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Das Museum fur Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin hat seinen Sitz im Humboldt Forum im Berliner Schloss Gegrundet 2006 durch Vereinigung des Museums fur Ostasiatische Kunst und des Museums fur Indische Kunst besteht es aus der Kunstsammlung Sud Sudost und Zentralasien mit ca 20 000 Objekten sowie der Ostasiatischen Kunstsammlung mit ca 300 Objekten Erstere gehort zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art 1 letztere verlor 1945 durch Verbringung als Beutekunst in die Sowjetunion den Grossteil ihres Bestandes 2 Museum fur Asiatische Kunst Das Museum fur Asiatische Kunst befindet sich im wiederaufgebauten Berliner Schloss DatenOrt Humboldt Forum im Berliner SchlossArt KunstmuseumEroffnung 2006Betreiber Staatliche Museen zu BerlinLeitung Lars Christian KochWebsite www smb museumISIL DE MUS 019014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ostasiatische Kunstsammlung 1 2 Kunstsammlung Sud Sudost und Zentralasien 1 3 Zusammenfuhrung 2 Sammlung 2 1 Kunstsammlung Sud Sudost und Zentralasien 2 2 Ostasiatische Kunstsammlung 2 3 Provenienzforschung zu Kulturobjekten aus dem Kontext des Boxerkriegs in China 3 Direktoren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Buddha China 7 8 Jahrhundert n Chr nbsp Vishnu Indien 8 9 Jahrhundert n Chr nbsp Nandi Indien 19 20 JahrhundertDas heutige Museum umfasst Objekte an Kunst Kunsthandwerk und Archaologie des ost sud sudost sowie zentralasiatischen Kulturraums Teile der Sammlung gehen auf die Kunstkammer des brandenburgisch preussischen Grossen Kurfursten im Berliner Schloss zuruck aus dessen Bestanden 1906 das Museum fur Ostasiatische Kunst als erstes seiner Art gegrundet wurde 1963 ging aus der indischen Abteilung des damaligen Museums fur Volkerkunde das Museum fur Indische Kunst hervor Im Dezember 2006 wurden die beiden Sammlungen im Museum fur Asiatische Kunst vereinigt 3 Sitz des Museums war bis zum 8 Januar 2017 das Museumszentrum Berlin Dahlem 4 Nach mehrjahriger Schliessung wurde das Museum im September 2021 als Teil des Humboldt Forums im Berliner Schloss wiedereroffnet 5 Ostasiatische Kunstsammlung Bearbeiten Wilhelm von Bode Generaldirektor der Koniglichen Museen zu Berlin grundete 1906 das Museum fur Ostasiatische Kunst in Berlin Die Sammlung wuchs durch Schenkungen unter anderem der Mazenin Marie Meyer und des Ethnologen Ernst Grosse Zunachst hatte es seinen Standort auf der Museumsinsel Die Ausstellung zog 1924 in das Gebaude des Kunstgewerbe Museums das zum damaligen Zeitpunkt auch das Museum fur Vor und Fruhgeschichte und spater die Kunstbibliothek beherbergte 1926 grundete sich zur Unterstutzung des Museums die Deutsche Gesellschaft fur Ostasiatische Kunst Dank seines konsequenten Ausbaus gehorten die Sammlungen bis zum Zweiten Weltkrieg zu den international bedeutendsten Nach Kriegsende transportierte die Sowjetische Militaradministration in Deutschland durch Trophaenkommissionen rund 90 Prozent der ausgelagerten Bestande in die Sowjetunion als Beutekunst ab Sie befinden sich seitdem in der Eremitage in Sankt Petersburg Lediglich wenige Stucke kehrten nach Berlin zuruck Der fast vollstandige Verlust bedeutete einen tiefen Einschnitt und machte einen Neuaufbau der Sammlung notwendig der nur allmahlich vollzogen werden konnte Ab 1952 diente das Pergamonmuseum als Ausstellungsort fur ostasiatische Kunst Weil im geteilten Berlin das Pergamonmuseum in Ost Berlin lag nutzte man in West Berlin ab 1970 als eigenen Ausstellungsort das Museumszentrum Berlin Dahlem im Bezirk Zehlendorf Nach dem Fall der Berliner Mauer begann mit der deutschen Wiedervereinigung eine Neuordnung der Berliner Museumslandschaft Die beiden getrennten Sammlungen wurden 1992 am Standort Dahlem zusammengefuhrt und im Jahr 2000 erweitert Kunstsammlung Sud Sudost und Zentralasien Bearbeiten Die Sammlung gehorte ursprunglich dem 1873 gegrundeten Museum fur Volkerkunde an ab 1904 als Indische Abteilung Durch die vier Turfan Expeditionen wurde in den Jahren 1902 bis 1914 der Sammlungsbestand zu Zentralasien begrundet und standig erweitert Der Zweite Weltkrieg fuhrte allerdings zu schmerzlichen Bestandsverlusten teils durch die Zerstorung des Museumsgebaudes teils durch den Abtransport einer grossen Anzahl von Kunstobjekten als Beutekunst in die Sowjetunion Nach Kriegsende wurden die zuvor ausgelagerten Sammlungen 1956 1957 in Dahlem zusammengefuhrt und einige Jahre spater auf Betreiben des ersten Direktors Herbert Hartel im Rahmen einer selbststandigen Indischen Kunstabteilung prasentiert Am 1 Januar 1963 entstand daraus das Museum fur Indische Kunst 1993 grundete sich als Forderverein die Gesellschaft fur indo asiatische Kunst Berlin die einmal jahrlich die Indo Asiatische Zeitschrift herausgibt Zusammenfuhrung Bearbeiten Vor dem Hintergrund kunftig die aussereuropaischen Sammlungen im Humboldt Forum zusammenzufuhren wurden am 4 Dezember 2006 das Museum fur Ostasiatische Kunst und das Museum fur Indische Kunst zum Museum fur Asiatische Kunst vereinigt In Vorbereitung auf den Umzug schlossen sowohl das Museum fur Asiatische Kunst als auch das Ethnologische Museum im Januar 2017 fur den Besucherverkehr Seit September 2021 ist die neu konzipierte Dauerausstellung im Humboldt Forum in Berlin Mitte zu sehen Von 2010 bis 2018 leitete Klaas Ruitenbeek das Museum fur Asiatische Kunst 6 Seit 2018 ist Lars Christian Koch Direktor des Museums fur Asiatische Kunst zusammen mit dem Ethnologischen Museum 7 Die Wiedereroffnung der Museen als Teil des Humboldt Forums im Berliner Schloss fand unter Beteiligung von Bundesprasident Frank Walter Steinmeier am 22 September 2021 statt 8 Sammlung Bearbeiten nbsp Teezeremonie im japanischen Zimmer mit Tokonoma nbsp Reisethron Ensemble aus den kaiserlichen Werkstatten zu Beginn der Ara des Kangxi Kaisers 1662 1722 Der Paravent zeigt das westliche Paradies mythologisch auf dem Kunlun Berg gelegen mit Szenen von Bergen Talern Meeren Terrassen Seen und Palasten Dargestellt ist die Ankunft seiner Herrscherin der Koniginmutter des Westens Xiwangmu die auf einem Fenghuang reitend die Ankunft der Acht Unsterblichen erwartet nbsp Porzellanschale aus der Ming DynastieKunstsammlung Sud Sudost und Zentralasien Bearbeiten Die Sammlung umfasst den gesamten sud sudost und zentralasiatischen Raum mit besonderen Schwerpunkten in den Kunstgattungen Skulptur Sud und Sudostasien und Wandmalerei Zentralasien Die Objekte datieren aus dem Zeitraum vom 3 Jahrtausend v Chr bis in die Gegenwart Die standige Ausstellung in Dahlem zeigte Stein Bronze Stuck und Keramik Skulpturen und Stein Reliefs mit hinduistischen buddhistischen und jainistischen Themen sowie Wandmalereien Lehmplastiken und Textilien aus buddhistischen Kultanlagen an der Nordlichen Seidenstrasse heute Xinjiang VR China indische Miniaturmalerei und kostbares Kunsthandwerk aus der islamisch gepragten Mogulzeit Stein Bronze und Holzskulpturen sowie Kultgerat aus Nepal Tibet und Sudostasien vervollstandigen den Uberblick uber das Kunstschaffen des indo asiatischen Kulturraums Besondere Hohepunkte bilden die bedeutende Gandhara Sammlung Pakistan und Afghanistan 1 5 Jahrhundert und die Nachbildung einer zentralasiatischen buddhistischen Kulthohle unter Verwendung grosser Teile der Originaloberflache Im Innenhof befindet sich noch immer eine Kunststeinkopie des Osttores des beruhmten Stupa I von Sanchi in Zentralindien Ostasiatische Kunstsammlung Bearbeiten Die Ostasiatische Kunstsammlung beherbergt die umfangreichste und bedeutendste Sammlung chinesischer koreanischer und japanischer Kunst in Deutschland Der Bestand umfasst mit seinen etwa 13 000 Exponaten samtliche kulturellen Epochen von der Jungsteinzeit bis in die Gegenwart Die standige Ausstellung in Dahlem prasentierte die drei Lander der asiatischen Subregion getrennt Ein zentraler Raum der die Kunst des Buddhismus zeigte vereinigte die Galerien da der Buddhismus als ein gemeinsames Element in allen drei Kulturen anzutreffen ist Die chinesische Abteilung zeigte unter anderem ihren umfangreichen Bestand an Porzellanarbeiten der durch die Sammlung Georg Weishaupt wesentlich bereichert ist und Lackkunst Uber 3000 Jahre alte Bronzen Jadeobjekte und Keramiken zeugen von der fruhen Zivilisation und Hochkultur des Landes Auch ein Porzellankelch aus der spateren Ara des Kaisers Wanli 1573 1620 aus der Ming Dynastie ist von herausragender kulturhistorischer Bedeutung Ferner wurde in einem eigenen Raum ein Reisethron des chinesischen Kaisers Kangxi aus dem 17 Jahrhundert ausgestellt Zu ihm gehort ein einzigartiger Paravent aus Palisanderholz er ist reichhaltig mit Perlmutteinlagen in Lack und Goldgrund verziert Durch ausgewahlte Beispiele stellte das Museum in seiner China Japan Galerie die Bild und Schreibkunst das ursprunglich zentrale Sammelgebiet der ostasiatischen Kunst vor Da viele Werke der chinesischen Schrift und der japanischen Schrift sowie einige alte Bilder besonders lichtempfindlich sind wurden sie in Wechselausstellungen gezeigt und nach drei Monaten ausgetauscht Gleiches galt auch fur viele Ausstellungsgegenstande der Lack und Textilkunst Durch die Verknupfung mit den japanischen Holzschnitten und der bedeutenden Grafiksammlung des Museums ergaben sich stets neue inhaltliche Zusammenhange und Schwerpunkte In der japanischen Abteilung erschloss sich den Besuchern in der Ausstellung ein japanischer Teeraum Boki Dort konnte man nach Voranmeldung zu bestimmten Zeiten auch die japanische Teezeremonie Sadō mitvollziehen Eine Studiensammlung bot interessierten Museumsbesuchern die Moglichkeit des vertiefenden Einblicks in die Sammlung eine angeschlossene Prasenzbibliothek ist nur Fachbesuchern zuganglich Provenienzforschung zu Kulturobjekten aus dem Kontext des Boxerkriegs in China Bearbeiten Im Zuge des sogenannten Boxerkrieges 1899 1901 wurde Peking ausgeraubt und gebrandschatzt Nach einem Bericht des Museums fur Asiatische Kunst Berlin gelangten Tausende von Kunstwerken und anderen Artefakten aus den Plunderungen in der Folge direkt oder auch indirekt zum Beispiel uber den Kunsthandel in deutsche Museumssammlungen wo sie bis heute aufbewahrt und ausgestellt werden Im November 2021 startete ein gemeinsames Projekt von sieben Museen in Deutschland mit Forderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste mit dem Ziel sowohl Sammlungsbestande aus dem Kontext des Boxerkrieges als auch Personen zu untersuchen die in Raub Transport und Handel von Objekten verwickelt waren Dabei soll neben Provenienzforschung auch ein methodologischer Leitfaden fur eine Aufarbeitung dieser Objekte in nationalen wie internationalen Museen entstehen 9 Direktoren BearbeitenMuseum fur Ostasiatische Kunst1923 1934 Otto Kummel 1959 1966 Roger Goepper 1966 1985 Beatrix von Rague 1985 2006 Willibald VeitMuseum fur Indische Kunst1963 1986 Herbert Hartel 1986 2006 Marianne YaldizMuseum fur Asiatische Kunst2006 2009 Willibald Veit 2010 2018 Klaas Ruitenbeek ab 2018 Lars Christian KochLiteratur BearbeitenOtto Kummel Ernst Grosse Ostasiatisches Gerat Mit 140 Tafeln und vier Textabbildungen Bruno Cassirer Verlag Berlin 1923 Herbert Butz Museum fur Ostasiatische Kunst Berlin Prestel Museumsfuhrer Prestel Verlag Munchen 2000 ISBN 3 7913 2457 8 Raffael Dedo Gadebusch et al Treasures of Indian Art Germany s Tribute to India s Cultural Heritage New Delhi 1998 ISBN 81 85832 06 4 Raffael Dedo Gadebusch et al Museum of Indian Art Berlin Prestel Museum Guide Prestel Verlag Munchen 2000 ISBN 3 7913 2461 6 Marianne Yaldiz Raffael Dedo Gadebusch Regina Hickmann Friederike Weis Rajeshwari Ghose Kurt Sandmair Magische Gotterwelten Werke aus dem Museum fur Indische Kunst Berlin Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Museum fur Indische Kunst Potsdam 2000 ISBN 3 9806239 4 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Museum fur Asiatische Kunst Sammlung von Bildern Homepage des Museums Museum fur Asiatische Kunst in der Deutschen Digitalen Bibliothek Homepage der Gesellschaft fur indo asiatische Kunst Berlin e V Homepage der Deutschen Gesellschaft fur Ostasiatische Kunst Sonderausstellung Lustgarten und Gartengraber Hofische Kunst zur Zeit der Moghul HerrschaftEinzelnachweise Bearbeiten Staatliche Museen zu Berlin Kunstsammlung Sud Sudost und Zentralasien Staatliche Museen zu Berlin abgerufen am 18 April 2021 Staatliche Museen zu Berlin Ostasiatische Kunstsammlung Staatliche Museen zu Berlin abgerufen am 18 April 2021 Museum fur Asiatische Kunst Profil In smb museum Staatliche Museen zu Berlin abgerufen am 29 November 2020 Abschied und Aufbruch in Dahlem Museum Europaischer Kulturen mit neuem Programm Ethnologisches Museum und Museum fur Asiatische Kunst schliessen am 8 Januar 2017 In Pressemitteilung Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz 2 Dezember 2016 abgerufen am 18 Dezember 2016 Maria Ossowski Ethnologisches Museum Humboldt Forum eroffnet Ausstellungen zu kolonialem Erbe rbb24 21 September 2021 abgerufen am 3 Januar 2022 Susanne Messmer Kosmopolit Klaas Ruitenbeek im Interview Ich fand die Hulle nicht so wichtig In taz 17 Marz 2018 taz de abgerufen am 10 Juni 2020 Lars Christian Koch wird Direktor fur die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum In preussischer kulturbesitz de Stiftung Preussischer Kulturbesitz 19 Marz 2018 abgerufen am 10 Juni 2020 Steinmeier Koloniale Vergangenheit In Suddeutsche Zeitung 22 September 2021 Staatliche Museen zu Berlin Spuren des Boxerkrieges In https www smb museum Abgerufen am 20 Dezember 2021 52 455833333333 13 2925 Koordinaten 52 27 21 N 13 17 33 O Normdaten Korperschaft GND 10163291 5 lobid OGND AKS LCCN no2007157600 VIAF 153451772 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum fur Asiatische Kunst Berlin amp oldid 236697289