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Don Bernard Zagier 29 Juni 1951 in Heidelberg ist ein US amerikanischer Mathematiker Von 2000 bis 2014 war er Professor am College de France in Paris 1 Von 1995 bis Juni 2019 war er einer der Direktoren des Max Planck Instituts fur Mathematik in Bonn 1 Seine Hauptarbeitsgebiete sind Zahlentheorie Theorie der Modulformen und Verbindungen zur Topologie Don Zagier 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Mathematische Leistungen 3 Auszeichnungen und Mitgliedschaften 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenZagier wurde 1951 in Heidelberg als Sohn amerikanischer Eltern geboren und wuchs in den USA auf Er bestand im Alter von 13 Jahren sein Abitur Er studierte am MIT Mathematik und Physik und wurde 1967 im Alter von 16 Jahren Putnam Fellow im Jahr zuvor gewann er den ersten Preis in der Mathematik Olympiade 1968 erhielt er den B A ging dann an die Oxford University und an die Universitat Bonn wo er bei Friedrich Hirzebruch im Alter von 20 Jahren promoviert wurde offiziell in Oxford Nach zweijahrigem Aufenthalt an der ETH Zurich und am IHES in Bures sur Yvette bei Paris kam er 1974 nach Bonn habilitierte sich 1975 und wurde 1976 Deutschlands jungster Professor 1984 wurde er als Wissenschaftliches Mitglied der Max Planck Gesellschaft an das Max Planck Institut fur Mathematik in Bonn berufen wo er 1995 zum Direktor ernannt wurde Von 1979 bis 1990 war er gleichzeitig Professor an der University of Maryland und danach bis 2001 Professor an der Universitat Utrecht 2000 bis 2014 war er Professor am College de France in Paris Zu seinen Doktoranden zahlen Winfried Kohnen Maxim Kontsevich Nils Peter Skoruppa Sander Zwegers Svetlana Katok und Maryna Viazovska Mathematische Leistungen BearbeitenMit Benedikt Gross loste er 1986 das allgemeine Klassenzahlproblem imaginarquadratischer Zahlkorper von Gauss indem sie aufbauend auf einer Idee von Dorian Goldfeld 1976 die einen Zusammenhang mit der Theorie der L Funktionen elliptischer Kurven herstellte eine im Prinzip effektive Methode angaben die Liste der imaginar quadratischen Klassenkorper Q n displaystyle mathbb Q left sqrt n right nbsp mit einer bestimmten Klassenanzahl anzugeben Der Spezialfall der Klassenzahl 1 bei dem die Primfaktorzerlegung eindeutig ist und den C F Gauss ursprunglich behandelt hatte war schon von Kurt Heegner und Harold Stark bewiesen worden In ihrer Arbeit gaben Gross und Zagier auch eine Teillosung der Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer Ordnung r displaystyle r nbsp der Nullstelle s 1 displaystyle s 1 nbsp der L Funktion einer elliptischen Kurve ist gleich dem Rang r displaystyle r nbsp der additiven Gruppe der rationalen Punkte auf der Kurve Sie bewiesen dass der Rang der Gruppe der rationalen Punkte mindestens 1 ist falls die Ordnung der Nullstelle L 1 displaystyle L 1 nbsp gleich 1 ist Neben der Theorie Diophantischer Gleichungen die er auch als Programmierer numerisch erforscht beschaftigte er sich u a mit Modulformen und deren Perioden viele spielen eine Rolle als Motive in der Zahlentheorie und mit Jacobiformen er arbeitete dort mit Martin Eichler und Nils Peter Skoruppa zusammen In jungster Zeit arbeitet er uber Thetafunktionen zu indefiniten quadratischen Formen Er bewies die Vermutung dass die Werte der Dedekindschen Zetafunktion fur die naturlichen Zahlen durch Polylogarithmen ausgedruckt werden konnen Ausserdem schuf er eine Verbindung zu hyperbolischen Mannigfaltigkeiten Raume negativer Krummung wo schon Lobatschewski das Volumen eines dreidimensionalen Simplexes durch Dilogarithmen ausdruckte Er arbeitete auch uber den Zusammenhang von Knoteninvarianten und multiplen Zetafunktionen Mit Harer bewies er eine Vermutung uber die Euler Charakteristik der Modulraume Riemannscher Flachen vom Geschlecht g displaystyle g nbsp die danach gleich dem Wert der Riemannschen Zetafunktion bei 1 2 g displaystyle 1 2g nbsp ist Dabei studierte er auch die Kombinatorik der Zellenzerlegung dieser Modulraume Diese Arbeit hat auch Anwendungen in der Stringtheorie wo die Storungstheorie zur Betrachtung Riemannscher Flachen beliebig hohen Geschlechts fuhrt auf denen die fundamentalen Teilchen als Eichfelder bzw Spinorfelder definiert sind Mit Martin Moller berechnete er mithilfe von Thetafunktionen die Taylorentwicklung von Teichmullerkurven Dieses Ergebnis lieferte somit eine der ersten bedeutenden expliziten analytischen Erkenntnisse uber Teichmullerkurven 2 Ausserdem untersuchte er auch stabile Rang 2 Vektorbundel auf Riemannschen Flachen und die zugehorige Verlindeformel aus der Stringtheorie Zagier arbeitet auch in mathematischer Physik z B in der Perkolationstheorie Auszeichnungen und Mitgliedschaften Bearbeiten1987 wurde er mit dem Colepreis 2001 mit dem Karl Georg Christian von Staudt Preis ausgezeichnet Ausserdem erhielt er die Carus Medaille 1984 und den Prix Elie Cartan 1996 sowie 2000 den Chauvenet Preis der AMS 2004 05 war er im Abel Preis Komitee 3 1993 wurde er als ordentliches Mitglied in die Academia Europaea aufgenommen 4 Seit dem Jahr 1998 ist Zagier Mitglied der Leopoldina im Jahr 1999 wurde er in die Nordrhein Westfalische Akademie der Wissenschaften und der Kunste gewahlt 2017 in die National Academy of Sciences 2019 wurde er Ehrenmitglied der London Mathematical Society 2007 hielt er die Gauss Vorlesung der DMV 1986 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Berkeley L series and the Green s functions of modular curves 1992 war er eingeladener Sprecher auf dem Europaischen Mathematikerkongress in Paris Values of zeta functions and their applications Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenZetafunktion und quadratische Korper Springer 1981 Die ersten 50 Millionen Primzahlen Antrittsvorlesung Bonn in englischer Ubersetzung erschienen in Mathematical Intelligencer Volume 1 Issue 2 Supplement August 1977 S 7 19 doi 10 1007 BF03039306 auch in Mathematische Miniaturen Band 1 1980 doi 10 1007 978 3 0348 5407 8 3 sowie Elemente der Mathematik Beihefte zur Zeitschrift Band 15 1977 doi 10 5169 seals 10209 frei zuganglich The Birch Swinnerton Dyer conjecture from a naive point of view in van der Geer Oort Steenbrink Hrsg Arithmetic algebraic geometry 1991 Polylogarithms Dedekind Zetafunctions and the algebraic K theory of fields ibid Elliptische Kurven Fortschritte und Anwendungen Jahresbericht DMV Band 92 1990 S 58 76 online Introduction to Modular forms in Michel Waldschmidt Claude Itzykson Jean Marc Luck Pierre Moussa Herausgeber Number Theory and Physics Les Houches 1989 Springer 1992 Modular points modular curves modular surfaces and modular forms Arbeitstagung Bonn 1984 Springer Lecture Notes in mathematics mit Martin Eichler Theory of Jacobi forms Birkhauser 1985 L series of Elliptic curves the Birch Swinnerton Dyer conjecture and the class number problem of Gauss Notices of the American Mathematical Society 1984 mit Friedrich Hirzebruch The Atiyah Singer Theorem and elementary number theory Publish or Perish 1974 mit Friedrich Hirzebruch Classification of Hilbert modular surfaces in W L Baily T Shioda Hrsg Complex analysis and algebraic geometry Cambridge University Press 1977 S 43 77 Online mit Gottsche Jacobiforms and the structure of Donaldson invariants for 4 manifolds with b 1 Selecta Mathematica 1998 S 69 Equivariant Pontrjagin classes and applications to orbit spaces Springer 1972 mit J Lewis Period functions for Maass wave forms Annals of Mathematics Bd 153 2001 S 191 mit Maxim Kontsevich Periods in Mathematics unlimited 2000 and beyond Springer 2001 pdf Values of zeta functions and their application in Joseph First European congress of Mathematics Paris 1992 Bd 2 mit Gerard van der Geer Jan Hendrik Bruinier Gunter Harder The 1 2 3 of modular forms Universitext Springer Verlag 2008 darin von Zagier Elliptic modular forms and their applications The dilogarithm function in Pierre Cartier u a Frontiers in Number Theory Physics and Geometry Band 2 Springer Verlag 2007 Zagier Hyperbolic manifolds and special values of Dedekind Zetafunctions Inv Math Band 83 1986 285 301 Zagier Gross Heegner Points and derivatives of L Series Inv Math 84 1986 225 320 Teil 2 zusatzlich mit Kohnen aus den Mathematische Annalen Band 278 1987 497 562 Zagier J Harer The Euler characteristic of the moduli space of curves Inv Math Band 85 1986 457 485 Zagier The Bloch Wigner Ramakrishnan polylogarithmic function Mathematische Annalen Band 286 1990 613 624 Zagier Modular forms associated to real quadratic fields Inv Math Band 30 1975 1 46 mit F Hirzebruch Intersection numbers of curves on Hilbert modular surfaces and modular forms of Nebentypus Inv Math Band 36 1976 57 113Literatur BearbeitenStefan Albus Zur Person Don Zagier In MaxPlanckForschung 2 2001 Portrat uber Zagier online und PDF 1 39 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Don Zagier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Don Zagier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Videos von und uber Don Zagier im AV Portal der Technischen Informationsbibliothek Don Zagier im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetVorlage MathGenealogyProject Wartung name verwendet Don Zagier bei der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste Uni Bonn Homepage Zagier Euler Vorlesung Potsdam mit Laudatio von Hirzebruch Don Zagier Vom Zauber der ZahlenEinzelnachweise Bearbeiten a b Max Planck Institut fur Mathematik Bonn emeritierte wissenschaftliche Mitglieder Don Zagier abgerufen am 13 Juni 2020 Moller Zagier Modular embeddings of Teichmuller curves Compositio Mathematica Band 152 2016 S 2269 2349 Arxiv Abel Committee Archivlink abgerufen am 27 August 2023 Mitgliederverzeichnis Don Zagier Academia Europaea abgerufen am 28 Juli 2017 englisch Normdaten Person GND 120415569 lobid OGND AKS LCCN n84183743 VIAF 108139052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zagier DonALTERNATIVNAMEN Zagier Don BernhardKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer MathematikerGEBURTSDATUM 29 Juni 1951GEBURTSORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Don Zagier amp oldid 237830963