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Haidemuhl niedersorbisch Gozdz war eine Industriegemeinde rund zehn Kilometer westlich von Spremberg Bis zum 1 Januar 1964 trug die Gemeinde den Namen Gosda Haidemuhl Der Ort Haidemuhl wurde zwischen 2004 und 2006 fur den Braunkohletagebau Welzow Sud devastiert Der grosste Teil der zuletzt 645 Einwohner wurde in den neu erbauten Ortsteil Haidemuhl der Stadt Spremberg umgesiedelt Am 1 Januar 2006 wurde die Gemeinde Haidemuhl nach Welzow eingemeindet und war danach noch bis Februar 2008 ein amtlich ausgewiesener Wohnplatz von Welzow 1 Ortslage Haidemuhl im Juni 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wirtschaftsgeschichte 4 Statistische Daten 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Umsiedlung 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte der verschwundenen OrtschaftHaidemuhl lag im Bereich des Lausitzer Grenzwalls rund zehn Kilometer westlich von Spremberg und 15 Kilometer ostlich von Senftenberg Zum Zeitpunkt der Auflosung grenzte die Gemeinde im Norden und Osten an Spremberg im Suden an die sachsische Gemeinde Elsterheide mit dem Ortsteil Bluno und im Westen an die Stadt Welzow mit dem Ortsteil Proschim Durch den Ort verlief die Landesstrasse 522 Geschichte BearbeitenDie Haidemuhle war ursprunglich eine herrschaftliche Wassermuhle des 1350 erstmals urkundlich erwahnten Ortes Gosda dem Ursprung der spateren Industriegemeinde Gosda Haidemuhl Der Name Haidemuhl bezog sich auf eine Mahl und Schneidemuhle die im Westen der Gosdaer Gemarkung lag Die fruheste Erwahnung der Haidemuhle datiert vom 21 Juli 1584 Damals wurde die Muhle erstmals im Lehnbrief erwahnt welcher Kaspar von Minckwitz uber die Gutsherrschaft Gosda mit Proschim und Welzow ausgefertigt wurde Die Geschichte des Ortes war eng mit der Braunkohle und der Glasherstellung verbunden die Entstehung der Gemeinde geht auf die 1835 errichtete Glashutte zuruck Im Jahre 1835 kaufte der Glasfabrikant Greiner Land um die Glashutte und drei Wohngebaude fur die Arbeiter zu errichten der Grundstein fur das spatere Haidemuhl Die Gemeinde wuchs und 1900 kam mit der Errichtung der Brikettfabrik eine neue Wohnsiedlung von funf Hausern mit je acht Wohnungen dazu die Kolonie wurde nach dem Direktor der Fabrik Werminghoff genannt In den Jahren darauf folgten Verkehrsanbindungen nach Spremberg und Senftenberg Gleisanschluss an Welzow und Petershain neue Glashuttengebaude und Wohnhauser 1929 entstand die gemeinsame Schule nbsp Hauptstrasse in Alt Haidemuhl nach der UmsiedlungNach dem Fall der Mauer November 1989 der Wahrungsunion und der Wiedervereinigung 3 Oktober 1990 verlor Haidemuhl seine traditionsreichen Standbeine das traditionsreiche Glaswerk mit 1280 und die Brikettfabrik mit 160 Beschaftigten wurden geschlossen Die Auflosung der Gemeinde Haidemuhl erfolgte mit Wirkung zum 1 Januar 2006 bis zu diesem Zeitpunkt wurden rund drei Viertel der Bevolkerung umgesiedelt Der Name ging auf den neuen Ortsteil von Spremberg uber wahrend die Gemeindeflache an die Stadt Welzow fiel Bis zum Auszug der letzten Einwohner wurde die ehemalige Gemeinde als Wohnplatz Haidemuhl der Stadt Welzow weitergefuhrt Heute ist die Gemeinde komplett mit ihrer Sozial Bevolkerungs und Infrastruktur umgesiedelt Kleine Teile des alten Ortes insbesondere das ehemalige Glaswerk und einige umliegende Wohngebaude sind entlang der Hauptstrasse noch erhalten ungeklarte Eigentumsverhaltnisse wahrend der nordliche Teil der ehemaligen Ortslage nach 2018 uberbaggert wurde Wirtschaftsgeschichte BearbeitenDie Haidemuhler Glashuttenwerke G m b H Haidemuhl bei Spremberg wurde 1835 von Johann Christoph Greiner gegrundet Friedrich August Kaennichen erwarb das Werk 1835 Eigentumer waren spater Adolf Schiller nach 1935 arisiert und danach Rudolf Bricke und Reinhold Domaschke Die Hutte wurde nach 1945 enteignet 1990 privatisiert ging 1993 in Insolvenz und wurde geschlossen 2 Weitere Firmen sind die zu Beginn des 20 Jh gegrundete Brikettfabrik Werminghoff der Eintracht AG und die WINOLUX GmbH Willy Noack Elektroanlagen ein Zweigbetrieb von Berlin Friedenau etwa bis 1953 Statistische Daten BearbeitenVon den 662 Einwohnern im Jahre 2001 der Gemeinde Haidemuhl waren 318 Frauen und 344 Manner Es gab 85 Eigentumergrundstucke 175 bewohnte Mietwohnungen und als Gemeinschaftseinrichtungen die Schule die Kindertagesstatte und das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Ortsname Bevolkerung1849 Kolonie Haidemuhl 1531904 Haidemuhl und Werminghoff 4121928 Haidemuhl und Werminghoff 11761938 Gosda Haidemuhl 14951946 Gosda Haidemuhl 12861958 Gosda Haidemuhl 15131967 Haidemuhl 10981980 Haidemuhl 10451987 Haidemuhl 8321995 Haidemuhl 7192001 Haidemuhl 66220 Dez 2005 Alt Haidemuhl 158Umsiedlung Bearbeiten nbsp Ein letzter Protest in Alt Haidemuhl1993 wurde konkret dass die Gemeinde Haidemuhl dem Tagebau Welzow Sud weichen soll Am 30 Juni 2000 wurde von Vertretern der Gemeinde Haidemuhl und der Lausitzer Braunkohle AG der Haidemuhlvertrag unterzeichnet Darin verpflichtete sich die Lausitzer Braunkohle AG jetzt LEAG gegenuber den Burgern der Ortschaft Haidemuhl und gegenuber der Gemeindevertretung Haidemuhl die Umsiedlung in einer den Bedurfnissen der betroffenen Einwohner entsprechenden Weise zu planen und durchzufuhren Der neue Standort liegt im Osten des Spremberger Ortsteils Sellessen und hat eine Grosse von ungefahr 90 Hektar Die Planung und Erschliessung des Gelandes erfolgte vom 1 Januar 2001 bis 30 Juni 2003 ab dem 1 Juli 2003 lagen dort die baureifen Grundstucke vor Vom 30 Juni 2003 bis 31 Dezember 2006 erfolgte die Umsiedlung der Einwohner Haidemuhls Ab 2004 wurde der grosste Teil der alten Siedlung abgerissen 2018 erreichte der Tagebau Welzow Sud den ehemaligen Standort Das Land Brandenburg hat die Umsiedlung mit 5 6 Millionen Euro gefordert 3 Grosse Teile von Haidemuhl stehen auch im Jahr 2021 noch immer weil Eigentumsverhaltnisse noch immer ungeklart sind und die Gebaude deshalb nicht abgerissen werden konnen Dies betrifft hauptsachlich die Gebaude des Glaswerkes die bis 1934 dem judischen Besitzer Adolf Schiller gehorten 4 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Werner Bader 1922 2014 Journalist und Autor Ursula Fischer 1925 nach 2013 Lehrerin und Schriftstellerin Werner Schwipps 1925 2001 Sachbuchautor Ulrich Mobius 1957 2003 Kunstmaler 5 Siehe auch BearbeitenListe der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier Archiv verschwundener OrteLiteratur BearbeitenGerhard Fugmann Haidemuhl Eine Festschrift Cottbus 2007 Tim S Muller Gosda Niederlausitz Landnutzungswandel einer ostelbischen Gutsherrschaft zwischen Okonomischer Aufklarung und anbrechendem Industriezeitalter 1790 1860 Waxmann Verlag Munster New York Munchen Berlin 2012 Die Niederlausitz am Anfang des 21 Jahrhunderts Geschichte und Gegenwart 2 Frank Forster Verschwundene Dorfer im Lausitzer Braunkohlenrevier 3 bearbeitete und erweiterte Auflage Domowina Verlag Bautzen 2014 S 106 110 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haidemuhl Welzow Sammlung von Bildern Gemeindewebsite Liste von Lausitzer Orten die dem Tagebau weichen mussten Gesetz uber die Auflosung der Gemeinde Haidemuhl Haidemuhl ein verlassener Ort am TagebauEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 3 Juli 2020 Glaswerk Haidemuhl Betriebsgeschichte LR vom 21 Febr 2003 abgerufen am 18 Februar 2020 Markische Oderzeitung 18 Sept 2006 S 10 Glaswerk Haidemuhl Betriebsgeschichte mit weissen Flecken LR Online 21 Februar 2003 abgerufen am 3 Januar 2021 Gemeinde Haidemuhl Kunst aus Haidemuhl abgerufen am 18 Februar 2020 51 550555555556 14 222222222222 Koordinaten 51 33 2 N 14 13 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haidemuhl Welzow amp oldid 239331316