nbsp Gnadenbild nbsp Lukas nbsp Johannes nbsp Markus nbsp MatthausIn Niederzier geborene Personen BearbeitenArnold Steffens 19 September 1923 in Koln Papstlicher Hauspralat Domkapitular Senior des Metropolitan Kapitels in Koln Erzbischoflicher Offizial Generalvikariatsrat und Generalexaminator Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Cacilia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Pfarrgemeinde St Cacilia NiederzierLiteratur BearbeitenErnst Steffens St Cacilia Niederzier In Jahrbuch des Kreises Duren 2010 ISBN 978 3 927312 96 8 S 22 Rudolf A H Wyrsch Dr Arnold Steffens 1851 1923 Ein Kolner Domherr aus dem Julicher Land In Forum Julicher Geschichte Band 73 Julich 2020 ISBN 978 3 943568 19 6 Einzelnachweise Bearbeiten Orgeln in der Region St Caecilia Niederzier Nicht mehr online verfugbar In Kirchenmusik Dueren de Archiviert vom Original am 20 September 2016 abgerufen am 20 September 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchenmusik dueren de 50 88547 6 46282 Koordinaten 50 53 7 7 N 6 27 46 2 O Kirchen in der Gemeinde Niederzier St Thomas von Canterbury Ellen St Josef Huchem Stammeln St Cacilia Niederzier St Martin Oberzier St Antonius Hambach St Josef Krauthausen Marienkapelle SelhausenWegen des Tagebaus abgerissene Bauwerke St Andreas und Matthias Lich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Cacilia Niederzier amp oldid 236681128