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Unter einer Pendlergemeinde fachlich prazise Auspendlergemeinde oder Wegpendlergemeinde versteht man eine Gemeinde in der auf Grund zu weniger oder nicht passender Arbeitsplatze ein signifikanter Anteil der Bevolkerung nicht in der Wohngemeinde beschaftigt ist Sie fahren in andere Gemeinden in die Arbeit Pendeln Die typischen Zielorte des Pendelns mit vielen Arbeitsplatzen in Relation zu den Einwohnern werden Einpendlergemeinden genannt Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Statistisches 2 Nationales 2 1 Deutschland 2 2 Osterreich 2 3 Schweiz 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenPendlergemeinden sind entweder meist landliche Gemeinden mit einem geringen Anteil anderer Wirtschaftssektoren Gewerbe Industrie Dienstleistung oder solche mit einem Ubergewicht an reinen Wohnsitzen wie sie als Vororte periurbane Gemeinden im Speckgurtel der Stadte anzutreffen sind Wohngemeinden Der Unterschied ist dass in vielen landlichen Gemeinden die meist angestammte Einwohnerschaft aus wirtschaftlichen Bedurfnissen pendelt und in letzteren die Bewohner oft bewusst dorthin gezogen sind etwa wegen des gunstigeren Baulandes oder aber der besseren Wohnlage ausserhalb des urbanen Ballungsraumes Daher sind die einen ein Phanomen von Wirtschaftsschwache einer Gegend die anderen hingegen teils einer weniger vermogenden Bevolkerungsschicht oder aber einer uberdurchschnittlich reichen Gemeinde Wirtschaftlich profitieren letztere Gemeinden davon dass Bewohner der Grossstadt zuziehen Der Nachteil fur Pendlergemeinden ist eine grobe Unausgewogenheit der Infrastruktur Entweder fehlt ein lokales Angebot wie etwa Nahversorger zunehmend weil beispielsweise ein Gutteil der Einwohner schon auf dem Nachhauseweg eingekauft hat reine Schlafgemeinden oder es konzentrieren sich Einzelhandelszentren in den Wohngegenden Wohn und Einkaufsgemeinden wodurch die Gemeinde hauptsachlich von Verkehr gepragt ist Beiden Formen kommt aber ein traditionelles Gemeindeleben abhanden Den Einpendlergemeinden kommt die florierende Wirtschaftslage zugute Ein Nachteil stellt fur die Stadte dar dass sie eine umfangreiche sonstige Infrastruktur unterhalten mussen Funktion des Zentralortes aber an Einwohnern verlieren Stadtflucht mit unliebsamen Nebenerscheinungen wie der Entvolkerung des Stadtkerns Im Lauf der letzten Jahrzehnte ist der Trend zu den Vororten und Pendlergemeinden durch die hohere Mobilitat der Arbeitnehmer gestiegen Vororte im engeren Sinne sind dichter mit der Stadt verschmolzen als suburbane Pendlergemeinden die auch im weiteren Umkreis der Stadte zu finden sind Tatsachlich ist der Zustand einer stadtnahen Pendlergemeinde einer der grundlegenden Schritte hin zu einer Entwicklung zu typischen Vororten die spater endgultig in den Stadten aufgehen Vorstadte Das sukzessive radiale Ausdehnen der Stadt und ihres Speckgurtels ist ein bekanntes Phanomen des Urbanismus seit dem Mittelalter das Abwandern aus den Stadtzentren mit allfalligem Ruckpendeln in diese aber ein Phanomen der letzten Jahrzehnte Im landlichen Raum sind die Pendlergemeinden die Indikatoren beginnender Landflucht Fur die Pendler wird es zunehmend reizvoll in Richtung des Arbeitsplatzes auszusiedeln Daher ziehen die Speckgurtel der Stadte sowohl von innen wie von aussen Bewohner an Die Abwanderung der Fachkrafte bildet mit abnehmender Neuschaffung von Arbeitsplatzen vor Ort einen Teufelskreis Damit beginnt die Abwanderungsgemeinde insgesamt zu entvolkern oder wird zu einer reinen Zweitwohnsitzgemeinde wenn die Bewohner ihre Heimathauser behalten ein Faktor des Kalte Betten Syndroms Das Auspendeln und folgende Abwandern in nahere lokale Zentren und anschliessend von diesen verkehrsgunstiger gelegenen in die nachsthoheren Zentren und Stadte kann sukzessive ganze Landstriche wirtschaftlich wie einwohnermassig ausdunnen 1 Statistisches Bearbeiten Die Pendlergemeinde bildet die statistische Basis des Begriffs des Pendlers den man uber die Wohnsitzgemeinde definiert Wegpendler Gemeindeaus respektive einpendler 2 3 Das Verhaltnis der Pendler zu den Erwerbstatigen einer Gemeinde wird als Pendlerquote Ein respektive Auspendlerquote bezeichnet das der Erwerbstatigen am Arbeitsort zu den Erwerbstatigen am Wohnort als Pendlersaldo 2 Letzteres ist ein Mass fur das Verhaltnis der vor Ort Arbeitenden zu den Pendelnden um die Relation von Aus zu Einpendelnden bereinigt Wenn es grosser als 100 ist gibt es mehr Arbeitsplatze als anwohnende Erwerbstatige Einpendlergemeinde bei der Auspendlergemeinde liegt es unter 100 4 Die Pendlerquoten entsprechen den relativen Pendlersalden in Bezug zu den Arbeitsplatzen Eine hohe Auspendlerquote gt etwa 60 und eine niedrige Einpendlerquote weisen auf eine Auspendlergemeinde hin sind aber beide hoch kann man eher auf einen insgesamt mobilen Arbeitsmarkt in der Gegend schliessen Ausserdem lassen sich Pendlersalden zwischen einzelnen Gemeinden ermitteln was Aussagen uber die genaueren Pendlerstrome zulasst Das Mass fur das Ausmass des Pendelns ist die durchschnittliche Pendeldistanz verteilt auf die Auspendler der Gemeinde Sie gibt Aufschluss ob nur in den naheren Umkreis oder aber weit entfernte Orte gependelt wird In Osterreich beispielsweise verwendet man noch die Entfernungskategorie fur den einzelnen Pendler wie im Mittel fur die Gemeinden sukzessive aufsteigend von Nichtpendlern im engsten Sinne Wohn und Arbeitsort liegen im selben Gebaude uber Gemeindebinnenpendler 2 und Pendlern innerhalb und zwischen Gemeinden einer Verwaltungsgliederungseinheit hier Bezirk Land zu Pendlern ins Ausland Grenzpendler 5 In der Schweiz etwa ist die Wegpendlergemeinde eine der grundlegenden wirtschaftlich demographischen Gemeindetypen Dort wird sie bei einem Wegpendleranteil 2 von um die 70 gesehen abhangig von der Wohnbevolkerung Typ 15 oder 16 der Gemeindetypologie je nach der Zuwanderung und zwar ausserhalb der Agglomerationen Innerhalb dieser spricht man von sub oder periurbaner Gemeinde Typen 10 14 3 Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff auf Erwerbspendler Berufs Arbeitspendler im eigentlichen Sinne er kann aber auf Bildungspendler ebenso ubertragen werden und bezieht sich dann auf Lernende Studierende und Auszubildende respektive Schul Hochschul und Ausbildungsplatze Da diese in der volkswirtschaftlichen Statistik heute oft zum Arbeitsmarkt gerechnet werden finden sich auch kombinierte Statistiken Nationales BearbeitenDeutschland Bearbeiten Beispiele fur Pendlergemeinden sind Neu Isenburg welches nahe Frankfurt am Main und Offenbach am Main liegt oder Rheinstetten das bei Karlsruhe und Ettlingen liegt Osterreich Bearbeiten Gemeinden mit negativem Pendlersaldo 2012 6 Burgenland nbsp Burgenland 155 91Karnten nbsp Karnten 116 88Niederosterreich nbsp Niederosterreich 495 86Oberosterreich nbsp Oberosterreich 387 87Salzburg nbsp Salzburg 96 81Steiermark nbsp Steiermark 461 85Tirol nbsp Tirol 238 85Vorarlberg nbsp Vorarlberg 79 82Wien nbsp Wien 0 0Osterreich nbsp Osterreich 2028 86In Osterreich sind mehr als die Halfte der arbeitstatigen Bevolkerung 2011 53 8 Pendler der Anteil ist tendenziell leicht steigend 7 8 Insgesamt sind der uberwiegende Grossteil aller Gemeinden Osterreichs Auspendlergemeinden 6 Dabei konzentriert sich das Einpendeln auf zehn grosse Zentren Wien die Landeshauptstadte Klagenfurt am Worthersee Sankt Polten Linz Salzburg Graz 9 und Innsbruck sowie Wels Wiener Neustadt und Schwechat in denen zusammen ein Drittel aller Auspendler arbeitet 2011 695 913 32 9 der Pendler 17 7 der Arbeitnehmer Gemeinsam mit weiteren 16 Stadten und Gemeinden mit mehr als 8 000 Einpendlern umfassen sie einen Anteil von 41 5 der Auspendler 22 3 der Arbeitnehmer insgesamt 7 Eine Sonderstellung nimmt darin naturgemass Wien ein das in absoluten Zahlen die weitaus grosste Einpendlergemeinde ist 7 Nur Wien 2011 123 5 und das Land Salzburg 2011 103 7 haben als Bundeslander 10 ein positives Pendlersaldo gt 100 8 Besonders ist aber die Situation im Burgenland Das Land selbst ist das starkste Auspendelland Saldo 2011 72 1 aber Eisenstadt ist die anteilsmassig starkste Einpendlergemeinde Osterreichs drei Viertel aller Arbeitnehmer wohnen ausserhalb Quote 2011 74 3 Saldo 2012 238 7 und es gibt sogar mehr Arbeitnehmer als Einwohner insgesamt ca 14 000 Arbeitnehmer zu 13 000 Einwohnern 8 11 12 Schweiz Bearbeiten In der Schweiz ist die Auspendlerquote langjahrig stark steigend von 1980 41 uber 1990 50 zu 2000 58 13 Die metropolitanen Regionen des Einpendelns sind primar die Kernagglomerationen Zurich Basel Genf Lausanne und Mailand 13 14 Die typischen Arbeitskantone sind Basel Stadt relativer Pendlersaldo 2012 51 Zug 2012 35 Zurich und Genf 2012 je 12 15 16 Positiv sind auch Bern Neuenburg Graubunden und Tessin 15 Die starken Auspendlerkantone finden sich im Mittelland so als typischer Wohnkanton Basel Landschaft 2012 21 15 Jura Voralpen und Alpen hingegen leiden eher unter Abwanderung daher stellen sich die Pendlerbilanzen moderat dar 17 Nur 12 der Pendlerstrome finden vom landlichen Raum in die stadtischen Raume statt 14 innerhalb des landlichen Raums weit uber die Halfte 55 aber innerhalb ein und desselben stadtischen Gebiets Zahlen 2012 16 Siehe auch BearbeitenSuburbanisierung TrabantenstadtWeblinks BearbeitenStatistik Austria Statistiken Bevolkerung Pendlerinnen und Pendler mit weiteren Materialien Pendler 2010 nach Herkunfts und Zielgemeinde Interaktive Karte mit zahlreichen Auswertungsmoglichkeiten 18 Statistik Schweiz Pendlermobilitat mit weiteren MaterialienEinzelnachweise Bearbeiten Abwanderungsgemeinden im Waldviertel Papier zu einer Studie der Niederosterreichischen Wohnbauforschung 2008 insb Kapitel 2 4 Pendlersituation im Waldviertel S 9 ff PDF fgw at abgerufen 26 Januar 2015 a b c d Definition uber die Gemeinde bis auf den Begriff des Gemeindebinnenpendlers intrakommunalen Pendlers der nur in der speziellen kommunalen Analyse etwa von Verkehrsstromen eine Rolle spielt aber in Stadten zwischen Stadtteilen ebenso wie im landlichen Raum zwischen einzelnen Orten verwendet werden kann Auspendler Binnenpendler Nichtpendler Erwerbstatige am Wohnort Einpendler Binnenpendler Nichtpendler Beschaftigte am Arbeitsort a b Martin Schuler Dominique Joye Typologie der Gemeinden der Schweiz 1980 2000 Memento vom 17 Marz 2016 imInternet Archive im Auftrag des Bundesamtes fur Statistik Neuchatel 7 1 2 Pendlergemeinden S 11 ff PDF bfs admin ch Definition Wegpendler Pendler die in einer anderen Gemeinde arbeiten dort Fussnote 2 S 3 Definition nach Index des Pendlersaldos in Statistik Austria Begriffe und Definitionen zur Registerzahlung 2011 S 5 Sp 2 PDF statistik at abgerufen 26 Januar 2015 Definition nach Entfernungskategorie in Statistik Austria Begriffe und Definitionen zur Registerzahlung 2011 S 3 4 PDF siehe oberhalb a b Vergl Statistik Austria Index des Pendlersaldos am 31 10 2012 nach Gemeinden Thematische Karte PDF statistik at a b c Statistik Austria Statistiken Bevolkerung Pendlerinnen und Pendler aktualisierte Inhalte abgerufen 26 Januar 2015 im Stand der Registerzahlung 2011 a b c Statistik Austria Mehr als 500 000 Erwerbstatige verlassen zur Arbeit ihr Wohnbundesland Pressemitteilung 10 124 270 11 Wien 6 Dezember 2011 Zur Steiermark im Speziellen siehe Registerzahlung 2011 Erwerbstatige und Pendler Reihe Steirische Statistiken Heft 5 2014 PDF statistik steiermark at Zu Tirol siehe Berufstatige und Pendler tirol gv at Statistik Austria Registerbasierte Statistiken Abgestimmte Erwerbsstatistik und Arbeitsstattenzahlung 2012 Schnellbericht 10 17 2014 S 2 insb Tabelle Auszug aus der Publikation Abgestimmte Erwerbsstatistik und Arbeitsstattenzahlung 2012 pdf statistik at mit weiterfuhrenden Links zum Thema Zum Burgenland ausfuhrlich Daniela Muller Betr Erreichbarkeit amp Pendlersituation Erhebungsbericht Beitrag zu Projekt Kommunale Entwicklungs und Flachenwidmungsplanung Eisenstadt TU Wien WS 2008 2009 PDF tuwien ac at abgerufen 26 Januar 2015 a b Martin Schuler Dominique Joye Typologie der Gemeinden der Schweiz S 7 PDF s o Schuler Joye Typologie der Gemeinden der Schweiz 2 3 Die hierarchischen Regionalebenen S 4 f PDF s o a b c Eidgenossisches Departement des Innern EDI Bundesamt fur Statistik BFS Pendlermobilitat in der Schweiz 2012 Memento des Originals vom 15 November 2014 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfs admin ch Thema 11 Mobilitat und Verkehr Reihe BFS Aktuell Neuchatel Mai 2014 Kapitel 6 Wohnkantone und Arbeitskantone S 6 Sp 1 PDF bfs admin ch a b Statistik Schweiz 11 Mobilitat und Verkehr Pendlermobilitat Memento vom 10 Marz 2015 im Internet Archive aktualisierte Inhalte abgerufen 26 Januar 2015 im Stand 2012 Der Stadt Land Graben vertieft sich 1 2 Vorlage Toter Link www dievolkswirtschaft ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde 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