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Das Hochstift Minden auch als Stift Minden Furstbistum Minden oder ungenau einfach als Bistum Minden bezeichnet war ein geistliches Territorium des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Das Hochstift Minden gehorte zum Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis Territorium im Heiligen Romischen ReichHochstift MindenWappenKarteHochstift Minden um 1500Entstanden aus 1180 herausgebildet aus Herzogtum SachsenHerrschaftsform Wahlfurstentum StandestaatHerrscher Regierung Furstbischof Administrator oder in Vakanz DomkapitelHeutige Region en DE NWReichstag Reichsfurstenrat 1 Virilstimme auf der geistlichen BankReichsmatrikel 6 Reiter 15 Fusssoldaten 60 Gulden 1522 Reichskreis niederrheinisch westfalischHauptstadte Residenzen Minden PetershagenKonfession Religionen romisch katholischSprache n Deutsch NiederdeutschAufgegangen in 1648 Furstentum MindenResidenzschloss PetershagenGrenzstein nach Ravensberg aus dem Jahr 1542 Kurpark Bad Oeynhausen Das Hochstift bildete sich im 12 Jahrhundert als weltliches Herrschaftsgebiet der Mindener Furstbischofe heraus deren Diozese aber deutlich grosser war 1648 wurde das Hochstift sakularisiert und fiel unter der Bezeichnung Furstentum Minden an Brandenburg Preussen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Reformation und Aufhebung 3 Wappen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Bischofshof befand sich neben dem Mindener Dom im heute nordrhein westfalischen Minden an der Weser Sitz der Verwaltung war das weserabwarts gelegene Schloss Petershagen Das Gebiet des Hochstifts Minden umfasste wie auch das Nachfolgeterritorium Furstentum Minden die langste Zeit seines Bestehens die Gebiete des heutigen Kreises Minden Lubbecke sowie einen kleinen Teil des heutigen Kreises Herford Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Das Bistum Minden wurde 799 von Karl dem Grossen nach Beendigung der Sachsenkriege gegrundet und unterstand der Kirchenprovinz Koln Der Aufstieg und die Blutezeit des Bistums fielen in die Zeit der sachsischen und salischen Kaiser 919 1125 1 Mittelalter Bearbeiten Aus dem Gebiet das dem bischoflichen Stuhl durch konigliche Schenkung und Belehnung zuwuchs entstand im Hochmittelalter das Hochstift als Reichsfurstentum dessen Umfang bedeutend kleiner war als die kirchliche Diozese Nach dem Sturz Heinrichs des Lowen 1180 erhielt der Mindener Bischofsstuhl die Herzogsgewalt uber sein Territorium Der Bischof regierte das Hochstift mit Beteiligung der Stande dem Mindener Domkapitel die Ministerialitat die Edelfreien und die Stadt Minden Zwischen ca 1250 und 1350 erfolgte der Aufbau von Amtern die von bischoflichen Amtleuten Drosten auf den Burgen Rahden Reineberg Schalksburg Petershagen und Schlusselburg verwaltet wurden Die Amter wurden zeitlich begrenzt Ministerialen des Hochstiftes ubertragen oder haufiger an finanziell potente Landesministeriale verpfandet 2 1259 bis 1277 war auch Hameln im Besitz des Hochstifts Bis 1397 lagen die Vogteirechte bei den Edlen vom Berge danach kam es zur Reduzierung des Territoriums infolge von territorialen Machtkampfen auf etwa den heutigen Kreis Minden Lubbecke Die Hauptstadt Minden wurde schon im 13 Jahrhundert selbststandig Auf seiner Reise nach Westfalen musste sich der papstliche Legat Nikolaus von Kues mit den Missstanden im Bistum Minden auseinandersetzen 3 Reformation und Aufhebung Bearbeiten Im 16 Jahrhundert setzte unter Bischof Franz von Braunschweig Wolfenbuttel im Hochstift die Reformation ein besonders nachdem 1530 die Stadt Minden durch Nikolaus Krage eine evangelische Kirchenordnung erhielt 1535 schlossen Bischof Franz von Waldeck das Mindener Domkapitel und die Stadt Minden einen Vertrag der den ungehinderten katholischen Kultus im Mindener Dom garantierte 4 Seit Franz von Waldeck Bischof von 1530 bis 1553 standen an der Spitze des Bistums und des Furstbistums immer wieder Manner die die lutherische Lehre duldeten oder sogar offen forderten so dass sie sich rasch durchsetzen konnte Das empfindliche konfessionelle Gleichgewicht wurde 1555 durch den Augsburger Religionsfrieden geregelt der den Landesherren das Recht gab die Konfession ihrer Untertanen zu bestimmen Erganzend dazu sicherte aber die Declaratio Ferdinandea den evangelischen Untertanen in den katholischen geistlichen Territorien die Ausubung ihrer Konfession 5 Ausserdem legte der der Augsburger Religionsfriede eine Bestandsgarantie fur katholische Klostern und Stiften fest die im evangelischen Minden das Kloster St Mauritius und das Stift St Johannis sicherte 6 Durch einen Erlass des Bischofs Heinrich Julius von Braunschweig Wolfenbuttel wurden alle Geistlichen im Furstbistum ausser am Mindener Dom auf die evangelische Konfession verpflichtet 7 Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Minden 1625 von katholischen kaiserlichen Truppen besetzt Der ab 1630 amtierende Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg versuchte als Landesherr die Gegenreformation durchzusetzen wurde aber durch die Kriegsereignisse aus der Stadt Minden vertrieben die 1634 von schwedisch protestantischen Truppen besetzt wurde Mit dem Westfalischen Frieden 1648 fiel das Hochstift als sakularisiertes Furstentum Minden an Brandenburg Preussen als Entschadigung fur den Verlust der Anwartschaft auf Vorpommern das Schweden erhielt Wappen BearbeitenDas Wappen des Hochstiftes und des Bistums zeigte die gekreuzten und ihre Barte abwendenden Schlussel des Heiligen Petrus auf rotem Grund Petrus war Patron des Bistums und des Mindener Domes Das Wappen blieb nach 1648 Wappen des Furstentums Minden und gelangte so in das grosse preussische Wappen Bis heute ist es im Wappen vieler Kommunen der Region vertreten z B im Wappen der Stadt Minden Auch die mittlerweile aufgelosten Kreise Minden und Lubbecke fuhrten die Schlussel im Wappen Das Wappen des Nachfolgekreises Minden Lubbecke greift dieses alte Symbol wieder auf Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von MindenWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Minden Quellen und Volltexte Furst Bistum Minden Geschichte des Furstentums Minden und historische Karte 1789Literatur BearbeitenHans Nordsiek Vom Furstbistum zum Furstentum Minden Verfassungsrechtliche politische und konfessionelle Veranderungen von 1550 bis 1650 In Westfalische Zeitschrift 140 1990 S 251 274 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Nordsiek Vom Furstbistum Minden zum Kreis Minden Lubbecke Minden 1977 S 5ff Heinrich Schoppmeyer Die Ausformung der Landstande im Furstbistum Minden Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins Jahrgang 65 1993 S 7 47 Hans Nordsiek Vom Furstbistum zum Furstentum Minden In Westfalische Zeitschrift 140 1990 S 251 274 hier S 252 Hans Nordsiek Vom Furstbistum zum Furstentum Minden In Westfalische Zeitschrift 140 1990 S 251 274 hier S 253 Hans Nordsiek Vom Furstbistum zum Furstentum Minden In Westfalische Zeitschrift 140 1990 S 251 274 hier S 257 Hans Nordsiek Vom Furstbistum zum Furstentum Minden In Westfalische Zeitschrift 140 1990 S 251 274 hier S 258 Hans Nordsiek Vom Furstbistum zum Furstentum Minden In Westfalische Zeitschrift 140 1990 S 251 274 hier S 259 Territorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund 52 315615 8 853607 40 Koordinaten 52 19 N 8 51 O Normdaten Geografikum GND 4280328 7 lobid OGND AKS VIAF 242214268 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochstift Minden amp oldid 238593966