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Sveriges socialdemokratiska arbetareparti SAP deutsch Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens kurz Socialdemokraterna S ist eine in Schwedens Reichstag traditionell vertretene in Teilen linke politische Partei Sie erhielt seit 1917 bei allen Reichstagswahlen die meisten Stimmen und stellte ab 1923 wahrend des langsten Zeitraums des 20 Jahrhunderts den schwedischen Ministerprasidenten Wie viele Volksparteien und insbesondere sozialdemokratische Parteien in westlich orientierten und liberaldemokratischen Staaten verzeichneten auch die Socialdemokraterna im 21 Jahrhundert einen signifikanten Ruckgang an Stimmen und erhielt bei der Reichstagswahl 2018 mit 28 3 der Stimmen das schlechteste Wahlergebnis seit der Reichstagswahl 1908 Sveriges socialdemokratiska arbetarepartiSozialdemokratische Arbeiterpartei SchwedensPartei vorsitzende Magdalena AnderssonGeneral sekretar Tobias BaudinGrundung 1889Hauptsitz StockholmAusrichtung SozialdemokratieFarbe n RotJugendorganisation Sveriges Socialdemokratiska Ungdomsforbund SSU Sitze Reichstag 107 349 30 7 Mitglieder zahl 105 000Internationale Verbindungen Progressive AllianzSitze EU Parlament 5 21 23 8 Europapartei Sozialdemokratische Partei Europas SPE EP Fraktion Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europaischen Parlament S amp D Website www socialdemokraterna seZuletzt stellten die Socialdemokraterna seit den Reichstagswahlen 2014 mit Stefan Lofven Parteivorsitzender der SAP 2012 bis 2021 den schwedischen Ministerprasidenten Auf ihn folgte 2021 in beiden Amtern Magdalena Andersson nach mit der die Socialdemokraterna bei der Reichstagswahl 2022 zwar wieder Stimmen und Mandate dazugewinnen konnten allerdings durch eine Mehrheit des rechten Lagers in die Opposition gehen mussten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung der Partei und Wahlrechtskampf 1889 1920 1 2 Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg 1920 1945 1 3 Seit 1945 2 Reichstagswahlen 3 Parteivorsitzende 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung der Partei und Wahlrechtskampf 1889 1920 Bearbeiten Die sozialdemokratische Arbeiterpartei ist die alteste Partei Schwedens Sie wurde am 23 April 1889 gegrundet Die Bildung von Gewerkschaften in den 1880er Jahren und die Grundung von sozialdemokratischen Zeitungen in Malmo 1882 und Stockholm 1885 durch August Palm waren die ersten wichtigen Schritte auf dem Weg zur Parteigrundung Am Beginn war die Partei stark von der deutschen Sozialdemokratie beeinflusst Die ersten Parteiprogramme ubernahmen vieles aus dem deutschen Gothaprogramm und spater dem Erfurtprogramm Die angestrebte sozialistische Umwandlung der Gesellschaft sollte durch Reformen nach einer demokratisch legitimierten Regierungsubernahme durch Wahlen geschehen 1896 wurde Claes Tholin erster Vorsitzender der Partei Im selben Jahr wurde Hjalmar Branting als erster Sozialdemokrat mit Unterstutzung der Liberalen in den Reichstag gewahlt 1898 wurde ein gewerkschaftlicher Dachverband die Landesorganisation Landsorganisationen LO gebildet Die enge Verbindung zwischen Partei und Gewerkschaft war in der Geschichte der Arbeiterbewegung von grosser Bedeutung Der politische Kampf zu Beginn des 20 Jahrhunderts galt vor allem der Einfuhrung des allgemeinen Wahlrechts In diesem Kampf waren die Liberalen Verbundete und zwischen 1917 und 1920 waren die Sozialdemokraten Koalitionspartner in einer von den Liberalen gefuhrten Regierung Nachdem man das Ziel mit der Einfuhrung des allgemeinen Wahlrechts und des Frauenwahlrechts 1921 erreicht hatte beendete man diese Zusammenarbeit Wahrend des Ersten Weltkrieges kulminierten auch die innerparteilichen Auseinandersetzungen zwischen der reformistischen Parteifuhrung und dem radikaleren linken Parteiflugel was schliesslich zum Ausschluss der radikalen Krafte und zur Grundung der Sozialdemokratischen Linkspartei Schwedens Sveriges socialdemokratiska vansterparti die sich ab 1921 Kommunistische Partei Kommunistiska Partiet nannte fuhrte Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg 1920 1945 Bearbeiten Die Erwartungen nach der Wahlrechtsreform von 1921 die Mehrheit im Reichstag zu gewinnen waren gross aber erfullten sich nicht Zwar konnte der erste sozialdemokratische Ministerprasident Hjalmar Branting mit zwei kurzeren Unterbrechungen zwischen 1920 und 1926 regieren aber die Regierungen hatten keine parlamentarische Mehrheit und waren dementsprechend schwach Gleichzeitig vollzog sich innerhalb der Partei eine Radikalisierung und die Forderung nach Sozialisierung Verstaatlichung wurde immer lauter Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit sowie der Bedrohung durch den Faschismus wurde die Sozialisierungspolitik hintangestellt Nach der Wahl 1932 wurde mit parlamentarischer Unterstutzung der Bauernpartei eine Minderheitsregierung unter Per Albin Hansson 1932 1946 Ministerprasident gebildet die sich hauptsachlich mit Krisenpolitik befasste Nach der Wahl 1936 wurde die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien in einer Regierungskoalition vertieft Die stabile parlamentarische Situation erlaubte auch eine aktive Sozialpolitik zu fuhren und ein wohlfahrtsstaatliches Programm das ein Volksheim schaffen sollte wurde ausgearbeitet und in Gang gesetzt Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verzogerte aber die Durchfuhrung des Sozialprogrammes Es wurde eine Konzentrationsregierung unter Beteiligung der drei burgerlichen Parteien gebildet um den politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Kriegszeit begegnen zu konnen Seit 1945 Bearbeiten Nach dem Abgang der Sammlungsregierung 1945 kam es zu einer harten politischen Auseinandersetzung zwischen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und dem burgerlichen Block Tage Erlander konnte den Fortbestand einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung nach der Wahl 1948 sichern Vollbeschaftigungspolitik und der Aufbau des schon vor dem Zweiten Weltkrieg skizzierten Wohlfahrtsstaates sicherten der Partei eine lange Regierungsperiode Den grossten Wahlerfolg erreichte sie bei der Wahl 1968 als sie mehr als 50 der Stimmen erhielt Die Verfassungsreform von 1971 die wirtschaftlichen Probleme infolge der Olkrise von 1973 und die Kernkraftdiskussion stellten die Partei vor Probleme die 1976 zu ihrer Abwahl beitrugen Nach einer Pause von sechs Jahren eroberten die Sozialdemokraten in der Wahl 1982 die Regierungsmacht zuruck Der Mord an Olof Palme 1986 erschutterte die Partei tief Sein Nachfolger Ingvar Carlsson geriet 1990 in eine Regierungskrise als er sich gezwungen sah aufgrund der schwersten Wirtschaftskrise seit den 30er Jahren verschiedene Massnahmen wie einen Preis und Lohnstopp Streikverbot u a vorzuschlagen Die Wahl 1991 verloren die Sozialdemokraten und eine burgerliche Koalitionsregierung wurde gebildet Nach der Wahl 1994 konnten die Sozialdemokraten wieder eine Minderheitsregierung bilden Im selben Jahr wurde auch uber einen Beitritt zur EU abgestimmt den die Parteifuhrung befurwortete Doch zeigte sich dass die Partei in der EU Frage tief gespalten war und nach dem Beitritt widmete man diesen Fragen keine Aufmerksamkeit mehr Ein Parteitag beschloss im Jahr 2000 eine Volksabstimmung uber einen Beitritt zur EWU vorzuschlagen Diese Volksabstimmung wurde im Jahr 2003 durchgefuhrt Wahrend der Kampagne trat eine starke Anti EU Stimmung bei vielen Partei und Regierungsmitgliedern zutage Die Wahl 2006 brachte der SAP das schlechteste Wahlergebnis seit der Wahl 1920 Eine Fortfuhrung der vorherigen Minderheitsregierung unter Duldung der Grunen und der Linkspartei war nicht mehr moglich die Partei musste nach 12 Jahren an der Regierung in die Opposition Die Wahlniederlage wurde unter anderem dem Krisenmanagement der Regierung bei der Tsunami Katastrophe 2004 und der allgemeinen Unbeliebtheit von Ministerprasident Goran Persson zugeschrieben Persson erklarte direkt nach der Wahl sich beim Parteitag im Marz 2007 nicht mehr fur das Amt des Vorsitzenden zu bewerben Zur Nachfolgerin wurde Mona Sahlin gewahlt Bei der Wahl 2010 sank der Stimmenanteil der SAP nochmals auf 30 7 Prozent Sie lag damit nur noch einen halben Prozentpunkt vor der Moderaten Sammlungspartei von Ministerprasident Fredrik Reinfeldt und verblieb in der Opposition Sahlin zog sich als Parteivorsitzende zuruck zum Nachfolger wurde Hakan Juholt gewahlt Vorsitzender der Sozialdemokraten in Kalmar lan 1 Juholt trat seinerseits am 21 Januar 2012 zuruck 2 Am 27 Januar 2012 wurde Stefan Lofven sein Nachfolger dessen Partei bei der Wahl 2014 das Ergebnis halten konnte und der daraufhin am 2 Oktober 2014 zum Ministerprasidenten einer rot grunen Koalition gewahlt wurde Im November 2021 gab Lofven das Amt des Parteivorsitzenden an Finanzministerin Magdalena Andersson ab 3 Andersson wurde am 30 November 2021 zur Ministerprasidentin Schwedens gewahlt Am 15 Mai 2022 sprach sich die Parteifuhrung der SAP fur einen Beitritt Schwedens zur NATO aus 4 Bei der Wahl zum Schwedischen Reichstag 2022 konnte die Socialdemokraterna unter der Fuhrung von Magdalena Andersson wieder an Stimmen und Mandaten hinzugewinnen Da allerdings die konservativen Moderaten unter Ulf Kristersson zusammen mit dem konservativ rechten Block erstmals bereit waren eine Regierung unter Duldung der rechtspopulistischen Schwedendemokraten bilden und der mitte linken Block die absolute Mehrheit verfehlte musste die Socialdemokraterna als Konsequenz der Wahl den Gang in die Opposition antreten Reichstagswahlen BearbeitenBis 1968 Wahlen zur Zweiten Kammer Angaben von Statistiska Centralbyran 5 1908 14 6 1911 28 5 1914 I 30 1 1914 II 36 4 1917 31 1 1920 29 7 1921 36 2 1924 41 1 1928 37 0 1932 41 1 1936 45 9 1940 53 8 1944 46 6 1948 46 1 1952 46 1 1956 44 6 1958 46 2 1960 47 8 1964 47 3 1968 50 1 1970 45 3 1973 43 6 1976 42 7 1979 43 2 1982 45 6 1985 44 7 1988 43 2 1991 37 7 1994 45 3 1998 36 4 2002 39 9 2006 35 0 2010 30 7 2014 31 0 2018 28 3 2022 30 3 Parteivorsitzende Bearbeiten1896 1907 Claes Tholin 1907 1925 Hjalmar Branting Ministerprasident 1920 1921 1923 und 1924 1925 1925 1946 Per Albin Hansson Ministerprasident 1932 1936 und 1936 1946 1946 1969 Tage Erlander Ministerprasident 1946 1969 1969 1986 Olof Palme Ministerprasident 1969 1976 und 1982 1986 1986 1996 Ingvar Carlsson Ministerprasident 1986 1991 und 1994 1996 1996 2007 Goran Persson Ministerprasident 1996 2006 2007 2011 Mona Sahlin 2011 2012 Hakan Juholt 2012 2021 Stefan Lofven Ministerprasident 2014 2021 2021 0000 Magdalena Andersson Ministerprasidentin 2021 2022Literatur BearbeitenJens Gmeiner Abschied von der sozialdemokratischen Hochburg Schweden Herausforderungen Reformen und Perspektiven der schwedischen Sozialdemokratie nach dem Machtverlust 2006 ibidem Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8382 0411 6 Bernd Henningsen Die Linke in Schweden Geschichte Programme Politik In Hans Ruhle Hans Joachim Veen Hrsg Sozialistische und kommunistische Parteien in Westeuropa Veroffentlichung des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Konrad Adenauer Stiftung Band 2 Nordlander Uni Taschenbucher Bd 762 Leske Budrich UTB Opladen 1979 ISBN 3 8100 0241 0 S 123 200 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Socialdemokraterna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Socialdemokraterna se Offizielle Internetseite Programkommissionen Offizielles Blog der Programmkommission der SAPEinzelnachweise Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link svt se SVT Fredagens rapportering fran Socialdemokraternas extrakongress Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2021 Suche in Webarchiven Erik Paulsson Ronnback Juholt Jag avgar som partiledare 21 Januar 2012 abgerufen am 26 November 2021 schwedisch Magdalena Andersson vald till partiordforande for det Socialdemokratiska Arbetarepartiet Abgerufen am 4 November 2021 schwedisch AFP dpa Schwedens Regierungspartei stimmt fur NATO Beitrittsgesuch faz net vom 15 Mai 2022 Historische Wahlstatistiken Memento des Originals vom 17 Juli 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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