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Ernst Carl Gustav Grosse auch Grosse 29 Juli 1862 in Stendal 26 Januar 1927 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Ethnologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seiner Promotion in Philosophie im Jahr 1887 an der Universitat Halle habilitierte sich Grosse 1888 an der Universitat Freiburg 1889 wurde er dort Privatdozent fur Volkerkunde und hielt dort eine erste Vorlesung uber die Kunst der Naturvolker Im gleichen Jahr wurde er Kurator der Freiburger Stadtischen Kunstsammlungen und bekleidete dieses Amt bis 1902 Seit 1892 lebte er in einem gemeinsamen Haushalt in Freiburg mit der Mazenatin Marie Meyer 1834 1915 Witwe des Fabrikanten Heinrich Adolph Meyer die ihm eine mutterliche Freundin war ihn sogar aus Rechtsgrunden vergeblich adoptieren wollte Mit ihr baute er im Laufe der Jahre eine betrachtliche Sammlung ostasiatischer Kunst auf Durch sein 1894 erschienenes Buch Die Anfange der Kunst wurde er zum Pionier der modernen Ethnologie 1895 wurde er Ausserplanmassiger Professor an der Freiburger Universitat liess sich aber beurlauben und entwickelte eine ausgedehnte Reisetatigkeit in Europa 1898 schenkte ihm Marie Meyer Kunstgegenstande von betrachtlichem Wert darunter viele ostasiatische Objekte Grosses Interesse an Japan wird erstmals deutlich an einer Vorlesung uber japanische Kunst und eine erste Veroffentlichung dazu erfolgte 1903 mit der Schrift Japanische Kunst in Europa 1907 und 1908 war er in Japan und unterstutzte dabei unter anderem Wilhelm von Bode bei Ankaufen fur die Berliner Museen Schon im November 1908 reiste er auf Empfehlung von Bode wieder dorthin als Kunstsachverstandiger fur die deutschen Botschaften in Tokio und Peking 1913 heiratete er eine Japanerin und kehrte nach Freiburg zuruck wo er 1914 seine Vorlesungen wieder aufnahm Nachdem Marie Meyer 1913 ihre Sammlungen den Berliner Museen testamentarisch vermacht hatte gab es nach ihrem Tod 1915 Auseinandersetzungen um das Erbe die Grosse dadurch beendete dass er seine Schenkungen von Marie Meyer 1916 ebenfalls den Berliner Museen uberliess 1919 freundete er sich mit Julius Bissier an auf dessen spateres Werk er aufgrund seiner Ostasien Kenntnisse grossen Einfluss haben sollte 1926 wurde Grosse zum planmassigen ausserordentlichen Professor an der Universitat Freiburg berufen nachdem er ein von Marie Meyer geerbtes Haus im Schwarzwald der Universitat uberschrieben hatte starb aber schon knapp vier Monate spater in Freiburg Aus Grosses Tagebuchern geht hervor dass er japanisch weder lesen noch sprechen konnte sondern sich der dortigen Kunst gefuhlsmassig naherte Zu seinen Quellen gehorte einmal der Bezug der japanische Kunstzeitschrift KOKKA mit sehr guten Abbildungen deren Texte er aber nicht lesen konnte zum anderen die von Bode vermittelte Beziehung zu einem japanischen Kunsthandler in Paris Tadamsa Hayashi der einen grossen Einfluss auf sein Verstandnis japanischer Kunst ausubte Grosse entwickelte die Uberlegung das jeder Teil der Kultur eine bestimmte Wirkung auf die Organisation und die Funktion der Familie ausubt Aus arbeitstechnischen Grunden beschrankt er sich auf die Untersuchung der Einflusse der Wirtschaft Hierzu teilte er die Produktions bzw Wirtschaftsformen in eine Ubersicht aus funf Stufen ein 1 Niedere Jager Hohere Jager Viehzuchter Niedere Ackerbauer und Hohere Ackerbauer Grosse betont aber zugleich nachdrucklich dass es sich hier um keine historische Entwicklungsreihe handelt Schriften Auswahl BearbeitenDie Literaturwissenschaft ihr Ziel und ihr Weg 1887 Uber Naturanschauung der alten griechischen und romischen Dichter 1890 Der erste Baustein zu einer ethnologischen Aesthetik Wien 1891 Die Anfange der Kunst Freiburg Mohr 1894 Die Formen der Familie und die Formen der Wirtschaft Mohr Leipzig 1896 Die ostasiatische Tuschmalerei Berlin Cassirer 1923 Ostasiatisches Gerat In Kunst und Kunstler illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe Zurich 1927 Ostasiatische Erinnerungen eines Kolonial und Auslandsdeutschen Neuer Filser Verlag Munchen 1938 Literatur BearbeitenHerbert Ganslmayr Grosse Ernst Carl Gustav In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 148 f Digitalisat Martin Wiehle Altmark Personlichkeiten Biographisches Lexikon der Altmark des Elbe Havel Landes und des Jerichower Landes Beitrage zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete Bd 5 Dr Ziethen verlag Oschersleben 1999 ISBN 3 932090 61 6 Yasutaka Mochii Ernst Grosse his Family and His Tour to East Asia in the Capacity of Art Collector In Kanazawa Daigaku Bungakubu ronshu Shigaku kōkogaku chi rigaku hen Kanazawa Kanazawa Daigaku Bungakubu ISSN 1342 4270 Bd 20 2000 S 33 72 Yasutaka Mochii Ernst Grosse s Kunstbuch I Transcription and Glosses In Kanazawa Daigaku Bungakubu ronshu Shigaku kōkogaku chi rigaku hen Kanazawa Kanazawa Daigaku Bungakubu ISSN 1342 4270 Bd 22 2002 S 5 168Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Grosse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ostasien in Berlin Rolle Ernst GrossesEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Grosse Die Formen der Familie und die Formen der Wirtschaft Mohr Leipzig 1896 Normdaten Person GND 117564273 lobid OGND AKS LCCN n2004033791 VIAF 19812730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grosse ErnstALTERNATIVNAMEN Grosse ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher EthnologeGEBURTSDATUM 29 Juli 1862GEBURTSORT StendalSTERBEDATUM 26 Januar 1927STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Grosse Ethnologe amp oldid 229530612