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Edgar Douglas Adrian 1 Baron Adrian OM 30 November 1889 in London 4 August 1977 in Cambridge war ein britischer Physiologe Fur seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Funktionen der Neuronen erhielt er 1932 gemeinsam mit Charles Scott Sherrington den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin Edgar Douglas Adrian 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Ehrungen 3 Arbeiten 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenEdgar Douglas Adrian war der zweite Sohn von Alfred Douglas Adrian und absolvierte seine schulische Ausbildung an der Westminster School nahe der Westminster Abbey in London Ab 1908 begann er sein Naturwissenschaftsstudium am Trinity College in Cambridge Sein Studium konzentrierte sich dabei vor allem auf die Physiologie Er erlangte 1911 den Bachelor of Arts in funf verschiedenen Studienfachern mit ausgezeichneten Noten 1913 erhielt Adrian ein Forschungsstipendium fur seine Arbeiten zur Funktionsweise der Nerven und er begann im gleichen Jahr ein Studium der Medizin Seine klinischen Studien absolvierte er dabei am St Bartholomew s Hospital in London und 1915 konnte er auch dieses Studium erfolgreich abschliessen Bis 1919 also wahrend des gesamten Ersten Weltkrieges arbeitete er klinisch im Bereich der Neurologie und behandelte vor allem Soldaten mit unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen Danach kehrte er nach Cambridge zuruck wo er am physiologischen Institut wirkte und Kurse zum menschlichen Nervensystem gab Seine Forschungsarbeiten fokussierten zu dieser Zeit auf die Grundlagenforschung der Sinnesphysiologie und der Erregungsleitung in den Nerven Ab 1925 begann er seine Arbeiten an Sinnesorganen mit elektrischen Methoden die ihm spater den Nobelpreis einbringen sollten Am 14 Juni 1923 heiratete er Hester Agnes Pinsent mit der er drei Kinder hatte Dabei handelte es sich um seine Tochter Anne Pinsent Adrian die spatere Ehefrau des Physiologen Richard Keynes 1919 2010 sowie die Zwillinge Richard Hume Adrian 2 Baron Adrian der selber Physiologe und wie sein Vater Mitglied der Royal Society wurde sowie Jennet Adrian 1929 wurde Adrian Foulerton Professor der Royal Society und 1937 loste er Sir Joseph Barcroft als Professor fur Physiologie an der Universitat von Cambridge ab Diesen Lehrstuhl behielt er bis 1951 danach wurde er zum Leiter des Trinity College bis 1965 Von 1955 bis 1957 war er ausserdem Prasident des Leicester University College ab 1958 Kanzler der Universitat Leicester von 1957 bis 1959 Vizekanzler der Universitat Cambridge und von 1967 bis 1976 Kanzler der Universitat Cambridge Von 1950 bis 1955 wurde er Prasident der Royal Society und 1954 zudem der British Association for the Advancement of Science 1934 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt Er starb am 4 August 1977 in Cambridge Ehrungen Bearbeiten1923 wurde Adrian als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1934 die Royal Medal und 1946 die Copley Medaille verlieh Gemeinsam mit Charles Scott Sherrington erhielt er fur seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Funktionen der Neuronen 1932 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin 1938 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences 1 und in die American Philosophical Society gewahlt 1941 in die National Academy of Sciences 1942 wurde er mit dem Order of Merit ausgezeichnet und 1955 zum Baron Adrian of Cambridge geadelt Seit 1946 war er Mitglied der Academie des sciences sowie der Royal Society of Edinburgh Die Konigliche Akademie der Wissenschaften und Schonen Kunste von Belgien nahm ihn 1960 als assoziiertes Mitglied auf Arbeiten BearbeitenDie fruhesten Arbeiten Adrians zur Neurophysiologie erfolgten bereits in seinem Studium gemeinsam mit Keith Lucas der 1916 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam Adrian und Lucas versuchten die Nervenimpulse zu messen scheiterten allerdings aufgrund der sehr ungenauen Messmethoden und den weitgehend ungeeigneten Nervenpraparaten Edgar Douglas Adrian forschte bereits fruh an dem Alles oder nichts Gesetz ANG in der Erregung von Nerven Bis 1925 2 entwickelte er eine auch die Entwicklung der Elektromyografie vorantreibenede Methode zur Untersuchung und Darstellung von sehr schwachen Aktionspotentialen an einzelnen Nerven und Muskelfasern Dafur isolierte er einzelne Nervenfasern und leitete die in diesen gemessenen Elektroimpulse an Verstarker weiter die in der Radioindustrie gebaut wurden Mit diesem Aufbau konnte er die sehr schwachen Impulse deren Spannung im Bereich von einigen Mikrovolt liegt und deren Impulse nur wenige Millisekunden andauern messbar machen und zeigen dass die Starke eines Reizes durch die Frequenz der ausgelosten Aktionspotenziale kodiert wird Impulsfrequenzkodierung Er wies gemeinsam mit seinen Mitarbeitern nach dass sich der Reiz als elektrische Welle entlang des Nervs bewegt und dabei das elektrische Potential der Faser verandert wurde Zwischen den Einzelimpulsen wies er zudem eine kurze Ruhepause nach die Refraktarzeit Durch vergleichende Untersuchungen zeigte Adrian ausserdem dass sich die grundlegende Nervenfunktion von sensorischen und motorischen Nerven nicht unterscheidet In spateren Arbeiten zeigte Adrian dass Nerven auch Substanzen vom Zellkorper zu den Synapsen transportieren darunter Aminosauren Proteine und Nahrstoffe Nach 1932 widmete er sich der Entstehung von elektrischen Rhythmen im Gehirn und 1934 stiess er auf die Arbeiten von Hans Berger uber die Elektroenzephalographie und erkannte die Tragweite der Entdeckung Im Bereich der Sinnesphysiologie konzentrierte Adrian seine Arbeit auf die Erforschung des Geruchssinnes ausserdem arbeitete er an den Rezeptoren fur den Gleichgewichtssinn im Innenohr sowie den Verknupfungen der sensorischen und motorischen Hirnareale Schriften BearbeitenEdgar Douglas Adrian veroffentlichte wahrend seiner wissenschaftlichen Laufbahn eine Reihe von Publikationen in Fachzeitschriften Ausserdem schrieb er folgende Monographien The Basis of Sensation 1927 The Mechanism of Nervous Action 1932 Factors Determining Human Behaviour 1937 im Autorenteam The Physical Background of Perception 1947 Literatur BearbeitenEdgar Baron Adrian of Cambridge in Internationales Biographisches Archiv 45 1977 vom 31 Oktober 1977 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Bernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Dusseldorf 2001 ISBN 3 491 72451 1 Brockhaus Nobelpreise Chronik herausragender Leistungen Brockhaus Mannheim 2004 ISBN 3 7653 0492 1 Cornelus Borck Adrian Edgar Douglas In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edgar Adrian 1st Baron Adrian Sammlung von Bildern Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1932 an Edgar Douglas Adrian englisch Einzelnachweise Bearbeiten Members of the American Academy Listed by election year 1900 1949 PDF Abgerufen am 27 September 2015 Edgar Douglas Adrian Interpretation of the electomyogram In Lancet Band 1 1925 S 1229 ff und 1281 ff VorgangerAmtNachfolgerTitel neu geschaffenBaron Adrian 1955 1977Richard AdrianTrager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown Goldstein 1986 Cohen Levi Montalcini 1987 Tonegawa 1988 Black Elion Hitchings 1989 Bishop Varmus 1990 Murray Thomas 1991 Neher Sakmann 1992 Fischer E G Krebs 1993 Roberts Sharp 1994 Gilman Rodbell 1995 Lewis Nusslein Volhard Wieschaus 1996 Doherty Zinkernagel 1997 Prusiner 1998 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title Edgar Adrian 1 Baron Adrian amp oldid 237025119