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Martin Rodbell 1 Dezember 1925 in Baltimore Maryland 7 Dezember 1998 in Chapel Hill North Carolina war ein US amerikanischer Biochemiker Er entdeckte die G Proteine und war an der Aufklarung ihrer Funktion fur die Signalubertragung in den Zellen massgeblich beteiligt Fur diese Arbeiten erhielt er 1994 gemeinsam mit Alfred G Gilman den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin Martin Rodbell 1995 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Berufliche Karriere 1 2 Bedeutung der Forschung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBerufliche Karriere Bearbeiten Martin Rodbell studierte an der Johns Hopkins University in Baltimore Biologie und Chemie bevor er sich vollstandig auf die Biochemie konzentrierte 1954 wurde er an der University of Washington in Seattle promoviert 1956 wurde er als Biochemiker in Bethesda am Nationalen Gesundheitszentrum im Bereich Ernahrung und Endokrinologie tatig 1 1967 bis 1968 war Rodbell in der Schweiz und Professor und Direktor am Institut fur Klinische Biochemie der Universitat Genf Zwischen 1970 und 1985 war er Leiter der Abteilung fur Zellsteuerung an den National Institutes of Health in Bethesda Maryland 1984 wurde er gemeinsam mit Alfred G Gilman mit einem Gairdner Foundation International Award ausgezeichnet 1985 wechselte er als wissenschaftlicher Direktor an das National Institute of Environmental Health Sciences im Research Triangle Park in North Carolina Dort leitete er von 1989 bis 1994 die Abteilung fur Signalubertragung 1987 erhielt er auch diesmal gemeinsam mit Alfred G Gilman den Richard Lounsbery Award und 1994 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin fur die Entdeckung der Zellkommunikation und im Speziellen der Entdeckung der G Proteine Im gleichen Jahr ging er in den Ruhestand Rodbell war Mitglied der National Academy of Sciences seit 1987 der American Academy of Arts and Sciences seit 1993 und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Er war mit Barbara Ledermann verheiratet Deren Schwester Susanne war eine Schulfreundin von Anne Frank und zusammen mit ihren Eltern Opfer des Holocaust Bedeutung der Forschung Bearbeiten Die Hauptbedeutung fur die wissenschaftliche und medizinische Forschung hatten Martin Rodbells Arbeiten zu den G Proteinen die als molekulare Schalter bei fast allen signalubertragenden Prozessen der Zelle eine wesentliche Rolle spielen G Proteine vermitteln die Wirkung von Hormonen ebenso wie die Reizvermittlung bei Sinnesleistungen wie dem Sehen Riechen und Schmecken Die Forschungen von Rodbell fuhrten die Arbeiten von Earl Wilbur Sutherland Medizin Nobelpreistrager im Jahr 1971 weiter der bereits in den 1960er Jahren erkannte dass Hormone nicht in die Zellen eindringen sondern bereits an der Zelloberflache wirken und spezifische biochemische Reaktionen in der Zelle auslosen Bekannt war dass das zyklische Adenosinphosphat cAMP als Botenstoff wirkt indem es die Synthese spezifischer Proteine stimuliert und Enzyme induziert nbsp Funktionsweise eines G Protein gekoppelten RezeptorsMartin Rodbell konnte zeigen dass als Substrat fur eine hormonelle Wirkung neben dem Adenosintriphosphat ATP ein weiteres Nukleotid das Guanosintriphosphat GTP notwendig ist An dem Hormin Glukagen konnten seine Arbeitsgruppe zeigen dass eine wirksame Bindung des Hormons an der Zellmembran erst bei Anwesenheit des Guanosintriphosphats moglich ist In den 1960er bis 1970er Jahren konnte Rodbell nachweisen dass fur eine Signalubertragung von der Aussenseite der Zelle in das Zellinnere drei funktionelle Einheiten erforderlich sind ein Rezeptor bzw Diskriminator der die ankommenden Signale erkennt ein Transducer der das Signal umwandelt und ein Verstarker der einen Botenstoff in ausreichender Menge im Inneren der Stelle freisetztDie wesentliche Entdeckung Rodbells war dabei die Identifizierung des Transducers der von dem energiereichen Guanosin 5 Triphosphat angetrieben wurde Gemeinsam mit Alfred G Gilman konnte er zeigen dass diese Transducer G Proteine genannt als Umschalter in der Zelle fungieren und die Signale von der Aussenseite umwandeln und an die Verstarkerproteine weitergeben Literatur BearbeitenBernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Verlag Dusseldorf 2001 S 263 264 ISBN 3 491 72451 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martin Rodbell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1994 an Martin Rodbell englisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Martin Rodbell bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Gisela Baumgart Rodbell Martin In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1256 Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 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