www.wikidata.de-de.nina.az
St Jodok auch Jodokskirche genannt ist nach der Stadtpfarrkirche St Martin die zweitalteste Pfarrkirche Landshuts Neben der Martinskirche und Heilig Geist Kirche ist sie eine der drei grossen gotischen Backsteinkirchen in der Landshuter Altstadt Noch in der Hochgotik begonnen wurde der Bau wie mehrere andere Landshuter Kirchen in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts also wahrend der Spatgotik vollendet Die heutige Ausstattung stammt grosstenteils aus der Zeit der Neugotik im 19 Jahrhundert Aussenansicht der Pfarrkirche St Jodok Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Patron der Kirche 3 Geschichte 4 Architektur 4 1 Masse 5 Ausstattung 5 1 Altarraum 5 2 Langhaus 5 3 Seitenkapellen 5 4 Krypta 5 5 Portale 5 6 Orgeln 5 7 Glocken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp St Jodok im Vordergrund und die Stiftsbasilika St Martin nbsp Turm der Jodokskirche vom PrantlgartenDie Pfarrkirche St Jodok befindet sich im 1338 gegrundeten Stadtteil Freyung in der Mitte des gleichnamigen Platzes Diese dominante Stellung inmitten eines Strassenmarktes die haufig bei Kirchenbauten des 19 Jahrhunderts anzutreffen ist gilt fur eine mittelalterliche Kirche in Bayern beinahe als einmalig Der rund um die Kirche befindliche Friedhof der laut Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1570 von einer hohen Mauer umgeben war wurde 1806 aufgelassen In der Folge verwandelte man Marktplatz und Friedhof in einen Promenadeplatz im Stile des Biedermeier der heute parkahnlich gestaltet ist und in der Adventszeit fur den Landshuter Christkindlmarkt genutzt wird 1 Patron der Kirche BearbeitenDer Name der Kirche geht auf Jodok zuruck der im 7 Jahrhundert in der Bretagne geboren und spater in der Picardie gewirkt hat Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt Die Gebeine Jodoks kamen nach dessen Tod um 669 zunachst nach Winchester in England ab 977 aber wieder zuruck nach Josse sul Mer Dort hatte Jodok 665 eine Einsiedelei gegrundet die spater in eine Benediktinerabtei uberging Herzog Heinrich XIV der Grunder und Stifter der Kirche besass eine Reliquie des Heiligen die er von Ludwig dem Bayern erhalten haben durfte Auf dessen Wunsch hin liess er die Kirche diesem Heiligen weihen Das eher ungewohnliche Patrozinium wird am 13 Dezember begangen Geschichte BearbeitenDer Kirchenbau wurde von Herzog Heinrich XIV im Jahr 1338 als kunftiger Mittelpunkt des neu gegrundeten Stadtteils Freyung in Auftrag gegeben Die Erhebung zur Pfarrei erfolgte 1369 als der Kirchenbau bereits vorlaufig fertiggestellt war Dieser hochgotische Bau der stilistisch zwischen den schlichten Bettelordenskirchen des 13 und fruhen 14 Jahrhunderts und den reprasentativen spatgotischen Backsteinkirchen einzuordnen ist umfasste bereits den Chor mit Krypta das basilikale Langhaus wobei das Mittelschiff anstelle des Gewolbes lediglich eine Flachdecke besass und den unteren Teil des Turmes 2 3 Bei einem Brand im Jahr 1403 sturzte die nordliche Wand des Mittelschiffs ein In der Folge fand nicht nur ein einfacher Wiederaufbau statt sondern es wurde das ursprungliche Konzept massgeblich weiterentwickelt Zunachst wurden den Datierung zufolge in der Zeit von 1438 bis 1449 die Seitenschiffe um Seitenkapellen erweitert Diese erfullten im Wesentlichen drei Funktionen eine liturgische Funktion als Altarraume fur die zahlreichen Messbenefizien von verschiedenen Zunften und wohlhabenden Familien ausserdem eine statische Funktion zur Aussteifung der hohen Seitenwande schliesslich eine finanzielle Funktion da mit den Kapellen die auf Kosten der jeweiligen Stifter Zunfte und Adelsfamilien bis zum Dach vollendet wurden auch Fundamente und Aussenmauern hergestellt waren Nach Fertigstellung der Seitenkapellen wurden noch die Vorhallen der Seitenportale eingefugt Zwischen 1470 und 1480 erfolgte unter Pfarrer Caspar Westendorfer die Einwolbung des Mittelschiffs Zu dieser Zeit durfte der Turm bereits vollendet gewesen sein wahrend die Turmseitenkapellen erst Ende des 15 Jahrhunderts erbaut wurden Bis auf die Errichtung der Orgelempore auf der Westseite des Langhauses im Jahr 1611 wurde in der Folge lange Zeit nicht mehr wesentlich in die Bausubstanz der Kirche eingegriffen 3 Von 1780 bis 1789 wirkte an St Jodok der Freisinger Domherr und Jesuit Damian Hugo Philipp von Lehrbach als Pfarrer 4 Von 1838 bis 1845 war Johann Baptist Zarbl Pfarrer an St Jodok Dieser leitete ab 1839 die Regotisierung der Kirche nach den Planen von Leonhard Schmidtner einem der fuhrenden Architekten der Neugotik in Sudbayern in die Wege Die auffalligsten baulichen Massnahmen stellen die stilgerechte Erweiterung der Sakristei sudlich des Chorraums die 1839 als erste Massnahme ausgefuhrt wurde und der Anbau der Sakramentskapelle dar die 1855 als Pendant zur Sakristei auf der Nordseite des Chores errichtet wurde Ausserdem erhielten Fenster des Mittelschiffes die beim Anbau der Kapellen im 15 Jahrhundert verkurzt und etwa 200 Jahre spater oval umgestaltet wurden 1875 wieder in ursprungliche Form und Grosse zuruck und wurden dabei mit Masswerk aus Kunststein versehen Dafur musste man die Dacher der Seitenschiffe absenken die seitdem nicht mehr mit Dachziegeln sondern nur noch mit Blech gedeckt sind Noch unter Pfarrer Zarbl begann ausserdem die Regotisierung der zuvor grosstenteils barocken Ausstattung die sich bis etwa 1890 hinzog Die Anschaffung der neuen Hauptorgel von G F Steinmeyer amp Co im Jahr 1890 kann somit als Abschluss der Regotisierung von St Jodok gesehen werden 1844 und 1880 sowie erneut 1913 durch den Kunstmaler Martin Herz erfolgten Neufassungen der Raumschale Erst bei der Renovierung von 1986 bis 1997 wurde die ursprungliche Raumfassung im sogenannten Landshuter Ocker wiederhergestellt 3 Die nach dem Wiederaufbau infolge des Brandes 1403 umfangreichste Renovierung der Kirchengeschichte erfolgte in den Jahren von 1986 bis 1997 Die Kirche hatte wegen Einsturzgefahr zuvor vollstandig gesperrt werden mussen Ahnlich wie bei anderen Landshuter Kirchen war auch bei St Jodok das Fundament aus Holzpfahlen vermodert da der Grundwasserspiegel im 20 Jahrhundert unter anderem infolge der Kanalisierung der Isar und der Erbauung des Maxwehres stark abgesunken war Neben der kompletten Erneuerung des Fundaments 7 Mio DM mussten auch zahlreiche Folgeschaden an der Bausubstanz 7 5 Mio DM behoben werden Ausserdem erfolgten im Zuge der Arbeiten eine Neugestaltung des Kircheninneren im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils die Anschaffung einer Chororgel die an der Stirnseite des sudlichen Seitenschiffs anstelle des 1968 ebtferbte Corpus Christi Altares aufgestellt wurde und die Umgestaltung des Sakramentskapelle zur Taufkapelle Mit Gesamtkosten von rund 30 Millionen D Mark war St Jodok zur damaligen Zeit eine der teuersten Baustellen im Erzbistum Munchen und Freising 5 Architektur Bearbeiten nbsp Innenansicht der Pfarrkirche St Jodok nbsp Netzrippengewolbe im MittelschiffDie Jodokskirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit einem einschiffigen dreijochigen Ostchor in Mittelschiffbreite Nordlich des Chorraumes befinden sich in Verlangerung des Seitenschiffes die Aschkapelle die Christophoruskapelle sowie die Taufkapelle Sudlich des Altarhauses schliesst sich die im 19 Jahrhundert erweiterte zweigeschossige Sakristei an Das sechs Joche umfassende Langhaus besitzt in jedem Joch eine nordlich und eine sudlich angebaute Seitenkapelle Eine Ausnahme bildet das vierte Joch von Osten her wo sich Vorhallen zu den beiden Seitenportalen befinden Seitenkapellen und Portalvorhallen sind mit den Seitenschiffen unter einem niedrigen mit Blech gedeckten Pultdach vereint uber dem sich der Obergaden erstreckt Im Gegensatz ist der dreiseitig geschlossene Chor mit Strebepfeilern gegliedert 2 3 Auf der Westseite ist dem Langhaus der Turm vorgesetzt der ebenfalls Mittelschiffbreite aufweist und von der Gestaltung an den Turm der Martinskirche erinnert Oberhalb von vier quadratischen Geschossen die durch Spitzbogenblenden gegliedert werden geht er unter der Vermittlung von vier Treppenturmchen ins Oktogon uber Dabei fallt das im Sudosten angeordnete Turmchen wie auch beim Martinsturm deutlich hoher aus als die drei ubrigen und fuhrt als einziges bis ins Glockengeschoss Das von den Eckturmchen begleitete Uhrengeschoss wird wiederum von Spitzbogenblenden aufgelockert wahrend das daruber angeordnete Glockengeschoss mit allseitigen spitzbogigen Schalloffnungen versehen ist und von Eckstreben begleitet wird Den Ubergang zum gemauerten Spitzhelm markiert eine Art Sprengwerkkranz der in ahnlicher Form am Martinsturm gleich zweimal zu finden ist Den oberen Abschluss bildet eine Kreuzblume deren Blatter 1860 von dem Spenglermeister Paul Weiss in Kupfer erneuert wurden 3 Links und rechts des Turmes befinden sich in Verlangerung der Seitenschiffe die Annakapelle nordlich und die Oberndorferkapelle sudlich An deren Giebeln befanden sich bis 1958 kleine Eckturmchen welche mit den noch vorhandenen Treppenturmchen an Sakristei und Taufkapelle korrespondierten Im Innenraum sind Haupt und Seitenschiffe durch profilierte spitzbogige Arkaden separiert die auf wuchtigen Pfeilern ruhen Oberhalb dieser entspringt aus filigran wirkenden halbrunden Wanddiensten das Netzrippengewolbe des Mittelschiffs Dadurch ist dieses von den Seitenschiffen die von einem weniger aufwandigen Kreuzrippengewolbe uberspannt werden deutlich hervorgehoben Die Seitenkapellen die einst von Adelsfamilien und Zunften gestiftet wurden sowie die Vorhallen der Seitenportale sind wiederum mit einem Netzrippengewolbe ausgestattet der Chor mit einem Kreuzrippengewolbe Im westlichsten Langhausjoch wurde 1611 eine Orgelempore eingezogen die mit qualitatvollem Stuck im Stile der Spatrenaissance verziert ist 3 6 Unterhalb des Chorraums befindet sich eine Krypta die sogenannte Veitskrypta die bereits zur Entstehungszeit der Kirche angelegt wurde Der Zugang erfolgt seit der Renovierung von 1986 bis 1997 wieder uber eine Treppe in der Aschkapelle Mit funf Jochen die sich uber jeweils drei Schiffe erstrecken nimmt die Krypta den gesamten Raum unterhalb des Presbyteriums ein Das einfache Kreuzgratgewolbe wird von Rundpfeiler getragen die auf steinernen Sockeln ruhen Lediglich im Altarbereich ist das Gewolbe gefasst und ruht hier auf steinernen Saulen Die sparliche Beleuchtung des Raumes erfolgt uber drei kleine Fenster auf der ostlichen Stirnseite wahrend die Seitenfenster im Norden und Suden im Laufe der Zeit alle zugemauert wurden 2 7 Masse Bearbeiten Die Gesamtlange der Kirche betragt rund 68 50 Meter Dabei ist das Mittelschiff etwa 38 50 Meter lang der Chor 21 50 Meter die westliche Vorhalle im Turmerdgeschoss 8 50 Meter Die Breite der Kirche betragt rund 31 00 m Dabei ist das Mittelschiff etwa 8 00 Meter breit die Seitenschiffe je rund 6 50 Meter die Kapellen je rund 4 50 Meter Die Hohe des Mittelschiffes betragt 18 35 Meter die der Seitenschiffe 9 90 Meter die der Kapelle 8 10 Meter Die Hohe des Kirchturms wird mit 77 bis 80 Metern beziffert je nach Bezugspunkt Somit ist dieser der zweithochste Kirchturm Landshuts nach dem Martinsturm 2 5 Ausstattung BearbeitenAltarraum Bearbeiten nbsp Der neugotische Hochaltar 1863 nbsp Spatgotische SakristeiturLiturgischer Mittelpunkt der Kirche ist heute der um drei Stufen erhohte Altarbereich unterhalb des spitzen Chorbogens Dieser wurde 1996 im Zuge der Kirchenrenovierung nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils gestaltet Ausfuhrender Kunstler war der Bildhauer Friedrich Koller aus Laufen an der Salzach Er schuf unter anderem den Volksaltar und den Ambo die wie der Fussboden in Adneter Rotmarmor gefertigt sind die Sedilien und das Vortragekreuz mit Kreuzbalken aus Bergkristall und leuchtend roten Rubinen welche die Wundmale Christi symbolisieren Durch einen Vorhang aus filigranen Goldgehangen der zwischen sieben hohen Leuchtern gespannt ist wird das eigentliche Presbyterium abgetrennt und ist somit auch als eigenstandiger Andachtsraum der uber die Aschkapelle zuganglich ist nutzbar 8 Den Blickfang im Presbyterium bildet der 1863 von dem Munchner Bildhauer Anselm Sickinger geschaffene Hochaltar im Stile der Neugotik In seiner Gestaltung als Flugelaltar mit filigranem Gesprenge ist er stark an gotische Vorbilder angelehnt Dabei ist die Mittelachse des Altares Christus vorbehalten An der Tabernakelture ist er im Schweisstuch der Veronika dargestellt daruber in der Aussetzungsnische wird sein eucharistischer Leib angebetet oberhalb davon ist er verklart am Berg Tabor mit Mose links und Elija rechts dargestellt und im Gesprenge als Teil eines Gnadenstuhles der die Heilige Dreifaltigkeit abbildet Zu beiden Seiten der Aussetzungsnische befinden sich unter Masswerkbaldachinen der Pfarrpatron Jodok links und der heilige Sebastian rechts der als Stadtpatron Landshuts und zudem als zweiter Pfarrpatron verehrt wird Oberhalb von Jodok sind im Gesprenge zwei kleine Figuren der alttestamentlichen Konige David und Melchisedek zu sehen uber Sebastian sind zwei Propheten zu sehen Die geoffneten Altarflugel zeigen aufwandige Reliefs mit Szenen aus dem Leben Jesu und seiner Mutter Maria die Ruckseiten der Flugel sind mit einfacheren Reliefs versehen welche die Evangelien der Fastenzeit zum Thema haben Weitere Reliefs befinden sich an der Vertafelung der Mensa wo Szenen der Passion Jesu dargestellt sind Es sind dies von links nach rechts eine Olbergszene die Grablegung und die Auferstehung Jesu Christi Eine fruhere Hochaltarfigur die uberlebensgrosse Darstellung des heiligen Jodok aus der Zeit um 1520 geschaffen vom Landshuter Bildhauer Hans Leinberger kann heute im Bayerischen Nationalmuseum in Munchen besichtigt werden 2 9 Neben dem Hochaltar ist auch das Chorgestuhl dem neugotischen Stil zuzuordnen Aus der Entstehungszeit der Kirche stammen jedoch die Reliefs in der Mauerecke links des Hochaltares Sie sind die letzten Uberreste eines ursprunglich rund neun Meter hohen Sakramentshauses die bei der letzten Renovierung restauriert werden konnten Viel besser erhalten ist dagegen das spatgotische Sakreisteiportal an der Nordwand des Altarraums Am Tursturz sind zwei farbig gefasste steinerne Prophetenkopfe mit Spruchbandern zu sehen Hinter einem spatgotischen Eisengitter befindet sich die eisenbeschlagene Tur die auf das Jahr 1482 datiert ist In den Rautenfeldern zwischen den Blechstreifen sind gestanzte Jodoksfiguren Lilien und Rosettenmuster zu sehen 9 Langhaus Bearbeiten nbsp Die neugotische Kanzel 1865 Die neugotische Kanzel ist am Pfeiler zwischen dem zweiten und dritten Langhausjoch von Osten angebracht Sie wurde 1865 von dem Landshuter Bildhauer Max Schuller geschaffen und ruht auf einem reich verzierten Kanzelfuss Am Korpus sind die vier Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes mit ihren Attributen in Halbreliefs dargestellt Auf dem Schalldeckel gruppieren sich um eine Plastik des Apostels Petrus die vier Kirchenvater Ambrosius Augustinus Gregor der Grosse und Hieronymus Ganz oben befindet sich eine Figur Jesu Christi als Weltenherrscher der die Rechte segnend erhoben hat und in der Linken das Evangelium tragt Direkt unter der Kanzel befindet sich der 1997 von Friedrich Koller gestaltete Evangelienschrein Am gegenuberliegenden Pfeiler ist eine farbig gefasste Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1700 zu sehen Die Figuren des Johannes und der Maria Magdalena erganzte um 1780 der Landshuter Bilderhauer Christian Jorhan der Altere der seine Werkstatt in der Freyung hatte Stilistisch ahnlich einzuordnen sind die kunstvoll geschnitzten Rokoko Stuhlwangen aus der Zeit um 1740 6 Unter der Westempore direkt vor dem Hauptportal befindet sich heute ein achteckiger spatgotischer Taufstein aus der Zeit um 1680 der als Weihwasserbecken genutzt wird Beiderseits des Hauptportals sind in die Ruckwand des Mittelschiffs zwei Rotmarmorepitaphien eingelassen einer fur den Ritter und herzoglichen Pfleger Peter von Altenhaus 1513 der von dem Landshuter Bildhauer Stefan Rottaler geschaffen wurde und einer fur den 1619 im Dreissigjahrigen Krieg gefallenen Ch L Ernst von Hagsdorf An der Stirnwand des nordlichen Seitenschiffes ist neben dem Durchgang zur Aschkapelle seit 2005 eine lebensgrosse Marienfigur mit Jesuskind zu sehen die um 1490 von einem unbekannten Meister geschaffen wurde Die Figur ist von einem modernen Goldreif mit sechs Leuchtern umgeben Der Platz war frei geworden nachdem man 1968 den neugotischen Rosenkranzaltar entfernt hatte Entsprechend steht an der Stirnwand des sudlichen Seitenschiffes die 1997 neu angeschaffte Chororgel anstelle des neugotischen Corpus Christi Altares der zur gleichen Zeit entfernt worden war Unmittelbar daneben wurde wahrend der vorausgegangenen Kirchenrenovierung ein spatgotisches Relief der Beweinung Christi freigelegt Am benachbarten Arkadenpfeiler sind noch Reste eines Freskos der Kreuzigung Christi zu sehen das im Zusammenhang mit dem dort aufgestellten gotischen Seitenaltar stand 6 Seitenkapellen Bearbeiten Die Seitenkapellen wurden ursprunglich von Adelsfamilie und Zunften gestiftet die dementsprechend auch die Ausstattung ihrer Kapelle bestimmen durften Ab Beginn der Regotisierung im Jahr 1839 wurde jedoch Stilreinheit angestrebt sodass nun auch die Ausstattung der Seitenkapellen einem ubergeordneten Konzept folgen sollte Daher wurden bis etwa 1880 die hohen Kapellengitter entfernt die barocken Fresken und Stuckaturen ubertuncht und durch neugotische Gewolberippen ersetzt sowie neugotische Altare und Fenster mit aufwandigen Glasmalereien angeschafft So ist wohl auch der fruhere Hochaltar der wahrend der Sakularisation abgebrochenen Franziskanerklosterkirche der 1808 in die Jodokskirche gebracht wurde bei der Regotisierung verschollen Im Folgenden soll nun die Ausstattung der einzelnen Seitenkapellen in groben Zugen erlautert werden wobei im Sudosten mit der Brauerkapelle neben der Chororgel begonnen wird 2 10 Der Zwolfbotenaltar in der Brauerkapelle wurde 1870 von der Mayer schen Hofkunstanstalt in Munchen gefertigt Vom Tiroler Bildhauer Joseph Knabl stammen die Apostelgruppe die entsprechend dem dreiteiligen Altaraufbau getrennt ist und die Figur des Auferstandenen im Gesprenge Das Glasfenster zeigt das Martyrium der Apostelfursten Petrus und Paulus Es wurde 1882 ebenfalls nach einem Entwurf von Joseph Knabl ausgefuhrt 10 In der anschliessenden Frauenbergerkapelle die an das gleichnamige Adelsgeschlecht erinnert ist ein Flugelaltar der Landshuter Kunstanstalt Marzell Mayer zu sehen welcher der Herz Maria Verehrung gewidmet ist Das Altarbild schuf der Innsbrucker Historienmaler Albrecht Steiner von Felsburg Es zeigt Maria als Schutzmantelmadonna wobei die heilige Agnes links und die heilige Barbara rechts auf das heilige Herz der Gottesmutter weisen Die beiden Figuren Johannes des Taufers links und der heiligen Anna rechts die den Tabernakel flankieren der heilige Jodok im Gesprenge und die Figurengruppe der Heiligen Familie in der Predella schuf Josef Kopp 1875 Das Glasfenster von 1884 zeigt die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Konige An der Ruckwand der Kapelle konnte ein spatgotisches Fresko aus der Zeit um 1460 freigelegt werden welches den Erhalt der Zehn Gebote durch Mose zeigt In einzelnen Feldern werden diese mit deutschsprachigen Spruchbandern fur das einfache Volk erklart 10 nbsp Spatgotisches Fresko der heiligen Erhard von RegensburgDie Weberkapelle war ursprunglich dem heiligen Ulrich gewidmet und enthalt heute einen Altar zu Ehren des heiligen Aloisius der 1873 von Marzell Mayer gefertigt wurde Die Figuren zentral der heilige Alosius flankiert von den Heiligen Thomas von Aquin links und Stanislaus Kostka rechts schnitzte wiederum Josef Kopp Die beiden Engelsfiguren in der Predella verweisen auf die Attribute des heiligen Aloisius den Totenschadel als Zeichen der Bussfertigkeit die Keuschheit symbolisierende Lilie und die abgelegte Krone als Zeichen des Verzichts auf weltliche Macht Das 1884 entstandene Glasfenster zeigt eine Vision des heiligen Antonius von Padua dem im Gebet das Jesuskind erscheint Die Szene wird von den Heiligen Martin von Tours und Teresa von Avila begleitet Am Bogenpfeiler ist ein spatgotisches Fresko erhalten das den heiligen Bischof Erhard darstellt 10 Hinter dem sudlichen Seitenportal schliesst sich die Fragnerkapelle Kaufleute und Kramer an welche seit jeher dem Stadtpatron Sebastian geweiht ist Daher ist auf dem Altargemalde des Munchner Kunstlers Josef Holzmaier auch die sogenannte Sebastianspflege nach dessen erstem Martyrium dargestellt Der Altaraufbau wurde 1848 von Anselm Sickinger nach einem Entwurf des Landshuter Architekten Anton Harrer gefertigt Das Altarbild wird von Figuren des heiligen Korbinian mit dem Baren und eines weiteren heiligen Bischofs mit Kirchenmodell flankiert Im Glasfenster ist der heilige Sebastian als romischer Offizier zu sehen der in dieser Funktion als Troster der inhaftierten Christen gilt In die Ruckwand der Kapelle ist ein Reliquienschrein mit Gebeinen der Heiligen Jodok und Sebastian eingelassen Daruber hangt ein 1658 fur den damaligen barocken Hochaltar geschaffenes Gemalde von Raymund Scherrich welches den heiligen Jodok darstellt Am Bogenpfeiler befinden sich schliesslich dessen Attribute der Pilgerhut die Muschel der Pilgerstab und die abgelegte Krone in einer modernen Komposition von Friedrich Koller aus dem Jahr 2007 10 Als letzte Kapelle ist die Schreinerkapelle an das sudliche Seitenschiff angebaut Der Vesperbildaltar wurde 1876 von der Mayer schen Hofkunstanstalt nach dem Vorbild fruhgotischer Baldachinaltare geschaffen Die Pieta mit trauernden Engeln stammt von Joseph Knabl die Assistenzfiguren der Heiligen Katharina von Siena links Bernhard von Clairvaux rechts und Ottilia im Auszug schuf Josef Kopp Dieser fertigte auch das Relief in der Predella welches die Begegnung der Maria Magdalena mit dem Auferstandenen zeigt Im Glasfenster ist der Kreuzestod Christi dargestellt Aufgrund der Thematik von Kreuzigung und Auferstehung dient die Schreinerkapelle als Gedenkort fur die Verstorbenen und Gefallenen der Pfarrei 10 Glasfenster der Seitenkapellen nbsp Brauerkapelle Apostelfursten Petrus und Paulus nbsp FrauenbergerkapelleAnbetung der Heiligen Drei Konige nbsp FragnerkapelleSebastian als Troster der inhaftierten Christen nbsp SchreinerkapelleBegegnung der Maria Magdalena mit dem Auferstandenen nbsp MetzgerkapelleOlberggebet Jesu nbsp BackerkapelleFranz Xaver als Apostolischer Legat in Goa nbsp HutmacherkapelleWundersame Ubertragung des Leichnams der Katharina nbsp SchusterkapelleVision der Margareta Maria Alacoque nbsp EckherkapelleTod des heiligen Josef nbsp nbsp Fragmente von Fresken aus der Mitte des 16 Jahrhunderts in der Annakapelle nbsp Darstellung der Auferstehung Jesu Christi auf dem spatgotischen Fresko in der MetzgerkapelleDie beiden Kapellen links und rechts des Turmes wurden im Gegensatz zu den ubrigen Seitenkapellen ursprunglich als eigenstandige Kirchenraume angelegt Heute sind keine Altare mehr vorhanden die Turmseitenkapellen enthalten Beichtraume Die sudlich an den Turm angebaut Oberndorferkapelle die auf ein Benefizium der gleichnamigen Landshut Patrizierfamilie im Jahr 1484 zuruckgeht besass das Patrozinium Allerseelen Das Gewolbe weist hier gebogene Rippen auf eine Konfiguration die sonst nirgendwo in der Jodokskirche zu finden ist Von dem neugotischen Altar der den Armen Seelen und dem heiligen Laurentius geweiht war sind noch das Altarblatt und die Flugel erhalten Nordlich des Turmes befindet sich die Annakapelle in der ebenfalls noch das ehemalige Altargemalde hier von Josef Holzmaier erhalten ist Ausserdem sind in der Kapelle Fragmente einer Ausmalung zu finden die Mitte des 16 Jahrhunderts entstanden sein durfte 1962 wurde die Darstellung der klugen und torichten Jungfrauen Mt 25 1 13 EU freigelegt An einem der Schlusssteine ist ausserdem das Wappen von Georg dem Reichen und seiner Gattin Hedwig von Polen also des Brautpaares der Landshuter Hochzeit zu sehen 11 Die westlichste Kapelle die an das nordliche Seitenschiff angebaut ist wird als Metzgerkapelle bezeichnet Der Altar wurde 1842 als einer der ersten neugotischen Altare in der Jodokskirche aufgestellt und erinnert wie der in der Schreinerkapelle an einen fruhgotischen Baldachinaltar Unter dem Baldachin ist eine lebensgrosse Figur des Christus in der Rast zu sehen Als Assistenzfiguren fungieren die Heiligen Andreas links Rupert rechts und Christophorus mit dem Jesuskind in der Predella Im Glasfenster ist die Olbergszene zu sehen Ein verblasstes spatgotisches Fresko an der Ruckwand der Kapelle zeigt die Auferstehung Jesu Christi 12 Die sich anschliessende Backerkapelle enthalt einen Altar der dem heiligen Franz Xaver einem jesuitischen Missionar geweiht ist Dieser besitzt den gleichen Aufbau wie der Altar in der gegenuberliegenden Fragnerkapelle und wurde wie dieser 1848 von Anselm Sickinger geschaffen Das Altarblatt von Josef Holzmaier zeigt den heiligen Franz Xaver bei seiner Missionstatigkeit vor dem Hintergrund einer exotischen Kustenlandschaft In den beiden Nischen stehen links der heilige Benno und rechts der heilige Rupert Im Glasfenster ist der heilige Franz Xaver als Apostolischer Legat in Goa dargestellt In diesem Kapellenraum gibt es ausserdem zwei spatgotische Fresken Hinter dem Altarauszug sind kaum sichtbar der Gekreuzigte und zwei betende Manner womoglich die Stifter zu sehen an der Ruckwand befindet sich eine auf 1523 datierte Darstellung der Schutzmantelmadonna welche im 19 Jahrhundert stark uberarbeitet wurde 12 Ostlich des Nordportals schliesst sich die Hutmacherkapelle an deren Altar seit dem 16 Jahrhundert stets der heiligen Katharina geweiht war Der heutige Altar stammt aus dem Jahr 1872 und wurde von der Mayer schen Hofkunstanstalt errichtet Das zentrale Relief zeigt die mystische Vermahlung der Katharina mit dem Jesuskind Bei den Assistenzfiguren handelt es sich links um den heiligen Antonius von Padua rechts um den heiligen Franz von Assisi In der Predella ist zudem ein Relief der wundersamen Ubertragung des Leichnams der heiligen Katharina durch Engel zum Katharinenkloster auf dem Berg Sinai zu sehen Im Glasfenster ist wiederum Katharina dargestellt die vor romischen Gelehrten und dem Kaiser ihren Christglauben verteidigt 12 Die Schusterkapelle enthalt einen weiteren Altar der Mayer schen Hofkunstanstalt der dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht und als Pendant zum Herz Maria Altar in der gegenuberliegenden Frauenbergerkapelle konzipiert ist An zentraler Position befindet sich ein grosses Gemalde von Albrecht Steiner von Felsburg welches Jesus auf einem Regenbogen thronend zeigt wie er dem Betrachter sein heiligstes Herz prasentiert Auf den Altarflugeln sind die Heiligen Karl Borromaus und Leonhard links sowie Amalia und Ursula rechts dargestellt Im Gesprenge befindet sich uberdies eine Figur des heiligen Nikolaus von Tolentino Im Glasfenster ist die Vision der heiligen Margareta Maria Alacoque dargestellt in der Jesus Christus sie dazu beauftragt fur eine Verehrung seines heiligsten Herzens zu sorgen An der Ruckwand der Kapelle befindet sich ein Olberggemalde von Johann Baptist Zimmermann 12 Am ostlichen Ende des Nordschiff findet man schliesslich die Eckherkapelle benannt nach der Familie Eckher von Kapfing aus der unter anderem der Freisinger Furstbischof und Stifter des Loretoklosters Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck 1649 1727 hervorging Der 1870 entstandene neugotische Altar ist dem heiligen Josef geweiht Dementsprechend ist in der zentralen Nische eine Figur des Heiligen mit dem Jesuskind auf den Schultern zu sehen die von Joseph Knabl geschaffen wurde Von diesem stammen auch die Nebenfiguren des heiligen Johannes Nepomuk links und des heiligen Ulrich rechts Im Glasfenster das nach einem Entwurf von Joseph Knabl gefertigt wurde ist der Tod des heiligen Josef dargestellt Ausserdem befindet sich in der Kapelle ein kunstvoller neugotischer Beichtstuhl 12 Altare der Seitenkapellen nbsp BrauerkapelleZwolfbotenaltar nbsp FrauenbergerkapelleHerz Maria Altar nbsp WeberkapelleAloisiusaltar nbsp FragnerkapelleSebastianialtar nbsp SchreinerkapelleVesperbildaltar nbsp MetzgerkapelleRastaltar nbsp BackerkapelleFranz Xaver Altar nbsp HutmacherkapelleKatharinenaltar nbsp SchusterkapelleHerz Jesu Altar nbsp EckherkapelleJosefsaltar nbsp Innenansicht der TaufkapelleDie Reihe der im 15 Jahrhundert angebauten Kapellen reicht auf der Nordseite mit der Christophoruskapelle sogar uber das Seitenschiff hinaus Zwischen der Kapelle die heute keinen Altar und auch kein Glasgemalde beherbergt und dem Chorraum befindet sich die Aschkapelle Deren Bezeichnung ruhrt von den 1855 hierher versetzten Grabsteinen der Adelsfamilie von Asch her Die Aschkapelle wurde als vorerst letzter Raum der Kirche Anfang des 16 Jahrhunderts eingewolbt und durch eine spitzbogige Offnung mit dem Presbyterium verbunden Heute dient die Kapelle wie bereits angedeutet als Lapidarium fur Grabsteine und enthalt den Zugang zur Veitskrypta Zudem befindet sich an der Ostwand das um 1690 entstandene ehemalige Altarblatt des Corpus Christi Altares mit einer Abendmahlsszene des Munchner Malers Andreas Wolff 13 Ostlich an die Aschkapelle ist schliesslich die Taufkapelle angebaut 1629 wurde an deren Stelle ein erster Kapellenbau errichtet die Maria Einsiedel Kapelle Diese wurde in neugotischer Zeit abgebrochen und 1855 durch einen stilgerechten Neubau ersetzt der ursprunglich als Sakramentskapelle gewidmet wurde Im Zuge der vorerst letzten Kirchenrenovierung wurde der Kapellenraum 1996 zur Taufkapelle umgewidmet und beherbergt daher den zwolfeckigen Taufstein der Kirche aus rotem Marmor Diese durfte um 1520 entstanden sein stand ursprunglich am Hauptportal und wurde im 17 Jahrhundert an die Westwand der Oberndorferkapelle versetzt bevor er 1996 seinen heutigen Platz fand An der Ostseite der Kapelle sind seit 1973 ausserdem ein Rotmarmorrelief der Kreuzigung Christi und eine Olbergszene aus Sandstein beide in spatgotischer Zeit um 1470 entstanden in die vermauerten Fensternischen eingelassen In den verbliebenen Offnungen wurden 2003 Glasfenster der Firma Derix aus Taunusstein gestaltet nach einem Entwurf des Kunstlers Jochem Poensgen eingesetzt 13 Krypta Bearbeiten Die Ausstattung der Krypta beschrankt sich neben dem einfachen Altar auf eine grosse Grabplatte aus rotem Marmor die an den Ritter Heinrich von Staudach 1483 erinnert Dieser steht heute an der nordlichen Seitenwand auf Hohe des Altares Bis 1937 war er nach Art eines Stifter Hochgrabes vor dem Altar gelegen wo sich eine unterirdische Grabgruft befindet Die drei ostlichen Fensteroffnungen wurden 2002 verbreitert und mit Onyx Scheiben des Bildhauer Friedrich Koller versehen 7 Portale Bearbeiten nbsp Spatgotisches Sudportal um 1460 Ein herausragendes Beispiel spatgotischer Kunstfertigkeit ist das sudliche Seitenportal das um 1460 entstanden sein durfte Es ist wie auch das Nordportal durch eine offene mit einem Netzrippengewolbe uberspannte Vorhalle geschutzt Oberhalb des Portals ist eine Figurengruppe zu sehen Diese umfasst neben Christus der sich wie in der Thomasgeschichte Joh 20 24 29 EU an seine Brustwunde fasst auch die Apostel Petrus und Paulus Das Portal wird von zwei Hohlkehlen umrahmt wobei die innere sechs Mannerbusten unter Baldachinen zeigt Diese erinnern mittels Spruchbandern an die leiblichen Werke der Barmherzigkeit In der ausseren Hohlkehle sind zwischen Akanthusranken drei nackte Manner und drei Affen zu finden welche die Lasterhaftigkeit und Dummheit darstellen sollen die den Werken der Barmherzigkeit entgegenstehen Aussen herum werden auf weiteren Spruchbandern die geistlichen Werke der Barmherzigkeit genannt 5 14 Das Hauptportal auf der Westseite der Kirche fuhrt in eine Vorhalle die von einem Rippengewolbe in sternformiger Konfiguration uberspannt wird Zentrales Ausstattungsstuck ist ein grosses neugotisches Kreuz das 1841 von dem Bildhauer Joseph Otto Entres geschaffen wurde 15 Das Nordportal ist zwar insgesamt weit weniger aufwandiger gestaltet als das Sudportal Jedoch beeindruckt die Darstellung der heiligen Veronika mit dem Schweisstuch die uber dem Portalscheitel zu finden ist Das spatgotische Wandgemalde entstand Anfang des 16 Jahrhunderts und wurde 1904 restauriert Das Netzrippengewolbe wird in der Vorhalle des Nordhalle durch aufgemalte Rippen zusatzlich verdichtet sodass eine Masswerkkonfiguration entsteht 16 Orgeln Bearbeiten St Jodok beherbergt zwei Orgeln die alte Hauptorgel auf der Westempore und eine neue Chororgel die an der Stirnwand des sudlichen Seitenschiffes steht Beide Instrumente sind klanglich sehr unterschiedlich konzipiert und erganzen sich somit gegenseitig nbsp Hauptorgel von G F Steinmeyer amp Co 1890 Nachdem 1611 die Orgelempore errichtet worden war wurde dort 1625 ein erstes Instrument mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal von dem Munchner Orgelbauer Hans Lechner aufgestellt der wenige Jahre zuvor eine Orgel fur die Landshuter Martinskirche geschaffen hatte Die heutige grosse Hauptorgel von Georg Friedrich Steinmeyer Opus 412 stammt aus dem Jahr 1890 und ist ein Werk der Romantik mit insgesamt 30 Registern auf zwei Manualen und Pedal Das Kegelladeninstrument mit mechanischen Spiel und Registertrakturen wurde 1966 durch Gerhard Schmid aus Kaufbeuren umgebaut und erhielt eine neobarocke Disposition Die letzte Uberholung besorgte 1997 der Orgelbauer Armin Ziegltrum aus Steinrain bei Pfaffenberg Dabei wurden auch die 1917 wegen der Buntmetallablieferung eingesetzten Zinkpfeifen wieder ausgetauscht Die ursprungliche Disposition von 1890 lautete wie folgt 5 17 18 I Hauptwerk CD d31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Tibia 8 4 Viola da Gamba 8 5 Salicional 8 6 Gedeckt 8 7 Octave 4 8 Gemshorn 4 9 Dolce 4 10 Octave 2 11 Mixtur II IV12 Trompete 8 II Oberwerk CD d313 Still Gedeckt 16 14 Geigenprincipal 8 15 Bourdonflote 8 16 Lieblich Gedeckt 8 17 Aeoline 8 18 Dolce 8 19 Fugara 4 20 Traversflote 4 21 Mixtur III 2 2 3 22 Fagott und Klarinette 8 Pedal CD d123 Principal 16 24 Violon 16 25 Subbass 16 26 Quinte 10 2 3 27 Octave 8 28 Violoncello 8 29 Flote 4 30 Posaune 16 Koppeln II I I P II P nbsp Chororgel von Jurgen Ahrend Orgelbau 1997 Fur die liturgische Praxis schuf Jurgen Ahrend Opus 147 im Jahr 1997 eine zweimanualige Chororgel mit insgesamt 15 Registern in einem neugotisch anmutenden Prospekt Das Instrument hat eine wohltemperierte Stimmung 19 Als Gegenstuck zur grossen Orgel ist die Disposition der rein mechanischen Chororgel auf die Darbietung von Musik alter Meister vor 1800 angelegt Sie lautet wie folgt 20 I Hauptwerk CD d31 Prinzipal 8 2 Hohlflote 8 3 Piffaro ab a0 8 4 Oktav 4 5 Oktav 2 6 Quinte 1 1 3 7 Mixtur IV8 Cornett III II Brustwerk CD d39 Holzgedackt 8 10 Holzflote 4 11 Nasat 3 12 Sesquialtera II 2 2 3 13 Regal 8 Pedal CD d114 Subbass 16 15 Trompete 8 Koppeln II I I P II PGlocken Bearbeiten Die drei altesten Glocken lauteten schon bei der Landshuter Hochzeit 1475 Nach der Beschlagnahmung und Einschmelzung der barocken Glocken 1917 war das Gelaut 1919 entsprechend der Disposition eines Sachverstandigen neu und grosser konzipiert worden Die damals neugegossenen Glocken fielen der Ablieferung 1942 zum Opfer Zum 650 jahrigen Jubilaum 1988 wurde das Gelaut nach Disposition des Sachverstandigen und mit Mitteln des Restaurierungsvereins erganzt Die Schlagtonfolge ist aufgrund der historisch unterschiedlichen Rippen nicht ganz rein und mutet leicht verzogen an 1 Jodoksglocke Flachrelief St Jodok von Marlene Neubauer Woerner Heiliger Pfarrpatron St Jodok bitte fur uns Gestiftet vom Kirchenrestaurierungsverein St Jodok 1988 h0 3 500kg 176cm Durchmesser 140cm Hohe Perner Passau 19882 Herrenglocke hoc signum magni regis est in cuius manu omnia sunt adoremus eum quoniam ipse fecit nos d1 3 100kg 171cm 137cm Landshuter Giesshutte 14543 Sebastiansglocke Flachrelief des Stadtpatrons von Slavko Oblak Heiliger Stadtpatron Sankt Sebastian bitte fur uns e1 1 500kg 132cm 106cm Perner Passau 19884 Frauenglocke anno dni m ccc xlvll osanna filio david benedictus qui venit in nomine domini rex israhel o rex glorie veni cu pace sanctus o maria fis1 1 950kg 135cm 108cm Maister Stephan Ziengiesser und Maister Hannsen Clefeldt Hornmeister Landshut 13565 Rosenkranzglocke Flachrelief Rosenkranzmadonna von Karl Reidel 1942 Fur den Krieg missbraucht 1988 neu gegossen Hl Maria erhalt den Frieden a1 620kg 99cm 80cm Perner Passau 19886 Messglocke Zugenglocke Ich bin der Weg die Wahrheit unt das Leben niemant kumt zum Vater dann durch mich Johannes XIV Lienhard Peringer goss mich zue Landshuet als man zahlt MDXXXXVIII cis2 260kg 88cm 70cm Lienhard Peringer Landshut 1548Literatur BearbeitenJoseph Schwind Damian Hugo Philipp Graf von und zu Lehrbach 1738 1815 der Wohltater der Speyerer Domkirche Jager sche Buchdruckerei Speyer 1915 Hans Bleibrunner Landshut Die altbayerische Residenzstadt Ein Fuhrer zu ihren Sehenswurdigkeiten Verkehrsverein Landshut e V Landshut 1988 Volker Liedke Denkmaler in Bayern Stadt Landshut Schnell amp Steiner Munchen 1988 ISBN 3 7954 1002 9 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Niederbayern und Oberpfalz Droemer Knaur Munchen 1995 ISBN 3 426 26647 4 Reinhard Bollmann Stephan Kaupe Dagmar Muller Landshut Pfarrkirche St Jodok Peda Kunstfuhrer Nr 935 Kunstverlag Peda Passau 2014 ISBN 978 3 89643 935 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jodok Landshut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Pfarrei St Jodok Webprasenz der Stadtkirche LandshutEinzelnachweise Bearbeiten Bollmann Kaupe Muller S 2f a b c d e f Liedke S 150ff a b c d e f Bollmann Kaupe Muller S 3 7 Schwind 1915 a b c d Pfarrei Landshut St Jodok Pfarrkirche St Jodok Online auf www jodok landshut de Abgerufen am 18 Dezember 2015 a b c Bollmann Kaupe Muller S 10 12 a b Bollmann Kaupe Muller S 45f Bollmann Kaupe Muller S 13 15 a b Bollmann Kaupe Muller S 20 24 a b c d e f Bollmann Kaupe Muller S 28 37 Bollmann Kaupe Muller S 37 a b c d e Bollmann Kaupe Muller S 39 44 a b Bollmann Kaupe Muller S 15 20 Bollmann Kaupe Muller S 8 10 Bollmann Kaupe Muller S 38f Bollmann Kaupe Muller S 47 Landshut Deutschland Bayern Katholische Pfarrkirche Sankt Jodok Online auf orgbase nl Abgerufen am 23 Oktober 2016 Landshuter Zeitung vom 30 Dezember 2021 Die Romantikerin Orgeln aus der Werkstatt Steinmeyer haben einen besonderen Ruf Landshut hat gleich drei davon Landshuter Zeitung vom 8 Januar 2022 Pfeifen mit Charakter Die Chororgel in St Jodok ist jung klingt aber wie aus dem 17 Jahrhundert Orgelbau Ahrend Angaben zur Disposition auf der Internetseite des Orgelbauers Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Online auf www orgelbau ahrend de Abgerufen am 25 Marz 2012 48 536333333333 12 157666666667 Koordinaten 48 32 10 8 N 12 9 27 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jodok Landshut amp oldid 238061533