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Maurice Hugh Frederick Wilkins CBE 15 Dezember 1916 in Pongaroa Tararua District in Nord Wairarapa Neuseeland 5 Oktober 2004 in London war ein neuseelandischer Physiker und Nobelpreistrager Er forschte vor allem im Bereich der Rontgenkristallographie Maurice Wilkins Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Mitgliedschaften 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm Alter von sechs Jahren wurde der Sohn eines irischen Arztes nach England gebracht und machte sein Abitur in Birmingham Er studierte Physik am St John s College der Cambridge University mit dem Bachelor Abschluss 1938 und erhielt 1940 seinen Doktorgrad fur Physik an der University of Birmingham wo er Forschungsassistent von John Turton Randall war und die Lumineszenz und Phosphoreszenz von Festkorpern untersuchte Im Zweiten Weltkrieg wandte er diese Forschung fur Radar Bildschirme an Er arbeitete unter Mark Oliphant unter dem er schon in Cambridge studiert hatte am britischen Atombombenprojekt in Birmingham Separation von Uranisotopen mit Massenspektrographen und setzte das im Manhattan Project an der University of California Berkeley fort bevor er 1945 wieder in der Forschungsgruppe von Randall war der sich an der Universitat St Andrews mit Biophysik befasste Das wurde auch das neue Forschungsgebiet von Wilkins 1946 wechselte die Gruppe an das King s College London wo das Medical Research Council eine Biophysik Forschungsgruppe einrichtete Dort befasste er sich zunachst mit der Auswirkung von Ultraschall auf Genmaterial und dann mit der Entwicklung von Mikroskopen fur Ultraviolett Mikrospektrophotometrie mit denen er ebenfalls Genmaterial Nukleinsauren in Zellen untersuchte Durch Untersuchung der Polarisation der UV Strahlung unternahm er Studien der Orientierung der Purine und Pyrimidine in der Nukleinsaure des Tabakmosaikvirus TMV Ausserdem untersuchte er die Orientierung von Virusteilchen in Kristallen des TMV mit Polarisationsmikroskopen im visuellen Bereich des Spektrums Danach wandte er sich der Strukturuntersuchung mit Rontgenbeugung zu und untersuchte damit auch die DNA In dieser Zeit arbeitete er mit Rosalind Franklin in angespanntem Verhaltnis zusammen und fertigte gemeinsam mit seinem Assistenten Wilson heimlich Kopien von Franklins Daten an 1 Diese noch unveroffentlichten Forschungsergebnisse Franklins gab er anschliessend an deren Konkurrenten James Watson und Francis Crick weiter was letzteren 1953 die Ableitung der DNA Struktur ermoglichte 2 3 Wilkins wies spater nach dass die von den beiden vorgeschlagene Doppelhelix Struktur tatsachlich richtig war und erhielt hierauf zusammen mit Watson und Crick den Medizinnobelpreis Die Forschungsgeschichte von Watson Wilkins und Crick wurde spater fur die Verletzung der Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis kritisiert da deren Veroffentlichung in Nature 1953 auf der Weitergabe der Forschungsergebnisse von Rosalind Franklin beruhte Wilkins unterrichtete bis zu seinem Tode am King s College 1950 wurde er dort Assistant Director der Biophysik Gruppe des Medical Research Council und 1955 Deputy Director Nach der Grundung einer eigenen Unter Abteilung Biophysik am King s College ab 1961 eine eigenstandige Abteilung wurde er dort Honorary Lecturer Wilkins war von 1944 bis 1947 mit Ruth Abbot verheiratet mit der er einen Sohn hatte 1959 heiratete er Patricia Ann Chidgey mit der er zwei Sohne und zwei Tochter hatte Er sammelte als Hobby Skulpturen und war Hobby Gartner Auszeichnungen und Mitgliedschaften Bearbeiten1960 erhielt er den Albert Lasker Award for Basic Medical Research und 1962 zusammen mit Watson und Crick dafur den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin 1970 wurde Wilkins in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1959 wurde er Fellow der Royal Society 1962 wurde er CBE Schriften BearbeitenR Langridge H R Wilson C W Hooper M H F Wilkins L D Hamilton The molecular configuration of deoxyribonucleic acid I X ray diffraction study of a crystalline form of the lithium salt J Mol Biol Band 2 1960 S 19 M Spencer W Fuller M H F Wilkins G L Brown Determination of the helical configuration of ribonucleic acid molecules by X ray diffraction study of crystalline amino acid transfer ribonucleic acid Nature Band 194 1962 S 1014 Literatur BearbeitenMaurice Wilkins The Third Man of the Double Helix The Autobiography of Maurice Wilkins Oxford University Press 2003 Robert Olby Wilkins Maurice Hugh Frederick 1916 2004 Oxford Dictionary of National Biography Online Edition Renate Wagner Wilkins Maurice Hugh Frederic In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1498 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maurice Wilkins Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1962 an Maurice Wilkins englisch National Life Stories Maurice Wilkins Interview 1990 mit Steven Rose British Library Transkript pdf Audio Informationen zu und akademischer Stammbaum von Maurice Wilkins bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten James D Watson Die Doppel Helix Rowohlt Hamburg 1969 S 208 eprint Plagiate und unethische Autorenschaften Gerhard Frohlich Linz Osterreich Memento vom 2 Mai 2006 im Internet Archive 2006 Denis Grady A Revolution at 50 50 Years Later Rosalind Franklin s X Ray Fuels Debate New York Times 25 Februar 2003 englisch Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot 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OGND AKS LCCN no2003118099 VIAF 28132149 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilkins MauriceALTERNATIVNAMEN Wilkins Maurice Hugh Frederick vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG neuseelandischer Physiker und Mitentdecker der Molekularstruktur der DNA Nobelpreis fur MedizinGEBURTSDATUM 15 Dezember 1916GEBURTSORT Pongaroa Nord Wairarapa NeuseelandSTERBEDATUM 5 Oktober 2004STERBEORT London England Vereinigtes Konigreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maurice Wilkins amp oldid 237897703