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Bluno zwischen 1937 und 1945 amtlich Blunau obersorbisch Blun ist ein Ortsteil der Gemeinde Elsterheide im Norden des Landkreises Bautzen in Sachsen Der Ort gehort dem amtlichen sorbischen Siedlungsgebiet an und war bis zum 1 Juli 1995 eine eigenstandige Gemeinde Bluno BlunVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde ElsterheideKoordinaten 51 31 N 14 14 O 51 52369 14 22844 112 Koordinaten 51 31 25 N 14 13 42 OHohe 112 m u NHNFlache 13 79 km Einwohner 414 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 30 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1995Postleitzahl 02979Vorwahl 03564Blick auf Bluno von Westen mit dem Sabrodter See und dem Kraftwerk Schwarze Pumpe im Hintergrund Blick auf Bluno von Westen mit dem Sabrodter See und dem Kraftwerk Schwarze Pumpe im Hintergrund Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenBluno liegt im Norden der Oberlausitz Die Grenze zu Brandenburg und zur Niederlausitz liegt nur etwa 900 Meter nordlich des Ortskerns Die Stadt Hoyerswerda liegt etwa zehn Kilometer sudostlich von Bluno die brandenburgischen Stadte Spremberg und Senftenberg sind elf bzw 17 Kilometer entfernt Umliegende Ortschaften sind das zur Stadt Welzow in Brandenburg gehorende Dorf Karlsfeld im Norden Sabrodt im Osten Klein Seidewinkel und Bergen im Suden Klein Partwitz im Westen sowie die wiederum in Brandenburg liegenden Orte Lieske in der Gemeinde Neu Seeland sowie Proschim im Nordwesten Bluno liegt inmitten des Lausitzer Braunkohlerevier und grenzt im Suden unmittelbar an den ehemaligen Tagebau Spreetal Nordost Inzwischen ist der Ort Teil des Lausitzer Seenlandes und liegt am Ufer der Blunoer Sudsee sowie des Sabrodter Sees Durch Bluno verlauft die Bundesstrasse 156 zwischen Senftenberg und Spremberg Geschichte Bearbeiten nbsp Dorfkirche BlunoBluno ist ein Strassenangerdorf Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort im Jahr 1401 in einer in Prag ausgestellten Schenkungsurkunde damals mit der Schreibweise Blunde 1568 wurde der Ort Blun genannt um das Jahr 1635 wurde der Name als Bluem bzw Bluhm bezeichnet Die heutige Ortsnamensform tauchte erstmals 1670 auf Der aus der obersorbischen Sprache stammende Ortsname bedeutet Siedlung in der Aue 1 Nach einer anderen Quelle wird der Ortsname als Dorf an einer Hutung mit Baumen gedeutet 2 Das Rittergut Bluno war ab dem spatestens ab 1568 der Standesherrschaft Hoyerswerda angehorig Damals lebten im Ort 34 besessene Mann sowie jeweils 20 Gartner und Hausler Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Bluno mehrfach von Raububerfallen und Brandschatzungen heimgesucht Durch den Krieg sowie die Pestepidemie zu dieser Zeit dezimierte sich die Einwohnerzahl Blunos stark Nach dem Ende des Kriegs wurde Bluno an seiner heutigen Stelle neu aufgebaut altestes Gebaude im Ort ist die Dorfkirche aus dem Jahr 1673 3 Zuvor befand sich der Ort etwas weiter sudostlich in einer unwirtschaftlichen Sumpfgegend Im Jahr 1814 setzte sich die Bevolkerung Blunos aus drei Richergutern 24 Dienstbauern funf Gartnern und 13 Hauslern zusammen Zudem hatten die Dorfbewohner das Recht Schafe zu halten 4 Im Jahr 1825 hatte Bluno 371 Einwohner Bis zum 1 August desselben Jahres gehorte das Dorf zum Landkreis Spremberg in der preussischen Provinz Brandenburg danach wurde der Ort in den Landkreis Hoyerswerda in der Provinz Schlesien umgegliedert Seitdem war Bluno eines der westlichsten Dorfer Schlesiens Nahe dem Dorf floss damals die Sornosche Elster diese wurde jedoch spater vom Braunkohletagebau Spreetal uberbaggert Zu Bluno gehorte in den 1820er Jahren noch ein Zollhaus dieses wurde jedoch damals bereits als Dorfkrug genutzt 5 Bluno zahlt zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben und war historisch uberwiegend sorbischsprachig gepragt Arnost Muka zahlte fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Lausitz im Jahr 1884 488 Einwohner davon waren 481 Sorben 99 6 In der folgenden Zeit sank die Zahl sorbischer Einwohner Ernst Tschernik zahlte 1956 noch 234 aktiv sorbisch sprechende Einwohner sowie 86 Einwohner mit Sorbischkenntnissen nbsp Ehemaliger Sitz der Gemeindeverwaltung von BlunoIm Jahr 1902 wurde Bluno mit einem Bahnhof an die damals neu errichtete Bahnstrecke Neupetershain Hoyerswerda angebunden Im Jahr 1937 wurde der Ortsname aufgrund der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen in der Lausitz in Blunau geandert Wahrend des Zweiten Weltkrieges sank die Einwohnerzahl in Bluno stark ab von 635 Einwohnern im Jahr 1939 auf 550 Einwohner im Jahr 1946 In diesem Jahr wurde die Anderung des Ortsnamens wieder ruckgangig gemacht Ab 1949 war Bluno Teil der DDR und wurde bei der Kreisreform vom 25 Juli 1952 dem Kreis Hoyerswerda im Bezirk Cottbus zugeordnet Im Jahr 1966 wurde der Zugverkehr in Bluno eingestellt und die Bahnstrecke zuruckgebaut In den 1960er Jahren wurde in der Region um Bluno Braunkohle entdeckt Im Jahr 1970 wurde ein Teil des Dorfes durch den Tagebau Spreetal devastiert sieben Familien mussten umgesiedelt werden 1989 kam es wiederum zu einem Teilortsabbruch dieses Mal durch den Tagebau Spreetal Nordost dadurch wurden drei Familien umgesiedelt 7 1991 wurde der Braunkohleabbau bei Bluno endgultig aufgegeben die Restlocher wurden geflutet Nach der Wende wurde der Kreis Hoyerswerda in Landkreis Hoyerswerda umbenannt und fusionierte 1995 mit dem Kreis Kamenz zum Landkreis Kamenz Am 1 Juli 1995 schloss sich die Gemeinde Bluno mit den bis dahin ebenfalls eigenstandigen Gemeinden Geierswalde Klein Partwitz Nardt Neuwiese Sabrodt Seidewinkel und Tatzschwitz zu der neuen Gemeinde Elsterheide Am 1 Januar 2008 wurde der Landkreis Kamenz aufgelost und fusionierte mit dem damaligen Landkreis Bautzen zum neuen Landkreis Bautzen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bluno Blun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bluno auf der Seite der Gemeinde ElsterheideEinzelnachweise Bearbeiten Arnost Muka Serbski zemjepisny slownick Budysin 1927 S 36 Digitalisat Bluno Memento des Originals vom 23 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www elsterheide de Gemeinde Elsterheide abgerufen am 23 September 2018 Ausschnitt aus der Dorfchronik Bluno abgerufen am 23 September 2018 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Bd 1 Ahe bis Drebach Gebr Schumann Zwickau 1814 S 417 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Bd 14 Gebr Schumann Zwickau 1828 S 504 Arnost Muka Statistika luziskich Serbow Woblicenje a wopisanje Budysin 1884 1886 S 150 Bluno Blun In Archiv verschwundener Orte Abgerufen am 23 September 2018 Ortsteile der Gemeinde Elsterheide Bergen Hory Bluno Blun Geierswalde Lejno Klein Partwitz Bjezdowy Nardt Narc Neuwiese Nowa Luka Sabrodt Zabrod Seidewinkel Zidzino Tatzschwitz Ptacecy Normdaten Geografikum GND 7734990 8 lobid OGND AKS VIAF 233950168 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bluno amp oldid 234679701