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Als 3 Mannigfaltigkeit oder 3 dimensionale Mannigfaltigkeit werden in der Mathematik Raume bezeichnet die lokal wie der 3 dimensionale euklidische Raum aussehen Inhaltsverzeichnis 1 Beispiele 1 1 Euklidischer Raum 1 2 3 Sphare 1 3 SU 2 1 4 Whitehead Mannigfaltigkeit 1 5 3 Torus 1 6 Projektiver Raum 1 7 SO 3 1 8 Poincare Homologiesphare 1 9 Weeks Mannigfaltigkeit 1 10 Gieseking Mannigfaltigkeit 1 11 Achterknotenkomplement 1 12 Komplement der Whitehead Verschlingung 2 Klassen von 3 Mannigfaltigkeiten 2 1 Spharische 3 Mannigfaltigkeit 2 2 Linsenraum 2 3 Seifert Faserung 2 4 I Bundel 2 5 Graph Mannigfaltigkeit 2 6 Hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit 2 7 Haken Mannigfaltigkeit 2 8 Gefaserte 3 Mannigfaltigkeit 2 9 Knotenkomplement 3 Konstruktionsprinzipien 3 1 Heegaard Zerlegung 3 2 Dehn Chirurgie 3 3 Triangulierung 4 Invarianten 4 1 Fundamentalgruppe 4 2 Homologiegruppen 4 3 Thurston Norm 4 4 Hyperbolisches Volumen 4 5 Chern Simons Invariante 4 6 Casson Invariante 4 7 Heegaard Geschlecht 4 8 Heegaard Floer Homologie 4 9 Reidemeister Torsion 4 10 L2 Invarianten 4 11 Turaev Viro Invarianten 4 12 Knoteninvarianten 5 Strukturen auf 3 Mannigfaltigkeiten 5 1 G X Struktur 5 2 Blatterung 5 3 Laminierung 5 4 Kontaktstruktur 6 Grundlegende Resultate 6 1 Satz von Moise 6 2 Primzerlegung 6 3 JSJ Zerlegung 6 4 Dehns Lemma 6 5 Spharensatz 6 6 Endlichkeitssatze von Kneser und Haken 6 7 Torus Satz 6 8 Satz uber den kompakten Kern 6 9 Satz von Lickorish Wallace 6 10 Poincare Vermutung 6 11 Hyperbolisierung 6 12 Geometrisierung 6 13 Seifert Faserraum Vermutung 6 14 Waldhausens Starrheitssatz 6 15 Waldhausen Vermutung 6 16 Smith Vermutung 6 17 Satz uber zyklische Chirurgie 6 18 Hyperbolische Dehn Chirurgie 6 19 Zahmheits Satz 6 20 Lemma von Margulis 6 21 Mostow scher Starrheitssatz 6 22 Geometrisch endliche Kleinsche Gruppen 6 23 Satz uber Endelaminierungen 6 24 Satz von Thurston Bonahon 6 25 Satz uber Flachengruppen 6 26 Virtuelle Haken Mannigfaltigkeiten 6 27 Virtuelle Faserungen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseBeispiele BearbeitenEuklidischer Raum Bearbeiten Hauptartikel Euklidischer Raum Der euklidische Raum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp ist das einfachste Beispiel einer 3 Mannigfaltigkeit Er ist nicht kompakt und einfach zusammenhangend Jede 3 Mannigfaltigkeit ist lokal homoomorph zum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp Die euklidische Metrik auf dem R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp ist eine flache Metrik das heisst ihre Schnittkrummung ist konstant Null Es gibt aber zahlreiche andere riemannsche Metriken auf dem R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp Insbesondere ist der R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp homoomorph zum hyperbolischen Raum dessen Schnittkrummung konstant 1 ist nbsp Die Hopf Faserung von S 3 R 3 displaystyle S 3 mathbb R 3 cup left infty right nbsp uber S 2 displaystyle S 2 nbsp Punkte auf der 2 Sphare haben dieselbe Farbe wie die uber ihnen liegende Faser der 3 Sphare 3 Sphare Bearbeiten Hauptartikel 3 Sphare Die 3 dimensionale Sphare ist kompakt und einfach zusammenhangend Die von Perelman bewiesene Poincare Vermutung besagt dass sie die einzige einfach zusammenhangende geschlossene Mannigfaltigkeit ist Sie also die einfachste geschlossene 3 Mannigfaltigkeit Die Einbettung als Einheitssphare in den R 4 displaystyle mathbb R 4 nbsp stattet sie mit einer riemannschen Metrik aus deren Schnittkrummung konstant 1 ist SU 2 Bearbeiten Hauptartikel SU 2 Die Lie Gruppe SU 2 ist diffeomorph zur 3 Sphare SU 2 displaystyle operatorname SU 2 nbsp ist eine zweifache Uberlagerung von SO 3 displaystyle operatorname SO 3 nbsp und insbesondere isomorph zur Spingruppe Spin 3 displaystyle operatorname Spin 3 nbsp die mithin ebenfalls zur S 3 displaystyle S 3 nbsp diffeomorph ist Whitehead Mannigfaltigkeit Bearbeiten Hauptartikel Whitehead Mannigfaltigkeit Die Whitehead Mannigfaltigkeit ist eine einfach zusammenhangende nicht kompakte 3 Mannigfaltigkeit die nicht zum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp homoomorph ist denn sie ist nicht einfach zusammenhangend im Unendlichen Whitehead entdeckte sie als Gegenbeispiel zu einem Analogon der Poincare Vermutung fur nicht kompakte Mannigfaltigkeiten 3 Torus Bearbeiten Hauptartikel Allgemeine Definition im Artikel Torus Den 3 dimensionalen Torus erhalt man durch Identifizieren der gegenuberliegenden Seitenflachen eines Wurfels oder als Produktraum dreier Kreise Seine Fundamentalgruppe ist die freie abelsche Gruppe Z 3 displaystyle mathbb Z 3 nbsp seine universelle Uberlagerung ist der R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp Der 3 Torus tragt flache Metriken d h riemannsche Metriken der Schnittkrummung konstant Null Jede solche Metrik erhalt man durch eine Realisierung des 3 Torus als R 3 L displaystyle mathbb R 3 L nbsp fur ein Gitter L R 3 displaystyle L subset mathbb R 3 nbsp Der Modulraum solcher Gitter ist SL 3 Z SL 3 R displaystyle operatorname SL 3 mathbb Z backslash operatorname SL 3 mathbb R nbsp der Modulraum der flachen Metriken ist SL 3 Z SL 3 R SO 3 displaystyle operatorname SL 3 mathbb Z backslash operatorname SL 3 mathbb R operatorname SO 3 nbsp Projektiver Raum Bearbeiten Hauptartikel Projektiver Raum Der projektive Raum R P 3 displaystyle mathbb R P 3 nbsp ist der Quotientenraum der Einheitssphare bzgl der Identifizierung x x displaystyle x sim x nbsp fur alle x S 3 R 4 displaystyle x in S 3 subset mathbb R 4 nbsp Er hat demzufolge die Fundamentalgruppe Z 2 Z displaystyle mathbb Z 2 mathbb Z nbsp universelle Uberlagerung S 3 displaystyle S 3 nbsp und er ist eine spharische Mannigfaltigkeit d h er tragt eine riemannsche Metrik der Schnittkrummung konstant 1 Die projektive lineare Gruppe PGL 3 R displaystyle operatorname PGL 3 mathbb R nbsp wirkt auf R P 3 displaystyle mathbb R P 3 nbsp SO 3 Bearbeiten Hauptartikel Drehgruppe Dreidimensionale Drehungen Die Lie Gruppe SO 3 displaystyle operatorname SO 3 nbsp ist diffeomorph zum R P 3 displaystyle mathbb R P 3 nbsp Poincare Homologiesphare Bearbeiten Die Poincare Homologiesphare ist eine spharische 3 Mannigfaltigkeit deren Fundamentalgruppe die Ordnung 120 hat Ihre Homologiegruppen sind isomorph zu denen der S 3 displaystyle S 3 nbsp Man konstruiert sie als Quotienten S 3 G displaystyle S 3 Gamma nbsp wobei G SU 2 S 3 displaystyle Gamma subset operatorname SU 2 S 3 nbsp das Urbild der Gruppe A5 SO 3 displaystyle subset operatorname SO 3 nbsp der orientierungserhaltenden Symmetrien des regelmassigen Dodekaeders unter der zweifachen Uberlagerung SU 2 SO 3 displaystyle operatorname SU 2 to operatorname SO 3 nbsp ist nbsp Achterknoten nbsp Whitehead VerschlingungWeeks Mannigfaltigkeit Bearbeiten Die Weeks Mannigfaltigkeit ist die hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit kleinsten hyperbolischen Volumens 1 Man erhalt sie durch 5 1 und 5 2 Dehn Chirurgie an den beiden Komponenten der Whitehead Verschlingung Gieseking Mannigfaltigkeit Bearbeiten Die Gieseking Mannigfaltigkeit ist die Mannigfaltigkeit kleinsten hyperbolischen Volumens unter den nicht kompakten hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeiten 2 Sie entsteht aus einem regularen idealen Tetraeder durch eine geeignete Identifizierung zweier Paare von Seitenflachen Insbesondere hat sie das Volumen eines regularen idealen Tetraeders also die Gieseking Konstante 1 0149 Achterknotenkomplement Bearbeiten Hauptartikel Achterknotenkomplement Das Komplement des Achterknotens in der 3 Sphare ist gemeinsam mit seiner durch 5 1 Dehn Chirurgie an einer der beiden Komponenten der Whitehead Verschlingung konstruierten Schwestermannigfaltigkeit die Mannigfaltigkeit kleinsten hyperbolischen Volumens unter den orientierbaren nicht kompakten hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeiten 3 Es ist eine 2 fache Uberlagerung der Gieseking Mannigfaltigkeit sein Volumen also das Doppelte der Gieseking Konstante Es ist ein Faserbundel uber dem Kreis dessen Faser ein punktierter Torus und dessen Monodromie Arnolds Katzenabbildung ist Komplement der Whitehead Verschlingung Bearbeiten Das Komplement der Whitehead Verschlingung ist eine hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit mit zwei Spitzen Ein Fundamentalbereich im hyperbolischen Raum ist der regelmassige ideale Oktaeder Das hyperbolische Volumen des Komplements der Whitehead Verschlingung ist deshalb 3 663862377 das Volumen des regelmassigen idealen Oktaeders Die Komplemente der Whitehead Verschlingung und ihrer Schwester der 2 3 8 Brezelverschlingung sind die beiden orientierbaren hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeiten kleinsten Volumens deren Rand aus mindestens zwei Zusammenhangskomponenten besteht 4 Klassen von 3 Mannigfaltigkeiten BearbeitenSpharische 3 Mannigfaltigkeit Bearbeiten Eine spharische 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp ist eine riemannsche Mannigfaltigkeit mit Schnittkrummung konstant 1 displaystyle 1 nbsp Aquivalent ist sie von der Form G S 3 displaystyle Gamma backslash S 3 nbsp wobei S 3 displaystyle S 3 nbsp die 3 Sphare und G Isom S 3 displaystyle Gamma subset operatorname Isom mathbb S 3 nbsp eine diskrete Untergruppe ihrer Isometriegruppe ist Man hat dann p 1 M G displaystyle pi 1 M Gamma nbsp Wegen Isom S 3 SO 4 displaystyle operatorname Isom S 3 operatorname SO 4 nbsp entsprechen die spharischen 3 Mannigfaltigkeiten also eineindeutig den endlichen Untergruppen von SO 4 displaystyle operatorname SO 4 nbsp Linsenraum Bearbeiten Hauptartikel Linsenraum Linsenraume sind spharische Mannigfaltigkeiten M displaystyle M nbsp bei denen die Fundamentalgruppe p 1 M displaystyle pi 1 M nbsp eine zyklische Gruppe ist Anders als fur Haken Mannigfaltigkeiten ist fur Linsenraume durch die Fundamentalgruppe der Homoomorphietyp und selbst die Homotopieaquivalenzklasse noch nicht festgelegt Reidemeister bewies mittels der spater nach ihm benannten Reidemeister Torsion dass die homotopieaquivalenten Linsenraume L 7 1 displaystyle L 7 1 nbsp und L 7 2 displaystyle L 7 2 nbsp nicht homoomorph sind 5 Seifert Faserung Bearbeiten Hauptartikel Seifert Faserung Eine Seifert Faserung ist eine 3 Mannigfaltigkeit die sich in Fasern homoomorph zu S 1 displaystyle S 1 nbsp zerlegen lasst so dass jede Faser entweder eine Umgebung homoomorph zu S 1 D 2 displaystyle S 1 times D 2 nbsp regulare Faser oder eine Umgebung homoomorph zum Abbildungstorus der Rotation der Kreisscheibe um den Winkel 360 q p displaystyle 360 circ cdot q p nbsp singulare Faser vom Typ p q displaystyle p q nbsp besitzt Seifert Faserungen sind die einfachsten Stucke in der JSJ Zerlegung von 3 Mannigfaltigkeiten I Bundel Bearbeiten I Bundel sind 3 Mannigfaltigkeiten mit Rand die ein Faserbundel mit Faser homoomorph zum Intervall I 0 1 displaystyle I left 0 1 right nbsp uber einer kompakten Flache evtl mit Rand sind Sie kommen bei der JSJ Zerlegung von Mannigfaltigkeiten mit nichtleerem Rand vor Graph Mannigfaltigkeit Bearbeiten Graph Mannigfaltigkeiten wurden von Waldhausen ursprunglich definiert als 3 Mannigfaltigkeiten die sich durch Aufschneiden entlang disjunkter eingebetteter Tori in Kreisbundel zerlegen lassen Eine aquivalente Bedingung ist dass sie zusammenhangende Summe von 3 Mannigfaltigkeiten sind die entweder Solv Mannigfaltigkeiten sind oder in deren JSJ Zerlegung nur Seifert Faserungen vorkommen Hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit Bearbeiten Hauptartikel Hyperbolische Mannigfaltigkeit Eine hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp ist eine vollstandige riemannsche Mannigfaltigkeit mit Schnittkrummung konstant 1 displaystyle 1 nbsp Aquivalent ist sie von der Form G H 3 displaystyle Gamma backslash mathbb H 3 nbsp wobei H 3 displaystyle mathbb H 3 nbsp der 3 dimensionale hyperbolische Raum und G Isom H 3 displaystyle Gamma subset operatorname Isom mathbb H 3 nbsp eine diskrete Untergruppe der Gruppe der Isometrien des hyperbolischen Raumes ist Man hat dann p 1 M G displaystyle pi 1 M Gamma nbsp Wegen I s o m H 3 PSL 2 C displaystyle Isom H 3 operatorname PSL 2 mathbb C nbsp entsprechen die orientierbaren hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeiten eineindeutig den Konjugationsklassen diskreter Untergruppen von PSL 2 C displaystyle operatorname PSL 2 mathbb C nbsp Der Hyperbolisierungssatz besagt dass eine geschlossene 3 Mannigfaltigkeit genau dann hyperbolisch ist wenn sie irreduzibel ist unendliche Fundamentalgruppe und keine zu Z 2 displaystyle mathbb Z 2 nbsp isomorphe Untergruppe in ihrer Fundamentalgruppe hat Haken Mannigfaltigkeit Bearbeiten Hauptartikel Haken Mannigfaltigkeit Eine Haken Mannigfaltigkeit ist eine kompakte 3 Mannigfaltigkeit die P 2 displaystyle P 2 nbsp irreduzibel ist und eine eigentlich eingebettete zweiseitige inkompressible Flache enthalt Haken Mannigfaltigkeiten besitzen Hierarchien inkompressibler Flachen durch die sie sich in eine Vereinigung disjunkter 3 dimensionaler Vollkugeln zerlegen lassen Das ermoglicht es Beweise fur Haken Mannigfaltigkeiten als Induktionsbeweise uber die Lange einer Haken Hierarchie zu fuhren Gefaserte 3 Mannigfaltigkeit Bearbeiten Hauptartikel Abbildungstorus Eine gefaserte 3 Mannigfaltigkeit ist eine 3 Mannigfaltigkeit der Form M f S 0 1 x 0 f x 1 x S displaystyle M f Sigma times left 0 1 right sim quad x 0 sim f x 1 forall x in Sigma nbsp fur eine Flache S displaystyle Sigma nbsp und einen Homoomorphismus f S S displaystyle f colon Sigma to Sigma nbsp Der Homoomoorphietyp von M f displaystyle M f nbsp hangt nur von der Abbildungsklasse von f displaystyle f nbsp ab Eine 3 Mannigfaltigkeit kann auf unterschiedliche Weisen fasern Aus der Geometrisierung von 3 Mannigfaltigkeiten folgt fur Flachen S displaystyle Sigma nbsp vom Geschlecht 2 displaystyle geq 2 nbsp M f displaystyle M f nbsp ist genau dann eine Seifert Faserung wenn die Abbildungsklasse von f displaystyle f nbsp periodisch ist M f displaystyle M f nbsp hat genau dann eine nichttriviale JSJ Zerlegung wenn die Abbildungsklasse von f displaystyle f nbsp reduzibel ist M f displaystyle M f nbsp ist genau dann hyperbolisch wenn die Abbildungsklasse von f displaystyle f nbsp pseudo Anosovsch ist Falls die Faser eine Flache vom Geschlecht 1 displaystyle 1 nbsp also ein Torus ist erhalt man im Fall dass f displaystyle f nbsp Anosovsch ist eine Sol Struktur auf M f displaystyle M f nbsp Knotenkomplement Bearbeiten Hauptartikel Knotenkomplement Ein Knotenkomplement ist der nach Entfernen eines Knotens aus der 3 Sphare verbleibende Raum Zwei Knotenkomplemente sind genau dann homoomorph wenn die Knoten aquivalent sind 6 Die entsprechende Aussage fur Verschlingungen trifft nicht zu Aus der Geometrisierung von 3 Mannigfaltigkeiten folgt ein Knotenkomplement ist genau dann eine Seifert Faserung wenn der Knoten ein Torusknoten ist ein Knotenkomplement hat genau dann eine nichttriviale JSJ Zerlegung wenn der Knoten ein Satellitenknoten ist ein Knotenkomplement ist genau dann eine hyperbolische Mannigfaltigkeit wenn keiner der anderen beiden Falle zutrifft Konstruktionsprinzipien BearbeitenHeegaard Zerlegung Bearbeiten Hauptartikel Heegaard Zerlegung Eine Heegaard Zerlegung einer geschlossenen 3 dimensionalen Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp besteht aus zwei Henkelkorpern H 1 displaystyle H 1 nbsp und H 2 displaystyle H 2 nbsp und einem Homoomorphismus f H 1 H 2 displaystyle f partial H 1 rightarrow partial H 2 nbsp so dass M displaystyle M nbsp aus H 1 displaystyle H 1 nbsp und H 2 displaystyle H 2 nbsp durch Verkleben mittels f displaystyle f nbsp entsteht Aus der Morse Theorie folgt dass jede geschlossene orientierbare 3 Mannigfaltigkeit eine Heegaard Zerlegung besitzt Dehn Chirurgie Bearbeiten Hauptartikel Dehn Chirurgie Die Dehn Chirurgie ist ein Verfahren zur Konstruktion 3 dimensionaler Mannigfaltigkeiten indem aus der 3 dimensionalen Sphare ein Knoten herausgebohrt und anders wieder eingeklebt wird Jede geschlossene orientierbare zusammenhangende 3 Mannigfaltigkeit kann durch Dehn Chirurgie an einer Verschlingung L S 3 displaystyle L subset S 3 nbsp in der 3 Sphare konstruiert werden Triangulierung Bearbeiten Hauptartikel Triangulierung Topologie nbsp Pachner Zug Eine Triangulierung einer 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp ist gegeben durch einen 3 dimensionalen Simplizialkomplex K displaystyle K nbsp und einen Homoomorphismus h K X displaystyle h colon vert K vert rightarrow X nbsp der geometrischen Realisierung K displaystyle vert K vert nbsp auf M displaystyle M nbsp Moise bewies 1952 dass alle 3 Mannigfaltigkeiten trianguliert werden konnen und dass fur 3 Mannigfaltigkeiten die Hauptvermutung gilt je zwei Triangulierungen derselben Mannigfaltigkeit besitzen eine gemeinsame Unterteilung Insbesondere haben 3 Mannigfaltigkeiten eine eindeutige PL Struktur 7 Je zwei unterschiedliche Triangulierungen derselben Mannigfaltigkeit lassen sich durch eine Folge von Pachner Zugen ineinander uberfuhren 8 Invarianten BearbeitenFundamentalgruppe Bearbeiten Die Fundamentalgruppe ist eine wichtige Invariante geschlossener 3 Mannigfaltigkeiten Nicht spharische geometrische 3 Mannigfaltigkeiten und irreduzible 3 Mannigfaltigkeiten mit nichttrivialer JSJ Zerlegung sind durch ihre Fundamentalgruppe bereits eindeutig festgelegt Der Rang der Fundamentalgruppe p 1 M displaystyle pi 1 M nbsp wird mit rk M displaystyle operatorname rk M nbsp bezeichnet Aus der Poincare Vermutung folgt dass die 3 Sphare die einzige geschlossene 3 Mannigfaltigkeit mit rk M 0 displaystyle operatorname rk M 0 nbsp ist Aus dem Satz von Grushko folgt rk M 1 M 2 rk M 1 rk M 2 displaystyle operatorname rk M 1 sharp M 2 operatorname rk M 1 operatorname rk M 2 nbsp Homologiegruppen Bearbeiten Die Homologiegruppen einer geschlossenen orientierbaren 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp sind bereits eindeutig durch ihre Fundamentalgruppe festgelegt Es ist namlich H 1 M displaystyle H 1 M nbsp die Abelisierung der Fundamentalgruppe H 2 M displaystyle H 2 M nbsp wegen Poincare Dualitat deren Dual mithin der Quotient von H 1 M displaystyle H 1 M nbsp nach seiner Torsionsuntergruppe sowie H 0 M H 3 M Z displaystyle H 0 M H 3 M mathbb Z nbsp Thurston Norm Bearbeiten Die Thurston Norm ist eine Seminorm auf der zweiten Homologiegruppe H 2 M displaystyle H 2 M nbsp einer orientierten 3 Mannigfaltigkeit Sie misst die Komplexitat der die Homologieklasse reprasentierenden eingebetteten Flachen Eingebettete Flachen die die Thurston Norm in ihrer Homologieklasse minimieren sind Blatter einer straffen Blatterung Hyperbolisches Volumen Bearbeiten Hauptartikel Hyperbolisches Volumen Hyperbolisches Volumen ist eine topologische Invariante weil es nach dem Starrheitssatz von Mostow Prasad auf einer Mannigfaltigkeit der Dimension 3 displaystyle displaystyle geq 3 nbsp hochstens eine hyperbolische Metrik endlichen Volumens geben kann Eine Verallgemeinerung auf beliebige nicht notwendig hyperbolische Mannigfaltigkeiten ist das simpliziale Volumen das im Fall von 3 Mannigfaltigkeiten die Summe der Volumina der hyperbolischen Stucke in der JSJ Zerlegung multipliziert mit dem Inversen der Gieseking Konstante gibt Die Volumenvermutung stellt einen Zusammenhang zwischen hyperbolischem Volumen und Quanteninvarianten von Knoten her die bisher aber nur in wenigen Fallen bewiesen wurde Die hyperbolischen Volumina von 3 Mannigfaltigkeiten bilden eine wohlgeordnete Teilmenge der reellen Zahlen d h jede Familie hyperbolischer 3 Mannigfaltigkeiten hat ein Element kleinsten Volumens Es gibt jeweils nur endlich viele 3 Mannigfaltigkeiten mit demselben Volumen Gabai Meyerhoff Milley entwickelten die Mom Technologie um vollstandige Listen hyperbolischer Mannigfaltigkeiten kleinen Volumens zu erstellen 9 Chern Simons Invariante Bearbeiten Hauptartikel Satz von Yoshida im Artikel Chern Simons Funktional Sei M displaystyle M nbsp eine geschlossene orientierbare hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit und r p 1 M PSL 2 C displaystyle rho pi 1 M rightarrow operatorname PSL 2 mathbb C nbsp ihre Monodromiedarstellung dann gilt fur das assoziierte flache Bundel E r displaystyle E rho nbsp C S E r c s M i 2 p 2 v o l M C Z displaystyle CS E rho cs M frac i 2 pi 2 vol M in mathbb C mathbb Z nbsp wobei c s M displaystyle cs M nbsp die Riemannsche Chern Simons Invariante des Levi Civita Zusammenhangs bezeichnet 10 Die rechte Seite dieser Gleichung wird auch als komplexes Volumen bezeichnet Das Bild der Fundamentalklasse unter der Darstellung r displaystyle rho nbsp definiert eine Homologieklasse B r M H 3 PSL 2 C d Z B C displaystyle B rho left M right in H 3 operatorname PSL 2 mathbb C delta mathbb Z simeq hat B mathbb C nbsp in der erweiterten Bloch Gruppe und der Rogers Dilogarithmus R B C C 2 p 2 Z displaystyle R hat B mathbb C rightarrow mathbb C 2 pi 2 mathbb Z nbsp bildet B r M displaystyle B rho left M right nbsp auf C S E r displaystyle CS E rho nbsp ab Das liefert eine explizite Formel fur die Chern Simons Invariante und einen alternativen Beweis des Satzes von Yoshida 11 12 13 Casson Invariante Bearbeiten Die Casson Invariante ist eine Invariante 3 dimensionaler Homologiespharen Fur eine Heegaard Zerlegung M H 1 S g H 2 displaystyle M H 1 cup S g H 2 nbsp ist sie 1 g 2 displaystyle tfrac 1 g 2 nbsp mal die Schnittzahl der SU 2 displaystyle operatorname SU 2 nbsp Charaktervarietaten R H 1 displaystyle mathcal R H 1 nbsp und R H 2 displaystyle mathcal R H 2 nbsp in R S g displaystyle mathcal R S g nbsp Heegaard Geschlecht Bearbeiten Hauptartikel Heegaard Geschlecht Das Heegaard Geschlecht g M displaystyle g M nbsp einer kompakten orientierbaren 3 Mannigfaltigkeit ist das minimale Geschlecht der Heegaard Flache in einer Heegaard Zerlegung von M displaystyle M nbsp Es gilt stets g M r k M displaystyle g M geq rk M nbsp Eine offene Vermutung besagt dass fur hyperbolische Mannigfaltigkeiten g M r k M displaystyle g M rk M nbsp sei Die Vermutung ist im Allgemeinen falsch fur Seifert Faserungen 14 Heegaard Floer Homologie Bearbeiten Hauptartikel Heegaard Floer Homologie Heegaard Floer Homologie ist eine Invariante einer geschlossenen Spinc 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp Sie wird mittels Heegaard Zerlegung von M displaystyle M nbsp durch Lagrange Floer Homologie konstruiert Man erhalt mehrere Homologiegruppen die durch exakte Sequenzen miteinander in Beziehung stehen Mittels Heegaard Floer Homologie kann man den Unknoten von allen nichttrivialen Knoten unterscheiden Reidemeister Torsion Bearbeiten Hauptartikel Reidemeister Torsion Mit der Reidemeister Torsion lassen sich die homotopieaquivalenten Linsenraume unterscheiden fur die andere Invarianten der algebraischen Topologie ubereinstimmen L2 Invarianten Bearbeiten Weil die Fundamentalgruppen p 1 M displaystyle pi 1 M nbsp von 3 Mannigfaltigkeiten residuell endlich sind gibt es eine absteigende Folge G n p 1 M displaystyle Gamma n vartriangleleft pi 1 M nbsp mit p 1 M G n lt displaystyle left pi 1 M colon Gamma n right lt infty nbsp und n G n 0 displaystyle cap n Gamma n 0 nbsp Dann lassen sich nach dem Approximationssatz von Luck die L2 Bettizahlen durch b i 2 M lim n b i M p 1 M G n displaystyle b i 2 M lim n frac b i M left pi 1 M colon Gamma n right nbsp berechnen 15 Die L2 Torsion von 3 Mannigfaltigkeiten ist proportional zum simplizialen Volumen Turaev Viro Invarianten Bearbeiten Turaev Viro Invarianten sind uber Zustandssummen definierte Invarianten geschlossener 3 Mannigfaltigkeiten 16 Knoteninvarianten Bearbeiten Weil nach dem Satz von Gordon Luecke Knotenkomplemente genau dann homoomorph sind wenn die Knoten aquivalent sind sind Knoteninvarianten wie zum Beispiel Quanteninvarianten und das Alexander Polynom auch topologische Invarianten von Knotenkomplementen Strukturen auf 3 Mannigfaltigkeiten Bearbeiten G X Struktur Bearbeiten Hauptartikel G X Struktur Eine Mannigfaltigkeit hat eine G X displaystyle G X nbsp Struktur fur einen transitiven G Raum X displaystyle X nbsp wenn sie durch offene Mengen Karten lokal homoomorph zu X displaystyle X nbsp uberdeckt werden kann so dass die Koordinatenubergange Einschrankungen von Elementen aus G displaystyle G nbsp sind Eine Modellgeometrie ist eine differenzierbare Mannigfaltigkeit X displaystyle X nbsp mit einer differenzierteren Wirkung einer Lie Gruppe G displaystyle G nbsp die den folgenden Bedingungen genugt X displaystyle X nbsp ist zusammenhangend und einfach zusammenhangend G displaystyle G nbsp wirkt transitiv mit kompakten Stabilisatoren insbesondere gibt es auf X displaystyle X nbsp eine G displaystyle G nbsp invariante Riemannsche Metrik G displaystyle G nbsp ist maximal unter Gruppen die durch Diffeomorphismen mit kompakten Stabilisatoren auf X displaystyle X nbsp wirken es gibt mindestens eine kompakte G X displaystyle G X nbsp Mannigfaltigkeit Aus der letzten Bedingung folgt insbesondere dass G displaystyle G nbsp unimodular sein muss Es gibt zahlreiche Paare G X displaystyle G X nbsp die alle Bedingungen mit Ausnahme der letzten erfullen zum Beispiel G X Aff R 2 displaystyle G X operatorname Aff mathbb R 2 nbsp die Lie Gruppe der affinen Abbildungen der euklidischen Ebene Thurston hat bewiesen dass es genau acht 3 dimensionale Modellgeometrien gibt 17 den euklidischen Raum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp die dreidimensionale Sphare S 3 displaystyle S 3 nbsp Oberflache einer vierdimensionalen Kugel den hyperbolischen Raum H 3 displaystyle mathbb H 3 nbsp das Produkt von 2 Sphare und Gerade S 2 R displaystyle S 2 times mathbb R nbsp das Produkt von hyperbolischer Ebene und Gerade H 2 R displaystyle H 2 times mathbb R nbsp S L 2 R displaystyle widetilde mathrm SL 2 mathbb R nbsp der universellen Uberlagerung der speziellen linearen Gruppe S L 2 R displaystyle mathrm SL 2 mathbb R nbsp die Heisenberg Gruppe N i l displaystyle mathrm Nil nbsp die 3 dimensionale auflosbare Lie Gruppe S o l displaystyle mathrm Sol nbsp nbsp Querschnitt durch eine Reeb Blatterung Blatterung Bearbeiten Hauptartikel Blatterung Jede 3 Mannigfaltigkeit tragt Blatterungen der Kodimension 1 im Allgemeinen haben diese Blatterungen aber Reeb Komponenten Gabai hat bewiesen dass jede 3 Mannigfaltigkeit mit H 2 M M 0 displaystyle H 2 M partial M not 0 nbsp eine straffe Blatterung tragt 18 Straffe Blatterungen haben keine Reeb Komponenten Laminierung Bearbeiten Hauptartikel Laminierung Mathematik Eine Laminierung einer Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp ist eine Blatterung einer abgeschlossenen Teilmenge von M displaystyle M nbsp In der Theorie der 3 Mannigfaltigkeiten sind vor allem wesentliche Laminierungen von Bedeutung 19 Spezialfalle wesentlicher Laminierungen sind inkompressible Flachen und straffe Blatterungen nbsp Die Standard Kontaktstruktur des R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp Kontaktstruktur Bearbeiten Hauptartikel Kontaktgeometrie In der 3 dimensionalen Kontaktgeometrie hat man eine Dichotomie zwischen straffen und uberdrehten Kontaktstrukturen Eliashberg und Thurston haben bewiesen dass jede Blatterung einer 3 Mannigfaltigkeit mit Ausnahme der Produktblatterung von S 2 S 1 displaystyle S 2 times S 1 nbsp durch Kontaktstrukturen approximiert werden kann und insbesondere straffe Blatterungen durch straffe Kontaktstrukturen approximiert werden konnen 20 Mithin folgt aus dem Satz von Gabai die Existenz straffer Kontaktstrukturen auf 3 Mannigfaltigkeiten mit H 2 M M 0 displaystyle H 2 M partial M not 0 nbsp Grundlegende Resultate BearbeitenSatz von Moise Bearbeiten Der Satz von Moise besagt dass jede 3 Mannigfaltigkeit eine eindeutige PL Struktur und eine eindeutige Differentialstruktur besitzt 21 Primzerlegung Bearbeiten Hauptartikel Primzerlegung Topologie Als Prim Zerlegung einer geschlossenen zusammenhangenden 3 displaystyle 3 nbsp dimensionalen Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp wird eine Zerlegung als zusammenhangende Summe von endlich vielen Prim Mannigfaltigkeiten bezeichnet also M M 1 M k displaystyle M M 1 sharp ldots sharp M k nbsp mit Prim Mannigfaltigkeiten M 1 M k displaystyle M 1 ldots M k nbsp den Primkomponenten Die Existenz der Prim Zerlegung fur 3 Mannigfaltigkeiten wurde 1924 von Kneser bewiesen ihre Eindeutigkeit 1962 von Milnor 22 23 JSJ Zerlegung Bearbeiten Hauptartikel JSJ Zerlegung Ein Satz von Jaco Shalen und Johannson besagt dass jede irreduzible geschlossene 3 dimensionale Mannigfaltigkeit eine bis auf Isotopie eindeutige nicht notwendig zusammenhangende Seifert gefaserte Untermannigfaltigkeit mit atoroidalem Komplement besitzt Diese wird auch als charakteristische Untermannigfaltigkeit bezeichnet Die JSJ Zerlegung ist eine wichtige Voraussetzung fur die Geometrisierung von 3 Mannigfaltigkeiten Jede Seifert gefaserte Mannigfaltigkeit lasst sich geometrisieren und jede atoroidale irreduzible 3 Mannigfaltigkeit tragt eine hyperbolische Metrik Fur Mannigfaltigkeiten mit Rand hat man ebenfalls eine JSJ Zerlegung hier besteht die charakteristische Untermannigfaltigkeit nicht nur aus Seifert Faserungen sondern auch aus I Bundeln 24 25 Dehns Lemma Bearbeiten Hauptartikel Dehns Lemma Dehns Lemma besagt dass ein eine immersierte Kreisscheibe in einer 3 Mannigfaltigkeit berandender eingebetteter Kreis auch eine eingebettete Kreisscheibe berandet 26 Spharensatz Bearbeiten Hauptartikel Spharensatz Topologie Der Spharensatz besagt dass es in einer 3 Mannigfaltigkeit mit nichttrivialer zweiter Homotopiegruppe stets eingebettete nicht null homotope 2 Spharen geben muss 27 Endlichkeitssatze von Kneser und Haken Bearbeiten Der von Wolfgang Haken bewiesene Endlichkeitssatz besagt dass es zu einer kompakten irreduziblen 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp eine ganze Zahl c M displaystyle c M nbsp gibt so dass fur jede Menge von k gt c M displaystyle k gt c M nbsp disjunkten eingebetteten zweiseitigen inkompressiblen Flachen S 1 S k displaystyle left S 1 ldots S k right nbsp eine der Komponenten von M i 1 k S i displaystyle textstyle M setminus bigcup i 1 k S i nbsp ein Produkt S i 0 1 displaystyle S i times left 0 1 right nbsp sein muss 28 Der entsprechende Satz fur eingebettete 2 Spharen war bereits von Kneser bewiesen worden und war der Hauptschritt im Existenzbeweis der Primzerlegung Torus Satz Bearbeiten Hauptartikel Torus Satz Es sei M displaystyle M nbsp eine orientierbare irreduzible 3 Mannigfaltigkeit deren Fundamentalgruppe eine Untergruppe isomorph zu Z Z displaystyle mathbb Z oplus mathbb Z nbsp enthalt Dann ist M displaystyle M nbsp entweder eine Seifert Faserung oder es gibt einen eingebetteten inkompressiblen Torus T 2 M displaystyle T 2 subset M nbsp 29 Satz uber den kompakten Kern Bearbeiten Jede 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp mit endlich erzeugter Fundamentalgruppe hat einen kompakten Kern d h eine kompakte Untermannigfaltigkeit deren Inklusion in M displaystyle M nbsp eine Homotopieaquivalenz ist 30 Satz von Lickorish Wallace Bearbeiten Hauptartikel Satz von Lickorish Wallace Jede geschlossene orientierbare zusammenhangende 3 Mannigfaltigkeit kann durch Dehn Chirurgie an einem Link L S 3 displaystyle L subset S 3 nbsp in der 3 Sphare konstruiert werden Man kann sogar erreichen dass alle Komponenten von L displaystyle L nbsp unverknotet und dass alle Koeffizienten b i d i 1 displaystyle tfrac b i d i pm 1 nbsp sind 31 32 Poincare Vermutung Bearbeiten Hauptartikel Poincare Vermutung Die von Perelman bewiesene Poincare Vermutung besagt dass jede kompakte einfach zusammenhangende 3 Mannigfaltigkeit homoomorph zur S 3 displaystyle S 3 nbsp ist 33 34 Hyperbolisierung Bearbeiten Die von Grigori Perelman bewiesene Thurston Vermutung besagt dass jede atoroidale irreduzible 3 Mannigfaltigkeit eine hyperbolische Metrik tragt Geometrisierung Bearbeiten Hauptartikel Geometrisierung von 3 Mannigfaltigkeiten Das Ziel der Geometrisierung ist nach der Zerlegung einer 3 Mannigfaltigkeit in Grundbausteine auf jedem dieser Bausteine eine charakteristische geometrische Struktur zu finden Die von Thurston aufgestellte Vermutung dass dies immer moglich ist stellt eine Verallgemeinerung der Poincare Vermutung dar und wurde von Grigori Perelman mit seinen Arbeiten zum Ricci Fluss bewiesen Prazise besagt die Geometrisierung dass die Stucke der JSJ Zerlegung einer kompakten 3 Mannigfaltigkeit eine G X displaystyle G X nbsp Struktur tragen Seifert Faserraum Vermutung Bearbeiten Hauptartikel Seifert Faserraum Vermutung Die von Casson Jungreis und Gabai bewiesene Seifert Faserraum Vermutung besagt dass eine 3 Mannigfaltigkeit genau dann eine Seifert Faserung ist wenn das Zentrum ihrer Fundamentalgruppe isomorph zur Gruppe der ganzen Zahlen Z displaystyle mathbb Z nbsp ist 35 36 Waldhausens Starrheitssatz Bearbeiten Hauptartikel Waldhausens Starrheitssatz Waldhausens Starrheitssatz besagt dass jede Homotopieaquivalenz zwischen Haken Mannigfaltigkeiten homotop zu einem Homoomorphismus ist Insbesondere sind Haken Mannigfaltigkeiten durch ihre Fundamentalgruppen eindeutig bestimmt 37 Waldhausen Vermutung Bearbeiten Die von Tao Li bewiesene Waldhausen Vermutung besagt dass eine geschlossene orientierbare irreduzible atoroidale 3 Mannigfaltigkeit bis auf Isotopie nur endlich viele Heegaard Zerlegungen mit Heegaard Flachen gegebenen Geschlechts g displaystyle g nbsp besitzt 38 Smith Vermutung Bearbeiten Die Smith Vermutung besagte dass Diffeomorphismen f S 3 S 3 displaystyle f colon S 3 to S 3 nbsp endlicher Ordnung eine unverknotete Fixpunktmenge haben Sie wurde in den 80er Jahren mit Hilfe der Geometrisierung von 3 Mannigfaltigkeiten bewiesen 39 Satz uber zyklische Chirurgie Bearbeiten Sei M displaystyle M nbsp eine zusammenhangende kompakte orientierbare irreduzible 3 Mannigfaltigkeit die keine Seifert Faserung ist und deren Rand ein Torus ist Der Satz uber zyklische Chirurgie besagt wenn zwei unterschiedliche Dehn Fullungen zu Mannigfaltigkeiten mit zyklischen Fundamentalgruppen fuhren dann ist die Schnittzahl der Rander der Meridiane der beiden eingefullten Volltori hochstens 1 40 Hyperbolische Dehn Chirurgie Bearbeiten Der von Thurston bewiesene Satz uber hyperbolische Dehn Chirurgie besagt dass fast alle durch Dehn Chirurgie an einem gegebenen hyperbolischen Knoten K displaystyle K nbsp erzeugten Mannigfaltigkeiten ebenfalls hyperbolisch sind 41 Zahmheits Satz Bearbeiten Hauptartikel Zahmheits Satz Die von Agol und Calegari Gabai bewiesene Marden Vermutung besagt dass jede vollstandige 3 dimensionale hyperbolische Mannigfaltigkeit mit endlich erzeugter Fundamentalgruppe topologisch zahm also homoomorph zum Inneren einer kompakten Mannigfaltigkeit ist 42 43 Lemma von Margulis Bearbeiten Hauptartikel Lemma von Margulis Das Lemma von Margulis beschreibt die dunnen Teile einer hyperbolischen Mannigfaltigkeit Insbesondere erhalt man dass eine hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit genau dann endliches hyperbolisches Volumen hat wenn sie das Innere einer kompakten Mannigfaltigkeit ist deren Rand aus inkompressiblen Tori besteht oder leer ist Mostow scher Starrheitssatz Bearbeiten Hauptartikel Mostow Starrheit Hyperbolische Metriken endlichen Volumens sind auf einer 3 Mannigfaltigkeit wenn sie existieren eindeutig bis auf Isometrie Aquivalent gibt es bis auf Konjugation nur eine diskrete Einbettung der Fundamentalgruppe in die Isometriegruppe des 3 dimensionalen hyperbolischen Raumes Insbesondere sind geometrisch definierte Invarianten wie Volumen Chern Simons Invariante und Langenspektrum auch topologische Invarianten von hyperbolischen Mannigfaltigkeiten endlichen Volumens Geometrisch endliche Kleinsche Gruppen Bearbeiten Hauptartikel Geometrisch endliche Gruppe Isometriegruppen des 3 dimensionalen hyperbolischen Raumes Kleinsche Gruppen Sei M G H 3 displaystyle M Gamma backslash mathbb H 3 nbsp eine hyperbolische 3 Mannigfaltigkeit unendlichen Volumens Die Kleinsche Gruppe G Isom H 3 displaystyle Gamma subset operatorname Isom mathbb H 3 nbsp ist geometrisch endlich wenn sie eine der folgenden aquivalenten Bedingungen erfullt es gibt einen Fundamentalpolyeder mit endlich vielen Seitenflachen fur alle x H 3 displaystyle x in mathbb H 3 nbsp hat der Dirichlet Bereich endlich viele Seitenflachen der konvexe Kern C M displaystyle C M nbsp von M G H 3 displaystyle M Gamma backslash mathbb H 3 nbsp hat endliches Volumen Geometrisch endliche hyperbolische Metriken auf einer gegebenen 3 Mannigfaltigkeit werden durch ihre konformen Rander d h die Quotienten der Diskontinuitatsbereiche in der Sphare im Unendlichen eindeutig bestimmt 44 Satz uber Endelaminierungen Bearbeiten Ein Ende einer hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp heisst geometrisch endlich wenn es eine Umgebung besitzt die vom konvexen Kern C M displaystyle C M nbsp disjunkt ist Andernfalls heisst das Ende geometrisch unendlich Wenn ein Ende e displaystyle e nbsp einer hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp geometrisch unendlich ist dann gibt es zu jeder Umgebung U displaystyle U nbsp von e displaystyle e nbsp eine geschlossene Geodate g M displaystyle gamma subset M nbsp mit g U displaystyle gamma cap U not emptyset nbsp Fur ein geometrisch unendliches Ende der Form S 0 displaystyle S times 0 infty nbsp definiert man die Endenlaminierung als die Laminierung der Flache S displaystyle S nbsp welche man als Grenzwert einer jeder Folge von jede kompakte Teilmenge letztendlich verlassenden Geodaten g n M displaystyle gamma n subset M nbsp erhalt Der von Jeffrey Brock Richard Canary und Yair Minsky bewiesene Satz uber Endenlaminierungen besagt dass geometrisch unendliche Enden durch ihre Endenlaminierung eindeutig bestimmt sind 45 Satz von Thurston Bonahon Bearbeiten Hauptartikel Satz von Thurston Bonahon Der Satz von Thurston Bonahon besagt dass eine geschlossene Flache in einer hyperbolischen 3 Mannigfaltigkeit entweder quasigeodatisch oder eine virtuelle Faser ist Satz uber Flachengruppen Bearbeiten Die auf Waldhausen zuruckgehende und von Kahn Markovic bewiesene surface subgroup conjecture besagt dass die Fundamentalgruppe einer irreduziblen nicht spharischen geschlossenen 3 Mannigfaltigkeit eine Untergruppe isomorph zu einer Flachengruppe enthalt 46 Virtuelle Haken Mannigfaltigkeiten Bearbeiten Die von Ian Agol bewiesene virtual Haken conjecture VHC besagt dass jede 3 Mannigfaltigkeit eine endliche Uberlagerung hat die eine Haken Mannigfaltigkeit ist 47 Virtuelle Faserungen Bearbeiten Die von Ian Agol bewiesene virtual fibered conjecture VFC besagt dass jede geschlossene 3 Mannigfaltigkeit eine endliche Uberlagerung hat die ein Flachenbundel uber dem Kreis ist 48 Literatur BearbeitenHerbert Seifert William Threlfall Lehrbuch der Topologie Teubner 1934 John Hempel 3 Manifolds Ann of Math Studies No 86 Princeton University Press Princeton N J University of Tokyo Press Tokyo 1976 William Jaco Lectures on three manifold topology CBMS Regional Conference Series in Mathematics 43 American Mathematical Society Providence R I 1980 ISBN 0 8218 1693 4 Riccardo Benedetti Carlo Petronio Lectures on hyperbolic geometry Universitext Springer Verlag Berlin 1992 ISBN 3 540 55534 X William Thurston Three dimensional geometry and topology Vol 1 Edited by Silvio Levy Princeton Mathematical Series 35 Princeton University Press Princeton NJ 1997 ISBN 0 691 08304 5 Michael Kapovich Hyperbolic manifolds and discrete groups Progress 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1 102 109 Cameron Gordon John Luecke Knots are determined by their complements J Amer Math Soc 2 1989 no 2 371 415 Edwin Moise Affine structures in 3 manifolds V The triangulation theorem and Hauptvermutung Ann of Math 2 56 1952 96 114 Udo Pachner Homeomorphic manifolds are equivalent by elementary shellings European J Combin 12 1991 129 145 David Gabai Robert Meyerhoff Peter Milley Mom technology and volumes of hyperbolic 3 manifolds Comment Math Helv 86 2011 no 1 145 188 Tomoyoshi Yoshida The h invariant of hyperbolic 3 manifolds Invent Math 81 473 514 1985 Walter Neumann Extended Bloch group and the Cheeger Chern Simons class Geom Topol 8 413 474 2004 Sebastian Goette Christian Zickert The extended Bloch group and the Cheeger Chern Simons class Geom Topol 11 1623 1635 2007 Julien Marche Geometric interpretation of simplicial formulas for the Chern Simons invariant Algebr Geom Topol 12 No 2 805 827 2012 Michel Boileau Heiner Zieschang Heegaard genus of closed orientable Seifert 3 manifolds Invent Math 76 1984 no 3 455 468 Wolfgang Luck Approximating L2 invariants by their finite dimensional analogues Geom Funct Anal 4 1994 no 4 455 481 Vladimir Turaev Oleg Viro State sum invariants of 3 manifolds and quantum 6j symbols Topology 31 1992 no 4 865 902 Peter Scott The geometries of 3 manifolds Bull London Math Soc 15 1983 no 5 401 487 David Gabai Foliations and the topology of 3 manifolds J Differential Geom 18 1983 no 3 445 503 David Gabai Problems in foliations and laminations Geometric topology Athens GA 1993 1 33 AMS IP Stud Adv Math 2 2 Amer Math Soc Providence RI 1997 Jakow Eliaschberg William Thurston Confoliations University Lecture Series 13 American Mathematical Society Providence RI 1998 ISBN 0 8218 0776 5 Edwin Moise Geometric topology in dimensions 2 and 3 Graduate Texts in Mathematics Vol 47 Springer Verlag New York Heidelberg 1977 Hellmuth Kneser Ein topologischer Zerlegungssatz Proc Konink Nederl Akad Wetensch 27 1924 601 616 John Milnor A unique 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