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Roger Goepper 9 Marz 1925 in Pforzheim 18 Dezember 2011 in Bremen war ein deutscher Kunsthistoriker Er war Ausstellungsmacher Museumsleiter Hochschullehrer und Kenner der japanischen chinesischen und koreanischen Kunst 1 Von 1959 bis 1966 war er Direktor des Museums fur Ostasiatische Kunst in West Berlin anschliessend bis 1989 Direktor des Museums fur Ostasiatische Kunst in Koln Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Museumsdirektor 1 3 Forschung Lehre und Publikation 1 4 Ruhestand 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Roger Goepper wuchs in seiner Heimatstadt Pforzheim auf und war von 1943 bis 1945 zum Kriegsdienst eingezogen Nach dem Krieg lebte er zunachst von Gelegenheitsarbeiten Eine Anstellung als Gartner und Bibliothekar auf dem Toerring Jettenbachschen Schloss Seefeld in Bayern gab ihm die Gelegenheit zur Malerei als Nebeneinnahmenquelle sowie einer Topfer Ausbildung Als sein Lehrmeister unerwartet verstarb begann er 1951 in Munchen ein Studium der Kunstgeschichte Sinologie Japanologie sowie Tibetisch und Sanskrit letzteres ein Thema das ihn wohl schon in seiner Jugend fasziniert hatte Zu seinen Professoren zahlten unter anderem Hans Sedlmayr Herbert Franke und Horst Hammitzsch 2 Wahrend des Studiums kam er in Verbindung mit der Sammlung japanischer und chinesischer Kunst des bekannten Munchener Buhnenbildners und Grafikers Emil Preetorius mit der er in den Folgejahren zunachst als Forschungsstipendiat spater als Kurator arbeiten sollte 3 2 1955 wurde Goepper an der Universitat Munchen mit einer Arbeit zu T ang Tai einen Hofmaler der Ch ing Zeit promoviert 4 5 Anm 1 Darin analysierte er nicht nur den kunstlerischen und technischen Stil des Malers sondern stutzte sich auf eine zeitgenossische Abhandlung des Malers selbst um dessen Arbeit zu kontextualisieren Der Anhang der Dissertation enthielt ein umfangreiches Glossar von chinesischen Fachbegriffen zu Techniken und Asthetik der Malerei 2 Museumsdirektor Bearbeiten Er leitete 1959 bis 1965 das Museum fur Ostasiatische Kunst in Berlin wo er zu Beginn ein zerstortes Museum mit nur noch weniger als 300 Exponaten vorfand 90 der Sammlung waren als Beutekunst in die Sowjetunion verschafft worden 6 2 Zu seinen Aufgaben in Berlin gehorte nicht nur der Neuaufbau der Sammlung sondern auch bedingt durch die Teilung Berlins auch die Planung des neuen Museumsbaus in Dahlem Vor dessen Fertigstellung wechselte er 1966 als Direktor nach Koln wo es fur das Museum fur Ostasiatische Kunst ebenfalls einen Neubau umzusetzen galt 2 In seine Kolner Amtszeit fiel 1977 der lange geplante Umzug in den Neubau des Museums die Integration der Stiftung chinesischer Sakralbronzen der Sammlung Hans Jurgen von Lochow und der Ankauf chinesischer Fruhkeramik der Sammlung Siegel 7 Goepper kuratierte fur das Kolner Museum 64 Ausstellungen 1 und wirkte an den dazugehorigen Veroffentlichungen mit Als herausragend galt etwa die Ausstellung Sho Pinselschrift und Malerei in Japan vom 7 19 Jahrhundert im Jahr 1975 mit der die japanische Regierung erstmals eine Kalligrafie Ausstellung mit Leihgaben aus buddhistischen Klostern Museen und Privatsammlungen in Japan ausser Landes ermoglichte Sie wurde ausschliesslich in der Kolner Kunsthalle gezeigt Ebenfalls exklusiv fur Koln kuratierte Goepper 1988 seine letzte Ausstellung Shingon Die Kunst des Geheimen Buddhismus in Japan 2 bei der auch Leihgaben aus Japan gezeigt wurden die als Wichtiges Kulturgut Japans klassifiziert waren und normalerweise nicht das Land verlassen hatten 8 Ein besonderer Glucksfall in seiner Amtszeit war ausserdem der Fund von zahlreichen Weihegaben Dokumente kleinere Figuren Blutspuren in einer japanischen Bodhisattva Statue gemeinsam mit Museums Restauratorin Barbara Piert Borgers Das Objekt war bereits seit 1911 Teil der Sammlung und zuvor mehrfach untersucht worden Der Fund erlaubte anhand der enthaltenen Stiftungsurkunde die genaue Datierung der Skulptur auf das Jahr 1249 wodurch sie sich zum bis dahin fruhesten datierten Werk des Bildhauers Koen 1207 nach 1275 erwies 9 2 3 Forschung Lehre und Publikation Bearbeiten Goepper lehrte seit 1966 mehr oder weniger ehrenamtlich 3 Ostasiatische Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Institut der Universitat zu Koln Seine umfassende Ubersetzung und Analyse eines kalligraphischen Werks aus der Tang Dynastie von 1971 wurde 1972 als Habilitationsschrift angenommen 2 Sein 1968 erschienener Band Kunst und Kunsthandwerk Ostasiens ein Handbuch fur Sammler und Liebhaber gilt bis heute als Standardwerk 1 ebenso wie eine Reihe anderer Publikationen Daneben gelang ihm in den 1980er Jahren bei Feldforschungen in den Tempeln von Alchi Ladakh die Identifikation bis dahin verborgener Inschriften in Gemaldezyklen die eine Datierung der Tempel ermoglichten 3 Ruhestand Bearbeiten 1990 ging Roger Goepper als Museumsdirektor in den Ruhestand 1 lehrte aber noch bis 2002 2 weiter an der Kolner Universitat Fur seine Verdienste um die japanische Kultur in Europa wurde Goepper 1997 nicht nur mit dem Preis der Japan Foundation geehrt sondern auch vom japanischen Kaiser in Tokio empfangen 1 Nach langerer schwerer Krankheit 2 starb Roger Goepper im Dezember 2011 in Bremen Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1979 ordentliches Mitglied der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften 1991 Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen 10 1996 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 11 Orden der Japan Foundation 1997 fur sein Bemuhen das Verstandnis japanischer Kultur in Europa durch die Prasentation japanischer Kunst zu vertiefen 12 Schriften Auswahl BearbeitenBilderlauterungen in Zehntausendfaches Gluck Farbige Bildergrusse aus Japan 16 Surimonos aus der Sammlung Emil Preetorius mit einem Nachwort von Emil Preetorius Piper Munchen 1959 Blumen aus dem Senfkorngarten Hirmer Munchen 1960 Chieh tzu yuan hua chuan dt Ausz Vom Wesen chinesischer Malerei Prestel Munchen 1962 Kunst und Kunsthandwerk Ostasiens Ein Handbuch fur Sammler und Liebhaber Keyser Munchen 1968 Shu p u Der Traktat zur Schriftkunst des Sun Kuo t ing Habilitationsschrift Dietrich Seckel Hrsg Studien zur Ostasiatischen Schriftkunst Band II Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1974 mit Jaroslav Poncar Alchi Ladakh s hidden Buddhist sanctuary The Sumtsek Serindia Publ 1996 ISBN 0 906026 38 5 Aspekte des traditionellen chinesischen Kunstbegriffs Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2000 ISBN 3 531 07369 9 Literatur BearbeitenJeonghee Lee Kalisch Hrsg Long life Festschrift in honour of Roger Goepper Lang Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 631 53840 5 englisch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Roger Goepper im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Andreas Rossmann Sinn und Form Zum Tod von Roger Goepper In Frankfurter Allgemeine Zeitung 8 Januar 2012 abgerufen am 1 April 2013 a b c d e f g h i j Helmut Brinker Obituary Roger Goepper 1925 2011 Artibus Asiae Vol 71 Nr 2 2011 S 335 339 JSTOR 23350219 a b c d Helmut Brinker Roger Goepper zu seinem 70 Lebensjahr In Kolner Museums Bulletin Band 2 1995 Koln 1995 S 40 45 Roger Goepper T ang Tai ein Hofmaler der Ch ing Zeit Hrsg Staatliches Museum fur Volkerkunde Munchen 1955 dnb de abgerufen am 21 Oktober 2022 Wissenschaftliche Nachrichten In NOAG Zeitschrift fur Kultur und Geschichte Ost und Sudostasiens Nr 79 80 1956 S 188 Staatliche Museen zu Berlin Staatliche Museen zu Berlin Ostasiatische Kunstsammlung Abgerufen am 22 Oktober 2022 Adele Schlombs Malte Sprenger Abschied von Prof Dr Roger Goepper Nicht mehr online verfugbar In museenkoeln de 2011 archiviert vom Original am 14 Oktober 2012 abgerufen am 18 Oktober 2022 Shimizu Yōichi Bruckenganger Roger GOEPPER ehemaliger Direktor des Museums fur Ostasiatische Kunst in Koln In jdzb de Japanisch Deutsches Zentrum Berlin abgerufen am 23 Oktober 2022 Ein sensationeller Fund Abgerufen am 23 Oktober 2022 deutsch Verdienstordentragerinnen und trager seit 1986 PDF Nicht mehr online verfugbar Staatskanzlei des Landes Nordrhein Westfalen archiviert vom Original am 31 Marz 2019 abgerufen am 11 Marz 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www land nrw Kunstgeschichte Ostasien Mitteilungsblatt Nr 27 Sept 1996 abgerufen am 1 April 2013 Japan Foundation Award goes to Chinese German Finn In Japan Economic Newswire Tokyo 5 September 1997 for his effort to deepen understanding of Japanese culture in Europe through introducing Japanese art Anmerkungen Bearbeiten Brinker nennt hier 1956 als DatumNormdaten Person GND 120858428 lobid OGND AKS LCCN n50034428 VIAF 19692057 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goepper RogerKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 9 Marz 1925GEBURTSORT PforzheimSTERBEDATUM 18 Dezember 2011STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roger Goepper amp oldid 231494959