www.wikidata.de-de.nina.az
Tadeus Reichstein 20 Juli 1897 in Wloclawek Weichselland Russisches Kaiserreich als Tadeusz Reichstein spater auch Thadeus 1 August 1996 in Basel Schweiz war ein Schweizer Chemiker und Botaniker Er erhielt 1950 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin Tadeus ReichsteinGedenktafel Basel Inhaltsverzeichnis 1 Schule Studium und Tatigkeiten 2 Entdeckungen Entwicklungen und Nobelpreis 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSchule Studium und Tatigkeiten BearbeitenTadeus Reichstein stammte aus einer judisch polnischen Familie Sein Vater Isidor war Chemieingenieur seine Mutter war Gustawa Brokmann Reichstein verbrachte seine fruhe Kindheit in Kiew Infolge der Pogrome von 1905 im Russischen Reich beschloss Isidor Reichstein mit seiner Familie zu emigrieren Tadeus ging zunachst in Jena fur zwei Jahre zur Schule und kam 1907 in die Schweiz wo er 1914 die Schweizer Staatsburgerschaft erhielt 1 Nach dem Besuch der Industrieschule Zurich Oberrealschule heute MNG Ramibuhl studierte er Chemie an der ETH Zurich und promovierte 1921 bei Hermann Staudinger mit einer Arbeit Uber das offenkettige Tropin und einige seiner Homologen Im Jahre 1929 erfolgte seine Habilitation uber Die Zusammensetzung der Aromastoffe der gerosteten Cichorie und Arbeiten in der heterocyclischen Reihe im Bereich der organischen Chemie 2 Im Jahre 1931 wurde er Assistent von Leopold Ruzicka und im Jahre 1937 wurde er zum ausserordentlichen Professor der speziellen organischen und physiologischen Chemie an der ETH Zurich ernannt Ab 1938 ubernahm er die Leitung des Pharmazeutischen Instituts der Universitat Basel und 1946 zusatzlich den Lehrstuhl fur Organische Chemie Von 1960 bis 1967 war er Direktor des Instituts fur Organische Chemie an der Universitat Basel 1927 heiratete er Henriette Louise Quarles van Ufford das Paar hatte eine Tochter Entdeckungen Entwicklungen und Nobelpreis BearbeitenFur die Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde ihrer Struktur und ihrer biologischen Wirkungen erhielt er 1950 gemeinsam mit Edward Calvin Kendall und Philip S Hench den Nobelpreis fur Medizin Er war Mitglied der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften Reichstein isolierte Hormone der Nebennierenrinde klarte unter anderem die molekulare Struktur des lebenswichtigen Aldosterons auf und erkannte die therapeutische Wirksamkeit des Cortisons zur Behandlung rheumatischer Krankheiten Er war in der zweiten Halfte der 1930er Jahre einer derjenigen die Cortison isolierten und stellte 1937 38 als Erster Cortisol oder Hydrocortison her 1932 stellte Tadeusz Reichstein die Ascorbinsaure Vitamin C durch die von ihm entwickelte Reichstein Synthese her die sich zur industriellen Produktion eignete Nach seinem Verfahren produzierte das Pharmaunternehmen Hoffmann La Roche bereits 1934 uber 50 Kilogramm Vitamin C Im Jahre 1935 entwickelte Reichstein den Wirkstoff Desoxycorticosteronacetat DOCA der auch in sehr schweren Fallen der Addisonschen Krankheit Verbesserungen zeigt Es wurde von Ciba als Percorten vermarktet 1952 wurde er in die National Academy of Sciences 1957 in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Nach seiner Emeritierung 1967 widmete er sich dem Studium der Farne und beschrieb unter anderen den Farn Asplenium creticum Sein botanisches Autorenkurzel lautet Reichst 3 Zudem bearbeitete er die Familie der Streifenfarngewachse Aspleniaceae in dem in 3 Auflage von Karl Ulrich Kramer herausgegebenen Werk von Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 4 Reichstein war der erste Nobelpreistrager der das 99 Lebensjahr vollendete Schriften Auswahl BearbeitenEine wirksame kristallinische Substanz aus der Rinde der Nebenniere Corticosteron Amsterdam 1936 Chemie der Nebennieren Rinden Hormone Nobelvortrag gehalten im Karolinischen Hospital Stockholm am 11 Dezember 1950 Nordstedt 1951 mit Oswald Renkonen und Othmar Schindler Die Konstitution von Sinogenin Glykoside und Aglykone Zagreb 1957 Die Zucker der herzaktiven Glykoside In Fourth International Congress of Biochemistry I Carbohydrate Chemistry of Substances of Biological Interest London 1958 S 124 139 mit Bernhard Lang und M Maturova Isolierung der Substanzen aus Gloriosa superba Levin Stuttgart 1959 Besonderheiten der Zucker von herzaktiven Glykosiden Weinheim 1962 mit Adolf Portmann als Herausgeber Hormone Stoffe die das Leben steuern Basel 1967Literatur BearbeitenChristoph Tamm Reichstein Tadeus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 321 f Digitalisat Marcel H Bickel Tadeus Reichstein In Historisches Lexikon der Schweiz Christoph Tamm Zum Gedenken an Tadeus Reichstein In Basler Stadtbuch 1996 S 228 231 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tadeus Reichstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachlass Tadeusz Reichstein im Staatsarchiv Basel Stadt Literatur von und uber Tadeus Reichstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Tadeus Reichstein im Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1950 an Tadeus Reichstein englisch und Bankettrede deutsch Tadeus Reichstein Kurzportrat der ETH Bibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Tadeus Reichstein beim IPNI Informationen zu und akademischer Stammbaum von Tadeus Reichstein bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Miriam Rothschild Tadeus Reichstein In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society Vol 45 Nov 1999 S 451 467 Uwe Bohm Reichstein Taddeus In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1229 Dietrich von Engelhardt Biographische Enzyklopadie deutschsprachiger Naturwissenschaftler Band 2 Munchen 2003 S 722 Reichstein Tadeus Memento vom 29 Dezember 2011 im Internet Archive bei cartage org lb Tadeus Reichstein Aspleniaceae In Karl Ulrich Kramer Hrsg Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta Begrundet von Gustav Hegi 3 vollig neubearbeitete Auflage Band I Teil 1 Pteridophyta Paul Parey Berlin Hamburg 1984 ISBN 3 489 50020 2 S 252 254 Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown Goldstein 1986 Cohen Levi Montalcini 1987 Tonegawa 1988 Black Elion Hitchings 1989 Bishop Varmus 1990 Murray Thomas 1991 Neher Sakmann 1992 Fischer E G Krebs 1993 Roberts Sharp 1994 Gilman Rodbell 1995 Lewis Nusslein Volhard Wieschaus 1996 Doherty Zinkernagel 1997 Prusiner 1998 Furchgott Ignarro Murad 1999 Blobel 2000 Carlsson Greengard Kandel 2001 Hartwell Hunt Nurse 2002 Brenner Horvitz Sulston 2003 Lauterbur Mansfield 2004 Axel Buck 2005 Marshall Warren 2006 Fire Mello 2007 Capecchi Evans Smithies 2008 zur Hausen Barre Sinoussi Montagnier 2009 Blackburn Greider Szostak 2010 Edwards 2011 Beutler Hoffmann Steinman 2012 Gurdon Yamanaka 2013 Rothman Schekman Sudhof 2014 O Keefe M Moser E Moser 2015 Campbell Ōmura Youyou 2016 Ōsumi 2017 Hall Rosbash Young 2018 Allison Honjo 2019 Kaelin Ratcliffe Semenza 2020 Alter Houghton Rice 2021 Julius Patapoutian 2022 Paabo 2023 Kariko Weissman Normdaten Person GND 118934236 lobid OGND AKS LCCN nr90007166 VIAF 26912896 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reichstein TadeusALTERNATIVNAMEN Reichstein Tadeusz Geburtsname Reichstein ThadeusKURZBESCHREIBUNG Schweizer Chemiker und BotanikerGEBURTSDATUM 20 Juli 1897GEBURTSORT WloclawekSTERBEDATUM 1 August 1996STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tadeus Reichstein amp oldid 239161643