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Manjul Bhargava 8 August 1974 in Hamilton Ontario Kanada ist ein kanadischer Mathematiker indischer Herkunft der bedeutende Beitrage zur Zahlentheorie geleistet hat Er ist Trager der Fields Medaille Manjul Bhargava Oberwolfach 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBhargava wurde als Kind indischer Immigranten aus der Region Jaipur in Kanada geboren Aufgewachsen ist er auf Long Island im US Bundesstaat New York Sein Vater ist Chemiker seine Mutter Professorin fur Mathematik an der Hofstra University auf Long Island In der Schule fiel er einerseits durch vielseitige Begabungen auf hatte aber andererseits Schwierigkeiten weil er Kurse einfach nicht besuchte wenn sie ihm nichts Neues brachten Stattdessen zog er es vor sich bei der Schulerzeitschrift zu engagieren in der Tennis und der Bowlingmannschaft seiner Schule zu spielen Bucher uber Mathematik zu lesen und zu lernen wie man Sitar Gitarre Violine und vor allem Tabla spielt Nach dem neunten Schuljahr hatte er bereits alle Mathematik und Informatikkurse seiner High School abgeschlossen Die zweite Halfte des zehnten Schuljahrs verbrachte er bei seinen Grosseltern in Indien Sein Grossvater Purushottam Lal Bhargava ein in Indien beruhmter Gelehrter unterrichtete ihn in Sanskrit und indischer Geschichte Ausserdem vertiefte er sich in das Spiel der Tabla Nach seiner Ruckkehr belegte er 1992 den ersten Platz bei der ersten New York State Science Talent Search was ihm ein Studium der Mathematik an der Harvard University ab 1992 ermoglichte Nach nur einem Jahr wurde Bhargava fur seine herausragenden Studienleistungen mit dem Detur Prize der Harvard University ausgezeichnet Bereits im Alter von 19 Jahren wurde er als Teaching Fellow eingesetzt Fur seine Erfolge in der Lehre erhielt er 1993 bis 1995 dreimal den Derek Bok Award der Harvard University 1996 hat er sein Studium an der Harvard University mit dem Bachelor of Arts und der Note summa cum laude abgeschlossen Fur seine exzellenten Leistungen wurde er durch die Verleihung des Hoopes Prize der Harvard University geehrt Ab 1996 hat Bhargava Mathematik an der Princeton University studiert wo er 2001 bei Andrew Wiles mit einer Arbeit zum Thema Higher Composition Laws mit summa cum laude promovierte Zwei Jahre spater erhielt er noch im Alter von 28 Jahren eine Professur fur Mathematik an der Princeton University full professor with tenure Er ist damit einer der jungsten Wissenschaftler die jemals auf eine derartige Professur in Princeton berufen wurden Neben der Mathematik gehort das Spielen der Tabla zu den grossen Leidenschaften Bhargavas Er wurde mehrfach von Zakir Hussain unterrichtet einem der bekanntesten und profiliertesten Tabla Spieler unserer Zeit In Harvard und in Princeton tritt Bhargava gelegentlich bei offentlichen Konzerten auf 2003 hat er sich am GigaPop Ritual beteiligt einem verteilten Live Konzert fur digitale Dholaks elektronische Didgeridoos elektronische Violinen Rbow Sitar Tabla und Bassgitarre das von Musikern und Wissenschaftlern der McGill University und der Princeton University jeweils vor Ort gespielt wurde Er war einer der mathematischen Berater in der Verfilmung des Lebens von S Ramanujan Die Poesie des Unendlichen und Associate Producer des Films Leistungen BearbeitenBereits wahrend seines Studiums in Harvard hat Bhargava vier originelle Arbeiten verfasst in denen er etliche Resultate beruhmter Mathematiker vereinheitlichte und verallgemeinerte 1 und mehrere bekannte Probleme loste 2 In diesen Arbeiten gab es eine neue Verallgemeinerung der Fakultat 3 Er wandte diese neue Fakultatsfunktion unter anderem auf Ringe ganzzahliger Polynome und p adische Analysis an 4 Schlagartig beruhmt wurde er durch seine Dissertation in der er der seit 1801 Disquisitiones Arithmeticae bekannten Gaussschen Komposition binarer ganzzahliger quadratischer Formen hohere Kompositionsgesetze hinzufugte zum Beispiel fur binare ganzzahlige kubische Formen Er fand eine allgemeine Theorie in die sich diese Gesetze einfugen und fand dass es darin mindestens 14 solche hoheren zahlentheoretischen Kompositionsgesetze gibt wovon eines das von Gauss fur binare quadratische Formen ist Diese bahnbrechenden und vollig uberraschenden Resultate wurden 2004 bis 2008 in einer aus vier Arbeiten bestehenden Serie in den Annals of Mathematics veroffentlicht 5 Er veroffentlichte uber die asymptotische Dichte der Diskriminanten quartischer und quintischer Zahlkorper 6 7 Dabei erzielte er auch Resultate auf dem Gebiet der Cohen Martinet Heuristiken fur Klassenzahlen algebraischer Zahlkorper ahnlich den Cohen Lenstra Heuristiken fur Klassenzahlen quadratischer Zahlkorper aufgestellt Stark beachtet wurde auch sein einfacher Beweis des sogenannten 15 Theorem von John Horton Conway und William Schneeberger Inzwischen hat er gemeinsam mit Jonathan P Hanke auch die als 290 Theorem bekannte Vermutung von Conway bewiesen Der 15 Satz von Conway besagt dass wenn eine ganzzahlige quadratische Form mit ganzzahliger Matrix das heisst nicht nur die Koeffizienten sind ganzzahlig sondern die Nicht Diagonalelemente zusatzlich gerade 8 die naturlichen Zahlen bis 15 darstellt sie alle naturlichen Zahlen darstellt Der komplizierte Beweis von Conway und W A Schneeberger 1993 wurde nie veroffentlicht Bhargava fand einen einfacheren Beweis 9 Ein ahnlicher Satz gilt fur ganzzahlige quadratische Formen ohne Einschrankung wobei 15 durch 290 ersetzt wird Er wurde ebenfalls von Bhargava mit Jonathan Hanke bewiesen Mit Arul Shankar bewies er die Beschranktheit des mittleren Rangs elliptischer Kurven uber den rationalen Zahlen 10 und sie bewiesen dass ein positives Mass der elliptischen Kurven uber den rationalen Zahlen Rang 0 hat und die Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer erfullt eines der Millennium Probleme 11 2014 zeigten Bhargava Christopher Skinner und Wei Zhang dass dies fur die Mehrheit uber 66 Prozent elliptischer Kurven zutrifft 12 Er gab einfachere Beweise und neue Interpretationen fur die Satze von Harold Davenport und Hans Heilbronn 13 uber die Dichte der Diskriminanten kubischer Zahlkorper 2013 bewies er dass die meisten uber den rationalen Zahlen definierten hyperelliptischen Kurven keine rationalen Punkte haben 14 Ehrungen BearbeitenFur die wahrend seines Studiums in Harvard geschriebenen Arbeiten wurde Bhargava 1996 mit dem gemeinsam von der American Mathematical Society der Mathematical Association of America und der Society for Industrial and Applied Mathematics verliehenen Frank and Brennie Morgan Prize ausgezeichnet 2003 erhielt er den Merten M Hasse Prize der Mathematical Association of America und 2004 den Leonard M and Eleanor B Blumenthal Award 2005 wurde er mit dem Clay Research Award und dem SASTRA Ramanujan Prize geehrt 2008 hat er den bedeutenden Frank Nelson Cole Prize fur Zahlentheorie der American Mathematical Society erhalten 2011 wurde er mit dem Fermat Preis ausgezeichnet 2013 in die National Academy of Sciences gewahlt Er ist Fellow der American Mathematical Society und seit 2017 der American Academy of Arts and Sciences seit 2019 der Royal Society 2006 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Madrid Higher composition laws and applications Er wurde als Plenarsprecher auf dem Internationalen Mathematikerkongress 2014 in Seoul ausgewahlt Rational points on elliptic and hyperelliptic curves und erhielt dort die Fields Medaille 2015 wurde ihm der Padma Bhushan verliehen Schriften BearbeitenHigher Composition Laws I A new view on Gauss composition and quadratic generalizations englisch PDF Datei 998 kB Higher Composition Laws II On Cubic analogues of Gauss Composition englisch PDF Datei 1 0 MB Higher Composition Laws III The parametrization of quartic rings englisch PDF Datei 663 kB Higher Composition Laws IV The parametrization of quintic rings englisch PDF Datei 417 kB Higher composition laws and applications International Congress of Mathematicians Vol II 271 294 Eur Math Soc Zurich 2006 pdf The density of discriminants of quartic rings and fields englisch PDF Datei 718 kB The density of discriminants of quintic rings and fields Most hyperelliptic curves over Q have no rational pointsWeblinks BearbeitenArtikel uber Manjul Bhargava mit Bild englisch Fields Medaille 2014 mit Wurdigung Holger Dambeck Mathematik 29 Zahlen losen jahrhundertealtes Problem Spiegel Online 15 August 2014 Homepage in LeidenEinzelnachweise Bearbeiten Bhargava P orderings and polynomial functions on arbitrary subsets of Dedekind rings Journal fur Reine und Angewandte Mathematik 490 1997 101 127 Bhargava Generalized factorials and fixed divisors over subsets of a Dedekind domain J Number Theory 72 1998 67 75 Bhargava The Factorial Function and Generalizations American Mathematical Monthly Band 107 2000 S 783 799 Bhargava On P orderings rings of integer valued polynomials and ultrametric analysis Journal of the AMS 22 2009 963 993 Bhargava Higher composition laws Teil 1 4 Annals of Mathematics Band 159 2004 S 217 250 865 886 1329 1360 Band 167 2008 S 53 94 Teil 1 A new view on Gauss composition and quadratic generalizations Teil 2 On cubic analogues of Gauss composition Teil 3 The parametrization of quartic rings Teil 4 The parametrization of quintic rings Bhargava The density of discriminants of quintic rings and fields The Annals of Mathematics Band 172 2010 S 1559 1591 Bhargava The density of discriminants of quartic rings and fields Annals of Mathematics Band 162 2005 S 1031 1063 Zu Bhargava s Beweis und der Geschichte des Problems John Horton Conway Universal quadratic forms and the Fifteen Theorem Contemporary Mathematics pdf Bhargava On the Conway Schneeberger fifteen theorem in Quadratic forms and their applications Dublin 1999 Contemporary Mathematics 272 American Mathematical Society 2000 S 27 37 Bhargava Shankar Binary quartic forms having bounded invariants and the boundedness of the average rank of elliptic curves 2010 Bhargava Shankar Ternary cubic forms having bounded invariants and the existence of a positive proportion of elliptic curves having rank 0 2010 Arxiv Bhargava Skinner Zhang A majority of elliptic curves over Q satisfy the Birch and Swinnerton Dyer conjecture Arxiv 2014 Bhargava Arul Shankar Jacob Tsimerman On the Davenport Heilbronn theorems and second order terms Eine hyperelliptische Kurve ist durch eine Gleichung y 2 f x displaystyle y 2 f x nbsp definiert wobei f ein Polynom vom Grad n 5 displaystyle n geq 5 nbsp mit n verschiedenen Nullstellen ist Sie ist uber den rationalen Zahlen definiert wenn f rationale Koeffizienten hat Trager der Fields Medaille 1936 Lars Valerian Ahlfors Jesse Douglas 1950 Laurent Schwartz Atle Selberg 1954 Kodaira Kunihiko Jean Pierre Serre 1958 Klaus Friedrich Roth Rene Thom 1962 Lars Hormander John Milnor 1966 Michael Atiyah Paul Cohen Alexander Grothendieck Stephen Smale 1970 Alan Baker Heisuke Hironaka Sergei Nowikow John G Thompson 1974 Enrico Bombieri David Mumford 1978 Pierre Deligne Charles Fefferman Grigori Margulis Daniel Quillen 1982 Alain Connes William Thurston Shing Tung Yau 1986 Simon Donaldson Gerd Faltings Michael Freedman 1990 Vladimir Drinfeld Vaughan F R Jones Shigefumi Mori Edward Witten 1994 Jean Bourgain Pierre Louis Lions Jean Christophe Yoccoz Efim Zelmanov 1998 Richard Borcherds Timothy Gowers Maxim Konzewitsch Curtis McMullen 2002 Laurent Lafforgue Wladimir Wojewodski 2006 Andrei Okunkow Grigori Perelman Terence Tao Wendelin Werner 2010 Elon Lindenstrauss Ngo Bảo Chau Stanislaw Smirnow Cedric Villani 2014 Artur Avila Manjul Bhargava Martin Hairer Maryam Mirzakhani 2018 Caucher Birkar Alessio Figalli Peter Scholze Akshay Venkatesh 2022 Hugo Duminil Copin June Huh James Maynard Maryna Viazovska Normdaten Person GND 114092379X lobid OGND AKS LCCN no2001059874 VIAF 68584341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bhargava ManjulKURZBESCHREIBUNG kanadischer MathematikerGEBURTSDATUM 8 August 1974GEBURTSORT Hamilton Ontario Kanada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manjul Bhargava amp oldid 231176623