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Sune Karl Bergstrom 10 Januar 1916 in Stockholm 15 August 2004 ebenda war ein schwedischer Mediziner und Biochemiker Sune Bergstrom1972 wurde er mit einem Gairdner Foundation International Award ausgezeichnet 1975 mit dem Amory Prize der American Academy of Arts and Sciences Er erhielt gemeinsam mit Bengt Ingemar Samuelsson und John Robert Vane 1982 den Nobelpreis fur Medizin und Physiologie fur ihre bahnbrechenden Arbeiten uber Prostaglandine und nahe verwandte biologisch aktive Substanzen Er ist Vater des Medizin Nobelpreistragers Svante Paabo Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Bedeutung der Forschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBergstrom studierte Medizin und Chemie am Karolinska Institutet in Stockholm und begann seine Forscherkarriere 1934 im Labor von Erik Jorpes uber Heparine Dort promovierte er 1943 dann uber die biochemischen Eigenschaften von Lipiden Fetten und Steroiden Von 1947 bis 1958 war er Professor fur Biochemie an der Universitat Lund 1957 erfolgte sein Ruf auf den Lehrstuhl fur Biochemie an das Karolinska Institutet welchem er 1958 folgte Sowohl in Lund als auch in Stockholm forschte Bergstrom an Prostaglandinen und deren chemischen Eigenschaften 1 1957 gelang ihm erstmals die Reindarstellung eines dieser Stoffe 1966 wurde Bergstrom in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1973 in die National Academy of Sciences 1975 wurde er zum Vorsitzenden des Direktoriums der Nobel Stiftung berufen Von 1977 bis 1982 war er ausserdem Vorsitzender des beratenden Ausschusses fur medizinische Forschung bei der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf 1977 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 2 1973 erhielt er die Oscar Carlson Medaille der Schwedischen Chemischen Gesellschaft 3 1977 erhielt er gemeinsam mit gemeinsam mit Bengt Ingemar Samuelsson und John Robert Vane den Albert Lasker Award for Basic Medical Research Die American Philosophical Society deren Mitglied er seit 1984 war zeichnete ihn 1988 mit ihrer Benjamin Franklin Medal aus Familie BearbeitenBergstrom heiratete 1943 Maj Gernandt mit der er einen Sohn hatte der 1955 geboren wurde 4 Daneben hatte er eine Beziehung zu der estnischen Chemikerin Karin Paabo mit der er eine Zeit lang zusammen arbeitete und mit der er einen ebenfalls 1955 geborenen Sohn den in Leipzig tatigen Evolutionsgenetiker Svante Paabo hatte Der erste Sohn erfuhr erst 2004 kurz vor Bergstroms Tod von seinem Halbbruder 5 Svante Paabo wurde ebenfalls ein international angesehener Wissenschaftler wobei jedoch lange Zeit kaum jemand wusste dass er der Sohn eines Nobelpreistragers ist 2022 wurde Paabo ebenfalls mit dem Medizinnobelpreis geehrt Bedeutung der Forschung BearbeitenBergstrom forschte ebenso wie seine beiden Mitstreiter Bengt Ingemar Samuelsson und Sir John Robert Vane an Prostaglandinen Entdeckt und benannt wurden diese Stoffe erst Mitte der 1930er Jahre von Ulf Svante von Euler Chelpin der 1970 den Nobelpreis fur seine neurophysiologischen Studien bekam Die Bedeutung dieser Stoffe als biologisch aktive Substanzen wurde allerdings erst durch die Arbeiten von Bergstrom Samuelsson und Vane bekannt Den Startpunkt fur die Erforschung der Prostaglandine setzte Bergstrom durch die Isolierung einzelner Prostaglandine und die Aufklarung ihrer chemischen Struktur Er konnte des Weiteren nachweisen dass die Prostaglandine aus ungesattigten Fettsauren gebildet werden Auf dieser Basis konnte die Forschung an den Prostaglandinen fortgefuhrt werden Heute ist bekannt dass diese Stoffe in fast allen Tierarten sowie verschiedenen Pflanzen vorkommen und ein sehr vielfaltiges Spektrum von Funktionen haben Beim Menschen und anderen Wirbeltieren spielen sie etwa eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung bei der Entstehung und Regulation von Entzundungen bei der Regulation des Blutdrucks und bei der Ubertragung von Nervenimpulsen Bergstroms Arbeiten konzentrierten sich vor allem auf die Wirkung verschiedener Prostaglandine auf die Herzkranzgefasse wo ihre Arterienerweiternden Eigenschaften offensichtlich eine physiologische Anpassung des Kreislaufs an korperliche Anstrengungen darstellen Einige Prostaglandine sind krampflosend andere bewirken Kontraktionen der glatten Muskulatur So erzeugen Prostaglandine die beim Sexualakt mit den Spermien in die Gebarmutter gelangen die Kontraktion dieses Organs beim weiblichen Orgasmus Literatur BearbeitenGisela Baumgart Bergstrom Sune Karl In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 167 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sune Bergstrom im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1982 an Sune Bergstrom englisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Sune Bergstrom bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Winfried R Potsch Annelore Fischer und Wolfgang Muller unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum Lexikon bedeutender Chemiker Bibliographisches Institut Leipzig 1988 S 40 ISBN 3 323 00185 0 Mitgliedseintrag von Sune Bergstrom bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Oktober 2012 Lista mottagare Svenska Kemisamfundet abgerufen am 7 September 2019 Pearce Wright Obituary Sune Bergstrom The Guardian 18 August 2004 Link EN Elizabeth Kolbert Sleeping with the Enemy What happened between the Neanderthals and us The New Yorker 15 August 2011 Link EN Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown Goldstein 1986 Cohen Levi Montalcini 1987 Tonegawa 1988 Black Elion Hitchings 1989 Bishop Varmus 1990 Murray Thomas 1991 Neher Sakmann 1992 Fischer E G Krebs 1993 Roberts Sharp 1994 Gilman Rodbell 1995 Lewis Nusslein Volhard Wieschaus 1996 Doherty Zinkernagel 1997 Prusiner 1998 Furchgott Ignarro Murad 1999 Blobel 2000 Carlsson Greengard Kandel 2001 Hartwell Hunt Nurse 2002 Brenner Horvitz Sulston 2003 Lauterbur Mansfield 2004 Axel Buck 2005 Marshall Warren 2006 Fire Mello 2007 Capecchi Evans Smithies 2008 zur Hausen Barre Sinoussi Montagnier 2009 Blackburn Greider Szostak 2010 Edwards 2011 Beutler Hoffmann Steinman 2012 Gurdon Yamanaka 2013 Rothman Schekman Sudhof 2014 O Keefe M Moser E Moser 2015 Campbell Ōmura Youyou 2016 Ōsumi 2017 Hall Rosbash Young 2018 Allison Honjo 2019 Kaelin Ratcliffe Semenza 2020 Alter Houghton Rice 2021 Julius Patapoutian 2022 Paabo 2023 Kariko Weissman Normdaten Person GND 108133389 lobid OGND AKS LCCN n80150471 VIAF 25136050 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bergstrom SuneALTERNATIVNAMEN Bergstrom Sune Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG schwedischer Biochemiker und NobelpreistragerGEBURTSDATUM 10 Januar 1916GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 15 August 2004STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sune Bergstrom amp oldid 237189255