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Albert Szent Gyorgyi von Nagyrapolt ungarisch nagyrapolti Szent Gyorgyi Albert nɒɟraːpoltɪ ˈsɛntɟorɟi ˈɒlbɛrt 16 September 1893 in Budapest Osterreich Ungarn 22 Oktober 1986 in Woods Hole Massachusetts war ein ungarisch US amerikanischer Mediziner Biochemiker sowie Nobelpreistrager fur Physiologie oder Medizin fur die Isolierung der Ascorbinsaure Vitamin C Albert Szent Gyorgyi ca 1948Buste und Gedenktafel in Szeged Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutende Leistungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Szent Gyorgyi wurde 1893 in Budapest geboren Sein Vater Miklos Szent Gyorgyi stammte aus Marosvasarhely in Siebenburgen und gehorte dem dortigen ungarischen Kleinadel an Er war von calvinistischer Konfession Seine Mutter Jozefin geb Lenhossek war romisch katholisch und entstammte einer burgerlichen Akademikerfamilie Szent Gyorgyi begann 1911 ein Studium der Medizin an der Vorgangerinstitution der heutigen Semmelweis Universitat in Budapest bis er zum Beginn des Ersten Weltkrieges in die k u k Armee eingezogen wurde Seinen Dienst leistete er bis 1917 an italienischen und russischen Fronten und wurde fur Tapferkeit ausgezeichnet Nach einer Verwundung wurde er von der Front abgezogen 1917 heiratete er Kornelia Demeny die Tochter des ungarischen Postministers und schloss das Studium der Humanmedizin ab Szent Gyorgyi widmete sich nach dem Krieg der Pharmakologie beendete seine Studien in Budapest und ging nach Prag zu Armin Tschermak Seysenegg spater Berlin wo er sich weiterfuhrenden Studien der Physiologie widmete Am Tropeninstitut der Universitat Hamburg studierte er zwei Jahre physikalische Chemie wie auch in Leiden ab 1920 als Assistent am Pharmakologischen Institut und von 1922 bis 1926 bei Hamburger am Physiologischen Institut der Universitat Groningen in den Niederlanden wo er sich fur das Fach Biochemie habilitierte 1927 ging er als Rockefeller Fellow nach Fitzwilliam College Cambridge Dort und wahrend eines Gastaufenthaltes in Rochester machte er seine ersten Entdeckungen an der Ascorbinsaure 1930 folgte er einem Ruf als Professor fur medizinische Chemie an die Universitat Szeged in Ungarn 1934 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wechselte Szent Gyorgyi zunachst nach Budapest und emigrierte dann 1947 in die Vereinigten Staaten 1955 wurde er amerikanischer Staatsburger 1947 ubernahm er die Leitung des Instituts fur Muskulaturforschung des Meeresbiologischen Laboratoriums in Woods Hole Massachusetts Im selben Jahr wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften 2 und zum Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 3 gewahlt 1956 wurde er in die National Academy of Sciences 1957 in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Er wurde 1966 emeritiert Aus seiner zweiten Ehe mit seiner Arbeitskollegin Marta Borbiro entstammt eine Tochter Die 1957 von der Universitat Szeged abgetrennte Medizinische Universitat in Szeged hiess ab 1987 Albert Szent Gyorgyi Universitat fur Medizinische Wissenschaften 2000 ging sie wieder in der Universitat der Wissenschaften Szeged auf die Medizinische Fakultat ist aber weiter nach Albert Szent Gyorgyi benannt Die US amerikanische National Foundation for Cancer Research vergibt seit 2006 den Szent Gyorgyi Prize fur Krebsforschung Am 16 September 2011 erinnerte Google mit einem Doodle an den 118 Geburtstag von Szent Gyorgyi 4 Bedeutende Leistungen Bearbeiten nbsp Albert Szent Gyorgyi ca 1948Im Jahr 1927 entdeckte Szent Gyorgyi dass der bereits 1920 von Jack Cecil Drummond 1891 1952 Vitamin C genannte als Anti Skorbut Faktor postulierte und in Zitrusfruchten vorkommende Stoff auch in der menschlichen Nebennierenrinde vorkommt Er konnte die Summenformel der stark reduzierend wirkenden sauren Substanz bestimmen und entdeckte dass es sich um ein Kohlenhydrat handelt In den folgenden Jahren untersuchte er die neu entdeckte Substanz wahrend seiner Tatigkeiten an den Universitaten von Cambridge Rochester und Szeged Nachdem es ihm 1931 gelungen war die Verbindung aus Paprika zu isolieren nannte er sie Hexuronsaure da er noch im selben Jahr die Identitat mit Vitamin C beweisen konnte benannte er sie in Ascorbinsaure von A nti Scorbut um 5 Weitere wichtige Arbeiten von Szent Gyorgyi betreffen den korpereigenen Kohlenhydratstoffwechsel insbesondere den Citratzyklus und die Rolle des Energietragers Adenosintriphosphat in Muskelzellen Unter anderem bewies Szent Gyorgyi dass der aktive Sauerstoff den aktiven Wasserstoff oxidiert Nach ihm und einem befreundeten Nobelpreistrager Hans Krebs wurde der Szent Gyorgyi Krebs Zyklus benannt dieser Name ist allerdings hauptsachlich in Ungarn verbreitet anderswo kennt man diesen Bestandteil der aeroben Glykolyse eher unter Krebs oder Citratzyklus Fur seine Entdeckungen auf dem Gebiet der biologischen Verbrennungsprozesse besonders in Beziehung auf das Vitamin C und die Katalyse der Fumarsaure erhielt er 1937 den Nobelpreis fur Medizin Nach dem Nobelpreis erzielte er auf dem Gebiet der Muskelkontraktion wichtige Erfolge fur das Verstandnis der Muskelbiologie und leistete dadurch Vorarbeiten u a fur Setsurō Ebashi Auf diese Zeit geht die Formulierung des Szent Gyorgyi Quotienten zuruck In den 1930er Jahren entdeckte er die Bioflavonoide die er zunachst als Vitamin P bezeichnete 6 Die Flavonoide zahlen zu den sekundaren Pflanzenstoffen 1970 erschien sein gesellschaftskritisches Buch The Crazy Ape Der fehlentwickelte Affe in dem er sich mit einer einseitigen Fixierung der heutigen Gesellschaft auf den technischen Fortschritt auseinandersetzt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenObservations on the function of peroxidase systems and the chemistry of the adrenal cortex In Biochem J Band 22 Nr 6 1928 S 1387 1409 doi 10 1042 bj0221387 Joseph Louis Svirbely Albert Szent Gyorgyi The chemical nature of vitamin C In Biochem J Band 26 Nr 3 1932 S 865 870 PMC 1260981 freier Volltext On Oxidation Fermentation Vitamins Health and Disease Baltimore 1939 Chemistry of Muscular Contraction New York 1947 Nature of Life New York 1947 Contraction in Body and Heart Muscle New York 1953 Bioenergetics In Science Band 124 Nr 3227 New York 2 November 1956 S 873 875 PMC 1252273 freier Volltext Introduction to a Submolecular Biology 1960 The Crazy Ape 1970 Biology and Pathology of Water In Perspectives in Biology and Medicine Band 14 Nr 2 1971 S 239 249 doi 10 1353 pbm 1971 0014 The Living State With Observations on Cancer 1972Literatur BearbeitenEdgar Wohlisch Albert Szent Gyorgyi Der Entdecker des Vitamin C In Hans Schwerte Wilhelm Spengler Hrsg Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa Teil 2 Mediziner Biologen Anthropologen Gestalter unserer Zeit Band 4 Stalling Oldenburg 1955 DNB 451322002 S 151 157 Winfried R Potsch Hrsg Lexikon bedeutender Chemiker Deutsch Thun Frankfurt am Main 1988 ISBN 978 3 8171 1055 1 S 414 415 Ralph Moss Free Radical Albert Szent Gyorgyi and the Battle over Vitamin C Paragon House Publishers New York 1988 ISBN 0 913729 78 7 Manfred Wenzel Szent Gyorgyi von Nagyrapolt Albert In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1374 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Szent Gyorgyi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Albert Szent Gyorgyi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1937 an Albert von Szent Gyorgyi Nagyrapolt englisch Marko Rosseler 16 09 1893 Geburtstag von Albert Szent Gyorgyi WDR ZeitZeichen Podcast Zeitungsartikel uber Albert Szent Gyorgyi in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Albert Szent Gyorgyi mit Bild bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 20 Juni 2016 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 238 Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Royal Society of Edinburgh abgerufen am 13 Dezember 2019 Doodle zum 118 Geburtstag von Szent Gyorgyi vom 16 September 2011 Claus Priesner Chemie Eine illustrierte Geschichte wbg 2015 ISBN 978 3 534 27074 3 S 208 209 St Rusznyak Albert Szent Gyorgyi Vitamin P flavonols as vitamins In Nature Band 138 1936 S 27 Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 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