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Der Dom St Blasius steht in St Blasien im Landkreis Waldshut im Sudschwarzwald Die ehemalige Abteikirche des Klosters St Blasien hat eine Gesamthohe von 62 Metern und wurde 1783 eingeweiht Sie war damals die drittgrosste Kuppelkirche Europas 1 Mit einer Spannweite von 36 Metern gehort ihre Kuppel gegenwartig noch zu den grossten in Europa Der Architekt Pierre Michel d Ixnard errichtete den im Zopfstil gehaltenen Bau nach dem Vorbild des Pantheons in Rom Die Kirche wird von der romisch katholischen Pfarrgemeinde St Blasius genutzt und ist Veranstaltungsort einer jahrlich im Sommer stattfindenden internationalen Domkonzertreihe Dom St Blasien NordfassadeDom St BlasienDom St Blasien 1870 vor dem BrandDas Gebaude nach dem Brand 1874Die volkstumliche Bezeichnung als Schwarzwalder Dom weist nicht auf einen Bischofssitz hin als ehemalige Klosterkirche musste die Kirche wie ihre Vorgangerkirche eigentlich Munster heissen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Vorgangerbauten 1 2 Zerstorung und Neubau 1 2 1 Habsburgergruft 1 2 2 Weitere Elemente 1 3 Brande Demontagen und Rekonstruktionen 2 Gestaltung 2 1 Domplatz 2 2 Architektur 2 2 1 Pantheon im Schwarzwald 2 3 Ausstattung 2 4 Orgeln 2 5 Glocken 3 Zur Bezeichnung Dom 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Vorgangerbauten Bearbeiten nbsp Klosteranlage um 1562Der erste Sakralbau des Klosters am heutigen Standort war das unter Abt Otto I 1086 1108 errichtete romanische Neue Munster Es war ein bedeutender Vertreter der Hirsauer Bauschule Das Alte Munster war 1036 geweiht worden und befand sich im Gegensatz zum neuen links des Steinbachs einem kleinen Nebenfluss der Alb Eine weitere Veranderung der kreuzformig errichteten Kirche war das Baumaterial Sie war nicht mehr aus Holz erbaut worden sondern aus Stein Die Weihe fand entweder im Jahr 1088 oder 1104 durch den Konstanzer Bischof Gebhard III von Zahringen und Hezilo den Bischof von Havelberg statt Nach schweren Zerstorungen durch einen Brand im Jahr 1322 sowie 1526 durch aufstandische Hauensteiner wahrend des Bauernkriegs wurden umfangreiche Reparaturen notig Sie wurden 1538 mit der Weihe durch Weihbischof Melchior von Konstanz abgeschlossen Das Neue Munster erhielt unter Abt Caspar II Thoma 1581 bis 1583 eine neue Orgel von dem Orgelbauer Eusebius Ammerbach Als Kunstler beschaftigte Caspar den Rottweiler Maler David Rotlin und dessen Gesellen Wolff Abent aus Passau Den Hochaltar des Neuen Munsters gestaltete der niederlandische Bildhauer Hans Morinck Abt Caspar liess neben der Innenausstattung mit Kunstwerken wie Gobelins Kirchengeraten und Bildern auch neue Brunnen anfertigen Eine grosse Glocke goss der Glockengiesser Peter Fussli aus Zurich vor Ort sie wog 76 Zentner und kostete 3000 Gulden Im Dreissigjahrigen Krieg wurde St Blasien von der Pest und den Schweden heimgesucht und die Monche flohen in die Schweiz Von 1727 bis 1742 errichtete Johann Michael Beer von Bleichten unter Abt Franz II Schachtelin eine grosse barocke Klosteranlage mit zwei Innenhofen 1736 wurde das Alte Munster abgebrochen das seit 1620 als Pfarrkirche genutzt worden war Bis in die 1760er Jahre entstanden die zum Teil erhaltenen Wirtschafts und Verwaltungsgebaude Kanzlei Bleiche Muhle Infirmerie durch die Architekten Johann Caspar und Franz Anton Bagnato von denen das letzte das machtige Torhaus das Datum 1767 tragt 2 Zerstorung und Neubau Bearbeiten nbsp Klosteranlage im Jahr 1783 nbsp Luftaufnahme der ehemaligen Klosteranlage 2008 nbsp Fertigstellungsjahr der Renovierung im Marmorfussboden samt Kapsel mit DokumentenEin Jahr spater 1768 brach ein Feuer aus das das Kloster stark beschadigte und die mittelalterliche Munsterkirche zerstorte Unter dem seit 1764 amtierenden Furstabt Martin Gerbert wurde ein Neubau erstellt Wahrend die Klosterbauten weitgehend auf dem alten Grundriss wiederhergestellt wurden und einige Teile des Altbaus gerettet werden konnten nahm Gerbert fur den Kirchenbau ein spektakulares Projekt in Angriff Er verpflichtete den franzosischen Architekten Pierre Michel d Ixnard einen Vertreter des neuen Zopfstils und brach mit dem bis vor dem Brand dominierenden suddeutschen italienisch gepragten Barock der Bagnato Schule Habsburgergruft Bearbeiten Furstabt Martin Gerbert verband mit dem Neubau der Kirche das Bemuhen die Gebeine der in der Schweiz begrabenen ersten Habsburger nach St Blasien umzubetten St Blasien gehorte zu Vorderosterreich und angesichts einer zunehmend kirchenfeindlich gesinnten osterreichisch habsburgischen Politik war es Gerberts Strategie St Blasien als eine Hausgrablege der Dynastie zu profilieren und dadurch politisch abzusichern 1770 liess er in einer feierlichen Zeremonie die Gebeine mehrerer fruherer Habsburger aus dem Basler Munster sowie aus Konigsfelden nach St Blasien uberfuhren 3 Karl 1276 wenige Tage nach Geburt Sohn von Konig Rudolf I ursprunglich bestattet in Basel Hartmann um 1263 1281 Sohn von Konig Rudolf I ursprunglich bestattet in Basel Gertrud von Hohenberg um 1225 1281 Gemahlin von Konig Rudolf I ursprunglich bestattet in Basel Friedrich 1316 wenige Tage nach Geburt Sohn von Friedrich dem Schonen ursprunglich bestattet in Konigsfelden Elisabeth von Gorz Tirol um 1262 1313 Gemahlin von Konig Albrecht I ursprunglich bestattet in Konigsfelden Leopold I 1290 1326 Sohn von Konig Albrecht I ursprunglich bestattet in Konigsfelden Heinrich 1299 1327 Sohn von Konig Albrecht I ursprunglich bestattet in Konigsfelden Gutta 1302 1329 Tochter von Konig Albrecht I Gemahlin des Ludwig VI von Oettingen ursprunglich bestattet in Konigsfelden Katharina von Savoyen um 1297 1304 1336 Gemahlin von Herzog Leopold I ursprunglich bestattet in Konigsfelden Elisabeth von Virneburg um 1303 1343 Gemahlin von Herzog Heinrich ursprunglich bestattet in Konigsfelden Katharina 1320 1349 Tochter von Herzog Leopold I Gemahlin des Enguerrand VI de Coucy ursprunglich bestattet in Konigsfelden Elisabeth um 1285 1352 Tochter von Konig Albrecht I Gemahlin des Friedrich IV von Lothringen ursprunglich bestattet in Konigsfelden Agnes um 1281 1364 Tochter von Konig Albrecht I Gemahlin des Konigs Andreas III von Ungarn ursprunglich bestattet in Konigsfelden Leopold III 1351 1386 Sohn von Herzog Albrecht II ursprunglich bestattet in KonigsfeldenDer geplante Bau einer grossen Grufthalle unter der Rotunde wurde jedoch nie ausgefuhrt Furstabt Gerbert gab sich mit der Beisetzung der Ahnen der Habsburger unter dem Winterchor zufrieden 4 Weitere Elemente Bearbeiten Neben den Gebeinen der Habsburger als Politreliquien 5 war auch der reiche Reliquienschatz des Klosters zur Prasentation bestimmt Martin Gerbert d Ixnard und der ausfuhrende Baudirektor Franz Joseph Salzmann konzipierten einen Zentralbau nach dem Vorbild des Pantheons in Rom was eine Abkehr vom traditionellen Kirchenbautypus der Langhauskirche bedeutete Fur die Monche sah man einen an die Rotunde anschliessenden langlichen Chorbau vor Baubeginn war 1772 Offenbar um Meinungsverschiedenheiten mit dem Abt zu uberwinden reiste D Ixnard im Dezember 1773 nach Wien und zeigte Kaiserin Maria Theresia eigenmachtig die Bauplane Angesichts dieser Frechheit des Architekten wurde sein Vertrag nicht verlangert Von 1775 bis 1777 war der franzosische Architekt Nicolas de Pigage als Berater tatig In den Folgejahren wurde der aufwandige Kuppelbau fertiggestellt dessen Holzkonstruktion der St Blasier Zimmermeister Joseph Muller errichtete 1778 wurde das Kuppeldach mit Kupferblech eingedeckt und der Hauptstein uber dem Hauptportal gesetzt nach einem weiteren Jahr die Kuppel ausgemalt und die beiden Chorgitter vom Karlsruher Kunstschmied Carl Hugenest gefertigt Der Freiburger Kunstler Johann Christian Wentzinger schuf das Deckengemalde Gleichzeitig beendete Johann Kaspar Gigl die Rotundenstuckatur und wurde beauftragt die neun Stuckmarmor Altare auszufuhren Zwar sollte dies nach dem Entwurf Wentzingers geschehen jedoch wurde Gigl erlaubt sie nach eigenem Ermessen zu verandern 6 1781 wurden der Hochaltar und die beiden Kanzelaltare gebaut und das Gemalde uber dem Chorbogen fertiggestellt Die Schnitzarbeiten an der Orgel hatte Joseph Horr aus Blasiwald ubernommen Die Glasfenster fur die Rotunde fertigten die Monche des Klosters und der junge Johann Nepomuk Amann Am 11 November 1781 dem Namenstag von Furstabt Martin Gerbert feierte man die erste Heilige Messe in der neuen Kirche 1782 begannen die Arbeiten an den Nebenaltaren und am 21 September 1783 weihte Furstbischof Maximilian Christoph von Rodt aus Konstanz die Kuppelkirche ein Brande Demontagen und Rekonstruktionen Bearbeiten 1806 erhielt Kurfurst Karl Friedrich als Gegenleistung fur seine Unterstutzung Badens von Napoleon im Krieg gegen Osterreich den sanktblasischen Besitz Die hierfur notwendige Enteignung kirchlicher Territorien war durch den Reichsdeputationshauptschluss staatsrechtlich vorbereitet worden Damit nahm ein rund tausendjahriges Wirken der Monche innerhalb des Klosters sein Ende Die Monche gingen nach Osterreich und bezogen 1809 das Stift St Paul im Lavanttal Dorthin brachten sie auch den grossten Teil des Kirchenschatzes die Bibliothek mit 18 000 Banden und die Kunstsammlung darunter das Adelheid Kreuz 1808 und 1809 liess der Grossherzog die Kirche raumen die Orgel von Johann Andreas Silbermann wurde in die Stephanskirche nach Karlsruhe gebracht Die Glocken und die Einrichtung wurden fur andere Kirchen vorgesehen Die fragile Ausstattung aus Gips Marmor und Alabaster ging beim Ausbau und Transport in grossen Teilen zu Bruch Intakte Teile der Innenausstattung wurden in die durch den vormaligen blasianischen Stiftsbaumeister Sebastian Fritschi erweiterte Stadtkirche von Waldshut Liebfrauen eingebaut Die bauzeitliche Kupfereindeckungen der Kuppel und der Vordacher wurden durch billige Zinkplatten ersetzt Die abgenommene Dacheindeckung wurde in Karlsruhe zu Kreuzern umgemunzt 7 Der beim Ubergang an Baden gerade 23 Jahre alte Kirchenbau schien fur die Kirchengemeinde St Blasien uberdimensioniert und liess hohe Instandhaltungskosten befurchten Der geplante Abriss kam nicht zur Ausfuhrung Nach der Aufhebung des Klosters richteten mehrere Unternehmer in den Gebauden Fabriken ein Johann Georg Bodmer betrieb ab 1809 eine Fabrik zur Herstellung von Baumwollspinn und Webmaschinen Ab 1809 stellte der Mechaniker Heinrich Duggli Waffen her daraus entstand spater die Badische Gewehrfabrik 1811 beteiligte sich der Bankier David Seligmann seit 1814 als Freiherr von Eichthal geadelt richtete in der ehemaligen Klostermuhle eine Spinnerei ein und funktionierte die ehemalige Wachsbleiche des Klosters zur Garnbleiche um Am 7 Februar 1874 brach in der Spinnerei ein Feuer aus und der Ostflugel der Klosteranlage brannte nieder Die Kirchenkuppel sturzte ebenfalls ein und die Innenausstattung wurde durch das Feuer verwustet Zwischen 1878 und 1883 liess der Grossherzog von Baden die Aussenkuppel wieder errichten Dabei wurde das Holzgebalk durch 20 Bogenbinder aus Eisenfachwerk ersetzt die auf dem Mauerwerk lagern und oben zusammenlaufen Aus statischen Grunden wurde die Kuppelform leicht modifiziert die Offnung zwischen Rotunde und Chorraum zugemauert und im Chor das Gotteshaus der Gemeinde eingerichtet Im Jahr 1880 fertigte Hofmaler Wilhelm Durr als Altargemalde ein Triptychon mit St Blasius der Himmelfahrt Christi und St Fridolin 8 1888 wurde die restaurierte Chorkirche geweiht 1910 begann man mit dem Bau der Innenkuppel die drei Jahre spater fertiggestellt war Sie war eine der ersten Eisenbetonkuppeln ausgefuhrt durch das Unternehmen Dyckerhoff amp Widmann vgl Jahrhunderthalle Breslau Die eigentliche Innenkuppel ist an ihr als Zierkuppel aufgehangt Am 1 Juni 1913 weihte Erzbischof Thomas Norber die wiedererrichtete Kirche Im Zweiten Weltkrieg wurden 1942 vier der funf Glocken beschlagnahmt und aus den Turmen entfernt Am 2 August 1951 wurden bei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg funf neue Glocken gegossen die Weihe fand am 16 September desselben Jahres statt Vier weitere Glocken wurden am 9 Juli 1961 geweiht 9 Von 1969 bis 1971 dauerte die Renovierung des Chorraums der Altare und des Chorgitters durch den Kolner Bildhauer Elmar Hillebrand Am 27 Mai 1977 brach erneut ein Grossbrand in der Klosteranlage aus der weite Teile des West und Sudflugels zerstorte Durch den Feuerwehreinsatz konnte die Kirche gerettet werden Das Land Baden Wurttemberg ist bedingt durch geschichtliche Ereignisse wie die Sakularisation 1803 verpflichtet den Dom St Blasien baulich zu unterhalten Deshalb begann 1981 das damalige Staatliche Hochbau und Universitatsbauamt Konstanz mit Wenzel Ritter von Mann und Architekt Gunther Mall und die Aussenstelle Waldshut unter der Leitung des Architekten Joachim Otte die Planung Finanzierung und Ausfuhrung der Renovierungsarbeiten an der Kirche Die bestehende Warmluftheizung der Rotunde wurde durch eine Fussbodenheizung Warmluft ersetzt Konstante Vorlauftemperatur sollte ein ausgeglichenes Raumklima schaffen und eine vorzeitige Neuverschmutzung verhindern Die veranschlagten Gesamtkosten von 9 8 Millionen DM der Innenrenovation wurden eingehalten und alle Arbeiten termingerecht zum 200 jahrigen Jubilaum 1983 fertiggestellt Ziel der Planung war eine zeitgemasse Architektur unter Ruckbesinnung auf die ursprungliche Gestaltung also die Symbiose moderner Elemente mit den Vorstellungen von Pierre Michel d Ixnard wie sie an dem in Grundzugen den Entwurf von d Ixnard weiterfuhrenden Marmorboden zu sehen ist Diese Symbiose fuhrte vom Mittelpunkt des Marmorbodens ausgehend uber die in einem aufwandigen Verfahren marmorierten Pilaster und Saulen zu der weiss gefassten Kuppel So wurden gestalterisch Boden Saulen und Kuppel miteinander verbunden Die neue kalte weisse Pracht der Rotunde wurde von der katholischen Pfarrgemeinde kritisch gesehen Auch das als einzelne Stuhle angedeutete weisse Gestuhl fand deutliche Kritik Gleiches gilt fur die eigens entworfenen Lampen Von der Gemeinde gerufene Fachleute wollten zudem bunte Fenster eingebaut wissen Das unkonventionelle Vorgehen der Planer gelang dank der Unterstutzung des Denkmalpflegers der Aussenstelle Freiburg Hans Jakob Worner Das Ergebnis der Innenrenovierung erfuhr nach Abschluss der Arbeiten einhellige Zustimmung Aus Kritikern wurden Befurworter 1985 wurde eine umfassende Aussenrenovierung des Domes einschliesslich einer Neuverfugung der Natursteine durchgefuhrt Die runden Kuppelfenster wurden zwecks besserer Beluftung der Kuppel zweiteilig ausgefuhrt Die Gussvasen und alle Kupfereindeckungen mussten uberpruft und saniert werden Darunter auch viele noch vorhandene Schusslocher aus dem Zweiten Weltkrieg Portalkreuz Turmsonnen und Kuppelkugel erhielten aus Kostengrunden eine Blattvergoldung mit Spezialbeschichtung Bewusst wurde von der staatlichen Hochbauverwaltung auf die Rekonstruktion einer Balustrade uber dem Portal verzichtet 1988 wurde wieder in ortlicher Kritik stehend der gesamte Vorplatz neu gestaltet Ziel der Planung durch das Staatliche Hochbau und Universitatsbauamt Konstanz war dem Dom einen gebuhrenden freien Raum zu schaffen Dazu musste die unmittelbar am Dom vorbeifuhrende Ortsstrasse verlegt werden Seitlich wurde durch das Entfernen von Hecken Strauchern und Baumen Abstand geschaffen Der Blasiusbrunnen als Namensgeber des Domes sollte die Verbindung des ausseren zum inneren Bereich des Domes schaffen Dies wird in den Abendstunden durch die eigens entworfenen Laternen unterstrichen Den Brunnen entwarf der Freiburger Kunstler Walter Schelenz Ebenfalls im Auftrag des Staatlichen Hochbauamtes schufen bis Marz 1993 die Kolner Bildhauer Elmar Hillebrand und Theo Heiermann 14 Kreuzwegstationen 1995 bis 1997 wurde fur rund eine Million DM die Schwarz Orgel generalsaniert Auch diese Arbeiten wurden wie alle Baumassnahmen zwischen 1973 und 2003 vom Staatlichen Hochbau und Universitatsbauamt Konstanz und dessen Aussenstelle Waldshut unter der Leitung des Architekten Joachim Otte initiiert finanziert und ausgefuhrt In diesen Zeitraum fiel auch die Neugestaltung der Seitenkapellen der behindertengerechte Zugang die Unterfangung 1978 von Fundamenten mittels Zementverpressung zwei neu rekonstruierte Seitenaltare Chorseitengang und Ambo Elmar Hillebrand 1994 Der Dom mit seinem heutigen Erscheinungsbild ist das Ergebnis 30 jahriger standiger Betreuung und denkmalpflegerischer Arbeit durch die staatliche Hochbauverwaltung Neben kirchlicher Nutzung als Pfarrkirche dient er nun als festlicher Raum fur vielfaltige kulturelle Anlasse Gestaltung Bearbeiten nbsp Blasiusbrunnen auf dem DomplatzDomplatz Bearbeiten Auf der Mitte des Domplatzes steht vor der Kuppelkirche der Blasiusbrunnen Die Bischofsfigur tragt die Jahreszahl 1714 und stammt vom Villinger Bildhauer Anton Josef Schupp 1664 1729 10 Die Skulptur des Heiligen Blasius nach dem die Kirche und der Ort benannt sind wird fur gewohnlich mit einer oder mehreren Kerzen als ikonografischem Heiligenattribut dargestellt 11 Die Brunnenskulptur verzichtet hierauf und beschrankt sich auf die klassischen Bischofsattribute Krummstab Mitra Brustkreuz und Buch Evangelien Dom und Domplatz werden abends durch verschiedene Lichtinstallationen beleuchtet Uber dem Domplatz befindet sich eine Webcam 12 nbsp Das HauptportalArchitektur Bearbeiten Der im Zopfstil erbaute Dom bildet die stadtebauliche Dominante des Ortes St Blasien Nahert man sich von den benachbarten Ortschaften Bernau oder Todtmoos dem Ort fallt die insgesamt 62 Meter hohe Kuppelkirche auf Auf dem Kuppelscheitel ist eine goldfarbene Kugel mit einem vergoldeten Kreuz angebracht Das Bauwerk besteht aus drei Hauptteilen Vorhalle mit Turmen rotundenformiges Laienhaus und langgestreckter Chor Die Flugel des nordlichen Klostertraktes fassen die Rotunde ein Die quadratischen Glockenturme von jeweils zwolf Meter Breite und 30 Meter Hohe bilden gemeinsam mit der Vorhalle die Frontseite der Kirche Jeder Glockenturm tragt ein Zifferblatt In den Turmen befinden sich insgesamt neun Glocken Abgeschlossen werden die beiden Turme durch kleine Kuppeln deren Ansatz von Balustraden verdeckt wird Eine breite Freitreppe fuhrt zur Vorhalle Vier freistehende dorische Saulen von je 15 Meter Hohe tragen das Steingebalk Auf dem Dach befindet sich ein grosses Kruzifix das um 1928 von einem unbekannten Kunstler geschaffen wurde Die Turflugel des Hauptportals tragen Holzreliefs mit zwei Brustbildern von Maria und Josef Uber dem Hauptportal von 1778 ist ein Ovalmedaillon des Erloserbildes Salvator mundi vom Schriftzug Hic factus est in caput anguli psalm 117 Dieser ist zum Eckstein geworden umgeben Die Bildwerke schuf um 1778 der Bildhauer Joseph Horr nbsp Innenraum im Dom von St Blasien nbsp Modell der ursprunglichen Kuppelkonstruktion nbsp Der langgestreckte Chor nbsp Die 1983 erneuerte InnenfassungDie grosse Innenkuppel ruht auf 20 kreisformig angeordneten korinthischen Saulen und wolbt sich bis zu einer Hohe von 36 Metern An der zweigeschossigen Aussenwand des Umgangs befinden sich Pilaster Uber den Saulen ist eine Galerie mit 17 Fenstern begehbar Die Innenkuppel ist mit stark strukturierten Stuckteilen ausgestattet In der Querachse der Rotunde befinden sich links und rechts kleine Balkone der linke als Konventchorle bezeichnet war fruher vom Kloster aus zuganglich Auf der gegenuberliegenden Seite hatte das Abtschorle einen Zugang von der Wohnung des Abtes Der langgestreckte Chor bildet einen Gegensatz zur Laienrotunde An den Langsseiten stehen ionische Saulen auf einer Sockelwand und tragen ein Tonnengewolbe mit halbrundem Querschnitt Die Wand der Seitengange hinter den Saulen ist durch Pilaster gegliedert Den Abschluss des Chorraums bildet ein eingezogenes Joch in dem die Orgel steht Der Hochaltar stand ursprunglich zwischen Monchs und Laienbereich am Ubergang von der Rotunde zum Chor Pantheon im Schwarzwald Bearbeiten Die ungewohnliche Anlage der Kirche als Zentralbau geht auf Martin Gerbert zuruck und zeigt dass er mit den architektonischen Vorstellungen der Aufklarung und des Klassizismus vertraut war Der Zentralbau war das Ideal der Renaissancearchitekten gewesen hatte sich aber letztlich nicht gegen den traditionellen kirchlichen Longitudinalbau durchsetzen konnen Gerbert und d Ixnard setzten sich daruber hinweg Hinzu kommt die klare Proportionierung des Innenraums Die geometrische Idealitat des Kuppelraums besteht in der Ausbildung der Kuppelschale als reiner Halbkugel die zeichnerisch zur Vollkugel erganzt mit ihrem Fusspunkt den Boden beruhrt so dass der Kuppeldurchmesser von 36 m exakt der Raumhohe entspricht und der Saulenkranz einen Zylinder von halber Raumhohe bildet Dies unterscheidet den Raum von den meist hoher aufstrebenden Kuppeln des Barocks die zudem in ihrer Aussensilhouette meist uberhoht sind Petersdom Rom Invalidendom Paris Vorbild der Gestaltung war das antike Pantheon in Rom wobei Martin Gerbert in seinem Bemuhen um Reliquien der Heiligen wohl die christliche Umwidmung des Pantheons zur Kirche Sancta Maria ad martyres im Sinn hatte 13 Die Habsburgergruft war ursprunglich als grosse Krypta unter der gesamten Flache der Rotunde mit einer Offnung nach oben geplant was dem Bau eine weitere Sinnebene gegeben hatte Tatsachlich ist sie aber als bescheidene Gruftkammer unter der Orgel realisiert worden heute leer die Gebeine seit 1809 in St Paul im Lavanttal Die Originalkonstruktion der Kuppel bestand aus einem 36 Metern uberspannenden Eichendachstuhl der das aussere Kuppeldach trug und an dem zugleich die innere Zierkuppel aufgehangt war bei der es sich also nicht um eine Steinkuppel handelte sondern um eine stuckierte Schale Durch den Fabrikbrand am 7 Februar 1874 fing auch die Holzkonstruktion der Kuppel Feuer das sie zum Einsturz brachte 1884 bis 1885 entstand die Aussenkuppel aus 20 Bogenbindern aus Eisenfachwerk neu die heute noch bestehen Die Innenkuppel wurde von 1910 bis 1913 von Dyckerhoff amp Widmann wieder errichtet An der technisch innovativen Spannbetondecke wurde die innere Zierkuppel aufgehangt Mit einer Spannweite von 36 Metern gehort die Kuppel des Doms von St Blasien im Vergleich zu anderen Kuppelkirchen in Europa zu den grossten 14 Der Scheitelpunkt der ausseren Kuppel ist 50 Meter hoch inklusive des Knaufs und des Kreuzes erreicht die Kirche eine Gesamthohe von 62 Metern und ist damit der hochste Kirchenbau im Landkreis Waldshut Weitere Masse sind Aussenwand zu Aussenwand 43 Meter Hohe der Saulen 18 Meter Lange des Chorraums vom Chorgitter bis zum Raumende 36 Meter Der Innenraum des Doms wird heute von der Farbe Weiss dominiert Innensaulen Innenkuppel Fussboden und die weiss lackierte Bestuhlung des Doms tragen zum hellen Gesamtbild bei Im Originalzustand des 18 Jahrhunderts dampften farbige Akzente der Altare und holzernen Ausstattung den kalten Weisston etwas Der Berliner Schriftsteller Friedrich Nicolai der als Vertreter der Aufklarung gilt sagte uber den St Blasier Dom Hier ist reiche Architektur ohne Verkropfung ohne Schnirkel ohne alle Vergoldung und andere uberhaufte oder komplizierte Ziraten Christoph Friedrich Nicolai 1781 Ausstattung Bearbeiten nbsp Kuppel mit DeckengemaldeIn der Mitte der Innenkuppel findet sich ein grosses Deckengemalde des deutschen Malers Walter Georgi das 1912 geschaffen wurde Es stellt die Aufnahme Marias in den Himmel dar Das Bild ersetzt ein 1874 durch einen Brand zerstortes Gemalde von Johann Wentzinger das die Glorifizierung des heiligen Benedikt darstellte Uber der Galerie zur Seite des Altars befindet sich eine farbige Darstellung aus der Grundungslegende 15 des Klosters Das Gemalde zeigt Ritter Reginbert von Sellenburen wie er dem weltlichen Leben entsagt und die Schenkungsurkunde ubergibt Vom Chorgitter das zwischen 1777 und 1779 vom baden durlachischen Hofschlosser Carl Hugenest 16 gefertigt wurde sind Reste an der Portalinnenseite aufgestellt Die beiden Heiligen Petrus und Paulus werden durch zwei in Metall getriebene Medaillons dargestellt Im linken Glockenturm ist die Peter und Paul Kapelle als Sakramentskapelle eingerichtet Mittelpunkt bildet das Gemalde der beiden Heiligen eines unbekannten Kunstlers Auf der Ruckseite der Kapelle befinden sich weitere Heiligendarstellungen vom Heiligen Antonius sowie von Blasius und Josef Diese Bilder schuf Hans Schrodter Im westlichen Glockenturm befindet sich die Marien und Taufkapelle In deren Mitte steht ein bayerischer Barockaltar davor ein Taufstein aus grauem Marmor Der Altar stellt eine Madonna im Strahlennimbus unter einem Baldachin dar 1961 im Kunsthandel erworben Der Taufstein wurde um 1912 in Karlsruhe geschaffen Die Figurengruppe des heiligen Blasius mit einer Frau und ihrem Kind stellt Blasius von Sebaste dar der 316 den Martyrertod erlitt und Schutzheiliger und Namensgeber des Doms ist Er wird gezeigt wie er ein Kind vor dem Erstickungstod rettet Die Darstellung stammt vermutlich von 1740 aus einem Wiener Ursulinenkloster und wurde 1968 im Kunsthandel erworben nbsp Seitenaltar mit Bildnis des Hl BenediktIm Umgang der Rotunde befinden sich sechs Seitenaltare Im Rahmen der Innenrenovation Rotunde 1981 1983 wurden zwei Altare durch den Stuttgarter Stuckateurmeister Siller neu angefertigt Zwei Altarbilder Nikolaus von Myra und ein namentlich nicht genannter Martyrer stammen von Johann Christian Wentzinger aus der Bauzeit des Domes Die ubrigen Elisabeth von Thuringen Benedikt von Nursia Ignatius von Loyola und Teresa von Avila die stilistisch den beiden ersten angepasst sind stammen vom Innsbrucker Maler Wolfram Koberl aus dem Jahr 1987 Mit sechs Seitenaltare in den vorderen Nischen des Umganges wurde die planerischen Vorstellung der Renovation 1981 1983 umgesetzt Der ehemalige Monchschor der zur Klosterzeit durch ein blickdichtes Gitter von der Rotunde dem Gebetsraum des Volkes abgetrennt war wird durch ein transparentes Gitter angedeutet In dieses Chorgitter sind vier Medaillons mit Darstellungen der Heiligen Blasius Benedikt Scholastika und Vincentius sowie ein von Elmar Hillebrand geschaffenes Kruzifix 2004 integriert Den Mittelpunkt der Domkirche bildet der weiss und grau melierte rosettenformig verlegte Marmorfussboden Der anlasslich der Renovierung 1981 1983 neu eingebaute Boden geht ursprunglich auf die nicht umgesetzten Plane von Franz Joseph Salzmann aus dem Jahre 1772 zuruck Im Zentrum des Bodens erinnert die Jahreszahl 1983 an die Renovierung Einem interessierten Beobachter wird auffallen dass die Friese entgegen fruheren Darstellungen nach aussen hin breiter werden Dieser kleine Trick tragt zu der Harmonie des Bodens bei Orgeln Bearbeiten nbsp Blick auf die Schwarz OrgelFurstabt Martin Gerbert wahlte 1771 den beruhmten Strassburger Johann Andreas Silbermann aus um eine der Kirche entsprechende Orgel zu bauen 17 Den Entwurf fur den Orgelprospekt zeichnete Pierre Michel d Ixnard Diese Silbermann Orgel hatte 51 Register Sie wurde 1807 im Zuge der Sakularisierung ausgebaut und 1813 durch Johann Ferdinand Balthasar Stieffell in die Karlsruher Stephanskirche versetzt wo sie 1944 durch Bomben zerstort wurde Auf der Balustrade vor der Orgel befinden sich noch zwei Puttengruppen des Bildhauers Joseph Horr die ehemals zur Silbermann Orgel gehorten Mit der Wiederaufnahme des abgetrennten Chores als Pfarrkirche wurde 1879 eine Orgel der Firma Voit und Sohne erbaut Mit der Offnung der Rotunde wurde diese Orgel zu klein und sie wurde 1913 nach Gailingen in die St Dionysius Kirche veraussert Die heutige Orgel an der Ruckwand des Chores wurde in den Jahren 1911 bis 1913 von den Orgelbauern Wilhelm Schwarz amp Sohn Uberlingen errichtet 18 Das Orgelgehause im Stil der fruheren Silbermann Orgel ist 12 m hoch 7 m breit und 4 m tief und bildet mit ihrem dunklen Naturholz einen farblichen Kontrast zum weissen Innenraum der Kirche Bei der Renovierung der Rotunde in den Jahren 1981 1983 lehnte die staatliche Hochbauverwaltung damals hauptsachlicher Kostentrager eine grossere Instandsetzung der Orgel mit geforderter klanglicher Barockisierung ab Das Instrument wurde 1983 lediglich gereinigt und instand gesetzt Im Laufe der Jahre litten die ursprunglichen Lederbalge jedoch zunehmend an Zersetzung 1997 ergab sich die finanziell gunstige Gelegenheit einer grossen Orgelsanierung Die Barockisierung war nicht mehr aktuell und es galt nun vielmehr die Orgel in ihrer Originalitat einschliesslich der romantischen Intonation zu bewahren Die staatliche Hochbauverwaltung beauftragte den Orgelbauer Johannes Klais Bonn Zudem fand ein neuer Spieltisch eine bessere Zuordnung 19 Die Orgel hat heute 54 Register auf drei Manualen und Pedal 20 21 I Hauptwerk C g30 1 Prinzipal 16 0 2 Bourdon 16 0 3 Prinzipal 0 8 0 4 Bourdon 0 8 0 5 Flute harmonique 0 0 8 0 6 Violoncello 0 8 0 7 Oktave 0 4 0 8 Flute harmonique 0 4 0 9 Oktave 0 2 10 Kornett III VI 0 2 2 3 11 Mixtur V 0 2 12 Cymbel IV 0 2 3 13 Trompete 0 8 14 Clairon 0 4 II Schwellpositiv C g315 Quintathon 16 16 Flotenprinzipal 0 8 17 Rohrflote 0 8 18 Dolce 0 8 19 Salicional 0 8 20 Unda maris 0 8 21 Flote dolce 0 4 22 Quinte 0 2 2 3 23 Progressio harmonique III 0 0 2 2 3 24 Basson 0 8 25 Klarinette 0 8 III Schwellwerk C g326 Lieblich Gedeckt 0 16 27 Diapason 0 8 28 Nachthorn 0 8 29 Traversflote 0 8 30 Gamba 0 8 31 Aeoline 0 8 32 Vox celeste 0 8 33 Oktav 0 4 34 Flute octaviante 0 4 35 Quinte 0 2 2 3 36 Oktavin 0 2 37 Terz 0 1 3 5 38 Plein jeu V 0 2 2 3 39 Basson 16 40 Trompete 0 8 41 Oboe 0 8 42 Clairon 0 4 Pedal C f143 Principalbass 16 44 Kontrabass 16 45 Subbass 16 46 Echobass Nr 26 0 16 47 Quinte 10 2 3 48 Bourdon 0 8 49 Flote 0 8 50 Cello 0 8 51 Terz 0 6 2 5 52 Flote 0 4 53 Bombarde 16 54 Trompete 0 8 55 Clairon 0 4 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Superoktavkoppeln II II bis g4 ausgebaut III III bis g4 ausgebaut III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln II II III III III I III II Spielhilfen Crescendowalze 256facher SetzerGlocken Bearbeiten Fur die Glocken der Kuppelkirche baute der Glockengiesser Benjamin Gruninger aus der Villinger Glockengiesserei Gruninger 1781 vor Ort ein Giesshaus Die grosste Glocke wurde am 18 September 1781 gegossen Uber den Guss dieser Glocke fertigte der Pater Franz Kreutter einen besonderen Bericht an 22 Sie hatte ein Gewicht von 6150 kg Als das Kloster 1806 aufgelost wurde holte man mehrere Glocken von den Turmen und verteilte sie auf andere Kirchen Die grosste Glocke gelangte in die Stiftskirche nach Karlsruhe funf weitere erhielt die Karlsruher Stephanskirche Einige kleinere Glocken blieben in den Turmen der Kuppelkirche Erst 1879 erhielt St Blasien ein neues Gelaut Zwei alte Glocken behielt man vier neue wurden gegossen Im Ersten Weltkrieg am 3 September 1918 wurden zwei Glocken zerschlagen allerdings nicht abtransportiert Aus dem verbliebenen Glockenmetall wurden 1919 beim Unternehmen Gruninger in Villingen zwei neue Glocken hergestellt Im Zweiten Weltkrieg wurden bis auf eine samtliche Glocken zu militarischen Zwecken beschlagnahmt Die verbliebene konnte aufgrund eines Risses jedoch nicht gelautet werden Heute verfugt der Dom uber ein 10 stimmiges Gelaut welches nach dem Zweiten Weltkrieg gegossen wurde Am 13 September 1951 stellte der Heidelberger Glockengiesser Friedrich Wilhelm Schilling funf neue Glocken fertig zehn Jahre spater kamen vier weitere hinzu Eine zehnte Glocke mit dem Ton f erganzt seit 2005 das Gelaut welches dem Pfarrer Wilhelm Schuh 1901 1993 gewidmet ist 23 Die Widmung soll an den Pfarrer und Ehrenburger der Stadt St Blasien erinnern der sich als Seelsorger wie auch als Initiator der neuen Glocken nach dem Zweiten Weltkrieg engagiert hat 24 Die 4 grossen Glocken wurden am Abend des 7 Juli 1961 geliefert und wurden den St Blasiern durch Pfarrer Wilhelm Schuh mit den Worten vorgestellt Dreimal haben die Glocken hier schon von den Turmen mussen Das erste mal nach der Sakularisierung das zweite mal im Ersten Weltkrieg das dritte mal im Zweiten Weltkrieg jedesmal ehrfurchtsloser und brutaler Und es ist eine grausame Wahrheit uns im Bewusstsein geblieben Wo die Glocken schweigen herrschen die Damonen Wenn diese Glocken ein viertes mal von den Turmen mussten dann Gnade uns allen Gott vorgestellt 25 Am 9 Juli 1961 erfolgte die Glockenweihe durch den Erzabt von Beuron Benedikt Reetz 26 27 Nr Name Gussjahr Giesser Masse kg ca Durchmesser mm Schlagton 16tel 0 1 Petrus 1961 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 6152 2161 ges0 10 2 Marien 3040 1706 b0 30 3 Blasius 1712 1421 des1 10 4 Benediktus 1328 1262 es1 30 5 Stephanus 2005 Albert Bachert Karlsruhe 1018 1143 f10 6 Elisabeth 1951 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 835 1100 ges1 10 7 Joseph 562 950 as1 10 8 Reginbert 403 850 b1 10 9 Nikolaus 229 710 des2 110 Ignatius 151 610 es2 1Zur Bezeichnung Dom BearbeitenDas neudeutsche Wort Dom ist dem franzosischen dome Kuppel vgl englisch dome entlehnt und wird zur Benennung bedeutender Kuppelbauten verwendet vgl Felsendom Invalidendom Aus diesem Grund wird auch die Kuppelkirche St Blasien als Dom bezeichnet Die Tourismusindustrie spricht auch vom Schwarzwalder Dom 28 Diese Bedeutung des Wortes Dom ist zu unterscheiden von der Bezeichnung Dom im Sinne von Bischofskirche entstanden aus dem lateinischen domus ecclesiae Haus der Kirche oder domus episcopalis Haus des Bischofs 29 Die einstige Benediktiner Abteikirche von St Blasien war nie Bischofskirche und hat seit der Aufhebung des Klosters den Status einer Pfarrkirche der katholischen Gemeinde St Blasius Siehe auch BearbeitenKolleg St Blasien Blasiuskirche Kloster St Blasien Schwarzwald Literatur BearbeitenPaul Booz Marianne Booz Bau und Kunstgeschichte des Klosters St Blasien und seines Herrschaftsbereichs Schillinger Verlag Freiburg 2001 Hermann Brommer St Blasien Sudschwarzwald Schnell amp Steiner Regensburg 30 Aufl 1988 Erich Franz Pierre Michel d Ixnard 1723 1795 Leben und Werk Konrad Weissenhorn 1985 Heinrich Heidegger Hugo Ott Hrsg St Blasien Festschrift aus Anlass des 200jahrigen Bestehens der Kloster und Pfarrkirche Schnell und Steiner Munchen 1983 ISBN 3 7954 0445 2 Claus Peter Hilger Dom St Blasien Sudschwarzwald Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2006 ISBN 3 89870 218 9 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 3 Die Kunstdenkmaler des Kreises Waldshut Akademische Verlagsbuchhandlung J C B Mohr Freiburg im Breisgau 1892 S 68 ff Franz Xaver Kraus Der Kirchenschatz von Sanct Blasien jetzt zu S Paul in Karnten Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 3 Beilage Freiburg im Breisgau 1892 Peter Schmidt Thome Grabungen im Dom von St Blasien Kreis Waldshut In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 12 Jg 1983 Heft 3 S 128 132 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom St Blasien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dom St Blasien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webprasenz vom Dom zu St Blasien Panoramafotografie des Innenraums Quicktime bzw Flash Was Otelfingen mit dem Kloster St Blasien zu tun hatteEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Dom St Blasien Katholische Kirchengemeinde St Blasien abgerufen am 28 Juli 2018 Franz Xaver Kraus Hrsg Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 3 Die Kunstdenkmaler des Kreises Waldshut Akademische Verlagsbuchhandlung J C B Mohr Freiburg im Breisgau 1892 S 68 ff Ernst Adolf Birkenmayer Eine habsburgische Leichenfeier In Beitrage zur Geschichte der Pfarrei Waldshut Freiburger Diozesan Archiv Band 21 Herderverlag Freiburg S 254 257 1 Ludwig Schmieder St Blasien 1929 S 216 Stephan Kessler Ein Pantheon auf dem Schwarzwald in Dom St Blasien Sudschwarzwald Lindenberg 2006 S 36 Hermann Brommer Buchbesprechung Rudolf Morath Joseph Horr in Schau ins Land 104 1985 S 310 f Carl Wilhelm Schnars Fuhrer durch den badischen und wurttembergischen Schwarzwald 2 vermehrte Auflage Wagner Freiburg 1868 S 257 Medard Barth St Fridolin und sein Kult im alemannischen Raum Ein Versuch In Freiburger Diozesan Archiv 75 1955 S 172 Digitalisat Artikel der Badischen Zeitung zur Einweihung der Glocken Thomas Schupp Geschichte der Familie Schupp aus Villingen Zugriff am 23 Juni 2011 Blasius im Okumenischen Heiligenlexikon tourismus stblasien de Webcams Memento vom 15 Februar 2014 imInternet Archive Zugriff am 23 Juni 2011 Stephan Kessler Ein Pantheon auf dem Schwarzwald in Dom St Blasien Sudschwarzwald Lindenberg 2006 S 34 Siehe Liste der grossten Kuppeln ihrer Zeit Zur Grundung des Klosters St Blasien Das Kloster St Blasien nach dem Wiederaufbau unter Furstabt Martin II Gerbert Geschichte der Silbermann Orgelbaufamilie Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive PDF 191 kB Zur Geschichte der Orgeln in St Blasien siehe Friedrich Wilhelm Schwarz Das grosse Orgelwerk in der Stadtkirche St Blasien Eine geschichtliche Wurdigung der fruheren und eine Beschreibung der heutigen Orgel Uberlingen 1914 Informationen auf der Seite der Dompfarrei St Blasien Memento vom 10 Marz 2016 im Internet Archive Technische Daten der Orgel Restaurierung Zu den technischen Daten und zur Disposition Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 8 Marz 2023 Konrad Sutter Aus der Klostergeschichte von St Blasien Die Glocken und ihre Schicksale In Badische Heimat 1978 Heft 2 S 263 278 Konrad Sutter Glocken Begleiter durch die Klostergeschichte In Heinrich Heidegger Hugo Ott Hrsg St Blasien Festschrift aus Anlass des 200jahrigen Bestehens der Kloster und Pfarrkirche Schnell und Steiner Munchen 1983 ISBN 3 7954 0445 2 S 275 ff mit Foto auf S 73 Vollgelaut auf Youtube Memento vom 3 Juli 2014 im Internet Archive Pressemitteilung der Dompfarrei St Blasien zur Stephanusglocke Bernhard Steinert Sankt Blasier Land S 274 Klangaufnahme des Gelauts bei YouTube Informationen zu den Glocken auf der Website des Erzbistums Freiburg Touristeninformation zum Dom St Blasien Deutsches Worterbuch Bd 2 S 1233 nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Juni 2011 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 47 76 8 13 Koordinaten 47 45 36 N 8 7 48 O Normdaten Geografikum GND 4350992 7 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