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Sir Ernst Boris Chain 19 Juni 1906 in Berlin 12 August 1979 in Castlebar Irland war ein deutsch britischer Biochemiker Bakteriologe und Nobelpreistrager Er ist Mitbegrunder der chemischen und medizinischen Forschung an Antibiotika insbesondere am Penicillin Ernst Boris Chain 1945Berliner Gedenktafel in Berlin Moabit Turmstr 22 im ehem Haus der Gesundheit heute Staatsanwaltschaft Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Leistung 3 Ehrungen 4 Personliches 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Boris Chain Sohn des aus Russland nach Deutschland eingewanderten judischen Chemikers und Chemiefabrikanten Michael Chain und der Margarete Eisner studierte von 1924 bis 1928 Chemie und Medizin in Berlin an der Friedrich Wilhelm Universitat und promovierte 1930 ebendort bei Wilhelm Schlenk mit der Arbeit Enzymatische Esterbildung und Esterspaltung zum Dr phil Chain arbeitete von 1930 bis 1933 an der Charite in Berlin wo er sich in der chemischen Abteilung des dortigen Pathologischen Instituts weiterhin mit biochemischen Untersuchungen an Enzymen beschaftigte Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung am 30 Januar 1933 emigrierte er im April 1933 nach London in Grossbritannien wo er seine Forschungen am Institute for Biochemistry in Cambridge fortsetzen konnte und promovierte zum PhD In der Sir William Dunn School of Biochemistry erhielt er seine Lehrberechtigung Ab 1935 arbeitete er als Chemiker und Dozent fur Chemische Pathologie an der Universitat Oxford in der Abteilung des Pathologen Howard Walter Florey 1939 erhielt Chain die britische Staatsburgerschaft 1945 den akademischen Titel M A Oxon 1 1949 wurde er Direktor des Forschungsinstituts fur chemische Mikrobiologie am Instituto Superiore de Sanita in Rom und 1961 Professor seit 1973 Senior Research Fellow und Prof em fur Biochemie und Direktor am Imperial College of Science and Technology in London 1961 wurde er auch Vorsitzender der WHO in Fragen der Antibiotikaforschung Wissenschaftliche Leistung BearbeitenErnst Chain machte sich vor allem um die Isolierung und chemische Beschreibung sowie um die systematische Verbesserung des Penicillin Erstpraparates verdient das er durch Gefriertrocknung erzielte Seit 1939 begann er zusammen mit Florey systematisches Studium uber antibakterielle Substanzen aus Mikroorganismen Dies brachte ihn in Beruhrung mit den fast zehn Jahre zuvor von Alexander Fleming gemachten Entdeckungen rund um Penicillin Allerdings machte Fleming keine Versuche Penicillin zu Heilzwecken einzusetzen Chain und Florey gelang es nach wochenlanger Arbeit das instabile Penicillin zu stabilisieren und seine therapeutischen Wirksamkeit gegen bestimmte bakterielle Infektionen an Labormausen zu demonstrieren Nach diesem Erfolg fuhrte Chain seine Untersuchungen fort und arbeitete an der Isolierung und Aufklarung der Struktur des Penicillins und anderer Antibiotika Fur die Aufklarung der Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten und der chemischen Struktur des Penicillins erhielten 1945 er Alexander Fleming und Howard Walter Florey gemeinsam den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin Ausser seinen Forschungen zum Penicillin wobei er 1940 auch die Penicillinase entdeckt hatte arbeitete Chain uber Schlangengifte Glykolyseinhibition den Stoffwechsel von Tumoren das Enzym Lysozym sowie die Beziehungen zwischen Kohlenwasserstoff und Aminosaure im Nervengewebe Er entwickelte Methoden und Gerate fur die biochemische Mikroanalyse Ehrungen Bearbeiten1945 Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin 1946 Pasteurmedaille 1949 Fellow der Royal Society in London 1954 Paul Ehrlich Preis 14 Marz Frankfurt am Main 1962 Marotta Medaille der Societa Chimica Italiana 1962 Auswartiges Mitglied der Academie des sciencesDaruber hinaus war Chain Kommandeur der Ehrenlegion und 1956 Trager des Grossoffiziers des Verdienstordens der Italienischen Republik 1969 wurde er als Knight Bachelor in den personlichen Adelsstand erhoben Personliches BearbeitenChain erwog zeitweise eine Karriere als Pianist zu starten und trat in Berlin neben seiner Arbeit in offentlichen Konzerten auf Chain in spateren Jahren ein eifriger Zionist heiratete 1948 die englische Biochemikerin russischer Abstammung Anne Beloff 1921 1991 und hatte mit ihr drei Kinder Anne Belloff Chain fand selbst internationale Anerkennung fur ihre Arbeit uber den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und hormonelle Aspekte von Diabetes Literatur BearbeitenJohn F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 143 144 Die kleine Enzyklopadie Encyclios Verlag Zurich 1950 Band 1 Seite 281 Harenberg Lexikon der Nobelpreistrager Dortmund 2000 Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler Band 1 Heidelberg 2007 Gerlind Busche Schmidt Ernst Boris Chain In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 236 R O Cassel Sir E B Chain In M Fox u a Hrsg Nobel Laureates in Medicine or Physiology New York und London 1990 S 84 87 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Boris Chain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ernst Boris Chain im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1945 an Ernst Boris Chain englisch Eintrag zu Chain Ernst Boris 1906 1979 Knight Biochemist im Archiv der Royal Society London Informationen zu und akademischer Stammbaum von Ernst Boris Chain bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Munksroll Biography Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin 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