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Shing Tung Yau chinesisch 丘成桐 Pinyin Qiu Chengtong Jyutping Jau1 Sing4tung4 Yale Yau1 Sing4 Tung4 4 April 1949 in Shantou Guangdong ist ein US amerikanisch chinesischer Mathematiker und Dichter der auf dem Gebiet der Differentialgeometrie insbesondere der Calabi Yau Mannigfaltigkeiten arbeitet 1982 wurde ihm die Fields Medaille und 2010 der Wolf Preis der Mathematik verliehen fur 2018 der Marcel Grossmann Award zugesprochen Shing Tung Yau an der Harvard University 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeiten 3 Kontroverse uber die Poincare Vermutung 4 Schriften 5 Auszeichnungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenYau wuchs in einer Familie mit sechs Geschwistern auf seine Vorfahren lebten in Jiaoling wie sein Geburtsort in Guandong Sein Vater war ein Professor fur chinesische Philosophie und starb als Yau 14 Jahre alt war Unter den Einfluss seines Vaters erwarb er breite Kenntnisse in klassischer chinesischer Literatur und Geschichte Im Jahr 2006 veroffentlichte er einen Aufsatz 数学和中国文学的比较 um die strukturelle Beziehung zwischen Mathematik und chinesischer Literatur mit Bezug auf den Traum der Roten Kammer und Wang Guowei zu erlautern Er ging mit seiner Familie nach Hongkong und studierte von 1966 bis 1969 an der Chinese University of Hong Kong Mathematik Zur Promotion ging er an die University of California Berkeley wo er bei Shiing Shen Chern 1971 den Doktorgrad erlangte Anschliessend ging er als Postdoc an das Institute for Advanced Study in Princeton und war zwei Jahre lang Assistenzprofessor an der Stony Brook University 1974 wurde er Professor an der Stanford University 1979 kehrte er an das Institute for Advanced Study zuruck und war von 1984 bis 1987 Professor an der University of California San Diego Zwischen 1987 und 2022 war er Professor an der Harvard University Seit April 2022 ist er Lehrstuhlinhaber fur Mathematik an der Tsinghua Universitat Peking 1 Yau besitzt in China grossen Einfluss und hohes Ansehen bei offiziellen Stellen und grundete Mathematikinstitute in Hongkong Peking und Hangzhou 2016 engagiert er sich auch fur das Projekt eines weltgrossten Teilchenbeschleunigers in China 2 Das langfristig angelegte Milliardenprojekt nach Yau ein Projekt vergleichbar mit dem der chinesischen Mauer soll zunachst einen Elektronenbeschleuniger in einem unterirdischen Ring von 100 km Lange realisieren CEPC als Ersatz fur den in Japan geplanten Linearbeschleuniger ILC wofur China die Finanzierung ubernehmen soll Liegen genug Erfahrungen vor soll der Tunnel fur einen Protonenbeschleuniger benutzt werden SPPC 100 TeV der dem Nachfolger des LHC Konkurrenz machen konnte Der in China ebenso angesehene Physiker und Nobelpreistrager Chen Ning Yang hatte das Projekt allerdings schon als Geldverschwendung kritisiert da die Forschungsgelder in anderen Bereichen besser genutzt werden konnten Zu seinen Doktoranden gehoren Huai Dong Cao Mu Tao Wang Chiu Chu Melissa Liu Gang Tian Richard Schoen als Zweitgutachter neben Leon Simon Valentino Tosatti Kefeng Liu 3 Arbeiten Bearbeiten1977 bewies er eine Vermutung von Eugenio Calabi aus dem Jahr 1954 dass Kahler Mannigfaltigkeiten mit verschwindender erster Chernklasse Ricci flache Metriken haben das heisst verschwindende Ricci Krummung 4 Diese nach ihm und Calabi benannten Mannigfaltigkeiten spielen eine wichtige Rolle in der Stringtheorie 1979 bewies er mit seinem Doktoranden Richard Schoen die Positivitat der Energie in der Allgemeinen Relativitatstheorie 5 In den 1990er Jahren leistete er wichtige Beitrage zur mathematisch strengen Begrundung der Spiegelsymmetrie Mirror Symmetry von Calabi Yau Mannigfaltigkeiten die zuerst von Physikern in der Stringtheorie 1991 entdeckt wurde 6 etwa gleichzeitig mit Alexander Givental Er war Cheforganisator von Strings 2006 einer internationalen Konferenz zur Stringtheorie die in der Grossen Halle des Volkes in Peking stattfand Kontroverse uber die Poincare Vermutung BearbeitenIn einem Artikel des New Yorker vom August 2006 7 wurde behauptet Yau wurde die Leistung Grigori Perelmans beim Beweis der Poincare Vermutung herunterspielen und seine eigenen Arbeiten bzw die seiner Mitarbeiter beim Ausarbeiten des Beweises aufbauschen Yau fuhlte sich von diesem Artikel diffamiert und drohte mit einer Anklage Das Resultat war dass das Magazin nichts von der Behauptung zurucknahm es aber auch zu keiner Anklage kam Stattdessen startete Yau im September 2006 eine Internetseite 8 auf welcher er seine Haltung genauer darlegte und auch starke Unterstutzung von renommierten Mathematikern bekam Etwas spater wurde die Perelman Affare halbwegs beigelegt 9 Wahrend einige Kollegen nach wie vor eine reservierte Haltung Yau gegenuber einnahmen wurde doch anerkannt dass Yau den Perelman Beweis einer breiteren mathematischen Offentlichkeit zufuhrte indem er seinen wahren Kern zutage beforderte Schriften BearbeitenHerausgeber des Journal of Differential Geometry 1982 veroffentlichte er eine Liste von 120 offenen Problemen in der Differentialgeometrie 10 Herausgeber mit Leung Geometry of special holonomy and related topics International Press 2011 Herausgeber mit Wolpert Li Geometry of Riemann surfaces and their moduli spaces International Press 2009 Herausgeber mit Gu Computational Conformal Geometry International Press 2008 Herausgeber mit Cao Geometric Flows International Press 2008 Tsing Hua Lectures on Geometry and Analysis International Press 1997 Herausgeber Differential Geometry inspired by String Theory International Press 1999 Herausgeber Essays on Mirror Manifolds International Press 1992 Herausgeber Mathematical Aspects of String Theory World Scientific 1987 mit Steve Nadis The shape of inner space String theory and the geometry of the universe s hidden dimensions Basic Books 2013 mit Steve Nadis The shape of a life One mathematician s search for the universe s hidden geometry Yale UP 2019Auszeichnungen BearbeitenYau erhielt mehrere bedeutende Auszeichnungen Unter anderem die Fields Medaille 1982 eine Sloan Research Fellowship 1974 eine MacArthur Fellowship 1985 den Oswald Veblen Preis 1981 den John J Carty Award 1981 den Crafoord Preis 1994 die National Medal of Science 1997 den Wolf Preis 2010 und den Chern Preis 2019 1978 hielt er einen Plenarvortrag auf dem ICM in Helsinki The Role of Partial Differential Equations in Differential Geometry Er ist Fellow der American Mathematical Society und Mitglied u a der American Academy of Arts and Sciences 1983 und der National Academy of Sciences 1993 2023 wurde er mit dem Shaw Prize fur Mathematik ausgezeichnet 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Shing Tung Yau Sammlung von Bildern und Videos Literatur von und uber Shing Tung Yau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Shing Tung Yau In MacTutor History of Mathematics archive englisch Shing Tung Yau an der Harvard University englisch Shing Tung Yau The Emperor of Math New York Times 17 Oktober 2006 englisch Laudatio auf den Wolf Preis hebraisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ling Xin Chinese born maths genius leaves Harvard to help China become a powerhouse on subject In scmp com South China Morning Post 21 April 2022 abgerufen am 22 April 2022 englisch Johann Grolle Kaiser der Mathematik In Der Spiegel Nr 51 2016 2016 ISSN 0038 7452 S 122 ff spiegel de Ausgabe im Online Spiegel Archive mit Bezahlschranke Paywall Shing Tung Yau im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Yau In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 74 1977 S 1798 englisch Schoen Yau On the positive mass conjecture in general relativity Commun Math Phys Band 65 1979 S 45 Proof of the positive mass theorem II Commun Math Phys Band 79 1981 S 231 erweitert auf die Bondi Masse durch Schoen Yau Proof that the Bondi mass is positive Physical Review Letters Band 48 1982 S 369 englisch B Lian Liu und Yau Mirror Symmetry I In Asian Journal of Mathematics Band 1 1997 S 729 englisch Sylvia Nasar David Gruber The Poincare Clash 28 August 2006 ISSN 0028 792X englisch newyorker com abgerufen am 7 Marz 2019 Shing Tung Yau Nicht mehr online verfugbar In doctoryau com Archiviert vom Original am 17 August 2018 abgerufen am 30 Mai 2023 englisch Dennis Overbye Shing Tung Yau The Emperor of Math Dennis Overbye In The New York Times 17 Oktober 2006 ISSN 0362 4331 englisch nytimes com abgerufen am 7 Marz 2019 Yau Problem Section in Yau Hrsg Seminar on Differential Geometry Princeton UP 1982 S 669 706 englisch Shaw Prize 2023 Announcement of The Shaw Laureates 2023 Announcement Press Conference 2023 Press Release In shawprize org The Shaw Prize Foundation 30 Mai 2023 abgerufen am 30 Mai 2023 chinesisch englisch Trager der Fields Medaille 1936 Lars Valerian Ahlfors Jesse Douglas 1950 Laurent Schwartz Atle Selberg 1954 Kodaira Kunihiko Jean Pierre Serre 1958 Klaus Friedrich Roth Rene Thom 1962 Lars Hormander John Milnor 1966 Michael Atiyah Paul Cohen Alexander Grothendieck Stephen Smale 1970 Alan Baker Heisuke Hironaka Sergei Nowikow John G Thompson 1974 Enrico Bombieri David Mumford 1978 Pierre Deligne Charles Fefferman Grigori Margulis Daniel Quillen 1982 Alain Connes William Thurston Shing Tung Yau 1986 Simon Donaldson Gerd Faltings Michael Freedman 1990 Vladimir Drinfeld Vaughan F R Jones Shigefumi Mori Edward Witten 1994 Jean Bourgain Pierre Louis Lions Jean Christophe Yoccoz Efim Zelmanov 1998 Richard Borcherds Timothy Gowers Maxim Konzewitsch Curtis McMullen 2002 Laurent Lafforgue Wladimir Wojewodski 2006 Andrei Okunkow Grigori Perelman Terence Tao Wendelin Werner 2010 Elon Lindenstrauss Ngo Bảo Chau Stanislaw Smirnow Cedric Villani 2014 Artur Avila Manjul Bhargava Martin Hairer Maryam Mirzakhani 2018 Caucher Birkar Alessio Figalli Peter Scholze Akshay Venkatesh 2022 Hugo Duminil Copin June Huh James Maynard Maryna Viazovska Trager des Wolf Preises in Mathematik 1978 Israel Moissejewitsch Gelfand Carl Ludwig Siegel 1979 Jean Leray Andre Weil 1980 Henri Cartan Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow 1981 Lars Valerian Ahlfors Oscar Zariski 1982 Hassler Whitney Mark Grigorjewitsch Krein 1983 4 Shiing Shen Chern Paul Erdos 1984 5 Kodaira Kunihiko Hans Lewy 1986 Samuel Eilenberg Atle Selberg 1987 Itō Kiyoshi Peter Lax 1988 Friedrich Hirzebruch Lars Hormander 1989 Alberto Calderon John Willard Milnor 1990 Ennio De Giorgi Ilja Pjatetskij Shapiro 1991 Nicht vergeben 1992 Lennart Carleson John Griggs Thompson 1993 Michail Leonidowitsch Gromow Jacques Tits 1994 5 Jurgen Moser 1995 6 Robert Langlands Andrew Wiles 1996 7 Joseph B Keller Jakow Grigorjewitsch Sinai 1998 Nicht vergeben 1999 Laszlo Lovasz Elias Stein 2000 Raoul Bott Jean Pierre Serre 2001 Wladimir Igorewitsch Arnold Saharon Shelah 2002 3 Mikio Satō John T Tate 2004 Nicht vergeben 2005 Grigori Alexandrowitsch Margulis Sergei Petrowitsch Nowikow 2006 7 Stephen Smale Hillel Furstenberg 2008 Pierre Deligne Phillip Griffiths David Bryant Mumford 2009 Nicht vergeben 2010 Shing Tung Yau Dennis Sullivan 2011 Nicht vergeben 2012 Michael Aschbacher Luis Caffarelli 2013 George Mostow Michael Artin 2014 Peter Sarnak 2015 James Arthur 2016 Nicht vergeben 2017 Richard Schoen Charles Fefferman 2018 Alexander Beilinson Vladimir Drinfeld 2019 Jean Francois Le Gall Gregory F Lawler 2020 Simon Donaldson Jakow Eliaschberg 2021 Nicht vergeben 2022 George Lusztig 2023 Ingrid Daubechies Normdaten Person GND 111571952 lobid OGND AKS LCCN n81049468 NDL 001098185 VIAF 108647216 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Yau Shing TungALTERNATIVNAMEN Qiu Chengtong Pinyin Yau Shing tung kantonesisch Jau1 Sing4tung4 Jyutping Yau1 Sing4 Tung4 Yale 丘成桐 chinesisch Lang und Kurzzeichen KURZBESCHREIBUNG chinesischer MathematikerGEBURTSDATUM 4 April 1949GEBURTSORT Shantou Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shing Tung Yau amp oldid 234357885