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Die Parti Socialiste PS in Ostbelgien deutsch Sozialistische Partei SP 3 ist eine belgische Partei mit sozialdemokratischem Profil die seit 1978 im frankophonen Landesteil Belgiens Wallonie und Brussel sowie in der Deutschsprachigen Gemeinschaft antritt Parti SocialisteSozialistische ParteiPartei vorsitzender Paul MagnetteGeneral sekretar Jacques BraggaarStell vertretende Vorsitzende Willy DemeyerPhilippe CloseAnne LambelinGrundung 5 April 1885 POB 9 Juni 1945 PSB 28 Oktober 1978 PS Grundungs ort Brussel POB PSB PS Haupt sitz Parti Socialiste13 bld de l Empereur1000 BrusselAus richtung Sozialdemokratie Demokratischer SozialismusFarbe n rotBelgische Abgeordnetenkammer 20 150Senat 7 60DG Parlament 4 25Wallonisches Parlament 23 75Brusseler Parlament 17 89Mitglieder zahl ca 95 000 1 Mindest alter 16 JahreDurch schnitts alter ca 50 60 Jahre 2 Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale SI Progressive AllianzEuropaabgeordnete 1 21Europapartei Sozialdemokratische Partei Europas SPE PES EP Fraktion Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europaischen Parlament S amp D Website www ps bewww sp dg beNach dem Auseinanderfallen der Belgischen Sozialistischen Partei PSB BSP und der Abspaltung von der niederlandischsprachigen SP heute Vooruit ist die PS insbesondere in der Wallonie seit Jahrzehnten die grosste Partei Sie war in den Gemeinschaften und Regionen des sudlichen Landesteils seit 1980 an beinahe jeder Regierungskoalition beteiligt Derzeit stellt sie die Ministerprasidenten der Wallonischen Region Paul Magnette der Franzosischen Gemeinschaft Rudy Demotte und der Region Brussel Hauptstadt Rudi Vervoort Bis Oktober 2014 war die PS ebenfalls in der Foderalregierung vertreten wo sie mit Elio Di Rupo den belgischen Premierminister stellte siehe Regierung Di Rupo nach den Parlamentswahlen vom 25 Mai 2014 wurde die PS allerdings auf foderaler Ebene erstmals seit 1988 wieder in die Opposition verdrangt Die PS gehort auf europaischer und internationaler Ebene der Sozialdemokratischen Partei Europas SPE und der Sozialistischen Internationale SI an Parteiprasident ist nach seinem Rucktritt als Premierminister wieder Elio Di Rupo Seit Oktober 2019 hat Paul Magnette die Nachfolge Elio Di Rupos angetreten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausrichtung 2 Organisationsstruktur 2 1 Allgemeine und nationale Instanzen 2 2 Foderale regionale und lokale Instanzen 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte Die PSB BSP 3 2 1978 1981 Grundungsjahre der PS 3 3 1981 1987 Oppositionsarbeit im Parlament 3 4 1987 1999 Ruckkehr in die Regierung Cools Mord und Agusta Affare 3 5 1999 2007 Koalitionswechsel und Caroloregienne Affare 3 6 2007 2014 Krisenjahre und erster PS Premier 3 7 2014 bis heute Opposition gegen die Kamikaze Koalition 4 Gegenwart 4 1 Foderalregierung 4 2 Regierungen der Gemeinschaften und Regionen 5 Funktionare und Personlichkeiten 5 1 Parteivorsitzende 5 2 Parlamentsprasidenten 5 3 Ministerprasidenten und Minister 5 4 Weitere PS Mitglieder 6 Wahlresultate 6 1 Europawahlen 6 2 National bzw Foderalwahlen 6 3 Regionalwahlen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft und Ausrichtung BearbeitenDie Parti Socialiste ist eine sozialdemokratische politische Partei Seit ihrer Grundung als Belgische Arbeiterpartei im 19 Jahrhundert vermochte sie einen Grossteil ihrer Stimmen aus der Arbeiterklasse fur sich zu gewinnen Dementsprechend steht sie fur ein linkes sozial okonomisches Profil im politischen Spektrum Ihren historischen ideologischen Grundsatz fand die Partei in der sogenannten Charta von Quaregnon die am 25 und 26 Marz 1894 anlasslich des zehnten Parteikongresses der Belgischen Arbeiterpartei unter der Federfuhrung von Emile Vandervelde angenommen wurde 4 Diese Charta weist ausgesprochen marxistische Zuge auf Kollektivierung der Produktionsmittel und lehnt im Kontext des Klassenkampfes Proletariat gegen Bourgeoisie den Kapitalismus ab Wenngleich die Charta von Quaregnon bis heute offiziell zum Programm der Partei gehort hat die PS sich doch nicht zu einer linksradikalen Partei entwickelt Sie zog vielmehr ihrer ursprunglichen Ideologie einen pragmatischen Umgang vor Ihre leitenden Werte definiert die PS heute mit den Worten Solidaritat Bruderlichkeit Gleichheit Gerechtigkeit und Freiheit 5 Auf internationaler Ebene ist die PS Mitglied der Sozialistischen Internationale SI und der europafreundlichen Sozialdemokratischen Partei Europas SPE Mit der sozialistischen Gewerkschaft FGTB den sozialistischen Krankenkassen den sozialistischen Kulturvereinigungen der linken Presse heute verschwunden ehemals Le Peuple usw bildet die PS die klassische sozialistische Saule in der belgischen Gesellschaft Organisationsstruktur Bearbeiten nbsp Sitz der PS am Boulevard de l Empereur in BrusselDie interne Struktur der Parti Socialiste wird durch die Statuten der Partei geregelt die anlasslich des Kongresses vom 2 Dezember 2000 in Brussel verabschiedet wurden zwischenzeitlich mehrfach abgeandert 6 Allgemeine und nationale Instanzen Bearbeiten An der Spitze der Partei steht der Parteiprasident der fur vier Jahre von den Parteimitgliedern gewahlt wird Er bestimmt die politische Position der Partei koordiniert die Positionen der regionalen Instanzen handelt Regierungskoalitionen aus und reprasentiert die Partei Die Vizeprasidenten der Partei agieren in Abwesenheit des Prasidenten stellvertretend fur ihn Der Generalsekretar der Partei ubernimmt dagegen das Tagesgeschaft und fuhrt die Parteientscheidungen aus Er wird durch den Kongress gewahlt und ist gegenuber dem Parteiburo verantwortlich Die Rahmenbedingungen der politischen Position werden vom Parteiburo festgehalten das mitunter die Wahlprogramme aufstellt und auf mittel und langfristige Sicht die politische Situation analysiert Es tritt mindestens zwei Mal pro Monat zusammen und umfasst den Parteiprasidenten den Generalsekretar die Vertreter der Foderationen und verschiedene Personen mit beratender Funktion Der Kongress der Partei legt seinerseits die allgemeine politische Linie fest Er setzt sich aus Vertretern der verschiedenen Foderationen sowie beratenden Mandataren zusammen und tritt mindestens ein Mal jahrlich auf Einladung des Kongressburos zusammen das auch die Tagesordnung festlegt Der Kongress kann zudem uber ein Misstrauensvotum gegen den Parteiprasidenten abstimmen Zu den nationalen Instanzen gehoren weiterhin das Institut Emile Vandervelde IEV Studienburo der PS das Kollegium der Foderationssekretare sowie verschiedene andere Gremien Verschiedene Vereinigungen unterstutzen ebenfalls die Partei Action Commune Culturelle Socialiste ACCS Mouvement des Jeunes Socialistes M S J Re S O J Die Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht VoG FONSOC dient schliesslich als Finanzierungsorgan der Parti Socialiste Foderale regionale und lokale Instanzen Bearbeiten Die PS zahlt 14 Foderationen oder Regionalverbande Brussel Wallonisch Brabant Charleroi Dinant Philippeville West Hennegau Huy Waremme Luttich Luxemburg Mons Borinage Namur Soignies Thuin Verviers und die deutschsprachige Foderation SP Regionalverband Ostbelgien Die Foderation ist mit der politischen Aktion der Information der Weiterbildung und der Vorbereitung der Kongresse und Wahlen in ihrem Gebiet beauftragt Die Versammlung des Verbandes wahlt das Komitee und den Prasidenten der Foderation die mit der Leitung dieser beauftragt sind Es ist zudem eine Versammlung der Foderationen auf Ebene der Provinzen vorgesehen Die wallonischen Foderationen einerseits und die Brusseler Foderation andererseits konnen getrennte Regionalkongresse abhalten um Angelegenheiten zu bereden die von rein wallonischem beziehungsweise Brusseler Interesse sind Die Foderation legt die Lokalverbande oder gegebenenfalls Kommunalverbande Union Socialiste Communale USC der Partei fest Sie reprasentieren die PS auf der tiefsten Ebene und legen die Leitlinien der Gemeindepolitik fest Die Versammlung des Verbandes wahlt das Komitee und den Prasidenten die mit der Leitung des Lokalverbandes oder der USC beauftragt sind Geschichte BearbeitenVorgeschichte Die PSB BSP Bearbeiten Hauptartikel Belgische Arbeiterpartei Die auf ein Programm von Sozialreformen und teilweise auch auf ein laizistisches Weltbild ausgerichtete Sozialdemokratie in Belgien findet ihren Ursprung im Neunzehnten Jahrhundert Der Klassenkampf wurde zuerst von der Belgischen Arbeiterpartei der POB BWP frz Parti Ouvrier Belge ndl Belgische Werkliedenpartij und spater von der Belgischen Sozialistischen Partei der PSB BSP frz Parti Socialiste Belge ndl Belgische Socialistische Partij gefuhrt Die PSB BSP sammelte gleichermassen Verfechter des Einheitsstaates und des Foderalismus sowie einige radikalere Elemente Seit den Jahren 1937 1938 wurden jedoch bereits innerhalb der Partei verschiedene Kongresse fur Flamen 7 und Wallonen 8 abgehalten was ausdrucklich durch die Statuten der PSB BSP ehem Artikel 16 gestattet wurde Gleichzeitig nahmen einige wallonische Foderationen der PSB namlich jene von Luttich Huy Waremme Namur Charleroi Mons und Nivelles an dem von 1945 bis 1959 tagenden Wallonischen Nationalen Kongress frz Congres national wallon teil der als Geburtsstunde der wallonischen Regionalidentitat gilt Bei den flamischen und wallonischen Kongressen aus dem Jahr 1967 wurde die Forderung nach einer Neustrukturierung der Partei ausgedruckt Der Kongress der PSB BSP vom 16 Marz 1968 nahm dies zur Kenntnis und gab auch die Richtung der Partei fur die anstehende Erste Staatsreform vor Die Sozialisten sprachen sich klar fur ein neues Belgien aus das die Wallonie Flandern und Brussel anerkennt und diesen die notigen Institutionen Zustandigkeiten und Finanzmittel zur Verfugung stellt Diese Tendenz zum Dualismus innerhalb der Partei wurde bestatigt als der damalige Parteivorsitzende Leo Collard zurucktrat und nach den Parteiwahlen vom 24 Januar 1971 zum ersten Mal eine nationale Doppelspitze eingesetzt wurde auf wallonischer Seite Edmond Leburton und auf flamischer Jos Van Eynde 1978 1981 Grundungsjahre der PS Bearbeiten nbsp Andre Cools erster Prasident der PSDie Spaltung der PSB BSP wurde durch die Teilnahme an der Regierung Tindemans II unter Premierminister Leo Tindemans CVP eingeleitet die sich neben den Sozialisten aus den bereits getrennten flamischen und frankophonen Christdemokraten CVP und PSC sowie den flamischen Nationalisten der Volksunie VU und den Interessenvertretern der frankophonen Brusseler FDF zusammensetzte Diese Regierung hatte sich ein ausserst ehrgeiziges Staatsreformprojekt fur Belgien zum Ziel gesetzt der sogenannte Egmont Pakt Die PSB BSP unter dem Doppelvorsitz von Andre Cools auf wallonischer und Karel Van Miert auf flamischer Seite hatte sich mit einer Mehrheit von 96 2 fur die Regierungsbeteiligung ausgesprochen Die Prazisierung und Umsetzung des Egmont und spater des sogenannten Stuyvenberg Paktes erwies sich jedoch als ausserst schwierig besonders in Bezug auf die Brusseler Frage sodass die Meinungsverschiedenheiten zwischen Flamen und Wallonen im Endeffekt zu gross wurden und Premierminister Tindemans sich am 11 Oktober 1978 zum Rucktritt gezwungen sah und eine tiefe Staatskrise ausloste Auch innerhalb der PSB BSP war keine einheitliche Linie fur die Staatsreform auszumachen Wahrend Van Miert eine interne Neuorganisation der Partei forderte verdachtigte Cools den flamischen Flugel die Solidaritat mit den Wallonen brechen zu wollen Der ursprunglich fur den 28 Oktober 1968 vorgesehene nationale Parteikongress der PSB BSP wurde von Andre Cools auf unbestimmte Zeit verschoben Am 23 Oktober entschieden das Permanentkomitee der wallonischen sozialistischen Foderationen und die Brusseler Foderation den frankophonen Flugel der PSB BSP einfach nur noch Parti Socialiste PS umzutaufen Am 28 Oktober wurde ein Kongress in Brussel einberufen der dem provisorischen Komitee der wallonischen und Brusseler Sozialisten unter der Fuhrung von Cools sein Vertrauen aussprach Schliesslich wurden bei einem Kongress vom 26 November 1978 in Namur die Statuten sowie das Wahlprogramm der PS verabschiedet welches eine sehr starke Autonomie fur Brussel und seine Randgemeinden vorsah Die Reaktion der flamischen Sozialisten fiel heftig aus und in einem Kongress vom 26 November in Gent entschied die BSP nunmehr ein Belgien zu zweit und nicht mehr zu dritt zu vertreten in dem Brussel unter der Aufsicht der Zentralgewalt stehen wurde Die Bezeichnung BSP mit dem Titel Vlaamse Socialisten wurde jedoch beibehalten 9 Am 31 Oktober 1978 wurde ein Konzertierungsausschuss zwischen der PS und den Vlaamse Socialisten geschaffen Die Spaltung der PSB BSP hatte die Aufteilung der parteiinternen Instanzen sowie des Parteistudiendienstes Institut Emile Vandervelde zur Folge Die anderen Komponenten der sozialistischen Saule wie die sozialistische Gewerkschaft FGTB ACVV die Krankenkasse oder ubrigen Kooperativen waren dagegen von der Parteispaltung nicht betroffen und blieben weiterhin national War die PS nunmehr sprachlich homogener geworden so war sie nicht ausschliesslich franzosischsprachig in der Brussel PS waren immer noch einige niederlandischsprachige Vertreter auszumachen und auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Osten Belgiens waren die lokalen deutschsprachigen sozialistischen Mandatare Mitglied der PS die sich dort Sozialistische Partei nennt Die am 17 Oktober 1978 abgehaltenen Neuwahlen Parlament und Provinzen konnte die PS im wallonischen Landesteil fur sich gewinnen nahm jedoch in Brussel den dritten Platz hinter dem FDF und der PSC ein Nach einer 99 Tage langen und schwierigen Phase der Regierungsbildung erhielt schliesslich die Regierung Martens I unter Wilfried Martens CVP die sich aus Christdemokraten Sozialisten und der FDF zusammensetzte das Vertrauen des Parlaments PS Vizepremier wurde Guy Spitaels Doch die Regierung war trotz gewisser Fortschritte durch die Zweite Staatsreform die Schaffung der Regionen mit einer Ausnahme fur Brussel von solcher Instabilitat gepragt dass Premierminister Martens nach dem Ausschluss der FDF und zwei weiteren Umbildungen seinen Rucktritt einreichte und Mark Eyskens CVP die Regierungsgeschafte ubernahm Jedoch konnte auch Eyskens keine Befriedung erreichen die PS verlangte eine grossere Autonomie um die sich auf dem Niedergang befindende wallonische Stahlindustrie zu retten und die Regionalisierung dieser Angelegenheit Da keine Einigung mit der CVP erzielt werden konnte scheiterte auch die Regierung M Eyskens im September 1981 und Neuwahlen wurden angesetzt Innerhalb der PS hatte Andre Cools beschlossen im Jahr 1981 den Vorsitz der Partei abzugeben Bei den Parteiwahlen traten der von Cools favorisierte Guy Spitaels an sowie Ernest Glinne der den linken Flugel der Partei vertrat und von Leburton unterstutzt wurde und Alain Van der Biest Erst bei einer Stichwahl konnte sich Spitaels mit 311 zu 282 Stimmen gegenuber Glinne durchsetzen 1981 1987 Oppositionsarbeit im Parlament Bearbeiten Im Vorfeld der National und Provinzialwahlen positionierte sich die PS anlasslich eines Parteikongresses vom 4 Oktober 1981 in Montigny le Tilleul fur eine tiefergehende Foderalisierung des Landes und eine Regionalisierung der sogenannten Industriesektoren von nationalem Interesse wie den Schiffbau die Stahl und die Textilindustrie Bei den Wahlen vom 8 November 1981 erzielte die PS ein stabiles Resultat weiterhin erste wallonische Partei Gewinn von drei Sitzen in der Kammer und Verlust von einem Sitz im Senat wahrend die Liberalen in Flandern PVV und im franzosischsprachigen Landesteil PRL einen Sieg auf Kosten der Christlichsozialen erringen konnten Die Regierungskoalition unter Premier Martens Regierung Martens V wurde allerdings von den letztgenannten gebildet sodass sich die PS und die SP auf nationaler Ebene in der Opposition wiederfanden Auf regionaler Ebene sahen die Verhaltnisse dagegen anders aus Die Rate der Wallonischen Region und der Franzosischen Gemeinschaft setzten sich aus den nationalen Abgeordneten und direkt gewahlten Senatoren zusammen der franzosischen Sprachgruppe zusammen Aufgrund der Vorherrschaft der PS in der Wallonie erhielten die PS Politiker Jean Maurice Dehousse in der Wallonischen Region und Philippe Moureaux in der Franzosischen Gemeinschaft den Vorsitz der jeweiligen Exekutiven Die PS befand sich somit in einer bis zu diesem Zeitpunkt ungesehenen Situation Auf nationaler Ebene sprach sie sich gegen den Sparkurs der Regierung Martens Gol aus wahrend sie auf regionaler und Gemeinschaftsebene gezwungen war mit den Christdemokraten und den Liberalen zusammenzuarbeiten Bei den Kommunalwahlen von 1982 konnte die PS ihre starke Position und ihre lokale Verankerung in der Wallonie ausbauen In den Stadten Charleroi La Louviere Huy Waremme Ath sowie in den Lutticher Peripheriegemeinden Seraing Flemalle Grace Hollogne und Herstal erhielt sie die absolute Mehrheit wahrend sie in Luttich Mons Tournai und Namur auf einen Koalitionspartner angewiesen war In den Brusseler Gemeinden konnte dagegen lediglich in Evere die absolute Mehrheit erreicht werden Auch bei den Europawahlen von 1984 errang die PS die auf ihrer Liste den umstrittenen Burgermeister Jose Happart aus der Gemeinde Voeren als freien Kandidaten aufgenommen hatte im franzosischsprachigen Landesteil einen Sieg Diese Erfolge halfen ihr nach den National und Provinzialwahlen vom 13 Oktober 1985 allerdings nicht weiter Konnte die PS ihr Resultat von 1981 zwar konsolidieren so blestand die Regierung weiterhin aus Christdemokraten und Liberalen Diese Zusammenarbeit wurde auch auf regionaler Ebene fortgefuhrt so dass die PS jetzt sowohl im nationalen Parlament als auch in den Raten der Wallonischen Region und der Franzosischen Gemeinschaft in die Opposition verdrangt wurde Lediglich in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wurde sie weiterhin an den Regierungsgeschaften beteiligt Die Regierung Martens VI zeichnete sich jedoch durch eine ausserst grosse Instabilitat aus die durch Haushaltsfragen und den Sprachenstreit rund um die Gemeinde Voeren gepragt war Schliesslich musste Premierminister Wilfried Martens nach einer letzten Umbildung seinen Rucktritt einreichen und vorgezogene Neuwahlen wurden fur den 13 Dezember 1987 angesetzt 1987 1999 Ruckkehr in die Regierung Cools Mord und Agusta Affare Bearbeiten Aus den Parlaments und Provinzialwahlen von 1987 kam die PS als grosse Gewinnerin hervor um die 44 der Stimmen in der Wallonie die CVP verlor dagegen Stimmen Die Positionen der Sozialisten und Christlichsozialen waren nicht einfach zu vereinen insbesondere was das Problem Voeren betraf Heftige interne Spannungen in der PS waren die Folge sodass Spitaels die Fuhrung der Verhandlungen an Moureaux abgeben musste Lediglich die Einbindung der flamisch nationalistischen VU fuhrte zu einer Einigung und der Bildung der Regierung Martens VIII Philippe Moureaux wurde Vizepremier fur die PS und fuhrte auch die anschliessenden Verhandlungen zur Dritten Staatsreform Im Jahr 1989 wurden das Europaische Parlament sowie der Rat der Region Brussel Hauptstadt gewahlt Bei beiden setzte sich die PS durch Mit Jose Happart auf Europaischer Ebene und mit Charles Picque in Brussel Innerhalb der PS war diese Zeit auch von der schwierigen Findung einer einheitlichen Position in Bezug auf die belgische Staatsreform gepragt Wahrend einige Grossen der Partei sich ausdrucklich fur eine weitere Regionalisierung aussprachen wie beispielsweise Happart mit der Bewegung Wallonie region d Europe zeigten sich besonders die Brusseler Sozialisten skeptischer vor allem auch vor dem Hintergrund der finanziell schwer angeschlagenen Franzosischen Gemeinschaft Anlasslich des Kongresses von Ans einigte man sich darauf dass die Wallonische und Brusseler Region einige Zustandigkeiten von der Franzosischen Gemeinschaft ubernehmen sollten was 1993 umgesetzt wurde Einen besonderen PS internen Konfliktherd stellte die Lutticher Sektion der Partei dar Die Vereinigung Groupe Perron in der auch Happart und Dehousse vertreten waren wehrte sich gegen den in ihren Augen zu grossen Einfluss der Lutticher Peripherie und insbesondere gegen den Einfluss von Andre Cools Spitaels konnte die Situation nicht entscharfen sodass der Konflikt darin gipfelte dass Cools am 18 Juli 1991 vor seinem Haus von zwei tunesischen Auftragsmordern niedergeschossen wurde und vor Ort verstarb Wer die genauen Auftraggeber waren ist bis heute unbekannt 10 Auf nationaler Ebene bahnten sich Anfang der 1990er Jahre aufgrund von Unstimmigkeiten in der Regierung erneut verschiedene Konfliktherde an Besonders die VU drangte auf eine Vertiefung der Staatsreform hier konnte ein Kompromiss gefunden werden Die Legalisierung der Abtreibung vom PS Senator Roger Lallemand vorgeschlagen wurde mit der liberalen Opposition und gegen die Stimmen der christlichsozialen Mehrheitspartner verabschiedet Ihr verfruhtes Ende fand die Regierung letztendlich darin dass die flamischen Parteien SP und VU die Ausfuhrung von wallonischen Waffen nach Saudi Arabien die von der PS befurwortet wurde verhindern wollten Dies fuhrte dazu dass die VU letztendlich die Regierung verliess Die neue Regierung Martens IX einigte sich auf somit eine Regionalisierung der Exportlizenzen fur Waffen Fur die Durchfuhrung der Staatsreform wurden das Parlament aufgelost und Neuwahlen angeordnet Bei den Wahlen vom 24 November 1991 verloren sowohl die CVP als auch die PS Stimmen Da eine Regierungsbildung unter den Liberalen jedoch scheiterte wurde die bisherige Koalition fortgefuhrt aber erstmals unter Premierminister Jean Luc Dehaene CVP Auf Regional und Gemeinschaftsebene erzielte die PS mit der PSC unter Melchior Wathelet eine Einigung Spitaels beschloss uberraschend selbst den Vorsitz der wallonischen Regionalexekutive zu ubernehmen Den Parteivorsitz gab er 1992 deshalb an Philippe Busquin ab Im Zuge der Ermittlungen zum Cools Mord deckte die Justiz in den 1990er Jahren andere Skandale auf in denen vornehmlich PS Politiker verwickelt waren Die Agusta Affare oder Agusta Dassault Affare bei der es um Schmiergelder ging die beim Ankauf von 45 Kampfhubschraubern fur die belgischen Luftstreitkrafte an Politiker geflossen waren sowie die INUSOP Affare bei der illegale Parteifinanzierungen im Spiel waren hatten zur Folge dass die PS Grossen Guy Spitaels Guy Coeme und Guy Mathot im Januar 1994 von ihren Amtern zurucktreten mussten Bei den im gleichen Jahr stattfindenden Europa und Gemeinderatswahlen konnte die PS allerdings den Image Schaden begrenzen Die Parlamentswahlen vom 21 Mai 1995 bei denen neben dem reformierten Foderalparlament zum ersten Mal auch die Parlamente der Regionen direkt gewahlt wurden ergaben einen relativ geringen Ruckschritt fur die PS Die anschliessende Regierungsbildung erfolgte im Zeichen der Kontinuitat In allen Parlamenten bildeten Christlichsoziale und Sozialisten eine Mehrheit und Premierminister Jean Luc Dehaene fuhrte auf foderaler Ebene seine zweite Regierung an Einzige Ausnahme war Brussel wo die PS mit der liberalen Allianz PRL FDF eine Koalition bildete Die Legislaturperiode erwies sich jedoch als ausserst unbehaglich fur die Mehrheit Neben den verschiedenen PS Prozessen Cools Agusta kam 1996 die Dutroux Affare ans Licht aus der sich ergab dass mehrere Kinder einem bereits bekannten padophilen Sexualstraftater zum Opfer fallen konnten weil mitunter die Kommunikation zwischen den verschiedenen Polizeidiensten nicht stimmte Schliesslich geriet Belgien 1999 im Rahmen der sogenannten Dioxin Krise verseuchte Lebensmittel in die internationale Kritik Zahlreiche Minister mussten zurucktreten und bei den Foderalwahlen vom 13 Juni 1999 verlor die scheidende Mehrheit folglich das Vertrauen der Wahler 1999 2007 Koalitionswechsel und Caroloregienne Affare Bearbeiten nbsp Jean Claude Van Cauwenberghe ehemaliger wallonischer MinisterprasidentDie Wahlen von 1999 ergaben ein gemischtes Resultat fur die PS Wahrend sie in der Kammer und im Wallonischen Parlament erste Kraft blieb wurde die PS im Europaparlament und im Senat von der liberalen PRL FDF MCC eindeutig geschlagen und verlor in Brussel ihren zweiten Platz an die Grunen von Ecolo Bei den Koalitionsbildungen wurden die Christlichsozialen erstmals seit 1958 in die Opposition verdrangt und die sogenannte Regenbogenkoalition aus Liberalen Sozialisten und Grunen unter Premierminister Guy Verhofstadt VLD geschlossen Laurette Onkelinx wurde dabei PS Vizepremierministerin Dieselbe Zusammensetzung war auch in den Gemeinschaften und Regionen zuruckzufinden ausser in Brussel wo Ecolo in der Opposition blieb in der Deutschsprachigen Gemeinschaft erhielt die PS SP mit Karl Heinz Lambertz obschon nur dritte Kraft erstmals den Posten des Ministerprasidenten Da Philippe Busquin in die Kommission Prodi unter Romano Prodi einstieg gab er 1999 den Parteivorsitz ab Aus den Parteiwahlen kam der damalige Ministerprasident der Wallonischen Region und Burgermeister von Mons Elio Di Rupo als Sieger hervor Den Vorsitz der Regionalexekutive trat Di Rupo jedoch nur ein Jahr spater an seinen Parteikollegen Jean Claude Van Cauwenberghe ab um sich eher mit den internen Angelegenheiten der PS beschaftigen zu konnen Die Abwesenheit der Christlichsozialen in der Foderalregierung ermoglichte die Verabschiedung von einigen sensibleren Gesetzesinitiativen die von der PS unterstutzt wurden wie die Legalisierung der Sterbehilfe oder der gleichgeschlechtlichen Ehe und einer funften Staatsreform im Jahr 2001 Doch auch eine gewisse Konkurrenz zu den Grunen die die Schaffung einer grossen linksorientierten Bewegung mit der PS abgelehnt hatten pragte die Arbeit der Sozialisten in der Regierung Verhofstadt Die Foderalwahlen vom 18 Mai 2003 bedeuteten nach einem hohen Stimmenverlust fur die Grunen die mit einem kollektiven Rucktritt all ihrer Minister die Legislaturperiode in einem Eklat enden gelassen hatten das Ende der Regenbogenkoalition Da sowohl die Sozialisten als auch die Liberalen Stimmen fur sich gewinnen konnten und vergleichbare Resultate einfuhren wurde die zweite Verhofstadt Regierung als sozialliberale Koalition ohne die Grunen fortgefuhrt Bei den Gemeinschafts Regional und Europawahlen vom 13 Juni 2004 ging die PS dagegen als eindeutige Gewinnerin hervor sowohl in der Wallonie als auch in Brussel wo sie die Liberalen in der Zwischenzeit als MR vereinigt von der Spitze verdrangte Auf Ebene der Wallonischen Region vernachlassigte die PS den liberalen Partner und bildete fortan mit den Zentrumshumanisten der cdH ehemals Christlichsoziale eine Mehrheit unter Van Cauwenberghe wahrend in Brussel Ecolo mit in die Picque Regierung aufgenommen wurden In der Deutschsprachigen Gemeinschaft verliessen die Grunen die Mehrheit die nunmehr aus Sozialisten Liberalen und der regional gesinnten PJU PDB bestand Im Jahr 2005 erregte die PS mit einem erneuten Skandal grosses Aufsehen In der in Charleroi tatigen sozialen Wohnungsbaugesellschaft La Caroloregienne wurden massiv offentliche Gelder bei der Vergabe von offentlichen Auftragen veruntreut Zwei sozialistische Schoffen wurden von ihrem Amt enthoben und einer von ihnen Claude Despiegeleer sogar in Untersuchungshaft genommen Die Caroloregienne Affare zog weite Kreise und es wurden weitere Unregelmassigkeiten aufgedeckt die auf ein organisiertes Klientelismussystem in Charleroi hindeuteten Die PS die seit 1977 die absolute Mehrheit im Stadtrat besass befand sich im Zentrum der Kritik Charlerois machtiger Mann der wallonische Ministerprasident Jean Claude Van Cauwenberghe musste sich schliesslich aufgrund seiner engen Freundschaft mit den beiden Schoffen und einer Anzahl von Vergehen die wahrend seiner Amtszeit als Burgermeister von Charleroi stattgefunden hatten systeme Van Cau dem Druck der offentlichen Meinung und der Medien beugen Er reichte am 30 September 2005 den Rucktritt von seinem Ministeramt ein 11 Elio Di Rupo kundigte an die Parvenus in seiner Partei zu verfolgen und ubernahm selbst den Vorsitz der Regionalexekutive Auch andere PS Grossen wie der damals amtierende Burgermeister von Charleroi Charles Van Gompel oder der ehemalige wallonische Ministerprasident und Burgermeister von Namur Bernard Anselme sturzten infolge verschiedener Folgeskandale Nach den Gemeinderatswahlen vom 8 Oktober 2006 musste die krisenerschutterte PS in Stadten wo sie bis zu diesem Zeitpunkt teils die absolute Mehrheit innehatte mit anderen Parteien eine Koalition bilden wie in Charleroi wo das Burgermeisteramt an die cdH ging oder wurde ganz in die Opposition gedrangt wie in Namur Trotzdem fuhr sie vielerorts recht stabile Resultate ein 2007 2014 Krisenjahre und erster PS Premier Bearbeiten nbsp Elio Di Rupo Premierminister Belgiens von 2011 bis 2014Ab 2007 sah sich Belgien von zwei tiefen Krisen gezeichnet die schwerwiegende politische Folgen mit sich zogen Zum einen die interne Staatskrise drohender Auseinanderfall des Landes und zum anderen die internationale Finanz und Wirtschaftskrise mitunter hohe Verluste bei belgischen Grossbanken und Eurokrise Die Foderalwahlen von 2007 stellten eine Premiere seit der Einfuhrung des gleichgultigen Wahlrechts im Jahr 1919 dar Zum ersten Mal war die PS nicht starkste Kraft im sudlichen Landesteil sondern wurde dort von der MR uberholt Auch aufgrund herber Verluste der Open VLD bedeuteten diese Wahlen das Ende der sozialliberalen Allianz unter Verhofstadt Grosser Wahlsieger war der flamische Christdemokrat Yves Leterme nunmehr CD amp V der seinen Wahlkampf besonders auf die Forderung nach einer neuen Staatsreform mit einer verstarkten Regionalisierung aufgebaut hatte auch auf Druck des damaligen Kartellpartners N VA Nachfolgerin der Volksunie Eine Regierung aus Christdemokraten und Liberalen unter Ausschluss der immer noch krisengezeichneten PS kam nach gescheiterten Verhandlungen uber die Staatsreform und einer ersten langen Staatskrise nicht zustande Erst als die PS wenn auch grosse Verliererin der Wahlen zu den Koalitionsgesprachen eingeladen wurde konnte schliesslich die Regierung Leterme gebildet werden nachdem die flamischen Parteien ihre Forderungen zur Staatsreform deutlich gesenkt hatten und die langwierige Diskussion um die Spaltung des Wahlkreises Brussel Halle Vilvoorde BHV aufgeschoben worden war Da die ebenfalls geschwachten flamischen Sozialisten der sp a der PS nicht in die Regierung folgen wollten wurde erstmals eine asymmetrische Foderalregierung gebildet wo also eine frankophone Partei nicht mit ihrem flamischen Gegenstuck in der Koalition sass Elio Di Rupo wurde trotz der Wahlniederlage zum Parteiprasidenten wiedergewahlt verliess aber die Wallonische Regierung zugunsten von Rudy Demotte Die Regierung musste allerdings sehr bald mit den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise kampfen Infolge der sogenannten Fortis Affare bei der aus Justizkreisen verlautete dass vonseiten der Politik Druck auf die Richter ausgeubt worden sei die sich mit Unregelmassigkeiten beim Verkauf des beinahe insolventen Fortis Konzerns an die Bank BNP Paribas befassten und somit die Gewaltentrennung verletzt wurde trat die Regierung Leterme nach neun Monaten Amtszeit am 19 Dezember 2008 geschlossen zuruck Nach einer kurzen Zwischenregierung unter Herman Van Rompuy der wenig spater zum ersten standigen Prasidenten des Europaischen Rates designiert wurde ubernahm der mittlerweile rehabilitierte Leterme jedoch recht schnell im November 2009 seine zweite Regierung in der die PS weiterhin ohne die sp a vertreten war Auf regionaler Ebene konnte die PS ihr Image wieder aufbessern und besonders in Zeiten der Wirtschaftskrise als Beschutzerin der einfachen Arbeiter gegenuber der Finanzwelt punkten Bei den Regionalwahlen vom 7 Juni 2009 verloren die Sozialisten zwar Stimmen an Ecolo blieben aber zumindest in der Wallonie mit 32 wichtigste Partei Dort und auch in Brussel wurden dementsprechend Olivenbaum Koalitionen aus Sozialisten Zentrumshumanisten und Grunen gebildet wobei die PS die Ministerprasidentenposten der Gemeinschaften und Regionen weiterhin fur sich beanspruchen konnte Auf lokaler Ebene war die PS in der Zwischenzeit erneut in die Schlagzeilen geraten Die ehemalige Senatsprasidentin und langjahrige amtierende Burgermeisterin von Huy Anne Marie Lizin wurde 2009 wegen Veruntreuung von offentlichen Geldern aus der PS ausgeschlossen Im selben Jahr musste auch Didier Donfut auf Druck der Offentlichkeit zurucktreten als bekannt geworden war dass er als Minister gleichzeitig unabhangiger Berater war und dafur ein zusatzliches jahrliches Honorar von ca 143 000 Euro bezog 12 Michel Daerden einer der popularsten PS Politiker Daerdenmania und ehemaliger Minister wurde seinerseits 2011 in der Gemeinde Ans von seiner eigenen Mehrheit vom Burgermeisterposten verdrangt Grund waren interne Streitigkeiten Die Foderalregierung erlebte inzwischen erhebliche interne Spannungen aufgrund der fehlenden Resultate in Sachen Staatsreform Da fur das Problem BHV immer noch keine Losung gefunden werden konnte beschlossen die flamischen Liberalen die Foderalregierung zu verlassen und ihr das Vertrauen zu entziehen Am 22 April 2010 reichte Leterme seinen Rucktritt ein der Konig loste das Foderalparlament auf und Neuwahlen wurden fur den 13 Juni angesetzt Der Urnengang hatte eine Starkung der flamisch nationalistischen und wirtschaftlich rechts ausgerichteten N VA in Flandern und eine Konsolidierung der Vormachtstellung der PS im Suden zur Folge Daraus ergab sich eine Staatskrise von uber 541 Tagen in denen unter den federfuhrenden Parteiprasidenten Bart De Wever N VA und Elio Di Rupo PS weder eine Einigung zur geplanten Staatsreform noch eine gemeinsame Antwort auf die Finanzkrise die Verabschiedung eines Sparhaushalts und die Senkung der Staatsverschuldung gelang Erst nachdem die flamischen Nationalisten definitiv die Verhandlungen verlassen hatten einigten sich die flamischen und wallonischen Sozialisten Christdemokraten Liberalen und Grunen am 15 September 2011 uber die Teilung von BHV und am 4 Oktober uber das Gesamtpaket der sechsten Staatsreform Zu den danach beginnenden Verhandlungen zur Bildung einer Foderalregierung unter Formateur Di Rupo wurden die Grunen nicht eingeladen Am 1 Dezember 2011 nur wenige Tage nachdem die Ratingagentur Standard amp Poor s Belgiens Rating von AA auf AA mit negativem Ausblick gesenkt hatte konnte schliesslich die Regierung Di Rupo aufgestellt werden Elio Di Rupo wurde somit der erste wallonische und sozialistische Premierminister Belgiens seit Leburton im Jahr 1973 der erste frankophone Premier seit Paul Vanden Boeynants PSC im Jahr 1978 und erster PS Premierminister Belgiens uberhaupt Den kommissarischen Parteivorsitz uberliess er gleichzeitig dem bis dahin wenig bekannten Fraktionsfuhrer der PS in der Kammer Thierry Giet 13 Die Kommunalwahlen von 2012 aus denen die PS gegenuber den letzten Wahlen gestarkt hervorging hatten ein grosseres Stuhlerucken innerhalb der Partei zur Folge Paul Magnette nun Burgermeister von Charleroi beschloss die Foderalregierung zu verlassen und wurde zum neuen Parteiprasidenten gewahlt 14 Er wurde durch Jean Pascal Labille in der Regierung ersetzt In Brussel ubernahm Laurette Onkelinx den Vorsitz der Brusseler PS Foderation von Rudi Vervoort der seinerseits Charles Picque am 7 Mai 2013 an der Spitze der Brusseler Regierung abloste 15 2014 bis heute Opposition gegen die Kamikaze Koalition Bearbeiten Die Wahlen vom 25 Mai 2014 wurden gleichzeitig auf foderaler regionaler und europaischer Ebene abgehalten Auch wenn die PS weiterhin auf franzosischsprachiger Seite die starkste Partei blieb so musste sie doch leichte Verluste einfahren die MR konnte einen deutlichen Stimmenzuwachs fur sich verbuchen In Flandern kam dagegen die N VA als grosser Wahlsieger aus dem Urnengang hervor Die Regierungsbildung gestaltete sich auf den verschiedenen Landesebenen sehr unterschiedlich Wahrend der Konig auf mit Bart De Wever und Charles Michel MR als Informateure verschiedene Sondierungen vornahm nahm die PS in den Regionen die Initiative fur Koalitionsgesprache Am 5 Juni 2014 kundigte die PS an dass sie in der Wallonie und in der Franzosischen Gemeinschaft mit der cdH regieren wurde wahrend in Brussel die mittlerweile von der MR losgeloste FDF unter Olivier Maingain als dritter Koalitionspartner beteiligt wurde 16 Ministerprasidenten wurden respektive Magnette Demotte und Vervoort Diese Nachricht loste eine Kettenreaktion aus Wahrend in Flandern wenig spater die Koalition aus N VA CD amp V und Open VLD bekannt gemacht wurde sah sich die MR auf Landesebene unter Zugzwang wenn sie nicht belgienweit in die Opposition verdrangt werden wollte Nachdem die cdH einer Mitte rechts Regierung eine Absage erteilte beschloss die MR als einzige frankophone Partei mit den Parteien der flamischen Regierung die Bildung einer Foderalregierung zu verhandeln Dieses Vorhaben bei dem zum ersten Mal in der neueren belgischen Geschichte eine Foderalregierung gebildet werden sollte deren frankophoner Bestandteil nur aus einer Partei besteht und sich somit in der franzosischen Sprachgruppe des Parlaments in der Minderheit befindet wurde alsbald Schweden Koalition oder Kamikaze Koalition da die MR sich wie ein Kamikaze in einer Alles oder nichts Position befindet getauft Die Foderalregierung Michel I unter Premierminister Charles Michel MR wurde gebildet und die PS zum ersten Mal seit 1988 in der Abgeordnetenkammer wieder in die Opposition verdrangt Der scheidende Premier Elio Di Rupo ubernahm in der Folge wieder den Parteivorsitz und kundigte einen ausserst harten Oppositionskurs an 17 Gegenwart BearbeitenFoderalregierung Bearbeiten Hauptartikel Regierung Michel I Seit dem 11 Oktober 2014 befindet sich die PS auf foderaler Ebene in der Opposition und ist somit nicht mehr in der Foderalregierung vertreten Regierungen der Gemeinschaften und Regionen Bearbeiten Die amtierenden Ministerprasidenten mit PS Angehorigkeit nbsp Rudy Demotte im Amtseit 2008 Wallonische Region nbsp Franzosische Gemeinschaft nbsp Rudi Vervoort im Amtseit 2013 Region Brussel Hauptstadt nbsp Region Brussel HauptstadtFunktionare und Personlichkeiten BearbeitenParteivorsitzende Bearbeiten Der amtierende Prasident der PS nbsp Elio Di Rupo im Amtseit 2014 Mitglied der foderalen AbgeordnetenkammerBurgermeister von MonsPremierminister a D StaatsministerFolgende Personen sassen in der Vergangenheit der Parti Socialiste als Prasidenten vor 1978 bis 1981 Andre Cools 1981 bis 1992 Guy Spitaels 1992 bis 1999 Philippe Busquin 1999 bis heute Elio Di Rupo 2011 bis 2013 Thierry Giet kommissarisch 2013 bis 2014 Paul Magnette kommissarisch Parlamentsprasidenten Bearbeiten Die amtierenden Parlamentsprasidenten mit PS Angehorigkeit nbsp Philippe Courard im Amtseit 2014 Wallonische Region nbsp Franzosische Gemeinschaft nbsp Charles Picque im Amtseit 2014 Region Brussel Hauptstadt nbsp Region Brussel Hauptstadt nbsp Karl Heinz Lambertz im Amt2014 2016 seit 2019 nbsp Deutschsprachige GemeinschaftFolgende Personen waren in der Vergangenheit Mitglied der Parti Socialiste und Prasident einer parlamentarischen Versammlung Yvon Biefnot WR Willy Burgeon WR Robert Collignon WR Andre Cools WR Magda De Galan RB Freddy Deghilage FG Georges Dejardin FG Francoise Dupuis RB Valmy Feaux WR Andre Flahaut Kammer Jose Happart WR Leon Hurez WR FG Jean Francois Istasse FG Roger Lallemand Senat Jean Charles Luperto FG Anne Marie Lizin Senat Irene Petry FG Isabelle Simonis FG Louis Siquet DG Guy Spitaels WR Willy Taminiaux WR FG Eric Tomas RB WR Wallonische Region RB Region Brussel Hauptstadt FG Franzosische Gemeinschaft DG Deutschsprachige Gemeinschaft Ministerprasidenten und Minister Bearbeiten Folgende Personen sind oder waren in der Vergangenheit Mitglied der Parti Socialiste und Ministerprasident in einer Gemeinschaft bzw Region Bernard Anselme WR FG Marie Arena FG Guy Coeme WR Robert Collignon WR Jean Maurice Dehousse WR Rudy Demotte WR FG amtierend Elio Di Rupo WR Valmy Feaux WR Karl Heinz Lambertz DG Paul Magnette WR amtierend Philippe Moureaux FG Laurette Onkelinx FG Charles Picque RB Guy Spitaels WR Jean Claude Van Cauwenberghe WR Rudi Vervoort RB amtierend WR Wallonische Region RB Region Brussel Hauptstadt FG Franzosische Gemeinschaft DG Deutschsprachige GemeinschaftDaruber hinaus waren folgende Personen als Minister oder Staatssekretar in einer foderalen gemeinschaftlichen oder regionalen Regierung oder Exekutiven vertreten Antonios Antoniadis Bernard Anselme Philippe Busquin Andre Cools Philippe Courard Guy Cudell Michel Daerden Magda De Galan Andre Degroeve Jean Marc Delizee Roger Delizee Elie Deworme Christian D Hoogh Didier Donfut Christian Dupont Francoise Dupuis Valmy Feaux Julie Fernandez Fernandez Andre Flahaut Paul Furlan Francois Guillaume Jose Happart Robert Hotyat Jacques Hoyaux Edgard Hismans Leon Hurez Alain Hutchinson Emir Kir Fadila Laanan Jean Pascal Labille Christophe Lacroix Frederic Laloux Marcel Lejoly Anne Marie Lizin Rachid Madrane Paul Magnette Philippe Mahoux Jean Claude Marcourt Guy Mathot Gilbert Mottard Jacques Santkin Henri Simonet Isabelle Simonis Willy Taminiaux Marc Tarabella Eliane Tillieux Eric Tomas Robert Urbain Alain Van der Biest Yvan YlieffWeitere PS Mitglieder Bearbeiten Herve Brouhon Lucien Cariat Leon Casaert Edouard Close Frederic Daerden Veronique De Keyser Willy Demeyer Claude Desama Claude Despiegeleer Bea Diallo Claude Eerdekens Ernest Glinne Jean Marie Happart Alain Mathot Patrick Moriau Gaston Onkelinx Edmund Stoffels Freddy Thielmans Jacques Van Gompel Jacques YernaWahlresultate BearbeitenEuropawahlen Bearbeiten Jahr Prozent Stimmen Sitze1979 12 84 698 889 31984 13 32 762 293 51989 14 48 854 207 51994 11 48 684 962 31999 9 59 596 567 32004 13 54 878 577 42009 10 88 714 947 32014 10 68 714 645 3Nur die Ergebnisse des Franzosischen Wahlkollegiums werden aufgezeigt unter Ausschluss der Ergebnisse der PS SP im Deutschsprachigen Wahlkollegium National bzw Foderalwahlen Bearbeiten AbgeordnetenkammerJahr Prozent Stimmen Sitze1978 13 01 719 926 321981 12 70 765 055 351985 13 76 834 488 351987 15 66 961 361 401991 13 49 831 199 351995 11 87 720 819 211999 10 26 631 653 192003 13 02 855 992 252007 10 86 724 787 202010 13 70 894 543 262014 11 67 787 058 23Regionalwahlen Bearbeiten Wallonische RegionJahr Prozent Stimmen Sitze1995 35 22 665 986 301999 29 44 560 867 252004 36 91 727 781 342009 32 77 657 803 292014 30 90 632 653 30Region Brussel HauptstadtJahr Prozent Stimmen Sitze1989 21 95 96 189 181995 21 40 88 370 171999 16 01 68 307 132004 28 75 130 462 262009 26 24 107 303 212014 26 59 108 755 21 Nur der Anteil der Stimmen innerhalb der Franzosischen Sprachgruppe wurde gezahlt Literatur BearbeitenPascal Delwit Jean Benoit Pilet Emilie van Haute Les partis politiques en Belgique Universite de Bruxelles Brussel 2011 ISBN 978 2 8004 1514 7 Xavier Mabille Le Parti socialiste evolution 1978 2005 Courrier hebdomadaire du CRISP Nr 1867 1868 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Parti Socialiste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der PS SP Regionalverband Ostbelgien PS auf der Website der SPE Webprasenz des Institut Emile Vandervelde Webprasenz des Mouvement des Jeunes SocialistesEinzelnachweise Bearbeiten Stand im Jahr 2002 95 765 Mitglieder Partis francophones Nombre de membres en recul partout In Lalibre be 26 September 2002 abgerufen am 19 Mai 2012 franzosisch Stand im Jahr 2003 geschatzt Jeunes et politique amour et repulsion In Lalibre be 13 Mai 2003 abgerufen am 19 Mai 2012 franzosisch Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft Commune de Quaregnon 1894 La Charte de Quaregnon Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 2 Januar 2016 abgerufen am 16 Mai 2012 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www quaregnon be Parti Socialiste PS Valeurs Abgerufen am 16 Mai 2012 franzosisch Parti Socialiste PS Les Statuts Abgerufen am 16 Mai 2012 franzosisch 20 und 21 Marz 1937 in Antwerpen 7 und 8 April 1951 in Mechelen sowie 14 und 15 Oktober 1967 in Klemskerke 8 und 9 Juni 1938 in Charleroi 1 bis 3 Juli 1939 in Luttich 5 und 6 Juli 1947 in Mons 6 und 7 Juni 1959 in Namur 31 Marz und 1 April 1962 in Charleroi 11 und 12 Marz 1967 in Tournai sowie 25 und 26 November 1967 in Verviers Erst anlasslich des Kongresses vom 8 und 9 Marz 1980 wurde beschlossen auf den Namen Socialistische Partij und die Abkurzung SP zuruckzugreifen Richard Taxquet ehemaliger Fahrer und Sekretar von PS Minister Alain Van der Biest Pino di Mauro Cosimo Solazzo und Domenico Castellino erhielten zwar 2004 von einem Geschworenengericht eine 20 jahrige Haftstrafe fur ihre Verwicklung in diesen Mord doch insbesondere der Selbstmord Van der Biests im Jahr 2002 sorgte dafur dass die genauen Hintergrunde nicht gefunden werden konnten Lalibre be Van Cauwenberghe demissionne 30 September 2005 abgerufen am 19 Mai 2012 franzosisch Actu24 be Didier Donfut sa consultance facturee 143 000 euros 12 Mai 2009 abgerufen am 19 Mai 2012 franzosisch Lalibre be Presidence PS Thierry Giet nomme a l unanimite 6 Dezember 2011 abgerufen am 19 Mai 2012 franzosisch Lesoir be Paul Magnette est officiellement le nouveau president du PS 17 Januar 2013 abgerufen am 17 Januar 2013 franzosisch Brussel Picque geht Vervoort kommt Memento vom 8 Mai 2013 im Internet Archive RTBF be PS et cdH veulent gouverner a deux en Wallonie et avec le FDF a Bruxelles 5 Juni 2014 abgerufen am 12 Oktober 2014 franzosisch Lavenir net Le PS annonce une opposition dure contre un gouvernement d ultra droite 5 Oktober 2014 abgerufen am 12 Oktober 2014 franzosisch Parteien der Belgischen Abgeordnetenkammer seit den Foderalwahlen 2019 Niederlandische Sprachgruppe Christen Democratisch en Vlaams CD amp V Groen Nieuw Vlaamse Alliantie N VA Open Vlaamse Liberalen en Democraten Open Vld Vooruit Vlaams Belang nbsp Franzosische Sprachgruppe Democrate Federaliste Independant DeFI Ecolo Les Engages LE Mouvement Reformateur MR Parti Socialiste PS Gesamtbelgische Parteien Partij van de Arbeid Parti du Travail de Belgique PTB PvdA Parteien des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft Christlich Soziale Partei CSP Ecolo Partei fur Freiheit und Fortschritt PFF ProDG Sozialistische Partei VivantMitgliedsparteien der Sozialdemokratischen Partei Europas Belgien Parti socialiste Vooruit Bulgarien Bălgarska Socialisticeska Partija Danemark Socialdemokraterne Deutschland Sozialdemokratische Partei Deutschlands Estland Sotsiaaldemokraatlik Erakond Finnland Suomen Sosialidemokraattinen Puolue Frankreich Parti socialiste Griechenland Kinima Allagis Panellinio Sosialistiko Kinima Irland Labour Italien Partito Socialista Italiano Partito Democratico Kroatien Socijaldemokratska partija Hrvatske Lettland Socialdemokratiska partija Saskana Litauen Lietuvos socialdemokratu partija Luxemburg Letzebuerger Sozialistesch Aarbechterpartei Malta Partit Laburista Niederlande Partij van de Arbeid Norwegen Arbeiderpartiet Osterreich Sozialdemokratische Partei Osterreichs Polen Sojusz Lewicy Demokratycznej Unia Pracy Portugal Partido Socialista Rumanien Partidul Social Democrat Schweden Socialdemokraterna Slowakei Smer socialna demokracia Slowenien Socialni demokrati Spanien Partido Socialista Obrero Espanol Tschechien Ceska strana socialne demokraticka Ungarn Magyar Szocialista Part Vereinigtes Konigreich Labour Social Democratic and Labour Party Zypern Kinima Sosialdimokraton Assoziierte Parteien Albanien Partia Socialiste e Shqiperise Bosnien und Herzegowina Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine Bulgarien Partija Bălgarski Socialdemokrati Island Samfylkingin Nordmazedonien Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija Moldau Partidul Democrat din Moldova Montenegro Demokratska Partija Socijalista Crne Gore Socijaldemokratska Partija Crne Gore Schweiz Sozialdemokratische Partei Serbien Demokratska Stranka Slowakei Hlas socialna demokracia Turkei Cumhuriyet Halk Partisi Halklarin Demokratik Partisi Ungarn Demokratikus Koalicio Parteien mit Beobachterstatus Agypten Agyptische Sozialdemokratische Partei Andorra Partit Socialdemocrata Armenien Armenische Revolutionare Foderation Georgien Georgischer Traum Israel Awoda Meretz Italien Articolo Uno Lettland Latvijas Socialdemokratiska Stradnieku partija Marokko Union Socialiste des Forces Populaires Nordzypern Cumhuriyetci Turk Partisi Palastina Fatah Rumanien Pro Romania San Marino Partito dei Socialisti e dei Democratici Tunesien Ettakatol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parti Socialiste Belgien amp oldid 232584674