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Die Fuggetlen Kisgazda Foldmunkas es Polgari Part deutsch Unabhangige Kleinlandwirte Landarbeiter und Burger Partei kurz meist Fuggetlen Kisgazdapart FKgP Unabhangige Partei der Kleinlandwirte ist eine landlich agrarische national konservative 1 und rechtspopulistische Partei in Ungarn Sie wurde 1930 gegrundet war in Opposition zum autoritaren Regime des Reichsverwesers Horthy und leistete im Zweiten Weltkrieg Widerstand gegen die deutsche Besatzung In der Zeit unmittelbar nach dem Krieg war sie als Sammlungspartei des burgerlichen Lagers starkste Kraft in Ungarn 1945 57 Prozent Unter sowjetischem Druck wurde sie aber schrittweise entmachtet und 1949 aufgelost 1988 wurde sie wiedergegrundet An die alten Erfolge konnte die Partei im postkommunistischen Ungarn allerdings nicht mehr anknupfen Wahrend der 1990er Jahre erhielt sie um 10 Prozent der Stimmen seit den Parlamentswahlen 2002 ist sie nicht mehr im Parlament vertreten Inhaltsverzeichnis 1 Von der Grundung 1930 bis 1944 2 Nachkriegszeit 1945 1949 3 1949 und 1956 Auflosung und Verbot der FKgP 4 Die FKgP seit 1988 5 Liste der Parteivorsitzenden 6 Wahlergebnisse 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVon der Grundung 1930 bis 1944 BearbeitenDie FKgP wurde am 12 Oktober 1930 in Bekes unter massgeblicher Beteiligung des fruheren Parlamentsprasidenten Gaszton Gaal des Abgeordneten Tibor Eckhardt des evangelisch reformierten Pastors Zoltan Tildy und des Bauernfunktionars Ferenc Nagy gegrundet Eine Vorlauferin war die Orszagos Kisgazda es Foldmuves Part Nationale Kleinlandwirte und Bauernpartei von Istvan Szabo die 1922 in der Egyseges Part Einheitspartei von Ministerprasident Istvan Bethlen aufgegangen war Tibor Eckhardt war zuvor Mitglied der rechtsextremen Magyar Nemzeti Fuggetlensegi Part Ungarischen Nationalen Unabhangigkeitspartei von Gyula Gombos Die FKgP positionierte sich als Interessenvertretung der Kleinlandwirte strebte aber auch danach den Lebensstandard der Landarbeiter und der stadtischen Mittelklasse zu verbessern Nicht zuletzt zielte die Politik der FKgP auf eine grossangelegte Landreform ab die die zum Teil noch existierenden Grossgrundbesitz Strukturen abschaffen sollte In ihrer ideologischen Orientierung war die FKgP christlich ausgerichtet In den 1930er bis 1944 war die FKgP eine Oppositionspartei im Rahmen des autoritaren Regierungssystems unter Reichsverweser Admiral Miklos Horthy Bei der Parlamentswahl 1931 kam die FKgP mit 11 5 der Stimmen auf den dritten Platz erhielt aber nur 10 Sitze im Reichstag Bei der Wahl von 1935 konnte sie sich auf 19 6 der Stimmen und 22 Sitze steigern war damit zweitstarkste Partei hinter der herrschenden Nationalen Einheitspartei Bei der letzten Wahl vor dem Zweiten Weltkrieg 1939 ging sie auf 15 4 und 14 Sitze zuruck Wahrend der Besatzung Ungarns durch Nazideutschland ab Marz 1944 und der Kollaborationsregierung der faschistischen Pfeilkreuzler war die Kleinlandwirtepartei verboten In der Illegalitat schloss sie sich mit der kommunistischen Friedenspartei und den Sozialdemokraten zur antifaschistischen Magyar Front Ungarischen Front zusammen Der im Widerstand aktive Journalist und FKgP Politiker Endre Bajcsy Zsilinszky wurde im November 1944 verhaftet und anschliessend erhangt Nachkriegszeit 1945 1949 Bearbeiten nbsp Zoltan Tildy 1946 Ab dem 22 Dezember 1944 stellte die FKgP drei Mitglieder der demokratischen Gegenregierung von Bela Miklos in Debrecen die die Sowjetunion im von deutscher Besatzung befreiten Teil Ungarns einrichtete In der interimistischen Nationalversammlung hatte die FKgP 57 der 230 Sitze war somit hinter den Kommunisten zweitstarkste Kraft nbsp Ferenc Nagy 1946 Bei den Parlamentswahlen im November 1945 gewann die FKgP mit 57 Prozent der Wahlerstimmen eine deutliche Mehrheit wahrend Kommunisten und Sozialdemokraten sich jeweils mit 14 Prozent der Wahlerstimmen begnugen mussten Der Parteifuhrer Zoltan Tildy wurde daraufhin Ministerprasident Auf Drangen der sowjetischen Besatzungsmacht vertreten durch Marschall Kliment Woroschilow bildete er einer Allparteienregierung mit Ministern der Kleinlandwirte Kommunistischen Sozialdemokratischen und Nationalen Bauernpartei Nach Ausrufung der Republik wurde Zoltan Tildy am 2 Februar 1946 deren erster Prasident Sein Nachfolger im Amt des Ministerprasidenten war Ferenc Nagy Der rechte Flugel der FKgP um Dezso Sulyok der die Zusammenarbeit mit den Kommunisten ablehnte wurde im Marz 1946 aus der Partei ausgeschlossen und bildete die oppositionelle Magyar Szabadsag Part Ungarische Freiheitspartei Obwohl die Kommunistische Partei zu diesem Zeitpunkt nur 17 Parlamentsmitglieder stellte setzte die sowjetische Besatzungsmacht mittels Salamitaktik eine schrittweise Entmachtung der Kleinlandwirtepartei und Machtubernahme der Kommunisten durch Die sowjetische Militarpolizei verhaftete im Februar 1947 den FKgP Generalsekretar Bela Kovacs wegen einer angeblichen Verschworung und deportierte ihn nach Sibirien Zoltan Pfeiffer vom konservativen Parteiflugel der den zunehmenden Einfluss der Kommunisten kritisch sah verliess im Marz 1947 die Kleinlandwirtepartei und grundete vier Monate spater mit Anhangern der inzwischen aufgelosten Freiheitspartei die Magyar Fuggetlensegi Part Ungarische Unabhangigkeitspartei Ende Mai 1947 zwangen die Sowjets unterstutzt von der Staatsschutzabteilung die dem kommunistischen Innenminister Laszlo Rajk unterstand Ministerprasident Nagy zum Rucktritt und ins Exil Anschliessend fuhrte Lajos Dinnyes vom linken Flugel der Kleinlandwirtepartei die Regierung Im Juni 1947 wurde Landwirtschaftsminister Istvan Dobi ebenfalls ein Vertreter des linken Parteiflugels Vorsitzender der FKgP Bela Varga von Februar 1946 bis Juli 1947 Parlamentsprasident emigrierte in die USA Bei der unter massivem Druck der Besatzungsmacht abgehaltenen Parlamentswahl im August 1947 erreichte die FKgP noch 15 4 Prozent hinter den Kommunisten mit 22 Prozent Dennoch blieb Lajos Dinnyes noch bis Dezember 1948 Regierungschef Die faktische Macht ging jedoch zunehmend auf den stellvertretenden Ministerprasidenten Matyas Rakosi uber insbesondere nach der Zwangsvereinigung der Kommunistischen und der Sozialdemokratischen Partei zur Magyar Dolgozok Partja MDP Partei der Ungarischen Werktatigen im Juni 1948 Staatsprasident Zoltan Tildy musste Ende Juli 1948 nach Korruptionsvorwurfen gegen seinen Schwiegersohn zurucktreten Neues Staatsoberhaupt wurde Arpad Szakasits von der Partei der Ungarischen Werktatigen Der FKgP Vorsitzende Istvan Dobi der bereit war sich den Kommunisten weitgehend unterzuordnen loste im Dezember 1948 Lajos Dinnyes als Ministerprasident ab Die grosse Mehrheit der Minister in seinem Kabinett gehorte der herrschenden MDP an 1949 und 1956 Auflosung und Verbot der FKgP BearbeitenAm 1 Februar 1949 ordnete sich die Kleinlandwirtepartei in die kommunistisch dominierte Magyar Fuggetlensegi Nepfront Volksfront fur die Ungarische Unabhangigkeit ein wurde somit zur Blockpartei Nach der Scheinwahl im Mai 1949 und der Ausrufung der Volksrepublik Ungarn wurde die FKgP wie alle Parteien ausser der Partei der Ungarischen Werktatigen aufgelost Istvan Dobi trat der MDP bei und blieb noch 1952 Vorsitzender des Ministerrats dieses Amt hatte jedoch keine Macht mehr Tatsachlich herrschte der Erste Sekretar der Partei der Ungarischen Werktatigen Matyas Rakosi als Diktator Wahrend des Ungarischen Volksaufstands im Oktober 1956 lebte die FKgP kurzzeitig wieder auf Der nach acht Jahren Lagerhaft in Sibirien nach Ungarn zuruckgekehrte Bela Kovacs wurde Parteivorsitzender Der fruhere FKgP Vorsitzende Zoltan Tildy wurde als Staatsminister in die Volksregierung von Imre Nagy aufgenommen Bela Kovacs wurde Landwirtschaftsminister Nach der Niederschlagung des Volksaufstands durch Truppen des Warschauer Paktes wurde die FKgP in Ungarn offiziell verboten Die FKgP seit 1988 Bearbeiten nbsp Jozsef TorgyanNachdem die Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei unter Karoly Grosz ihr Machtmonopol mit einem neuen Vereinigungs und Versammlungsgesetz etwas lockerte wurde die FKgP im November 1988 wiedergegrundet Bei den ersten Parlamentswahlen nach dem Systemwechsel im April 1990 erhielt die FKgP 11 der Wahlerstimmen und damit 44 Parlamentssitze Damit war die FKgP drittstarkste Partei im ungarischen Parlament nach dem Ungarischen Demokratischen Forum MDF und der Bund Freier Demokraten SzDSz Die FKgP war Mitglied im ersten Kabinett von Jozsef Antall MDF trat jedoch bereits 1991 nach politischem Streit uber die Ruckgabe enteigneten Landes aus der Regierung aus Der Parteiflugel der weiterhin Teil der Regierung sein wollte verliess daraufhin die FKgP und bildete die Egyesult Kisgazdapart EKGP Vereinigte Kleinlandwirtepartei gefuhrt von Landwirtschaftsminister Janos Szabo Vorsitzender der FKgP war von 1991 bis 2002 Jozsef Torgyan Unter seiner Fuhrung nahm die Partei eine rechtspopulistische Ausrichtung an 2 3 Bei der Parlamentswahl 1994 fiel die Kleinlandwirtepartei auf 8 8 der Stimmen und 26 Sitze zuruck Vier Jahre spater steigerte sie sich wieder auf 13 8 das beste Ergebnis in der jungeren Geschichte der Partei Mit 48 Parlamentssitzen war sie drittstarkste Kraft im Parlament Anschliessend ging sie eine Mitte rechts Koalition mit dem siegreichen Fidesz und dem geschwachten MDF ein In Viktor Orbans erstem Kabinett stellte die FKgP von 1998 bis 2002 die Minister fur Landwirtschaft Verteidigung und Umwelt In dieser Zeit geriet der Parteivorsitzende Torgyan wegen zweifelhafter Umstande der Finanzierung seiner Villa sowie ausgedehnten Dienstreisen in die Kritik 4 Zudem wurde die Leistung der FKgP Minister uberwiegend negativ bewertet 5 Bei der Parlamentswahl vom 7 und 21 April 2002 sturzte die FKgP auf 0 8 der Stimmen ab seitdem ist sie nicht mehr im ungarischen Parlament vertreten Ehemalige FKgP Sympathisanten wandten sich uberwiegend Fidesz zu der seither das rechte Spektrums Ungarns dominiert 6 Auch bei den Parlamentswahlen vom April 2006 konnte die FKgP die nun mit der MIEP und Jobbik kooperierte nicht mehr reussieren Liste der Parteivorsitzenden BearbeitenZoltan Tildy 1945 1947Istvan Dobi 1947 1949Tivadar Partay 1988 1989Vince Voros 1989 1990Ferenc Jozsef Nagy 1990 1991Ferenc Jozsef Nagy Jozsef Torgyan 1991Jozsef Torgyan 1991 2002Miklos Reti 2002 2005Peter Hegedus 2005 2017Karoly Balogh 2017 2018Roland Hajdara 2018 2020Karoly Balogh seit 2020Wahlergebnisse BearbeitenJahr Stimmen Prozent Mandate1945 2 697 262 57 03 2451947 766 000 15 34 681990 576 315 11 37 441994 476 272 8 82 261998 597 820 13 15 482002 0 8 2006 Literatur BearbeitenAndreas Schmidt Schweizer Die Unabhangige Kleinlandwirte Partei im gegenwartigen Ungarn Versuch einer politischen Wiederbelebung In Sudosteuropa Mitteilungen 32 1992 4 S 281 301 Weblinks BearbeitenWebsite der FKGP ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Dieringer Koalitionen in Ungarn und Polen Mehr Eliten als Parteienkonkurrenz In Sabine Kropp u a Koalitionen in West und Osteuropa Leske Budrich Opladen 2002 S 249 269 hierS 250 Florian Grotz Politische Institutionen und post sozialistische Parteiensysteme in Ostmitteleuropa Polen Ungarn Tschechien und die Slowakei im Vergleich Leske Budrich Opladen 2000 S 268 Albrecht Rothacher Im wilden Osten Hinter den Kulissen des Umbruchs in Osteuropa Kramer Hamburg 2002 S 314 336 Josef Duchac Steht die ungarische Partei der Kleinlandwirte FKgP vor dem Aus Konrad Adenauer Stiftung 25 Januar 2001 Sergiu Gherghina Party Organization and Electoral Volatility in Central and Eastern Europe Enhancing voter loyalty Routledge Abingdon Oxon New York S 94 95 Andras Korosenyi Gabor G Fodor Jurgen Dieringer Das politische System Ungarns In Wolfgang Ismayr u a Die politischen Systeme Osteuropas 3 Auflage VS Verlag Wiesbaden 2010 S 357 417 hier S 393 VUngarn nbsp Politische Parteien in UngarnParteien im Parlament Fidesz Keresztenydemokrata Neppart KDNP Demokratikus Koalicio DK Momentum Bewegung Momentum Jobbik Magyar Szocialista Part MSZP Mi Hazank Mozgalom MHM Parbeszed Magyarorszagert PM LMP Magyarorszag Zold Partja LMP Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen LdU Andere Nationalparteien Fuggetlen Kisgazda Foldmunkas es Polgari Part FKgP Magyar Igazsag es Elet Partja MIEP Magyar Ketfarku Kutya Part MKKP Magyar Liberalis Part MLP Magyar Munkaspart Magyarorszagi Szocialdemokrata Part MSzDP Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuggetlen Kisgazda Foldmunkas es Polgari Part amp oldid 236938105