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Ragamala ist eine Gattung der indischen Miniaturmalerei die den musikalischen Ausdruck eines Ragas als einem melodischen Gerust in der klassischen indischen Musik in eine Bildsprache ubertragt Im Bereich der Musik bildet eine Ragamala Sanskrit Kette Kranz von Ragas eine Familie von Melodieformen die zu einem bestimmten Raga gehoren der als mannliches Familienoberhaupt vorgestellt wird Beim am weitesten verbreiteten System sind den sechs mannlichen Ragas jeweils funf weibliche Raginis zugeordnet in einem umfangreicheren System kommen noch jeweils acht Sohne Putras hinzu In der Malerei illustriert eine Ragamala mit je nach Stilrichtung abweichenden kodifizierten Gestaltungselementen die Charakteristiken eines Ragas Der Klassifizierung der Ragas in Gruppen liegt eine seit altindischer Zeit verfeinerte Musiktheorie zugrunde Die altesten Ragamala Darstellungen finden sich auf einem um 1475 datierten Manuskript aus Westindien Ab Ende des 16 Jahrhunderts entstanden die typischen Ragamalas als sich ein provinzieller Stil der hofischen Mogulmalerei und regionale Traditionen in Rajasthan gegenseitig beeinflussten Die Ragamala Malereigattung war vor allem im 17 und 18 Jahrhundert beliebt und wurde bis Ende des 19 Jahrhunderts fortgefuhrt Die einzelnen Malschulen hatten ihre Werkstatten in den nordindischen Furstenstaaten in Rajasthan Zentralindien der Ganges Ebene und an den Auslaufern des Himalaya im Nordwesten Eine Ragamala Illustration bildet nicht eine Raga Tonfolge ab Malerei und Musik gehoren zu unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen die in einer religios mythologischen Anschauung verbunden sind Ein Raga in der Musik farbt die Gefuhlsstimmung rasa akustisch eine gemalte Ragamala visuell Ragamala Miniatur des Raga Shri einer der sechs Familienoberhaupter Rechts vom Fursten steht ein Diener der mit einem Tuch in der erhobenen rechten Hand wedelt links spielt ein Musiker eine Stabzither mit Kalebasse hinter seiner Schulter allgemein vina die einfache Form entspricht der tuila Der Pfau im Vordergrund verdeutlicht den Wohlklang der Musik Entstanden unter Ibrahim Adil Shah II reg 1580 1627 im Sultanat Bijapur Dekkan 1590 1600 Inhaltsverzeichnis 1 Auffassung von Musik 2 Entwicklung der indischen Malerei 3 Musik und Malerei 3 1 Ragas und Religion 3 2 Systematik der Ragas 4 Malschulen und Regionalstile 4 1 Fruhe Gujarat Schule 4 2 Einteilung 4 3 Provinzieller Mogulstil 4 4 Rajasthan 4 4 1 Bundi 4 4 2 Kota 4 4 3 Marwar 4 4 4 Mewar 4 4 5 Bikaner 4 4 6 Jaipur 4 5 Stilistisch mit Rajasthan verbunden 4 5 1 Malwa 4 5 2 Bundelkhand 4 6 Pahari Miniaturen 4 6 1 Systematik 4 6 2 Berliner Pahari Ragamala und Musikinstrumente 4 7 Dekkan 5 Umfeld 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAuffassung von Musik Bearbeiten nbsp Shiva erschafft als Nataraja im Tanz tandava und mit der Sanduhrtrommel damaru klappernd die Welt Tempelrelief in Belur Sudindien 12 JahrhundertSeit der vedischen Zeit ab der Mitte des 2 Jahrtausends v Chr entwickelte sich die Theorie der indischen Musik nach einem metaphysischen Verstandnis aus einem Urgrund oder kosmischen Prinzip brahman ursprunglich heiliges Wort davon abgeleitet Schopfer und Brahma der Schopfergott Das Prinzip druckt sich in der heiligen Silbe Om aus die in der Mandukya Upanishad als der Quintessenz der spatvedischen philosophischen Schriftsammlung Upanishaden dem Klang schlechthin entspricht Dieser unvergangliche Laut ist die Ganzheit des sichtbaren Weltalls 1 Ausgehend von diesem Klang setzt die schopferische Kraft der universalen Musik Nada Brahman mit ihren Schwingungen nada Klang Laut Ton die Welt in Gang Bevor ein Raga der klassischen indischen Musik beginnt sorgt ein Borduninstrument meist die viersaitige Langhalslaute tanpura im Hintergrund fur einen wahrend des gesamten Stucks anhaltenden gleichbleibenden Klangteppich der Nada Brahman reprasentiert und aus dem heraus sich die melodischen Strukturen entfalten 2 Nicht nur die Melodie sondern auch der Rhythmus der Musik ist in der indischen Mythologie mit dem kosmischen Geschehen verbunden Gott Shiva erschuf in seiner Erscheinungsform als Nataraja in einem kosmischen Tanz tandava mit dem Ton und den Vibrationen der kleinen Sanduhrtrommel damaru die Welt Bis zum Mittelalter wurde die gesamte Musiktheorie von den heiligen Texten der vedischen Literatur abgeleitet Sie ist als Gandharva Veda das heilige Wissen der himmlischen Musiker bekannt und umfasst neben der Geschichte und Theorie der Musik auch ihre magische Bedeutung asthetischen Bezuge und die metaphysischen Eigenschaften des Klanges 3 Der sudindische Komponist und Sanger Tyagaraja 1767 1847 schreibt in einem Vers voller Bewunderung von den sieben lieblichen Gottinnen die den sieben Tonen einer Tonskala entsprechen Ragas sind fur ihn also in Klang verwandelte gottliche Wesen 4 Tyagaraja gibt die ubliche Anschauung indischer Musiktheoretiker wieder wonach Ragas womoglich einen gottlichen Ursprung haben und sie manchmal eine magische oder therapeutische Wirkung entfalten Daher wird in Nordindien jedem Raga eine bestimmte Tageszeit oder Jahreszeit zugeordnet die seiner emotionalen Atmosphare rasa entspricht und an der er aufgefuhrt werden soll 5 Rasa die gefuhlte Grundstimmung ist ein zentrales Konzept der indischen Asthetik und liegt allen traditionellen darstellenden und bildenden Kunsten zugrunde Der emotionale Gehalt der Musik ist in der Etymologie des Wortes raga erkennbar Raga ist von Sanskrit ranj farben einfarben gefallen jubeln abgeleitet und nicht mit einem Wort ubersetzbar Es heisst auf Sanskrit rannjayati iti raga Das was den Geist farbt ist ein Raga 6 Ein Raga erfreut und umschmeichelt den Geist Mit farben ist besonders die rote Farbe gemeint die Farbe von Liebe und Leidenschaft 7 Im Panchatantra einer ab dem 4 Jahrhundert entstandenen Sammlung von Fabeln steht raga fur eine musikalische Note Melodie Harmonie und ahnliches 8 Zu einem Raga gehoren eine modale Tonskala die auf einen festen immer wiederkehrenden Grundton bezogen ist und gewisse melodische in auf aroha und absteigend avaroha unterschiedene Formeln und Verzierungen uber die improvisiert wird um den Gefuhlswert des Ragas zum Ausdruck zu bringen Die musikalische Struktur des Ragas und deren Bezug zu bestimmten mit Tages und Jahreszeiten verbundenen Stimmungen basiert auf festgelegten Regeln deren Verletzung fruher untersagt war und noch heute traditionsbewussten Zuhorern als deplatziert und unschicklich erscheint 9 Zu welcher Tages oder Jahreszeit ein Raga aufgefuhrt werden soll ist bei den meisten Ragamala Illustrationen angegeben 10 Entwicklung der indischen Malerei Bearbeiten nbsp Ajanta Hohle 17 Ende 5 Jahrhundert Die buddhistischen Hohlenmalereien illustrieren Jatakas Geschichten aus dem fruheren Leben Buddhas hier den Hamsa Jataka uber einen Schwan auch Gans hamsa Die bedeutendsten Malereien aus altindischer Zeit sind die in den Ajanta Hohlen erhaltenen Wandmalereien aus der Blutezeit des 5 bis 7 Jahrhunderts die uberwiegend Jatakas lehrreiche Geschichten aus dem Leben des Buddha illustrieren Inschriften an den Hohlenwanden zufolge wurden die ersten Wandmalereien im 2 oder 1 Jahrhundert v Chr angebracht Aus dieser Zeit sind kaum noch Reste erkennbar 11 Die Wandmalereien zeigen Buddhisten in hofischer Kleidung die sich in prachtigen Palasten Palastgarten in den Waldern und auf dem Schlachtfeld bewegen Sie lassen eine vornehme Kultur auf ihrem Hohepunkt erkennen 12 Ahnliche buddhistische Malereien vom Ende des 5 Jahrhunderts enthalten die Hohlen von Bagh im zentralindischen Distrikt Dhar 13 Altindischen Sanskrittexten ist zu entnehmen dass auch die Wande mancher Palaste und Tempel uppig bemalt waren Dieser lebendige und realistische Malstil der Gupta und Nach Gupta Zeit bildet die pragende Phase der nordwestindischen Malerei Die zweite indische Maltradition neben der stationaren Malerei ist die bewegliche Buchmalerei die unabhangig von der Grosse auch Miniaturmalerei genannt wird abgeleitet von Latein minium fur den roten Farbstoff Menninge der in mittelalterlichen Illustrationen verwendet wurde Zu den beweglichen das heisst ohne Zerstorung transportablen Malereien zahlen auch als Ausnahmen grossformatige bemalte Baumwollstoffe die aufgerollt werden konnen und stilistisch eher den zeitgenossischen Wandmalereien in den Palasten entsprechen 14 Solche Rollbilder werden bis heute in Rajasthan und von den Patua in Bengalen angefertigt nbsp Schmales querformatiges Palmblattmanuskript eines Jain Textes mit Miniaturen Mewar datiert 1260In der altindischen Zeit durfte es auch schon illuminierte Handschriften gegeben haben wegen des feuchten Klimas blieb jedoch aus der Zeit vor dem 11 Jahrhundert kaum etwas von den damals ublichen Birkenrinden und Palmblattmanuskripten erhalten Die Jainas im Westen konnten auch unter muslimischer Herrschaft in Gujarat und Rajasthan Handschriften mit Illustrationen herstellen und sogar Tempel bauen weshalb in Jaisalmer im Westen Rajasthans die alteste illuminierte Handschrift der Jainas aus dem Jahr 1060 erhalten blieb 15 Nach der fruhen klassischen Periode war der Malstil im 11 Jahrhundert statischer linearer und stereotyp geworden Im westlichen Indien wurde die Malkunst vom 12 Jahrhundert bis zum Ende des 15 Jahrhunderts vor allem in Gestalt zahlreicher Jain Manuskripte in den Bibliotheken der Tempel von Gujarat und Rajasthan gepflegt Im 12 Jahrhundert wurde dort ein besonderer Stil von illuminierten Palmblattmanuskripten eingefuhrt Deren schmales langes Format wurde mit der weiteren Verbreitung von aus Zentralasien eingefuhrtem Papier Ende des 13 oder Anfang des 14 Jahrhunderts geringfugig breiter Papier war in Indien bereits Mitte des 12 Jahrhunderts bekannt wie der Fund eines Kolophons zeigt das zu einem Papiermanuskript dieser Zeit von Anandavardhanas poetischem Werk Dhvanyaloka 9 Jahrhundert gehort 16 Der Stil blieb weiterhin starr kunstlerische Kreativitat ist selten erkennbar und war auch nicht verlangt Die Auftraggeber waren wohlhabende Jainas die sich religiose Verdienste zu erwerben hofften indem sie teure Manuskripte an die Tempel stifteten Die religiose Bedeutung dieser Manuskript Stiftungen hangt mit der von den Jainas bis heute praktizierten Verehrung von heiligen Texten dem Kult der Bucher der Kenntnis jnanapuja zusammen Ab dem 10 Jahrhundert bis in die Gegenwart stifteten lokale Herrscher in Gujarat und Rajasthan auch Jain Tempel und empfingen heilige Jain Lehrer acharya auf Wanderschaft 17 Dass die Malereien nicht um der kunstlerischen Darstellung willen angefertigt wurden sondern lediglich das dekorative Beiwerk kostbar hergestellter Abschriften von religiosen Texten waren erklart ihren konventionellen Charakter Es gab standardisierte Darstellungen fur einzelne szenische Elemente wie Wald Fluss oder Haus ebenso steif wurden Menschen und Gotterfiguren in einer Dreiviertelansicht oder seltener frontal gezeigt Dazu setzte man mit leuchtenden Farben starke Kontraste und steigerte den materiellen Wert durch uppig aufgetragenes Blattgold Ein besonders haufig kopierter und prachtvoll gestalteter Text war die kanonische heilige Schrift Kalpasutra eine dem Acharya Bhadrabahu im 4 oder 3 Jahrhundert v Chr zugeschriebene ausfuhrliche Lebensbeschreibung des historischen Jain Grunders Mahavira 18 Im ersten Teil werden die legendaren Lebensgeschichten der 24 jainistischen Erloser Tirthankaras erzahlt unter denen Mahavira als der letzte gilt Die als Mutter des Mahavira erwahnte Trishala lebte in einem Palast dessen Schlafzimmer mit Wandmalereien geschmuckt war und sogar Stuhle waren bemalt so ist es dem Kalpasutra zu entnehmen Aus dem 13 und 14 Jahrhundert sind keine Palaste in Rajasthan und folglich auch keine Wandmalereien erhalten 19 Die Blutezeit illustrierter Kalpasutra Handschriften war das 15 Jahrhundert nbsp Jain Handschrift des Kalpasutra um 1375 Dargestellt ist die Legende des Jain Heiligen Kalakacharya der im 1 Jahrhundert in Ujjain lebte Konig Gardabhilla besiegte und ihm anschliessend verzieh Das alteste illuminierte Palmblattmanuskript aus der Region Mewar stammt von 1260 und enthalt sechs Miniaturen zu einem Jain Lehrtext Zu sehen sind jeweils ein oder zwei Figuren vor einem einfarbigen roten Hintergrund eingerahmt von einer stilisierten Nische und in einem schlichten geradlinigen Stil gehalten Ein Manuskript der Dilwara Tempel von 1422 23 zeigt eine in der Zeichnung und Farbauswahl kunstlerisch etwas anspruchsvollere Malerei 20 Von dieser westlichen Maltradition wird die ostliche Schule Pala Malerei unterschieden die zur selben Zeit von Buddhisten in Bengalen und Ost Bihar gepflegt wurde und die klassische altindische Malerei besser bewahrt hat Die Bilder auf den Palmblattmanuskripten stellen dem Mahayana Kanon entsprechend Buddhas und Bodhisattvas dar und sind mit Seitenlangen von nur wenigen Zentimetern zwischen den langs auf den Beschreibstoff angeordneten Texten eingestreut Eine grossere Malflache boten nur die gelegentlich bemalten Holzdeckel zwischen die die Palmblatter gelegt wurden Im Unterschied zur erhalten gebliebenen Malerei der Jainas im Westen ging der ostliche Malstil im 13 Jahrhundert mit der Ausbreitung des muslimischen Sultanats von Delhi und dem Verschwinden des Buddhismus unter Der elegante bewegte Stil der ostindischen Manuskripte lebte nachfolgend in Nepal Tibet und Myanmar fort wo in der damaligen Hauptstadt Bagan einige vergleichbare Wandmalereien erhalten sind 21 Eine Wiederbelebung erfuhr die Miniaturmalerei in Nordindien durch die Einfuhrung des fruhen Rajputen Stils im 15 und 16 Jahrhundert der sich von der westindischen Tradition der jainistischen Handschriften Illustrationen loste und mit der popular hinduistischen Bhakti Frommigkeit und den kulturellen Aktivitaten an den Hofen der unabhangigen Hindu Herrscher zusammenhing Daruber hinaus wurde ab dem 16 Jahrhundert dem Beginn der Mogulherrschaft auch ein weiteres Themenfeld mit weltlichen Stoffen illustriert darunter Des Pandit Bilhana funfzig Strophen von heimlicher Liebeslust Caurapancasika vereinfachte Umschrift Chaurapanchasika ein Liebesgedicht des Dichters Bilhana aus dem 11 Jahrhundert Eine Abschrift dieser Dichtung gehort zu den bekanntesten illuminierten Handschriften des 16 Jahrhunderts Einen stilistischen Wendepunkt markiert eine 1550 bis 1580 datierte musikinspirierte Miniatur die in der linken unteren Halfte eine junge Frau zeigt Ragini Bhairavi verkorpernd und laut Beischrift Nada Bhairavi genannt die mit Zimbeln in den Handen Hymnen an Shiva singt der rechts unten als Lingam in einem Schrein symbolisiert wird Der Schrein steht am heiligen See Sarovara wie der Text erklart und wie Lotosblumen am unteren Bildrand verdeutlichen 22 Diese Darstellung gehort inhaltlich zu einer Serie von Illustrationen der Sanskrit Liebesdichtung Chaurapanchasika 23 Unter Akbar reg 1556 1605 gelangte die Malerei des Mogulstil nach persischen Traditionen zu ihrer Blute Da die Kunstler am Hof mehrheitlich Hindus waren sorgten sie fur eine allmahliche Indisierung des Mogulstils Rajputisch der Furstenstaaten wird als Stil von mogulisch der Mogulherrscher unterschieden Die von Fursten regierten Kleinstaaten waren die Namensgeber fur den in ihrem Staatsgebiet vorherrschenden Malstil kalam so wird etwa der Stil der Miniaturmalerei von Bundi in Rajasthan in der kunstgeschichtlichen Literatur unter der Bezeichnung Bundikalam gefuhrt Nun forderten die Fursten in mehreren Orten Malschulen deren Arbeiten sich stilistisch innerhalb eines kalam unterscheiden lassen weshalb bei Kenntnis dieser stilistisch unteren Ebene der Ort einer Malschule oder Malerzunft angegeben wird etwa Kota als nachgeordneter Stil von Bundikalam Bestimmte stilistische Merkmale sind nicht zwangslaufig einer Malschule zuzuordnen sondern konnen im Lauf der Zeit fur verschiedene Orte charakteristisch sein 24 Mit dem Niedergang der Feudalstaaten wahrend der britischen Kolonialherrschaft im 19 Jahrhundert war auch die traditionelle Ragamala Malerei beendet Musik und Malerei Bearbeiten nbsp Raga Vasanta Miniatur der Bundi Schule 1 Halfte 17 Jahrhundert Der Stabzither vina spielende Krishna musiziert mit Gopis die Flote venu Fasstrommel pakhawaj und Zimbeln tala spielen Ragas und Religion Bearbeiten Die theoretische Beziehung von Musik und Malerei ist die bereits Jahrhunderte vor den Ragamala Illustrationen unter indische Musikgelehrten gelaufige Vorstellung wonach von der unsichtbaren Klangform nadamaya rupa der Melodien ein dahinter verborgenes greifbares Urbild eine gottliche Gestalt devatamaya rupa zu unterscheiden ist so wie in der indischen Weltsicht allen Dingen ein gottliches Element zugrunde liegt Im musiktheoretischen Werk Brihaddeshi aus dem 6 8 Jahrhundert mutmasslich verfasst von Matanga Muni werden die sieben Tone svara eines Ragas als eigenstandige Wesen behandelt Jeder Ton erhalt eine Farbe einen Gefuhlsausdruck einen Stammbaum und eine Schutzgottheit zugesprochen Spatere Autoren wie Nanyadeva 1197 1233 in Bharata Bhashya und Sarngadeva in seinem bedeutenden Werk Sangitaratnakara 13 Jahrhundert haben diese Auffassung ausgebaut Der Begriff raga wird erstmals in seinem musikalischen Zusammenhang im Brihaddeshi erwahnt Die Einteilung der Ragas nach ihrem mannlichen purusha oder weiblichen stri Geschlecht ist im Sangitamakaranda eines gewissen Narada 11 Jahrhundert auch andere Datierungen enthalten 25 Darin werden die Ragas in sechs Familien mit einem mannlichen Familienoberhaupt und jeweils sechs weiblichen untergeordneten Ragas eingeordnet Dieses System fand aber noch nicht Eingang in die Malerei Den Begriff ragini fur einen weiblichen Raga fuhrte Narada in seinem Werk Panchama Sara Samhita ein 26 Bis heute gehoren meistens funf oder seltener sechs Raginis zu einer Raga Familie Die Zahl von sechs Ragas wird im Mythos bis auf Mahadeva den grossen Gott Shiva und seine Frau Parvati zuruckgefuhrt Shiva der mit seinen funf Kopfen die vier Weltgegenden und den Himmel reprasentiert schuf demnach mit jedem seiner Kopfe einen der Hauptragas und Parvati steuerte den sechsten Raga bei Die Raginis brachte Schopfergott Brahma hervor 27 In Illustrationen von Kalpasutra Handschriften werden svara shruti und andere Begriffe aus der Musiktheorie als Gottheiten dargestellt Damit ist eine in der Jain Literatur beginnende Entwicklung vorgezeichnet den Svaras und Ragas menschliche Erscheinungsformen mitsamt entsprechenden Attributen zuzuordnen Moglicherweise aus Grunden der religiosen Verehrung wurde den Gottern eine zweifache Wesenheit zugesprochen als Erscheinungen des Klangs nadamaya und der Gottlichkeit devatamaya Folgerichtig erhielten viele Ragas die Namen mannlicher und weiblicher Gotter und manche Musiker fuhlen die machtvolle Anwesenheit eines Ragas als einem jenseitigen Wesen falls sie diesen Raga korrekt spielen Die um 1350 vom Jain Gelehrten Vachanacharya Sudhakalasa in Gujarat verfasste Abhandlung uber Musik und Tanz Sangita Upanishad Sarodhara enthalt die alteste Beschreibung der zu den Begriffen svara und raga gehorenden korperlichen Wesen die als zu verehrende Gotter vorgestellt werden Sudhakalasas bildliche Umsetzung von Ragas scheint einen betrachtlichen Einfluss in musikliebenden Kreisen gehabt zu haben denn innerhalb eines Jahrhunderts breiteten sich poetische und malerische Darstellungen von Ragas uber Nordindien aus 28 Den Raga Vasanta einen Fruhlingsraga der haufig mit Krishna im vergnuglichen Kreis der Gopis bildlich dargestellt wird beschreibt das Sangita Upanishad Sarodhara so Er ist mit sechs Gesichtern und zehn Armen ausgestattet der golden leuchtende Raga Vasanta Er halt in seinen Armen die tala Zimbeln das shankha Schneckenhorn khatvanga Keule phala Frucht chakra Wurfscheibe und padma die Lotosblume wahrend er mit zwei Handen vina spielt und zwei weitere zu den Handgesten Mudras varada und abhaya erhoben sind Er reitet auf einem kokila Kuckuck und wird in den Monaten chaitra und vaishaka im Fruhjahr nach dem indischen Kalender gesungen Solcherart Charakterisierungen wurden in spateren poetischen Texten mit spezifisch menschlichen Gefuhlsstimmungen bhava unterlegt und in der hofischen Sanskrit Dichtung kavya in romantische Verse gekleidet eine auch in den Ragamala Illustrationen erkennbare Entwicklung 29 Die von Maharana Kumbha aus Mewar 1456 verfasste Abhandlung Sangitaraja enthalt eine mit dem Sangita Upanishad Sarodhara vergleichbare aber detailliertere Charakterisierung von Ragas Das Werk behandelt auf uber 200 Seiten fur jeden Raga Tonskala Tonhohe Melodiestruktur und bildliche Beschreibung 30 Das von Sudhakalasa im 14 Jahrhundert eingefuhrte religiose Konzept eines vergottlichten Ragas wurde ab dem 16 Jahrhundert an den Hofen der Moguln und Rajputen zu einer Verbindung der Ragas mit mythologischen Erzahlungen hin abgewandelt Ragas wurden nun die Charakterisierungen der mythischen Helden nayaka und Heldinnen nayika zugeschrieben und in der ihnen gewidmeten Sanskrit Dichtung raga dhyana erscheinen sie als Personen oder typische Szenen 31 Hierzu gehoren neben anderen Werken auch das auf Bengalisch vermutlich Ende des 16 Jahrhunderts von Shubhankara verfasste Sangitadamodara und das in dieselbe Zeit datierte Ragamala von Pundarika Vitthala eines aus Sudindien in den Norden umgesiedelten Autors Die bildliche Umsetzung der Ragamalas geht wahrscheinlich auf einige Fursten in Rajasthan zuruck unter ihnen Kumbhakarna auch Rana Kumbha reg 1433 1468 von Mewar und Man Singh Tomar reg 1486 1516 von Gwalior Beide Herrscher scharten Musiker und Musikgelehrte um sich waren selbst Musiker und beschaftigten sich theoretisch mit Musik Ausserdem pragte eine mystisch religiose Dichtung die Gedankenwelt dieser Zeit Hierzu trug die Mystikerin Mirabai 1498 1546 mit ihren Liebes und Klageliedern bei ebenso der Hofdichter und Brahmane Vidyapati um 1380 1460 mit Liebesliedern und devotionalen Lieder sowie der bengalische Mystiker und Krishna Verehrer Chaitanya 1486 1533 32 Die altesten erhaltenen Ragamala Illustrationen sind in einem Palmblattmanuskript des Kalpasutra enthalten das nach Stiluntersuchungen um 1475 datiert wird und dessen Verbleib heute als unbekannt gilt 33 Eines der Blatter wurde erstmals 1947 48 in einer Ausstellung uber indische Kunst in London gezeigt und im dazugehorenden Katalog 1948 veroffentlicht Das gesamte aus Gujarat stammende Jain Manuskript publizierte zuerst Sarabhai Manilal Nawab 1956 34 Insgesamt finden sich in diesem Manuskript 42 kleine Bilder als Verzierungen am Rand die mannliche und weibliche Gotter oder andere Himmelswesen darstellen und mit dem Text inhaltlich nicht in Verbindung stehen Die Zahl 42 ergibt sich aus dem System von sechs mannlichen mit jeweils sechs weiblichen Ragas Ein Bezug zu Musik ist auch nicht erkennbar er wird aber durch Beischriften hergestellt welche die Figuren als Personifikationen von Ragas ausweisen 35 Gedacht waren die sehr kleinen Ragamala Darstellungen als Dekorationselemente die in dieser Form haufig in kanonischen Jain Manuskripten vorkommen 36 Bis dahin galt eine Ragamala aus Gujarat von der eine Illustration des Raga Dhyansi im selben Katalog von Sarabhai Manilal Nawab veroffentlicht wurde als alteste Raga Serie Auf einem 10 8 23 5 Zentimeter grossen Blatt vom Anfang des 16 Jahrhunderts ist in dumpfen Farben eine junge Frau dargestellt die auf ihren Geliebten wartet ausserdem ein Schlafgemach auf der linken Seite und ein kleinformatiger Elefant rechts 37 Systematik der Ragas Bearbeiten nbsp Ragini Todi zweite Frau des Ragas Hindola Im Painters System Nr 15 Ublicherweise als junge Frau dargestellt die sich nach ihrem Geliebten sehnt hier die Stabzither vina spielend Die Gazellen symbolisieren die Naturszene und verstarken ihre Einsamkeit Maler Fath Chand Avadh um 1750 60 Durch die Beischriften und die Bildanordnung ergibt sich eine bildliche Umsetzung der 6 Hauptmelodiestrukturen raga mit jeweils 5 oder 6 untergeordneten Melodietypen bhasa Das System mit 6 Nebenragas ist in der bedeutenden westindischen Abhandlung uber Musik Sangitopanisat Saroddharah des Jain Gelehrten Vacanacarya Sri Sudakalasa die 1350 vollendet wurde enthalten Die mannlichen Ragas erscheinen in den Kalpasutra Abbildungen als Gotter mit den jeweiligen korperlichen Merkmalen und Attributen einschliesslich ihres Reittiers vahana Zwei Verse behandeln den Raga Bhairava der namentlich Bhairava einer wilden Erscheinungsform des Gottes Shiva zugeordnet ist 38 Darin heisst es er habe einen Kopf acht Arme eine weisse Hautfarbe sei mit einem Fell bekleidet und reite auf einem Stier Nandi Dazu werden die Attribute aufgezahlt darunter Dreizack trishula Schadelgirlande Stabzither vina Schlange und Lotos wie sie auch auf dem Bild erkennbar sind Der Raga Pancama benannt nach dem funften Ton svara der indischen Tonleiter erscheint als dunkelhautige Figur mit funf Kopfen und zehn Armen deren Reittier ein kleiner rechts unten gezeigter Elefant ist Die Nebenmelodietypen bhasa werden als junge schone Frauen verkorpert Die hier als bhasa Sanskrit Lokalsprache und dem nachfolgenden Eigennamen bezeichneten weiblichen Figuren heissen in spateren Schriften ragini Um weitere Raga Melodien unterzubringen mussten die aus mannlichen und weiblichen Ragas bestehenden Familien erweitert werden Sarngadeva bezeichnete die neu hinzugekommenen Sohne als neutrale Ragas Seitdem wurden in musiktheoretischen Werken Raga Familien gebildet die aus Mannern raga Frauen ragini und Abkommlingen apatya das sind Sohne putra oder Tochter putri bestehen Zu einer solchen Grossfamilie von Ragas die als Texte und Miniaturen aus den westlichen Vorbergen des Himalaya uberliefert sind gehoren mindestens 6 Familienoberhaupter raga mit je 5 Frauen ragini was 36 Ragas ergibt Wenn die Familie in diesem Fall ausserdem acht Sohne hat wachst die Gesamtzahl der Melodietypen auf 84 an Dann besteht die gemalte Ragamala aus 84 Bildern 39 Meist setzt sich eine Ragamala Illustration aus 36 oder 42 Malereien seltener aus 84 oder 115 Einzelbildern zusammen Ragamalas mit 42 Bildern bestehen aus 6 Ragas und 36 Raginis das heisst das mannliche Familienoberhaupt hat 6 Frauen Musikalisch unterscheiden sich die mannlichen Ragas durch ihre pentatonisch auf und absteigende Tonfolge von den heptatonischen weiblichen Raginis Weiblich und mannlich vorgestellte Ragas werden in der Musik gleich behandelt 40 Die Familienmetapher schafft durch die mannlich weibliche Polaritat eine Hierarchie in der die mannlichen Ragas hohergestellt sind als die weiblichen Unabhangig von der Mitgliederzahl der Familien ist eine Serie stets mit gleich grossen Familien symmetrisch gegliedert 41 Fur die Anordnung bestimmter Ragas zu einer Ragamala Familie gelten regional unterschiedliche Systematiken Das umfangreichste System ist nach einem gewissen Mesakarna auch Kshemakarna benannt der im 16 Jahrhundert Brahmane am Hof von Rewa war Laut seiner Schrift Ragamala von 1570 fuhrt Mesakarna die Rubrik putra Sohn ein 42 In diesem Mesakarna System bringt er 6 Ragas mit je 5 Raginis und 8 Putras zusammen Diese Ragamala aus 84 Ragas kann um Tochter und Ehefrauen der Sohne erweitert werden Jeden Raga personifiziert Mesakarna als einen gottlichen oder aristokratischen Charakter Des Weiteren verbindet er jeden Raga mit einer Tierstimme oder einem von Menschen erzeugten Klang Das Mesakarna System kommt bei wenigen Ragamalas in Rajasthan Dekkan und Bundelkhand vor In abgewandelter Form ist es typisch fur die Ragamalas der Pahari Schule in den westlichen Himalayavorbergen 43 Etwa die Halfte der 4000 von Klaus Ebeling 1973 untersuchten Ragamalas gehoren zu einer Anordnung die Ebeling Painters System und A L Dallapiccola 1975 typische Anordnung nennt 44 Eine indische Bezeichnung fehlt weil dieses System auf keine literarische Quelle zuruckgefuhrt werden kann Beim Painters System sind den sechs Ragas Bhairava Malkos Hindol Dipak Megha und Sri jeweils funf Raginis zugeordnet sodass sich 36 Bilder ergeben Ein weiteres System bei zahlreichen Ragamalas wird nach dem altindischen Autor Hanuman benannt der ein Kommentator des Natyashastra gewesen sein soll erklart Avohala der im 17 Jahrhundert eine Abhandlung uber Musik zusammenstellte Sein Hanuman s System umfasst ebenfalls sechs Ragas mit je funf Raginis Die mannlichen Ragas sind anders angeordnet aber entsprechen denen des Painters System auch sind 23 oder 24 der Raginis in beiden Systemen gleich Daruber hinaus sind etliche Ragamalas nach anderen Systemen strukturiert oder lassen sich wegen fehlender Beischriften nicht mehr eindeutig zuordnen 45 Wie die Ragas bildlich umzusetzen sind nehmen die wahrscheinlich lange vor den Ragamalas existierenden Sanskritverse mit der bildlichen Beschreibung von Ragas raga dhyana Sanskrit dhyana Versenkung Meditation vorweg Das System raga dhyana geht moglicherweise bis auf das Brihaddeshi des Matanga Muni 6 8 Jahrhundert zuruck und wurde im philosophischen Tantrismus weiterentwickelt 46 Im 16 Jahrhundert wurden diese Sanskritverse herangezogen um das System der Raga Familien den Illustrationen der Ragas zuzuordnen Titel Illustration des Ragas und der Dhyana Vers waren anfangs nicht genau aufeinander abgestimmt So musste die Illustration einer Ragini nicht notwendig eine Frau zeigen und stellte haufig noch eine mannliche Gottheit dar Die Verfasser der alteren Dhyanas sind unbekannt Der erste namentlich erwahnte Autor oder Kompilator der Verssammlung auf der die meisten der 84 Bilder umfassenden Ragamalas basieren hiess Kshemakama Sein 1570 vollendetes Werk enthalt 86 Strophen von denen aber nur 84 in Bildern umgesetzt werden damit die Gesamtzahl den 6 Raga Familien von jeweils 5 Frauen und 8 Sohnen entspricht Kshemakama beschreibt die Zugehorigkeit einzelner Ragas zu den Tonen bestimmter Tiere und zu Naturgerauschen Der vor Sonnenaufgang und in langsamem Tempo zu spielende Raga Bhairava entspricht einer summenden Biene und den Mitternachts Raga Malkauns solle eine Ziege singen Die Illustrationen ubernehmen aber nur teilweise solche Vergleiche und folgen haufig anderen und fruheren Bildtraditionen Ein unbekannter anderer Text liegt beispielsweise der sogenannten Berlin Bundi Ragamala von etwa 1670 1680 zugrunde deren Namen sich auf das Museum fur Asiatische Kunst in Berlin bezieht wo vier Blatter dieser bedeutenden Ragamala aufbewahrt werden 47 Malschulen und Regionalstile BearbeitenIn den Beitexten der Miniaturen ist ublicherweise nicht der Herstellungsort vermerkt sodass dieser uber stilistische Merkmale erschlossen werden muss Da die Handschriften etwa mit der Mitgift einer Frau an andere Orte gelangt sein konnten kommt einem Stilvergleich mit ortsgebundenen Wandmalereien eine besondere Bedeutung zu Fur die zeitintensive Ausgestaltung von Palastraumen wurden keine Maler auf der Wanderschaft sondern am Hof angestellte Kunstler beauftragt die zugleich Miniaturmalereien herstellten Durch Wandmalereien lasst sich auch das Gesamtgebiet eines Malstils eingrenzen das nicht unbedingt auf politische Grenzen bezogen war 48 Die erste umfangreiche monografische Studie uber Ragamalas war O C Gangooly s Ragas amp Raginis ein zunachst in zwei Banden mit einer Auflage von 36 Exemplaren in Calcutta erschienenes Werk Eine grossere Neuauflage ohne den Bildband erschien 1948 in Bombay Nachfolgende grundlegende Werke sind Klaus Ebeling Ragamala Painting 1973 und Ernst und Rose Leonore Waldschmidt Miniatures of musical inspiration in the collection of the Berlin Museum of Indian Art 1975 49 Fruhe Gujarat Schule Bearbeiten Im altesten Ragamala Manuskript von 1475 aus Gujarat im traditionellen Jain Stil wirken die Figuren steif und stereotyp besitzen aber ein detailliert ausgearbeitetes grosses Gesicht das zwar stets im Profil aber doch mit einem sichtbaren zweiten Auge dargestellt wird Die Korperformen lassen die altindischen Schonheitsideale erkennen Manner mit breiten Schultern und enger Taille und die Frauen mit rundlichen Brusten enger Taille und geschwungenen Huften Jede Figur steht einzeln in der Bildmitte mit einer angedeuteten Landschaft oder bei Gottern ihrem Reittier vahana im Vordergrund Die insgesamt prunkvolle Gestaltung beinhaltet detaillierte Kostume bei den Figuren und eine von Ranken oder Blumenmustern umrahmte goldene Schrift auf rotem Hintergrund Innerhalb des folgenden Jahrhunderts wird dieser Stil einfacher und andert sich grundlegend Den stilistischen Ubergang verdeutlicht ein 1575 1590 entstandenes Manuskript aus Gujarat von dem nur 9 Bilder der ursprunglichen 36 oder 42 erhalten sind Die Bilder im Format 23 5 10 3 Zentimeter haben einen gelben Rahmen auf dem auf Alt Gujarati oben der Name des Ragas steht Die Gesichter werden jetzt flachig im Profil mit nur einem Auge spitzer Nase und spitzem Kinn dargestellt Die Figurendetails und Korperhaltungen sind wenig ausgepragt dafur ist hier der Beginn einer szenischen Malerei zu sehen mit der in der Folgezeit die einzelnen Ragas charakterisiert werden Aus derselben Zeit um 1575 stammt ein weiteres mutmasslich in Gujarat entstandenes Manuskript mit einer aus 36 Bildern bestehenden vollstandigen Ragamala Serie Die querformatigen Blatter messen 19 3 24 Zentimeter Auf jedem Blatt sind die dazugehorenden beschreibenden Verse dhyana notiert Die Figurenzeichnungen sind etwas aufwendiger und stellen Anna Libera Dahmen Dallapiccola 1975 zufolge einen ersten Schritt hin zu den raffinierteren Miniaturen aus Rajasthan ab der Mitte des 16 Jahrhunderts dar 50 Einteilung Bearbeiten Da die Namen von Malern oder ihren Malschulen selten bekannt sind werden die klassischen Ragamala Miniaturmalereien teilweise nach Regionen ehemaligen Furstentumern und teilweise nach Stadten benannt in denen die Bilder vermutlich entstanden Die grobe Gliederung erfolgt in drei Grossregionen Die Regionalstile kalam der Furstentumer in Rajasthan in erster Linie Mewar mit der Hauptstadt Udaipur Bundi Kota Marwar mit der Hauptstadt Jodhpur Amber Bikaner und Kishangarh Stilistisch nahestehend sind die Schulen von Malwa im Westen von Madhya Pradesh und weiter ostlich Bundelkhand Weiter nordlich am Westrand des Himalaya traten in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts mehrere Schulen hervor namentlich Basohli Jammu Guler Kangra Kullu Chamba und Tehri Garhwal Die Miniaturen dieser Bergregion werden zusammenfassend Pahari Malerei genannt von pahar Hugel Berg Regionalstile des Dekkan im sudlichen Zentralindien in den Stadten Ahmednagar Bijapur Golkonda und Hyderabad im gleichnamigen Furstenstaat Provinzieller Mogulstil Bearbeiten nbsp Mogulindische Miniatur aus einem persischen Tutinama Manuskript Der Papagei erzahlt der Dame Khojasta die 45 von 52 Geschichten 1565 1570 unter Akbar entstanden Freer Gallery of Art Washington 51 nbsp Mogulindische Miniatur aus einem Tutinama Manuskript betitelt Der Ursprung der Musik Maler Basawan bl 1556 1600 entstanden 1565 1570 Der Vogel singt dem vina Spieler die sieben Noten der Tonleiter vor Metropolitan Museum of ArtDie Regionalschulen von Rajasthan wurden im ersten Viertel des 17 Jahrhunderts von einer volksnahen vereinfachten Variante der Malerei an den Schulen am Hof der Mogulkaiser beeinflusst oder es gelangten umgekehrt Maltraditionen aus Rajasthan in eine volksnahe Mogulmalerei Die Frage der gegenseitigen Beeinflussung wird kontrovers diskutiert Von der hofischen Mogulmalerei ist der provinzielle Mogulstil der indische Themen behandelt zunachst an einer indischen Schrift wie Devanagari anstelle der persischen Schrift unterscheidbar Die Auftraggeber waren keine Muslime sondern Hindus oder Jainas Pragend fur die fruhen Ragamala Darstellungen war unter der hofischen Mogulmalerei beispielsweise eine illuminierte Handschrift des Tutinama die 1565 1570 im Auftrag Akbars reg 1556 1605 entstand Das Tutinama Erzahlungen eines Papageien ist eine um 1330 verfasste persische Sammlung von moralischen Erzahlungen mit denen ein Papagei seine Besitzerin die junge Dame Khojasta unterhalt und belehrt Das Werk des Dichters Nachschabi 1350 geht auf das altere indische Papageienbuch Shukasaptati aus dem 12 Jahrhundert zuruck moralische unterhaltende Tiergeschichten haben jedoch in Indien eine wesentlich langere Tradition Die Miniaturen geben neben der stilistischen Beurteilung einen Einblick in Lebensweise Kleidung und Schmuck der Mogulzeit Ein Blatt eines mogulindischen Tutinama Manuskripts von 1565 1570 ist mit Der Ursprung der Musik betitelt und behandelt die persische Legende vom mythischen Vogel Mausiqar der den Menschen die sieben Tone der Musik uberbrachte In diesem Bild lauscht der rechts unten neben dem Baum sitzende Vogel der zentralen Figur des Musikers der eine Stabzither vina spielt Die Miniatur bringt die musikalischen und asthetischen Empfindungen rasa zusammen um Liebesgefuhle anzuregen 52 Bei einem Vergleich mit in dieselbe Zeit datierten Miniaturen zeigen sich stilistische Ahnlichkeiten etwa an der Darstellung von Frauen im Ragini Todi einer Ragamala aus Chunar Uttar Pradesh datiert 1591 53 und in einem Mogul Manuskript des Ramayana von 1589 1598 In beiden Miniaturen erscheinen die Frauen im Profil mit rundlichen Gesichtern und ahnlicher Korperhaltung Fur die vor mogulische Malerei Rajasthans sind ballonformige Bruste in orangefarbenen Blusen choli typisch die bei beiden Bildern vorkommen sie unterscheiden sich dafur in der Gesichtszeichnung Bei der Mogulminiatur ist das Gesicht weicher mit kleineren Augen wahrend bei der Figur der Ragamala grosse Augen mit kraftigen schwarzen Umrisslinien auf eine altere indische Regionaltradition verweisen die spater in den hofischen Mogulmalerei nicht mehr gewunscht war Generell ist der provinzielle Mogulstil gegenuber dem hofischen durch kraftigere erdigere Farben eine starkere Zeichnung geringere Variationen im Gesichtsausdruck und grobere Pigmente gekennzeichnet Die Ramayana Handschrift von 1589 1598 beauftragt von Abdul Rahim Khan e Khanan 1557 1617 Feldherr und Kunstforderer unter Akbar gilt als das alteste Werk im provinziellen Mogulstil Die 130 enthaltenen Miniaturen wurden in einer grossen qualitativen Bandbreite zwischen sehr fein und sorglos ausgefuhrt 54 Typisch fur diesen Stil sind um 1610 1615 oder um 1625 datierte Miniaturen aus einem Manuskript des von Keshavdas verfassten Rasikapriya Keshavdas von Orchha 1555 1617 war ein brahmanischer Gelehrter und Dichter sein Rasikapriya steht am Beginn einer ritikal genannten Phase der Hindi Dichtung Der hofische Maler dieser Miniaturen Ustad Salivahana 55 wirkte in Agra und beeinflusste Anfang des 17 Jahrhunderts wesentlich den provinziellen mogulischen Stil und die Miniaturmalerei in Rajasthan im weiteren Verlauf des Jahrhunderts vor allem in Bundi und Mewar Salivahana arbeitete auch fur nichtmuslimische Auftraggeber ausserhalb des Hofes so bemalte er fur reiche Jain Auftraggeber in Agra eine knapp drei Meter lange Papierrolle zwischen dem Text eines Erlasses ferman mit Miniaturen darunter einem lebendigen Portrat des Kaisers Jahangir Eigenarten seines Stils wurden von Schulern oder Kollegen Anfang des 17 Jahrhunderts in Miniaturen des provinziellen Mogulstils ubernommen 56 nbsp Ragini Bhairavi aus der Manley Ragamala um 1610 Eine Frau mit Zimbeln in den Handen und ihre Begleiterin verehren Shiva in Gestalt des Lingam mit Gesang und Blumengirlanden Der Pavillon ist von einem See mit Lotosbluten und Wasservogeln umgeben Ungefahr aus dem Jahr 1610 ist eine nahezu vollstandige Ragamala im provinziellen Mogulstil mit Traditionen von Rajasthan erhalten Die 34 Blatter aus dem 36 Blatter umfassenden Painters System sind mit Sanskritversen beschriftet und tragen Namen sowie die Nummer des Raga lediglich die Ragas Todi Nr 15 und Kanada Nr 22 fehlen Uber der Devanagari Schrift stehen in persischer Schrift nochmals der Name des Ragas und zusatzlich der Ragafamilie 1774 erwarb der britische Offizier William Watson die Blattsammlung wie er auf dem Frontispiz notierte Somit gab es nacheinander einen oder mehrere hinduistische muslimische und christliche Eigentumer die Notizen auf den Blattern hinterliessen 57 Die Miniaturen sind nach ihrem letzten Privateigentumer als Manley Ragamala bekannt und befinden sich heute im British Museum 58 Die vermutlich im ersten Viertel des 17 Jahrhunderts angefertigte Laud Ragamala 59 ist nach dem englischen Erzbischof William Laud 1573 1645 benannt der sie im Jahr 1640 der Bodleian Library in Oxford schenkte wo sie sich heute befindet Damit durfte die Laud Ragamala das erste indische Manuskript sein das in eine westliche Sammlung gelangte Die 18 erhaltenen Bilder sind einfach gestaltet und es wurden mehrere Theorien uber ihren Herkunftsort vorgeschlagen darunter der Dekkan oder Amber in Rajasthan Die Zuordnung zum provinziellen Mogulstil ergibt die persische Inschrift mit dem Namen der Ragini auf jedem Blatt Dessen Format betragt rund 15 10 Zentimeter Die Figuren haben realistische Proportionen wirken aber steif und ausdruckslos im Gesicht Bei der ublicherweise als Nr 3 eingeordneten Ragini Nata ist eine Kampfszene mit langen Schwertern zwischen einem Reiter und einem Mann zu Fuss vor dem Hintergrund von Felsen und einem Baum dargestellt Diese ansonsten karge Landschaft ahmt den hofischen Mogulstil nach Haufig sind eine Terrasse und eine Veranda zu sehen deren von Zinnen begrenztes Dach von schlanken Saulen getragen wird 60 Genauere Stiluntersuchungen ergaben dass die Laud Ragamala wahrscheinlich vom Maler Fazl in der Werkstatt des mogulischen Adligen Abdul Rahim am Hof Akbars geschaffen wurde Molly Emma Aitken 2013 entdeckte Zeichenvorlagen aus Bikaner die zeigen dass einige Motive von dort in die Laud Ragamala ubernommen wurden Die entdeckten Vorlagen sind Zeichnungen auf Papier die entlang der Linien durchstochen wurden Das auf den Malgrund gelegte Papier wird in einem khaka genannten Verfahren mit Farbpulver abgerieben Die Farbe durchdringt die feinen Locher und bildet die Zeichnung auf dem Blatt darunter ab 61 Gleichermassen als mogulisch mit rajputischem Einfluss wird eine 1731 datierte Ragamala eingeordnet von der nur wenige Blatter veroffentlicht sind Das Blatt der Ragini Vairati misst bis zum inneren Rand des dunkelblauen Rahmens 31 7 23 7 Zentimeter Die Herkunft ist lediglich mit Nordwestindien angegeben Die Miniatur richtet den Blick von einer Palastterrasse mit einer durch Jali Segmente gegliederten Marmorbrustung ins Freie auf einen Wald aus Laubbaumen Auf der Terrasse ist ein Baldachin uber einem breiten Bett aufgestellt Auf dem Bett wehrt eine sitzende Frau die Annaherungsversuche eines Mannes ab indem sie Oberkorper und Gesicht zur Seite wendet Links hinter dem Mann stehen bei dieser Szene des ersten Ehevollzugs zwei Dienerinnen die hintere halt einen Pfauenfederwedel morchhal hoch und die vordere tragt eine goldene Schale in den Handen Die Ragamala befand sich offenbar in muslimischem Besitz denn die Blatter waren nach persischer Tradition gebunden Beischriften sind in Nagari und Nastaʿliq verfasst 62 Rajasthan Bearbeiten Fur Rajasthan ist eine Serie von 36 Ragamala Illustrationen typisch Mehrheitlich blieben die Bildmotive der Malschulen in Rajasthan uber die Jahrhunderte unverandert nur einige Motive von Ragas und Raginis aus weniger alten Texten wurden ofters verwechselt 63 Bundi Bearbeiten Bundi lag im Zentrum der Ragamala Produktion von Rajasthan Als vermutlich alteste Ragamala von Bundi gelten 10 Blatter einer Serie von 36 Bildern die gemass dem zugehorigen Kolophon in persischer Schrift in das Jahr 1590 91 datiert ist Kolophone mit Informationen zur Herstellung einer Handschrift stehen ublicherweise auf der letzten Seite bei Ragamalas sind sie sehr selten Die Namen der Ragas und Raginis sind am oberen Blattrand vermerkt Falls die Datierung 1590 91 zutrifft dann ging Klaus Ebeling 1973 zufolge dieser Stil wegen der engen politischen Verbindung zwischen den Bundi Fursten und den Mogul Herrscher in die provinzielle Mogulmalerei ein Manche Forscher datieren das Werk aufgrund stilistischer Merkmale um 1625 64 Bildmotive und Ragas von dieser Ragamala wurden im Verlauf des 17 und 18 Jahrhunderts im Vergleich mit anderen Malschulen besonders getreu kopiert Dabei behandelten die Maler Naturformen wie Baume Felsen Teiche und Tiere meist freier als die konventionelleren Architekturdarstellungen Aus der Zeit bis zum Ende der Ragamala Tradition von Bundi zwischen 1768 und 1775 blieben etwas mehr als 20 Ragamalas fragmentarisch erhalten Unter den ublichen Ragamalas mit 36 Ragas ragen zwei betrachtlich langere Bildfolgen heraus welche die Sohne der Ragas deren Frauen und Tochter bis zu der Zahl von 251 Bildern bei der grossten bekannten Ragamala uberhaupt illustrieren 65 Fur die kunstgeschichtliche Einordnung besonders wertvoll ist die Berlin Bundi Ragamala die als einzige Ragamala aus Bundi vollstandig durchnummeriert ist und wegen ihrer sorgfaltigen Gestaltung und leuchtenden Farben zu den schonsten Malereien des 17 Jahrhunderts aus Rajasthan gehort Ikonografisch folgen die Malereien eng dem Vorbild von 1590 91 Einen eigenen asthetischen Wert hat der breite rote Rand der mit einem Muster von silberfarbenen Blatt und Blumenranken dekoriert ist Es gibt 6 verschiedene Rankenmuster und jedes Muster kommt bei 6 Ragas vor Einige Muster scheinen von mogulindischen Marmorfassaden beeinflusst Von den 36 Blattern ist bei 8 der Verbleib unbekannt und einige der in Museen oder Privatsammlungen verstreuten Blatter wurden noch nicht publiziert Ein als Ragini Gunakali bezeichnetes Blatt misst 20 1 11 2 Zentimeter bis einschliesslich der schwarzen Umrandungslinie an der roten Bordure Zu sehen ist eine auf einer Terrasse sitzende Dame die nach rechts blickt und Bluten von Strauchern zupft die aus zwei vor ihr stehenden Vasen wachsen In der rechten Hand halt die Dame eine goldene Rosenolschale in die sie einige Bluten hineingetan hat Im Zimmer des Palastes hinter ihr steht ein Bett vor einer Tur Auf der Rasenflache vor der Terrasse versucht ein Pfau mit dem Schnabel einen Schmetterling zu fangen Jenseits der weissen Mauer hinter der Terrasse ragt eine Bananenstaude in den blauen Himmel Die Absicht des Malers war es so die Bildinterpretation eine von ihrem Liebhaber getrennte Frau zu zeigen die diesen mit Hilfe der bluhenden Wunschbaume herbeilocken mochte Nach der zugrundeliegenden Sanskrit Strophe ist Gunakali eine zarte Frau von dunkler Hautfarbe und vielen guten Eigenschaften die goldene Topfe mit Zweigen eines wunscherfullenden Baumes vor sich stehen hat 66 Im Chattar Mahal einem Gebaudekomplex innerhalb des Garh Palastes von Bundi befindet sich unter dem Wandmalereien aus dem 18 Jahrhundert in einem Raum eine vollstandige Serie von 36 Ragamalas Rudyard Kipling beschrieb nach seinem Besuch des Palastes Ende des 19 Jahrhunderts auch jenen verdunkelten Raum 67 ohne jedoch die Wandmalereien zu erwahnen die heute in einem schlechten Zustand sind 68 Kota Bearbeiten nbsp Ragini Dhanashri am Abend zu spielen Eine Frau auf der Palastterrasse malt ein Bild ihres abwesenden Geliebten wahrend eine Dienerin ihr gegenubersitzt Schule von Kota 1725 1750 Los Angeles County Museum of ArtKota wurde Mitte des 17 Jahrhunderts als ein Zweig des Furstenstaats Bundi gegrundet und befand sich zunachst westlich spater auch ostlich des Flusses Chambal Der ganz im Osten von Rajasthan gelegene Staat war im 18 Jahrhundert zeitweilig grosser und machtiger als Bundi Die erste bekannte Ragamala aus Kota wird um 1660 datiert In Kota setzt sich der klassische Stil der Bundi Schule fort weshalb die Malereien haufig als Bundi Kota eingeordnet werden So wurde die aus 251 Bildern bestehende Ragamala im Bundi Stil 1768 in Kota hergestellt Sie enthalt ein Kolophon das als Verfasser den Hofdichter Ram Kasan und als Maler einen gewissen Dalu angibt der sein Werk am zweiten Dienstag im Monat jyeshtha Hochsommer Mai Juni nach dem Hindukalender im Dorf Nanda vollendete In der Gesamtzahl von 251 Bildern werden 6 Ragas 30 Raginis und 48 Putras Sohne von denen jeder 2 Frauen hat dargestellt Zwischensumme 96 Hinzu kommen gleichmassig uber die Familien verteilt 60 Putris Tochter Diese 240 Raga Darstellungen werden um 3 Titelblatter 6 personifizierte einzelne Noten und 2 Textseiten erganzt Von dieser umfangreichsten Ragamala waren nach der Mitte des 20 Jahrhunderts noch 219 Blatter in einem fragilen Zustand erhalten Klaus Ebeling 1973 aussert sich kritisch uber die Aufbewahrungsbedingungen in der Saraswati Bhandara Bibliothek in Udaipur 69 Eine Kurzversion mit ursprunglich 36 Blattern der genannten Ragamala entstand um 1775 moglicherweise bereits 1769 und wird im Ashmolean Museum in Oxford aufbewahrt Der Auftraggeber kannte vielleicht die lange Version und bestellte eine kostengunstigere Kopie Als Maler kommt derselbe Dalu oder einer seiner Assistenten in Betracht 70 Marwar Bearbeiten Das im 13 Jahrhundert Rand der Wuste Thar gegrundete Furstentum Marwar war der flachenmassig grosste Rajputenstaat der den grossten Teil der Westhalfte von Rajasthan umfasste Das trockene Land und die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen waren wenig geeignet um neben dem Bau von Festungen eine bluhende Kultur entfalten zu lassen Die wenigen erhaltenen Ragamalas aus Marwar zeigen deshalb keinen hochentwickelten eigenen Stil Die einzige datierte Ragamala stammt aus der Stadt Pali und tragt die Jahreszahl 1623 Sie ist schlicht und im altertumlichen Querformat gestaltet Bis auf zwei Ragamalas besitzen die ubrigen keinen Text Weil stilistisch uneinheitlich sind sie schlecht zuzuordnen Das Kolophon der Ragamala aus Pali steht unterhalb der Beschriftung von Blatt 36 und ist in Dingal einem lokalen Dialekt des Rajasthani verfasst Eine andere Ragamala die um 1690 entstand ist stilistisch mit den Schulen von Mewar und Jaipur verbunden Den Bezug zu Jaipur verraten etwa Raga Pancham ein verliebtes Paar mit musizierenden Begleitern Ragini Gormalar eine sitzende Dame mit einer vina umgeben von Pfauen Raga Vibhasa auch Bibhas der stehende Krishna zielt mit seinem Lotosbogen auf eine schlafende Frau Ragini Dhanashri der Ehemann kehrt auf einem Pferd zum Palast zuruck wo dessen Ehefrau sein Portrat zeichnet 71 Mewar Bearbeiten Der alteste Furstenstaat Mewar im Sudosten von Rajasthan wurde seit dem 8 Jahrhundert vom Rajputengeschlecht der Sisodia regiert Die Rajputen von Mewar waren die erbittertsten und letzten Kampfer gegen die Ubermacht der Moguln unter Akbar 1556 1605 Aus der abschliessenden Kriegsphase des Krieges stammt die alteste Ragamala Sie entstand 1605 72 in der letzten Hauptstadt Chawand im Distrikt Udaipur in die sich die Herrscher von Mewar zuruckgezogen hatten Der Nasiruddin genannte muslimische Maler verband den Stil von Rajasthan mit einigen Elementen der Mogulmalerei Nach der Unterwerfung Mewars unter die Mogulherrschaft 1615 dominierte der provinzielle Mogulstil in Mewar In dieser Zeit des Friedens entstanden im 17 Jahrhundert einige qualitatvolle Miniaturen unter anderem durch den muslimischen Ragamala Maler Sahibdin 73 Bikaner Bearbeiten Der Furstenstaat Bikaner wurde 1465 von Rao Bika aus einer Linie der Rathor Familie der Rajputen am Rand der Wuste im Norden von Rajasthan gegrundet Im Jahr 1560 gewahrte Akbar die Unabhangigkeit fur den alliierten Staat Bikaner brachte keinen eigenen Malereistil hervor aber zu den furstlichen Schatzen gehorten einige Ragamalas die bei Eroberungen der Moguln in Rajasthan und auf dem Dekkan erbeutet worden waren Darunter befindet sich eine aus dem Dekkan stammende Ragamala vom Ende des 16 Jahrhunderts mit rund 10 Blattern die im Palast von Bikaner aufbewahrt werden 74 Jaipur Bearbeiten Der im Nordosten Rajasthans gelegene Furstenstaat Jaipur hiess ab dem 14 Jahrhundert nach der damaligen Hauptstadt Amber und nach 1727 Jaipur wie die neue Hauptstadt Die geographische Nahe zu Delhi und Agra erklart die kulturelle Orientierung an den Moguln seit Beginn von deren Herrschaft Babur reg 1526 1530 Die alteste Ragamala die Amber zugeordnet werden kann entstand wahrscheinlich unter Raja Jai Singh I reg 1621 1667 um 1640 Im Baroda Museum werden von dieser Serie 12 Blatter in einem schlechter Erhaltungszustand aufbewahrt Die Motive ahneln stark zwei Anfang 18 Jahrhundert datierten Ragamalas aus Amber die vom selben Maler angefertigt wurden Bis auf zwei Blatter vollstandig erhalten ist eine Ragamala die laut Kolophon 1709 vom Maler Mahatma Ramakila geschaffen wurde Ihr Stil verschwand wahrscheinlich kurz nach 1709 Unter Jai Singh II reg 1699 1743 der Jaipur als Hauptstadt grundete kam dort ein neuer Malstil auf der von Mewar Malwa und Marwar beeinflusst war Klaus Ebeling 1973 unterscheidet noch einen dritten Jaipur Malstil der ab etwa 1800 fur einige Jahrzehnte gepflegt wurde 75 Der Ubergangszeit zu diesem dritten Stil wird eine 1779 1804 datierte Ragamala zugeordnet die aus 5 Ragas 30 Raginis und 34 Putras Sohnen besteht Alle Putras einer Familie sind in abgeteilten Feldern auf einem Blatt dargestellt Zwei Blatter fehlen dafur existiert ein Frontispiz auf dem acht Gotter einschliesslich Brahma Krishna und Ganesha abgebildet sind Der mannliche Hauptgott in den Ragamalas ist Shiva beispielsweise verkorpert Ragini Barari eine Frau die Shiva Luft zufachelt Zehn Blatter der Serie stellen Ragas der Rajasthan Tradition dar die ubrigen gehoren zur speziellen Tradition von Amber Die Ragini Gujari reprasentiert eine vina spielende Frau auf einer Insel bei der Ragini Gondkari sind es zwei Frauen die vina spielen 76 Stilistisch mit Rajasthan verbunden Bearbeiten Malwa Bearbeiten nbsp Raga Dipaka aus Malwa um 1650 Konig und Dame von Dienerinnen umgeben 19 6 14 8 Zentimeter einschliesslich bemalter Rahmen Das 1392 gegrundete muslimische Sultanat Malwa im heutigen Bundesstaat Madhya Pradesh das sudostlich an Rajasthan angrenzt wird geographisch Zentralindien zugeordnet Ausgangspunkte einer eigenstandigen Malschule in Malwa sind die rajasthanische Illustration der Ragini Bhairavi 1550 1580 ein 1634 datiertes Rasikapriya Manuskript 77 unklarer Herkunft und mogulindische Einflusse Aus eher einfachen Anfangen entwickelte sich um die Mitte des 17 Jahrhunderts der Stil des Furstentums Narsinghgarh das 1681 unabhangig wurde Der kunstsinnige Maharaja Jai Singh II von Jaipur in Rajasthan der ab 1714 zeitweilig Gouverneur von Malwa war durfte zeitgenossische Ragamalas aus Malwa und Bundelkhand gesammelt haben 78 Die Marathendynastie Scindia die um 1730 uber den Furstenstaat Gwalior herrschte forderte die letzte Ragamala nach traditioneller Ikonografie die kurz nach 1872 entstand Hierbei handelt es sich um ein Wandbild aus 42 Paneelen im 1872 als Sitz der Verwaltung fertiggestellten Palast Moti Mahal in Gwalior Die Seccomalereien a secco zu den einzelnen Ragamalas sind in zwei Zonen ubereinander angebracht und messen 75 bis 100 Zentimeter in der Hohe und 30 bis 60 Zentimeter in der Breite Jedes Bild tragt eine Nummer und den Namen des Ragas oder der Raginis Von den 42 Bildern gehort die Halfte ubereinstimmend nach Motiv und Titel zur rajasthanischen Tradition Bei den ubrigen Bildern passen Namen und Motiv nicht uberein und sie gehoren entweder zur Tradition von Rajasthan allgemein oder zu Amber Gewisse europaische Einflusse sind in einer kaum verstandenen Zentralperspektive und einigen Figuren mit Kostumen aus der Rokokozeit erkennbar 79 Der Kunsthistoriker A Coomaraswamy erwarb vor 1916 die in Delhi angebotene kunstgeschichtlich bedeutende Boston Ragamala 80 aus Malwa von etwa 1640 und beschrieb sie in einer der ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Ragamalas Die Ikonografie stammt aus Rajasthan und enthalt einige Elemente die nur in Malwa Ragamalas vorkommen 81 Bundelkhand Bearbeiten nbsp Raja Bir Singh Palast in Datia in dem seit dem 17 Jahrhundert eine Sammlung von Ragamalas aufbewahrt wird Die zu Madhya Pradesh gehorende Region Bundelkhand liegt im Norden von Zentralindien und grenzt sudlich an die Gangesebene Bundelkhand wird teilweise als randstandiger Zutrager fur die Malschule im westlich angrenzenden Sultanat Malwa aufgefasst teilweise dem zweiten Stil von Jaipur zugeordnet genannt Ameer d h Amber oder als Zentralindisch bezeichnet Ausser dem Einfluss von Rajasthan ist eine Verwandtschaft mit dem volksnahen Mogulstil erkennbar Letzterer zeigt sich besonders in der altesten und einzigen mit Sicherheit in Bundelkhand entstandenen Ragamala einem Wandbild im Raja Bir Singh Palast in Datia auch Datia Mahal das um 1610 entstand Der Palast wurde unter Raja Bir Singh Dev von Orchha reg 1602 1628 erbaut der als Vasall der Moguln uber Bundelkhand herrschte Das auf vier Wandflachen verteilte Wandbild umfasst 18 mit Temperafarben a secco aufgetragene Szenen die ikonografisch den Miniaturen der Rajasthan Ragamalas entsprechen Stilistisch reprasentieren die nach Ebeling 1973 schlecht erhaltenen Bilder eine volksnahe einfache Mogultradition Bei einer Ragamala aus Bundelkhand mit ursprunglich 86 Blattern sind diese nicht nach dem System von Rajasthan sondern nach dem in den Vorbergen des Himalaya gebrauchlichen Mesakarna System angeordnet 82 Pahari Miniaturen Bearbeiten Systematik Bearbeiten Pahari Malerei ist der Stil mehrerer regionaler Schulen in einigen Furstentumern in den nordwestindischen Vorbergen des Himalaya am Oberlauf von funf Flussen die durch den Punjab fliessen und jener Region den Namen gaben Die zur Pahari Malerei gezahlten Schulen heissen Basohli im heutigen Distrikt Kathua im Unionsterritorium Jammu und Kashmir Jammu in Jammu und Kashmir Guler im Distrikt Kangra in Himachal Pradesh Kangra im gleichnamigen Distrikt Kullu auch Kulu im gleichnamigen Distrikt in Himachal Pradesh Chamba mit der Stadt Chamba in Himachal Pradesh und Tehri Garhwal im heutigen Bundesstaat Uttarakhand Die Pahari Malerei bluhte vermutlich von der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts bis ins 19 Jahrhundert 83 Zwar kommen die gleichen 6 mannlichen Ragas wie in der Systematik des Hanuman vor die gesamte Raga Familie besteht aber nach dem in der Region gebrauchlichen Mesakarna System aus 84 Mitgliedern Zu den 6 Ragas kommen je 5 Raginis deren Namen sich teilweise unterscheiden und zusatzlich je 8 Putras als Nebenmelodietypen Eine textliche Beziehung des Mesakarna Systems besteht zum Guru Granth Sahib der 1604 prasentierten heiligen Schrift der Sikhs Darin findet sich eine ahnliche Anordnung der Ragas es sind jedoch keine dem Sikhismus zugehorigen Ragamala Darstellungen bekannt Es gibt aber eine im British Museum aufbewahrte Handschrift aus dem 18 Jahrhundert unbekannter Herkunft die auf den ersten 16 Blattern eine persische Abhandlung uber Musik risala musiqi und auf den folgenden 40 Blattern Miniaturen betitelt rag i musiqi enthalt Die Namen der Ragas sind oben in Gurmukhi Schrift der Schrift der Sikhs angegeben Eine bestimmte Ragamala Struktur ist daraus jedoch nicht ablesbar 84 Die Pahari Ikonographie unterscheidet sich deutlich von der Tradition in Rajasthan und im ubrigen Indien Eine stilistische Einordnung gelang der Forschung erst im Verlauf der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Einen grundlegenden Uberblick verschaffte M S Randhawa mit dem Titel Kangra Ragamala Painting 1958 worin 80 Raga und Ragini Malereien abgebildet sind Randhawa erkennt die um 1790 datierten Miniaturen aber noch nicht als eigenstandige Stiltradition 85 Ihr mutmasslicher Ursprung liegt zum einen in der Regierungszeit von Aurangzeb reg 1658 1707 und zum anderen zwischen dem Sieg des Persers Nader Schah uber die Moguln 1739 in Delhi und dem Einfall des afghanischen Herrschers Ahmad Schah Durrani in den Punjab 1747 als sich viele Maler aus Delhi in die nordlichen Regionen zuruckzogen und die dortigen Lokaltraditionen bereicherten Genaueres herauszufinden ist schwierig da kaum Kolophone oder Signaturen der Maler vorhanden sind nbsp Shiva und seine Gattin Parvati spielen das Brettspiel Chaupar Ein von Devidasa aus Nurpur bl 1680 1720 gemaltes Blatt einer Rasamanjari Serie Basohli Schule 1694 95 Keine Ragamala Die einzige bedeutende und datierte Werk im Bereich der Pahari Malerei ist eine illuminierte Handschrift des Rasamanjari die 1694 95 in Basohli entstand Das Rasamanjari Essenz des Genusserlebnisses ist ein von Bhanudatta Ende des 15 Jahrhunderts auf Sanskrit verfasstes Liebesgedicht das in seiner Behandlung der Gefuhlsstimmungen rasa bis auf das um die Zeitenwende entstandene Natyashastra zuruckgeht Im 17 und 18 Jahrhundert war das Rasamanjari eine beliebte Vorlage fur illuminierte Handschriften in Rajasthan und den Himalayavorbergen 86 Davon ausgehend wird nach Stilmerkmalen die alteste zeitlich ungefahr bestimmbare Pahari Ragamala fur das erste Jahrzehnt des 18 Jahrhunderts angesetzt Den einzelnen erhaltenen Blattern nach zu urteilen durfte es in Basohli und Kullu Vorlaufer von Ragamalas gegeben haben 87 Einen fast vollstandigen Uberblick uber die Raga Anordnung nach dem Mesakarna System liefert eine aus 84 Malereien bestehende Ragamala aus Bilaspur von der 72 im Museum fur Asiatische Kunst in Berlin aufbewahrt werden In der damals in der Region verwendeten Takri Schrift werden auf der Vorderseite am Rand der Blatter der Name des Raga und seine Nummer im Ragamala System genannt Diese Angaben stehen in Nagari Schrift auch auf der Ruckseite einschliesslich der Zuordnung einer Ragini zum jeweiligen Raga Die mannlichen Ragas der sechs Familien sind Bhairava Malakaushika Himdola Dipaka Shri und Megha Wahrend die gesamte Auflistung der Raga Familien der Mesakarna Handschrift sehr nahe kommt weichen die bildhaften Umsetzungen stark von Mesakarnas Beschreibung ab So heisst es beispielsweise in einer Strophe des Textes zum Ragaputra Kamala der erste der acht Sohne von Raga Dipaka einen Doppellotos haltend befindet sich der Raga Kamala in einem Schwarn nach Honig begieriger Bienen In der Berliner Ragamala ist stattdessen der Raga Kamala als Liebhaber dargestellt der gerade einen Blutenpfeil Liebespfeil auf die vor ihm sitzende Geliebte verschiessen will Diese Szene passt eher zum Text des Ragaputra Rama der dritte Sohn dieser Familie wonach Rama mit Pfeil und Bogen ausgestattet zu seiner Geliebten spricht 88 Anders als die grosse Zahl der Ragamalas aus Rajasthan sind aus der Pahari Region nur wenige zusammenhangende Ragamala Miniaturen zuganglich Klaus Ebeling 1973 untersucht folgende Ragamalas einschliesslich des Berliner Exemplars Von einer um 1700 datierten Ragamala aus Basohli oder Kullu sind 32 Blatter in mehreren Sammlungen verstreut die meisten befinden sich im Museum of Fine Arts in Boston Eine vielleicht aus Basohli stammende Sammlung vom Anfang des 18 Jahrhunderts im Nationalmuseum in Delhi besteht aus 100 Blattern mit Zeichnungen Einige Titel sind mehrfach vorhanden vermutlich waren auch mehrere Kunstler beteiligt und sie bildeten ursprunglich die Basis fur mehrere Ragamalas lassen sich aber keinen vollendeten Miniaturen zuordnen Zu einer um 1790 datierten Ragamala aus Kangra gehoren 80 Blatter in der National Gallery of Modern Art in Delhi 89 Eines der Blatter das dem Ragaputra Vivacha gewidmet ist zeigt zwei junge Manner die heftig mit Stocken auf in einem Gestell fixierte Kesseltrommeln in ihrer Mitte einschlagen Den Trommlern scheint der von ihnen produzierte Krach zu gefallen den in ihren Gesichtern ist ein feines Lacheln zu sehen Der Blick des Betrachters aus der Untersicht erzeugt einen tiefen Horizont mit viel hellblauem Himmel Ein dichter gruner Baum uberragt die Szene Beides ist fur Pahari Miniaturen ungewohnlich verweist dafur auf einige spatere Malereien in denen Krishna fur die zuhorende Radha unter einem Baum Flote spielt 90 Berliner Pahari Ragamala und Musikinstrumente Bearbeiten Den 72 Blattern wurde gleichartig ein 2 5 Zentimeter breiter roter Rand aus glanzendem Papier angeklebt wodurch sich eine Blattgrosse von 18 7 23 5 Zentimeter ergibt Die Malerei selbst ist 13 7 18 5 Zentimeter gross Die Takri Schrift ist mit weisser Farbe auf dem Rand angebracht Jede der Familien die mit Raga Raginis und Putras aus 14 Mitgliedern besteht ist durch die gleiche Hintergrundfarbe gekennzeichnet die Familie des Raga Bhairava 1 Olivgrun Raga Malakaushika 2 blasses Blaugrun Raga Hindola 3 Gelbweiss Raga Dipaka 4 dumpfes Bleigrau Raga Shri 5 mittleres Grun und Raga Megha 6 helles Braun Die handelnden Personen halten sich entweder in einer weiten Landschaft oder auf einer Terrasse vor dem Palast auf 91 Die weite Landschaft in der Familienfarbe des Raga reicht bis zu einem schmalen Streifen Himmel am oberen Bildrand und ist im Vordergrund durch Graser die flache Bodenwellen andeuten und seitlich durch einen oder zwei Baume aufgelockert Wasserflacher erscheinen am unteren Bildrand in graublauer Farbe die mit einem hellen labyrinthischen Linienmuster gefullt ist etwa beim Ragaputra Gambhira der einen vornehmen Herrn und eine Dame in einem elefantenkopfigen Boot zeigt Der Mann stakt das Boot mit einer dunnen Stange wahrend sich die Frau mit beiden Handen gestikulierend an ihn wendet Der Elefantenkopf am Bug des Bootes wird mit einem nach oben gewundenen trompetenden Russel dargestellt Nach der hierzu gehorenden Strophe spricht das mit dem Element Wasser verbundene Mischwesen Makara den Raga Gambhira Der Kopf des in der indischen Kunst haufig als Ungeheuer vorkommenden Makara kann als Drache Delphin oder Elefant dargestellt werden 92 Als Kulisse im Hintergrund haben Palaste meist ein Flachdach mit aufragenden Eckturmen chhatri Von den einstockigen Palasten ist entweder frontal eine gegliederte weisse Fassade oder der schiefe Versuch einer perspektivischen Darstellung des gesamten Gebaudes zu sehen In den oberen Nischen der Fassaden stehen dekorativ farbige Flaschen flache Schalen oder manchmal nach europaischem Vorbild weisse Vasen mit bunten Blumenstraussen Letzteres ist beim Ragaputra Saranga der Fall der vor der Palastfassade mit einer Dame beim Buttern und mit einem seitlich in der Landschaft stehenden mannlichen Zuschauer dargestellt wird Die Dame dreht mittels einer Schnur in beiden Handen einen dunnen Ruhrstock der senkrecht in einem Topf steht Der Herr tritt von rechts hinzu und redet die Dame mit angewinkelt vorgestreckten Handen an Der Name Saranga ist bei Mesakarna nicht fur einen der Sohne des Raga Shri belegt stattdessen wird dort der Ragaputra Gunasagara kurz Sagara genannt In einer Strophe heisst es dass der Ton beim Quirlen von Milch dem Raga Sagara entspricht 93 Auf den meisten der 72 Blatter treten zwei Personen auf bei 12 Blattern ist nur eine Person zu sehen Einzig beim Ragaputra Mangala erscheinen vier Personen Auf dem Teppich einer Palastterrasse sitzt ein vornehmer Herr hinter dem rechts ein stehender Diener einen Wedel bereithalt fur kuhlende Luft und gegen Insekten Links hocken zwei junge Musiker vor der Terrasse am Boden einer von ihnen halt eine Langhalslaute mit gelbem Hals und grunem Korpus in der Hand Sie reden zu dem vornehmen Herrn Weil zum Raga Hindola gehorig ist der Hintergrund elfenbeinfarbig Mesakarna zufolge soll der Ragaputra Mangala als Konig unter den Ragas vorgestellt werden mit einer Krone auf dem Kopf einem prachtigen Gewand und in der Gestalt eines Liebesgottes 94 Die in den Szenen verwendeten Musikinstrumente sind mehrheitlich Trommeln Fur den Ragaputra Bhramarananda schlagt eine auf der mit einem Teppich belegten Palastterrasse eine Rahmentrommel zu deren Rhythmus ein rechts ausserhalb unter einem Baumstehender junger Hirte tanzt Uber dem Hirten schwirren Bienen umher Der Hintergrund ist in einem hellen Blaugrun getont der Familienfarbe des Raga Malakaushika Mesakarna halt den Ragaputra Bhramarananda fur einen bunt gekleideten Mann mit Blumenkranz und goldener Krone auf dem Kopf der seinen Vergnugungen nachgeht auch die Bienen reprasentieren dem Text zufolge diesen Raga 95 Rahmentrommeln sind in der nordindischen Musik relativ selten Obwohl sie bereits auf altindischen Reliefs dargestellt sind gehen sie namentlich auf einen arabisch persischen Einfluss zuruck in nordindischen Sprachen Wortumfeld daira oder daff Andere Miniaturen bilden grosse zweifellige Doppelkonustrommeln ab die Musikerinnen im Stehen oder Sitzen mit den Handen schlagen Die abgebildeten Trommeln erinnern an die in der nordindischen klassischen Musik gespielte pakhawaj nur fehlen auf den Abbildungen die mittig unter die Spannschnure geschobenen Stimmholzer Beim Raga Lahula schlagt eine auf der Palastterrasse sitzende Musikerin die Trommel wahrend rechts ein ihr zugewandter Herr Querflote bansuri spielt Die Hintergrundfarbe ist blaugrau In weiter Landschaft agieren drei Figuren beim Ragaputra Madhava eine Musikerin mit Zimbeln links eine Trommelspielerin rechts und in der Mitte ein junger vornehmer Mann in einem hellen weiten Gewand Mit der rechten ausgestreckten Hand schwingt er das Ende seines umgeschlungenen Schals weit nach oben wahrend die linke Hand in Schulterhohe mit Kastagnetten klappert im Hintergrund die Familienfarbe Olivgrun des Raga Bhairava 96 Den zum Raga Hindola gehorenden Ragaputra Vivaca reprasentiert ein Musiker der auf einer Wiese kniend mit zwei Stocken ein Kesseltrommelpaar naqqara schlagt und einen Fursten der auf der Palastterrasse gegen ein grosses Kissen gelehnt sitzt Rechts hinter ihm steht ein Diener mit einem Wedel aus Yakschweifhaaren uber der Schulter 97 In vier Miniaturen kommt eine kleine Sanduhrtrommel vor die in der Volksmusik der Region als hurka und in der religiosen Sphare als damaru bekannt ist Die abgebildeten Saiteninstrumente sind Langhalslauten mit einem sehr schlanken langen Hals oder mit einem etwas kurzeren und breiteren Hals sowie Stabzithern Bei der Ragini Karnati sitzen sich auf dem Teppich der Palastterrasse zwei musizierende Damen gegenuber Die rechte spielt eine Langhalslaute mit einem langen Hals an welchem sie die Saiten mit der linken Hand uber Kopfhohe greift rhythmisch begleitet von der Dame auf der linken Seite auf einer Sanduhrtrommel hurka In den oberen Nischen der Palastfassade stehen vier Flaschen mit langen Halsen und in der Mitte eine Vase mit einem Blumenstrauss Der Hintergrund ist entsprechend der Familienfarbe des Raga Shri grun Die Musikerinnen tragen Rocke Blusen und weit herabhangende Schleier Der Text erklart zur Ragini Karnati sie tanze ubermutig und werde durch ein im Wind flatterndes Gewand horbar gemacht 98 Auf drei Bildern spielen Musiker eine Stabzither mit zwei zur Resonanzverstarkung angebrachten Kalebassen Bei der zum Raga Bhairava gehorenden Ragini Vamgali sitzt die Spielerin der Stabzither ihrer Begleiterin mit einer Sanduhrtrommel gegenuber Die Stabzither ruht ungewohnlicherweise auf der rechten Schulter Links hinter der weissen Palastfassade ragt eine Baumkrone hervor In Mesakarnas Text wird Vamgali allgemein ohne Beziehung zu dieser Darstellung als schone Frau mit weisser Hautfarbe und hellem Gewand vorgestellt die am ganzen Korper mit Sandelholzsalbe eingerieben ist Wie an den Wirbeln zu erkennen ist besitzen die abgebildeten Stabzithern zwei oder vier Saiten 99 Typologisch gehoren sie zur Rudra vina und zur in der Mogulzeit beliebten jantar Blasinstrumente sind selten dargestellt Neben der auf einem Bild geblasenen Querflote hat der beim Ragaputra Bhramarananda beschriebene tanzende Hirte ein Rinderhorn umgehangt vgl Neku Ferner kommt im Ragaputra Mayada Mevada der zum Raga Malakaushika gehort ein Sackpfeifenspieler vor Er blast sein Instrument neben einem Baum stehend links vor der Palastterrasse Auf ihr und dem Musiker zugewandt stehen zwei Frauen Die vordere halt so scheint es waagrecht ein Paarbecken in den Handen und schlagt den Takt wahrend die weiter rechts stehende Frau durch ein zusammengefaltetes Tuch das sie zum Wedeln in der erhobenen rechten Hand halt als Dienerin charakterisiert ist Bei Mesakarna heisst es hierzu dass dem Ragaputra Mayada das Gerausch beim Putzen oder Laufen khalva entspricht Sollte khalva mit khalla gleichzusetzen sein so kame hierfur unter anderem die Bedeutung Ledersack infrage um eine Verbindung zur Sackpfeife zu konstruieren 100 Die Sackpfeife mashak ist im nordwestlichen Indien ein traditionelles bis heute verwendetes Volksmusikinstrument Dekkan Bearbeiten nbsp Die Ragini Patahansika sitzt mit zerzausten Haaren nach einer Liebesnacht in einem Pavillon und spielt vina vor zwei Dienerinnen Der im Vordergrund trompetende Elefant gibt vielleicht die Tonhohe vor Von mogulindischer Architektur beeinflusste Palastszene Seltenes Ragamala Motiv aus Ahmadnagar 1590 95 Nationalmuseum Neu DelhiDie grosse Region Dekkan bildete wahrend der muslimischen Herrscher des Sultanats von Delhi und des nachfolgenden Mogulreichs in Nordindien eine umkampfte Pufferzone zum hinduistischen Konigreich Vijayanagar im Suden Im 16 Jahrhundert bluhten dort die selbstandigen muslimischen Sultanate von Bijapur Golkonda und Ahmadnagar in denen einige bedeutende Ragamala Illustrationen entstanden Kriege und Unruhen im 17 Jahrhundert als nacheinander alle der insgesamt funf Dekkan Sultanate durch das Mogulreich erobert wurden erschwerten das Kunstschaffen Daher hat sich aus dem 17 Jahrhundert keine einzige vollstandige Ragamala Serie erhalten die eindeutig dem Dekkan zuzuordnen ist Die letzten Jahre vor dem Tod des kunstfeindlichen Mogulkaisers Aurangzeb reg 1658 1707 waren durch Aufstande und Unruhen gepragt danach konnten die Marathen ihren Einfluss auf dem Dekkan ausdehnen Im Jahr 1720 grundete Asaf Jah I auf dem Dekkan den Furstenstaat Hyderabad der fur die folgenden knapp drei Jahrzehnte seiner Herrschaft eine relativ friedliche Zeit brachte Deshalb begann Mitte der 1720er Jahre eine betrachtliche Produktion von Ragamalas von denen zahlreiche erhalten geblieben sind 101 Die meisten Dekkan Ragamalas im 18 Jahrhundert bestehen aus 36 Malereien der 6 Raga Familien Substile von Hyderabad und von anderen Orten unterscheiden sich derart dass sich stilistisch keine Dekkan Ragamala Tradition fur das 18 Jahrhundert eingrenzen lasst In ihrer Ikonografie sind die aus dem 18 Jahrhundert erhaltenen Ragamalas erkennbar von Rajasthan beeinflusst wahrend die wenigen Ragamalas aus dem 16 Jahrhundert keine stilistischen Ubernahmen aus Rajasthan enthalten An den auf den Blattern vermerkten Titeln ist die Verbindung zu Rajasthan nicht unbedingt zu belegen denn die Titel von rajasthanischen Ragas die fur die Musiker im Dekkan unbekannt waren wurden ersetzt und dieselben Motive erschienen unter anderen Namen Einige wenige Motive von Rajasthan Ragamalas fehlen ganzlich im Dekkan 102 Ausserdem haben viele Motive der Dekkan Ragamalas aus dem 16 Jahrhundert keinen Bezug zu denen aus dem 18 Jahrhundert und kommen auch nirgendwo sonst in Indien vor 103 Die aus Hyderabad stammende Miniatur der Ragini Malu die zur Familie des Raga Shri gehort wird 1765 1780 datiert und misst einschliesslich der bemalten Bordure 22 13 7 Zentimeter Der Flote blasende und mit einer langen weissen Blutengirlande behangte Krishna steht auf einer Wiese neben einem Baum am Ufer eines Sees umgeben von Kuhen Links unter einem zweiten Baum lauschen zwei Damen seiner Musik Die Kuhe sind mit Glockchen und Ketten um den Hals geschmuckt eine Kuh leckt die rechte Ferse Krishnas Eine Ragini Malu ist in den ublichen Ragamala Verzeichnissen und in der indischen Musik unbekannt Namentlich bekannt ist ein Raga Maluha dessen Darstellungen aber anders sind dafur tragt eine vergleichbare Malerei vom Dekkan den Titel Ragini Bhupali des Raga Shri 104 Umfeld Bearbeiten nbsp Ein Manuskript des Vishnu Sahasranama eines der bedeutendsten Stotras zur Vishnu Verehrung Die Miniatur zeigt Vishnu in funf Erscheinungsformen und seine Verehrer Mewar Rajasthan um 1690 Das altindische Regelbuch der Malkunst Chitralakshana erzahlt von der mythischen Entstehung der Malerei Als der Sohn eines Brahmanen in einer sehr fruhen vedischen Zeit unerwartet starb ersuchte dieser Brahmane beim Konig Nagnajit um Hilfe Der Konig rief den Todesgott Yama herbei damit er den Sohn wieder zum Leben erwecken moge Yama lehnte ab und es gab ein Gerangel zwischen ihm und dem Konig was den Schopfergott Brahma herbeifuhrte Brahma trug dem Konig auf ein Bild chitra vom Verstorbenen zu malen Dem Bild hauchte Brahma Leben ein und so war das erste Gemalde entstanden 105 Als Ahnherr der Kunstler im Umfeld von Brahma gilt Vishvakarman der gottliche Baumeister der auch fur die Gotter alle brauchbaren und wertvollen Dinge erschuf Die Macht des Bildes zieht sich als mythisch religiose Vorstellung durch die indische Kulturgeschichte Makhali Gosala ein Zeitgenosse Buddhas und Mahaviras wird als Bilderzahler mankha beschrieben Welcher Art von Bildern sich Makhali Gosala bediente ist unbekannt Bildrollen chitrapata mit erzahlenden Inhalten sind auf Reliefs aus dem 1 Jahrhundert v Chr am Stupa von Sanchi abgebildet und werden noch heute in der Volkstradition in Rajasthan verwendet genannt pabuji ka pad oder kurz phad Der Sanskrit Dramatiker und Dichter Banabhatta erwahnt im 7 Jahrhundert Stoffbildrollen die an Stangen aufgehangt den Zuschauern die vom Todesgott Yama beherrschte jenseitige Welt vor Augen fuhrten Die randstandige Kaste der Patua in Westbengalen pflegt in veranderter Form noch eine alte Tradition solcher szenisch prasentierter Bilderzahlungen Wie Ragamalas sind dies alles Verbindungen von darstellender Kunst Malerei und Literatur 106 Die Malereien in mittelalterlichen Jain Manuskripten hatten zum einen eine magische und zum anderen eine didaktische Funktion Bis heute gehort die Rezitation und die Verehrung eines Kalpasutra Manuskripts zur Ritualpraxis bei einem jahrlichen Jain Fest Dabei werden auch Manuskripte in Prozessionen herumgetragen 107 Eine der vishnuitischen Schulen die Gaudiya Vaishnavas pflegten im 16 Jahrhundert eine Form der religiosen Verehrung bei der sie Stotras sangen oder rezitierten Stotra ist eine seit altindischer Zeit verbreitete Textgattung der Sanskritdichtung die damals eine Wiederbelebung erfuhr wahrend ansonsten seit der Mitte des 2 Jahrtausends die Literatur in Regionalsprachen das Sanskrit verdrangte Der Religionsgelehrte Anhanger des Gaudiya Vaishnava und Dichter Rupa Goswami um 1490 1564 gilt auch als Meister der Stotra Dichtung die fur die religiose Erfahrung von bhaktirasa aus bhakti und rasa der asthetisch sinnlichen Erfahrung des Gottlichen wesentlich wurde Das Konzept Emotionen durch ein asthetisches Betrachten oder Erleben in Malerei und Musik hervorzurufen geht auf das um die Zeitenwende entstandene Natyashastra zuruck wo es als rasanispatti rasa erwecken behandelt wird Rupa Goswami folgt dieser grundlegenden Vorstellung der indischen Asthetik konzentriert sie aber auf die Verehrung von Krishna und verwendet stets die Wortkombination bhaktirasa anstelle von rasa 108 In diesem Zusammenhang konnten die gemalten Ragamalas eine ahnliche Funktion wie die religiose Ehrerweisung puja gehabt haben Darauf verweist die Legende dass Musiker die einen Raga nicht korrekt spielten seinem personifizierten Ebenbild die Knochen brachen Der Musiker ist gehalten mit einem besonderen Mass an Konzentration und Aufmerksamkeit avadhana in den Raga einzutauchen wofur die Ragamalas moglicherweise ein Weg zu diesem Ziel waren Ferner konnten die stets als vollstandige Serie von Ragas angefertigten Ragamalas fur Musikliebhaber als Gedachtnisstutze gedient haben 109 Literatur BearbeitenJoachim K Bautze Lotosmond und Lowenritt Indische Miniaturmalerei Ausstellungskatalog Linden Museum Stuttgart 1991 Joachim K Bautze Die Welt der hofischen Malerei In Gert Kreisel Hrsg Rajasthan Land der Konige Ausstellungskatalog des Linden Museums Stuttgart Kunstverlag Gotha Wechmar 1995 S 123 180 Milo Cleveland Beach Rajput Painting at Bundi and Kota In Artibus Asiae Supplementum Band 32 1974 Anna Libera Dahmen Dallapiccola Ragamala Miniaturen von 1475 bis 1700 Schriftenreihe des Sudasien Instituts der Universitat Heidelberg Otto Harrassowitz Wiesbaden 1975 Klaus Ebeling Ragamala Painting Ravi Kumar Basel Paris Neu Delhi 1973 Ordhendra Coomar Gangoly Ragas amp Raginis A Pictorial amp Iconographic Study of Indian Musical Modes Based on Original Sources 1935 Nalanda Publications Mumbai 1948 John Andrew Greig Ragamala Painting In Alison 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Haryana Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Zimmer Philosophie und Religion Indiens Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 26 Suhrkamp Frankfurt am Main 1973 S 333f William Jackson Features of the Kṛiti A Song Form Developed by Tyagaraja In Asian Music Band 24 Nr 1 Herbst 1992 Winter 1993 S 19 66 hier S 24 Alain Danielou Einfuhrung in die indische Musik Taschenbucher zur Musikwissenschaft Band 36 2 Auflage Heinrichshofen s Verlag Wilhelmshaven 1982 S 22 William Jackson 1993 S 19 Richard Widdess Raga In Grove Music Online 2001 Vgl den Titel Hans Neuhoff Was den Geist farbt ist ein Raga Klassische indische Musik im Rahmen der Indischen Festspiele In Neue Zeitschrift fur Musik Band 153 Nr 2 1992 S 6 10 Biju Kumar Bhagawat The Essence of Indian Music The Raga In Hamsadhwani Band 1 Nr 1 Mai 2017 S 1 4 Anna Libera Dahmen Dallapiccola 1975 S 1 Alain Danielou 1982 S 54 Joachim K Bautze 1991 S 28 Mahinda Somathilake Ajanta Murals and their Chronology A Critical Analysis In Journal of the Royal 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Joachim K Bautze 1991 S 22 Harold Powers 1980 S 478 Anna Libera Dahmen Dallapiccola 1975 S 8 11 The Parrot Addresses Khojasta from the Tutinama Smithsonian National Museum of Asian Art The Origin of Music Page from a Tutinama Manuscript Metropolitan Museum of Art Nach der Beischrift wurde die Ragamala von Shaykh Husayn Shaykh Ali und Shaykh Hatim gemalt Die drei Maler arbeiteten in Chunar sudlich von Varanasi am Ganges in Uttar Pradesh fur den Stifter Bhoj Singh Hada einen Rajputen Furst in Bundi dessen Vater unter Akbar 1575 zum Gouverneur von Varanasi ernannt worden war Vgl Milo C Beach The Masters of the Chunar Ragamala and the Hada Master In Artibus Asiae Supplementum Band 48 Masters of Indian Painting I 1100 1650 2011 S 291 304 Milo Cleveland Beach 1974 S 7f Vgl Pramod Chandra Ustad Salivahana and the Development of Popular Mughal Art In Lalit Kala Band 8 Oktober 1960 S 24 46 Ernst und Rose Leonore Waldschmidt 1966 S 25f Klaus Ebeling 1973 S 161 Object The Manley Ragamala The British Museum Bodleian Library MS Laud Or 149 Bodleian Library Anna Libera Dahmen Dallapiccola 1975 S 21f Molly Emma Aitken The Laud Ragamala Album Bikaner and the Sociability of Subimperial Painting In Archives of Asian Art Band 63 Nr 1 2013 S 27 58 hier S 30f Joachim K Bautze 1991 S 118 Klaus Ebeling 1973 S 56 Klaus Ebeling 1973 S 155 Klaus Ebeling 1973 S 38 84 Joachim K Bautze 1991 S 86 88 91 Rudyard Kipling Letters of Marque The Lovell Company New York 1899 S 193 Milo Cleveland Beach Wall Paintings at Bundi Comments and a New Discovery In Artibus Asiae Band 68 Nr 1 2008 S 101 143 hier S 105 Klaus Ebeling 1973 S 177 217f Klaus Ebeling 1973 S 220f Klaus Ebeling 1973 S 40 165 182 Milo Cleveland Beach 1974 S 7 Klaus Ebeling 1973 S 38 Klaus Ebeling 1973 S 41 155 Klaus Ebeling 1973 S 42 187f Klaus Ebeling 1973 S 225 Das fur Miniaturen beliebte Rasikapriya wurde vom 1594 vom Hofdichter Keshavdas um 1554 um 1600 in Orchha Madhya Pradesh verfasst Klaus Ebeling 1973 S 40 Klaus Ebeling 1973 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Leonore Waldschmidt 1966 S 82f 185f Ernst und Rose Leonore Waldschmidt 1966 S 83 155f Klaus Ebeling 1973 S 36 38 Klaus Ebeling 1973 S 104 D N Varma Two Deccani Ragamala Miniature Sets in the Salar Jung Museum In V V Krishna Sastry Hrsg The Andhra Pradesh Journal Of Archaeology Government of Andhra Pradesh Hyderabad 1984 S 113 122 hier S 121 Joachim K Bautze 1991 S 114f Lokesh Chandra Sharma A Brief History of Indian Painting 13 Auflage Goel Publishing House Meerut 2008 S 21f Ashok D Ranade Ragamala Paintings A Musicological Perspective In Sangeet Natak Nr 103 Januar Marz 1992 S 1 13 hier S 1 Pratapaditya Pal The Peaceful Liberators Jain Art from India Los Angeles County Museum of Art Thames and Hudson New York 1994 S 91 David Buchta Evoking Rasa Through Stotra Rupa Gosvamin s Lilamṛta A List of Kṛṣṇa s Names In International Journal of Hindu Studies Band 20 Nr 3 Special Issue Stotra Hymns of Praise in Indian Literature Dezember 2016 S 355 371 hier S 361 365 Fn 36 Casey Gardonio 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