www.wikidata.de-de.nina.az
Istvan Dobi ˈiʃtvaːn ˈdobi 31 Dezember 1898 in Szony Komitat Komorn Konigreich Ungarn 24 November 1968 in Budapest war ein ungarischer Politiker FKgP ab 1959 MSZMP Er war von 1948 bis 1952 Ministerprasident anschliessend bis 1967 Vorsitzender des Prasidialrats Staatsoberhaupt der Ungarischen Volksrepublik Istvan Dobi 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Politische Laufbahn und Aufstieg zum Minister 2 Ministerprasident und Vorsitzender des Prasidialrates 3 Weblinks 4 EinzelnachweisePolitische Laufbahn und Aufstieg zum Minister BearbeitenDobi gehorte besuchte als Kind einer armen Bauernfamilie nur sechs Jahre die Schule und verdingte sich schon fruh als Tagelohner Nach Kriegsteilnahme im Ersten Weltkrieg schloss er sich der Roten Armee der Ungarischen Raterepublik an Im Ungarisch Rumanischen Krieg 1919 geriet er in rumanische Gefangenschaft Nach seiner Freilassung wurde er Hilfsarbeiter Er trat Anfang der 1920er Jahre zunachst der Landarbeitergewerkschaft und der Sozialdemokratischen Partei bei und wurde 1930 Ortsverbandsvorsitzender in Szony 1936 trat er zur Unabhangigen Partei der Kleinlandwirte FKgP uber Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er in der antifaschistischen Widerstandsbewegung tatig Bei der Wahl im November 1945 die die FKgP deutlich gewann wurde er als Abgeordneter in die Nationalversammlung gewahlt Dort war er Vorsitzender der Fraktion der Kleinlandwirtepartei der mit Abstand grossten Parlamentsfraktion Er wurde dem linken Flugel der Partei zugerechnet und war zur Zusammenarbeit mit den Kommunisten bereit Am 4 Februar 1946 wurde er Landwirtschaftsminister im Kabinett von Ferenc Nagy Im November 1946 ubernahm er das Amt eines Staatsministers Vom 31 Mai 1947 bis zum 10 Dezember 1948 war er wiederum Landwirtschaftsminister im Kabinett von Lajos Dinnyes In der Zwischenzeit wurden zahlreiche Mitglieder der Kleinlandwirtepartei die der Zusammenarbeit mit den Kommunisten kritisch gegenuber standen ausgeschlossen verliessen die Partei wurden verhaftet oder gingen ins Exil Dies war Ergebnis der Salamitaktik der Kommunisten die grosste burgerliche Partei schrittweise zu schwachen und schliesslich zu entmachten Im Juni 1947 wurde Dobi Vorsitzender der Kleinlandwirtepartei sowie Chefredakteur der Parteizeitung Kis Ujsag Kleine Zeitung Er war bereit sich dem Machtstreben der Kommunisten weitgehend unterzuordnen Die FKgP ging zu den Wahlen im August 1947 ein Bundnis mit den Kommunisten Sozialdemokraten und der Nationalen Bauernpartei ein Aus der teilweise manipulierten Wahl ging die Kommunistische Partei als starkste Kraft hervor die Kleinlandwirtepartei kam unter erheblichen Verlusten auf den zweiten Platz Ministerprasident und Vorsitzender des Prasidialrates BearbeitenDobi wurde am 10 Dezember 1948 als Nachfolger von Dinnyes Ministerprasident Er ermoglichte die weitere Machtubernahme der Kommunisten und Ausschaltung der ubrigen Parteien einschliesslich seiner eigenen die sich im Februar 1949 als Blockpartei der kommunistisch dominierten Magyar Fuggetlensegi Nepfront Volksfront fur die Ungarische Unabhangigkeit anschloss Nach der Scheinwahl 1949 beschloss das Parlament eine neue Verfassung nach sowjetischem Vorbild und rief am 20 August 1949 die Ungarische Volksrepublik aus Statt Ministerprasident war Dobi nun Vorsitzender des Ministerrats Dieses Amt behielt Dobi bis zu seiner Ablosung durch den eigentlichen Machthaber Rakosi am 14 August 1952 Zusatzlich war er von 1949 bis 1960 Stellvertretender Vorsitzender der Patriotischen Volksfront 1951 bis 1952 war er zudem Vorsitzender des Vereinigten Landwirtschaftsrates Am 14 August 1952 wurde er als Nachfolger von Sandor Ronai zum Vorsitzenden des Prasidialrates und damit zum protokollarischen Staatsoberhaupt gewahlt Wahrend des Ungarischen Volksaufstandes vereidigte er am 24 Oktober und am 3 November 1956 die beiden reformorientierte Mehrparteienkabinette von Imre Nagy Dann begrusste er aber den Einmarsch sowjetischer Truppen in Budapest und nahm am 7 November der sowjetisch unterstutzten Gegenregierung von Janos Kadar den Amtseid ab Nach der Wiederherstellung der kommunistischen Einparteiendiktatur wurde Dobi 1957 und 1963 als Prasidialratsvorsitzender bestatigt Nach vielen Jahren als Kryptokommunist 1 trat er 1959 offiziell der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei MSZMP bei 1962 wurde ihm der Internationale Lenin Friedenspreis sowie 1967 der Titel Held der sozialistischen Arbeit verliehen Dobi blieb bis zum 13 April 1967 im Amt des Vorsitzenden des Prasidialrats und wurde dann von Pal Losonczi abgelost Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Istvan Dobi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie auf der Homepage des Instituts des Volksaufstandes von 1956 Liste der Ungarischen Regierungen von 1945 bis 1989 Memento vom 26 Oktober 2007 im Internet Archive Ritter Laszlo Hungary and The Warsaw Pact 1954 1989 Main Actors In Parallel History ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Paul Lendvai Der Ungarnaufstand 1956 Eine Revolution und ihre Folgen C Bertelsmann Munchen 2006 Ministerprasidenten Ungarns nbsp Konigreich Ungarn 1867 1918 Gyula Andrassy Menyhert Lonyay Jozsef Szlavy Istvan Bitto Bela Wenckheim Kalman Tisza Gyula Szapary Sandor Wekerle Dezso Banffy Kalman Szell Karoly Khuen Hedervary Istvan Tisza Geza Fejervary Sandor Wekerle Karoly Khuen Hedervary Laszlo Lukacs Istvan Tisza Moric Esterhazy Sandor Wekerle Janos Hadik Mihaly Karolyi nbsp Republik Ungarn 1918 1919 Mihaly Karolyi Denes Berinkey nbsp Ungarische Raterepublik 1919 Sandor Garbai Gyula Peidl Istvan Friedrich Karoly Huszar nbsp Konigreich Ungarn 1920 1944 Sandor Simonyi Semadam Pal Teleki Istvan Bethlen Gyula Karolyi Gyula Gombos Kalman Daranyi Bela Imredy Pal Teleki Laszlo Bardossy Miklos Kallay Dome Sztojay Geza Lakatos nbsp Staat Ungarn 1944 1945 Ferenc Szalasi Bela Miklos in Opposition Zoltan Tildy nbsp Republik Ungarn 1946 1949 Ferenc Nagy Lajos Dinnyes Istvan Dobi nbsp nbsp nbsp Volksrepublik Ungarn 1949 1989 Istvan Dobi Matyas Rakosi Imre Nagy Andras Hegedus Imre Nagy Janos Kadar Ferenc Munnich Janos Kadar Gyula Kallai Jeno Fock Gyorgy Lazar Karoly Grosz Miklos Nemeth nbsp Republik Ungarn 1989 2011 Miklos Nemeth Jozsef Antall Peter Boross Gyula Horn Viktor Orban Peter Medgyessy Ferenc Gyurcsany Gordon Bajnai Viktor Orban nbsp Ungarn seit 2012 Viktor Orban Staatsoberhaupter Ungarns Graf Mihaly Karolyi Sandor Garbai Miklos Horthy Reichsverweser Ferenc Szalasi Fuhrer der Nation Zoltan Tildy Arpad Szakasits Sandor Ronai Istvan Dobi Pal Losonczi Karoly Nemeth Bruno Straub Matyas Szuros Arpad Goncz Ferenc Madl Laszlo Solyom Pal Schmitt Janos Ader Katalin Novak Siehe auch Liste der Staatsoberhaupter von Ungarn Normdaten Person GND 126310041 lobid OGND AKS LCCN nb2008025153 VIAF 51224400 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dobi IstvanKURZBESCHREIBUNG ungarischer kommunistischer PolitikerGEBURTSDATUM 31 Dezember 1898GEBURTSORT SzonySTERBEDATUM 24 November 1968STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Istvan Dobi amp oldid 218614722