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Crainfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Grebenhain im mittelhessischen Vogelsbergkreis CrainfeldGemeinde GrebenhainWappen von CrainfeldKoordinaten 50 29 N 9 21 O 50 485 9 3480555555556 442 Koordinaten 50 29 6 N 9 20 53 OHohe 442 mFlache 10 05 km 1 Einwohner 392 31 Dez 2021 HW 2 Bevolkerungsdichte 39 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 36355Vorwahl 06644Blick auf CrainfeldBlick auf Crainfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Klima 3 Geschichte 3 1 Von den Anfangen bis zur Gebietsreform in Hessen 3 2 Crainfeld in der Grossgemeinde Grebenhain 3 3 Wustungen 3 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 5 Gerichte seit 1803 4 Bevolkerung 4 1 Einwohnerstruktur 2011 4 2 Einwohnerentwicklung 5 Religion 5 1 Evangelische Kirchengemeinde 5 2 Judische Gemeinde 5 3 Konfessionsstatistik 1961 6 Politik 6 1 Ortsvorsteher 6 2 Wappen 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 1 Vereine 7 2 Bauwerke 7 2 1 Evangelische Pfarrkirche 7 2 2 Edelhof 7 2 3 Judischer Friedhof 7 2 4 Historischer Ortskern 8 Wirtschaft und Infrastruktur 8 1 Windpark 8 2 Verkehr 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 Anmerkungen 13 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick vom Maienberg auf CrainfeldCrainfeld liegt am sudostlichen Rand des Hohen Vogelsberges in einer Hohe von 442 m u NN Die Gemarkung von Crainfeld hat eine Grosse von 1005 ha und erstreckt sich uber eine Hohe von 435 bis 510 m uber NN Von ihr sind 708 ha landwirtschaftlich genutzte Flache 196 ha Waldflache sowie 101 ha Siedlungs und Verkehrsflache Das Dorf Crainfeld befindet sich auf einer leichten Anhohe oberhalb der Luder die ostlich des Ortes vorbeifliesst und nach 40 km bei Ludermund im benachbarten Landkreis Fulda in die Fulda mundet Klima BearbeitenDie klimatischen Begebenheiten sind wie im gesamten Vogelsberggebiet recht rau Mit durchschnittlicher Jahrestemperatur von 6 C und Niederschlagen von rund 1 000 mm pro Jahr ist die landwirtschaftliche Nutzungsperiode relativ kurz Die durchschnittliche Temperatur von Mai bis Juli erreicht 14 5 C Spatfrost kann bis Ende Mai auftreten Daher wird der hohe Vogelsberg im Volksmund gelegentlich als Hessisch Sibirien bezeichnet Aufgrund seiner exponierten Lage ist Crainfeld in besonderem Masse Kaltluft und Wind ausgesetzt Geschichte Bearbeiten nbsp Ersterwahnungsurkunde vom 29 Dezember 1012Von den Anfangen bis zur Gebietsreform in Hessen Bearbeiten Crainfeld durfte bereits um 800 im Zusammenhang mit den beginnenden Rodungen und dem Landesausbau im Vogelsberggebiet wahrend des hohen Mittelalters entstanden sein Es gehorte als Gerichtsort zum Besitz des Klosters Fulda in der Wetterau der von den Grafen von Nidda als seinen Vogten verwaltet wurde Nach dem Erloschen des Niddaer Grafenhauses 1206 kam es an die Grafen von Ziegenhain und mit deren Aussterben 1450 an die Landgrafen von Hessen In althessischer Zeit war Crainfeld Sitz des gleichnamigen Gerichts das aus den Gemeinden Crainfeld Grebenhain Bermuthshain und Ilbeshausen bestand und zum Amt Nidda gehorte Das Gericht Crainfeld wird erstmals 1311 in einem Ehevertrag des Grafen Johann von Ziegenhain genannt Nach den verschiedenen hessischen Landesteilungen im 16 Jahrhundert kam es 1604 zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt Eine im Codex Eberhardi uberlieferte Notiz die im Original auf die Zeit um 800 bis 900 datiert wird nennt einen Cancher de Creienvelt der seine Guter in der Mark des Ortes Rodheim an der Horloff in der Wetterau der Abtei Fulda schenkte Im Jahr 900 uberliess Graf Stephan den Ort Soden mit beschriebenem Bezirk gegen den Ort Crichesfeld Laut Codex Eberhardi wurde auf 1020 datiert die Pfarrei Crainfeld eingerichtet und die erste dem heiligen Ulrich geweihte Kirche erbaut Das alteste bekannte im Original erhaltene Schriftstuck in dem Crainfeld erwahnt wird ist eine Urkunde vom 29 Dezember 1012 in der Konig Heinrich II der Abtei Fulda den Forst Zundernhart schenkt Neben ufe Creginfelt Crainfeld werden in dieser Schenkungsurkunde unter anderem Iliuuineshusun Ilbeshausen Warmuntessneida Bermuthshain Widenaho Weidenau und Calbaho Kalbach als Grenzpunkte des geschenkten Gebietes genannt 3 Im Spatmittelalter wurde das Gericht Crainfeld wiederholt von den Abten des Klosters Fulda verpfandet so 1332 an die Ritter von Fischborn 1399 an die Riedesel zu Eisenbach 1407 an die Herren von Merlau und von 1441 bis 1451 erneut an die Riedesel Gemass einem zwischen Landgraf Wilhelm II von Hessen und dem Gericht Crainfeld 1493 geschlossenen Abkommen hatten die Manner der Dorfer Kreyenfelt und Bernhartsheim jahrlich 100 Viertel Hafer aus dem Amt Nidda auf das Marburger Schloss zu fuhren 1542 wurde zwischen der Landgrafschaft Hessen und den Herren Riedesel zu Eisenbach ein Vertrag uber die Festlegung der Grenzen zwischen dem hessischen Gericht Crainfeld und dem riedeselischen Gericht Moos geschlossen um die standigen gegenseitigen Grenzstreitigkeiten zu beenden In zwei Verzeichnissen von Personen die ein Furstgelt Abgabe fur Bau und Brennholz entrichteten werden 1549 alle insgesamt 25 zahlungspflichtigen Personen aus Crainfeld genannt das damals 51 Hausvorstande zahlt Dies ist die erste Nennung einer grosseren Zahl von Familiennamen in Crainfeld Das 1556 folgende Salbuch des Amtes Nidda nennt dann alle Hausvorstande und enthalt ausserdem die alteste erhaltene Grenzbeschreibung des Gerichts Crainfeld Um 1580 bis 1590 wurde erstmals eine Schule in Crainfeld eingerichtet die zunachst auch die Kinder aus den benachbarten Gerichtsdorfern besuchten bevor dort eigene Schulen entstanden Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zogen die Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig auf ihrem Weg zur Pfalz am 1 Juni 1622 durch das Gericht Crainfeld und plunderten es vollstandig aus Ein von dem Grafen Wolfgang Ernst I von Isenburg Budingen kommandiertes Reiterregiment brannte Crainfeld fast vollstandig nieder 25 Einwohner des Ortes wurden ermordet und 114 Hauser Scheunen und Stalle ein Raub der Flammen Zu den zerstorten Gebauden gehorten auch die Kirche das Pfarrhaus mit allen Kirchendokumenten das Amtshaus des Schultheissen Edelhof das Forsthaus sowie das Schulhaus Nur acht Gebaude blieben erhalten Der Gesamtschaden in Crainfeld wie er im 1625 entstandenen Kriegsschadensverzeichnis des Oberfurstentums Hessen festgestellt wurde betrug 20532 Reichstaler In diesem Kriegsschadensverzeichnis werden erstmals auch drei judische Einwohner erwahnt Der Wiederaufbau von Crainfeld und der Kirche begann bald nach 1622 und war bis etwa 1630 abgeschlossen Im weiteren Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Gericht wiederholt von Durchzugen Einquartierungen und Plunderungen verschiedener Armeen und Truppen stark heimgesucht und verarmte vollig Auf Veranlassung des Landgrafen erfolgte die Aufstellung von Schutzwachen Salvaguardien gegen die wiederholten Plunderungen Dorf und Gericht waren nach Kriegsende vollstandig verarmt die wirtschaftliche Erholung dauerte mehrere Jahrzehnte Am 9 Juli 1652 erteilte Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt auf Gesuch samtlicher Orte des Gerichts Crainfeld dem Gerichtsort Crainfeld das Recht zur Abhaltung eines freien Marktes an Johannis Enthauptung 29 August als Kramer und Viehmarkt Der Crainfelder Herbstmarkt wurde noch bis zum Jahr 1973 abgehalten 1685 wurde der Edelhof als Wohn und Amtshaus der landgraflichen Oberschultheissenfamilie Ellenberger anstelle eines alteren Vorgangergebaudes neu erbaut Das prachtige Fachwerkhaus ist bis heute erhalten und ein Wahrzeichen von Crainfeld Wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 lagerten abwechselnd franzosische und alliierte Truppen im Gericht Crainfeld und erzwangen umfangreiche Fouragierungen 1759 vertrieben braunschweigische Truppen die Franzosen gewaltsam aus Crainfeld wobei ein franzosischer Soldat getotet wurde Im Sommer 1762 fand bei Crainfeld und Grebenhain ein grosseres Gefecht statt bei dem die Franzosen geschlagen wurden Nach dem Inkrafttreten der neuen hessischen Gemeindeordnung 1821 wurde die aus dem Mittelalter uberkommene Gerichtsorganisation abgeschafft und das Gericht Crainfeld aufgelost An die Stelle des bisherigen Schultheissen trat ein gewahlter Burgermeister Aus dem Gerichtsort wurde eine gewohnliche Landgemeinde 1832 wurde Crainfeld in den Kreis Nidda eingegliedert 1848 in den Regierungsbezirk Nidda Ab 1852 gehorte es zum Landkreis Lauterbach Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1830 uber Crainfeld Crainfeld L Bez Schotten evangel Pfarrdorf liegt im Vogelsberg 3 3 4 St von Schotten 1742 Hess 1340 Par Fuss uber der Meeresflache hat 88 Hauser 499 Einw die ausser 36 Juden evangelisch sind 1 Kirche 2 Mahlmuhlen und 2 Viehmarkte die nicht unbedeutend sind In der Nahe lagen die Orte Kulhayn und Hirschrode Im Jahr 900 ertauschte ein Graf Stephan von der Abtei Fuld einen Ort der Creichesfelt und Criechesfelt genannt wurde Insofern die Annahme richtig steht dass unter diesem Orte Crainfeld verstanden wird so ware dieses die alteste Nachricht Sicherer ist eine Nachricht vom Jahr 1013 Die Kirche wurde 1020 von dem Mainzer Erzbischof Erkanbald zu Ehren des heil Udalrich eingeweiht und mit einer Hube in Burchartesrode und mit dem Zehnten in Savigereshusen Burkhards und Schwickartshausen begabt 4 nbsp Parzellhandriss von 1832Nach dem Neubau der hessischen Staatsstrasse zwischen Lauterbach und Gedern in den Jahren 1831 bis 1857 busste Crainfeld seine Rolle als Verkehrsmittelpunkt der Region ein und verlor allmahlich an Bedeutung zugunsten des benachbarten Grebenhain von dem es dann im Verlauf des 20 Jahrhunderts sowohl in Bezug auf die Einwohnerzahlen als auch die gewerblichen Betriebe uberflugelt wurde Dieser Prozess beschleunigte sich nach dem Bau der Nebenbahn Lauterbach Gedern Stockheim die 1906 vollendet wurde und dem Bau der Luftmunitionsanstalt Hartmannshain im Oberwald bei Grebenhain 1936 deren Gelande nach 1945 fur Industrieansiedlungen genutzt wurde An der Vogelsbergbahn erhielt Crainfeld 1901 einen gemeinsamen Bahnhof mit Grebenhain und 1906 eine Haltestelle in unmittelbarer Ortsnahe Die Nebenbahnstrecke blieb bis 1975 fur den Personenverkehr in Betrieb Der Abbau der Gleisanlagen erfolgte 1997 Durch den Zusammenbruch der bauerlichen Hausweberei und die uberwiegend kleinbauerliche Landwirtschaft war Crainfeld im 19 Jahrhundert teilweise von grosser Armut gepragt Bis in die 1890er Jahre wanderten mindestens 32 Crainfelder zum Teil mit ihren Familien in die USA oderach Brasilien aus Von 1859 bis 1861 erfolgten der Neubau des neuen 42 m hohen Kirchturms der bis heute das Orts und Landschaftsbild pragt und eine Renovierung der Kirche 1842 wurde die erste Synagoge eingerichtet und 1885 an gleicher Stelle ein neues Synagogengebaude erbaut Unter Burgermeister Heinrich Schmalbach von 1884 bis 1886 und von 1896 bis 1909 Abgeordneter im hessischen Landtag wurde 1895 die Crainfelder Wasserleitung als erste ihrer Art im hohen Vogelsberg angelegt In seiner Amtszeit erfolgte auch im Jahr 1907 der Neubau des Schulhauses und 1909 die Anlage einer Strassenbeleuchtung 1922 wurde Crainfeld an das Stromnetz des oberhessischen Uberlandwerks angeschlossen 1925 begann die erste Flurbereinigung Zwischen 1919 und 1928 bestand in Crainfeld zeitweise auch eine private Realschule Im Ersten Weltkrieg hatte Crainfeld 16 Gefallene zu beklagen Ende der 1880er Jahre gewann auch in Crainfeld wie nahezu im gesamten Vogelsberg die antisemitische Bewegung an Einfluss Gelegentlich kam es zu Konflikten zwischen der christlichen Bevolkerungsmehrheit und der in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts stark angewachsenen judischen Gemeinde die damals ein Funftel der Ortsbevolkerung umfasste Nach dem Ersten Weltkrieg dominierte bei den Wahlen zunachst der Hessische Bauernbund bevor sich auch hier die NSDAP durchsetzte 1932 wurde eine NSDAP Ortsgruppe Crainfeld gegrundet Nach 1933 verschlechterten sich zunehmend die Lebensbedingungen fur die ortsansassigen judischen Familien die dann bis Ende 1938 alle ihren Heimatort verliessen Insgesamt 25 in Crainfeld geborene Juden wurden im Holocaust ermordet Im Zweiten Weltkrieg fielen 23 geburtige Crainfelder als Soldaten Die wahrend oder nach dem Krieg nach Bermuthshain gekommenen Evakuierten und Heimatvertriebenen verloren 9 Angehorige als Gefallene Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1948 ein neuer Hochbehalter fur das inzwischen uberlastete Wasserleitungsnetz errichtet 1950 erfolgte die Errichtung einer Leichenhalle auf dem evangelischen Friedhof 1952 die des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr 1967 erweitert 1954 wurden die Ortsstrassen asphaltiert und mit einer Kanalisation versehen 1959 wurde die Wasserleitung komplett erneuert 1964 wurde am ehemaligen Standort des alten Crainfelder Brauhauses das Kassengebaude der heutigen Volksbank Grebenhain erbaut Noch vor dem Verlust der kommunalen Selbststandigkeit begann 1971 der Umbau des bisherigen Schulhauses zum Dorfgemeinschaftshaus Die zweiklassige Volksschule im Ort wurde im Jahr 1969 infolge der Schulreform in Hessen zugunsten der neuen Mittelpunktschule Oberwaldschule im benachbarten Grebenhain geschlossen nbsp Die Crainfelder Kirche gemalt 1966Crainfeld in der Grossgemeinde Grebenhain Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierte die Gemeinde Crainfeld mit zehn benachbarten Gemeinden freiwillig zum 31 Dezember 1971 zur neugebildeten Grossgemeinde Grebenhain 5 6 Seit dem 1 August 1972 gehort der Ort ausserdem zum damals neugebildeten Vogelsbergkreis Fur die eingegliederten Gemeinden von Grebenhain wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 7 Als erster Ortsteil der Grossgemeinde Grebenhain wurde Crainfeld in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen Die Fordermassnahmen erstreckten sich auf den Zeitraum 1983 bis 1991 Seit Anfang der 1990er Jahre entstand ostlich des historischen Ortskerns ein Neubaugebiet Ein weiteres Neubaugebiet auf der Westseite wird gegenwartig erschlossen Anstelle der traditionellen Pfingstkirmes findet seit 1985 am letzten Wochenende im April die Luderkirmes statt Im Jahr 1995 entstand der Windpark auf dem Maienberg mit einer Gesamtnennleistung von 2 4 MW Die 1000 Jahr Feier der Grundung der Pfarrei Crainfeld und der urkundlichen Ersterwahnung des Ortes fand am 12 Juni 2011 statt Wustungen Bearbeiten In der Gemarkung von Crainfeld existieren funf Wustungen bei denen es sich um im spaten Mittelalter aufgegebene Siedlungen handelt Die Wustung Hirschrod liegt am rechten Ufer der Luder an der Gemarkungsgrenze zu Bannerod Sie wird erstmals im Salbuch des Amtes Nidda von 1556 erwahnt wo ein Muhl Wasserfall zu Hirssrode aufgefuhrt wird Hierbei durfte es sich um einen Vorgangerbau der an dieser Stelle noch bis 1881 existierenden Heckenmuhle handeln wahrend der Ort selbst zu dieser Zeit schon nicht mehr existierte Genau gegenuber von Hirschrod lag auf dem linken Ufer der Luder der Nickelshof nachweisbar durch die gleichnamige Flurbezeichnung bei dem es sich vermutlich um einen Einzelhof an der linken Nidderstrasse gehandelt hat Sudostlich von Crainfeld lag in der Nahe des Nieder Mooser Teiches der aus acht Hofen bestehende Ort Kuhlhain Er wird ebenfalls im Salbuch von 1556 das erste Mal erwahnt und bereits hier als Wustung bezeichnet Die acht Guter waren samtlich im Besitz von Crainfeldern bei denen es sich moglicherweise um Nachfahren der Einwohner Kuhlhains gehandelt hat Nordlich von Crainfeld existiert rechts der Luder die Flur In der Lanzenhain die bis 1935 ein Anhangsel der Gemarkung Nieder Moos bildete Bereits in einem riedeselischen Lehenbrief von 1447 wird dieser Flurname erwahnt dem zufolge sich Mitte des 15 Jahrhunderts bereits nur noch verwildertes Ackerland an dieser Stelle befand Ein nicht mehr bestehender Ort Lanzenhain wird ausserdem im riedeselischen Zinsregister fur das Gericht Moos von 1553 genannt Ein weiterer im Mittelalter aufgegebener Ort lag wahrscheinlich an der Grenze der Gemarkungen Crainfeld Ober Moos und Bermuthshain die Wustung Rodenbach An dieser Stelle wurde im 19 Jahrhundert der Rothenbach Teich angelegt Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Crainfeld angehorte 8 1 9 Vor 1450 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Ziegenhain Amt Nidda 1450 1495 Erbstreit zwischen der Landgrafschaft Hessen und den Grafen von Hohenlohe ab 1450 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Amt Nidda 10 ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Marburg Amt Nidda 11 1604 1648 Heiliges Romisches Reich strittig zwischen Landgrafschaft Hessen Darmstadt und Landgrafschaft Hessen Kassel Hessenkrieg ab 1604 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Oberfurstentum Hessen Amt Nidda 12 1787 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Oberfurstentum Hessen Amt Nidda und Lissberg 13 ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Ober Hessen Amt Lissberg 14 15 ab 1815 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Amt Lissberg 16 ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Landratsbezirk Schotten 17 Anm 1 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Nidda ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Nidda ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Lauterbach ab 1867 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Lauterbach ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Lauterbach ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Oberhessen Kreis Lauterbach ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Lauterbach ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Lauterbach ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Lauterbach ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Lauterbach ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Vogelsbergkreis ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen VogelsbergkreisGerichte seit 1803 Bearbeiten In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Giessen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen und somit war fur Crainfeld das Amt Lissberg zustandig Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Die zweite Instanz fur die Patrimonialgerichte waren die standesherrlichen Justizkanzleien Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Im Grossherzogtum Hessen wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 1822 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land bzw Stadtgerichte ubertragen Crainfeld fiel in den Gerichtsbezirk des Landgerichts Schotten Mit Wirkung vom 1 Mai 1849 wurde Crainfeld dem Landgericht Altenschlirf zugeteilt 18 1854 wurde der Sitz des Landgerichts nach Herbstein verlegt Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Herbstein und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Giessen 19 Am 1 Juli 1957 verlor das Amtsgericht Herbstein seine Selbstandigkeit und wurde endgultig nachdem es dies schon zu Ende des Zweiten Weltkrieges war 20 zur Zweigstelle des Amtsgerichts Lauterbach 21 Am 1 Juli 1968 wurde diese Zweigstelle aufgehoben 22 Am 1 Januar 2005 wurde das Amtsgericht Lauterbach als Vollgericht aufgehoben 23 und zur Zweigstelle des Amtsgerichts Alsfeld herabgestuft 24 Zum 1 Januar 2012 wurde auch diese Zweigstelle geschlossen 25 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Crainfeld 402 Einwohner Darunter waren keine Auslander Nach dem Lebensalter waren 75 Einwohner unter 18 Jahren 162 zwischen 18 und 49 81 zwischen 50 und 64 und 84 Einwohner waren alter 26 Die Einwohner lebten in 171 Haushalten Davon waren 51 Singlehaushalte 36 Paare ohne Kinder und 63 Paare mit Kindern sowie 18 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 30 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 108 Haushaltungen lebten keine Senioren 26 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Im Februar 1586 liess der Niddaer Rentmeister Caspar Ziegenmenger ein vollstandiges Verzeichnis aller Leibeigenen im Amt Nidda darunter auch im Gericht Crainfeld anfertigen In Crainfeld lebten demnach auf 50 Hofstellen insgesamt 164 leibeigene Personen davon 93 Erwachsene und 71 Kinder 1806 416 Einwohner 81 Hauser 15 1829 499 Einwohner 88 Hauser 4 1867 535 Einwohner 88 bewohnte Gebaude 27 1875 525 Einwohner 89 bewohnte Gebaude 28 Crainfeld Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020Jahr Einwohner1791 4281800 4081806 4161829 4991834 5391840 5591846 5881852 5551858 5571864 5191871 5191875 5251885 4991895 4961905 5051910 4821925 4431939 4461946 7081950 6761956 5241961 4961967 4631970 4511980 1990 2003 4132011 4022015 4022020 402Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 29 Zensus 2011 26 Gemeinde Grebenhain aus webarchivReligion BearbeitenEvangelische Kirchengemeinde Bearbeiten Die Entstehung der Pfarrei Crainfeld kann bis auf die 1011 urkundlich erwahnte Grundung einer Kirche zu Creinfelt zuruckgefuhrt werden Wahrend des Mittelalters war das Kirchspiel Crainfeld mit 16 Filialdorfern das flachengrosste im hohen Vogelsberg 1524 wurden die im Gebiet der Freiherren von Riedesel zu Eisenbach gelegenen Dorfer um Nieder Moos von der auf hessischem Gebiet stehenden Mutterkirche in Crainfeld abgetrennt Fortan bestand die Pfarrei nur noch aus Crainfeld Grebenhain Crainfeld und Ilbeshausen 1920 kam Vaitshain wieder hinzu nachdem Ilbeshausen bereits 1728 als eigene Pfarrei abgetrennt worden war Am 14 November 1527 wurde der bisherige katholische Pfarrer von Crainfeld durch die hessische Superintendentur Alsfeld abgesetzt und durch einen evangelischen Geistlichen ersetzt wodurch die Reformation im Kirchspiel Crainfeld eingefuhrt wurde Rein evangelisch war Crainfeld jedoch nie da bis 1938 eine zeitweise sehr bedeutende judische Gemeinde bestand und nach 1945 zahlreiche katholische Heimatvertriebene in das Dorf kamen Der evangelische Friedhof befand sich ursprunglich als Kirchhof rund um die Pfarrkirche mitten im Ort Erst 1825 wurde der heutige Friedhof am nordlichen Ortsrand angelegt Judische Gemeinde Bearbeiten Hauptartikel Judische Gemeinde Crainfeld nbsp Judischer Friedhof bei CrainfeldErstmals werden in einem Kriegsschadensverzeichnis von 1625 drei judische Einwohner von Crainfeld erwahnt 1886 hatte Crainfeld schliesslich 118 Burger judischen Glaubens bei einer Einwohnerzahl von 518 In der Folgezeit nahm ihre Zahl ab Bei Beginn der NS Diktatur wohnten noch 15 judische Familien in dem Dorf Sie lebten uberwiegend vom Viehhandel oder betrieben ein Ladengeschaft und trugen damit nicht unwesentlich zur wirtschaftlichen Bedeutung von Crainfeld fur die nahere Umgebung bei Nachdem 1842 ein bestehendes Privathaus unweit des Edelhofes zu einer Synagoge umgebaut worden war wurde im Jahr 1885 an gleicher Stelle eine eigene Synagoge neu erbaut 1879 entstand eine Mikwe Bereits seit Beginn des 19 Jahrhunderts existiert der judische Friedhof nordostlich des Ortes Nach 1933 sahen sich die einheimischen judischen Familien immer starker Repressalien durch lokale Nationalsozialisten sowie wirtschaftliche Boykottmassnahmen ausgesetzt so dass sie nach und nach den Ort verliessen und insbesondere nach Frankfurt am Main abwanderten oder emigrierten Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurden die Synagoge von SA Mannern verwustet und die beiden noch verbliebenen Wohnhauser judischer Familien geplundert Daraufhin verliessen die letzten judischen Einwohner Crainfeld Die an einen nichtjudischen Privatmann verkaufte Synagoge wurde 1951 abgerissen 25 geburtige judische Crainfelder oder im Ort ansassig gewesene judische Personen wurden im Holocaust ermordet Konfessionsstatistik 1961 Bearbeiten Im Jahr 1961 wurden bei 469 Einwohnern 412 evangelische 83 06 und 67 katholisch 13 51 Christen gezahlt 1 Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteherin von Crainfeld ist Nicole Jager Stand 2021 2 Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In rotem Schild ein silberner Sparren begleitet von drei sechsstrahligen silbernen Sternen 30 Das Recht zur Fuhrung eines Wappens wurde der ehemaligen Gemeinde Crainfeld im Landkreis Lauterbach am 23 Dezember 1952 durch den Hessischen Innenminister verliehen Gestaltet wurde es durch den Darmstadter Heraldiker Georg Massoth Das Wappen ist in den hessischen Landesfarben Rot Weiss gehalten und geht auf den Genealogen Hermann Knodt Oberpfarrer in Bad Nauheim zuruck und wurde erstmals 1912 auf dem Titelkopf der Geschichtsblatter fur den Kreis Lauterbach verwendet Historisches Vorbild war ein Wappensiegel des Gelnhauser Patriziers Johann von Crainfeld von 1327 Der Ursprung dieser Familie wurde durch Knodt auf den Ort Crainfeld im Vogelsberg zuruckgefuhrt 31 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenVereine Bearbeiten In Crainfeld bestehen heute folgende Vereine und Vereinigungen Grundungsjahr in Klammern Evangelischer Kirchenchor Crainfeld 1903 Freiwillige Feuerwehr Crainfeld 1934 Turn und Sportverein 06 Grebenhain 1967 Fusion der SG 1946 Crainfeld und des TSV 1906 Grebenhain Schutzenverein Crainfeld 1975 Landfrauenverein Crainfeld 1977 Kirmesgesellschaft Crainfeld 1985 Bauwerke Bearbeiten nbsp Turm der evangelischen Kirche in CrainfeldSiehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Crainfeld Evangelische Pfarrkirche Bearbeiten Hauptartikel Evangelische Kirche Crainfeld Die Crainfelder Kirche ist das alteste Bauwerk des Ortes Bereits 1011 wurde eine dem heiligen Ulrich geweihte Kirche errichtet Altester Bestandteil der Kirche ist heute der romanische Taufstein Im Jahr 1342 wird ein dem heiligen Nikolaus geweihter Altar erwahnt Seit der Reformation hatte das Patrozinium der Kirche aber keinerlei Bedeutung Nach 1300 erfolgten der Bau des Langhauses des Chorraums und der Sakristei mit einer gotischen Gewolbedecke Bei der Plunderung und Zerstorung Crainfelds am 1 Juni 1622 wurde die Kirche niedergebrannt und 1625 1629 in etwas vereinfachter Form mit einer Flachdecke wiederaufgebaut Die Innenausstattung geht wohl noch auf eine 1667 vorgenommene Renovierung zuruck 1858 wurde der mittelalterliche Kirchturm wegen Baufalligkeit abgebrochen und an seiner Stelle ein schlanker neugotischer Turm mit einer Hohe von 48 Metern errichtet der als Vogelsberger Bleistift ein weithin sichtbares Wahrzeichen ist Bis 1865 folgte eine Restaurierung des Kirchenschiffs verbunden mit dem Abbruch der mittelalterlichen Sakristei Die heutige Gestaltung des Innenraums geht wesentlich auf eine 1934 vorgenommene Renovierung zuruck Die vier Glocken im Kirchturm stammen aus den Jahren 1627 1775 1799 und 1991 Eine Orgel befindet sich seit 1666 in der Kirche Die gegenwartige insgesamt die vierte verrichtet seit 1990 ihren Dienst Bis 1825 befand sich rund um die Kirche noch der alte Crainfelder Friedhof nbsp Edelhof erbaut 1685Edelhof Bearbeiten Hauptartikel Edelhof Crainfeld In der Ortsmitte gegenuber der Kirche steht das fruhere Wohn und Amtshaus der Oberschultheissen des Gerichts Crainfeld der Edelhof Im Jahr 1685 liess der damalige Schultheiss Heinrich Christoph Ellenberger das prachtige Fachwerkhaus wohl anstelle eines Vorgangergebaudes erbauten Es wird dem Zimmermann Hans Muth zugeschrieben Bis 1826 war das Haus im Eigentum der Schultheissenfamilie Ellenberger und deren Nachfahren Viele der Schnitzereien wie z B eine Justitia weisen noch heute auf das von den Besitzern ausgeubte Amt hin Neben der dem gleichen Zimmermann zugeschriebenen Teufelsmuhle in Ilbeshausen erbaut 1691 ist der Edelhof einer der bedeutendsten Fachwerkbauten in Oberhessen und steht seit 1904 unter Denkmalschutz Judischer Friedhof Bearbeiten Hauptartikel Judischer Friedhof Crainfeld Der judische Friedhof nordlich des Ortes oberhalb der Strasse nach Bannerod ist heute die letzte sichtbare Erinnerung an die einstige judische Gemeinde Er wurde wahrscheinlich im fruhen 19 Jahrhundert angelegt und im Jahr 1858 erweitert Der Friedhof umfasst heute noch 75 Grabsteine und Grabstatten Die letzte Bestattung fand im Jahr 1937 statt Historischer Ortskern Bearbeiten Von einem historischen Ortskern als solchem kann man in Bezug auf Crainfeld erst seit Beginn der 1990er Jahre sprechen als durch die Ausweisung von Neubaugebieten eine Differenzierung von altem und neuem Siedlungsbereich auftrat Der Ortskern hat geschichtlich bedingt im Unterschied zu den ublichen Haufendorfern der Umgebung die Form eines Strassendorfes Im Regionalplan von Mittelhessen wird Crainfeld als Ortsteil mit kulturhistorisch wertvoller Siedlungssubstanz hervorgehoben Trotz teilweise erheblicher Modernisierungen und Bausunden seit etwa 1960 ist das Ortsbild noch heute von vielen Fachwerkhausern aus dem fruhen 18 bis fruhen 20 Jahrhundert gepragt Vorherrschend unter ihnen ist die regionale Hausform des Vogelsberger Einhauses Hervorzuheben ist das Haus Nebenstrasse 1 aus dem Jahr 1712 gegenuber dem Edelhof mit reichen Ziergefachen Das ebenfalls sehenswerte Pfarrhaus unterhalb der Kirche stammt aus dem Jahr 1768 Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Crainfeld um 1930Die wirtschaftliche Entwicklung von Crainfeld wurde vor allem durch seine verkehrsgunstige Lage an der Kreuzung zweier mittelalterlicher Handelsstrassen der linken Nidderstrasse und der Weinstrasse der Funktion als Gerichtssitz und Pfarrdorf sowie der Ansiedlung einer judischen Gemeinde beeinflusst Nach dem Bau der heutigen B 275 zwischen 1831 und 1857 wurde es in seiner Bedeutung allmahlich von Grebenhain verdrangt doch ist heute noch eine grossere Anzahl von Gewerbebetrieben als in den meisten anderen Ortsteilen der Grossgemeinde Grebenhain anzutreffen Neben der bis nach dem Zweiten Weltkrieg wie in anderen Vogelsbergorten vorherrschenden Landwirtschaft war eine uberdurchschnittlich hohe Zahl von Handwerkern und Handlern in Crainfeld ansassig Die wirtschaftliche Struktur der Ortsbevolkerung gliederte sich 1933 zu 65 7 in den Bereich Land und Forstwirtschaft zu 16 7 in den Bereich Industrie und Handwerk und zu 9 3 in den Bereich Handel und Verkehr Unter den Handwerksberufen sind die Schreiner zu erwahnen von denen die Schreinerei Flach seit 1852 als Familienbetrieb besteht Crainfeld war vor 1933 ein lokales Zentrum des Viehhandels der ausschliesslich von judischen Ortsburgern ausgeubt wurde die mit einer Ausnahme auch alle Kaufladen im Ort betrieben Die Bauernhofe waren Fachwerkhauser in der Form des regionaltypischen Vogelsberger Einhauses Noch um 1930 gab es 60 Vollerwerbsbetriebe im heutigen Sinn Vor 1945 gab es in Crainfeld drei Gastwirtschaften von denen der jetzige Vogelsberger Hof bis heute besteht Die letzte der drei Crainfelder Muhlen stellte jedoch bereits 1915 ihren Betrieb ein Ab den 1950er Jahren nahm auch Crainfeld allmahlich Zuge eines Arbeitspendler Wohnortes an doch ist es aufgrund der dort ansassigen Gewerbebetriebe nach wie vor kein reines Schlafdorf wie andere Orte der Umgebung Fast vollstandig verschwunden ist jedoch die Landwirtschaft da im Zuge des Strukturwandels nach und nach fast alle landwirtschaftlichen Betriebe aufgegeben wurden Heute bestehen noch zwei Gastwirtschaften zwei Metzgereien zwei Laden eine Schreinerei eine Zimmerei ein Dachdeckerbetrieb und ein Installateurbetrieb Viele Ortseinwohner pendeln jedoch auch zu Arbeitsplatzen in Grebenhain oder benachbarten Gemeinden Windpark Bearbeiten nbsp Windkraftanlage auf dem MaienbergAuf dem 503 m hohen Maienberg ostlich des Ortes wurde im Dezember 1995 ein Windpark mit vier Windkraftanlagen des Typs Micon M1500 600 in Betrieb genommen Mit einer zur Bauzeit ublichen Nennleistung von je 600 kW zahlen diese Anlagen des heute nicht mehr existierenden danischen Herstellers Micon mittlerweile zu den leistungsschwacheren Typen und befinden sich auch nicht mehr in Produktion Gebaut wurde der Windpark durch die Beteiligungsgesellschaft Ventus in Wiesbaden Die Projektierung erfolgte durch die 1994 in Osnabruck gegrundete und spater weltweit bei der Entwicklung und beim Betrieb von Windparks tatige EnerSys GmbH welche seit 2006 zur wpd AG gehort 32 Verkehr Bearbeiten Crainfeld ist uber die Kreisstrasse 100 mit dem benachbarten Grebenhain verbunden und damit von der Bundesstrasse 275 aus einfach zu erreichen Nordlich des Ortes verlauft ausserdem die Landesstrasse 3178 von Grebenhain nach Freiensteinau Seit dem Jahr 2000 ist auf der Trasse der ehemaligen Oberwaldbahn der Vulkanradweg entstanden der mittlerweile Bestandteil des uberregionalen BahnRadweg Hessen ist Personlichkeiten BearbeitenHeinrich Schmalbach 1838 1909 1876 1909 Burgermeister von Crainfeld und 1876 1884 sowie 1896 1909 Abgeordneter im Landtag des Grossherzogtums Hessen geboren in Crainfeld Literatur BearbeitenHermann Knodt Geschichte des Kirchspiels Crainfeld 1020 1920 Lauterbach 1920 Friedrich Muller Crainfeld Ein Beitrag zu seiner Geschichte Ein Heimatbuch 885 1985 Giessen 1987 Literatur uber Crainfeld nach Register In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Crainfeld Sammlung von Bildern Ortsteil Crainfeld In Webauftritt Gemeinde Grebenhain abgerufen im Mai 2020 Chronik Crainfeld In www chronik crainfeld de Private Website abgerufen am 25 Februar 2018 Geschichte der Judischen Gemeinde Crainfeld In Alemannia Judaica Arbeitsgemeinschaft fur die Erforschung der Geschichte der Juden im suddeutschen und angrenzenden Raum abgerufen am 25 Februar 2018 Crainfeld Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hirschrod Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Kuhlhain Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Lanzenhain Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Nikelshof Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Rodenbach Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Trennung zwischen Justiz Landgericht Schotten und Verwaltung Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Crainfeld Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Einwohner HWS In Webauftritt Gemeinde Grebenhain abgerufen im Marz 2022 HStAM Bestand Urk 75 Nr 86 In Hessisches Staatsarchiv Marburg Abgerufen am 20 Marz 2023 a b Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Oberhessen Band 3 Carl Wilhelm Leske Darmstadt August 1830 OCLC 312528126 S 50 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gemeindegebietsreform Hessen Zusammenschlusse und Eingliederung von Gemeinden vom 29 Dezember 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 3 S 89 Punkt 94 Abs 30 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 0 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 368 Hauptsatzung PDF 2 MB 5 In Webauftritt Gemeinde Grebenhain abgerufen im November 2020 Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 13 G Jonghause s Hofbuchhandlung Darmstadt 1872 OCLC 162730471 S 12 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Martin Rohling Niddaer Geschichtsblatter Heft 9 Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Hrsg Niddaer Heimatmuseum e V Im Selbstverlag 2005 ISBN 3 9803915 9 0 S 115 Die Zugehorigkeit des Amtes Nidda anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen Hessen Marburg 1567 1604 Hessen Kassel und Hessen Darmstadt 1604 1638 und Hessen Darmstadt 1567 1866 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 13 G Jonghause s Hofbuchhandlung Darmstadt 1872 OCLC 162730471 S 13 ff 26 Punkt d IX eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1791 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1791 S 203 ff Online in der HathiTrust digital library Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 OCLC 165696316 S 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1806 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1806 S 272 ff Online in der HathiTrust digital library Neuste Lander und Volkerkunde Ein geographisches Lesebuch fur alle Stande Kur Hessen Hessen Darmstadt und die freien Stadte Band 22 Weimar 1821 S 420 online bei Google Books Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Oberhessen Band 3 Carl Wilhelm Leske Darmstadt 1830 S 262 ff online bei Google Books Grossherzogliches Hessisches Ministerium der Justiz Bekanntmachung Veranderungen in der Bezirkseintheilung der Landgerichte Altenschlirf und Schotten betreffend Vom 22 Marz 1849 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 1849 18 S 135 Online bei Google Books Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzog von Hessen und bei Rhein Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1879 Nr 15 S 197 211 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 17 8 MB Verfugung des Oberlandesgerichtsprasidenten in Darmstadt vom 29 Juni 1943 3200 Betrifft Errichtung der Zweigstellen Herbstein des Amtsgerichts Lauterbach und der Zweigstelle Altenstadt des Amtsgerichts Ortenberg Gesetz uber Massnahmen auf dem Gebiete der Gerichtsorganisation 2 vom 6 Marz 1957 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1957 Nr 5 S 16 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 298 kB Gerichtsorganisation Aufhebung der Zweigstelle Herbstein des Amtsgerichts Lauterbach und der Zweigstelle Ulrichstein des Amtsgerichts Schotten Punkt 755 vom 11 Juni 1968 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1968 Nr 27 S 1010 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 8 MB Anderung des Gerichtsorganisationsgesetzes vom 20 Dezember 2004 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 2004 Nr 24 S 507 508 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 4 MB Vierte Verordnung zur Anpassung gerichtsorganisatorischer Regelungen Art 1 4 Abs 1 GVBl I S 552 vom 29 Dezember 2004 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 2004 Nr 25 S 552 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Funfte Verordnung zur Anderung der Gerichtlichen Zustandigkeitsverordnung Justiz Artikel 1 Abs 2 aa vom 9 Dezember 2010 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 2010 Nr 25 S 709 f Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 148 kB Bezieht sich auf die Verordnung uber gerichtliche Zustandigkeiten im Bereich des Ministeriums der Justiz Gerichtliche Zustandigkeitsverordnung Justiz GVBl II 210 98 vom 26 Oktober 2008 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 2008 Nr 17 S 822 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 116 kB a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 36 und 76 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Marz 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 7 MB Karl Ernst Demandt Otto Renkhoff Hessisches Ortswappenbuch C A Starke Verlag Glucksburg Ostsee 1956 Seite 83 wpd Referenzen Wind Memento des Originals vom 13 April 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wpd de Ortsteile der Gemeinde Grebenhain Bannerod Bermuthshain Crainfeld Grebenhain Ortsteil mit Oberwald Hartmannshain Heisters Herchenhain Ilbeshausen Hochwaldhausen Metzlos Metzlos Gehaag Nosberts Weidmoos Vaitshain Volkartshain Wunschen Moos Zahmen Normdaten Geografikum GND 10048277 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Crainfeld amp oldid 232011500