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Jean Christophe Yoccoz 29 Mai 1957 in Paris 3 September 2016 1 ebenda war ein franzosischer Mathematiker Er wurde 1994 fur seine Arbeiten auf dem Gebiet der dynamischen Systeme mit der Fields Medaille ausgezeichnet Jean Christophe Yoccoz am Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenYoccoz gewann 1974 eine Goldmedaille auf der Internationalen Mathematik Olympiade studierte ab 1975 an der Ecole normale superieure wo er bei den Eingangs Aufnahmeprufungen genauso wie bei denen der Ecole polytechnique Bester war mit dem Abschluss der Agregation in Mathematik 1977 Ab 1979 war er Attache de Recherches und spater Charge des Recherches des CNRS 1981 bis 1983 leistete er seinen Militardienst in Brasilien bei einem Forschungsaufenthalt am IMPA Er wurde 1985 bei Michael Herman an der Ecole polytechnique in Paris promoviert mit einer Arbeit uber dynamische Systeme Centralisateurs et conjugaison differentiable des diffeomorphismes du cercle 1988 wurde er Professor an der Universitat Paris Sud und ausserdem Mitglied des Institut Universitaire de France Seit 1996 war er Professor am College de France Er starb 2016 nach langerer Krankheit 2 Yoccoz war Mitglied der Academie des sciences 1994 und gehorte dem Autorenkollektiv Nicolas Bourbaki an 3 Zu seinen Doktoranden gehort Ricardo Perez Marco Leistungen BearbeitenSein Arbeitsgebiet der Theorie dynamischer Systeme hat in Frankreich eine lange Tradition die bis auf die Untersuchung des Dreikorperproblems durch Henri Poincare zuruckgeht aber auch bei der Iteration komplexer Funktionen durch Gaston Julia oder in der Theorie der Fraktale durch Benoit Mandelbrot In den 1950er Jahren entstand dort die beruhmte KAM Theorie durch Andrei Kolmogorow Wladimir Arnold und Jurgen Moser die die Existenz quasiperiodischer Bahnen um Tori in Phasenraumen Tori da definiert durch geschlossene Bahnen entsprechend rationalen Perioden beschreibt je nach dem Grad der Irrationalitat der Perioden Ein weiterer Pionier war Carl Ludwig Siegel und fur die Anwendung der Topologie Stephen Smale Ab den 1970er Jahren erlebte das Feld einen neuen Aufschwung dank der Chaostheorie Existenz von strange attractors im Phasenraum um die die Bahnen asymptotisch dicht liegen Yoccoz untersuchte nicht nur das qualitative Verhalten solcher dynamischer Systeme hyperbolische chaotische Systeme oder quasiregulare usw sondern auch die Julia Mengen und Mandelbrot Mengen in der komplexen Dynamik Er bewies dass die Mandelbrotmenge lokal zusammenhangend ist fur endlich renormierbare Parameterwerte Dass die Mandelbrotmenge zusammenhangend ist bewiesen schon in den 1980er Jahren Adrien Douady und John H Hubbard und sie vermuteten auch dass diese lokal zusammenhangend ist fur alle Parameterwerte was eine der grossen ungelosten Fragen der komplexen Dynamik ist da daraus nach Douady und Hubbard weitreichende Folgerungen uber die topologische Struktur der Mandelbrotmenge gezogen werden konnen Ehrungen Bearbeiten1988 erhielt Yoccoz den Salem Prize 1994 wurde er mit der Fields Medaille ausgezeichnet Plenarvortrag auf dem ICM in Zurich Recent Developments in Dynamics 1990 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Kyōto Optimal arithmetic conditions in some small divisor theorems 1991 wurde er Mitglied des Institut Universitaire de France Er war Mitglied der Brasilianischen Akademie der Wissenschaften und der Third World Academy of Sciences und wurde 1995 Ritter der Ehrenlegion und Offizier des Ordre du Merite 2000 Weitere Preise sind die Bronzemedaille der CNRS 1984 der Mathematik Preis von IBM 1985 1991 der Prix Jaffe der Academie des Sciences und 1998 das Grosskreuz des wissenschaftlichen Verdienstordens von Brasilien Werke Auswahl BearbeitenConjugaison differentiable des diffeomorphismes du cercle dont le nombre de rotation verifie une condition diophantienne Ann Sci Ecole Norm Sup 4 17 1984 no 3 333 359 Mit Lennart Carleson P W Jones Julia and John Bol Soc Brasil Mat N S 25 1994 no 1 1 30 An introduction to small divisor problems In Michel Waldschmidt Claude Itzykson Jean Marc Luck Pierre Moussa Hrsg Number Theory and Physics Les Houches 1989 Springer 1992 Continued fraction algorithms for interval exchange maps an introduction In Pierre Cartier u a Frontiers in Number Theory Physics and Geometry Band 1 Springer Verlag 2006 mit Stefano Marmi und Pierre Moussa Some properties of real and complex Brjuno functions In Pierre Cartier u a Frontiers in Number Theory Physics and Geometry Band 1 Springer Verlag 2006 Petits diviseurs en dimension 1 Asterisque 231 1995 Il n y a pas de contre exemple de Denjoy analytique C R Acad Sci Paris Serie I t 298 1984 141 144 Mit J Palis Rigidity of centralizers of diffeomorphisms Ann Sci ENS 4e serie t 22 1989 81 98 Conjugaison analytique des diffeomorphismes du cercle 1989 unveroffentlicht Mit Jacob Palis Homoclinic tangencies for hyperbolic sets of large Haussdorff dimension Acta Mathematica 172 1994 92 136 Mit Ricardo Perez Marco Germes de feuilletages holomorphes a holonomie prescrite Asterisque 222 1994 345 371 Mit P Le Calvez Un theoreme d indice pour les homeomorphismes du plan au voisinage d un point fixe Annals of Mathematics 146 1997 241 293 Mit C Moreira Stable intersections of regular Cantor sets with large Hausdorff dimension Annals of Math 154 2001 45 96 mit S Marmi und P Moussa Complex Brjuno functions Journal of the American Math Soc 14 2001 783 841 Literatur BearbeitenAdrien Douady Laudatio auf Yoccoz anlasslich der Fields Medaille auf dem ICM Zurich 1994 John Hubbard Local connectivity of Julia sets and bifurcation loci three theorems of J C Yoccoz In Topological methods in modern mathematics Stony Brook NY 1991 467 511 Publish or Perish Houston TX 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Christophe Yoccoz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien John J O Connor Edmund F Robertson Jean Christophe Yoccoz In MacTutor History of Mathematics archive Webseite von Yoccoz am College de France Arbeitsgebiete franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Le mathematicien francais Jean Christophe Yoccoz medaille Fields est mort Bei Liberation fr 5 September 2016 franzosisch Deces du mathematicien francais Yoccoz medaille Fields 1994 Bei Ouest France fr 5 September 2016 franzosisch Maurice Mashaal Bourbaki AMS 2006 S 17 zitiert werden die Mitglieder bei einem Treffen 1995 Trager der Fields Medaille 1936 Lars Valerian Ahlfors Jesse Douglas 1950 Laurent Schwartz Atle Selberg 1954 Kodaira Kunihiko Jean Pierre Serre 1958 Klaus Friedrich Roth Rene Thom 1962 Lars Hormander John Milnor 1966 Michael Atiyah Paul Cohen Alexander Grothendieck Stephen Smale 1970 Alan Baker Heisuke Hironaka Sergei Nowikow John G Thompson 1974 Enrico Bombieri David Mumford 1978 Pierre Deligne Charles Fefferman Grigori Margulis Daniel Quillen 1982 Alain Connes William Thurston Shing Tung Yau 1986 Simon Donaldson Gerd Faltings Michael Freedman 1990 Vladimir Drinfeld Vaughan F R Jones Shigefumi Mori Edward Witten 1994 Jean Bourgain Pierre Louis Lions Jean Christophe Yoccoz Efim Zelmanov 1998 Richard Borcherds Timothy Gowers Maxim Konzewitsch Curtis McMullen 2002 Laurent Lafforgue Wladimir Wojewodski 2006 Andrei Okunkow Grigori Perelman Terence Tao Wendelin Werner 2010 Elon Lindenstrauss Ngo Bảo Chau Stanislaw Smirnow Cedric Villani 2014 Artur Avila Manjul Bhargava Martin Hairer Maryam Mirzakhani 2018 Caucher Birkar Alessio Figalli Peter Scholze Akshay Venkatesh 2022 Hugo Duminil Copin June Huh James Maynard Maryna Viazovska Normdaten Person GND 1026762413 lobid OGND AKS LCCN nr96011408 VIAF 49271428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Yoccoz Jean ChristopheKURZBESCHREIBUNG franzosischer MathematikerGEBURTSDATUM 29 Mai 1957GEBURTSORT Paris FrankreichSTERBEDATUM 3 September 2016STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Christophe Yoccoz amp oldid 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