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Francois Jacob 17 Juni 1920 in Nancy Frankreich 19 April 2013 in Paris 1 war ein franzosischer Mediziner Genetiker und Molekularbiologe der mit Jacques Monod das Operon Modell entwickelt und den Begriff Operon gepragt hat Dieses Modell auch Jacob Monod Modell genannt beschreibt den Aufbau prokaryotischer Gene und erklart wie deren Aktivitat reguliert wird Genregulation 1965 erhielt Jacob dafur gemeinsam mit Monod und Andre Lwoff den Medizin Nobelpreis Francois Jacob Inhaltsverzeichnis 1 Biographie und Lebenswerk 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographie und Lebenswerk BearbeitenFrancois Jacob wurde als einziger Sohn von Simon Jacob und Therese Franck am 17 Juni 1920 in Nancy geboren Nach seiner Schulzeit am Lycee Carnot in Paris nahm er mit der Absicht Chirurg zu werden ein Studium an der Pariser medizinischen Fakultat der Sorbonne auf Wahrend des Zweiten Weltkrieges musste er jedoch sein Studium unterbrechen Wahrend seines zweiten Studienjahres im Juni 1940 verliess er Frankreich um sich den Freien Franzosischen Streitkraften France libre in London als Widerstandskampfer anzuschliessen Als Sanitatsoffizier nahm er an militarischen Operationen in Fessan Libyen und Tunesien teil wo er verwundet wurde Daraufhin versetzte man ihn zur Second Armoured Division bei der er im August 1944 in der Normandie abermals schwer verwundet wurde Sieben Monate kurierte er im Lazarett seine Verletzungen aus Anschliessend wurde ihm das Croix de la Liberation Kreuz der Befreiung die hochste militarische Kriegsauszeichnung verliehen Nach dem Krieg schloss Jacob sein Medizinstudium 1947 in Paris mit der Erlangung des Doktorgrades ab Im selben Jahr heiratete er die Pianistin Lise Bloch Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor Pierre 1949 der Philosoph wurde Laurent und Odile 1952 und Henri 1954 Wegen seiner schweren Kriegsverletzungen konnte Jacob nicht als Chirurg tatig werden So arbeitete er zunachst auf verschiedenen anderen Gebieten bis er sich 1950 als Schuler von Andre Lwoff am Institut Pasteur der Biologie zuwandte 1951 schloss er sein naturwissenschaftliches Studium ab und erlangte 1954 die Doktorwurde an der Sorbonne mit einer Arbeit uber lysogene Bakterien und das Provirus Konzept Lysogenic bacteria and the provirus concept 1956 wurde er zum Labordirektor ernannt Ab 1960 war er Leiter der kurz zuvor eingerichteten Abteilung fur Zellulare Genetik am Institut Pasteur 1964 erhielt er eine Professur am College de France wo ein Lehrstuhl der Zellgenetik fur ihn geschaffen wurde Francois Jacob beschaftigte sich besonders mit genetischen Mechanismen bei Bakterien und Bakteriophagen sowie den biochemischen Folgen von Punktmutationen Anfangs untersuchte er die Eigenschaften lysogener Bakterien und wies deren Widerstandsfahigkeit gegenuber Prophagen nach die er mit der Existenz von Mechanismen erklarte die die Aktivitat von Prophagen Genen hemmen 1954 begann eine langjahrige und fruchtbare Zusammenarbeit mit Elie Wollman bei der Zusammenhange und Beziehungen zwischen dem genetischen Material des Bakteriums und seines Prophagen aufgeklart wurden Diese Studien fuhrten zum Verstandnis der Bakterienkonjugation und ermoglichten eine Analyse des genetischen Apparates einer Bakterienzelle In ihrer Zusammenarbeit entwickelten sie viele neue Konzepte So erklarten sie den Genaustausch zwischen Spender und Empfanger Zellen wahrend einer Konjugation wiesen die circulare Struktur des Bakterienchromosoms nach und entdeckten Episome Die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit fassten sie in dem Werk Sexualitat und Bakteriengenetik zusammen Bemerkenswerte Ahnlichkeiten zwischen der Steuerung der Lysogenie und der induzierten Synthese der b Galactosidase durch Lactose bei Bakterien inspirierten 1958 Francois Jacob gemeinsam mit Jacques Monod die genetischen Mechanismen aufzuklaren die den Genaustausch zwischen Bakterien verursachen und die induzierte Synthese von Proteinen in Bakterien steuern In diesem Zusammenhang entwickelten Jacob und Monod ein Modell Operon Modell fur das Zusammenwirken von Regulatorgenen Operatoren Promotoren Strukturgenen und allosterischen Proteinen den Repressoren bei der Synthese von messenger RNA Transkription 1963 trieb Jacob zusammen mit Sydney Brenner die Replicon Hypothese voran um bestimmte Aspekte der Zellteilung von Bakterien zu erklaren Seitdem widmete sich Jacob der Erforschung von genetischen Mechanismen die die Zellteilung steuern 1970 begann er diese Mechanismen auch an Saugetierzellen aus Zellkulturen zu untersuchen Im gleichen Jahr veroffentlichte der Zellbiologe das Buch La logique du vivant une histoire de l heredite Die Logik des Lebenden eine Geschichte der Vererbung in dem er beginnend mit dem 16 Jahrhundert wesentliche Stationen bei der Erforschung der Lebewesen nachzeichnete die zur Molekularbiologie uberleiteten Er verstarb im April 2013 in Paris im Alter von 92 Jahren Auszeichnungen BearbeitenNeben dem Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin 1965 wurden Francois Jacob in Frankreich zahlreiche Wissenschaftspreise verliehen Hervorzuheben sind der Charles Leopold Mayer Preis durch die Academie des sciences und die Mendel Medal der Genetics Society beide 1962 Er war seit 1962 auslandisches Mitglied der Danish Royal Academy of Arts and Sciences ferner der American Academy of Arts and Sciences 1964 der National Academy of Sciences of the United States 1969 der American Philosophical Society 1969 und der Royal Society 1973 Von mehreren Universitaten erhielt er die Ehrendoktorwurde 1958 wurde er eingeladen die Harvey Vorlesung in New York und 1964 die Dunham Vorlesung an der Harvard University zu halten 1977 erhielt er die Leeuwenhoek Medaille der Royal Society 1990 wurde Jacob als Mitglied in die Academia Europaea 2 und 1996 in die Academie francaise aufgenommen Zur Ehre der beiden Entdecker wird das Operon Modell zur Genregulation auch als Jacob Monod Modell bezeichnet Francois Jacob ist Trager des Ordre de la Liberation und war von 2007 bis 2011 der Kanzler des Ordens Literatur BearbeitenLucy Shapiro und Richard Losick Francois Jacob 1920 2013 In Science Band 340 Nr 6135 2013 S 939 doi 10 1126 science 1239975 Michel Morange Francois Jacob 1920 2013 In Nature Band 497 Nr 7450 2013 S 40 doi 10 1038 497440a Hans Jorg Rheinberger Jacob Francois In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 685 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Jacob Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Francois Jacob im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1965 an Francois Jacob englisch Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Deces de Francois Jacob prix nobel de medecine Eintrag auf der Internetseite der Academia EuropaeaTrager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown Goldstein 1986 Cohen Levi Montalcini 1987 Tonegawa 1988 Black Elion Hitchings 1989 Bishop Varmus 1990 Murray Thomas 1991 Neher Sakmann 1992 Fischer E G Krebs 1993 Roberts Sharp 1994 Gilman Rodbell 1995 Lewis Nusslein Volhard Wieschaus 1996 Doherty Zinkernagel 1997 Prusiner 1998 Furchgott Ignarro Murad 1999 Blobel 2000 Carlsson Greengard Kandel 2001 Hartwell Hunt Nurse 2002 Brenner Horvitz Sulston 2003 Lauterbur Mansfield 2004 Axel Buck 2005 Marshall Warren 2006 Fire Mello 2007 Capecchi 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