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Jean Maurice Dehousse 11 Oktober 1936 in Luttich 9 Februar 2023 1 war ein belgischer Politiker der Parti Socialiste PS Er war langjahriger Parlamentarier Abgeordnetenkammer Senat und Europaisches Parlament und Minister in verschiedenen Regierungen auf nationaler Ebene Dehousse gilt als einer der Grundungsvater der Wallonischen Region und bekleidete deren Amt des Ministerprasidenten Auf lokaler Ebene war er Burgermeister von Luttich Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Politische Laufbahn 3 Ehrungen 4 Ubersicht der politischen Amter 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenJean Maurice Dehousse kam als Sohn von Fernand Dehousse ebenfalls Politiker und ehemaliger Minister und Rita Lejeune Philologin und eine der ersten weiblichen Universitatsprofessoren Belgiens auf die Welt Er promovierte im Jahr 1960 als Doktor der Rechtswissenschaften an der Universitat Luttich ULg und absolvierte 1961 einen Kurs der Advanced International Studies an der School of Advanced International Studies SAIS der Johns Hopkins University in Bologna 2 Nachdem er sein Studium beendet hatte arbeitete Dehousse zuerst als Forscher fur das FNRS Nationaler Forschungsfonds 1962 bis 1965 dann als Assistent an der ULg 1966 bis 1971 und Professor an der Brusseler Ubersetzungshochschule 1965 bis 1971 In dieser Zeit ubernahm er vor allem die Rolle des Gewerkschaftsdelegierten der sozialistisch orientierten FGTB fur das wissenschaftliche Personal der ULg Politische Laufbahn BearbeitenNoch vor seinem eigentlichen Einstieg in die aktive Politik war Dehousse als Gewerkschafter politisch engagiert Von der Idee der Regionalisierung Belgiens uberzeugt trat er 1961 dem Mouvement populaire wallon MPW unter dem Gewerkschaftsfuhrer Andre Renard bei Auch beim Kongress der wallonischen Sozialisten der am 26 November 1967 in Verviers abgehalten wurde sprach sich Dehousse fur eine starke wallonische Identitat aus 1970 wurde Jean Maurice Dehousse zum beigeordneten Kabinettschef des damaligen Ministers und Mitgrunders des MPW Feddy Terwagne PSB und 1971 zum Kabinettschef seines Vaters Fernand Dehousse PSB ernannt In dieser Eigenschaft konnte er an den Verhandlungen zur ersten Staatsreform teilhaben bei der die Regionen zwar rechtlich geschaffen aber noch nicht konkret eingerichtet wurden 1971 wurde Dehousse schliesslich in die Abgeordnetenkammer gewahlt musste aber in der Opposition tagen In den 1970er Jahren war er vor allem darauf bedacht das regionalistische Profil des PSB zu betonen und befurwortete eine Annaherung mit dem Rassemblement wallon RW der regionalistischen Partei von Francois Perin Seinen Sprung in die Regierung schaffte Jean Maurice Dehousse 1977 wo er zuerst das Amt des Ministers fur franzosische Kultur innehatte Dort befurwortete er die Umbenennung des staatlichen Rundfunksenders RTB Radio Television belge in RTBF Radio television belge de la Communaute francaise Zur gleichen Zeit handelte er mit anderen Grossen der Parti Socialiste der Nachfolgerin der PSB wie Andre Cools oder Guy Spitaels die zweite Staatsreform aus die die wirkliche Geburtsstunde der Regionen war In den Regierungen unter Wilfried Martens CVP erhielt Dehousse den Posten des Ministers der Wallonischen Region Gleichzeitig war er der Vorsitzende der wallonischen Minister innerhalb der nationalen Regierung was ihn faktisch zum ersten Ministerprasident der Wallonischen Region machte Seine Aufgabe als Minister war vor allem die Vorbereitung der Regionalisierung und die Schaffung neuer Verwaltungsstrukturen in Namur der inoffiziellen Hauptstadt der Region Als die wallonische Regierung definitiv unabhangig von der nationalen handeln konnte wurde Dehousse 1982 zuerst wallonischer Wirtschaftsminister unter Andre Damseaux PRL und im selben Jahr noch Ministerprasident Dieses Amt behielt er bis 1985 Das Ende der 1980er Jahre war vor allem durch interne Streitigkeiten der Lutticher PS gepragt Als Mitglied des Lutticher Gemeinderates ab 1976 kampfte Dehousse unter anderem mit Jose Happart den er auch in seinem Kampf um die Gemeinde Voeren unterstutzte und anderen Politikern des sogenannten Groupe Perron gegen den Einfluss des schwachelnden Burgermeisters von Flemalle Andre Cools Nach der Ermordung von Cools im Jahr 1991 wurde auch Dehousse als Nachfolger an der Spitze der Lutticher PS Foderation gehandelt doch erhielt Michel Daerden damals als Kompromisskandidat den Vortritt 1992 wurde Jean Maurice Dehousse noch einmal Minister unter Jean Luc Dehaene CVP uberliess aber Daerden seinen Posten als er 1994 die Kommunalwahlen gewann und sein Burgermeisteramt in Luttich antrat Dieses Amt verliess er jedoch wenige Jahre spater als er 1999 ins Europaische Parlament gewahlt wurde Im selben Jahr stellte sich Dehousse fur die Prasidentschaft der PS zur Wahl verlor aber eindeutig gegen Elio Di Rupo Nach dem Ende seines europaischen Mandates lebte Jean Maurice Dehousse aus dem politischen Leben zuruckgezogen Er starb am 9 Februar 2023 im Alter von 86 Jahren Ehrungen BearbeitenJean Maurice Dehousse war Kommandeur des Leopoldsorden Er wurde vom Institut Jules Destree zu einer der 100 wichtigsten wallonischen Personlichkeiten des Zwanzigsten Jahrhunderts gewahlt Ubersicht der politischen Amter Bearbeiten1971 1981 Mitglied der Abgeordnetenkammer teilweise verhindert 1976 2006 Mitglied des Gemeinderates in Luttich 1977 1978 Minister fur franzosische Kultur in den Regierungen Tindemans IV und Vanden Boeynants II 1979 1981 Minister der Wallonischen Region in den Regierungen Martens I Martens II Martens III Martens IV und M Eyskens 1980 1995 Mitglied des Wallonischen Parlaments teilweise verhindert 1980 1981 Prasident der Exekutive der Wallonischen Region innerhalb der nationalen Regierung 1981 1991 Senator teilweise verhindert 1982 1985 Ministerprasident der Regierung der Wallonischen Region mit der Wirtschaft beauftragt 1991 1995 Mitglied der Abgeordnetenkammer teilweise verhindert 1992 1994 Minister fur Wissenschaftspolitik in der Regierung Dehaene I 1995 1999 Burgermeister von Luttich 1999 2004 Mitglied des Europaischen ParlamentesWeblinks BearbeitenBiographie von Jean Maurice Dehousse auf der Webseite des Institut Jules Destree Eintrag zu Jean Maurice Dehousse im Dictionnaire des Wallons Jean Maurice Dehousse in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten PS Politiker Jean Maurice Dehousse im Alter von 86 Jahren gestorben SAIS Alumni by Class In The Paul H Nitze School of Advanced International Studies of The Johns Hopkins University Hrsg Saisphere Jg 2004 S 75 81 hier S 80 Ministerprasidenten der Wallonischen Region Belgien Jean Maurice Dehousse Andre Damseaux Jean Maurice Dehousse Melchior Wathelet Guy Coeme Bernard Anselme Guy Spitaels Robert Collignon Elio Di Rupo Jean Claude Van Cauwenberghe Elio Di Rupo Rudy Demotte Paul Magnette Willy Borsus Elio Di Rupo Normdaten Person GND 1150244895 lobid OGND AKS LCCN n94043107 VIAF 88894765 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dehousse Jean MauriceKURZBESCHREIBUNG belgischer Politiker PS MdEP wallonischer Ministerprasident und BurgermeisterGEBURTSDATUM 11 Oktober 1936GEBURTSORT Luttich BelgienSTERBEDATUM 9 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Maurice Dehousse amp oldid 232203097