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Das Lausitzer Braunkohlerevier fruher auch Ostelbisches Braunkohlerevier genannt ist ein Bergbaurevier in der Lausitz im Sudosten Brandenburgs und Nordosten Sachsens Dazu gehoren die derzeit aktiven Braunkohleabbaugebiete Nochten Reichwalde Welzow Sud und Janschwalde Mit der dort im Tagebau geforderten Braunkohle werden die Kraftwerke Janschwalde Schwarze Pumpe und Boxberg sowie das Heizkraftwerk Chemnitz Nord versorgt Die hier direkt erzeugte Leistung betragt damit zusammen etwa 8000 Megawatt Lausitzer Revier mit Kraftwerken und Braunkohleabbaugebieten bis 1990 erstreckte es sich auch weiter sudlich bis zum Dreilandereck mit Polen und TschechienBlick uber den aktiven Tagebau JanschwaldeDer aktive Braunkohlebergbau pumpte 2005 rund 230 Millionen Kubikmeter Grundwasser Sumpfungswasser ab mehr als alle anderen Nutzer zusammen Industrie Landwirtschaft und Trinkwasserwerke kommen in Brandenburg zusammen auf rund 160 Millionen Kubikmeter 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grenzen und Einteilung 2 Die Braunkohle und ihre Bedeutung 2 1 Ausstoss von Treibhausgasen 2 2 Kohleveredlung 3 Die Tagebaue 4 Geschichte der Braunkohleindustrie in der Lausitz 4 1 Beginn der Lausitzer Braunkohleindustrie 4 2 Bergbaugeschichte in der Lausitz 4 3 Bergbaurekultivierung im Lausitzer Braunkohlenrevier 5 Kohlebahn 6 Zukunftige Planungen 7 Okologische und soziale Problematik 7 1 Wasserhaltung 7 2 Feinstaub und Larmbelastung 7 3 Klimaveranderung 7 4 Restlocher 7 5 Flora und Fauna 7 6 Umsiedlung 8 Altlastensanierung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGrenzen und Einteilung Bearbeiten nbsp Kraftwerk Boxberg im Mai 2007 nbsp Kraftwerk Janschwalde im Juli 2004 nbsp Kraftwerk Schwarze Pumpe im August 2005Das Lausitzer Braunkohlerevier besteht aus Abbaugebieten in der Niederlausitz und der nordlichen Oberlausitz Brandenburg und Nordostsachsen Daneben gibt es das Oberlausitzer Bergbaurevier nahe Zittau Sachsen und Polen Die Braunkohle und ihre Bedeutung BearbeitenDie in der Lausitz vorkommende Braunkohle des 2 Lausitzer Flozes hat einen Heizwert von 7900 bis 9300 kJ kg der Aschegehalt liegt zwischen 6 und uber 14 der Wassergehalt betragt 50 60 und der Schwefelgehalt belauft sich auf 0 8 2 8 2 Insgesamt belaufen sich die Lagerstattenvorrate auf 12 1 Milliarden Tonnen davon sind 3 6 Milliarden Tonnen gewinnbar und 1 3 Milliarden Tonnen im Tagebau erschlossen Die Braunkohle in der Lausitz ist vor rund 15 20 Millionen Jahren entstanden Die Floze befinden sich in 35 120 Metern Tiefe und sind ungefahr 8 16 Meter machtig Insgesamt wird etwa ein Drittel oder sogar mehr der deutschen Braunkohle im Lausitzer Revier gefordert im Jahr 2018 waren das 60 7 Millionen Tonnen von 166 3 Millionen 3 Man schatzt die Zahl der Arbeitsplatze auf 8200 mit Zulieferern auf 25 000 4 Die heute dominierende Nutzungsform ist die Verstromung in lagestattennah gelegenen Grosskraftwerken Ausstoss von Treibhausgasen Bearbeiten Der Einsatz der Braunkohle in den Kraftwerken des Reviers erzeugt auch hohe Mengen des fur die Klimaerwarmung mit verantwortlichen Treibhausgases Kohlendioxid Das Kraftwerk mit den vierthochsten anteiligen Emissionen in Deutschland ist das Kraftwerk Janschwalde mit 1200 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Die Werke Boxberg und Schwarze Pumpe belegen die Platze 10 und 14 mit 1100 und 1000 Gramm pro Kilowattstunde Die Werte fur Steinkohlekraftwerke liegen ca 200 Gramm niedriger Der mittlere Wert im deutschen Strommix unter Einrechnung der Anlagen mit Wind Wasser Atomkraft und Photovoltaik lag 2006 bei 530 Gramm pro Kilowattstunde Der Gesamtausstoss im Jahr 2006 betrug fur den Standort Janschwalde 23 7 Millionen Tonnen Kohlendioxid fur Boxberg 15 5 und fur Schwarze Pumpe 12 2 Millionen Tonnen 5 Um die CO2 Emissionen zu reduzieren plante der Konzern Vattenfall am Standort Janschwalde die Errichtung einer Versuchsanlage zur CO2 Abscheidung und Speicherung CCS Langfristig sollte der gesamte Kraftwerkspark auf diese Technologie umgerustet werden Aufgrund des Widerstands in der Bevolkerung und der Ablehnung in anderen Bundeslandern ist die Zukunft des Vorhabens unklar Die brandenburgische Landesregierung erwog inzwischen auch den Bau neuer Braunkohlekraftwerke ohne CCS 6 Eine 2023 veroffentlichte Studie von Energy Brainpool im Auftrag des BUND Sachsen attestiert dagegen dass in gegenwartigen Szenarien ein Kohleausstieg in der Lausitz bis spatestens 2030 erfolgen musse um das Klimaschutzgesetz einzuhalten Stilllegungen Janschwalde bis 2025 Boxberg und Schwarze Pumpe bis 2027 bzw 2029 Im Falle einer Flexibilisierung der Stromnachfrage und dem Zubau von Solar Wind und Gaskraftwerken sei dies auch mit sinkenden Strompreisen moglich was eine naher am Pariser Klimaabkommen liegende Emissionsminderung moglich mache 7 8 Kohleveredlung Bearbeiten Die Veredlung der Produkte zu Braunkohlenbriketts Staubkohle und Wirbelschichtkohle erfolgt am Standort Schwarze Pumpe Im Jahr 2007 wurden 351 4 kt Briketts 690 1 kt Staub 220 8 kt Wirbelschichtkohle und 3 9 kt Braunkohlenxylit erzeugt wobei eine Kohlemenge von 2 545 657 Tonnen Nassgewicht eingesetzt wurde Historisch bedeutsam war die Erzeugung von Benzin und Dieselol wie auch von Stadtgas und Koks Die Tagebaue Bearbeiten nbsp Abraumforderbrucke 33F60 im Tagebau Nochten nbsp Eimerkettenbagger der Abraumforderbrucke 27F34 im Tagebau Cottbus NordDie Jahresforderung des Lausitzer Reviers liegt bei 55 7 Millionen Tonnen 2009 davon 41 5 Millionen Tonnen im Land Brandenburg Die Forderung in Deutschland betrug insgesamt 169 9 Millionen Tonnen 2009 Fur alle deutschen Reviere belauft sich die Braunkohlegewinnung seit 1800 auf 24 4 Milliarden Tonnen Folgende Liste enthalt Tagebaue in der Lausitz aktive Tagebaue in Fettdruck Tagebau Barwalde 1973 1992 sudlich von Weisswasser ostlich von Hoyerswerda nach Flutung Barwalder See Tagebau Bluno 1955 1978 sudostlich von Spremberg nach Flutung Blunoer Sudsee Tagebau Burghammer 1959 1973 nordostlich von Hoyerswerda nach Flutung Bernsteinsee Tagebau Cottbus Nord 1978 2015 ostlich von Cottbus nach Flutung Cottbuser Ostsee Tagebau Dreiweibern 1981 1989 ostlich von Hoyerswerda nach Flutung Dreiweiberner See Tagebau Grabendorf 1981 1992 westlich von Drebkau nach Flutung Grabendorfer See Tagebau Greifenhain 1936 1994 westlich von Drebkau nach Flutung Altdoberner See Tagebau Heide 1909 1968 bis 1949 Grube Heye III sudwestlich von Lauta Tagebau Janschwalde seit 1974 westlich von Forst ostlich von Cottbus nach Flutung Klinger See Tagebau Kleinleipisch 1946 1980 sudostlich von Finsterwalde Tagebau Klettwitz 1951 1991 sudostlich von Finsterwalde nordlich von Senftenberg Tagebau Klettwitz Nord 1984 1992 sudostlich von Finsterwalde nach Flutung Bergheider See Tagebau Koschen 1953 1972 ostlich von Senftenberg nach Flutung Geierswalder See Tagebau Laubusch Grube Erika 1918 1963 westlich von Hoyerswerda nach Flutung Erikasee Tagebau Lohsa 1950 1984 bis 1968 Tagebau Werminghoff III Gluckauf III ostlich von Hoyerswerda nach Flutung Speicherbecken Lohsa II Tagebau Meuro 1960 1999 nordlich von Senftenberg nach Flutung Grossraschener See Ilsesee Tagebau Niemtsch 1938 1966 sudlich von Senftenberg nach Flutung Senftenberger See Tagebau Nochten seit 1968 sudlich von Weisswasser Tagebau Reichwalde seit 1985 sudostlich von Weisswasser Tagebau Scheibe 1984 1996 ostlich von Hoyerswerda nach Flutung Scheibesee Tagebau Schlabendorf Sud 1975 1991 sudlich von Lubbenau nach Flutung Schlabendorfer See Tagebau Schlabendorf Nord 1959 1977 sudlich von Lubbenau nach Flutung Lichtenauer See Tagebau Sedlitz 1926 1980 nordlich von Senftenberg nach Flutung Sedlitzer See Tagebau Seese Ost 1983 1996 sudlich von Lubbenau nach Flutung Bischdorfer See Tagebau Seese West 1962 1978 sudlich von Lubbenau nach Flutung Schonfelder See Tagebau Scado 1939 1977 sudwestlich von Senftenberg nach Flutung Partwitzer See Tagebau Spreetal Tagebau Hoffnung III bzw Brigitta 1908 1983 nordlich von Hoyerswerda nach Flutung Neuwieser See Blunoer Sudsee Sabrodter See und Bergener See Tagebau Spreetal Nordost 1983 1991 nordlich von Hoyerswerda nach Flutung Spreetaler See Tagebau Welzow Sud seit 1962 westlich von Spremberg Tagebau Werminghoff I 1913 1945 sudostlich von Hoyerswerda nach Flutung Knappensee Tagebau Werminghoff II Tagebau Gluckauf II 1934 1960 ostlich von Hoyerswerda nach Flutung Silbersee MortkaseeSiehe auch Liste deutscher Braunkohletagebaue nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama Tagebau Welzow Sud 2007 Geschichte der Braunkohleindustrie in der Lausitz BearbeitenDas Lausitzer Braunkohlerevier wurde fruher auch Ostelbisches Braunkohlerevier genannt Dazu zahlten die Lausitz und Niederschlesien mit dem Zentrum Cottbus Senftenberg nebst der drei Randreviere Frankfurt Provinz Brandenburg Gorlitz Provinz Niederschlesien sowie Forst Provinz Brandenburg 9 10 Bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Braunkohle fur die Energie und Brennstoffversorgung Deutschlands nur eine geringe Bedeutung Verwendet wurde uberwiegend die hochwertigere Steinkohle Nach dem Ersten Weltkrieg musste das Deutsche Reich zahlreiche Gebiete abtreten und verlor etwa 40 seiner besten Steinkohlenvorkommen Die belassenen Steinkohlenreviere hatten zudem erhebliche Reparationsleistungen zu erbringen Damit wurde die Braunkohle in allen Industriezweigen zu einem unentbehrlichen Energiefaktor Wahrend vor dem Jahr 1919 der Anteil der Braunkohle an der elektrischen Energieerzeugung aufgrund ihres geringen Heizwertes ihrer schlechten Transportfahigkeit sowie der fehlenden Heiz und Ubertragungstechnik gar keine Rolle gespielt hatte erzwangen die mit den Gebietsabtretungen verbundene Kohlenknappheit und die Autarkiebestrebungen in der Weimarer Republik eine Zunahme auf einen Anteil von fast 60 der Energieerzeugung 11 Damit erfolgte in allen deutschen Braunkohlegebieten eine gewaltige Steigerung der Forderleistung Auf dieser Basis entwickelte sich Deutschland in den 1920er Jahren weltweit zum grossten Produzenten und zugleich zum grossten Verbraucher von Braunkohle 12 Die statistische Gliederung unterschied bis 1945 als grosste Braunkohlengebiete das Mitteldeutsche Revier das Ostelbische Revier und das Niederrheinische Revier 13 Das mitteldeutsche Revier lieferte vor dem Zweiten Weltkrieg ungefahr zwei Funftel das ostelbische und das rheinische je etwa ein Viertel aller deutschen Braunkohlen 14 Beginn der Lausitzer Braunkohleindustrie Bearbeiten 1894 gingen die ersten offentlichen Elektrizitatswerke in der Oberlausitz in Betrieb Sie versorgten die Hauser und Gewerbe in Oderwitz und Eibau mit 2 110 Volt Gleichstrom zum Transport der Energie wurde das Drehstrom Prinzip mit einer Spannung von 3000 Volt genutzt 1896 folgte Ebersbach 1897 Hirschfelde und 1898 wurde in Neusalza ein Elektrizitatswerk errichtet Siehe auch Oberlausitzer Bergbaurevier Weiter nordwestlich begann um Lauchhammer und Dobrilugk und Kirchhain die Braunkohleforderung in nur sehr kleinen Gebieten die wie Bad Erna heute uber ein Jahrhundert spater naturlich anmuten 1882 wird hier die erste Brikettfabrik in Europa eroffnet die Brikettfabrik Louise bei Domsdorf im heutigen Landkreis Elbe Elster 1958 entstand eine BHT Anlage in Lauchhammer in der nach einem von Georg Bilkenroth und Erich Rammler entwickelten Verfahren huttenfahiger Koks aus Braunkohle hergestellt wurde Bergbaugeschichte in der Lausitz Bearbeiten 1789 wurde bei Bockwitz dem heutigen Lauchhammer Mitte das erste Kohlefloz angebohrt Das ist auch der erste schriftliche Hinweis auf die Niederlausitzer Braunkohle Mitte der 1890er Jahre setzte sich der Tagebau durch Der erste Abraum Kettenbagger des Reviers wurde 1898 auf der Grube Milly in Bockwitz eingesetzt Diese war ein Jahr zuvor von dem judischen Kohlengrosshandler Fritz Friedlander aus Gleiwitz eroffnet worden der seit 1894 1895 mit seinem Kapital im Revier Fuss fasste Die im Jahr 1900 von ihm gegrundete Braunkohlen und Brikett Industrie AG BUBIAG mit Sitz in Berlin dominierte bald in der Braunkohlenindustrie des Landchens und gehorte zu den Grossen des Niederlausitzer Braunkohlenbergbaus 15 Braunkohlegruben im Raum Lauchhammer Schwarzheide und Doberlug Kirchhain 16 Grube Erna bei Doberlug Kirchhain jetzt Badesee Bad Erna Grube Ida bei Doberlug Kirchhain Grube Grunewalde 1850 1968 nach Flutung Grunewalder Lauch Grube Ferdinand I Westfeld 1897 1938 bei Zschornegosda Grube Ferdinand II Ostfeld 1938 1955 bei Zschornegosda Grube Zschornegosda Sud 1910 1923 bei Zschornegosda Grube Agnes 1897 1992 bei Plessa 1924 erste Abraumforderbrucke von Friedrich von Delius Grube Hansa 1901 1961 bei Trobitz Grube Lauchhammer III 1898 1921 bei Lauchhammer Milly Grube I 1898 1902 bei Muckenberg Milly Grube II Bockwitz 1902 1916 bei Muckenberg Milly Grube III Muckenberg 1908 1919 bei Muckenberg Milly Grube IV Grunewalde 1909 1913 bei Muckenberg Grube Emanuel I 1901 1907 bei Dolsthaida Grube Emanuel II 1907 1912 bei Dolsthaida Grube Emanuel III 1907 1909 bei Dolsthaida Braunkohlegruben im Raum Spremberg und Welzow 17 18 Grube Mariannensgluck bei Kausche 1894 Grube Clara I ostlich von Welzow 1866 und Grube Clara in Haidemuhl mit Brikettfabrik Werminghoff der Eintrachtwerke in Haidemuhl Grube Clara II bei Gosda ab 1901 Grube Clara II bei Welzow Zusammenbruch der Clara Brucke am 30 Marz 1949 bei der geplanten Uberfuhrung in die Grube Werminghoff II 19 Grube Clara II bei Proschim ab 1943 Grube Hindenburg ab 1923 zwischen Welzow Ortsteil Sibirien und Proschim nach Flutung Kleine Ostsee Grube Anna 1864 1924 und Grube Consul mit Brikettfabriken bei Pulsberg seit 1864 Grube Mathilde bei Spremberg Hoyerswerdaer Chaussee spater mit der Grube Gustav Adolf vereinigt genannt Lusatia Grube Hoffnung III spater Brigitta bei Brigittenhof jetzt Schwarze Pumpe Braunkohlegruben im Raum Hoyerswerda 20 Grube Werminghoff I 1913 1945 nach Flutung Knappensee Grube Werminghoff II spater Gluckauf II 1934 1960 1947 Demontage der Forderbrucke als Reparationsleistung an die UdSSR nach Flutung Silbersee 1971 Grube Werminghoff III spater Gluckauf III 1950 1968 danach Lohsa III siehe Tagebau Lohsa und Brikettfabrik Werminghoff 1918 1993 Grube Clara III 1909 1934 bei Zeissholz mit den Brikettfabriken Saxonia 1887 bis 1911 und Zeissholz 1911 1992 Grube Erika bei Laubusch bei Lauta Braunkohlegruben im Raum Senftenberg Grube Weidmannsheil 1885 1941 bei Annahutte nach Flutung Drochower See Grube Heye III ab 1949 Heide I bis VI 1912 1968 bei Wiednitz mit Brikettfabrik Heide 21 Grube Marga Ilse Bergbau AG bei Brieske Gartenstadt Marga Grube Ilse Ost 1926 1963 bei Sedlitz Grube Anna Mathilde bei Sedlitz Grube Felix bei Klettwitz Grube Meuro Stolln bei HorlitzBraunkohlegruben im Muskauer Faltenbogen im Raum Dobern Weisswasser Muskau 22 Grube Gertrud 1868 1905 bei Jocksdorf Grube Franz 1851 1928 bei Klein Kolzig Grube Felix 1851 1934 bei Bohsdorf nach Flutung Felixsee Grube Conrad 1860 1960 bei Gross Kolzig Grube Providentia 1864 1934 bei Dobern Grube Heinrich 1857 1860 bei Dobern Grube Gotthelf 1871 1876 1887 bis 1916 bei Eichwege Grube Emiliengluck 1891 1894 bei Eichwege Grube Julius ab 1949 Vorwarts 1843 1959 bei Wolfshain Gruben Anna August Aurora und Hesperus bei Lieskau Reuthen Grube Mathilde 1878 1902 bei Lieskau Grube Sophie 1929 1945 bei Gross Duben Grube Weisswasser 1868 1911 bei Weisswasser Grube Gertrud 1868 1905 bei Jocksdorf Grube Gotthelf 1871 1916 bei Eichwege nach Flutung Badesee Eichwege Grube Marie 1873 1944 bei Krauschwitz Grube Flora Charlotte 1875 1906 bei Krauschwitz Grube Theodor und Freia II 1886 1926 bei Kromlau Grube Theresia 1890 1926 bei Krauschwitz Grube Caroline 1890 1913 bei Weisswasser Grube Hartmann 1909 1936 bei Keula Grube Hermann 1910 1959 bei Weisswasser Grube Caroline II 1913 1959 bei Weisswasser Grube Adolf 1921 1956 bei Weisswasser Grube Sophie 1929 1958 bei Gross Duben Grube Eduard 1924 1942 bei Muskau Grube Eichwege 1947 1960 bei Wolfshain Grube Kurt 1947 1958 bei Kromlau Grube Fortschritt I und II 1953 1961 bei Wolfshain Grube Mulde A bis D Trebendorfer Felder 1938 1969 bei Halbendorf Braunkohlegruben im heutigen Polen Woiwodschaft Lebus Grube Antonie 1874 1927 bei Zilmsdorf Cielmow Teuplitz Tuplice Grube Germania 1906 1925 bei Lasgen Lazy Teuplitz Tuplice Grube Hoffnung 1908 1927 bei Triebel Trzebiel Grube Krafft 1906 1926 bei Triebel Trzebiel Grube Vereinigte Amalie Wilhelmine 1872 1938 bei Klein Teuplitz Tuplice Grube Victor I 1911 1943 bei Buckoka Buczyna bei Triebel Trzebiel Gruben der Consolidierte Tschopelner Braunkohlenwerke 1877 1944 bei Neu Tschopeln Nowe Czaple Grube Babina 1921 1944 1946 1970 bei Lugknitz Leknica Bergbaurekultivierung im Lausitzer Braunkohlenrevier Bearbeiten Ebenso lange wie Bergbau in der Lausitz betrieben wird besteht die Frage nach dem Umgang mit seinen Hinterlassenschaften Zuerst waren es die Bruchfelder des Tiefbaus die beanstandet wurden mit den entstehenden Tagebauen wurde das Thema akuter Erste Aufforstungen von Kippenflachen durch Werksgartner lassen sich schon im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts nachweisen 23 Einen turning point bildete nach Torsten Meyer die Anstellung des Forsters Rudolf Heuson bei den Niederlausitzer Kohlenwerken am 1 November 1922 durch Hugo Gabelmann 24 Heuson fuhrte als erster eine systematische Aufforstung durch beobachtete den Anwuchs und gab Empfehlungen zur Baumartenwahl wobei er sich an den ursprunglichen Baumarten orientierte 25 Sein Gegenspieler Joachim Hans Copien hingegen priorisierte die Kiefer die er als Brotbaum der Lausitz bezeichnete 26 Der nachste Meilenstein war die Schaffung der ersten Aufforstungs Kommission 1929 die bis zu ihrer kriegsbedingten Einstellung 1944 bestand 27 Bei diesem Zusammenschluss von Bergbau Industrie Forstwirtschaft und Bergamtern ging es um die systematische Wiederbegrunung der ausgekohlten Flachen Das Kriegsende markierte eine Zasur im Bereich der Wiederurbarmachung von Bergbauflachen Bedingt durch Demontagen und die notwendige Priorisierung der Brennstoffgewinnung nahm die Ruckgabe sanierter Flachen nach Kriegsende erst einmal ab Gleichzeitig verschob sich der Diskurs da fur die kleine und isolierte DDR land sowie forstwirtschaftliche Flachen zu kostbar waren und die Umweltschaden des Bergbaus als Folge des Kapitalismus beseitigt werden sollten 28 Besonders die bisher unbegrunbaren Kippen wurden nun zur Herausforderung Einen ersten Auftakt bildete die Landschaftsdiagnose der DDR die besonders auf die Schadigungen durch den Braunkohlenbergbau fokussierte 29 1951 erhielt der Forstwirt Wilhelm Knabe von seinem Professor Georg Pniower den Auftrag im Rahmen seiner Doktorarbeit eine Methode zur Aufbereitung dieser Flachen zu entwickeln Das Resultat war das Schwarzkollmer Verfahren spater von ihm zum kombinierten Domsdorfer Verfahren weiterentwickelt 30 Weitere Aufbereitungsmethoden wie das Koyne und Kleinleipischer Verfahren erfolgten massgeblich durch Egon Bruning Kurt Illner Joachim Katzur Albrecht Krummsdorf und Konrad Werner 31 Der theoretischen Leistungsbereitschaft der DDR im Bereich der Rekultivierung standen mehr und mehr die realen wirtschaftlichen Bedingungen entgegen Nach einem Hohepunkt der Rekultivierung 1970 75 stagnierte die Wiederurbarmachung 32 Die Ressourcenallokation hatte sich einseitig hin zur Kohlengewinnung verschoben und Rekultivierungsarbeiten wurden teilweise wieder in Handarbeit ausgefuhrt 33 Neben der Gewinnung von land und forstwirtschaftlichen Flachen sollte die Bergbaufolgelandschaft der Lausitz besonders fur die Erholungsnutzung gestaltet werden Als Pioniere dieser Arbeiten gelten Otto Rindt und Hermann Mattheus die bereits den Knappensee entstehen liessen der sowohl Erholungsfunktion als auch wasserwirtschaftliche Funktionen als Speicherbecken ubernahm Das grosste realisierte Projekt stellte der Senftenberger See auf uber 1 300 Hektar Flache dar Hierzu entwarf Rindt eigens eine Einbindung des Bergbaus in die Ausformung der Bergbaufolgelandschaft noch im Abbauprozess 34 Nach 1990 ubernahm zunachst die Lausitzer Bergbau Verwaltungsgesellschaft die 1995 zur Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau Verwaltungsgesellschaft LMBV fusioniert wurde die Sanierungsarbeiten die jetzt auch die Altlasten der Industrieflachen betraf Die Finanzierung erfolgt durch den Bund Die Rekultivierung der Betriebsflachen des aktiven Braunkohlenbergbaus werden durch die LEAG ausgefuhrt Zusatzlich stellte die IBA Furst Puckler Land zwischen 2000 und 2010 einen Impuls zur touristischen Inwertsetzung der Bergbaufolgelandschaft dar der in die heutige Vermarktung des Lausitzer Seenlands mundete Musterprojekte auf ehemaligen Bergbaugelande sind das Besucherbergwerk F60 oder die Slawenburg Raddusch Kohlebahn BearbeitenBereits Ende des 19 Jahrhunderts wurde zum Transport der Kohle zu den Abnehmern und des Abraums zu den Halden immer mehr auf die Eisenbahn gesetzt die zunachst in den Schmalspurweiten 600 750 und 900 Millimeter fuhr Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde wegen des wachsenden Transportbedarfs immer mehr auf die Normalspur und ab 1908 auf Elektromotiven vor allem von AEG gesetzt In der DDR wurde mit dem Bau der drei Lausitzer Gross Kraftwerke und der Erweiterung der Tagebaue ein immer leistungsfahigeres Werksbahnnetz notwendig Dieses hatte eine eigene Stromversorgung mit 2 4 kV Gleichspannung wobei 268 Kilometer auf 900 Millimeter Schmalspur 893 Kilometer auf Normalspur und 20 Kilometer gemischtspurig betrieben wurden Auch die Deutsche Reichsbahn baute eine Neubaustrecke von Senftenberg zum Kraftwerk Schwarze Pumpe so dass mit der Weiterfuhrung uber Hoyerswerda ein Kohlering entstand Mit der Grundung der LAUBAG wurde auch der Zentrale Eisenbahnbetrieb ZEB gegrundet Durch den Ruckgang der Braunkohleforderung sank auch die Zahl der Eisenbahner von 4800 1989 auf 410 im Jahr 2005 Ende 1999 wurde das 900 Millimeter Netz aufgegeben Die Lebensader des Lausitzer Braunkohlereviers ist die leistungsfahige und fur 25 Tonnen Achslast ausgelegte Kohleverbindungsbahn Sie verbindet das Kraftwerk Janschwalde und den Tagebau Janschwalde im Norden mit dem sudwestlich der Spree gelegenen Tagebau Welzow Sud und dem Kraftwerk Schwarze Pumpe sowie dem weiter sudostlich in Sachsen gelegenen Kraftwerk Boxberg mit den Tagebauen Nochten und Reichwalde 35 Zukunftige Planungen Bearbeiten nbsp Blick uber die Rekultivierungsflachen des Tagebaus Nochten zum Kraftwerk BoxbergDer Tagebau Cottbus Nord ist seit Ende 2015 ausgekohlt in Janschwalde ist das Forderungsende fur 2023 geplant 36 Seit Veroffentlichung der Braunkohlenstudie der TU Clausthal im Mai 2007 in der die Braunkohlenlagerstatten des Landes bewertet wurden ruckten die Felder Janschwalde Nord Bagenz Ost und Spremberg Ost in den Fokus der Offentlichkeit Der Entscheidung zum Vorhaben Gewasserausbau des Cottbuser Sees Teilvorhaben 1 Gewasserbeseitigung im Bereich der Teichgruppe Lakoma und eines Abschnitts des Hammergraben Altlauf ging ein langjahriges Verfahren voran bevor der Planfeststellungsbeschluss am 12 Dezember 2006 der Vattenfall Europe Mining AG ausgereicht wurde Neben der Beteiligung von 36 Behorden Gemeinden Organisationen und Verbanden hatte sich die Offentlichkeit sehr rege zum Vorhaben geaussert Vattenfall wollte als Ersatz fur den 2015 auslaufenden Tagebau Cottbus Nord den Tagebau Janschwalde zur Kohleversorgung des Kraftwerks Janschwalde um das Kohlefeld Janschwalde Nord erweitern und dafur die Dorfer Atterwasch Kerkwitz und Grabko devastieren Auch das Naherholungsgebiet um den Deulowitzer See und der See selbst wurden abgebaggert Infolge der Wahl zum Schwedischen Reichstag am 14 September 2014 kam eine rot grune Koalition mit dem sozialdemokratischen Premierminister Stefan Lofven an die Macht Am 1 Oktober 2014 kundigte die sozialdemokratische Partei einen energiepolitischen Kurswechsel fur das schwedische Staatsunternehmen Vattenfall an 37 38 2015 gab Vattenfall bekannt seine Lausitzer Braunkohlesparte verkaufen zu wollen Im April 2016 wurde das tschechische Unternehmen Energeticky a Prumyslovy Holding EPH als Kaufer bekannt gegeben Im Marz 2014 erlaubte das sachsische Innenministerium die Erweiterung des Tagebaus Nochten im Juni 2014 stimmte die rot rote brandenburgische Landesregierung Kabinett Woidke I fur den Ausbau des Tagebau Welzow Sud fur den Tagebau Janschwalde Nord lief seit 2009 ein Braunkohlenplanverfahren 39 38 Am 30 Marz 2017 gab das Unternehmen LEAG ein neues Revierkonzept bekannt mit dem der weitere Unternehmensweg und die zukunftige Gestaltung der Region geklart werden Das Unternehmen lasst auf Grund dieses Konzepts den Tagebau Janschwalde planmassig 2023 auslaufen und wird das Erweiterungsfeld im Tagebau Nochten nicht erschliessen Die Plane fur die Erweiterung des Tagebau Welzow Sud wurden bis 2020 gestoppt und schliesslich vor dem Hintergrund des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes im Rahmen einer Anpassung des Revierkonzepts im Januar 2021 fallen gelassen Da die LEAG eines der grossten Unternehmen in der Lausitz ist und durch die Wertschopfungskette grosse Teile der Industrie mitgestaltet besitzt dieses Revierkonzept auch fur die Landesregierung in Sachsen und Brandenburg eine hohe Bedeutung 40 41 42 So entstehe fur die Lausitz zumindest fur die nachsten 20 Jahre relative Planungssicherheit 43 Okologische und soziale Problematik BearbeitenDie Problematik des Abbaus ist vielseitig Hier die wichtigsten Problembereiche Wasserhaltung Bearbeiten Um die Tagebaue trocken zu halten ist ein Abpumpen des Grundwassers bis in Tiefen von maximal 150 Metern erforderlich Dadurch fallen Bache und Feuchtgebiete trocken die dann zum Teil kunstlich bewassert werden Zudem verandert sich die Bodenstruktur und es kommt zu weitraumigen Bodensetzungen teilweise bis in Entfernungen von 15 bis 20 Kilometern Durch die Beanspruchung der Flachen und Auskohlungsmassnahmen fur den Braunkohlenbergbau in der Lausitz entstand ein Gesamtdefizit von ca 13 Mrd m Grundwasser im Jahr 1990 Heute betragt das Defizit noch ca 0 9 44 Milliarden Kubikmeter Der Grundwasserkorper regeneriert sich in grossen Tiefen nur sehr langsam Kritiker der Tagebaue werfen den Betreibern ausserdem vor dass das Wissen uber die Grundwasserstrome in grosserer Tiefe nicht umfassend genug sei Die zahlreichen nach der Wende stillgelegten Tagebaugruben mussen ebenfalls renaturiert werden Dazu werden sie nach ausreichender Stabilisierung geflutet In der Lausitz wird das dazu benotigte Wasser vorrangig den Vorflutern entnommen Diese Wasserentnahmen konnen sich negativ auf stromab liegende Pegel auswirken und Anrainer beeintrachtigen die von Mindestabflussen abhangig sind z B Schifffahrt 2017 beliefen sich die Entnahmen auf 117 Mio Kubikmeter 45 Feinstaub und Larmbelastung Bearbeiten Messungen des Landesumweltamtes am Rand der Tagebaue haben seit 2004 ergeben dass die durch den Abbau hervorgerufenen Feinstaube deutlich uber den EU Grenzwerten liegen 46 Massnahmen zur Verminderung des Feinstaubs und Larm in den Tagebauen die Zwischenbegrunung der Bruckenkippe das Betreiben von Bedusungs und Beregnungsanlagen das Anlegen von Schutzpflanzungen die Waldbestandserhaltung und die Waldaufwertung im Randbereich des Tagebaus die Errichtung von Schutzdammen wanden die Abstandsfahrweise des Forderbruckenverbandes die Einkapselung von Larmquellen an den Bergbaugeraten die Verwendung larmgeminderter Bauelemente am Forderbruckenverband sowie an sonstigen ForderanlagenDie Realisierung von Schutzmassnahmen in den vergangenen Jahren fuhrte bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Immissionssituation im Bereich des Tagebaus Janschwalde Weitere technische Larmminderungsmassnahmen am Forderbruckenverband F60 befinden sich in der Vorbereitung bzw Realisierung Dabei findet u a das Gutachten zum Stand der Technik zur Larmminderung im Tagebau Janschwalde Berucksichtigung Zur Kontrolle der Immissionsbelastungen wird ein mit der zustandigen Bergbehorde abgestimmtes Messnetz Larm Staubniederschlag betrieben Das Gesamtbild der bisher vorliegenden Messergebnisse zeigt dass die vorgegebenen Immissionsrichtwerte fur Larm und die Immissionswerte fur Staubniederschlag bezogen auf die gegenwartig durch die bergbauliche Tatigkeit beeinflussten Orte im Wesentlichen eingehalten werden Auf der Grundlage der Auswertung der vorliegenden Ergebnisse und Erfahrungen und unter Berucksichtigung der Entwicklung des Standes der Technik sollen die Immissionsschutzmassnahmen fur die im zukunftigen Einwirkungsbereich des Tagebaus liegenden Orte optimiert werden Klimaveranderung Bearbeiten Aussenkippen also Flachen ausserhalb der Tagebaue auf die der Abraum verbracht wird konnen Einfluss auf das lokale Klima haben Eine aus der Ebene herausragende Halde wirft Schatten und verandert damit die Verteilung der Sonneneinstrahlung in ihrer Umgebung Doch auch die Windverhaltnisse und die Niederschlagsverteilung werden beeinflusst Zudem besitzt ein Sanduntergrund andere Eigenschaften als Wiesen oder Walder Letztere speichern Wasser und erwarmen sich langsamer Die Tagebaue konnten dadurch die ohnehin warme Lausitz im Sommer starker aufheizen Ob die Seen die nach der aktiven Phase des Tagesbaus oft entstehen dem entgegenwirken und das trockene Klima wieder feuchter gestalten wird die Zukunft zeigen Restlocher Bearbeiten Die momentan betriebenen Tagebaue konnen aufgrund des enormen Volumens der geforderten Kohle und des auf Aussenkippen abgelagerten Deckgebirges nicht mehr komplett verfullt werden Daher wird geplant die Restlocher mit Wasser zu befullen Da diese Seen keinen naturlichen Zu und Abfluss haben wird derzeit diskutiert wie diese grossen Wassermengen in die Locher geleitet werden konnen Geplant sind zum Beispiel Ableitungen von der Spree und Malxe zu den Tagebauen Die ersten Seen die aus ehemaligen Tagebauen durch Flutung der Restlocher neu entstanden sind bereits im Raum Senftenberg und Schlabendorf Bestandteil der Kulturlandschaft geworden Genannt seien diesbezuglich der Senftenberger See und die Restlochkette Sedlitz Skado Koschen mit seinen dazugehorigen Uberleitungsanlagen im Bereich Senftenberg und der Schonfelder See im Bereich um Kittlitz Hauptartikel Lausitzer Seenland nbsp Tagebau Janschwalde mit dem zukunftigen Klinger See 2005 Welche Auswirkungen diese grossen Wasserflachen auf das Klima der Lausitz haben werden ist noch unklar Bis die Seen vollstandig gefullt sind wird es auch noch geraume Zeit nach derzeitigen Schatzungen bis ins Jahr 2050 dauern Einige anliegende Gemeinden hoffen auf einen aufstrebenden Tourismus Erfahrungen aus dem Raum Leipzig Halle Mitteldeutsches Braunkohlerevier mit dort bereits gefluteten Restlochern zeigen dass der Tourismus dort bereits drei bis funf Jahre nach Flutungsbeginn zunahm Flora und Fauna Bearbeiten Aufgrund des fruchtbaren Lossbodens war das Revier vor dem Braunkohleabbau in einigen Bereichen ackerbaulich genutzt Somit ist heute die naturliche Vegetation dementsprechend relativ weit vom naturlichen Zustand entfernt Die Abholzung von Altwaldern soll zwar wie in vielen Bereichen bereits geschehen durch Neuanpflanzungen kompensiert werden Doch dauert es einige Jahrzehnte bis die Jungbaume herangewachsen sind und sich wieder eine stabile Pflanzengesellschaft etabliert hat Zur Gute Beurteilung des aktuellen Pflanzeninventars werden insbesondere die Artenvielfalt die Prasenz von Zeigerarten sowie von Rote Liste Arten berucksichtigt Fur die untersuchten Standorte ergab sich eine uberraschende Vielfalt heimischer Arten Umsiedlung Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur RadeweiseSiehe auch Liste der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier Der Braunkohleabbau vernichtet fur die Zeit des Bergbaues grosse Landwirtschaftsflachen und erfordert heute die Umsiedlung ganzer Dorfer mit insgesamt mehreren tausend Menschen von denen viele zum traditionellen Kernsiedlungsgebiet der Sorben gehorten So wurden in den vergangenen 100 Jahren in der Lausitz mehrere Dutzend uberwiegend sorbisch gepragte Dorfer zerstort Die Tagebaubetreiber berufen sich heutzutage dabei auf das deutsche Bergrecht Landwirte werden oft uber 30 Kilometer oder mehr in die Nahe frisch rekultivierter Ackerflachen umgesiedelt ein Unterfangen das mit vielen Umstellungsschwierigkeiten und Anpassungen an die neuen landwirtschaftlichen Gegebenheiten verbunden ist Noch komplexer stellt sich die Umsiedlung bei den Ortschaften dar Da die alten Orte ganz und auf einen Schlag eingeebnet werden mussen in entfernt gelegenen Gebieten der Gemeinden und Stadte rechtzeitig neue Wohngebiete geplant und erschlossen und somit ganze Ortsteile neu geschaffen werden Hauseigentumer werden so gezwungen neue Hauser zu bauen und langjahrige Mieter sind wieder auf Wohnungssuche nach vergleichbarem Wohnraum am neuen Ort wobei die neuen Wohnungen meist teurer sind Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Es ergeben sich aber auch Chancen durch die Neuerung Die Infrastruktur wird modernisiert und grossere Siedlungseinheiten konnen geschaffen werden Viele Umsiedler schatzen die Vorteile moderner Eigenheime gegenuber den engen verwinkelten Altbauten auch wenn sie gleichzeitig die vollige Zerstorung Devastierung der alten Orte an denen pragende Erinnerungen und Geschichte hangen als Verlust der Heimat empfinden Durch die Umsiedlung gewachsener Dorfer verlieren die Bewohner nicht nur ihre Heimat auch ihr soziales Gefuge geht verloren Daher bemuht sich Vattenfall die Bewohner eines Gemeindeteils geschlossen in eine neue Siedlung zu bringen so beispielsweise Horno im Jahr 2004 Die Dorfgemeinschaft soll durch die moglichst geschlossene Umsiedlung erhalten bleiben Leider gelingt dies nicht immer zufriedenstellend Pendler zum Beispiel deren taglicher Weg zum Arbeitsplatz deutlich langer wird siedeln sich lieber in anderen Orten naher am Arbeitsplatz an Ein Weiterleben der Dorfgemeinschaft am neuen Ort kann hauptsachlich aus hinubergeretteten sozialen Bindungen entstehen So kommt den Vereinen und der Festkultur eine zentrale Bedeutung zu damit eine Umsiedlung von den Betroffenen als erfolgreich empfunden wird Immer wieder gibt es Streitigkeiten uber die Entschadigungssummen Der Umsiedlung geht nicht selten eine allmahliche Verodung voraus Ortschaften die von der Abbauplanung betroffen sind verzeichnen oft schon lange vorher einen Ruckgang der Bevolkerungszahlen Hier siedeln sich namlich wegen der schlechten geschaftlichen Aussichten keine neuen Industrien oder Gewerbebetriebe an bereits ansassige Betriebe vergrossern sich nicht mehr und versuchen das Unternehmen noch im Vorfeld der offiziellen Umsiedlung in entwicklungsfahigere Gegenden zu verlagern Dadurch sinkt das Angebot an Arbeitsplatzen in der Gemeinde Die ohnehin eher schwer an den Ort zu bindende junge Bevolkerung wandert ab zu aussichtsreicheren Wirtschaftsplatzen und Wohngebieten mit attraktiverem Freizeitangebot Verstarkt wird diese Entwicklung noch dadurch dass in den Tagebau Planungsgebieten neue Bauantrage wegen der ungunstigen Zukunftsaussichten fruhzeitig abgelehnt und die Bauland Erschliessungen haufig eingefroren werden Diese Erscheinungen bremsen die Weiterentwicklung der Orte und lassen sie allmahlich veroden Fur den Braunkohleabbau verbessert sich dadurch allerdings die Ausgangssituation Die Anzahl der umzusiedelnden Haushalte verringert sich die Entschadigungszahlungen werden dadurch niedriger und gleichzeitig sinken die Grundstuckspreise im Abbaugebiet Altlastensanierung BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Trifft ausserdem nur fur die ehemals volkseigenen Tagebaue zu Es muss exakt ausgefuhrt werden fur welche Tagebaue der Bund zahlt Die Altlastensanierung der stillgelegten Braunkohletagebaue siehe Liste aus der Zeit der DDR wird von der bundeseigenen LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft ubernommen und die Kosten im Wesentlichen von der Bundesregierung Bundesfinanzministerium und damit vom Steuerzahler getragen Die Bundeslander beteiligen sich an der Grundsanierung mit 25 Prozent 47 48 Literatur BearbeitenBrandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Hrsg Maximilian Claudius Noack Zwischen wilhelminischer Bedarfsarchitektur undmoderaterModerne Die Werkskolonien im Niederlausitzer Braunkohlenrevier Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 ISBN 978 3 7319 0404 5 Joachim Katzur Lutz Bocker Chronik der Rekultivierungsforschung und Landschaftsgestaltung im Lausitzer Braunkohlenrevier Berlin 2010 ISBN 978 3 510 65309 6 Hannes Ortlieb Kai Uwe Thiessenhusen Elektrisierende Kohle Ein Portrat des Zentralen Eisenbahnbetriebs der Lausitzer Energie AG LEAG In Bahn Report Band 37 Nr 217 1 Januar 2019 ISSN 0178 4528 S 78 83 Website abgerufen am 4 Februar 2019 Friedhelm Schulz Drei Jahrhunderte Lausitzer Braunkohlenbergbau Illustrierte Zeittafel Lusatia Verlag Bautzen 2005 ISBN 3 936758 27 1 Anne Seibring Hg Abschied von der Kohle Struktur und Kulturwandel im Ruhrgebiet und in der Lausitz Bonn 2021 ISBN 978 3 7425 0751 8Weblinks BearbeitenBraunkohlenbergbau im Land Brandenburg Stand und Perspektiven Prasident Dr Ing Klaus Freytag PDF Datei 6 9 MB lbgr brandenburg de Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe Brandenburg 9 Mai 2007 Vattenfall AG Kraftwerke und Tagebaue PDF Datei 3 MB vattenfall de Memento von archive org vom 8 Oktober 2006 Umsiedlung gegen Arbeitsplatzverlust Archiv verschwundener Orte Archiw zgubjonych jsow Horno Rogow Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlung Einzelnachweise Bearbeiten Neue Tagebaue und Wasser kein tagebau de GRUNE LIGA Umweltgruppe Cottbus 4 Oktober 2013 Antwort der Landesregierung auf die Grosse Anfrage Nr 26 der Fraktion der Linkspartei PDS PDF Drucksache 4 4162 In parlamentsdokumentation brandenburg de Landtag Brandenburg 20 Februar 2007 S 30f abgerufen am 16 Januar 2021 Dieter Kahl u a Braunkohleverstromung im Lausitzer Revier Cottbus 2009 ISBN 978 3 9811412 2 1 S 19 Der Kohlenbergbau in der Energiewirtschaft der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2018 PDF In kohlenstatistik de Statistik der Kohlenwirtschaft e V November 2019 S 21 abgerufen am 16 Januar 2021 Janosch Delcker Martin Sumening Christoph Seidler Der wahnwitzige Braunkohle Boom spiegel de 24 Juni 2014 abgerufen am 24 Juni 2014 Die Daten wurden von der Europaischen Kommission im Rahmen des Community Independent Transaction Logs Emissionshandel veroffentlicht Lausitzer Rundschau Christoffers Neues Kraftwerk auch ohne CCS 18 November 2011 abgerufen am 16 Januar 2021 Jorg Staude Ab 2030 kein Braunkohlestrom aus der Lausitz In Klimareporter 14 April 2023 abgerufen am 14 April 2023 Fabian Huneke Kohleausstieg in der Lausitz bei linearer Emissionsminderung Energy Brainpool Berlin Marz 2023 bund sachsen de PDF Wilhelm Holling Friedrich August Pinkerneil Die deutsche Bergwirtschaft der Gegenwart R Hobbing 1928 S 12 f Erich Obst Allgemeine Wirtschafts und Verkehrsgeographie Walter de Gruyter 1965 S 78 Ursula Bischoff Der Einfluss der bergbaulichen Traditionen und grossindustriellen Entwicklungen auf das soziale Gefuge und die Mobilitat der Braunkohlenarbeiterschaft von Borna Dissertation Humboldt Universitat zu Berlin 2000 S 76 Humboldt Universitat zu Berlin abgerufen am 20 September 2019 Georg Balzer Die europaische Kohlenwirtschaft unter besonderer Berucksichtigung des internationalen Arbeitszeitproblems Verlag Funk 1934 S 55 Ferdinand Friedensburg Die Bergwirtschaft der Erde Verlag Ferdinand Enke 1965 S 135 Eckart Schmitt Dietmar Gohl Jurgen Hagel Handbuch der Geographie Deutschland List Verlag 1975 S 126 Geschichte von Lauchhammer Memento vom 1 Juli 2016 im Internet Archive abgerufen am 16 Januar 2021 LMBV Plessa Lauchhammer Schwarzheide Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive abgerufen am 16 Januar 2021 Die ersten Braunkohlegruben in Spremberg Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive abgerufen am 16 Januar 2021 Torsten Richter Eine Grube namens Marianne Nicht mehr online verfugbar In lr online de Lausitzer Rundschau 14 Februar 2014 archiviert vom Original am 26 September 2015 abgerufen am 16 Januar 2021 Torsten Richter Die drei Leben einer alten Dame in den Tagebauen der Lausitz Nicht mehr online verfugbar In lr online de Lausitzer Rundschau 20 November 2014 archiviert vom Original am 25 September 2015 abgerufen am 16 Januar 2021 Tagebau Werminghoff Ostkohle abgerufen am 14 Marz 2015 Tagebaue in der Lausitz Regionaler Planungsverband Oberlausitz Niederschlesien abgerufen am 14 Marz 2015 Wolfgang Schossig Manfred Kulke Braunkohlenbergbau auf dem Muskauer Faltenbogen Forderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e V Cottbus 2006 Uwe Steinhuber Einhundert Jahre bergbauliche Rekultivierung in der Lausitz Ein historischer Abriss der Rekultivierung Wiederurbarmachung und Sanierung im Lausitzer Braunkohlenrevier Olomouc 2005 S 101 104 Torsten Meyer 1922 Ein turning point in der Geschichte der Rekultivierung von Bergbaufolgelandschaften In Der Anschnitt Zeitschrift fur Montangeschichte Nr 5 6 Bochum 2019 Rudolf Heuson Praktische Kulturvorschlage fur Kippen Bruchfelder Dunen und Odlandereien Neudamm 1929 Joachim Hans Copien Uber die Nutzbarmachung der Abraumkippen auf Braunkohlenwerken und die dabei gewonnen Erfahrungen insbesondere bei Forstkulturen in der Niederlausitz In Zeitschrift fur Jagd und Forstwesen 1942 Joachim Katzur Chronik der Rekultivierungsforschung und Landschaftsgestaltung im Lausitzer Braunkohlenrevier bis 1990 Berlin 2010 ISBN 978 3 89998 186 5 S 139 149 Martin Baumert In der Landschaft eine klare Ordnung setzen oder die Verunstaltung der Umwelt Konjunkturen der Braunkohlenbergbausanierung im Lausitzer Revier 1949 bis 1990 In Der Anschnitt Zeitschrift fur Montangeschichte Nr 3 4 Bochum 2020 S 76 Olaf Hiller Technische Universitat Berlin Die Landschaftsdiagnose der DDR Zeitgeschichte und Wirkung eines Forschungsprojekts aus der Grundungsphase der DDR Dokumentation einer Tagung am Institut fur Management in der Umweltplanung der Technischen Universitat Berlin vom 15 16 November 1996 Berlin 2002 ISBN 978 3 7983 1884 7 Wilhelm Knabe Zur Wiederurbarmachung im Braunkohlenbergbau Allgemeine Darstellungen des Problems der Wiederurbarmachung und spezielle Untersuchungen im Lausitzer Braunkohlenbergbau Berlin 1959 S 60 64 Albrecht Krummsdorf Gerhard Grummer Landschaften vom Reissbrett Die Zukunft unserer Kippen Halden und Restlocher Urania Verlag Leipzig 1981 S 82 90 Jorg Roesler Umweltprobleme und Umweltpolitik in der DDR Erfurt 2006 ISBN 978 3 937967 04 2 S 35 Martin Baumert Simon Grosse Wilde Ron David Heinen Helmut Maier Umweltpolitik Bergbau und Rekultivierung im deutsch deutschen Vergleich Das Lausitzer Braunkohlerevier und das Ruhrgebiet 1949 1989 2000 In Anne Seibring Hrsg Abschied von der Kohle Struktur und Kulturwandel im Ruhrgebiet und in der Lausitz Schriftenreihe Band Nr 10751 Bonn 2021 ISBN 978 3 7425 0751 8 S 78 Otto Rindt Doppelter Nutzen durch gelenkte Bodenbewegung Anleitung fur die Rate der Kreise Stadte Gemeinden und Betriebe zur Schaffung zusatzlicher Anlagen der Erholung des Sports und der Kultur Cottbus 1969 Siehe Literatur Ortlieb Thiessenhusen Tagebau Janschwalde Nicht mehr online verfugbar In www devastiert de Archiviert vom Original am 19 Mai 2013 abgerufen am 16 Januar 2021 Vattenfall ska vara ledande pa fornybar energi www socialdemokraterna se Nicht mehr online verfugbar In socialdemokraterna se 1 Oktober 2014 archiviert vom Original am 18 Februar 2017 abgerufen am 16 Januar 2021 schwedisch a b FAZ net 2 Oktober 2014 Braunkohlenplanverfahren Tagebau Janschwalde Nord Nicht mehr online verfugbar Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin Brandenburg archiviert vom Original am 4 Dezember 2014 abgerufen am 16 Januar 2021 u a Blumenthal Redaktion Brandenburg aktuell Braunkohle Tagebau Janschwalde wird nicht erweitert Nicht mehr online verfugbar RBB 30 Marz 2017 archiviert vom Original am 28 Juni 2017 abgerufen am 16 Januar 2021 Redaktion LEAG entscheidet uber neue Tagebaue in der Lausitz niederlausitz aktuell de abgerufen am 30 Marz 2017 Simone Wendler Leag streicht bei Tagebauplanen in der Lausitz Nicht mehr online verfugbar Lausitzer Rundschau 30 Marz 2017 archiviert vom Original am 15 Dezember 2018 abgerufen am 16 Januar 2021 LVZ Online Plane eingedampft Neuer Betreiber will Braunkohleabbau in der Lausitz kaum erweitern LVZ Leipziger Volkszeitung Abgerufen am 30 Marz 2017 Wassermanagement Abgerufen am 26 Juni 2021 Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft mbH LMBV Was serwirtschaftlicher Jahresbericht der LMBV mbH Zeitraum 01 Januar 31 Dezember 2017 Senftenberg Braunkohle und Gesundheit Das Feinstaub Problem Bekanntmachung des vierten erganzenden Verwaltungsabkommens PDF In lbmv de Bundesministerium der Finanzen 13 Februar 2013 abgerufen am 16 Januar 2021 Information zur Sanierung der Altlasten des Braunkohlebergbaus in den neuen Landern PDF In bmu de Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit Oktober 2012 abgerufen am 16 Januar 2021 51 66 14 18 Koordinaten 51 40 N 14 11 O Normdaten Geografikum GND 1081635274 lobid OGND AKS VIAF 12145424472686830797 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lausitzer Braunkohlerevier amp oldid 234386776