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Jurgen Kurt Moser 4 Juli 1928 in Konigsberg in Ostpreussen 17 Dezember 1999 in Zurich war ein deutsch amerikanisch schweizerischer Mathematiker Sein Forschungsgebiet war die Analysis wo er hauptsachlich auf dem Gebiet der Differentialgleichungen und der Theorie der dynamischen Systeme arbeitete Jurgen Moser in Tokio 1969 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Personliches 4 Ausgewahlte Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJurgen Mosers Vater Kurt Moser war Neurologe in Konigsberg seine Mutter war die Hausfrau und Pianistin Ilse Strehlke Er besuchte wie vor ihm David Hilbert das Wilhelms Gymnasium in seiner Heimatstadt und wurde 1943 wie viele andere Schuler zur Flak abgestellt wobei er dazu eingeteilt war Geschossbahnen zu berechnen Bei der Belagerung der Stadt wurden die Schuler fur die Verteidigung herangezogen und nur drei seiner Klasse uberlebten Sein alterer Bruder Friedel fiel 1945 in Russland Nach dem Krieg lebte die Familie als Fluchtlinge in Stralsund Moser gelang es sich 1947 in Gottingen zu immatrikulieren Seine Lehrer waren unter anderem Franz Rellich bei dem er 1952 promovierte und Carl Ludwig Siegel dessen Vorlesungen zur Himmelsmechanik er zu einer spater unter beider Namen erschienenen Monographie als Siegels Assistent 1954 55 ausarbeitete 1955 ging er als Assistant Professor an das der New York University angeschlossene Courant Institut zu Richard Courant dem aus Deutschland vertriebenen ehemaligen Nachfolger von Felix Klein in Gottingen nachdem er schon 1953 54 als Fulbright Stipendiat dort war Moser war ab 1957 am MIT und danach ab 1960 Professor am Courant Institut dessen Direktor er von 1967 bis 1970 war Im Jahr 1959 wurde er amerikanischer Staatsburger 1980 ging er an die ETH Zurich wo er von 1982 bis 1995 als Direktor des Forschungsinstituts fur Mathematik wirkte 1995 wurde er emeritiert und nahm die schweizerische Staatsburgerschaft an Nach mehrjahrigem Leiden starb er 1999 im Universitatsspital Zurich an Prostatakrebs Wirken BearbeitenAm bekanntesten ist Moser fur seine Beitrage zur nach Andrei Kolmogorow Wladimir Arnold und ihm benannten KAM Theorie die ihren Ursprung in der Storungstheorie zum Mehrkorperproblem in der Himmelsmechanik hat Das Hauptergebnis der Theorie sind Aussagen uber die Existenz stabiler Tori im Phasenraum um die sich bei kleinen Storungen die Korper quasiperiodisch bewegen Er leistete noch viele weitere wichtige Beitrage speziell zur Theorie partieller Differentialgleichungen die Nash Moser Theorie ist nach ihm und John Nash benannt zur Theorie integrabler Systeme und zur komplexen Analysis mehrerer Variabler wo er in Zusammenarbeit mit Shiing Shen Chern die Chern Moser Invarianten von reellen Hyperflachen einfuhrte und mit Sidney Webster isolierte komplexe Punkte von reellen Flachen der Kodimension zwei im komplex zwei dimensionalen Raum C 2 displaystyle mathbb C 2 nbsp studierte Ausserdem sind die Moser Ungleichung und das Moser Lemma nach ihm benannt Er war von 1983 bis 1986 Prasident der Internationalen Mathematischen Union erhielt 1968 den ersten George David Birkhoff Preis fur angewandte Mathematik 1984 die Brouwer Medaille 1992 die Cantor Medaille 1995 den Wolf Preis 1961 war er Sloan Research Fellow 1964 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1971 wurde er Mitglied der National Academy of Sciences der USA Zuletzt war er aktiv am Aufbau des Max Planck Instituts fur Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig beteiligt Er war John von Neumann Lecturer der SIAM und Gibbs Lecturer der American Mathematical Society In den Jahren 1962 und 1978 hielt er Sektionsvortrage auf den Internationalen Mathematikerkongressen in Stockholm New results on the stability of periodic motions und Helsinki The holomorphic equivalence of real hypersurfaces und 1998 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Berlin Dynamical Systems past and present Im Jahr 1982 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Seit 1994 war er auswartiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und seit 1995 der Academie des sciences 1996 wurde er Ehrenmitglied der London Mathematical Society Der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften gehorte er als auswartiges Mitglied an 1 Zu seinen Doktoranden zahlen Mark Adler Charles Conley und Paul Rabinowitz Personliches BearbeitenJurgen Moser war ein passionierter Klavier und Cello Spieler und Hobby Astronom Seine Frau Gertrude war die Tochter Richard Courants und eine Enkelin Carl Runges die er in New York kennenlernte Sie hatten zwei Tochter Nina Moser und Lucy Moser Jauslin Im Jahre 1988 erlernte er das Hangegleiten bei einem Besuch am Instituto Nacional de Matematica Pura e Aplicada in Rio de Janeiro Er wurde seinem Wunsch entsprechend bei Braunwald im Kanton Glarus von einem Hangegleiter luftbestattet nbsp Jurgen Moser mit Fritz John links in Oberwolfach 1961Ausgewahlte Schriften Bearbeitenmit Carl Ludwig Siegel Lectures on celestial mechanics Springer 1971 1995 uberarbeitete englische Ausgabe der deutschen Ausgabe Vorlesungen uber Himmelsmechanik von 1956 damals noch unter Siegels alleinigem Namen ISBN 3 540 58656 3 On invariant area preserving maps of an annulus Nachr Akad Wiss Gottingen Math Phys Klasse 1962 S 1 20 On the theory of quasiperiodic motions SIAM Review Band 8 1966 S 145 172 Stable and random motions in dynamical systems ISBN 978 0 691 08910 2 Princeton 1973 Neuauflage PUP Centennial Titles 2001 Lectures on Hamiltonian systems Memoirs American Mathematical Society 81 1968 S 1 60 Integrable Hamiltonian systems and Spectral theory 1983 Fermi Vorlesung Pisa Selected chapters in the calculus of variations 2003 mit Eduard Zehnder Notes on dynamical systems American mathematical society 2005 weitere Teile z B uber die KAM Theorie waren geplant ISBN 0 8218 3577 7 Hidden symmetries in dynamical systems American Scientist November 1979 Is the solar system stable Mathematical Intelligencer 1978 Mitteilungen DMV 1996 Storungstheorie des kontinuierlichen Spektrums fur gewohnliche Differentialgleichungen zweiter Ordnung Dissertation Mathematische Annalen 1953 Convergent series expansion for quasiperiodic motion Mathematische Annalen Band 169 1967 S 136 176 Dynamical Systems Past and Present ICM Berlin 1998Literatur BearbeitenEduard Zehnder Cantor Medaille fur Jurgen Moser Jahresbericht DMV Band 95 1993 S 85 94 Peter Lax Jurgen Moser Ergodic Theory and Dynamical Systems Band 22 2002 S 1337 1342 Wladimir Arnold Declin des Mathematiques apres la mort de Jurgen Moser Societe Mathematiques de France Gazette 84 April 2000 S 92 94 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Jurgen Moser In MacTutor History of Mathematics archive Jurgen Moser PDF 225 kB in der American Mathematical Society von John Mather Henry McKean Paul Rabinowitz Louis Nirenberg Jurgen Moser Biographie bei der International Commission on Mathematical Instruction der IMU Doktorandenliste beim Mathematics Genealogy Project Biographie der Eidgenossischen Technischen Hochschule ZurichEinzelnachweise Bearbeiten Mitglieder Moser Jurgen Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine abgerufen am 8 Mai 2021 Trager des Wolf Preises in Mathematik 1978 Israel Moissejewitsch Gelfand Carl Ludwig Siegel 1979 Jean Leray Andre Weil 1980 Henri Cartan Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow 1981 Lars Valerian Ahlfors Oscar Zariski 1982 Hassler Whitney Mark Grigorjewitsch Krein 1983 4 Shiing Shen Chern Paul Erdos 1984 5 Kodaira Kunihiko Hans Lewy 1986 Samuel Eilenberg Atle Selberg 1987 Itō Kiyoshi Peter Lax 1988 Friedrich Hirzebruch Lars Hormander 1989 Alberto Calderon John Willard Milnor 1990 Ennio De Giorgi Ilja Pjatetskij Shapiro 1991 Nicht vergeben 1992 Lennart Carleson John Griggs Thompson 1993 Michail Leonidowitsch Gromow Jacques Tits 1994 5 Jurgen Moser 1995 6 Robert Langlands Andrew Wiles 1996 7 Joseph B Keller Jakow Grigorjewitsch Sinai 1998 Nicht vergeben 1999 Laszlo Lovasz Elias Stein 2000 Raoul Bott Jean Pierre Serre 2001 Wladimir Igorewitsch Arnold Saharon Shelah 2002 3 Mikio Satō John T Tate 2004 Nicht vergeben 2005 Grigori Alexandrowitsch Margulis Sergei Petrowitsch Nowikow 2006 7 Stephen Smale Hillel Furstenberg 2008 Pierre Deligne Phillip Griffiths David Bryant Mumford 2009 Nicht vergeben 2010 Shing Tung Yau Dennis Sullivan 2011 Nicht vergeben 2012 Michael Aschbacher Luis Caffarelli 2013 George Mostow Michael Artin 2014 Peter Sarnak 2015 James Arthur 2016 Nicht vergeben 2017 Richard Schoen Charles Fefferman 2018 Alexander Beilinson Vladimir Drinfeld 2019 Jean Francois Le Gall Gregory F Lawler 2020 Simon Donaldson Jakow Eliaschberg 2021 Nicht vergeben 2022 George Lusztig 2023 Ingrid Daubechies Normdaten Person GND 118939513 lobid OGND AKS LCCN n80097491 VIAF 85174993 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moser JurgenALTERNATIVNAMEN Moser Jurgen Kurt vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanisch schweizerischer MathematikerGEBURTSDATUM 4 Juli 1928GEBURTSORT Konigsberg Preussen STERBEDATUM 17 Dezember 1999STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurgen Moser Mathematiker amp oldid 233565939