www.wikidata.de-de.nina.az
Rita Levi Montalcini 22 April 1909 in Turin Italien 30 Dezember 2012 in Rom 1 war eine italienische Medizinerin und Neurobiologin Sie entdeckte fur das Zellwachstum zustandige korpereigene Wachstumsfaktoren und wurde 1986 gemeinsam mit Stanley Cohen mit dem Albert Lasker Award for Basic Medical Research und dem Nobelpreis fur Medizin und Physiologie ausgezeichnet Sie wurde 2001 als zweite Frau zur Senatorin auf Lebenszeit in Italien ernannt Rita Levi Montalcini 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Auszeichnungen Auswahl 3 Zitat 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRita Levi Montalcini und ihre Zwillingsschwester Paola Levi Montalcini 1909 2000 eine bekannte Kunstlerin entstammten einer sephardischen Familie Ihre Eltern waren der judische Ingenieur und Mathematiker Adamo Levi und seine Frau Adele Montalcini Zur Familie zahlten auch ihr Bruder Gino 1902 1974 und die Schwester Anna 1905 2000 Als ihr Kindermadchen Giovanna unheilbar an Krebs erkrankte beschloss die 19 jahrige Rita Levi Medizin zu studieren 1936 beendete sie ihr 1930 begonnenes Medizinstudium in Turin wo sie Schulerin des Histologen Giuseppe Levi war und widmete sich anschliessend der neurologischen Grundlagenforschung Da Mussolini judischen Frauen den Zugang zu akademischen Positionen verweigerte zog sie 1936 nach Belgien und arbeitete als Gastwissenschaftlerin an einem neurobiologischen Institut in Brussel Kurz vor der deutschen Invasion kehrte sie nach Italien zuruck wo sie auch in ihrer Privatwohnung weiterforschte Zwischen 1943 und 1945 lebte sie illegal in Florenz Nach Kriegsende kampfte sie in Fluchtlingslagern gegen Seuchen und Epidemien Von 1969 bis 1979 leitete sie u a in Rom das Laboratorium fur Zellbiologie des Nationalen Forschungsrates Ihre Forschungsarbeit konzentrierte sich auf zellulare Nachrichtenubertragung und Steuerungsmechanismen des Zell und Gewebewachstums Sie entdeckte den Epidermal Growth Factor EGF den Nervenwachstumsfaktor NGF ein Polypeptid und pragte zusammen mit Viktor Hamburger den Begriff Neurotrophin Fur die Isolierung und Charakterisierung des Nervenwachstumsfaktors wurde sie mit dem Nobelpreis ausgezeichnet Sie war Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei Rom Die Atheistin Levi Montalcini wurde 1974 von Papst Paul VI als erste Frau uberhaupt in die Papstliche Akademie der Wissenschaften berufen 2 nbsp Grab der Schwestern Paola und Rita Levi MontalciniIm August 2001 wurde sie von Staatsprasident Carlo Azeglio Ciampi zur Senatorin auf Lebenszeit ernannt 2006 sollte sie die konstituierende Sitzung des Parlaments als Altersprasidentin leiten Sie verzichtete jedoch zu Gunsten von Oscar Luigi Scalfaro auf diese Ehre 2008 verzichtete sie erneut darauf Nach dem Tod von Jozef Rotblat 2005 war Levi Montalcini die alteste lebende Person die einen Nobelpreis empfing Seit dem 4 Mai 2008 war sie alter als der bis dahin alteste aller Nobelpreistrager Tadeusz Reichstein Sie ist die bisher einzige Person die einen Nobelpreis erhielt und uber 100 Jahre alt wurde Rita Levi Montalcini starb Ende 2012 im Alter von 103 Jahren und wurde sie zu ihrer Zwillingsschwester Paola auf dem Cimitero monumentale di Torino in ihrer Heimatstadt Turin beigesetzt 3 Weitere Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1966 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1968 Mitglied der National Academy of Sciences 1969 Antonio Feltrinelli Preis 1974 Aufnahme als Ordentliches Mitglied in die Papstliche Akademie der Wissenschaften 1982 Rosenstiel Award 1983 Louisa Gross Horwitz Preis 1985 Ralph W Gerard Preis 1986 Komtur und 1987 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 1986 Mitglied der American Philosophical Society 1987 National Medal of Science 1989 Auslandisches Mitglied der Academie des sciences 1989 Mitglied der Academia Europaea 4 1995 Auswartiges Mitglied der Royal Society 5 2008 Grossoffizier der Ehrenlegion Grosskreuz des Ordens de Isabel la CatolicaAm 30 Januar 2010 wurde der Asteroid 9722 Levi Montalcini nach ihr benannt Zitat Bearbeiten Der Korper macht was er will Ich bin nicht der Korper ich bin das Gedachtnis Rita Levi Montalcini 6 Werke BearbeitenRita Levi Montalcini schrieb mehrere Bucher darunter Ich bin ein Baum mit vielen Asten Das Alter als Chance Originaltitel L asso nella manica a brandelli ubersetzt von Christel Till Galliani Piper Munchen Zurich 1999 ISBN 3 492 04121 3 als Taschenbuch zuletzt unter dem Titel Die Vorzuge des Alters Leistungsfahigkeit und geistige Aktivitat ein Leben lang Piper TB 4388 Munchen Zurich 2005 ISBN 978 3 492 24388 9 Literatur BearbeitenCharlotte Kerner Ein Lob der Vollkommenheit In Charlotte Kerner Nicht nur Madame Curie Frauen die den Nobelpreis bekamen Beltz Weinheim und Basel 1999 ISBN 3 407 80862 3 Myriam Muhm Vage Hoffnung fur Parkinson Kranke Uberlegungen der Medizin Nobelpreistragerin Rita Levi Montalcini Memento vom 10 Februar 2008 im Internet Archive In Suddeutsche Zeitung 22 Dezember 1986 Nr 293 Ralph A Bradshaw Rita Levi Montalcini 1909 2012 In Nature Band 493 Nr 7432 2013 S 306 doi 10 1038 493306a Gisela Baumgart Levi Montalcini Rita In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 847 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rita Levi Montalcini Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rita Levi Montalcini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1986 an Rita Levi Montalcini englisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Rita Levi Montalcini bei academictree org senato it Rita Levi Montalcini auf der Website des Italienischen Senats italienisch nature com Neuroscience One hundred years of Rita Artikel vom 1 April 2009 aus Nature Band 458 2009 S 564 567 doi 10 1038 458564a faz net Zum Tod von Rita Levi Montalcini Gehirn und Gedachtnis Artikel vom 2 Januar 2013 Autor Joachim Muller JungEinzelnachweise Bearbeiten Medizin Nobelpreistragerin Levi Montalcini gestorben Memento vom 7 April 2014 im Internet Archive Vatikan wurdigt Rita Levi Montalcini In archivioradiovaticana va Radio Vatikan 31 Dezember 2012 abgerufen am 15 Januar 2023 Klaus Nerger Das Grab von Rita Levi Montalcini In knerger de Abgerufen am 15 Januar 2023 Rita Levi Montalcini In ae info org Academia Europaea abgerufen am 15 Januar 2023 englisch Eintrag zu Levi Montalcini Rita 1909 2012 im Archiv der Royal Society London englisch La Professoressa Memento vom 24 August 2011 im Internet Archive Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown Goldstein 1986 Cohen Levi Montalcini 1987 Tonegawa 1988 Black Elion Hitchings 1989 Bishop Varmus 1990 Murray Thomas 1991 Neher Sakmann 1992 Fischer E G Krebs 1993 Roberts Sharp 1994 Gilman Rodbell 1995 Lewis Nusslein Volhard Wieschaus 1996 Doherty Zinkernagel 1997 Prusiner 1998 Furchgott Ignarro Murad 1999 Blobel 2000 Carlsson Greengard Kandel 2001 Hartwell Hunt Nurse 2002 Brenner Horvitz Sulston 2003 Lauterbur Mansfield 2004 Axel Buck 2005 Marshall Warren 2006 Fire Mello 2007 Capecchi Evans Smithies 2008 zur Hausen Barre Sinoussi Montagnier 2009 Blackburn Greider Szostak 2010 Edwards 2011 Beutler Hoffmann Steinman 2012 Gurdon Yamanaka 2013 Rothman Schekman Sudhof 2014 O Keefe M Moser E Moser 2015 Campbell Ōmura Youyou 2016 Ōsumi 2017 Hall Rosbash Young 2018 Allison Honjo 2019 Kaelin Ratcliffe Semenza 2020 Alter Houghton Rice 2021 Julius Patapoutian 2022 Paabo 2023 Kariko Weissman Normdaten Person GND 119002396 lobid OGND AKS LCCN n82055420 VIAF 85738872 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levi Montalcini RitaKURZBESCHREIBUNG italienisch amerikanische NeurobiologinGEBURTSDATUM 22 April 1909GEBURTSORT Turin ItalienSTERBEDATUM 30 Dezember 2012STERBEORT Rom Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rita Levi Montalcini amp oldid 237019222