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Die Ungarische Sozialistische Partei ungarisch Magyar Szocialista Part MSZP ist eine sozialdemokratische Partei in Ungarn Sie entstand wahrend des Systemwechsels im Herbst 1989 aus der vormaligen kommunistischen Einheitspartei Magyar Szocialista Munkaspart Sie regierte von 1994 bis 1998 und von 2002 bis 2010 jeweils in sozial liberalen Koalitionen Seither ist sie in der Opposition und hat deutlich an Bedeutung verloren Sie ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Europas Magyar Szocialista PartUngarische Sozialistische ParteiPartei vorsitzende Imre KomjathiAgnes Kunhalmi 1 Stellvertretender Vorsitzender Gabor HarangozoLajos KorozsKata TuttoGrundung 9 Oktober 1989 als Nachfolger der MSZMP Grundungsort Budapest Ungarn UngarnHauptsitz Erzsebet krt 40 42 fsz I 11073 BudapestAusrichtung SozialdemokratieFarbe n rotSitze Parlament 10 199 5 0 Wahl 2022 2 Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale SI Progressive AllianzSitze EU Parlament 1 21 4 8 Europapartei Sozialdemokratische Partei Europas SPE EP Fraktion Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europaischen Parlament S amp D Website mszp hu Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung aus der kommunistischen Einheitspartei 1 2 Sozial liberale Regierung unter Gyula Horn 1994 98 1 3 Opposition 1998 2002 1 4 Sozial liberale Regierung unter Medgyessy und Gyurcsany 2002 10 1 5 Opposition und Bedeutungsverlust seit 2010 2 Bekannte Mitglieder der MSZP 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung aus der kommunistischen Einheitspartei Bearbeiten Die MSZP ging nach der Wende 1989 aus der bisherigen kommunistischen Einheitspartei der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei MSZMP hervor Politikwissenschaftler betonen dass die Sozialistische Partei trotz ihres Bekenntnisses zur Sozialdemokratie einen eher de ideologisierten pragmatischen Kurs verfolge 3 Der Teil der fruheren Staatspartei der die Abkehr vom Kommunismus nicht mitmachen wollte spaltete sich am 17 Dezember 1989 ab und nannte sich wieder Magyar Szocialista Munkaspart Bei den ersten freien Parlamentswahlen in Ungarn im Fruhjahr 1990 kam die Partei mit rund 10 der Stimmen auf den vierten Platz und ging in die Opposition gegen die christdemokratische Regierung von Jozsef Antall Von Mai 1990 bis September 1998 war Gyula Horn Vorsitzender der Partei Die MSZP wurde 1993 eine Beobachterpartei der Sozialistischen Internationale seit 1996 ist sie Vollmitglied der SI Sozial liberale Regierung unter Gyula Horn 1994 98 Bearbeiten nbsp Gyula HornIm Mai 1994 wurde bei der zweiten freien Parlamentswahl die MSZP mit 33 der Stimmen starkste Partei und erreichte die absolute Mehrheit in ungarischem Parlament Gyula Horn wurde vom damaligen Staatsprasidenten Arpad Goncz mit der Regierungsbildung beauftragt Horn bildete ungeachtet der absoluten Mehrheit der MSZP eine Koalition zwischen der MSZP und dem liberalen Bund Freier Demokraten SZDSZ Im Jahre 1995 wurde im Rahmen einer Austeritatspolitik eine Reihe von Massnahmen zur Sanierung des Staatshaushaltes durchgefuhrt das sogenannte Bokros Paket Die Sozialistische Partei verfolgte den orthodoxen Neoliberalismus treuer als die Rechtsparteien des Landes sie unterstutzte schnelle Privatisierung Studiengebuhren und Beschrankung des Wohlfahrtsstaates 4 Opposition 1998 2002 Bearbeiten Bei den Parlamentswahlen im Mai 1998 verlor die Koalition der MSZP und der SZDSZ ihre Stimmenmehrheit Sie wurde von einer Koalition burgerlicher Krafte unter Fuhrung der rechtskonservativen Fidesz abgelost Die MSZP ging in die Opposition gegen die Regierung von Viktor Orban Daraufhin legte Horn im September 1998 sein Amt als Parteivorsitzender nieder Sein Nachfolger wurde der bisherige Aussenminister Laszlo Kovacs der bis 2004 in dieser Position blieb Sozial liberale Regierung unter Medgyessy und Gyurcsany 2002 10 Bearbeiten Bei der nachsten Wahl 2002 schickte die MSZP als Kandidaten fur das Ministerprasidentenamt den Finanzminister der fruheren Regierung Horn Peter Medgyessy ins Rennen der die Wahl knapp fur sich entscheiden konnte Wieder entstand eine Koalition mit der SZDSZ Istvan Hiller loste Laszlo Kovacs als Parteivorsitzender ab Als sich herausstellte dass Medgyessy mehrere Jahre lang fur den kommunistischen Geheimdienst Ungarns gearbeitet hatte trat er im September 2004 aufgrund innerkoalitionarer Streitigkeiten zuruck Sein Nachfolger als Ministerprasident wurde sein strategischer Ratgeber und spaterer Sportminister Ferenc Gyurcsany zugleich einer der wohlhabendsten Unternehmer des Landes der sich innerhalb der Partei mit grosser Mehrheit gegen Medgyessys Stellvertreter Peter Kiss durchsetzen konnte Zuvor war Gyurcsany 2003 in den Parteiausschuss und 2004 zum Prasidenten der Parteiorganisation im Komitat Gyor Moson Sopron gewahlt worden Von letzterem Amt trat er vor seiner Vereidigung als Ministerprasident am 4 Oktober 2004 zuruck Damals war die MSZP im ungarischen Parlament mit 178 Sitzen vertreten und stellte in der MSZP SZDSZ Regierung die grossere der beiden Regierungsparteien nbsp Ferenc Gyurcsany 2007 Bei der Wahl des Staatsprasidenten 2005 der in Ungarn vom Parlament gewahlt wird stellte die MSZP als Kandidatin Katalin Szili auf die damalige Prasidentin des Parlaments Szili ware das erste weibliche Staatsoberhaupt Ungarns gewesen Ihr blieb jedoch die Unterstutzung des Koalitionspartners verwehrt weswegen der von der Opposition gestutzte Laszlo Solyom die Wahl fur sich entscheiden konnte Die Koalition von MSZP und SZDSZ wurde bei der Parlamentswahl in Ungarn 2006 zwar im Amt bestatigt nach den Wahlen tauchte jedoch in den Medien ein Tonband des Ministerprasidenten Ferenc Gyurcsany auf in dem er zugab die Wahler belogen zu haben Es folgten wochenlange Burgerproteste von denen sich die Koalition nicht mehr erholen konnte Ferenc Gyurcsany ubernahm 2007 den Parteivorsitz Nach einem verlorenen Referendum bei dem sich 82 der Burger gegen von der Regierung favorisierte Reformen gestimmt hatten verliess die SZDSZ die Koalition stutzte aber weiterhin ein Minderheitenkabinett der MSZP Schliesslich erklarte Ferenc Gyurcsany im Fruhjahr 2009 seinen Verzicht auf beide Amter Neuer Ministerprasident wurde der parteilose Gordon Bajnai neue Parteivorsitzende die Fraktionsvorsitzende im Parlament Ildiko Lendvai Bei der Europawahl 2009 erreichte die Partei ein Ergebnis von 17 4 Prozent und 4 Sitze Opposition und Bedeutungsverlust seit 2010 Bearbeiten nbsp Attila Mesterhazy 2013 Die vom Spitzenkandidaten Attila Mesterhazy angefuhrte MSZP verlor die ungarische Parlamentswahl 2010 deutlich 5 Zur Wahlniederlage durften sowohl die schlechte Lage der ungarischen Wirtschaft als auch ein Verlust der sozialdemokratischen Programmatik beigetragen haben Kritikern zufolge sei die Partei nach rechts geruckt und habe eine stark wirtschaftsliberale Politik verfolgt wobei das sozialdemokratische Profil verlorengegangen sei 6 Die Sozialisten konnten nur 19 3 Prozent der Stimmen und damit 58 Sitze im Parlament erzielen Damit waren sie die stimmstarkste Oppositionspartei die nationalkonservative Partei Fidesz die nunmehr die Regierung bildete verfugte uber eine Zweidrittelmehrheit Mesterhazy ubernahm nach den Wahlen auch den Parteivorsitz Weiter geschwacht wurde die Partei in der folgenden Legislatur jedoch dadurch dass Ferenc Gyurcsany 2011 die Partei verliess und mit der Demokratikus Koalicio DK deutsch Demokratischen Koalition eine eigene Partei ins Leben rief Auch der ehemalige Ministerprasident Gordon Bajnai grundete 2013 eine eigene linksliberale Partei namens Egyutt Gemeinsam Bei den Parlamentswahlen 2014 konnte die MSZP im Wahlbundnis Osszefogas 2014 mit den anderen sozial bzw sozialliberalen Kraften ihren Stimmenanteil auf 25 6 Prozent steigern blieb jedoch in der Opposition Da die Sitzanzahl im Parlament erheblich verkleinert wurde kommt das Wahlbundnis trotz der Zugewinne nur noch auf 38 Sitze 7 Bei der Europawahl 2014 konnte die MSZP nur knapp 11 Prozent der Stimmen holen und erreichte 2 Mandate im Europaparlament Nach den Wahlen legte Mesterhazy den Parteivorsitz nieder Im Juli 2014 wurde Jozsef Tobias Vorsitzender der Partei Nach nur zwei Jahren im Amt wurde dieser im Juni 2016 von Gyula Molnar 8 abgelost Bei der Parlamentswahl 2018 trat die Partei in einem Bundnis mit der Partei Dialog fur Ungarn an Der Dialog Politiker Gergely Karacsony war der gemeinsame Spitzenkandidat Das Wahlbundnis schnitt mit 11 91 bzw 20 davon 15 fur die MSZP von 199 Sitzen relativ schwach ab Gyula Molnar trat daraufhin vom Parteivorsitz zuruck Am 17 Juni 2018 wurde Bertalan Toth zum neuen Parteivorsitzenden gewahlt Bei der Europawahl 2019 fiel die MSZP trotz einer gemeinsamen Liste mit Dialog fur Ungarn auf 6 6 der Stimmen zuruck und erhielt nur noch einen Sitz im EU Parlament Im September 2020 bekam die Partei eine Doppelspitze mit Bertalan Toth und Agnes Kunhalmi und im Oktober 2022 wurden Imre Komjathi und Agnes Kunhalmi gewahlt 1 Seit 2022 ist MSZP nur noch mit 10 Abgeordneten im ungarischen Parlament vertreten 2 Parlamentsmandate der MSZP seit 1990Bekannte Mitglieder der MSZP BearbeitenJudit Csehak Ministerin fur Gesundheit Soziales und Familien von 2002 bis 2003 Ferenc Gyurcsany Ministerprasident von Oktober 2004 bis zum 14 April 2009 und Parteivorsitzender von 2007 bis April 2009 Istvan Hiller Parteivorsitzender von 2004 bis 2007 Gyula Horn Ministerprasident von 1994 bis 1998 Laszlo Kovacs Parteivorsitzender von 1998 bis 2004 Aussenminister und spaterer EU Kommissar fur Steuer und Zollpolitik Katalin Szili Parlamentsprasidentin von 2002 bis 2009Literatur BearbeitenAndreas S Schmidt Die Ungarische Sozialistische Partei MSZP 1989 1994 Entstehung und Wandel einer Nachfolgepartei In Sudosteuropa Mitteilungen 34 1994 S 202 220 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magyar Szocialista Part Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der MSZP ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten a b MSZP Komjathi Imret es Kunhalmi Agnest valasztottak tarselnoknek Index 2 Oktober 2022 abgerufen am 9 Januar 2023 ungarisch a b A partok kepviselocsoportjai es a fuggetlen kepviselok aktualis Orszaggyules 9 Januar 2023 abgerufen am 9 Januar 2023 ungarisch Andras Korosenyi Government and politics in Hungary Central European University Press 1999 S 49f Bodan Todosijevic The Hungarian Voter Left Right Dimension as a Clue to Policy Preferences in International Political Science Review 2004 Ausg 25 Nr 4 S 421 engl Ungarische Wahlkommission View of Parliament Memento vom 30 Marz 2014 im Internet Archive Endergebnis der Wahl 2010 engl abgerufen am 9 Juni 2014 Marco Schicker Eine Partei geht am Stock Warum die MSZP in Ungarn in die Opposition gehort Memento vom 3 November 2011 im Internet Archive Pester Lloyd vom 21 Februar 2010 abgerufen am 9 Juli 2014 Ungarische Wahlkommission The composition of the Parliament Memento vom 13 April 2014 im Internet Archive Endergebnis der Wahl 2014 engl abgerufen am 9 Juni 2014 Gyula Molnar neuer Chef von Ungarns Sozialisten Bei derStandard at abgerufen am 28 Juni 2016 VUngarn nbsp Politische Parteien in UngarnParteien im Parlament Fidesz Keresztenydemokrata Neppart KDNP Demokratikus Koalicio DK Momentum Bewegung Momentum Jobbik Magyar Szocialista Part MSZP Mi Hazank Mozgalom MHM Parbeszed Magyarorszagert PM LMP Magyarorszag Zold Partja LMP Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen LdU Andere Nationalparteien Fuggetlen Kisgazda Foldmunkas es Polgari Part FKgP Magyar Igazsag es Elet Partja MIEP Magyar Ketfarku Kutya Part MKKP Magyar Liberalis Part MLP Magyar Munkaspart Magyarorszagi Szocialdemokrata Part MSzDP Mitgliedsparteien der Sozialdemokratischen Partei Europas Belgien Parti socialiste Vooruit Bulgarien Bălgarska Socialisticeska Partija Danemark Socialdemokraterne Deutschland Sozialdemokratische Partei Deutschlands Estland Sotsiaaldemokraatlik Erakond Finnland Suomen Sosialidemokraattinen Puolue Frankreich Parti socialiste Griechenland Kinima Allagis Panellinio Sosialistiko Kinima Irland Labour Italien Partito Socialista Italiano Partito Democratico Kroatien Socijaldemokratska partija Hrvatske Lettland Socialdemokratiska partija Saskana Litauen Lietuvos socialdemokratu partija Luxemburg Letzebuerger Sozialistesch Aarbechterpartei Malta Partit Laburista Niederlande Partij van de Arbeid Norwegen Arbeiderpartiet Osterreich Sozialdemokratische Partei Osterreichs Polen Sojusz Lewicy Demokratycznej Unia Pracy Portugal Partido Socialista Rumanien Partidul Social Democrat Schweden Socialdemokraterna Slowakei Smer slovenska socialna demokracia Slowenien Socialni demokrati Spanien Partido Socialista Obrero Espanol Tschechien Ceska strana socialne demokraticka Ungarn Magyar Szocialista Part Vereinigtes Konigreich Labour Social Democratic and Labour Party Zypern Kinima Sosialdimokraton Assoziierte Parteien Albanien Partia Socialiste e Shqiperise Bosnien und Herzegowina Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine Bulgarien Partija Bălgarski Socialdemokrati Island 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