www.wikidata.de-de.nina.az
Yverdon les Bains anhoren ist eine politische Gemeinde und Hauptstadt im Distrikt Jura Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz Die Stadt liegt auf einer Schwemmebene am sudwestlichen Ende des Neuenburgersees Yverdon les BainsWappen von Yverdon les BainsStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Waadt Waadt VD Bezirk Jura Nord vaudoisBFS Nr 5938i1f3f4Postleitzahl 1400 Yverdon les Bains1432 GressyUN LOCODE CH YLBKoordinaten 539009 181170 46 778899 6 64 435 Koordinaten 46 46 44 N 6 38 24 O CH1903 539009 181170Hohe 435 m u M Hohenbereich 429 572 m u M 1 Flache 13 55 km 2 Einwohner i 29 827 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 2201 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 37 7 31 Dezember 2022 4 Arbeitslosenquote 5 8 31 Mai 2015 5 Stadtprasidentin Judith NotterWebsite www yverdon chYverdon les Bains Yverdon les BainsLage der GemeindeKarte von Yverdon les Bains Weitere KartenStadt Yverdon les BainswwDas Schloss von YverdonErst im Jahre 1982 wurde Yverdon offiziell in Yverdon les Bains umbenannt weshalb der Ort haufig immer noch Yverdon genannt wird Les Bains ist franzosisch und heisst Badeort Wahrend der romischen Epoche hiess der Ort Eburodunum Der fruhere deutsche Name Iferten oder Ifferten wird heute kaum mehr verwendet Yverdon ist ein Wirtschafts Verwaltungs und Kulturzentrum im nordlichen Teil des Kantons Waadt mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen Das Schloss Yverdon ein Schloss der Herzoge von Savoyen 13 und 19 Jahrhundert war 1805 bis 1825 eine von Johann Heinrich Pestalozzi geleitete Erziehungsanstalt jetzt ist es ein Museum Schon seit der Romerzeit sind die schwefelhaltigen Thermen von Yverdon bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Politik 3 1 Gemeindeparlament 3 2 Nationalratswahlen 4 Wirtschaft 4 1 Tourismus 5 Verkehr 6 Bildung 7 Kultur Museen 7 1 Veranstaltungen 8 Geschichte 8 1 Fruhgeschichte 8 2 Romische Epoche 8 3 Burgunderzeit 8 4 Savoyer 8 5 Berner Periode 8 6 Aufklarung 8 7 19 Jahrhundert 9 Sehenswurdigkeiten 10 Bilder 11 Stadtepartnerschaften 12 Personlichkeiten 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Flagge der Gemeinde Yverdon les BainsYverdon liegt auf 435 m u M 30 km nordlich der Kantonshauptstadt Lausanne Luftlinie Die Stadt erstreckt sich auf der Schwemmebene am sudwestlichen Ende des Neuenburgersees an der Mundung der Zihl frz La Thielle am Jurasudfuss im nordlichen Waadtlander Mittelland Die Flache des 11 3 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Waadtlander Mittellandes Der Hauptteil der Gemeinde wird von der flachen Schwemmebene der Thielle nordostlichster Teil der Orbeebene eingenommen Auf dem Stadtgebiet munden funf kanalisierte Flusslaufe in den Neuenburgersee Von Suden nach Norden sind dies der Buron der Canal Oriental die Thielle der Mujon und der Bey der zugleich die nordliche Grenze bildet Yverdon liegt nicht direkt am See sondern hinter einem Uferrandstreifen der teils fur Sport und Freizeitanlagen Ausstellungsgelande der Expo 02 genutzt wird teils auch als Naturschutzzone mit Schilfrohrbestanden und Wald ausgewiesen ist Nach Sudwesten erstreckt sich der Gemeindeboden in die landwirtschaftlich intensiv genutzte Ebene beidseits der Thielle Im Suden und Sudosten hat Yverdon Anteil am Westabhang des Montela an dem mit 570 m u M der hochste Punkt des Stadtgebietes erreicht wird Von der Gemeindeflache entfielen 1997 53 auf Siedlungen 8 auf Wald und Geholze 35 auf Landwirtschaft und etwas mehr als 4 war unproduktives Land Zu Yverdon les Bains gehoren ausgedehnte Villenviertel am Westhang des Montela mehrere Gewerbe und Industriezonen sowie einige Einzelhofe in der Ebene sudwestlich der Stadt Seit dem 1 Juli 2011 gehort auch die ebenfalls sudlich gelegene Ortschaft Gressy zu Yverdon les Bains Nachbargemeinden von Yverdon sind Cheseaux Noreaz Cuarny Pomy Belmont sur Yverdon Ependes Treycovagnes und Montagny pres Yverdon Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr Einwohner1803 25001850 36191900 79851910 86341930 97151950 12 2661960 16 3381970 20 5381980 20 8021990 22 7582000 24 3762020 29 955Mit 29 827 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 ist Yverdon bevolkerungsmassig nach Lausanne die zweitgrosste Gemeinde des Kantons Waadt Von den Bewohnern sind 82 6 franzosischsprachig 3 9 sprechen Serbokroatisch und 3 5 Portugiesisch Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Yverdon stieg in den letzten zwei Jahrhunderten stetig an Der grosste Bevolkerungszuwachs mit uber 60 wurde zwischen 1950 und 1970 registriert Rund 32 der Bevolkerung sind Auslander Politik BearbeitenGemeindeparlament Bearbeiten 26 27 36 11 26 27 36 11 Insgesamt 100 Sitze SP PdA 26 Grune 27 FDP glp 36 SVP 11 Gesetzgebende Behorde ist der von den Stimmberechtigten der Gemeinde Yverdons les Bains alle vier Jahre gewahlte Gemeinderat conseil communal Die 100 Abgeordneten werden im Proporzwahlverfahren gewahlt Die Aufgaben des Gemeindeparlaments umfassen die Budget und Rechnungsabnahme die Festlegung der Gemeindereglemente und die Kontrolle der Exekutive Bei den Wahlen vom 7 Marz 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung 6 FDP Die Liberalen und Grunliberale Partei PLR et Vert liberaux 36 Sitze Grune Partei der Schweiz Les Vert e s et solidaires 27 Sitze Sozialdemokratische Partei und Partei der Arbeit Parti socialiste POP solidaire populaire et durable 26 Sitze Schweizerische Volkspartei UDC artisans et independants 11 SitzeNationalratswahlen Bearbeiten Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wahleranteile in Yverdon les Bains Grune 25 1 SP 25 0 FDP 17 0 SVP 16 3 glp 5 5 POP Sol 3 9 EVP 2 1 7 Wirtschaft BearbeitenYverdon ist ein bedeutendes regionales Wirtschafts und Verwaltungszentrum Noch rund 1 der Erwerbstatigen sind im primaren Sektor 34 im sekundaren Sektor und 65 im Dienstleistungssektor beschaftigt Die Landwirtschaft konzentriert sich auf die fruchtbare Schwemmebene beidseits der Thielle sudwestlich der Stadt Auf den Ackerflachen werden Getreide Zuckerruben und Raps angebaut Daneben gibt es dank dem milden und sonnenscheinreichen Klima ausgedehnte Gemusekulturen Die Entwicklung zum Industriestandort erfolgte mit der Anbindung von Yverdon an das Eisenbahnnetz der Schweiz Mitte des 19 Jahrhunderts Seit 1853 ist die Stadt Standort der zentralen Werkstatten der SBB Bereits 1814 wurden die Werkstatten von Paillard Bolex gegrundet deren Nachfolger die Hermes Precisa International 1974 1989 war Internationale Bekanntheit erlangte die 1909 gegrundete Leclanche SA welche die ersten brauchbaren galvanischen Trockenelemente Batterien serienweise produzierte Heute hat in Yverdon die regional bedeutende Metall Maschinen und Zigarrenindustrie ihren Sitz Daneben haben sich Betriebe der Elektrotechnik der Feinmechanik der Informationstechnologie des Baugewerbes und der Nahrungsmittelindustrie sowie viele weitere kleinere Unternehmen insgesamt uber 500 angesiedelt Die Gewerbe und Industriezonen von Yverdon befinden sich in Bahnhofnahe sowie am westlichen und am sudlichen Stadtrand Bereits zur Gemeinde Montagny pres Yverdon gehort die Gewerbezone Chamard am nordwestlichen Stadtrand mit Einkaufszentren und zahlreichen Freizeit und Sportladen Yverdon ist Standort der Stadt und Bezirksverwaltung vieler Banken und Versicherungen sowie eines Verlagshauses 1986 wurde der Y Parc gegrundet ein Wissenschafts und Technologiepark der Unternehmen in der Startphase beratend und unterstutzend zur Seite steht und innovative Projekte in der Forschung und im Marketing fordert Tourismus Bearbeiten nbsp Expo 02 Ausstellung Oui Dank den Thermalbadern die bereits von den Romern benutzt wurden ist Yverdon les Bains ein bedeutender Anziehungspunkt fur Kur und Badegaste Die erste Blutezeit des Badertourismus der neueren Zeit erfolgte im Lauf des 18 Jahrhunderts mit dem Bau des Hotel des Bains Einen weiteren Aufschwung gab es Ende des 19 Jahrhunderts als die Hydrotherapie in Mode kam In diese Zeit fiel der Bau eines neuen Thermalgebaudes 1887 und der Rotonde im typischen mondanen Architekturstil Nachdem die Bedeutung von Yverdon als Badeort in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts etwas zuruckgegangen war folgte ein neuer Entwicklungsschub mit dem Bau des modernen Thermalzentrums 1977 und der Einweihung des grossen Freiluftthermalbades 1983 Mit der Umbenennung von Yverdon in Yverdon les Bains 1981 wurde der Badetourismus auch international vermarktet Auch die Sehenswurdigkeiten der Altstadt die Museen und die Lage am See ziehen zahlreiche Touristen an Im Jahr 2002 war Yverdon les Bains Standort einer der funf Arteplages der Schweizerischen Landesausstellung Expo 02 welche der Stadt zu einem weiteren touristischen Aufschwung verhalf Eine der Hauptattraktionen und Wahrzeichen von Yverdon war Le Nuage Die Wolke ein im Neuenburgersee stehendes Stahlgerust das mit uber 30 000 winzig kleinen Dusen eine Wolke produzierte die von den Besuchern betreten werden konnte Mittlerweile ist die Konstruktion zusammen mit den anderen Ausstellungsobjekten wieder abgebrochen worden Verkehr Bearbeiten nbsp Der SBB BahnhofYverdon les Bains ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt am Sudwestende des Neuenburgersees Es liegt an der Hauptstrasse 5 von Lausanne nach Neuenburg und ist Ausgangspunkt weiterer wichtiger Strassen nach Estavayer le Lac Moudon Orbe und Sainte Croix Die Stadt liegt auch an der Autobahn A1 der Schweizer Hauptachse durch das Mittelland von Genf nach St Gallen Der Abschnitt Lausanne Yverdon mit dem Anschluss Yverdon Sud wurde 1981 eroffnet die Fortsetzung in Richtung Bern wurde 2001 dem Verkehr ubergeben Von der A1 zweigt seit 1984 die A5 ab welche die Ebene von Yverdon mit einer 3 km langen Brucke uberquert Der Anschluss von Yverdon an das Eisenbahnnetz erfolgte am 7 Mai 1855 mit der Eroffnung der Bahnlinie nach Bussigny pres Lausanne Am 7 November 1859 wurde die Linie nach Neuchatel und am 1 Februar 1877 jene nach Payerne in Betrieb genommen Die Schmalspurbahn Yverdon Ste Croix YSteC wurde schliesslich am 27 November 1893 eingeweiht nbsp Flugplatz Yverdon les BainsFur die Feinverteilung im offentlichen Verkehr sorgen das Stadtbusnetz von Yverdon und zahlreiche Postautolinien welche die Stadt mit ihrem Umland verbinden Ferner wird Yverdon von der Schifffahrtsgesellschaft auf dem Neuenburger und dem Murtensee LNM bedient In der Orbeebene befindet sich der Flugplatz Yverdon les Bains Bildung BearbeitenAls wichtiges Bildungszentrum im nordlichen Teil des Kantons Waadt verfugt Yverdon uber samtliche Schulstufen bis zum Gymnasium Das CESSNOV Centre d enseignement secondaire superieur du Nord vaudois ein grosses fur rund 1000 Schuler konzipiertes Schulzentrum befindet sich knapp ausserhalb der Stadtgrenze auf dem Gemeindegebiet von Cheseaux Noreaz Im Weiteren gibt es in Yverdon zahlreiche kantonale Schulen darunter die waadtlandische Ingenieurschule eivd die Berufsschule fur den nordlichen Kantonsteil eine Industrie Werkmeister Schule und ein Technikum Kultur Museen Bearbeiten nbsp Theatre Benno BessonDie Stadt besitzt eine Stadtbibliothek vier Museen sowie zwei Theater das 1898 eroffnete Theatre Benno Besson 8 mit 460 Platzen und das Theatre de l Echandole im Schlosskeller Das Heimatmuseum Musee d Yverdon befindet sich im Schloss Es wurde bereits 1761 als eines der altesten Museen im Kanton gegrundet Es zeigt in seiner ortsgeschichtlichen und ethnographischen Sammlung bedeutende Fundstucke aus 6000 Jahren bis zur keltischen und romischen Epoche Die Gewolbe des Schlosses beherbergen eine Ausstellung zum Thema Schifffahrt im Altertum Den Kern bilden zwei 1971 und 1984 gefundene Schiffe aus der romischen Zeit die bemerkenswert gut erhalten sind Die Maison d Ailleurs Haus von Anderswo gilt als einziges Museum fur Science Fiction Utopie und aussergewohnliche Reisen der Welt Es wurde 1976 vom Schriftsteller Pierre Versins ins Leben gerufen Die Sammlungen der Maison d Ailleurs bestehen aus Zehntausenden von Buchern Comics Spielzeugen und Kunstwerken Ferner gibt es noch das Musee de la Mode und ein Schul und Erziehungsmuseum Veranstaltungen Bearbeiten 2005 und 2015 fand in Yverdon der internationale Roboterwettbewerb Eurobot statt Im Jahr 2005 wurde er seit seiner Grundung 1998 das erste Mal ausserhalb Frankreichs ausgetragen Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Ungefahr um 4000 v Chr errichteten neolithische Siedler der Chassey Lagozza Cortaillod Kultur auf dem Gebiet des heutigen Yverdon das Alignement von Clendy an der damaligen Mundung des Flusses Orbe In der Eisenzeit ungefahr um 800 v Chr lebten im Gebiet von Yverdon und seiner Umgebung keltische Stamme von denen die Helvetier wohl die bekanntesten sind Unter den Helvetiern wurde Eburodunos dank seiner Lage zu einem Handelszentrum Einerseits lag es an der Romerstrasse von Lausanne nach Avenches die die Rhone mit dem Rhein verband andererseits an der Hauptverbindungsachse von Gallien nach Italien Romische Epoche Bearbeiten nbsp StadtkircheVon den Romern wurde uberliefert dass die Helvetier das alte Eburodunos zerstorten und den Flammen ubergaben als sie nach Gallien emigrierten Nachdem das alte Helvetien im Jahr 58 v Chr von den Romern erobert worden war bauten diese in Yverdon einen Vicus eine Militarbasis mit Soldaten Handwerkern Schiffern und Schiffbauern aber auch Beamten und Magistraten Das Romerlager befand sich dort wo heute der stadtische Friedhof liegt Die Romer ubernahmen den keltischen Namen des Ortes und nannten ihn von nun an Vicus eburodunensis oder einfach Eburodunum Schon die Romer kannten die Heilwirkung der vor der Stadt gelegenen schwefelhaltigen Thermalquellen und leiteten deren Wasser mit Rohren in ihre Stadt Die Romerstadt selbst war nicht befestigt Um das Jahr 260 herum wurde sie deshalb von den Alemannen uberfallen und zerstort Erst 370 wurde Yverdon wieder aufgebaut diesmal als stark befestigtes Castrum Es wurde zu Beginn des 5 Jahrhunderts von den Romern aufgegeben als diese die Provinz Helvetien den Burgundern uberliessen Burgunderzeit Bearbeiten Ab dem Jahr 443 stand Yverdon unter dem Schutz der Burgunder die es auch christianisierten Danach verschwand die Stadt fur einige Jahrhunderte aus den Geschichtsbuchern Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes im Mittelalter erfolgte im Jahr 971 unter der Bezeichnung in pago everdunense und 998 wurde auch der Neuenburgersee als lacus Everdunensis genannt Spater erschienen die Namen Everdun 1228 und Yverdunum 1340 Im 9 und 10 Jahrhundert gehorte Yverdon zum Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Aufgrund der standigen Fehden und Kriege zwischen den lokalen Feudalherren herrschte jedoch in der gesamten Region dieser Zeit praktisch Anarchie Savoyer Bearbeiten nbsp Pestalozzi DenkmalIm Jahr 1251 erbte Peter von Savoyen die Landereien und Guter von Yverdon von seinem Schwiegervater Aymon de Faucigny Der Petit Charlemagne der kleine Karl der Grosse wusste nichts Besseres zu tun als die Menschen und die Stadt an ihren heutigen Standort zwischen dem See und den beiden Flussen umzusiedeln Peter von Savoyen befestigte die neue Stadt und liess zwischen 1260 und 1272 eine Stadtmauer sowie das Schloss Yverdon bauen Unter Peter von Savoyen erhielt Yverdon 1260 das Marktrecht und bekam 1264 das Recht einen Wochenmarkt immer donnerstags und einen dreitagigen Jahrmarkt im Herbst abzuhalten Yverdon lag an der wichtigen Handelsroute auf der Achse zwischen dem Genferseebecken und Neuchatel und den Hochebenen des Juras Auch die Schifffahrt auf der Thielle und dem Neuenburgersee war zu jener Zeit fur die Stadt wichtig und sie hatte gleich zwei Hafen Gleyre und La Pleine Dadurch erlebte Yverdon Ende des 13 Jahrhunderts einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung Zu Ende des 14 und Beginn des 15 Jahrhunderts wurden die ersten Hauser ausserhalb der Befestigungsmauern gebaut der Faubourg de la Pleine der Faubourg de l Hopital und der Faubourg des Moulins entstanden Berner Periode Bearbeiten Der Frieden und Wohlstand den Yverdon im Konigreich Savoyen wahrend mehrerer Jahrhunderte erlebte hatte ein Ende als eine neue politische Kraft auftauchte die Schweizer 1475 musste die Stadt Yverdon vor den eidgenossischen Truppen kapitulieren und stand danach unter deren Besatzung Der Frieden nach den Schlachten von Grandson und Murten dauerte nur kurze Zeit bis die Berner Streitkrafte das Waadtland eroberten Im Februar 1536 als alle anderen wichtigen Waadtlander Stadte bereits erobert waren leistete Yverdon noch Widerstand musste aber in der Nacht vom 24 auf den 25 Februar kapitulieren Unter bernischer Herrschaft wurde das savoyische Schloss zur Residenz der Landvogte Die Vogtei Yverdon war wesentlich grosser als der heutige Bezirk Yverdon Sie reichte im Westen bis an die franzosische Grenze bei Sainte Croix und nach Les Clees im Suden bis fast nach Echallens und im Osten in das Molassehugelland im Bereich der Mentue Die Berner Herren brachten neben anderen Veranderungen den Protestantismus in die bisher katholische Stadt Sie zerstorten die alte Kirche die Peter von Savoyen an der Stelle des alten romischen Castrum errichtet hatte Unter der strengen Berner Herrschaft herrschte in Yverdon Recht und Ordnung Die alten Stadtmauern wurden wieder aufgebaut und mit Wehrturmen versehen Die Berner reparierten ausserdem den Glockenturm und forderten aktiv die Wirtschaft und den Handel durch den Bau von Geschaftshausern und Markthallen Ab Ende des 16 Jahrhunderts erlebte die Stadt durch die Ankunft hugenottischer Fluchtlinge einen weiteren Aufschwung So hatte die Besatzung durch die Berner doch einige positive Aspekte Neben der Wirtschaftsforderung wurde das Schulsystem ausgebaut neue Strassen wurden gebaut und alte verbessert eine Post und ein Postkutschendienst eingerichtet Ausserdem wurde der Entreroches Kanal angelegt der die Stadt mit dem Genfersee verbinden sollte Yverdon wurde zur zweitwichtigsten Stadt im Waadtland Aufklarung Bearbeiten Schon vor dem 18 Jahrhundert war Yverdon bekannt Wissenschaftlern Philosophen Schriftstellern und Reisenden gegenuber offen zu sein und diese herzlich zu empfangen Menschen aus ganz Europa reisten nach Yverdon um sich im schwefelhaltigen Wasser der in den 1730er Jahren ausgebauten Thermalquellen ihre diversen Gebrechen wegzubaden Yverdon verfugte im 18 Jahrhundert uber nicht weniger als sieben Druckereien Hier wurde zwischen 1770 und 1780 u a die bekannte Encyclopedie d Yverdon gedruckt Jean Jacques Rousseau fluchtete aus Frankreich nach Yverdon zu seinem Freund Rougin Yverdon hatte ab 1730 sogar eine direkte Schifffahrtslinie vom Hafen Gleyre nach London Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime wurde Yverdon am 25 Januar 1798 als letzte Stadt des Waadtlandes dem im Rahmen der helvetischen Verfassung neu geschaffenen Kanton Leman zugesprochen Dieser ging 1803 mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt auf Seit 1798 ist Yverdon Hauptort des gleichnamigen Bezirks nbsp Luftbild aus 400 m von Walter Mittelholzer 1919 19 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert wurde Yverdon endgultig von der industriellen Revolution und ihren Folgen eingeholt Die Stadtmauern wurden geoffnet und teilweise niedergerissen Die Stadtverwaltung kaufte das Schloss und richtete darin eine Schule ein in der der bekannte Schweizer Padagoge Johann Heinrich Pestalozzi unterrichtete Seine revolutionaren Methoden machten Yverdon weit uber die Landesgrenzen hinaus bekannt 1890 wurde ihm zu Ehren eine Statue errichtet In den 1830er Jahren wurde der Schifffahrtsbetrieb auf dem Entreroches Kanal eingestellt und durch eine Eisenbahnlinie zwischen Yverdon und Lausanne ersetzt die am 7 Mai 1855 eroffnet wurde In den 1860er Jahren wurde die Stadtbeleuchtung von Ol auf Petrol und anschliessend auf Gas umgestellt Daneben schossen neue Industrien aus dem Boden und neue Quartiere wurden gebaut Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Yverdon les Bains nbsp Hotel de ville Rathaus Yverdon les Bains besitzt ein malerisches historisches Stadtbild Die mittelalterliche Altstadt befindet sich zwischen der Thielle und dem Canal Oriental Der naherungsweise ovale Stadtgrundriss mit einer Ausdehnung von etwa 300 m Lange und 200 m Breite besitzt eine Hauptstrasse als Langsachse sudlich davon zwei weitere Langsgassen sowie mehrere Quergasschen Am ostlichen Ende der Altstadt steht am Pestalozzi Platz das Schloss Yverdon ein charakteristisches Beispiel des Carre Savoyard in der Form einer vierflugeligen Anlage flankiert von drei kleineren Rundturmen und einem massiven runden Bergfried an der Sudostecke Es wurde im 13 Jahrhundert innert weniger Jahre erbaut und erfuhr seither vor allem in den Wohntrakten zahlreiche Umgestaltungen und Restaurierungen Im Schloss befindet sich das 1763 gegrundete Stadtmuseum Hier werden keltische Kunstgegenstande romische Boote und ein Sarkophag mit der ptolemaischen Mumie von Nesshou ausgestellt Im Musee Suisse de la Mode das sich ebenfalls im Schloss befindet werden textile Schatze aus der Epoche von 1850 bis 1960 gezeigt Ebenfalls am Pestalozzi Platz steht die reformierte Kirche Notre Dame die in den Jahren 1753 bis 1757 an der Stelle eines gotischen Vorgangerbaus errichtet wurde Sie wurde gegen den Platz hin mit einer markanten funfachsigen Barockfassade mit geschwungenem Giebel ausgestattet Vom Vorgangerbau wurden der spatgotische Glockenturm 1608 1610 und das reich geschnitzte Chorgestuhl von 1499 bis 1502 ubernommen nbsp Die kanalisierte ThielleAuf der Sudseite des Platzes wurde an der Stelle des ehemaligen Kornhauses von 1767 bis 1773 das Hotel de ville Rathaus erbaut Es besitzt eine Schaufassade mit Pilasterrisalit und Dreiecksgiebel Hier finden das ganze Jahr uber Ausstellungen zu verschiedenen Themen statt Auch die Prefecture das ehemalige Hotel de l Aigle von 1776 stammt aus der so genannten Belle Epoque Auf dem Pestalozzi Platz steht das Pestalozzidenkmal von 1889 In der Altstadt sind zahlreiche Burger und Patrizierhauser aus dem 17 und 18 Jahrhundert erhalten Auch ausserhalb der Altstadt gibt es weitere bemerkenswerte Gebaude das 1898 im Stil des Neubarocks erbaute Casino und das auf der anderen Seite der Place d Armes stehende Neurenaissance Schulhaus 1897 Die Villa d Entremonts ist ein typischer Landsitz von 1779 inmitten einer Parkanlage An der Rue de la Maison Rouge steht die 1837 bis 1841 erbaute klassizistische katholische Kirche Saint Pierre In einer Waldlichtung am Ostrand der Stadt nahe der Hauptstrasse in Richtung Estavayer le Lac befindet sich das Alignement von Clendy eine prahistorische Steinallee Sie besteht aus 45 Menhiren und Statuenmenhiren und ist die eindrucksvollste Megalithanlage der Schweiz Die Steine wurden 1878 in der Folge der Juragewasser Korrektion mit Absenkung das Seewasserspiegels entdeckt 1975 aufgestellt und 1986 wurde die Anlage restauriert Bilder Bearbeiten nbsp Saal La Marive nbsp La Thiele nbsp Pestalozzi Denkmal Teilansicht Stadtepartnerschaften BearbeitenZwischen Yverdon les Bains und folgenden Stadten bestehen Stadtepartnerschaften Frankreich nbsp Nogent sur Marne in der Region Ile de France Frankreich Schweiz nbsp Winterthur im Kanton Zurich Schweiz Serbien nbsp Prokuplje Serbien Japan nbsp Kagamino Japan Frankreich nbsp Pontarlier in der Region Bourgogne Franche Comte Frankreich Italien nbsp Collesano auf Sizilien Italien Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Pestalozzi Denkmal in YverdonNicolas Doxat 1682 1738 General und Festungsbauer Frederick Haldimand 1718 1791 Militaroffizier und Gouverneur von Quebec Johann Heinrich Pestalozzi 1746 1827 Padagoge wirkte 1804 bis 1825 in Yverdon Francois Rodolphe de Weiss 1751 1818 Politiker Schriftsteller und Offizier Louis Vulliemin 1797 1879 Theologe und Historiker Jules Correvon 1802 1865 Jurist und Politiker Ernest Correvon 1842 1923 Jurist Politiker und Alpinist Henry Correvon 1854 1939 Gartenarchitekt und Schriftsteller Louis Potterat 1869 1928 Bauingenieur Claude Verdan 1909 2006 Chirurg Francoise Perret 1919 1986 Journalistin und Politikerin Benno Besson 1922 2006 Schauspieler Regisseur und Theaterleiter Suzanne Deriex 1926 Schriftstellerin Rodolphe Kasser 1927 2013 Koptologe Rosette Poletti 1938 Pflegeexpertin Bildungswissenschaftlerin und Schriftstellerin Claire Krahenbuhl 1942 Schriftstellerin und Kunstlerin Richard Aeschlimann 1944 Kunstler Ivor Malherbe 1962 Jazzmusiker und Moderator Valerie Boagno 1965 2019 Medienmanagerin Steve Zacchia 1982 Autorennfahrer Whitney Toyloy 1990 Miss Schweiz 2008 Mika Domingues 1991 portugiesischer Fussballspieler Sandrine Mauron 1996 Fussballspielerin Esteban Petignat 2000 FussballspielerLiteratur BearbeitenFranz Oswald et al Helveti Cite Das Projekt Netzstadt Drei Seen Land Fallstudie zur urbanen Gestaltung des Territoriums vdf Zurich 2004 ISBN 978 3 7281 2961 1 Stadtplanung gemeinsames Projekt der Stadte Biel Murten Neuchatel und Yverdon les Bains zur Nachbereitung der Expo 02 Paul Bissegger L eglise Saint Pierre a Yverdon Schweizerische Kunstfuhrer GSK Bd 540 Bern 1993 ISBN 3 85782 540 5 Weblinks BearbeitenWeitere Inhalte in denSchwesterprojekten der Wikipedia nbsp Commons Medieninhalte Kategorie nbsp Wikisource Quellen und VolltexteOffizielle Website der Stadt Yverdon les Bains franzosisch Offizielle Website des Yverdon les Bains Tourismusburo Denis Weidmann Patrick Auderset Yverdon les Bains In Historisches Lexikon der Schweiz Luftaufnahmen der Stadt und ihrer UmgebungEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Demandeurs d emploi chomeurs et taux de chomage par commune XLS 115 kB Statistique Vaud Departement des finances et des relations exterieures Statistik Waadt Departement fur Finanzen und auswartige Angelegenheiten abgerufen am 14 Juni 2015 franzosisch Conseils communaux a la proportionnelle Yverdon les Bains Kanton Waadt 8 Marz 2021 abgerufen am 9 Marz 2021 franzosisch Bundesamt fur Statistik NR Ergebnisse Parteien Gemeinden INT1 In Eidgenossische Wahlen 2019 opendata swiss 8 August 2019 abgerufen am 20 August 2020 Francois Marin Theatre Benno Besson Yverdon les Bains VD In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Dictionnaire du theatre en Suisse Band 3 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 1901 franzosisch Politische Gemeinden im District du Jura Nord vaudois L Abbaye L Abergement Agiez Arnex sur Orbe Ballaigues Baulmes Bavois Belmont sur Yverdon Bioley Magnoux Bofflens Bonvillars Bretonnieres Bullet Chamblon Champagne Champvent Chavannes le Chene Chavornay Chene Paquier Le Chenit Cheseaux Noreaz Les Clees Concise Corcelles pres Concise Cronay Croy Cuarny Demoret Donneloye Ependes Fiez Fontaines sur Grandson Giez Grandevent Grandson Juriens Le Lieu Lignerolle Mathod Mauborget Molondin Montagny pres Yverdon Montcherand Mutrux Novalles Onnens Orbe Orges Orzens Pomy La Praz Premier Provence Rances Romainmotier Envy Rovray Sainte Croix Sergey Suchy Suscevaz Tevenon Treycovagnes Ursins Valeyres sous Montagny Valeyres sous Rances Valeyres sous Ursins Vallorbe Vaulion Villars Epeney Vugelles La Mothe Vuiteboeuf Yverdon les Bains YvonandEhemalige Gemeinden Arrissoules Chaneaz Corcelles sur Chavornay Envy Essert Pittet Essert sous Champvent Fontanezier Gossens Gressy Mezery pres Donneloye Prahins Romainmotier Romairon Vaugondry Villars Burquin Villars sous ChampventKanton Waadt Bezirke des Kantons Waadt Gemeinden des Kantons WaadtTerritorien der Stadt und Republik Bern bis 1798 Vier Kirchspiele Bolligen Vechigen Stettlen MuriLandgerichte Seftigen Sternenberg Konolfingen ZollikofenAmter Thun Zofingen Aarau Lenzburg Brugg Burgdorf Buren Unterseen Wiedlisbach Obersimmental Niedersimmental Frutigen Oberhofen Aigle Hasli Trachselwald Bipp Aarwangen Wangen Landshut Lenzburg Amt Schenkenberg Aarberg Nidau Erlach Laupen Oltigen Signau Biberstein Aarburg Saanen Brandis Interlaken Konigsfelden Thorberg Fraubrunnen Zofingen Stift Frienisberg St Johannsen Gottstatt Buchsee Sumiswald Roche Saline Koniz Kasteln HettiswilAmter im Waadtland Avenches Moudon Yverdon Lausanne Morges Nyon Vevey Romainmotier Oron Payerne Bonmont Aubonne Villeneuve Spital Gemeine Herrschaften mit Freiburg Schwarzenburg Murten Grandson EchallensGemeineidgenossische Herrschaften Baden Thurgau Freie Amter Rheintal Sargans Locarno Lugano Mendrisio Valle MaggiaAmter und Dienste in der Stadt Bern Bauamt Salzdirektion Mushafen Stift Kornamt Grosses Spital Inselspital Normdaten Geografikum GND 4067237 2 lobid OGND AKS LCCN n80038212 VIAF 141103825 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yverdon les Bains amp oldid 234718290