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Sir Henry Hallett Dale OM GBE 9 Juni 1875 in London 23 Juli 1968 in Cambridge war ein britischer Physiologe und Biochemiker Er und Otto Loewi erhielten zusammen Fur ihre Entdeckungen bei der chemischen Ubertragung der Nervenimpulse 1936 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin Henry Hallett Dale 1904Henry Hallett DaleNobel Preis Urkunde fur Loewi und Dale vom 27 Oktober 1936 mit 24 Unterschriften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungen 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenDale studierte ab 1894 Medizin Physiologie und Zoologie an der Universitat Cambridge war 1903 fur vier Monate bei Paul Ehrlich in Frankfurt und arbeitete dann als Pharmakologe am University College London wo er 1905 mit Otto Loewi zusammentraf Ab 1904 war er Leiter des Physiologischen Forschungslabors von Wellcome in London 1 1909 erhielt er seinen M D Abschluss als Mediziner in Cambridge Seine medizinische Ausbildung hatte er auch am St Bartholomew s Hospital in London Im Jahr 1914 ubernahm er eine leitende Funktion Direktor der Abteilung Biochemie und Pharmakologie im National Institute for Medical Research in London Er arbeitete unter anderem uber die pharmakologischen Wirkungen von Mutterkorn und Alkaloiden wie Tyramin und Histamin 1906 entdeckte er in der Hypophyse das Hormon Oxytocin Er stellte fest dass es beim Geburtsvorgang und beim Stillen eine wichtige Funktion hat Forschungen BearbeitenDale isolierte mit Kollegen in langjahriger Arbeit Acetylcholin aus Pilzen und entdeckte die mogliche Rolle als Neurotransmitter um 1914 was von Loewi dann nachgewiesen wurde Loewi fand 1921 dass bei Stimulation von Nerven am Froschherzen eine von ihm Vagusstoff genannte chemische Substanz freigesetzt wurde die Dale dann als Acetylcholin identifizierte Diese Substanz konnte auch direkt das Herz stimulieren womit die chemische Ubertragung von Nervensignalen nachgewiesen war Das Prinzip von Dale bezeichnet die Hypothese dass jede Nervenzelle nur einen Neurotransmitter benutzt was sich aber sehr viel spater als falsch herausstellte stattdessen wurde das Koexistenzprinzip von Tomas Hokfelt propagiert Die Benennung des Prinzips stammt von John C Eccles 1954 der sich auf einen Vortrag von Dale 1934 bezog Dale selbst hat dieses Prinzip aber nie explizit in seinen Schriften formuliert In den 1940er Jahren stritt er mit Eccles daruber ob Nervensignale chemisch Dale oder elektrisch Eccles an den Synapsen ubertragen werden Spater erkannte man dass die Ubertragung meist chemisch erfolgt manchmal auch elektrisch Seine Arbeiten erweiterten die Kenntnisse uber das Renin Angiotensin Aldosteron System 2 Auszeichnungen BearbeitenIm November 1936 erhielten Loewi und Dale gemeinsam den Medizinnobelpreis Siehe Einleitung 1914 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1924 die Royal Medal und 1937 die Copley Medaille verlieh Im Jahr 1932 wurde er zum Knight Bachelor geschlagen Die britische Krone verlieh ihm 1944 den Order of Merit Die American Diabetes Association verlieh ihm 1954 die Banting Medaille die Deutsche Pharmakologische Gesellschaft ehrte ihn 1962 mit der Schmiedeberg Plakette Dale wurde 1927 in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Er war ab 1932 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 3 ab 1936 der Royal Society of Edinburgh ab 1939 der American Philosophical Society 4 und ab 1940 der National Academy of Sciences 1942 wurde er Ehrenmitglied der damaligen Akademie der Wissenschaften der UdSSR 5 und 1945 assoziiertes Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 6 1943 wurde er als Knight Grand Cross des Order of the British Empire ausgezeichnet Dale war von 1928 bis 1942 Direktor des National Institute for Medical Research Der Mondkrater Dale ist nach ihm benannt Sein Bruder Benjamin Dale war ein Komponist Dale war seit 1904 verheiratet und hatte einen Sohn und zwei Tochter Literatur BearbeitenMarthe Vogt Obituary Sir Henry Hallett Dale O M F R S In International journal of neuropharmacology Pergamon Press 1969 8 ISSN 0375 9458 S 83 84 Ilse Jahn Dale Henry Hallett In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 285 Einzelnachweise Bearbeiten Henry Dale A Wellcome man Memento vom 2 Dezember 2013 im Internet Archive Henry Hallett Dale Croonian Lectures on some chemical factors in the control of the circulation in The Lancet Volume 213 Issue 5520 15 Juni 1929 S 1233 1237 Mitgliedseintrag von Sir Henry Hallett Dale bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Oktober 2012 Member History Henry H Dale American Philosophical Society abgerufen am 4 Juli 2018 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Dejl Genri Hellet Dale Henry Hallett Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 19 Februar 2021 russisch Academicien decede Sir Henry Hallett Dale Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 30 August 2023 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henry Hallett Dale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1936 an Henry Hallett Dale englisch faqs org Henry Hallett Dale engl Informationen zu und akademischer Stammbaum von Henry Hallett Dale bei academictree orgTrager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown 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PersonendatenNAME Dale Henry HallettKURZBESCHREIBUNG britischer BiochemikerGEBURTSDATUM 9 Juni 1875GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 23 Juli 1968STERBEORT Cambridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry Hallett Dale amp oldid 236892234