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Sir Peter Mansfield 9 Oktober 1933 in London 8 Februar 2017 in Nottingham war ein britischer Physiker Peter MansfieldEr war Professor fur Physik an der University of Nottingham 2003 wurde er mit dem Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin ausgezeichnet Diesen erhielt er gemeinsam mit Paul Christian Lauterbur fur ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Magnetresonanztomographie Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Fruhe Jahre und Ausbildung 1 2 Forschungsarbeiten in den USA 1 3 Nottingham 2 Wurdigung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenFruhe Jahre und Ausbildung Bearbeiten Peter Mansfield wurde 1933 im Stadtteil Lambeth in London als Sohn des Gasinstallateurs Sidney George Mansfield und seiner Frau Rose Lillian geboren Er war der jungste von drei Brudern seine alteren Geschwister waren Conrad William und Sidney Albert und wuchs in Camberwell auf Als er sechs Jahre alt war brach der Zweite Weltkrieg aus und er wurde als Kind wahrend der Kriegsjahre dreimal aus London evakuiert So verbrachte er erst ein paar Wochen in Sevenoaks und spater zweimal in Torquay Nach dem Krieg beendete er seine Schulausbildung 1948 an der Secondary School in Peckham Danach arbeitete er drei Jahre bei einem Maler Danach entdeckte er sein Interesse an Raketen und bekam einen Job beim Ministry of Supply am Rocket Propulsion Department in Westcott Buckinghamshire Nach 18 Monaten wurde er zur Armee einberufen und blieb dort zwei Jahre lang danach kehrte er nach Westcott zuruck 1956 begann Peter Mansfield sein Studium der Physik am Queen Mary College der University of London Hier bestand 1959 ein Projekt darin ein tragbares Kernspinresonanz Spektrometer NMR auf der Basis von Transistortechnologien zu entwickeln Er loste diese Aufgabe und bekam spater eine Anstellung bei Jack Powles im Bereich der Kernspinresonanzforschung Das Hauptinteresse der Arbeitsgruppe lag in der Erforschung von Molekularbewegungen in verschiedenen Materialien vornehmlich in Flussigkeiten Seine Aufgabe wurde die Konstruktion eines Spektrometers um feste Polymere zu untersuchen Im Zusammenhang mit dieser Arbeit entdeckte er die solid echoes Festkorperresonanzen und veroffentlichte eine Publikation uber diese Resonanzphanomen in einem einzelnen Gipskristall und promovierte zu dem Thema Forschungsarbeiten in den USA Bearbeiten Nach seiner Promotion in Physik die er 1962 abschloss ging er auf eine Einladung von Charlie Slichter hin fur zwei Jahre an die University of Illinois at Urbana Champaign Er heiratete vor seiner Abreise Jean Margaret Kibble und sie begleitete ihn nach Illinois Seine Forschung in Illinois bestand aus der NMR Spektroskopie an dotierten Metallen vor allem an Legierungen von Kupfer und Zink Hier wollte er das Resonanzverhalten der Kupferelektronen an Zinkatomen messen und entwickelte dafur ein spezielles Spektrometer Seine Postdocenzeit in Illinois dauerte zwei Jahre an und konnte die Vorhersagen seiner Kollegen nicht bestatigen dass sich die Elektronen am Zink anders verhalten und eine spezifische Resonanz ergaben Seine Arbeit an den Festkorperresonanzen konnte er im Labor von Charlie Slichter nicht weiterfuhren Allerdings arbeitete ein ehemaliger Kollege aus London Doug Cutler ebenfalls in Urbana an diesem Thema und nutzte dafur einen ahnlichen Aufbau wie ihn Mansfield fur seine Forschungen konstruiert hatte Mansfield uberredete ihn dass er sein Labor fur einige Experimente nutzen konnte Er erforschte hier die Resonanz am Natriumfluorid NaF und veroffentlichte eine weitestgehend theoretische Publikation dazu Nottingham Bearbeiten Nach der Postdoktorandenzeit kehrte Peter Mansfield 1964 nach London zuruck Mansfield bekam eine Stelle als Dozent und Forschungsassistent an der University of Nottingham bei Raymond Andrew Hier erhielt er ein eigenes Labor um seine Multiple Pulse NMR ein Spektrometer zur Erfassung der Kernspinresonanz mit mehreren koordinierten Pulsen zu konstruieren und zu testen Im ersten Jahr bekam er mit Don Ware einen Forschungsstudenten der seinen Master of Science im Bereich der NMR in Kanada gemacht hatte und mit dem er seine ersten Versuche der Multiple Pulse NMR durchfuhren konnte 1965 kam Mansfields erster Lehrer Jack Powles zu einem Kolloquium an die Universitat nach Nottingham und Mansfield fuhrte ihm sein Gerat vor Dieser berichtete von einem ahnlichen Aufbau im Labor von John S Waugh am Massachusetts Institute of Technology MIT und kurz danach kamen in kurzer Folge Publikationen beider Arbeitsgruppen die in einem Forschungsstreit beider Institutionen gipfelten der bis in die fruhen 1970er reichte 1972 stiess mit Alan Garroway ein amerikanischer Postdoktorand der Cornell University zu der Arbeitsgruppe der sich in seiner Doktorarbeit mit NMR Studien in bewegten Flussigkeiten beschaftigt hatte Mansfield hatte zu der Zeit seine NMR mit einem fruhen Computer mit einem Arbeitsspeicher von vier Kilobyte ausgestattet und eine der ersten Aufgaben von Garroway war die Entwicklung einer Methode um die Ergebnisse der NMR mittels des Computers zu einem Spektrum generieren zu lassen Zum Ende 1972 war Mansfield dadurch in der Lage ein computerkontrolliertes Spektrometer zu nutzen um verschiedene Materialien zu untersuchen Dies ermoglichte sehr schnelle Analysen womit erstmals auch Spektrogramme an sich schnell chemisch verandernden Materialien durchgefuhrt werden konnten Das Hauptaugenmerk galt hierbei dem Calciumfluorid 1972 trat Mansfield eine Reise an das Max Planck Institut fur medizinische Forschung in Heidelberg an um mit Karl Hermann Hausser 1919 2001 zusammenzuarbeiten Mit seiner Arbeitsgruppe stand er in dieser Zeit in Briefkontakt sein Doktorand Peter Grannell fuhrte die Versuche am NMR weiter indem er versuchte ein Kristallgitter des Calciumfluorid mit Hilfe von Schnitten des Kampfer zu bekommen und die Spektren so lange aufzunehmen bis eine klare einzelne Spektrallinie erkennbar wurde Dies wurde Ende 1973 erreicht und veroffentlicht Auf einer Konferenz in Krakau wurde das Ergebnis vorgestellt und diskutiert Im Rahmen dieser Diskussion erfuhr Mansfield erstmals von den Arbeiten von Paul Lauterbur der in einem ahnlichen Feld tatig war und der sich dabei auf Studien in Flussigkeiten konzentrierte Nachdem er dessen Veroffentlichungen studiert hatte stellte er heraus dass es tatsachlich Parallelen gab Bei beiden Ansatzen stellte sich die Frage was als veranderliche Probe bezeichnet werden konnte Lauterbur hatte diesbezuglich erste Versuche unternommen die Proben bildlich darzustellen Die Studien stellten eine Grundlage dar auf der es moglich sein konnte biologische Systeme mit Hilfe der Multiple Pulse NMR zu betrachten Auf einer Konferenz in Indien 1974 stellte Lauterbur seine Ergebnisse vor und auch vom Institut in Nottingham waren einige Forscher anwesend welche sich spater Gedanken um eine Umsetzung des bildgebenden Prozesses bei der Betrachtung der Resonanzantworten von magnetischen Impulsen machten und diese Mansfield mitteilten der an der Konferenz nicht teilgenommen hatte Wurdigung BearbeitenMansfield wurden fur seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen verliehen Unter anderem wurde er 1987 Mitglied der Royal Society die ihm 1984 den Wellcome Prize verliehen hatte 1993 wurde er zum Ritter geschlagen Zusammen mit Paul C Lauterbur erhielt er 2003 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin Die Universitat Leipzig verlieh ihm 2006 die Ehrendoktorwurde 1 2009 wurde Mansfield in die National Academy of Sciences gewahlt Literatur BearbeitenRobert Turner Peter Mansfield 1933 2017 In Nature Band 543 Nr 7644 2017 S 180 doi 10 1038 543180aWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Mansfield Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2003 an Peter Mansfield englisch University of Nottingham Tributes to Professor Sir Peter MansfieldEinzelnachweise Bearbeiten Sandra Hasse Der Blick ins Korperinnere Nobelpreistrager Mansfield erhalt Ehrendoktorwurde In Universitat Leipzig Hrsg journal Nr 6 2006 ISSN 1860 6709 S 29 qucosa de Trager des Nobelpreises fur Physiologie oder Medizin 1901 Behring 1902 Ross 1903 Finsen 1904 Pawlow 1905 Koch 1906 Golgi Cajal 1907 Laveran 1908 Metschnikow Ehrlich 1909 Kocher 1910 Kossel 1911 Gullstrand 1912 Carrel 1913 Richet 1914 Barany 1915 1918 nicht verliehen 1919 Bordet 1920 Krogh 1921 nicht verliehen 1922 Hill Meyerhof 1923 Banting Macleod 1924 Einthoven 1925 nicht verliehen 1926 Fibiger 1927 Wagner Jauregg 1928 Nicolle 1929 Eijkman Hopkins 1930 Landsteiner 1931 Warburg 1932 Sherrington Adrian 1933 Morgan 1934 Whipple Minot Murphy 1935 Spemann 1936 Dale Loewi 1937 Szent Gyorgyi 1938 Heymans 1939 Domagk 1940 1942 nicht verliehen 1943 Dam Doisy 1944 Erlanger Gasser 1945 Fleming Chain Florey 1946 Muller 1947 C Cori G Cori Houssay 1948 Muller 1949 Hess Moniz 1950 Kendall Reichstein Hench 1951 Theiler 1952 Waksman 1953 H A Krebs Lipmann 1954 Enders Weller Robbins 1955 Theorell 1956 Cournand Forssmann Richards 1957 Bovet 1958 Beadle Tatum Lederberg 1959 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