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Die Gurmukhi Schrift ਗ ਰਮ ਖ gurmukhi wird zum Schreiben von Panjabi verwendet Sie gehort zum indischen Schriftenkreis das heisst zu den aus der Brahmi Schrift entstandenen Schriften Typologisch ist sie eine Abugida Gurmukhika in GurmukhiSchrifttyp AbugidaSprachen PanjabiVerwendet in PanjabAbstammung Protosinaitische Schrift Phonizische Schrift Aramaische Schrift Brahmischrift GurmukhiBesonderheiten Gehort zur indischen Schriftenfamilie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Textbeispiel 3 Besonderheiten 4 Zeichenbestand 4 1 Vokale 4 2 Zusatzzeichen 4 3 Konsonanten 4 4 Vokaldiakritika 4 5 Adhak 5 Alphabetische Anordnung 6 Namen und Aussprache der Buchstaben 7 Konsonantenligaturen 8 Orthographie 8 1 Markierung von Tonen 9 Vergleich der Gurmukhi Schrift mit der benachbarten Devanagari 10 Gurmukhi Ziffern 11 Gurmukhi in Unicode 12 Literatur 13 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Name Gurmukhi leitet sich von ਗ ਰ guru Lehrer und ਮ ਖ mukh Mund her Die Gurmukhi Schrift hat sich aus der Brahmi Schrift entwickelt und ahnelt den in Nordindien verbreiteten Schriften wie Devanagari und Gujarati Ihre gegenwartige Form erhielt sie im 16 Jahrhundert von Guru Angad Dev dem zweiten Guru der Sikhs nbsp Sanskrit Text in verschiedenen Schriften geschrieben Moge Shiva segnen wem Sprache der Gotter gefallt Kalidasa Textbeispiel Bearbeiten aus C Shackle Punjabi Teach Yourself Books London 1972 nbsp Ubersetzung nach Shackle Ich war verwundert dass das Transport Komitee den Turban der Sikhs verboten hat insbesondere wenn es seine anderen Schaffner und Fahrer nicht zwingt ihre Uniform ordnungsgemass zu tragen Man sagte uns dass die Mutze nicht mit der Uniform ausgehandigt wird wenn jemand nicht ausdrucklich danach fragt Besonderheiten BearbeitenDie Gurmukhi Schrift weicht in einigen Punkten deutlich von allen anderen Brahmi Abkommlingen ab Das betrifft insbesondere die alphabetische Anordnung die von allen anderen Schriften des Indischen Schriftenkreises wesentlich abweicht das fast vollstandige Fehlen von Ligaturen Die Tone des Panjabi werden in der Schrift bezeichnet Zeichenbestand BearbeitenDie Anordnung der Zeichen entspricht hier nicht der Reihenfolge des Gurmukhi Alphabets siehe unten Um den Vergleich innerhalb des indischen Schriftenkreises zu erleichtern wurde die Reihenfolge des Devanagari Alphabets gewahlt Unter den Gurmukhi Zeichen sind die entsprechenden Devanagari Zeichen und die lateinische Transliteration nach ISO 15919 angegeben Vokale Bearbeiten nbsp Bei den Vokalen fallt zunachst das Fehlen der silbischen Konsonanten auf Im Gegensatz zum Hindi und anderen neuindoarischen Sprachen wurden die zugehorigen Schriftzeichen nicht beibehalten Phonetisch ist das silbische r im Panjabi zu rɪ wie im Hindi oder ɪr geworden Beispiele Hi Hindi Pa Panjabi nbsp Die Vokalzeichen lassen sich nach ihrer graphischen Form in 3 Gruppen einteilen die jeweils denselben Vokaltrager aufweisen an den dann das entsprechende Vokaldiakritikum siehe unten angefugt wird ੳ genannt uṛa fur u und u graphisch verwandt mit Devanagari उ davon abgeleitet ਓ fur o ਅ genannt aiṛa fur a a ai und au graphisch verwandt mit Devanagari अ ੲ genannt iṛi fur i i und e graphisch verwandt mit Devanagari ए Mit diesen Vokaltragern in der hier dargestellten Reihenfolge beginnt das Panjabi Alphabet siehe unten Zusatzzeichen Bearbeiten Es musste ein Platzhalter fur den jeweilig betreffenden Buchstaben sichtbar sein beispielsweise ein gestrichelter Kreis Tippi Bindi Adhak Tippi und Bindi bezeichnen die Nasalierung von Vokalen sowie homorganische Nasale vor den entsprechenden Konsonanten Adhak zeigt an dass der folgende Konsonant lang geminiert ist Konsonanten Bearbeiten nbsp ʂ ist im Panjabi zu kʰ geworden Damit ist das Zeichen fur ʂ Gurmukhi ਖ Devanagari ष ṣ in die alphabetische Position von kh gewandert Beispiel nbsp ɕ und s sind im Panjabi zu s zusammengefallen Wie in anderen nordindischen Schriften dient haufig ein untergesetzter Punkt Nukta als Diakritikum zur Erweiterung des Zeichensatzes Vokaldiakritika Bearbeiten Wie in anderen Abugidas haben die Konsonantenzeichen der Gurmukhi Schrift einen inharenten Vokal Er wird als a transliteriert und e ausgesprochen Im Gegensatz zu allen anderen in Indien gebrauchlichen Schriften wird seine Abwesenheit graphisch nicht markiert Virama Halant wird lediglich beim Schreiben von Sanskrit gelegentlich verwendet Damit ist die Orthographie des Panjabi viel weniger eindeutig als die anderer indischer Schriften Fur die anderen Vokale werden Vokaldiakritika benutzt nbsp Fur die Verwendung von Bindi und Tippi zur Bezeichnung der Nasalierung von Vokalen gilt folgende Konvention nbsp nbsp Adhak Bearbeiten Eine Besonderheit der Gurmukhi Schrift ist ein Diakritikum fur Konsonantenlange Geminierung Es wird Adhak ਅਧਕ adhak e dek genannt und steht uber dem Ende der dem zu langenden Konsonanten vorausgehenden Schreibsilbe Zahlreiche Beispiele hierzu finden sich in der nachfolgenden Liste zu Namen und Aussprache der Buchstaben Alphabetische Anordnung BearbeitenDas Gurmukhi Alphabet wird nach den Namen der beiden ersten Buchstaben Ura Aira ਊੜ ਐੜ uṛa aiṛa uːɽaː ɛːɽaː genannt Die Alphabetische Anordnung der Gurmukhi Schrift weicht stark von der aller ubrigen Schriften des Indischen Schriftenkreises ab Das betrifft insbesondere die Reihenfolge der Vokale Am Anfang des Alphabets stehen die drei Vokaltrager gefolgt von s und h Erhalten blieb der Kernbereich der Verschlusslaute und der Sonoranten Am Ende steht der retroflexe Flap r nbsp Daher beginnt ein Panjabi Worterbuch mit den unabhangigen Vokalen in der Reihenfolge der Vokaltrager also u u o a a ai au i i e Im Gegensatz dazu werden die Vokaldiakritika in der normalen Reihenfolge der anderen indischen Schriften angeordnet also a a i i u u e ai o au nbsp aber nbsp Tippi Bindi Adhak und untergesetzter Punkt werden bei der alphabetischen Anordnung nicht beachtet Namen und Aussprache der Buchstaben BearbeitenDie Buchstaben des Gurmukhi Alphabets werden wie folgt benannt und ausgesprochen nbsp Konsonantenligaturen BearbeitenKonsonantenligaturen kommen in der Gurmukhi Schrift fast nicht mehr vor Lediglich ya ra va und ha als zweite Komponenten einer Gruppe von zwei Konsonanten nehmen Sonderformen an nbsp Die Sonderformen von ya und va werden nur noch selten verwendet Statt der untergeschriebenen Version von ra wird haufig die Normalform verwendet ohne dass der voraufgehende Konsonant als vokallos markiert wird Im Worterbuch findet man oft beide Schreibweisen nebeneinander Dabei wird fur beide meist dieselbe Aussprache angegeben nbsp Im Gegensatz zu allen anderen nordindischen Schriften gibt es im Gurmukhi keine Diakritika um Konsonantengruppen zu markieren wie z B im Sanskrit das Reph siehe Indischer Schriftenkreis Das wichtigste Sonderzeichen ist das untergeschriebene ha Es wird meist nicht ausgesprochen sondern dient als Diakritikum zum Bezeichnen von Tonen in Wortern die keine stimmhaften aspirierten Plosive oder kein ha enthalten Genau genommen kann man also die Kombination Konsonant untergeschriebenes ha nicht mehr als Ligatur bezeichnen zumal das untergeschriebene ha auch unter einem Vokaltrager stehen kann nbsp Orthographie BearbeitenIn der Gurmukhi Schrift sind im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Schriften des indischen Schriftenkreises ein Grossteil der historischen Schreibweisen an den Zustand der heutigen Sprache Panjabi angepasst worden Das betrifft insbesondere Wegfall der Zeichen fur silbische Konsonanten Wegfall der meisten Ligaturen und Fehlen von Virama Halant Diakritikum fur Konsonantenlange in der Aussprache Wegfall der Aspiration am Wortanfang auch der Stimmhaftigkeit stimmhafter Plosive verbunden mit Hoch oder Tiefton der den Wortakzent tragenden Silbe in der Aussprache teilweise Wegfall von h ausser am Wortanfang verbunden mit Hoch oder Tiefton der den Wortakzent tragenden Silbe untergeschriebenes ha als Diakritikum zum Bezeichnen von Tonen Die Schreibung zeigt nicht eindeutig ob der inharente Vokal a gesprochen wird oder nicht Eindeutig ware entweder die Verwendung von Halant fur Vokallosigkeit oder Einfuhrung eines Diakritikums fur a Untergeschriebenes ra bedeutet nicht immer dass der daruber stehende Konsonant vokallos gesprochen wird Daher gibt es hier auch Orthographievarianten siehe oben Markierung von Tonen Bearbeiten Bei synchroner Betrachtung kann man sagen dass die Zeichen fur die aspirierten stimmhaften Plosive der Markierung von Tonen dienen Insgesamt konnen damit die Tone des Panjabi in der Gurmukhi Schrift wie folgt graphisch markiert werden aspirierte stimmhafte Plosive h untergeschriebenes h In der Regel kann ein Wort nur eine tontragende Silbe enthalten Dies ist immer auch die den Wortakzent tragende Silbe Dieser wird allerdings graphisch nicht bezeichnet Je nach Lage des Wortakzents und der Tonmarkierung wird ein Hochton oder ein Tiefton gesprochen Hierfur gilt folgende Regel Wortakzent nach Tonmarkierung Tiefton Wortakzent vor Tonmarkierung HochtonAlle unbetonten Silben und alle Silben von Wortern ohne Tonmarkierung werden in einer mittleren Tonhohe gesprochen Beispiele Tonmarkierungen sind in der Transliteration fett gedruckt Hochton Tiefton nbsp Vergleich der Gurmukhi Schrift mit der benachbarten Devanagari BearbeitenAuf den ersten Blick scheint die Gurmukhi Schrift grosse Ahnlichkeit mit Devanagari zu haben Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch teilweise erhebliche Unterschiede Wer beispielsweise Devanagari kann und Gurmukhi erlernen will muss sich vor falschen Freunden irrefuhrenden Ahnlichkeiten huten Eine Gegenuberstellung der beiden Schriften zeigen die Tabellen zum Zeichenbestand siehe oben Gurmukhi Ziffern Bearbeiten nbsp Gurmukhi in Unicode Bearbeiten Hauptartikel Unicodeblock Gurmukhi Unicode fur Gurmukhi ist U 0A00 U 0A7F 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E FA00 A 1 A 1 ਅ ਆ ਇ ਈ ਉ ਊ A 1 ਏA10 ਐ A 1 ਓ ਔ ਕ ਖ ਗ ਘ ਙ ਚ ਛ ਜ ਝ ਞ ਟA20 ਠ ਡ ਢ ਣ ਤ ਥ ਦ ਧ ਨ A 1 ਪ ਫ ਬ ਭ ਮ ਯA30 ਰ A 1 ਲ ਲ A 1 ਵ ਸ A 1 ਸ ਹ A 1 A 1 A40 A 1 A 1 A 1 A50 A 1 A 1 ਖ ਗ ਜ ੜ A 1 ਫ A 1 A60 A 1 ੦ ੧ ੨ ੩ ੪ ੫ ੬ ੭ ੮ ੯A70 ੲ ੳ ੴ A 1 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Codepunkt ist nicht zugewiesenLiteratur BearbeitenMangat Rai Bhardwaj Colloquial Panjabi London 1995 ISBN 0 415 10191 3 Mukhtiar Singh Gill S S Joshi Hrsg Punjabi English Dictionary Patiala Indien 1994 ISBN 81 7380 096 0 G A Grierson Linguistic Survey of India IX 1916 Reprint Delhi 1968 Colin P Masica The Indo Aryan Languages Cambridge 1991 ISBN 0 521 23420 4 C Shackle Punjabi Teach Yourself Books London 1972 ISBN 0 340 12464 4 Elvira Friedrich Einfuhrung in die indischen Schriften Teil 2 Gujarati Gurmukhi Bengali Oria Buske Hamburg 2002 ISBN 3 87548 219 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gurmukhi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die indischen Schriften Balinesische Schrift Bengalische Schrift Birmanische Schrift Brahmi Schrift Chakma Schrift Devanagari Grantha Schrift Gujarati Schrift Gurmukhi Schrift Kannada Schrift Khmer Schrift Laotische Schrift Malayalam Schrift Oriya Schrift Phagpa Schrift Singhalesische Schrift Sylhetische Schrift Tamil Schrift Telugu Schrift Thailandische Schrift Tibetische Schrift Vatteluttu Alphabet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gurmukhi Schrift amp oldid 236984007