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Sir Bernard Katz 26 Marz 1911 in Leipzig 20 April 2003 in London war ein deutsch englischer Biophysiker Neurophysiologe und Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin Sir Bernard Katz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernhard Katz wurde als Sohn des Pelzhandlers Max Katz und der Eugenie Rabinowitz in eine Familie russisch judischer Herkunft geboren Mit der Oktoberrevolution 1917 verlor die Familie ihre russische Staatsburgerschaft und wurde staatenlos Dies betraf auch Bernhard Katz zu der obwohl er bereits in Leipzig geboren worden war auch keine deutsche Staatsburgerschaft erhielt Der Eintritt in das Schiller Realgymnasium wurde ihm aufgrund dieses Umstands verwehrt Nach dem Besuch des Konig Albert Gymnasiums 1 2 studierte Katz an der Universitat Leipzig ab 1929 Medizin wo er 1934 Dank der Fursprache seines Doktorvaters Martin Gildemeister im Fach Physiologie promoviert wurde Wahrend seines Studiums schloss sich Katz der judischen Studentenverbindung Hatikwah an deren erzwungene Auflosung er 1933 als ihr Vorsitzender erlebte 3 Nach der wegen seiner judischen Herkunft fur ihn notwendigen Emigration nach England im Februar 1935 forschte und lehrte er mit Unterbrechungen am University College London 1938 wurde er dort nochmals bei Archibald Vivian Hill promoviert Phil D und war danach in Australien bei John C Eccles wonach er eine Zeitlang im Zweiten Weltkrieg als Radar Operator in der Royal Australian Air Force diente 1945 heiratete er Marguerite Penly sie hatten zwei Kinder 1946 war er wieder in London am University College wo er 1952 Professor fur Biophysik wurde und 1978 emeritierte Nachdem Henry Dale und Otto Loewi die Rolle des Acetylcholins als Neurotransmitter nachgewiesen hatten untersuchte Katz den genauen membranbiophysikalischen Mechanismus der Freisetzung an den Nerven Muskelverbindungen mit Mikropipetten mit denen er das Endflachenpotential EPP an Biomembranen mass Er entdeckte ein Rauschen auch bei Abwesenheit eines Stimulus das aber verschwand wenn der Acetylcholin Antagonist Curare injiziert wurde was also einen Messfehler ausschloss Katz entwickelte daraus die Hypothese dass Neurotransmitter wie Acetylcholin nur in Paketen quantisiert abgegeben werden Erfolgt keine Erregung der Nervenfaser erfolgt die Freisetzung zufallig Rausch Hintergrund nimmt aber stark zu falls die Nervenfaser angeregt wurde Seine Forschungen fasste er 1966 in seinem Buch Nerve Muscle and Synapse McGraw Hill New York 4 zusammen Fur seine Arbeiten uber die quantisierte Form der synaptischen Informationsubertragung erhielt er 1970 neben Ulf von Euler und Julius Axelrod den Nobelpreis fur Medizin 1952 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1967 die Copley Medaille verlieh 1969 wurde der vielfach geehrte Forscher zum Ritter geschlagen 1982 wurde er in den Orden Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste aufgenommen Im Jahr 1989 erhielt er die Cothenius Medaille der Leopoldina 1990 erhielt er den Ralph W Gerard Preis Nach ihm ist auch die Goldman Hodgkin Katz Gleichung 5 benannt nach der sich das Ruhemembranpotential von Zellen ausrechnen lasst Ehrungen Bearbeiten1969 wurde Katz in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 6 1976 in die National Academy of Sciences 1990 verlieh ihm die Universitat Leipzig die Ehrendoktorwurde 7 Literatur BearbeitenSusanne Hahn Katz Sir Bernhard In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 729 f Katz Sir Bernard in Encyclopaedia Judaica 1971 Band 10 Sp 823 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 599 Katz Sir Bernhard in Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 185Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernard Katz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1970 an Bernard Katz englisch Leipzigs Nobelpreistrager fur Medizin Sir Bernard Katz Arzteblatt Sachsen 11 2013 Sir Bernard Katz aus Leipzig 100 Geburtstag 2011 Biografie auf dem Webportal Judische Gelehrte an der Universitat Leipzig Einzelnachweise Bearbeiten https royalsocietypublishing org doi pdf 10 1098 rsbm 2007 0013 Druckseite 188 abgerufen am 15 Oktober 2023 Bund der Albertiner e V Akte der Hatikwah im Universitatsarchiv Leipzig Sig Rep 02 16 03 J 4 Ubersetzung Bernhard Katz Nerv Muskel und Synapse Einfuhrung in die Elektrophysiologie Stuttgart 1971 U Muller Die Struktur der Ionentheorie der Erregung von A L Hodgkin A F Huxley und B Katz Tecklenburg 1985 Book of Members 1780 present Chapter K PDF 968 kB In amacad org American Academy of Arts and Sciences abgerufen am 28 Marz 2018 englisch Verzeichnis der Ehrenpromotionen Nicht mehr online verfugbar Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 19 Oktober 2020 abgerufen am 16 November 2020 hier mit dem Geburtsnamen Bernhard Katz Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 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Bernard Katz amp oldid 238177871