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Edvard Ingjald Moser 27 April 1962 in Alesund 1 ist ein norwegischer Neurowissenschaftler Gemeinsam mit seiner Frau May Britt Moser ist er fur seine Arbeiten zur raumlichen Orientierung und zum raumlichen Gedachtnis bekannt mit denen erstmals eine psychologische Funktion auf mechanistischem Niveau auf die Funktion von einzelnen Neuronen zuruckgefuhrt werden konnte Im Jahr 2014 wurde er gemeinsam mit seiner Ehefrau und John O Keefe mit dem Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin ausgezeichnet 2 Edvard Moser Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEdvard Moser ist deutscher Herkunft seine Mutter stammt aus Essen sein Vater aus Kronberg im Taunus Beide Eltern wanderten 1953 aus der Bundesrepublik Deutschland nach Norwegen aus als der Vater dort eine Stelle als Orgelbauer bekam 3 4 Sein Grossvater Eduard Moser wurde 1900 in Nassau geboren und war evangelischer Pfarrer in Falkenstein im Taunus 5 6 Er und seine Frau May Britt Moser studierten ab 1982 an der Universitat Oslo Mathematik Statistik Programmieren Neurobiologie und Psychologie Edvard Moser schloss sein Studium der Psychologie 1990 ab Beide erwarben an der Universitat Oslo bei Per Andersen einen Doktorgrad in Neurophysiologie Vorher und nachher als Postdoktoranden waren sie gemeinsam bei Richard G Morris an der University of Edinburgh Eine weitere Postdoktoranden Station fuhrte sie zu John O Keefe an das University College London 1996 kehrten beide nach Norwegen zuruck um an der Technisch Naturwissenschaftlichen Universitat Norwegens NTNU in Trondheim Positionen als forsteamanuensis fur Biopsychologie zu ubernehmen Edvard Moser ab 1998 mit einer ordentlichen Professur fur Neurowissenschaften 2002 grundeten beide dort das Zentrum fur die Biologie des Gedachtnisses das 2007 in das Kavli Institut fur systemische Neurowissenschaften Institutt for systemnevrovitenskap englisch Kavli Institute for Systems Neuroscience umgewandelt wurde und dessen Direktor Edvard Moser ist und dessen Vizedirektorin May Britt Moser bis 2012 war Seit 2013 und bis 2022 ist Edvard Moser Vizedirektor des vom Norwegischen Forschungsrat uber 10 Jahre mit 175 Millionen Norwegischen Kronen 24 Millionen Euro geforderten und von seiner Frau geleiteten Center for Neural Computation am Kavli Institut Zentrum fur Neuronale Berechnungen vgl Computational Neuroscience Seit 2015 ist Edvard Moser auswartiges wissenschaftliches Mitglied des Max Planck Instituts fur Neurobiologie 7 Seit 2018 ist Moser Einstein Visiting Fellow am Berlin Institute of Health 8 Edvard Moser und seine Frau haben an der Medizinischen Fakultat der NTNU jeweils eine Professur fur Neurowissenschaften inne Das Ehepaar hat zwei Tochter 9 Wirken BearbeitenDas Ehepaar Moser befasst sich mit den Strukturen des Ratten Gehirns die an der raumlichen Orientierung beteiligt sind an der Planung eines Weges und an der Erinnerung raumlicher Gegebenheiten raumliches Gedachtnis Neuronen die an diesen Aufgaben beteiligt sind finden sich im Hippocampus und im entorhinalen Cortex in dem die Mosers 2005 grid cells engl ubersetzt Gitterzellen identifizierten Die grid cells arbeiten abhangig von der Bewegung eines Individuums durch seine Umgebung Das Koordinatennetz das durch diese Zellen gebildet wird setzt sich aus gleichseitigen Dreiecken zusammen Die Entdeckung der grid cells gilt als eine der wichtigsten Entwicklungen in den Neurowissenschaften am Anfang des 21 Jahrhunderts Grid cells wurden auch bei Mausen und Fledermausen und Primaten 9 gefunden und finden sich vermutlich bei allen Saugetieren wenn auch der Nachweis dieser Zellen beim Menschen noch aussteht Das Ehepaar identifizierte weitere Zelltypen des entorhinalen Cortex die jeweils fur das Erkennen der Richtung der Bewegung oder das Erkennen der physikalischen Begrenzung der Umgebung spezialisiert sind Die Mosers konnten auch zeigen dass diese Informationen von den neuronalen Erregungskreisen des Raum Gedachtnisses im Hippocampus verarbeitet werden May Britt und Edvard Moser klarten die Art und Weise auf wie das Gehirn die Position des Individuums in seiner Umgebung berechnet womit bisherige Denkungsarten diesbezuglich uberwunden wurden Neuere Arbeiten befassen sich mit der Frage wie die grid cells die fur die Registrierung der Bewegung im Raum zustandig sind mit den place cells interagieren einem von John O Keefe beschriebenen Zelltyp der auf das Erkennen bestimmter Orte spezialisiert ist Eine frei zugangliche Publikation einer Ubersichtsarbeit zur Thematik wurde in der Zeitschrift Cerebrum veroffentlicht 10 Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten2003 Mitglied der Kongelige Norske Videnskabers Selskab Koniglich Norwegische Wissenschaftliche Gesellschaft 11 2005 Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften 12 2005 W Alden Spencer Award 2011 Mitglied der Academia Europaea 2011 Louis Jeantet Preis 13 2012 Perl UNC Neuroscience Prize 14 2013 Louisa Gross Horwitz Preis 15 2014 Auslandisches Mitglied der National Academy of Sciences 16 2014 Korber Preis fur die Europaische Wissenschaft 17 2014 Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin 2 2015 Mitglied der American Philosophical Society 2016 Mitglied Matrikel Nr 7694 der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 18 2023 Auswartiges Mitglied der Royal SocietyLiteratur BearbeitenLeopoldina Neugewahlte Mitglieder 2016 Leopoldina Halle Saale 2017 S 31 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edvard Moser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leaders des Kavli Institute for Systems Neuroscience an der Technisch Naturwissenschaftlichen Universitat Norwegens ntnu edu Edvard and May Britt Moser bei der Kavli Stiftung kavlifoundation org Edvard Ingjald Moser auf sml snl no Memento vom 19 September 2016 im Internet Archive im Store medisinske leksikon norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten Moser Evard I Memento vom 7 Oktober 2014 im Internet Archive bei der Federation of European Neuroscience Societies fens org a b Edvard Moser bei der Nobel Foundation nobelprize org abgerufen am 7 Oktober 2014 Orgelskatt pa fabrikkloft Sunnmorsposten 21 Februar 1994 S 7 Tirza Meyer Ratten mit Hutchen faz net 7 Oktober 2014 abgerufen am 7 Oktober 2014 Ein Hoch auf die Heimat Memento vom 17 November 2017 im Internet Archive Geschichte der Evangelischen Martin Luther Gemeinde Falkenstein Ts Memento vom 2 Marz 2017 im Internet Archive Stefanie Merker Nobelpreistrager Moser wird auswartiges Mitglied des Max Planck Instituts fur Neurobiologie Max Planck Institut fur Neurobiologie Pressemitteilung vom 11 September 2015 beim Informationsdienst Wissenschaft idw online de abgerufen am 11 September 2015 Edvard Moser In Einstein BIH Visiting Fellows Einstein Stiftung Berlin abgerufen am 23 Mai 2018 a b James Gorman A Sense of Where You Are The New York Times 29 April 2013 E Moser M B Moser Mapping your every move In Cerebrum the Dana forum on brain science Band 2014 Marz 2014 S 4 PMID 25009694 PMC 4087187 freier Volltext Gruppe IV Generell biologi DKNVS In dknvs no 2010 abgerufen am 7 April 2018 norwegisch Bokmal Medlemmer In dnva no Abgerufen am 27 Oktober 2022 norwegisch Bokmal Fondation Louis Jeantet Laureats In jeantet ch Abgerufen am 11 Februar 2016 franzosisch Norwegian scientists win Perl UNC Neuroscience Prize Memento vom 20 Dezember 2013 im Internet Archive bei der University of North Carolina unchealthcare org Louisa Gross Horwitz Prize bei der Columbia University columbia edu abgerufen am 7 Oktober 2014 Edvard Moser In nasonline org Abgerufen am 7 April 2018 May Britt und Edvard Moser Korber Preistrager 2014 In koerber stiftung de 4 September 2014 abgerufen am 7 April 2018 Mitgliedseintrag von Prof Dr Edvard Moser bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Mai 2022 Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 Ochoa Kornberg 1960 Burnet Medawar 1961 Bekesy 1962 Crick Watson Wilkins 1963 Eccles Hodgkin Huxley 1964 Bloch Lynen 1965 Jacob Lwoff Monod 1966 Rous Huggins 1967 Granit Hartline Wald 1968 Holley Khorana Nirenberg 1969 Delbruck Hershey Luria 1970 Katz Euler Axelrod 1971 Sutherland 1972 Edelman Porter 1973 Frisch Lorenz Tinbergen 1974 Claude de Duve Palade 1975 Baltimore Dulbecco Temin 1976 Blumberg Gajdusek 1977 Guillemin Schally Yalow 1978 Arber Nathans Smith 1979 Cormack Hounsfield 1980 Benacerraf Dausset Snell 1981 Sperry Hubel Wiesel 1982 Bergstrom Samuelsson Vane 1983 McClintock 1984 Jerne Kohler Milstein 1985 Brown Goldstein 1986 Cohen Levi Montalcini 1987 Tonegawa 1988 Black Elion Hitchings 1989 Bishop Varmus 1990 Murray Thomas 1991 Neher Sakmann 1992 Fischer E G Krebs 1993 Roberts Sharp 1994 Gilman Rodbell 1995 Lewis Nusslein Volhard Wieschaus 1996 Doherty Zinkernagel 1997 Prusiner 1998 Furchgott Ignarro Murad 1999 Blobel 2000 Carlsson Greengard Kandel 2001 Hartwell Hunt Nurse 2002 Brenner Horvitz Sulston 2003 Lauterbur Mansfield 2004 Axel Buck 2005 Marshall Warren 2006 Fire Mello 2007 Capecchi Evans Smithies 2008 zur Hausen Barre Sinoussi Montagnier 2009 Blackburn Greider Szostak 2010 Edwards 2011 Beutler Hoffmann 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